Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 3

1907 - Leipzig : Voigtländer
2. Der Gottesglaube der alten Deutschen. 3 doch konnten sie Hitze und Durst nicht lange ertragen, Fürst und (Befolge Wetteiferten in heldenmtigen Taten. Lebendig aus der Schlacht zu weichen, wenn der Gesolgsherr gefallen mar, brachte Schande frs ganze Leben. In der Nhe der Kmpfenden standen nicht selten die zu einer Burg zusammengestellten Wagen mit den Frauen und Kindern der Streitenden. Das feuerte die Germanen zu hchster Tapferkeit an. Die Frauen verbanden den Mnnern die Wunden und wagten sich sogar ins Gefecht, um ihnen Erfrischung und Zuspruch zu bringen. Zuweilen wurden wankende und weichende Schlachtreihen durch den Zuruf der Frauen zu neuem Kampfe entflammt. 6. Totenbestattung. Die Toten wurden verbrannt oder begraben. Man gab ihnen Waffen, Schmucksachen und andere Gerte mit ins Grab - mit dem gefallenen Krieger verbrannte man zuweilen sein Streitrotz. Das Grab wurde innen mit Steinplatten ausgekleidet und uerlich durch einen schlichten Rasenhgel bezeichnet; in Denkmlern sah man eine drckende Last fr den Toten. Wehklagen und Weinen gab man schnell auf, langsam Betrbnis und Leid. 7. Vorzge und Mngel der Deutschen. Die Deutschen zeichneten sich durch treues Festhalten an guten, alten Sitten aus. Wahrheit, Treue und Freiheit standen beim ganzen Volke in hohem Ansehen. Die Männer ehrten die Frauen und beachteten ihre Ratschlge - ja sie schrieben ihnen sogar die Gabe der Weissagung zu. Die Frauen aber waren Genossinnen der Männer in Arbeit und Gefahr. Die Kinder wurden sorgsam und einfach erzogen. Der Verkehr mit den verwandten wurde eifrig gepflegt. Hb er auch gegen Fremde war man sehr gastfreundlich. Man bewirtete sie nach Krften, gab ihnen Gastgeschenke und zeigte ihnen den Weg. Doch auch Mngel hatte das deutsche Volk, vor allem die Neigung zu Trunksucht und leidenschaftlichem Spiel. 2. Der (Bottesglaube der alten Deutschen. 1. Gottheiten. Die altert Deutschen glaubten an viele Götter; sie waren also Heiden. Sie verehrten die segensreichen Krfte der Natur, z. B. die lebenweckende Sonne und die fruchtspendende Erde,- sie ver-ehrten aber auch sittliche Mchte, z. B. den mnnlichen Heldenmut und die weibliche Frsorge. l*

2. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 7

1896 - Leipzig : Voigtländer
3. Die Götterdämmerung. — Dereinst wird die ganze jetzige Welt nebst den Göttern untergehen durch die Götterdämmerung. Da werden die alten Riesen und bösen Mächte, die von den Äsen überwunden und gefesselt waren, darunter auch der böse Loki, vou ihren Banden los und erheben sich zum letzten Kampfe gegen die guten Götter. In diesem Kampfe fallen sowohl die Äsen, als die Riesen, und dabei geht die ganze Welt in Flammen auf. Aber nach diesem Weltbrand erhebt sich aus dem Meer eine neue, schönere Erde. Auch Baldur erwacht zu neuem Leben, und es beginnt eine neue, bessere Weltordnung, in der kein Übel mehr sein wird. 4. Der Götterdienst der Germanen. — Die Götter hatten ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälder. Dorthin wallsahrtete man; dort, unter alten, geheiligten Bäumen brachte man Pferde, die liebsten Tiere, ja wohl auch Menschen als Opfer dar; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in Gebäuden von Menschenhänden wohnen zu können oder in menschlicher Gestalt abgebildet zu werden. An ein zukünftiges Leben glaubten die Germanen fester, als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Der Tod in der Schlacht führte ja die Tapferen nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhalls Freuden ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, Nebelheim, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. 3. Die (Kimbern und Teutonen. 1. Wanderung der Cimbern und Teutonen (113 v. Chr.). — Unsere Vorfahren lernen wir zuerst kennen durch ihre Kämpfe mit den Römern. Diese Kämpfe beginnen etwa hundert Jahre vor Christi Geburt mit dem Einfall der Cimbern und Teutonen ins römische Reich. Es

3. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 4

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 4 — len zu pflegen. Manche Schlachtreihe, die schon zu weichen begann, hat das Flehen der Frauen wieder zum Stehen und Kämpfen gebracht. 6. Bürgerliche Einrichtungen. — Das große deutsche Volk bestand ans einer Menge kleiner Völkerschaften. Sie lebten unabhängig voneinander, hatten aber gleiche Sitten und Einrichtungen. An ihrer Spitze standen Fürsten (die Vordersten, Ersten), die aus den angesehensten und erfahrensten Männern gewählt wurden. Bei einigen Stämmen gab es auch Könige. Sie wurden aus vornehmen, durch Reichtum und Ruhm hervorragenden Geschlechtern genommen und waren die Führer des Volkes im Kriege und im Frieden. Alle wichtigen Angelegenheiten aber wurden von der Volksversammlung beraten, die an bestimmten Tagen unter freiem Himmel zusammentrat. Ein mächtiger Baum bezeichnete die Stätte der Zusammenkunft; man nannte sie die Mal statt. Da hatte jeder freie Mann das Recht zu reden. Sie kamen alle bewaffnet; denn Waffen waren das Merkmal des freien Mannes. Stimmten sie dem gemachten Vorschlag zu, so schlugen sie mit den Waffen klirrend zusammen; waren sie ihm abgeneigt, so erhoben sie ein dumpfes Gemurmel. Die Ordnung bei den Versammlungen hielten Priester aufrecht, deren Mahnung sich jeder willig fügte; benn sie waren die Diener der Gottheit. 2. Die Götter der allen Deutschen. I.die Himmelsgötter (Äsen).— Wie alle heibni-schen Völker verehrten die alten Deutschen viele Götter. Die höchsten Götter gehören dem Göttergeschlecht der Äsen an; sie wohnen in Asenhetm (Himmel). Der höchste Gott ist W o b a n (Obin), der Allvater. Er thront in seiner Himmelsburg Walhall auf golbenem Hochsitz. Auf seinen Schultern sitzen zwei Raben, die ihm Kunbe von dem Staube der Welt zuflüstern, und täglich werben sie auf Kunbschast ausgesanbt. Zu seinen Füßen strecken sich zwei Wölfe. Woban ist zunächst der Gott des Sturmes; so erscheint er noch in der Volkssage als Führer des wilden ober wütenben Heeres

4. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 7

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 7 — 3. Die Götterdämmerung. — Dereinst wird die ganze jetzige Welt nebst den Göttern untergehen durch die Götterdämmerung. Da werden die alten Riesen und bösen Mächte, die von den Äsen überwunden und gefesselt waren, darunter auch der böse Loki, von ihren Banden los und erheben sich zum letzten Kampse gegen die guten Götter. In diesem Kampfe fallen sowohl die Äsen, als die Riesen, und dabei geht die ganze Welt in Flammen auf. Aber nach diesem Weltbrand erhebt sich aus dem Meer eine neue, schönere Erde. Auch Baldur erwacht zu neuem Leben, und es beginnt eine neue, bessere Weltordnung, in der kein Übel mehr sein wird. 4. Der Götterdienst der Germanen. — Die Götter hatten ihre Heiligtümer im Dunkel der Haine und Wälder. Dorthin wallsahrtete man; dort, unter alten, geheiligten Bäumen brachte man Pferde, die liebsten Tiere, ja wohl auch Menschen als Opfer dar; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Tempel und Götzenbilder hatten die Deutschen nicht; die Götter erschienen ihnen zu erhaben, um in Gebäuden von Menschenhänden wohnen zu können oder in menschlicher Gestalt abgebildet zu werdeu. An ein zukünftiges Leben glaubten die Germanen fester, als irgend ein heidnisches Volk. Darum kannten sie keine Todesfurcht. Der Tod in der Schlacht führte ja die Tapferen nach Walhall, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldeu-kämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhalls Freuden ausgeschlossen: sie kamen in das Reich der Hel, Nebelheim, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. 3. Die Cimbern und Teutonen. 1. Wanderung der Cimbern und Teutonen (113 v. Chr.). — Unsere Vorfahren lernen wir zuerst keuuen durch ihre Kämpfe mit den Römern. Diefe Kämpfe beginnen etwa hundert Jahre vor Christi Geburt mit dem Einfall der Cimbern und Teutonen ins römische Reich. Es

