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1. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

2. Deutsche Geschichte - S. 78

1912 - Halle a.S. : Schroedel
78 Bald konnte sich Preußen friedlich entwickeln. Immer mehr Deutsche strmten herbei, und immer grere Flchen Waldes und Sumpfes wurden in fruchtbares Laud verwandelt. Man zhlte schlielich 93 deutsche Städte und 1400 deutsche Drfer. Verschiedene von diesen Stdten gelangten zu bedeutender Macht und zu groem Reichtum. An der Weichselmndung erhob sich das mchtige Danzig mit seiner gewaltigen Marien-kirche und seinem prchtigen Rathaus. Alle aber wurden an Pracht und Schnheit bertroffen durch das herrliche Schlo zu Marienburg, die Residenz der Hochmeister. Die Einknfte des Ordens betrugen bald viele Millionen nach unserm Gelde. Mindestens 10000 schwere Reiter und noch mehr bewaffnetes Fuvolk konnte er ins Feld stellen. Sein Hoch-meister galt als einer der ersten Fürsten in der Christenheit. . 3. Weitere Ausbreitung des deutschen Wesens im Osten. Mit der Germauisierung dieser groen nrdlichen und stlichen Gebiete war die Kultur-ttigfeit der Deutschen jener Zeit noch lngst nicht erschpft. Verschiedene Frstengeschlechter des slavischen Ostens hatten erkannt, da die Deutschen ihren Untertanen an Bildung und Geschicklichkeit weit berlegen waren; darum riefen sie deutsche Kolonisten herbei. So folgten dem Rufe des slavischen Piastengeschlechtes ganze Scharen und machten den grten Teil von Schlesien deutsch; nach Bhmen und nach Polen strmten Tausende hinein; das ferne Krakau war eine Zeitlang eine fast ganz deutsche Stadt. Deutsche Bergleute erschlossen die Schtze des Ungarischen Erzgebirges, und die groe Kolonie in Siebenbrgen hat sich bis heute behauptet.

3. Deutsche Geschichte - S. 32

1912 - Halle a.S. : Schroedel
32 er gesund bis in sein hohes Alter. Allem berma im Essen und Trinken war er abhold, Trunkenheit verabscheute er sehr. Deshalb blieb auch sein gewaltiger Geist hell und scharf bis an sein Ende. Whrend der einfachen Mahlzeit hrte er gern Musik ober einen Vorleser, der alte Sagen und Geschichten vortrug. In seiner Kleidung unterschied er sich nur wenig von den andern freien Franken. Die Volkstracht war ihm lieber, als kostbarer, aus-lndischer Putz; aber seine Hofleute teilten diese Gesinnung nicht alle. (Karl mit seinem Gefolge auf der Jagd.) Nur bei hohen Festen legte er die ein-fachen, zum Teil von seineu Tchtern gewebten Kleider ab und erschien in kostbaren, golddurchwirkten Gewndern, die mit Edelsteinen geschmckte, gol-dene Krone auf dem Haupte. Rmische Kleidung hat er nur ungern während der Krnungstage getragen. Seine Kinder liebte er sehr, sie begleiteten ihn oft auf feinen Reisen. Die Shne muten sich fleiig im Waffenhand-werk den, die Tchter haben selbst am Spinnrocken gesessen. Echte, tiefe Frmmigkeit herrschte in der Familie, und Karl selbst hat vielen Kirchen und Klstern reiche Gaben gestiftet. 10. Karls Ansehen in der Welt. Sein Tod. 814. Gro war Karls Ansehen beim eignen Volke, groß aber auch bei den brigen Vlkern. Die Könige der angelschsischen Reiche riefen ihn als Schiedsrichter bei ihren Streitigkeiten an; der berhmteste Herrscher des Orients, der Kalif Harun al Raschid, tauschte mit ihm Geschenke aus, ja, er trat ihm sogar die heiligen Sttten im gelobten Lande ab. Karl wurde 72 Jahre alt. Am 28. Januar 814 starb er und fand in einem Gewlbe der Palastkapelle seine letzte Ruhesttte. Noch viele Jahrhunderte gedachte das deutsche Volk seines groen Herrschers und wute nicht nur von seinen gewaltigen Kriegstaten, sondern auch von seiner groen Gercchtigkeitsliebe zu erzählen. Vii. Die Nachfolger Karls des Groften aus karo-lingischein Stamme. 8^ bis 9uv 1. Ludwig der Fromme (814 bis 840) und seine Shne. Karl hatte zwei tatkrftige und kriegstchtige Shne kurz vor seinem Tode ins Grab sinken sehen. Nur einer berlebte ihn, Ludwig, und dieser erbte darum das ganze Reich. Der Vater hatte ihn ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt. Doch war der Prinz in den ritterlichen Knsten wohl bewandert und galt als vortrefflicher Bogenschtze und Jger. Der neue Herrscher gab sich die redlichste Mhe, aber er befa nicht die ntige Tatkraft, um ein so groes Reich allein richtig regieren zu knnen. Er nahm wohl seinen ltesten Sohn Lothar zum Mitregenten an, gab aber zugleich den beiden andern, Pippin und Ludwig, stattliche Gebiete. Als ihm spter aus zweiter Ehe sein Sohn Karl geboren wurde, wollte er diesen auf Kosten der drei altern mit Land ausstatten. Da aber emprten sie sich gegen den Vater. Schweren Herzens mute er sich zum Kriege gegen sie rsten. Bei Koliuar im Elsa standen

