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1. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 123

1822 - Elberfeld : Büschler
Kaiser aus verschiedenen Hausern. 123 ren. Auf Seiten des Oestreichers war der Adel in Süd- Deutschland, auf der Ludwigs, außer den Baiern, die süddeutschen Städte und die Schweizer. Das nördliche Deutschland hielt sich ruhig. Friedrichs Stütze war sein kriegerischer und unterneh- mender Bruder Leopold. Dieser beschloß zuerst die Schweizer, Ludwigs Bundesgenossen, zu bekriegen, und so zugleich an ihnen den Abfall von seinem Hanse zu be- strafen. Er sammelte im I. 1315 seine Ritterschaft und gedachte mit ihr die des Krieges unerfahrenen Schweizer Bauern leicht zu bezwingen. Aber es lief gegen seine Er- wartung ab. Die Schweizer, die von seinem Anzuge hör- ten, halten den engen Paß bei Morgarten, durch den er ziehen mußte, besetzt und auf den Bergen zu beiden Seiten Steine und Baumstämme zusammengehäuft; und als npn die geharnischten Ritter früh Morgens in den engen Paß zogen und die ganze Straße gedrängt voll war, wälzten und schleuderten sie die Bäume und 'Steine auf dieselben herab. Cs entstand Verwirrung unter den Pfer- den und Menschen und in diesem Augenblicke fiel die Haupt- schaar den Ocstrcichcrn kühn in die Flanke. Die starken Hirten kämpften mit Erbitterung und ihre Leibeskraft gab ihnen bald den Sieg. Viele Ritter wurden erschlagen und die scheuen Pferde sprangen mit den Reutern m den See zur Seite des Weges, oder zertraten, rückwärts rennend, ihr eigenes Fußvolk. Herzog Leopold st oh auf abgelegenen Wegen, lehr niedergeschlagen, nach Winterthur. Der Bund der Schweizer aber wurde von diesem Tage an immer zahlreicher und fester. Der Krieg der beiden Gegenkönige in Deutschland ging Noch mehrere Jahre mit Verwüstung der beiderseitigen Län- der fort, bis im I. 1322 eine entscheidende Schlacht hei Mühldorf oder Ampfingcn in Baiern vorfiel. Fried- rich Heer war klein; sein Bruder Leopold sammelte noch Hülfsvölkcr; aber er hielt es für ritterliche Pflicht, der Schlacht nicht auszuweichen. Er selbst focht auss Tapfer- ste, mit vergoldeter Rüstung angesban und den Reichsad- ler ans seinem Helme, Ludwig aber wurde nicht in der Schlacht gesehen, Per Kampf dauerte von Sonnenauf- gang an 10 Stunden lang mit großer Heftigkeit. Als die Oestreicher schon sehr ermüdet waren, erschien der, für Ludwig streitende, Burggraf von Nürnberg mit 500 Reu- tern in ihrem Rücken. Seine Schaar hatte sich mit östreich- schcn Fe'dzcichcn unkenntlich gemacht, und voller Freude glaubte Friedrich, sein Bruder Leopold komme im entschei- denden Augenblicke mit Hülfe. Als fic aber Hera« kamen

2. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 1

1822 - Elberfeld : Büschler
Erster Zeitraum. Dir ältere Geschichte bis auf Karl den Großen, von u3 vor Chr. Geb. bis 768 nach Chr. Geb. 1. Die Cimbern und Teutonen. r* dem schönen Laude Italien, welches von uns nach Mit- tag zu liegt, wohnte vor alten Zeiten das berühmte und mächtige Volk der Römer. Von ganz kleinem Ursprünge waren sie ausgegangen; ihr erstes Gebiet um die Stadt Rom war nicht größer, als was eine ganz mäßige Stadt jetzt an Aeckern und Feldern besitzt. Aber in diesem Volke war vom Anfang an ein gewaltiger Ehrgeiz, £üft am Kriege, und ein harter Sinn, der sich durch kein Mitleiden vom Verfolgen blutiger Eroberungen abbringen ließ. Jeder römische Bür- ger war Soldat, und cs fand sich immer eine Anzahl tapfe- rer Anführer in Rom, zu denen die Krieger ein unbeding- tes Zutrauen batten; dazu war strenge Kriegszucht und Ord- nung im Heere; dieses zusammen brachte ihnen fast immer den Sieg. Weil ihr Bestreben sich stets gleich blieb, und sie immer ein und dasselbe Ziel im Auge behielten, so ging ih- nen kein günstiger Augenblick verloren; sobald einer ihrer Nachbarn mcht scharf auf seiner Hut war, so waren die Römer auch schon darauf bedacht, ihn zu unterjochen. Miß- lang cs einmal, so versuchten sie es zum zweitemnahle; ge- lang cs noch nicht, so warteten sie auf gute Gelegenheit, um ihn zum drittcumahle anzugreifen; und endlich mußte er doch erliegen. So war es geschehen, daß die Römer erst die benachbar- ten kleinen Völker in Mittel-Italien bezwangen, daun im- mer weiter, bald nach Süden bald nach Norden, vorrückten, und 500 Jahre, nachdem ihre Stadt erbaut und ihr Name zuerst genannt war, schon ganz Italien unter ihrer Herr- schaft hatten. Ta hatten sie nun von drei Seiten das Meer, und im Norden das große Alpeugebirge vor sich, welches wie eine Mauer zwischen ihnen und den Völkern iu der Schweiz, im jetzigen Frankreid-^sttld Deutschland, da lag^ -Man hatte denken sollen, sie würden nun zufrieden seyn, ruhig in ihrem schönen Lande leben, und sich dessen erfreuen aber weder das Meer noch die Eis - und Schneeberge koun- Koylr. d. (Ä. f. Volksschulen. 1

3. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 349

1839 - Karlsruhe : Groos
349 Die übrigen Länder Deutschlands. halt 454,000 meist evangelische E., treffliche Pferde und gute Viehzucht. Verfassung mit Ständen. 16. Neustrelitz, östlich von Schwerin an einem See, 6000 E., Haupt - und Hofstadt des Großhcrzogs Meklenburg-Strelitz. — Das Groß- herzogthum umfaßt 52 Q M. und enthält 85,000 ev. E. Die übrig. Ver- hältnisse wie bei Schwerin. 17. Lübeck, nordöstlich von Hamburg an der Trave auf einem Hügel, 26,000(5., freie Stadt; schöner Dom, bedeutender Handel und Schiffahrt (mit 72 eigenen Schiffen), die aber jetzt nicht schwunghaft sind. Früher war Lübeck an der Spitze der Hansa; seine Flotten beherrschten das baltische Meer, und seine Stimme entschied über die Angelegenheiten der nordischen Reiche.— Das Gebiet dieses Freistaates enthält ö'/i [J M. und 46,000 meist ev. E. 18. Glückstadt, rechts an der Elbe, nordwestlich von Hamburg, 5ooo E., Hauptstadt des Hcrzogthums Holstein. Altona, westlich vor Hamburg an der Elbe, 26,000 E., Hafen, Handel, Wallfisch-und Härings- fischcrei.— Nordöstlich von Glückstadt Kiel, am Eiderkanaleund an einem Meerbusen, 10,000 E., Universität seit 1665, Seebad, Handel, Dampf- schiffahrt nach Kopenhagen. — Das Herzogthum Holstein enthält 155 ^ M. und 364,Ooo meist ev. Bew. ; es gehört mit dem Herzogthum Lau en burg, welches südöstlich von Hamburg an der rechten Elbe liegt (Lauenburg, 2600 E.), und welches letztere 19 Hi M. mit 36,Ooo Bew. enthält, zum deutschen Bunde, steht aber unter der Regierung des Königs von Dänemark. £. Der Kaiserstaat Oesterreich. 1. Das Gebiet des Kaiscrthums Oesterreich besteht aus sehr verschiedenartigen Ländermassen. Das Stammgcbietift das östliche Alpgebirg mit seiner nördlichen und östlichen Abdachung (Salz- burg, Steiermark, Kärnthen, Ober - und Niederösterreich); dinzugekommene Länder sind: das böhmische Elbkesselthal, ein Theil des oberschlesischen Odergebiets, das mährische Marchgebiet, das Tiefland Ungarn, die Hochebene Siebenbürgen, das polnische Gebiet Gallizicn und die Bukowina jenseits der Karpathen; südwärts von Ungarn: Kroatien, Slavonien und die Militär- grenze; gegen das adrialnche Meer und an demselben*Dalmaticn und Illyrien, die lombardisch - venetianische Ebene. 2, Ein Theil von dem Alpgebirge dieses Kaiserstaatcs gehört noch den Mittelgebirgsalpcn oder den Centralalpen an, und besteht aus der östlichen Kette ver rhätischen Alpen, welche bis zum Thäte der Salza reichen. Ihre mittlere Kette besteht aus Glimmer - und Thonschicferhöhen, die südliche Kette ans steilen, kahlen Kalksteiuwänden. Die nordwestliche Masse links vom Jnthale sind die Gebirge von Vorarlberg oder die Arlberge,

4. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 350

1839 - Karlsruhe : Groos
550 Zweite Stufe des Unterrichts. bis 8000' ansteigend. Auf dem rechten Ufer des Rheins zieht sich die Rhati- konkette hin. Westlich von den Arlbergcn ist der Arlbergspaß, überden die Hauptstraße nach dem Znthale, Znsbruck zu, führt. Die Arlbergefallen am Bodensce zur Ebene ab. Die östliche Ausbreitung der Arlberge begleitet den Lauf des Znns bis zu seinem Durchbruch; dieselben heißen Allgäuer Alpen oder Bairisch-Tiroler Alpen. Zwischen derzller und dem Lech steigt ein kurzer Ast in den Hoch Vogel 9060'hcch empor; deroetzthaler Ferner mit seinen Gletschern und Schnecfeldcrn ist der Mittelpunkt der sogenannten Tproler Alpen. Der Brennerpaß ist die wichtigste Verbindung in der Mitte der rhätischen Alpen, zwischen dem Znn- und Etschthale. Durch ihn zieht eine große, sehr bequeme, vielbereiste Heerstraße; dieselbe kommt von Znsbruck (1774^, erreicht eine Höhe von 4353', und führt über Sterzing (2960'), Brixen (1833') und Botzen (1060') durch das Thal der Eisach hinab zur Etsch, und an dieser weiter über Trient, Roveredo und Verona in die Ebene des Pogebiets. — Die südliche Kette der rhätischen Alpen wird durch die Etsch in eine westliche und östlichehälfte geschieden. Zn dem westlichen Theil bildet der Orteter den Hauptalpenstock. Er erhebt sich zu 11,400'von weiten Hochgebirgen und Eisfeldern umlagert. Sie gehören im Norden und Osten, wie er selbst noch zu den Tproler Alpen, und verbinden ihn westwärts hin durch das Wormserjoch mit der Septimergruppe. Die Gebirge, die vom Orteler südwärts gehen, begleiten das Thal der Adda (das Vcltlin) re. fallen am Comer-und Gardasee in die Ebene ab, und heißen Veltlin - Alpen. Das tiefe und lange Querthal der mittlern Etsch ist von hohen und schauerlichen Felswänden (zuerst Porphyr, unten Kalk) begleitet, die den Strom sehr ein- engen, so daß kaum Raum für die meist künstlich gehauene große Brenner- straße übrig bleibt. Die unterste Verengung (unter Roveredo) ist die Etsch- klause.— Ueber den Paß des Wormserjochö führt eine vielbesuchte Straße von dem Rhein - und Znthal und dem obern Veltlin her nach Botzen in die große Brennerstraße und auf ihr zur lombardischen Ebene.— Zm Osten vom Bren- nerpaß erhebt sich zwischen dem Zn - und Salzathale (Pinzgau) im Norden und dem Drauthale, einer der rauhsten Theile des Alpenlands, der Groß- glockner/ 11,982', der Grenzstein der Centralalpen gegen die Ostalpen, der rhätischen Alpengegen die norischen, der Tiroler gegen die Salzburger Alpen. Der Znn und die Salza brechen in tiefen Thälern durch die Kalkmassen der nördlichen rhätischen Alpen. Der Durchbruch dersalza bildet die Grenze gegen die Salzburger Alpen und gegen die norischen. Zwischen dem Znn und der Salza erhebt-sich der W a tz m a n n 9000' hoch. Die Oftalpen sind durch Längenthäler, die gegen Osten und Südosten ge- richtetsind, nämlich durch die Hauptthäler der Mur (Drau), Drau und Sau, aufgeschlossen. Sie bilden 3 Gruppen: die norischen, die karnischen und die jütischen Alpen. Die norischen Alpen verbreiten sich zwischen dem Großglockner im Osten, zwischen der Salza und der Drau. Tie westlichen norischen Alpen umfassen die Salzburger Alpen oder die hohe Tauern- kette. Sie setzen östlich vom Großglockner als eine zusammenhängende Reihe

5. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 401

1839 - Karlsruhe : Groos
401 Die übrigen Länder Europas. uer), Dogge, Landwirtschaft, Bier. Größte chriftl. Thätigkeit. Irland ka- tholisch. Bischöfl. Kirche reformiert; Reformator Knor (Schotte). Engl. Spleen (Schwermuth). Die Iren arm, unterdrückt; bischöfl. Kirche reich. 3. Italien, Halbinsel, w. vom ligurischen und toskanischen, s. vom jonischen, ö. vom Adriameere begrenzt; von den Apen- ninen durchzogen, welche von den Westalpen bis zur Südspitze geben. Die mittlern A. (etruskischen und röm. 6800' hoch) und die von Neapel (Abruzzen, sehr wild, un.d kalabrische Apenninen) sind die höchsten. Das Hochgebirge dürre, waldlos. Zm S., getrennt, der feuerspeiende Vesuv, 3600'hoch. Der Ostabfall der Westalpen iisss obere Pogebiet steil und plötzlich. In den cot- tischen Alpen der Mont - Cenis, der Hauptpaß nach Frankreich, fahrbare Straße, 6360' hoch. Der Po, vom Monte Biso in den cottischen A.,Lauf 176st., östl. Die Tiber, Lauf70st., südlich. I. Turin, die Hauptstadtim Königr. Sardinien, 121,000 E. Alessan- dria, Festung, dabei Marengo, Schlacht den 14. Juni 1800. In den Thä- lern am Monte Biso 22,000 Waldenser. Genua, ftufenartig am Busen, Handelsstadt, 80,000 E., Kolumbus. Auf der Insel Sardinien Caglian (Caljari), Hauptstadt, 30,000 E. 2. Parma, Hauptst. im Herzogth. Parma. 3. Modena, Hauptst. im Herzogth. Modena. 4. Florenz, Hauptst. im Großherzogthnm Toskana, 93,000 E., schöne St.; Livorno, 51,000 C., Seehandel. 5. Rom, an der Tiber, auf 12 Hügeln, Hauptst. des Kirchen- staats, Sitz des Pabstes, 154,000 E., 5000 Geistliche, die Petcrskirche 485' hoch mit 130' hoher Spitzsäule auf dem Vorplatz, der Vatikan (mit Ii, 000 Zimmern), schöne Gemähldesammlung, der Quirinal, Wohnung des Pabstes, die Engelsburg. Paulus und Petrus. In der Nähe die ponti- nischen Sümpfe. Bologna,' im N., 65,000 E., Universität, schieftr Thurm. Ravenna; Loretto, Wallfahrtsort, in der Domkirche das heilige Haus der Maria. 6. Neapel, in Stufen um den Meerbusen gl. N., 360.000 E., Hauptstadt des Königreichs beider Sieilien, schöne Lage, 40,000 Lazaroni (Lastträger). Konradin von Schwaben 1269. Landschaft Campa- nien (Capua) sehr fruchtbar. Nola, Glocken erfunden. Salern, Gregor Vh hier begraben. — Palermo, 170,000 E., Hauptstadt der Insel Sieilien, prachtvoll, sicilianische Vesper 1282 (Niedermetzeluug der Franzosen unter Karl von Anjou), Nosenfest (Nosalie). Aetna 10,600' hoch, eine Masse aufgehäufter Vulkane, oben Felsen, Lava, Asche, Eis, Schnee, unaufhörlich brennend, letzter großer Ausbruch 1832. Messina, am Meer, 46.000 E., Erdbeben 1783. Sieilien, das schönste und fruchtbarste Land, Citronen, Schwefel. — In Italien und Sieilien Reiß, Kastanien, Wein, Datteln, Mprthen, Baumwolle, Korkeichen, Feigen, Oelbäume, Maulbeer- bäume. Esel, Büffel, graue Ochsen, graue Schweine, Stachelschweine,. Tarantel, Scorpione. Karrarischer Marmor, Korallen, schöne Muscheln

