Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 155

1852 - Koblenz : Bädeker
Versuche zur Umgestaltung der Bundesverfassung. 133 Während der Umgestaltung der Verfassung in den Einzelstaaten hatte eine aus Abgeordneten von ganz Deutschland (einschließlich der Provinzen Ost- und Westpreußen, Schleswigs und des deutschen Theiles von Posen) gebildete „verfassunggebende Versamm- lung" in Frankfurt eine provisorische Centralgewalt für das ge- sammte Deutschland gebildet und den Erzherzog Johann von Oester- reich zum Reichsverweser für Deutschland gewählt. Die Versamm- lung beschäftigte sich unter heftigen Parteikämpfen mit der Feststellung der Grundrechte des deutschen Volkes und mit der Berathung der deutschen Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem Könige von Preußen angebotene erbliche Kaiserwürde wurde von diesem nicht an- genommen und die Versammlung durch Abberufung der Abgeord- neten Seitens der Regierungen aufgelöst. Ein angeblich für die Durchführung der Reichsverfassung sich in Sachsen, der Pfalz und Baden erhebender Aufstand wurde von preußischen Truppen schnell unterdrückt. S- 36. Culturzustand Deutschlands in neuerer Zeit. 1) Kirchliche Verhältnisse. Die Stiftung neuer Orden, wie der Capuziner, Ursulinerinnen u. s. w. uitb die Reform schon bestehender förderte die seit dem Tridentiner Concilium begonnene Verbesserung des Klosterlebens. Am einflußreichsten wirkte die von Ignatius Loyola gestiftete Gesellschaft Jesu (s. S. 97), bis Papst Clemens Xiv. sich von den Bourbonischen Höfen bewegen ließ, den Orden aufzuheben (1773), den jedoch Pius Vh. wiederherstellte (1814). Die Säcularisation der geistlichen Herrschaften, welche seit der Reformation begonnen hatte, durch den westphälischen Frieden , und durch Joseph Ii. erneuert worden war, kam durch den Reichs- deputationshauptschluß vollständig zur Ausführung. — In der pro- testantischen Kirche entstand zu Herrnhut in der Lausitz 1722 durch die Bemühungen des Grafen von Zinzendorf die evangelische Brü- dergemeine der Herrnhuter. Eine Vereinigung (Union) der lutheri- schen und reformirten Kirche zu einer evangelischen erfolgte bei der Feier des dritten Reformations-Jubiläums (31. Oct. 1817) zuerst in Nassau und Preußen, bald darauf auch in andern Staaten. 2) Die wesentlichen Veränderungen, welche die Reichs Ver- fassung durch den westphälischen Frieden, die Stiftung des Rhein-

2. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

3. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 149

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Bund. . 35. 149 zu einem gemeinsamen Zollsystem, indem zuerst ein sddeutscher, dann ein mittel-deutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preuischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der alle deutschen Staaten auer Oesterreich, den beiden Mecklenburg, Liechtenstein, Limburg und den drei Hansestdten umfate. Spter wurde auch eine An-nherung Oesterreichs an diesen Zollverein erreicht. Whrend die Pariser Juli-Revolution 1830 nur unbedeutende Rckwirkungen auf einzelne deutsche Staaten bte (Vertreibung des Herzogs Karl von Braunschweig und Erhebung seines Bruders Wil-Helm von Braunschweig-Oels), hatte die Pariser Februar - Revolu-tion im Jahre 1848 allgemeinere und heftigere Erschtterungen der bestehenden Ordnung in Deutschland zur Folge. Eine aus den Abgeordneten von ganz Deutschland gebildete verfassungge-bende Versammlung" trat in Frankfurt a. M. zusammen und schuf eine provisorische Centralgewalt fr das gesammte Deutschland, an deren Spitze der Erzherzog Johann von Oesterreich als Reichs-Verweser stand, worauf der bisherige Bundestag sich auflste. Die Versammlung beschftigte sich sodann unter heftigen Parteikmpfen mit der Berathung der Reichsverfassung; die auf Grund derselben dem König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen (reg. 18401861) angebotene erbliche Kaiserwrde wurde von diesem nicht angenommen, die Ver-sammlung durch Abberufung der Abgeordneten Seitens der Regierungen aufgelst und der Bundestag begann (1851) seine Thtigkeit von Neuem. Inzwischen war auch in jedem der beiden grten deutschen Staaten, Preußen und Oesterreich, nach heftigen und blutigen Aufstnden, eine constituirende Versammlung berufen worden, um eine neue Verfassung zu berathen. Beide Versammlungen wurden, in Folge wiederholter Tumulte in der Hauptstadt, erst aus dieser ver-legt, dann aufgelst und von der Regierung selbst eine andere Ver-sassung verliehen, die sterreichische jedoch bald (1851) aufgehoben, die preuische aber, nach einer Revision durch beide Kammern, vom Könige, den Abgeordneten und den Civilbeamten beschworen (1850). Der Kaiser von Oesterreich, Franz Joseph I. (reg. seit 1848 in Folge der Abdankung seines Oheims Ferdinand I.) unterdrckte 1848 und 1849 die Versuche der Lombarden und der Ungarn, sich der sterreichischen Herrschaft zu entziehen, verlor aber 1859 in Folge eines zweimonatlichen Krieges mit Sardinien und dessen Bun-desgenossen Napoleon Iii., nach den Niederlagen bei Magenta und Solferino, die Lombardei bis zum Mincio an Victor Emanuel Ii. (welcher au Frankreich Savoyen und Nizza abtrat).