4. Deutsche Geschichte - S. 95

1912 - Halle a.S. : Schroedel
werden. Wer an der Wahrheit der kirchlichen Lehren zweifelte, galt als Ketzer und wurde verbrannt. Wer bse Worte wider die Obrigkeit brauchte, den richtete man mit dem Schwerte hin. Bei besonders schweren Verbrechen wurde die Todesstrafe noch verschrft. Ehe man den Verurteilten ttete, qulte man ihn erst auf die grausamste Weise: man zwickte ihn mit glhenden Zangen, ri ihm die Zunge aus, zerschmetterte ihm auch wohl die Glieder mit einem radartigen Instrumente. Die Strafe der Einsperrung kannte man fast gar nicht. Sollte ein Schuldiger nicht hingerichtet werden, so stach man ihm die Augen aus oder schnitt ihm die Ohren ab oder hieb ihm die rechte Hand ab; man brannte ihm auch wohl ein Zeichen auf die Stirn oder lie ihn ffentlich mit Ruten aushauen. Als eine ganz milde Strafe galt das Stehen am Pranger. Der Verurteilte wurde auf dem Markte mit einem eisernen Halsband an einen Pfahl befestigt und von den Vorbergehenden verspottet. Grausam war auch schon die Behandlung der Untersuchung^ gefangenen. Leugnete einer die Tat, die man ihm zur Last legte,' so kam die Folter zur Anwendung. Mau spannte ihn zunchst auf die Streckletter und reckte ihm die Glieder, da sie krachten. Gestand er dann noch nicht, so legte man ihm Daumen- und Beinschrauben au, und erfolgte immer noch kein Gestndnis, fo kamen schrfere Mittel zur Anwendung, tim der Qual loszuwerden, gab der rmste bald alle Verbrechen zu, nach denen man ihn fragte. Da gestand er wohl Taten ein, au die sein Herz nie gedacht hatte. Wurde die Folter eingestellt, so beteuerte er natrlich seine Unschuld. Dann aber ging die Qulerei von neuem an. Wieder gab er alles zu um die Marter zu enden, und sah schlielich die Todesstrafe als Erlsung au. Auch gegen das weibliche Geschlecht kam die Folter nur zu oft in Anwendung. Man war fchoit damals von dem Wahn befangen, da manche Frau mit dem Teufel im Bndnis stnde, da sie hexen knnte. Dann vermochte sie Menschen und Haustiere durch ihren bsen Blick zu tten. Wurde ein solcher Verdacht laut, so war es gewhnlich um die rmste geschehen. Daun gab es Folter, Gestndnis, Feuertod. Vi. Das Leben in der Reichsstadt. r Die Reichsstadt von auen gesehen. Alle mittelalterlichen Städte waren befestigt; auch die kleinste hatte Graben, Mauern und Trme. Besonders stark muten diese Schutzmittel bei den Reichsstdten fein, denn sie standen fr sich allein und hatten viele Feinde. Darum sahen sich manche sogar gentigt, ihre ganze Gemarkung durch eine Befestigung zu schtzen. Das geschah durch die Landwehr. Da wurde ein Wall aufgeworfen, mit Bumen bepflanzt, deren Zweige man zusammenflocht, soda wenigstens Jteiter nicht hinbergelangen konnten. Da, wo die Straen nach der Stadt zu die Landwehr schnitten, standen Warten, kleine Festungen mit starken Trmen. Hoch oben schauten Wchter nach Feinden aus, und wenn wiche nahten, gaben sie ein Feuerzeichen; dann eilten die Brger herbei, nm die Angreifer zu verscheuchen.