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 409

1839 - Karlsruhe : Groos
409 Die übrigen Länder Europas. und der Donau, heißt der Balkan, 2—5000'. Den westlichen Theil dieses Gebirgs, wo es sich an der adriatischen Küste, 4 — 6000'hoch, hinzieht, nennt man auch die d in arischen Alpen. Der Hauptrücken dieses Gebirges besteht aus Granit, an den sich Kalkmassen anlagern. Einige Gipfel des Gebirgs sollen in die- Schneelinie reichen. Dasselbe ist durch die engen, tiefeingeschnit- tenen Thäler das unwegsamste Gcbirg in ganz Europa. Die wenigen Gebirgspässe.sind durch den Mangel aller Kunststraßen sehr beschwerlich. Die niedern Höhen sind mit dichten Waldungen bedeckt. Vom Balkan aus zieht sich die griechische (hellenische) Gebirgskette nach S. Ein Theil desselben ist der Pindus (Messowo). Gegen O. zieht sich von demselben als ein Seitcn- zweig der Olymp 6000' (das Lachegebirgc). Vom Pindus wen- det sich das Gebirge südöstlich und heißt das livadische Gebirge (Parnassus und Helikon, 3000'hoch). Am Fuße sind mehrere Seeen. Auf der Halbinsel Morea (Pelopönes) liegt die arka- disch e Hochfläche, 2000 — 2500' hoch, mit Gipfeln von 5 — 7000'. Ein Ast nach S. ist das Vorgebirg (Cap) von Mata- pan. Die Küsten des griechischen Halbeilandes sind fast überall felsig und steil. Eine unzählige Menge von größern und kleinern Busen gehen in das Land und bilden bei der großen Tiefe des Meers vortreffliche Häfen und Ankerplätze, die durch zahlreich vorliegende Inseln geschützt sind. So am adriatischen Meere der Busen von Cattaro, der von Lepanto (dessen westlicher Theil der Busen von Patras, der östliche der von Corinth ist), der Busen von Coron; im ägeischen Meere der von Napoli, der von Neg- roponte, Salonichi, Contessa. Gegen das schwarze Meer und die Donaumündung ist die Küste niedrig. Die griechischen Inseln sind deutliche unterseeische Fortsetzungen der Gebirgszweige der Halbinsel, und bestehen meist aus Kalk, auch aus Basalt. — Vom Balkan fließt in's ägeische Meer die M a r i tz a. 1. Conftantinopel oder Stambul, über '/2 Million E., davon die Hälfte Türken, am Marmormeer, erhebt sich stufenartig im Halbkreiß, sehr schöne Lage, von Außen prächtig, inwendig schmutzig, neben prächtigen Mo- scheren (Bethhäusern) und Palästen elende Hütten aus Lehm; die eigentliche Stadt hat im Umfang 5 Stunden, mit allen Vorstädten 24 Stunden; das Serail (kaiserliche Schloß) besteht aus Wohngebäuden,.Bädern, Moscheeen, Gärten, Cppressenhainen, wie eine mittlere Stadt groß; darin der Diwan, Eiern, unterrichtllche- Lesebuch. 18