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 150

1871 - Koblenz : Bädeker
150 Der deutsche Bund. . 35. Nach dem unglcklichen italienischen Kriege machte Oesterreich durch das October-Diplom (vom 20. Oct. 1860) und das (jenes ergnzende) Februar-Patent (vom 26. Febr. 1861) einen abermaligen Versuch mit einer Gesammtstaatsverfassung. Doch scheiterte dieser an dem Widerspruche der Ungarn, welche fr ihre Verfassung vom I. 1848 die Rechtscontinuitt" geltend machten, die auch endlich (nach Sistirnng der Gesammtverfassnng 1865) vom Kaiser anerkannt wurde. Der Dualismus erhielt seine Sanction durch die Krnung Franz Joseph's zum Könige von Ungarn, durch Einsetzung eines be-sondern ungarischen Ministeriums, durch Berufung des ungarischen Reichstages und durch Verleihung einer besondern Verfassung fr die brigen Kronlnder (1867). Auch nach der Herstellung des Bundestages (1851) ruhten die Bestrebungen nach einer Reform des deutschen Bundes nicht. Kaiser Franz Joseph I. berief (im August 1863) einen Frstencongre nach Frankfurt a. M. und legte demselben den Entwurf einer Reform des deutschen Bundes (mit einem Bnndesdirectorium von 6 Stimmen unter Oesterreichs Vorsitz) vor, welchem Preußen, ohne sich am Eon-grefse zu betheiligen, die Forderung der Gleichstellung mit Oester-reich im Vorsitz entgegensetzte. Als nun der Tod des Knigs Frie-brich Vii. von Dnemark Preußen eine Gelegenheit erffnete, durch Einmischung in den dnischen Erbfolgestreit seine Stellung in Nord-Deutschland zu verstrken, betheiligte sich auch Oesterreich an dem Kriege gegen Dnemark wegen Schleswig-Holsteins. Schon im I. 1848 ward Deutschland, nachdem Schleswig (vor-bergehend) in den deutschen Bund aufgenommen worden, in einen Krieg mit Dnemark verwickele, da dieses die beiden deutschen Her-zogthmer Holstein und Lauenburg dem dnischen Reiche vllig ein-verleiben und auch hier die in Dnemark bestehende weibliche Thron-folge einfhren wollte. Nach einem glcklichen Anfange des Krieges durch preuische und andere Bundestruppen erhielten die Dnen das Uebergewicht, Preußen zog sich vom Kriege zurck (Friede zu Berlin) und der Versuch der Holsteiner, den Krieg allein fortzusetzen, endete mit ihrer Niederlage bei Jdstedt (unweit Schleswig). Die beiden Herzogtmer Schleswig und Holstein erhielten nun besondere Ver-fassungen fr die besonderen Angelegenheiten jedes Landes, wurden aber in Bezug auf Heer, Finanzen und auswrtige Angelegenheiten dem Gesammtstaate untergeordnet. Als nach dem Tode Friedrich's Vii. 1863 dessen Nachfolger Christian Ix. sofort die vllige Einverleibung