5. Deutsche Geschichte - S. 35

1912 - Halle a.S. : Schroedel
35 - Franken und Sachsen. Ihre Herzge arbeiteten der kmglichen Macht entgegen und wollten feinen Herrn mehr der sich dulden. So bestand die Gefahr, da sich das ostfrnkische Reich in eine Anzahl selbstndiger kleiner Staaten auflste. Das zeigte sich deutlich nach Ludwigs Tode. Der Franke Konrad, der fr ihn die Regierung gefhrt hatte, trat an seine Stelle. Die Herzge wollten ihm nicht gehorchen, und so war die ganze siebenjhrige Regierungs-zeit des Knigs mit Kmpfen gegen sie ausgefllt. Das Herzogtum Loth-ringen schlo sich sogar an Westfranken an. Den heftigsten Widerstand leistete der Herzog Heinrich von Sachsen. Konrad sah selbst ein, da das Reich auseinanderzufallen drohte, wenn nicht ein tatkrftiger Herrscher die Fhrung bernahm. Darum bat er auf dem Sterbebette seinen Bruder Eberhard, auf die Nachfolge zu verzichten und dafr zu sorgen, da der mchtige Heinrich König wrde; und Eberhard brachte das Opfer.

6. Deutsche Geschichte - S. 106

1912 - Halle a.S. : Schroedel
- 106 die sie Gutenberg geliehen hatten, von ihm zurck. Da er sie nicht zahlen konnte, mute er seinen falschen Freunden die ganze Druckerei berlassen. So geriet der arme Mann in die bitterste Not. Zum Glck fanden sich gute Leute, die ihm die Mittel gaben, eine neue Druckerei zu grnden. Die ersten gedruckten Bcher setzten die ganze Welt in Erstaunen. An-fangs blieb die schwarze Kunst" ein Geheimnis; denn die Gehilfen wurden wie Gefangene eingeschlossen. Als aber bei einer Fehde die Kriegsknechte des Erzbischoss Mainz eroberten, verlie Gutenberg mit seinen Gehilfen die Stadt. So kam die neue Kunst in alle Lande. Bald blhte der deutsche Buchhandel mchtig auf. Die Bcher waren jetzt weit billiger als frher. Auch der gemeine Mann konnte sie darum kaufen und lesen. Der Unterricht in den Schulen ging leichter vonstatten, und die Bildung des ganzen Volkes stieg. So ist Gutenberg ein Wohltter der Menschheit geworden, und mit Recht hat man ihm in Mainz, Frankfurt und Straburg Denkmler gesetzt. 3. Die Erfindung des Kompasses. Wenn wir heute ein Seeschiff betreten, so sehen wir vor dem Steuerrad den Kompa. In einem Messing-gehnse liegt eine kreisfrmige Scheibe, die Windrose. Auf ihr ist ein Stern von zweiuuddreiig Strahlen angebracht, welche die Himmelgegenden anzeigen. Im Mittelpunkt der Windrose steht ein Stift, der eine frei spielende Mag-netnadel trgt. Sie besitzt die wunderbare Eigenschaft, stets nach Norden zu zeigen. So wei der Schiffer auch auf dem freien Meere immer ganz genau, in welcher Richtung er steuert. In dieser glcklichen Lage waren die Schiffer der alten Zeiten nicht. Ihnen fehlte noch ein sicherer Fhrer durch das Weltmeer. Darum blieben sie mit ihren Fahrzeugen immer in der Nhe der Kste; auf den offenen Ozean wagten sie sich nicht hinaus. Erst um 1300 wurde der Kompa bekannt. Ein Italiener soll ihn erfunden haben. Nun war der Wegweiser durch die Wellen vorhanden, und die groen Entdeckungsreisen konnten beginnen. Viii. Grofte Entdeckungen. 1 Die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien. 1498. Das erste Volk, das sich mit Hilfe des Kompasses ans den Ozean wagte, waren die Portugiesen. Kein Land lockte sie mehr als das reiche Jndi en. Lngst bezog man von dort Baumwolle, Reis, Zucker und mancherlei Gewrze. Alle diese Erzeugnisse wurden durch Karawanen der Syrien und gypten an die Mittelmeerkste gebracht und von hier aus Schiffen nach Europa befrdert. Der Transport war also gar mhsam, und deshalb standen die Waren hoch im Preis. Dazu kam noch, da alle Straen zwischen Indien und Europa in den Hnden der Trken waren, und diese erhoben sehr hohe Zlle. Das Volk, dem es gelang, einen direkten Weg nach Indien zu finden, durste aus gewaltigen Gewinn aus dem Handel mit diesem Lande rechnen. Ein solcher Weg konnte nur ein Seeweg sein, und er