5. Erzählungen aus der deutschen Geschichte - S. 81

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 81 — 34. Zwingli und Calvin. 1. Zwingli in Zürich. — Fast um dieselbe Zeit, da Luther zuerst seine Stimme gegen die Mißbrauche in der Kirche erhob, trat auch in der Schweiz ein Reformator auf, Huldreich Zwingli, Pfarrer in der Stadt Zürich. Auch er wandte sich zuerst gegen den Unfug des Ablaßhandels. Demnächst ging sein Bemühen dahin, das Volk in den Inhalt der heiligen Schrift einzuführen. „Nur die Bibel," sagte er, „muß über unfern Glauben und unser Thun entscheiden; alle menschlichen Zusätze sind verwerflich, und nicht eher wird es besser mit uns, als bis wir zu der Einfachheit der christlichen Kirche in ihren ersten Zeiten zurückkehren." Diese Lehren hatten eine ungemeine Wirkung. Bald wurde in Zürich die Messe abgestellt und der Gottesdienst in deutscher Sprache angeordnet, die Priesterehe gestattet, die Klöster aufgehoben, und alle Heiligenbilder aus den Kirchen entfernt. In den meisten Punkten mit Luther einverstanden, wich Zwingli doch in der Lehre vom Abendmahl von ihm ab, und beide Reformatoren konnten sich nicht vereinigen. So trennten sich auch ihre Anhänger in die Parteien der Lutheraner und derer, die sich Zwingli anschlossen und Reformierte genannt wurden. Zwinglis Lehre verbreitete sich rasch über einen großen Teil der Schweiz. Da aber doch mehrere Orte an dem katholischen Glauben festhielten, so entstand große Erbitterung und Feindschaft zwischen ihnen und den Evangelischen, die endlich zum offenen Kriege führte. Zwingli selbst zog als Feldprediger mit in die Schlacht. Wehmütig sah ihn seine treue Gattin scheiden. „Werden wir uns wiedersehen?" rief sie zuletzt. „So der Herr will," sprach Zwingli gefaßt, „fein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kommst?" fragte sie ihn weiter. „Segen nach dunkler Nacht," war feine Antwort. Damit riß er sich von den Seinen los; er kam nicht wieder. In der Schlacht bei dem Orte Kappel (1531) siegten die Katholischen. Zwinglis Pferd ward getötet, er selbst sank verwundet zu Boden. Dann stieß ein Kriegsknecht ihm das Schwert in die Brust. Seine Leiche ward aus dem Schlachtfelde verbrannt; aber fein Werk Andrä, Deutsche Geschichte. Ausg. A. 6

6. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 101

1902 - Leipzig : Voigtländer
40. Die zehn Kreise. Die wichtigsten Herrscherhuser. 101 Im Sden Deutschlands gewannen immer grere Macht die Wrttemberger sowie die Zhringer, die noch jetzt in Baden herrschen; der die Hohenzollern s. 53. X 3. Die Zersetzung des Reiches in selbstndige, vom Kaiser fast unabhngige Territorialgebiete nahm immer mehr ihren Fort-Reichsgebiete gang. Neben den weltlichen Reichsfrsten (Herzgen, Mark- Weltliche grafen, Landgrafen) gab es 7erzbischfe (Mainz, Trier, Kln, Geistliche Salzburg, Bremen, Magdeburg, Prag), etwa 30 Bischfe, unter denen die von Augsburg, Wrzburg, Bamberg, Mnster, Paderborn und Hildesheim besonders hervorragten; die bemerkenswertesten Ab-teien waren Fulda und Corvey (bei Hlter). Eine wichtige politische Rolle spielten die Reichsstdte, deren es etwa 60 gab; viele von Reichsstdte ihnen, wie Kln, Bremen und Hamburg, hatten sich von der frheren Landesoberhoheit der Fürsten oder Bischfe freigemacht. Von hervorragender Bedeutung waren Nrnberg, Augsburg, Ulm, Strasburg, Notenburg a. d. Tauber, Frankfurt, Hamburg, Bremen, Lbeck. Sogar im 18. Jahrhundert gab es noch an 60 Reichsdrfer, die ebenfalls unmittelbar unter dem Kaiser standen. Sehr groß war die Zahl der Reichsritter. Im ganzen unterschied Reichsritter man an 1700 selbstndige Reichsgebiete. Auerhalb der Kreiseinteilung standen Bhmen mit seinen Nebenlndern (Mhren, Schlesien, einem Teile der Lausitz) und Preußen. Holstein wurde dadurch dem Reiche entfremdet, da es Holstein 1460 zugleich mit Schleswig in Personalunion dem dnischen König (aus dem Hause Oldenburg) zufiel. Auch die Niederlande sonderten Niederlande sich, seitdem sie unter das burgundische Frstenhaus gekommen waren, immer mehr von Deutschland ab; ganz selbstndig machte sich die schweizerische Eidgenossenschaft. Obgleich nmlich Kaiser Die Schweiz Heinrich Vii. die schon von Adolf von Nassau anerkannte Reichsun-mittelbarkeit den Waldsttten Schwyz, Uri und Unterwalden von neuem besttigt hatte, hatte doch das Haus Habsburg (fter-reich) wiederholte Versuche gemacht, sie wieder zu unterwerfen. Aber in der Schlacht am Morgarten sdlich vom Zricher See 1315 9jz1r|1a|ten schlugen die Schweizer Friedrichs des Schnen Bruder, den Herzog Leopold I. von sterreich, und seine schwere Reiterei ( 36). Ihr Bund vergrerte sich durch den Beitritt von Luzern, Zrich, Glarus, Zug und Bern und bildete nun die Eidgenossenschaft der acht alten Orte. In der Schlacht bei Sempach (am Sempacher See, Kanton Sempach

7. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 269

1892 - Leipzig : Voigtländer
17. Königreich Sachsen Von Hugo Weber. Mit einer Geschichtskarte. In 3. und 4. Auflage besorgt von Gustav Siegert. l. Die Jhnrkgrnffdjnft Meißen. 1. Die Sorben. — Das Königreich Sachsen ist aus der Mark Meißen entstanden. Deren älteste Bewohner waren Deutsche, Hermunduren genannt; diese wurden zur Zert der Völkerwanderung von den Sorben, einem slavischen Volksstamme, verdrängt. Die Sorben gründeten die zahlreichen Ortschaften, deren Namen auf „itz, itzsch, ig, a" und „au" auslauten; sie lebten von Jagd und Fischerei, Ackerbau und Viehzucht. Als höchstes Wesen beteten sie den Sonnengott Swantewit an, der ihnen als Geber der Ernte erschien; außerdem verehrten sie den weißen und guten Gott Bielbog, den schwarzen und bösen Gott Czernebog und glaubten an böse Geister aller Art. Die Toten wurden nicht begraben, sondern verbrannt; die Asche sammelte man aber sorgfältig in thönerne Urnen, welche man in Hügeln vergrub. Auf solche Aschenkrüge stößt noch oft der Pflug des Landmannes. 2. Die Gründung der Mark. — Das wohlangebaute Sorbenland reizte die benachbarten Franken und Thüringer oft zu Einfällen, und da die Sorben den kriegstüchtigen Deutschen nicht auf die Dauer zu widerstehen vermochten, so verloren sie an diese immer mehr von ihrem Gebiete zwischen der Saale und der Elbe. Als die räuberischen Ungarn in Deutschland einfielen, schlossen sich die Sorben diesen an, aber König Heinrich I. drang mit seinen Reiterscharen bis zur Elbe vor, eroberte das Sorbenland und schuf daraus eine Mark. d. i. ein Grenzland des Reiches. Zum Schutze der neuen Mark baute er um das Jahr 928 auf einer waldigen Höhe an der Elbe

8. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 381

1892 - Leipzig : Voigtländer
24. Kerzogtum Anhcrlt Von Dr. I. Übersicht über die anhaltische Geschichte. In dem heutigen Anhalt wohnte ursprünglich der germanische Stamm der Semno nen. Die Völkerwanderung führte sie weiter nach dem Süden. Ihre verlassenen Sitze nahmen rechts von der Saale und Elbe die Sorben ein, ein slawischer (wendischer) Stamm, links von der Saale Sachsen, Franken und Nordschwaben. Während diese deutschen Bewohner schon durch Karl den Großen und seine Nachfolger für das Christentum gewonnen wurden, blieben die Wenden noch lange Heiden. Ihre Götter waren zahlreich. Die Götterbilder waren meist von riesenhafter Gestalt und hatten mehrere Köpfe und Gliedmaßen. So schaute Swa tonnt, der Lichtgott, mit seinen vier Köpfen nach Nord, Süd, Ost und West. Triglav, der Herrscher im Himmel, auf Erden und in der Unterwelt, trug drei Häupter. Radigast war der Kriegsgott. Den Groll der Götter sühnte man mit Tier- und Menschenblut. Die Toten wurden verbrannt und die Aschenreste in Urnen dem Schoße der Erde übergeben. Zur Sicherung und Erweiterung der deutschen Ostgrenzen hatte bereits Karl der Große Markgrafschaften angelegt. Heinrich I. begann mit Glück, die Wenden jenseits der Elbe zu unterwerfen. Sein Sohn Otto der Große erweiterte diese Eroberungen und suchte sie auch durch Bekehrung der Wenden zum Christentums und durch Anlegung von Bistümern (Havelberg, Brandenburg, Erzbistum Magdeburg) zu sichern. Sein treuster und tüchtigster Helfer dabei war Markgraf Gero, der Begründer der Stifter Frose und Gernrode. (S. S. 6.) Ernst Wickenhagen, Direktor des Herzogl. Lehrerinnenseminars und der Antoinettenschule in Dessau. Mit einer Geschichtskarte.

9. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 119

1892 - Leipzig : Voigtländer
Die Preußische Wrovinz Kcrnnover und das Kerzogtum Araunschweig. Dr. f. ilimrit, Oberlehrer in Braunschweig. Mit einer Geschichtskarte. 1- Von der ältesten Jett bis zur Ankunft der Welfen. 1. Zur Zeit des römischen Kaisers Augustus bewohnten das Gebiet zwischen Elbe und Rhein, von der Nordsee bis über den Harz hinaus verschiedene germanische Volksstämme, unter denen die Cherusker am wichtigsten sind. Sie verschwinden um 200 n. Chr., und die tapferen und kräftigen Sachsen erscheinen als Herren jenes Gebietes. Sie wohnten in einzelnen Gehöften, selten in geschlossenen Dörfern. Sie lebten nach eigenen, zur Zeit Karls des Großen aufgeschriebenen Gesetzen und verhandelten in Volksversammlungen die allgemeinen Angelegenheiten des Landes. Nur im Kriege wählten sie sich einen Anführer (Herzog). Als höchstes göttliches Lesen verehrten sie Wodan, den Schöpferund Erhalter der Welt. Außerdem beteten sie zu Donar (Thor), dem wohlthätiaen Gott des Gewitters, on Herligen Hainen brachten sie ihren Göttern reichliche Tieropfer dar. 2. Die Sachsen wurden in langen hartnäckigen Kämpfen von K ar l wl ®5°|.en besiegt und zur Annahme des Christentums gezwungen. Zahlreiche Bistümer, wie Br emen,Hildesheim, Minden, kalberst a dt, sorgten, wenn auch nur langsam, für dessen Ausbreitung. Wie überall Etelalter hängen auch hier die Gründung von Schulen, die Förderung pes Ackerbaus, die Hebung der Bildung und Gesittung eng mit der Einführung des Christentums zusammen. Als die räuberischen Dänen und die kriegerischen Wenden das Sachsenland so oft hart bedrängten, erhob Ludwig der Deutsche das vornehme und reiche Geschlecht der Ludol-Nnger zu Herzögen. Aus diesem Geschlechte haben sich besonders die