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 151

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Krieg 1866. . 35. 151 Schleswigs in den Gesammtstaat versuchte, dagegen der Herzog Frie-brich von Augustenburg ein Erbrecht auf Schleswig-Holstein geltend machte, entstand ein zweiter Krieg mit Dnemark, den die beiden deutschen Gromchte gemeinschaftlich und mit raschem Erfolge fhr-ten. Dnemark mute im Frieden zu Wien die Herzogtmer Schleswig, Holstein nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr Oesterreich eine Entschdigung in Geld erhielt; die Eroberer theilten sich zufolge der Gasteiner Convention in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Be-Handlung der Schleswig-Holsteinischen Frage, indem Oesterreich deren Entscheidung dem Bundestage anheim stellen wollte, Preußen aber dieses fr einen Bruch der Gasteiner Convention erklrte. Zugleich trat der preuische Ministerprsident Graf Bismarck mit einem neuen Plane zur Reform des deutschen Bundes hervor. Der deutsche Krieg im I. 1866. In Folge des Einrckens preuischer Truppen in das unter sterreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage allgemeine Mobilmachung gegen Preußen. Als dieser Antrag mit nur zweifelhafter Majoritt angenommen war, er-klrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt aus dem Bunde und besetzte sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter seinen Gegnern: Sachsen, Hannover und Kurhessen. Durch einen hartncki-gen und blutigen Kampf bei Langensalza (27. Juni) mit den an Zahl doppelt berlegenen Hannoveranern (8400 gegen 16,100) verhinderten die Preußen die beabsichtigte Vereinigung der Hannoveraner mit den Baiern. Der Hauptschauplatz des Krieges war das stliche Bhmen, wo die Oesterreicher ihre Nordarmee" unter General Benedek auf-gestellt und sich mit den (ihr Land preisgebenden) Sachsen vereinigt hatten (zusammen 271,000 M ). Von drei Seiten her: von Schlesien aus unter dem Kronprinzen, von der Lausitz unter Prinz Friedrich Karl und durch das Elbethal unter Herwarth von Bittenfeld rckten die (278,000) Preußen unter siegreichen Gefechten in Bhmen vor. Nachdem König Wilhelm I. selbst im Hauptquartier (zu Gitschin) angekommen war, erfolgte am nchsten Tage (3. Juli) der Hauptangriff auf die Oesterreicher und Sachsen bei Kniggrtz, zunchst durch den Prinzen Friedrich Karl, welcher mit der sog. 1. Armee bis zum Mittag der gesammten sterreichischen Macht gegenber Stand hielt, bis der Kronprinz mit der sog. 2. Armee (noch rechtzeitig) aus dem

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 152

1871 - Koblenz : Bädeker
152 Der deutsche Krieg 1866. . 35. Schlachtfelde erschien und durch Einnahme der sterreichischen Central-stellung auf den Hhen von Chlum den Sieg entschied; die Sieger berechneten ihren Verlust auf 9150 M., den der Oesterreicher und Sachsen auf 44,200 M. (4861 Todte, 13,920 Verwundete. 25,419 Vermite). Whrend die siegreiche Armee fast ohne Widerstand gegen Wien vorrckte, traf pltzlich die berraschende Nachricht ein, der Kaiser von Oesterreich, welcher gleichzeitig mit dem Könige Victor Ema-nuel ll. von Italien wegen Venetiens im Kriege begriffen war, habe, trotz der Ueberlegenheit seiner Waffen zu Lande und zur See, ganz Venetien dem Kaiser Napoleon abgetreten, um dessen Friedensver-Mittelung zu erlangen, die sterreichische Sdarmee aber aus Italien abberufen, um sie im Norden gegen Preußen verwenden zu knnen. Schon hatte ein letzter Kampf auf ungarischem Gebiete (bei dem Dorfe Blumenau) begonnen, als unter franzsischer Vermittelung ein Waffenstillstand (zu Nikolsburg) zu Stande kam, dem der definitive Friede zu Prag (23. August) folgte. Der Kaiser von Oesterreich erkannte die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Be-theiligung des sterreichischen Kaiserstaates, insbesondere eines nord-deutschen Bundes bis zur Mainlinie; er trat Venetien an Italien, seinen Mitbesitz von Schleswig-Holstein an Preußen ab, welches auch Hannover und Kurhessen behielt. Sachsen war in den Frieden ein-begriffen und erlitt keinen Verlust an Gebiet. Whrend die Hauptentscheidung auf dem stlichen Schauplatze erfolgte, hatte die preuische Main-Armee (48,000 M.) unter General Vogel von Falckenstein ihre Aufgabe, die sddeutschen Bundestruppen (119,000 M.) zu beschftigen und der die Mainlinie hinaus zu drn-gen, durch eine Reihe siegreicher Gefechte nicht minder glcklich gelst. Ein Waffenstillstand, gleichzeitig mit dem von Nikolsburg, beendete den Krieg auf dem westlichen Schauplatze. Diesem folgten einzelne Friedens-schlsse mit Wrttemberg, Baden, Baiern und Hessen-Darmstadt; letzte-res verlor einen Theil seiner Provinz Oberhessen nebst der (kurz vorher ererbten) Landgrafschaft Hessen-Homburg, Baiern drei kleinere Gebiete auf der rechten Mainseite an Preußen, welches auch ganz Nassau und die Stadt Frankfurt nebst Gebiet behielt. Der preuische Staat gewann eine Erweiterung von 1306 ih Meilen mit 4% Mill. Einw. Sofort begann die Constituirung des norddeutschen Bun-des. Nach vorgngiger Verabredung mit den (20) brigen Re-