7. Deutsche Geschichte - S. 107

1912 - Halle a.S. : Schroedel
107 mute um Afrika führen. Diesen nun bemhten sich die Portugiesen zu finden. Lange Zeit aber war ihnen vor dem Atlantischen Ozean bange; denn von ihm erzhlten sich die Leute grausige Dinge. Die einen sagten, sein Wasser sei zhe wie Leim, und jedes Schiff bleibe darin stecken; die andern meinten, unter dem quator koche das Meer, und alles msse dort verbrennen. Nur langsam drangen darum die Portugiesen an der Westkste Afrikas vor. Endlich gelang es dem khnen Bartholomus Diaz 1486, die Sdspitze des Erdteiles zu umschiffen. Jetzt war die Entdeckung des Weges nach Ost-indien nur noch eine Frage der Zeit. Zwlf Jahre spter steuerte denn auch Vasko da Gama an der Ostkste Afrikas weiter, durchquerte den Indischen Ozean und landete glcklich an der Westkste Indiens. So war der langersehnte Weg gesunden. 2. Die Entdeckung Amerikas. 1492. Eine noch wichtigere Entdeckung geschah im Westen. Wir verdanken sie Christoph Kolumbus. Dieser berhmte Mann wurde 1456 zu Genua geboren. Als Knabe las er begierig Reisebeschreibungen. Dadurch erwachte in ihm ein heies Verlangen, fremde Lnder mit eignen Augen zu sehen. Schon im Alter von 14 Jahren ging er auf ein Schiff, und bald war er auf allen damals bekannten Meeren zu Hause. Gleich vielen andern zerbrach auch Kolumbus sich darber den Kopf, wie ein Wasserweg nach Indien zu finden sei. Durch langes Grbeln kam er zu der berzeugung: Wenn die Erde eine Kugel ist, so mu ich Indien, das im Osten liegt, auch erreichen, wenn ich immer westlich fahre." Bei dem König von Por-tugol, dem er seine Gedanken mitteilte, fand er kein Gehr. Nun wandte "rjte"afffs\"27m!nnnicn' ^ 6"" bcriie sie Am 3. August 1492 trat Kolumbus seine Reise an. Wochenlang steuerte er auf dem endlosen Meere dahin. Nichts war zu sehen als Himmel und Wasser, und nirgends zeigte sich Land. Da entsank seinen Gefhrten ; Claf rm cerioi die Hoffnung nicht. Nach siebzig Tagen endlich tauchte eine Insel auf. Kolumbus nahm sie fr den König von Spanien //",'///;,vi] "J i Landung des Kolumbus.