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 111

1839 - Karlsruhe : Groos
Das Großherzogthum Baden. 111 in das Neckarthal hinab, welcher Fluß an dieser Seite des Schwarzwaldes auf einer Wiese bei dem würtembergischen Dorfe Schwenningen entspringt. Bald aber entfernt sich der Neckar ganz und gar vom Schwarzwalde. Zwischen dem Neckarthal und Donau- thal erhebt sich ein neues, weit hinziehendes Gebirge, das durch einzelne Höhenzüge mit dem hohen Nanden in Verbindung steht und von dem Donauthal durchschnitten ist; es heißt die rauhe Alb. Dieses Gebirg bildet die Süd - und Ostseite des obern und mittlern Neckarflußgebietes, das aus bergigem und hügeligem Lande be- steht , und schließt mit dem Schwarzwalde fast auf drei Seiten, nämlich auf der westlichen^ südlichen und östlichen Seite, das Unterland des Königreichs Würtemberg ein. Es ist über vierzig Stunden lang, und acht bis zehn Stunden breit. Es besteht aus dem sogenannten Jurakalk oder Höhlenkalk. Ein Zug dieses Ge- birgs, nämlich der südwestliche Theil, läuft mit dem Schwarz- wald anfangs fast gleichlaufend, wird vom obern Donauthal aus gesehen und heißt der Heuberg; derselbe zieht sich von Tuttlingen bis Schömberg. Ein Theil der rauhen Alb, und zwar ein Theil des Gebiets, welches das Hardt genannt wird, gehört mit einem Theil des untern Donauthalö noch dem Großherzogthum Baden an. Auf dieser Seite jedoch, nämlich auf der südlichen, hat die rauhe Alb keinen starken Abfall. Von ihr zieht sich die Hochebene gegen den Bodensee hin, die vom hohen Randen aus ihren Anfang nimmt. Der Hauptort dieses Gebiets ist Stetten am kalten Markt. 11. Im Südosten des Großherzogthums breitet sich der Boden- see aus, dessen unteres Theil demselben angehört. Dieses große Gewässer zieht in diesen obern Gegenden am Meisten das Aug auf sich und gewährt einen erhebenden Anblick. Seine Haupter- streckung geht von Südost gegen Nordwest. Unten theilt er sich in zwei Arme, von welchen der nördliche der Ueberlingersee und der südliche der Zellersee oder Untersee heißt. In dem Unterste hat der Rhein seine Ausmündung und nimmt von Da an bis Basel einen westlichen Lauf. Vom linken Ufer gehört die Stadt Eonstanz mit einem kleinen Gebiete noch zum Großhcrzogthum. Unterhalb Constanz beginnt der Zellersee. Die Länge des Bodensees, näm- lich von der östreichischen Stadt Bregenz, dem südöstlichsten Anfangspunkte an, bis zum Ende des Ueberliugersee's gerechnet,

8. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 116

1839 - Karlsruhe : Groos
Üg Zweite Stufe des Unterrichts. waldes hinanführen. — Die Höhenzüge des nördlichen Boden- sees sind von den kleinen Flüßchen Stockach und Ach durch- schnitten. 17. Das bedeutendste fließende Gewässer des Großherzogthums ist der Rheinstrom. Er berührt jedoch nur in seinem Mittelläufe dies Land. In seinem Oberlaufe, wo er durch das Hochgebirge fließt, gehört er der Schweiz an, und in seinem Unterlaufe Rheinpreußen und Holland. Bei Stein, wo er aus dem Unter- see tritt, und bis Basel einen westlichen Lauf nimmt, ist sein Wasser durchsichtig smaragdgrün; in der Gegend von Mann- heim ist sein Wasser etwas getrübt und die Farbe desselben spielt in das Blaßgrünliche mit etwas Blaßgelb gemischt. Bei Stein hat er eine Breite von 250'; bei Basel beträgt dieselbe beim höchsten Wasserstand 670';. bei Mannheim beträgt die geordnete Breite 1000'. Da, wo das Flußbett nicht geordnet ist, kann seine Breite 1500 bis 2000' betragen. Die Thalsohle und die Thalwände des westlich fließenden Rheines bestehen bei Schass- hausen aus Jurakalk (Höhlenkalk), bei Waldshut aus Muschel- kalk, bei Laufenburg aus Gnciß. Von Basel bis zur hessischen Grenze bestehen seine Thalsohle und seine Ufer aus Schuttland, welches von Geröll, Kies, Sand und Lettin gebildet wird. Beim Jsteinerktotz erscheint wieder der Jurakalk. Vom Bodensee bis Basel macht der Rhein vier Fälle. Der erste ist der größte, eine Stunde unterhalb Schaffhausen, über Felsen von Jurakalk. Schon 500 Schritte oberhalb wird sein Gewässer sehr eingeengt und er fängt schon an zu schäumen und zu wirbeln, indem er sich an entgegenstehenden Felsen bricht. Mit seiner großen Wassermasse stürzt er endlich 80' in drei Ab- sätzen herab; zwei Felsenpfeiler ragen in der Mitte des Absturzes hervor. Seine Breite beträgt daselbst 300'; der Wasserstaub, der sich bildet, spritzt weit hin, und bildet bei günstigem Sonnen- schein schöne Regenbogen. In stiller Nacht hört man in günstiger Richtung auf vier Stunden das Getöse. — Bei Zurzach entsteht durch einen Felsdamm ein zweiter, nicht bedeutender Fall; bei Laufenburg entsteht eine Stromschnelle von 50' Breite, durch Gneiß- maffen, über die er hinabstürzt, unter der 306' langen Brücke. Der vierte Rheinfall findet bei Rheinfelden Statt; derselbe wird

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 280

1839 - Karlsruhe : Groos
280 Zweite Stufe des Unterrichts. Meeren zu, nämlich dem atlantischen, mittelländischen und schwarzen Meere. Die Schweiz selbst hat zwar nur eine Längen- ausdehnung von 60 Stunden, nämlich von Osten gegen Westen, und eine Breitenausdehnung von 36 Stunden, nämlich von Norden gegen Süden; aber das Alpgebirg, das in seiner größten Erhebung ihr zum Theil angehört, hat eine Längenausdehnung von 300 Stunden, in seiner Hauptrichtung von Osten gegen Westen ziehend, mit Ausnahme seines westlichen Theils, der sich an der Grenze des Juras plötzlich von Norden gegen Süden wendet. Seine Breitenausdehnung ist im östlichen Theil am Größten, wo dieselbe gegen 80 Stunden beträgt; aber im westlichen Theile be- trägt dieselbe nur ungefähr 40 Stunden. 2. Das mittlere Alpgebirge oder die Centralalpen, welche die Hauptmasse dieses Gebirges bilden, erstrecken sich vom Montblanc bis zum großen Glöckner. Vom Montblanc westwärts und nach Süden hin gliedert sich die Masse des Gebirgs immermehr; die Ausläufer werden niedriger, und verzweigen sich manigfaltig; ebenso verhält sich dies Gebirge ostwärts vom Großglockner an. Weil die Pässe (wo zwei Querthäler an einander stoßen) bedeutende Einsenkungen haben, so ragen die höchsten Spitzen writ über die Pässe hervor. Gegen Süden ist der Abfall schroffer, im Norden sanfter. Die Mehrzahl der höchsten Spitzen liegt Italien näher. Der Gebirgskamm des Alpgebirgs ist nicht besonders ausge- zeichnet, weil die Nebenmassen durch bedeutende Längenthäler von der Hauptmasse getrennt werden. Der Abfall geht in der nördlichen Schweiz und in Baiern in hügeliges Land über. Die höchsten Höhen bestehen im Allgemeinen aus Granit und Gneiß, die den Hauptkörper des Alpgebirgs bilden; eine geringere Höhe erreichen die vor denselben gelagerten schroffen Glimmer-und Thonschiefer- gebirge; vor dieselben lagern sich Kalkgebirge, und vor diese die niedrigern Sandsteingebirge. — Der mittlere Stock der Central- alpen, von welchem aus sich die mächtigsten Alpenketten ostwärts und westwärts verbreiten, der jedoch nicht die größte Erhebung erreicht, ist der St. Gotthard. Westwärts vom St. Gotthard ziehen zwei gleichlaufende Kettengebirge, von welchen das nörd- liche die Gebirge des Berner Oberlandes, die südlichen aber die penninischen Alpen sind. Die östlichen Anfänge beider

10. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 281

1839 - Karlsruhe : Groos
Die Nachbarländer des Großherzogthums Baoen. 26t Gebirgsketten werden nebst dem St. Gotthard und der östlichen Fortsetzung (vom Simplón bis zum Bernhardin) zu den lepontischen Alpen gerechnet. Die westlichen penninischen Alpen heißen auch Savoier- und Piemonteser Alpen. Diegebirgedesberner Oberlandes und die penninischen Alpen nebst den westlichen An- fängen der lepontischen Alpen bilden das obere Rhonethal oder das Langenthal von Wallis, von der Rhone durchflossen. Am Westende der Gebirgskette des Berner Oberlandes und am nörd- lichen und westlichen Fuße der penninischen oder Savoier Alpen breitet sich der Genfersee (oder Lemansee) aus. Denselben durchfließt die Rhone, und verläßt ihn bei Genf. Aus den Fels- massen der westlichen penninischen Alpen erhebt sich der höchste Berg Europas, der Montblanc (weiße Berg, vom Schnee so), zu 14,700' Seehöhe; der östlicher liegende Montrosa zu 14,200' Seehöhe; zwischen beiden der große St. Bernhard zu. 10,400'. Am nördlichen Fuße des Montblanc zieht sich ein anderes Längethal westwärts der Rhone zu, und heißt Cha- mounpthal; in ihm fließt die Arve, die sich bei Genf in die Rhone ergießt.' Dieses Thal ist eins der höchsten in Europa und das wildeste und großartigste. Der wichtigste Paß in den penni- nischen Alpenist der auf dem Simplonberge, östlich von Montrosa. Eine große, fahrbare Straße führt von Basel über Bern an den Genfersee in das Wallisthal nach Brigg (2180'), steigt über den Simplón bis zu 6174'., fällt dann nach Domo d'ossola zum Lago maggtore (Langensee), und setzt nach Mailand fort. Dieselbe ist vom Cónsul Vonaparte 1801 — 1805 angelegt. Sie ist 25' breit, 14 Stunden lang; an 6 Stellen ist dieselbe auf mehrere hundert Schritte durch Felsen ge- hauen, und durch Taglöcher erleuchtet; die schauerlichsten Abgründe sind mit 22 Brücken überbaut, und der Weg ist manchmahl durch tiefe Bruftmauern verwahrt. Ein zweiter Weg führt von Martignac im Rhonethal über den großen St. Bernhard nach Italien oder nach der lombardischen Ebene; diese St. Bernhardsstraße ist die höchste unter allen fahrbaren Straßen, zu 7548' Seehöhe. Dieselbe ist jedoch nur für kleine Wagen bis auf eine Strecke von 3 Stunden zu befahren. — In den Berner Alpen sind ungeheure Schnee- und Eisfelder; aus denselben erheben sich das Schreckhorn zu 12,600' See- Höhe, das finster Aarhorn zu 13,200', die Jungfrau zu 12,900' Seehöhe. Aus den Gletschern des Finsteraarhorns (Rhonegletschergenannt) bricht durch das Haslithal die Aar in den Brienzersee, aus dem sie durch eine flache Wiestngegend über Untersten (Interlaken) in den Thunerste tritt; sie ver- läßt dann die Kalk-und Nagelfluhgebirge, wendet sich südwestwarts nach
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