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 177

1871 - Koblenz : Bädeker
Die Erneuerung des deutschen Reiches und der deutschen Kaiserwrde- . 37. 177 mit den vier sddeutschen Staaten ward der norddeutsche Bund zu. einem deutschen Bunde erweitert und diesem auf Vorschlag des Knigs Ludwig Ii. von Baiern der Name des deutschen Reiches beigelegt und von dem Oberhaupte desselben, dem Könige Wilhelm, der Titel eines deutschen Kaisers angenommen (21. Jan. 1871). Der erste deutsche Reichstag (21. Mrz bis 15. Juni) genehmigte die vom Bundes-rathe ihm vorgelegte deutsche Neichsversassung, der die 1867 be-schlosserte Verfassung des norddeutschen Bundes als Grundlage diente. Die Zahl der Staaten ist auf 25, die der Stimmen im Bundesrath auf 58 (wovon 17 auf Preußen kommen, 6 auf Baiern, je 4 auf Sachsen und Wrttemberg, je 3 auf Baden und Hessen, je 2 auf Mecklenburg - Schwerin und Braunschweig, je 1 auf die brigen Staaten), die der Abgeordneten im Reichstage auf 382 erhht; der Bund erhielt den Namen deutsches Reich" und der Bundeskanzler heit fortan Reichskanzler."

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 146

1871 - Koblenz : Bädeker
146 Congre zu Wien. . 33. stellung der europischen und insbesondere der deutschen Angelegenheiten versammelten sich, auer den drei Monarchen, welche die Be-freiung Deutschlands erkmpft hatten, die Könige von Dnemark, Baiern und Wrttemberg und viele andere deutsche Fürsten mit den ersten Staatsmnnern der Zeit auf dem Congresse zu Wien (1. Novbr. 1814 bis 9. Juni 1815). Nach langen Unterhandlungen, und erst auf die Nachricht von Napo-leon's Rckkehr (s. . 34) einigte man sich der die schon zum Vor-aus feststehende Wiederherstellung der sterreichischen und preuischen Monarchie auf Grundlage ihrer frheren Verhltnisse in der Weise, da Oesterreich seine verlorenen Besitzungen mit Ausnahme Belgiens zurckerhielt und zur Entschdigung fr letzteres das Gebiet von Ve-nedig. Preußen behielt von seinen ehemaligen polnischen Besitzungen (auer Westpreuen) nur das Groherzogthum Posen, tauschte den Rest von Schwedisch-Pommern nebst der Insel Rgen von Dnemark gegen Lauenburg ein, erhielt Neufchatel und Valengin in der Schweiz zurck, und mute sich zur Entschdigung fr nicht zurckfallende frhere Besitzungen (in Polen, dann Ostfriesland, Anspach, Baireuth) mit der Hlfte Sachsens (mit nur 2/5 der Bevlkerung) und mehreren herrenlosen Lndern am Rhein und in Westfalen begngen. Dafr hatte es aber den Vortheil wieder ein wesentlich deutscher Staat geworden zu seiu, während in Oesterreich die deutsche Nationalitt zwar die herrschende, die slavische aber durch ihre Zahl die ber-wiegende war. Von den deutschen Staaten zweiten Ranges erfuhren nur Baiern und Hannover wesentliche Territorialvernderungen: Baiern erhielt fr die an Oesterreich zurckgegebenen Lnder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg, das Jnnviertel) die Pfalz aus dem Unken Rheinuser und mehrere frnkische Besitzungen (Anspach, Baireuth, Wrzburg, Aschassenbnrg). Hannover ward zum Knigreich er-hoben und durch Hildesheim, Ostsriesland und einige Gebiete Westfalens vergrert. An die Stelle des deutschen Reiches mit einem Kaiser als Ober-Haupt trat der deutsche Bund mit einem von smmtlichen (38) Regierungen beschickten permanenten Bundestage in Frankfurt am Main. Zu diesem Bunde gehrten Oesterreich und Preußen nur fr ihre frher zum deutschen Reiche gehrigen Besitzungen, der König , von Dnemark fr Holstein und Lauenburg und der König der (aus -der Vereinigung Belgiens mit Holland gebildeten) Niederlande fr das Groherzogthum Luxemburg, welches er als Entschdigung fr : die vom Hause Oranien in Deutschland abgetretenen Lnder erhielt. .