8. Deutsche Geschichte - S. 56

1912 - Halle a.S. : Schroedel
56 Wieder fand sich ein Herold, der die Leute fr das Unternehmen wunderbar zu begeistern wute: der Abt Bernhard von Clairvaux. Dieser fromme Mann war ein Redner, wie es nur wenige gegeben hat. Wer seinen Worten lauschte, der ward von ihnen berzeugt; beim Bernhard schien mit Engelszungen begabt. So veranlagte er den König Ludwig Vii. von Frankreich, das Kreuz zu nehmen. In Speyer erlag auch Kourab der Gewalt semer Worte. Er hatte sich lange gestrubt; beim im Reiche herrschte noch mancherlei Unordnung. Aber der Gottesmann lie seine Bebenken nicht gelten: Gotteswerk ging ihm vor Menschenwerk. Aus fast allen Lnbern der abenblnbischen Christenheit wlzten sich groe Scharen nach dem Osten. Aber balb gab es gewaltige Enttuschungen. Kaum acht Tage war Konrab in Kleinasien vorgedrungen, ba gingen die Lebensmittel gnz-lich aus; die eisengepanzerten Ritter vermochten gegen die leichten Reiterschwrme der Trken gar nichts auszurichten. Man mute umkehren; boch nur klgliche Trmmer des Heeres kamen an die Kste zurck. Sie ver-einigten sich mit den Franzosen und zogen an der Kste Kleinasiens entlang; ein Teil der Kreuzfahrer benutzte auch Schiffe. Aber nur eine kleine Schar bekam schlielich bas'heilige Land zu sehen. Unglcklicherweise lieen sich die beiden Könige dann auch noch zu einem Zuge gegen das feste Damaskus verleiten, der gnzlich scheiterte. Die in der Heimat zurckgeblieben waren, hatten ganz sicher geglaubt, bald von glnzenden Taten der Gottesstreiter zu hren. Und nun kamen die frchterlichen Nachrichten, und man sah die klglichen berreste so gewaltiger Scharen! Da wurde mancher fromme Mann irre an Gottes Willen und Wegen; vielen aber erschien der Mierfolg als ein Strafgericht des Himmels fr die Snden der Christenheit. Friedrich I. Barbarossa. ^52 bis ^90. 1. Die Wahl Friedrichs. In Frankfurt am Main kamen die geistlichen und weltlichen Fürsten zur Wahl zusammen. Einstimmig erkoren sie den Neffen Konrabs Iii., Friedrich von Schwaben. Lauter Jubel erscholl, als seine Wahl verknbet wrbe. Von Frankfurt zog er nach Aachen, wo ihm der Erzbischof von Kln die Krone aufs Haupt fetzte. Dann unternahm Friedrich den Knigsritt durch die beutfchen Lande. Das Volk..jauchzte ihm zu, und der Abel empfing ihn festlich auf feinen Burgen. Uberall sorgte er fr Recht und Orbnung; der Friebensstrer verhngte er schwere Strafen. Friedrich war ein stattlicher Mann. Langes Blondhaar umwallte ihm Haupt und Schultern. Auch sein Bart war blond und schimmerte ein wenig rtlich; deshalb nannten ihn die Italiener Barbarossa, das heit Rotbart. In allen ritterlichen Knsten war biefer Hohenstanfe wohl gebt und bis an sein Ende frisch und krftig wie ein Jngling. 2. Die Kaiserkrnung. Der neue Herrscher nahm sich Karl den Groen zum Vorbilb. Wie biefer wollte er der das ganze Abenblanb ge- ieten; die brigen Herrscher der Christenheit sollten nur Unter-uige in den Provinzen" sein und ihm daher Gehorsam leisten.

9. Deutsche Geschichte - S. 62

1912 - Halle a.S. : Schroedel
62 Als Sterbenden brachten ihn die Seinen ans Land. Tiefe Trauer kam der das Heer. Der Sohn des Kaisers, Friedrich, fhrte das Heer weiter nach Antiochia, wo er den Vater bestattete. Der pltzliche Tod des Fhrers, ferner Mhsal und Krankheit brachen den Mut der deutschen Kreuzfahrer, und viele kehrten in die Heimat zurck; die brigen zogen nach Akkon weiter und verbanden sich dort mit Herzog Leopold von Osterreich. 10. Der Ausgang des dritten Kreuzzuges. Vor dieser starken Festung erschienen auch Richard Lwenherz von England und Philipp August von Frankreich mit ihren Scharen. Alle drei Heere berannten die Stadt, doch lange vergebens. Hunger und Pest wteten furchtbar unter den Kreuzfahrern; auch Friedrich starb, und Leopold bernahm die Fhrung der Deutschen. Endlich wurde Akkon erobert. Obgleich die Deutschen tapfer mitgeholfen hatten, teilten doch die Franzosen und Englnder die Beute allein unter sich und wollten die Deutschen ganz aus-schlieen. Ein Banner, das Leopold auf einem erstrmten Turme hissen lie, wurde nach Richards Befehl heruntergerissen. Da kehrte der Herzog voll Zorn mit den Seinen nach Hause zurck. Doch hat diese denkwrdige Belagerung ein bleibendes Andenken hinterlassen: den Deutschen Ritterorden, der vor Akkon gestiftet wurde. Bald machte sich auch Philipp August auf den Heimweg und berlie Richard die Wetterfhrung des Krieges. Aber groe Erfolge erzielte auch dieser nicht; Jerusalem blieb in den Hnden der Trken. Der Sultan Saladin schlo mit ihm einen Waffen st ill st and: ein Ksten streifen blieb den Christen, und der Zugang zu den heiligen Sttten sollte ihnen offenstehen. Das war alles, was der Englnder erreichte. Heinrich Vi. U90 bis ^9?. 1. Die Unternehmung gegen Neapel. Friedrich Barbarossas Nachfolger war sein jugendlicher Sohn Heinrich Vi. In seinem schwchlichen Krper wohnte ein gewaltiger Wille. Auch er zog alsbald nach Italien. Dort war der letzte Normannenknig gestorben. Seine Erbin war des Kaisers Gemahlin Konstanze, und Heinrich kam nun, um das schne Land in Besitz zu nehmen. twtnct- - c, Friedrich Barbarossa als Kreuzfahrer.