10. Leitfaden der deutschen Geschichte für den Schulgebrauch - S. 8

1895 - Leipzig : Voigtländer
8 mesversammlung einen Krieg, so zogen alle wehrhaften Männer unter der Fhrung eines von ihnen gewhlten Herzogs dazu aus. Gab es keinen Stammeskrieg, so machten einzelne Hupt-linge mit einer Gefolgschaft solcher, die sich ihnen freiwillig anschlssen, Beutezge in das Gebiet eines Nachbarstammes. Die Kriegsgefangenen muten im Hause oder auf dem Felde arbeiten, das Vieh hten und den Acker bebauen. Der freie Germane htte sich solcher Arbeiten geschmt; nur seine Waffen schmiedete er sich selbst. Die gewhnliche Waffe des Germanen war ein kurzer Speer, gleich geschickt zum Wurf und zum Sto; seltener gebrauchte er Schwert und Lanze. Zur Ver-teidigung diente ihm ein Schild aus Brettern oder Weiden-eflecht. Helm und Panzer verachtete er; barhuptig und albnackt strzte er sich in die Schlacht. Daheim zeichnete sich der Germane aus durch warmen Familiensinn, groe Gastlichkeit und strenge Sittenreinheit. Die Frauen standen in hoher Achtung; oft begleiteten sie mit ihren Kindern die Männer ins Feld, schauten von der Wagen-brg hinter der Schlachtordnung dem Kmpft zu, trieben auch wohl die Kmpfer, wenn diese einmal wichen, mit lauten Mahnungen in die Schlacht zurck. Um den Ausgang einer Schlacht im voraus zu weissagen, bedienten sich die Priester der Germanen kleiner Holzstbchen mit darauf eingeritzten Zeichen (Runen). Sie breiteten diese aus, zogen eine Anzahl davon hervor und deuteten die darauf befindlichen Zeichen entweder gnstig oder ungnstig. Seine Hauptgottheiten, Wodan, Donar oder Thor und Zw oder Saxnot, dachte sich der Germane mit kriegerischen Abzeichen, Wodan mit dem Speer, Thor mit Hammer oder Keule, Saxnot mit dem Schwert. Von ihnen stammen manche Orts- und Tagesnamen, wie: Wodanswege bei Magdeburg, Donnersreut in Franken, der Donnersberg am Rhein, der Donnerstag. Auch weibliche Gottheiten gab es, so die Hterin des Hauses und der Ehe, Freia oder Freyja (Freitag), die Gttin der Fruchtbarkeit der Erde, Nerthus oder Hertha (Herthasee und Herthabuche auf der Insel Rgen). Die Walkren oder Kriegsjungfrauen trugen die in der Schlacht gefallenen Krieger in die Walhalla zu Wodan. Die Germanen verehrten ihre Götter nicht (wie die Rmer) in Tempeln und durch Bildnisse, sondern beteten zu ihnen in heiligen Hainen, brachten ihnen Opfer an Feldfrchten oder Tieren, zuweilen auch Menschenopfer dar. Ihre Toten ver-brannten sie.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 1
36 0
37 7
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 2
47 0
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 4
8 0
9 5
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 3
17 20
18 0
19 0
20 0
21 3
22 26
23 6
24 0
25 3
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 1
40 0
41 1
42 0
43 4
44 1
45 1
46 2
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 6
55 0
56 0
57 0
58 12
59 0
60 1
61 1
62 0
63 0
64 0
65 7
66 0
67 0
68 3
69 2
70 0
71 3
72 1
73 2
74 0
75 1
76 0
77 11
78 1
79 0
80 0
81 1
82 5
83 1
84 0
85 0
86 4
87 0
88 1
89 0
90 6
91 2
92 11
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 3
2 11
3 8
4 19
5 9
6 3
7 40
8 1
9 18
10 91
11 3
12 5
13 3
14 0
15 1
16 16
17 6
18 29
19 50
20 0
21 17
22 0
23 0
24 4
25 8
26 22
27 0
28 1
29 13
30 9
31 2
32 0
33 115
34 1
35 26
36 5
37 0
38 5
39 16
40 5
41 42
42 4
43 11
44 18
45 0
46 2
47 2
48 17
49 0
50 20
51 20
52 17
53 2
54 72
55 13
56 46
57 7
58 6
59 109
60 10
61 14
62 21
63 2
64 10
65 16
66 1
67 28
68 2
69 1
70 7
71 59
72 30
73 9
74 1
75 11
76 1
77 17
78 4
79 13
80 28
81 134
82 5
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 14
89 0
90 0
91 33
92 0
93 21
94 0
95 0
96 1
97 43
98 5
99 16
100 78
101 0
102 26
103 7
104 0
105 25
106 7
107 0
108 0
109 0
110 7
111 7
112 45
113 2
114 4
115 0
116 9
117 8
118 15
119 2
120 9
121 61
122 8
123 5
124 1
125 3
126 5
127 17
128 25
129 4
130 6
131 21
132 32
133 7
134 0
135 2
136 30
137 1
138 0
139 2
140 12
141 16
142 22
143 36
144 17
145 54
146 5
147 1
148 23
149 0
150 10
151 62
152 24
153 0
154 5
155 40
156 87
157 36
158 21
159 2
160 0
161 8
162 0
163 0
164 0
165 20
166 25
167 20
168 0
169 18
170 4
171 62
172 7
173 7
174 19
175 18
176 6
177 28
178 1
179 14
180 1
181 2
182 30
183 38
184 1
185 2
186 1
187 13
188 2
189 0
190 0
191 14
192 79
193 0
194 14
195 5
196 21
197 6
198 16
199 13