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 169

1871 - Koblenz : Bädeker
Zeittafel. 169 Vandamme bei Slm von Ostermann und Kleist, Ney von Blow bei Bennewitz. Entscheidung in der groen Vlkerschlacht bei Leipzig. Kampf bei Hanau. 1814 Einrcken der Verbndeten in.frankreich. Blcher siegt bei la Ro-thitzre und bei Laon. Einnahme von Paris, Napoleon's Absetzung und Abreise nach Elba. Eongre zu Wien. 1815 Napoleon's Rckkehr und Herrschast wahrend der 100 Tage. Der letzte Kampf der Verbndeten gegen Napoleon. Blcher bei Ligny geschlagen, Ney bei Quatrebras. Wellington und Blcher entscheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer ? evangelischen. 1818 Der Monarchen - Eongre zu Aachen beschliet die Rumung Frankreichs. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingefhrt. 1834 Der deutsche.zollverein. 183548 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 18401861 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1848 Franz Joseph I., Kaiser von Oesterreich. 1848 Verfassunggebende deutsche Nationalversammlung" in Frankfurt. Erzherzog Johann deutscher Reichsverweser. 1849 Auflsung des Frankfurter Parlaments. Aufstnde in Sachsen, der Pfalz, Baden. 1859 Krieg Napoleon's Iii. und Victor Emanuel's Ii. von Sardinien gegen Oesterreich; Siege der Verbndeten bei Magenta und bei Solserino. Sardinien erhlt die Lombardei bis zum Mincio. 1861 Wilhelm I., König von Preußen. 1864 Krieg Preuens und Oesterreichs gegen Dnemark. Abtretung von Schleswig, Holstein und Lauenburg an die Verbndeten im Frieden zu Wien. 1866 Der deutsche Krieg. Sieg der Preußen bei' Kniggrtz. Erweiterung und Abrundung des preuischen Staates. Venetien an das Knigreich Italien. 1867 Constituirung des norbbeutschen Bundes. 1868 Das erste beutsche Zollparlament in Berlin. Ptz, Deutsche Geschichte. 9. Aufl.
   bis 10 von 39 weiter»  »»
39 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 39 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 0
3 6
4 87
5 15
6 0
7 8
8 1
9 1
10 34
11 0
12 21
13 2
14 0
15 6
16 7
17 0
18 2
19 3
20 0
21 1
22 11
23 0
24 3
25 84
26 18
27 11
28 17
29 13
30 0
31 1
32 0
33 4
34 31
35 35
36 3
37 26
38 9
39 21
40 0
41 4
42 2
43 1
44 1
45 48
46 5
47 3
48 42
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 2
5 0
6 3
7 0
8 6
9 14
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 4
16 7
17 8
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 4
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 12
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 3
42 0
43 5
44 13
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 8
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 33
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 1
69 1
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 1
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 13
93 2
94 0
95 1
96 4
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 0
3 1
4 1
5 2
6 1
7 8
8 0
9 42
10 0
11 0
12 3
13 1
14 0
15 0
16 5
17 3
18 3
19 3
20 0
21 14
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 6
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 4
40 1
41 0
42 0
43 2
44 17
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 3
51 1
52 4
53 0
54 10
55 11
56 0
57 1
58 0
59 7
60 2
61 2
62 1
63 0
64 1
65 1
66 0
67 35
68 1
69 0
70 0
71 14
72 1
73 2
74 0
75 2
76 0
77 0
78 1
79 5
80 9
81 9
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 1
90 3
91 2
92 0
93 28
94 0
95 0
96 0
97 1
98 1
99 0
100 2
101 0
102 0
103 11
104 0
105 2
106 0
107 1
108 0
109 0
110 1
111 0
112 1
113 0
114 0
115 1
116 0
117 9
118 2
119 0
120 0
121 6
122 1
123 0
124 6
125 3
126 2
127 5
128 0
129 2
130 0
131 6
132 0
133 0
134 0
135 0
136 5
137 0
138 0
139 1
140 5
141 0
142 3
143 1
144 7
145 2
146 0
147 6
148 2
149 0
150 3
151 6
152 0
153 2
154 0
155 3
156 8
157 2
158 1
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 2
166 1
167 2
168 5
169 0
170 5
171 1
172 0
173 1
174 20
175 2
176 20
177 7
178 0
179 0
180 0
181 0
182 17
183 12
184 0
185 0
186 0
187 0
188 4
189 0
190 0
191 3
192 1
193 0
194 1
195 0
196 0
197 19
198 12
199 1