10. Deutsche Geschichte - S. 184

1912 - Halle a.S. : Schroedel
184 eine breite Brcke mit den Hauptgebieten des Staates verbunden. Fast das ganze alte Ordensland war wieder dentsch, und Friedrich nannte sich nun König von Preußen. Westpreuen war einst unter der Herrschaft des Deutschen Ordens ein blhendes Land gewesen. Unter dem polnischen Regiment war es ganz der-kommen. Keine Ordnung, alles aus Rand und Band", meinte Friedrich, als er zum erstenmal dort weilte. Die Städte waren fast menschenleer, die Huser meist verfallen. Vergebens suchte man nach rzten und Apotheken; ja, selbst brauchbare Handwerker gab es dort nur selten. Noch schlimmer stand es auf dem Lande. Die Bauern lebten in elenden, schmutzigen Lehmhtten, trugen rauhe Felle als Kleider, nhrten sich von Brot, das mit Spreu gemischt war, und suchten im Branntwein Trost der ihre Armut. Fr ihre Bildung geschah berhaupt nichts. Da zeigte Friedrich, was er konnte. Die tchtigsten Beamten schickte er in das wste Land; Tausende von Ansiedlern lieen sich dort nieder; die Smpfe an der Warthe und Netze wurden trocken gelegt und der Brom-berger Kanal gebaut; Huser erhoben sich aus ihren Trmmern; Kirchen und Schulen entstanden. So machte der groe König aus einer Wste ein Kulturland. Westpreuen hat darum allen Grund, den Tag zu segnen, an dem es preuisch geworden ist. 3. Die Staatsverwaltung Friedrichs des Groen. Wie sein Vater, so widmete auch Friedrich der Hebung des Ackerbaues die grte Sorgfalt. Keine Handbreit Boden sollte unbebaut bleiben. Die Kartoffel wollte sich immer noch nicht einbrgern, weil die Bauern sie fr gesundheitsschdlich hielten. Friedrich aber zwang die Leute, sie anzupflanzen, und ruhte nicht eher, bis er seine Untertanen vom Werte der Knollen berzeugt hatte. Eine besondere Sorgfalt wandte er dem Seidenbau zu. In der Altmark wurde der Hopfenbau eingefhrt. In allen Teilen des Landes entstanden Fabriken. Die Leinen-industrie nahm besonders in Schlesien einen mchtigen Aufschwung. In Berlin errichtete Friedrich eine Porzellanfabrik. Fr Kaufleute grndete er eine Bank, die gegen mige Zinsen Geld auslieh, soda keiner mehr bei Wucherern zu borgen brauchte. Neue Wasserwege erleichterten die Schiffahrt im Lande. Der Plauenfche Kanal zwischen Havel und Elbe verkrzte die Entfernung zwischen Brandenburg und Magdeburg; der Finow-Kanal verband Havel und Oder. (Fiener Bruch und Drmling). Fr die groen Aufgaben, die Friedrich sich stellte, brauchte er viel Geld. Darum wurde die Akzise, die schon der Groe Kurfürst eingefhrt hatte, bedeutend erhht, doch sollten dabei die rmeren Leute mglichst geschont werden. So blieben Getreide, Mehl und Schweinefleisch steuerfrei; wohl aber kamen schwere Abgaben aus Wein und Branntwein, die der König fr entbehrliche Genumittel ansah. Als Luxusdinge betrachtete er auch Kaffee und Tabak. Mit diesen Waren sowie mit Salz handelte jetzt allein der Staat, und alle Leute muten sie von den Personen beziehen, die er bestimmt hatte. Er besa also das Monopol. Natrlich schrieb der Staat auch die Preise vor, und da er viel Geld verdienen wollte, wurden die Waren recht teuer. So kostete das Pfund Kaffee damals wenigstens drei Mark.
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