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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 33

1904 - Gotha : Perthes
33 zu Salerno (am Meere sdlich von Neapel) in der Verbannung und starb hier 1085. ?'< . ^ ^ ' s - sm A\i - 1 ti " 3. Die Entwickelung der papstkhen Macht tm 1. Kreuzzuge. Der Kampf hrte nach dem Tode Gregors Vii. nicht auf. Als es dem Papste Urban Ii. gelang, den ltesten Sohn Heinrichs Iv., Konrad, zur Emprung gegen den Vater zu treiben, wurde dessen ganze Machtstellung in Italien erschttert. Von dem Mailnder Erzbischof wurde Konrad in Monza (zwischen Mailand und Como) zum Könige von Italien gekrnt. Das deutsche Kaisertum wurde vollends durch die Kreuzzugsbewegung, an deren Spitze der Papst trat, aus seiner Weltstellung verdrngt. Im I. 1095 forderte nmlich Urban Ii. auf der Versammlung zu Clermont (in dem Hoch-land der Anvergne) die dort zusammengestrmten Massen zu dem Gelbde des Kampfes um die heiligen Sttten in Jerusalem auf; denn nn-ertrglich waren die Belstigungen geworden, welche die nach dem heiligen Lande ziehenden Pilger von den seldschulischen Trken zu erdulden hatten. 1. Kreuzzug (10951099). Das Kreuzheer, das 1096 aufbrach, bestand vorzugsweise aus f r a u z s i s ch e n Rittern. Von den D e u t s ch e n be-teiligten sich nur die Lothringer, die, von Gottfried von Bouillon ge-fhrt, den Weg durch Ungarn und dann der Belgrad die alte Handels- und Heerstrae die Morawa aufwrts der Nifch und Sofia nach Konstantinopel verfolgten. Vor Konstantinopel vereinigten sie sich mit den Franzosen und den sditalischen Normannen; es waren 300 000 Mann, darunter 100000 schwergerstete Reiter. In Kleinasien begann der Kampf mit den Unglubigen. Unter unsglichen Beschwerden zog man mitten durch das wasserarme feindliche Land nach Syrien zu. Ein Bruder Gottfrieds von Bouillon, Balduin, rckte mit einigen Scharen nach dem oberen Euphrat und grndete hier eine eigene Herrschaft, die Grafschaft Edessa. Das Hauptheer wandte sich nach An-ttochta und eroberte dies nach achtmonatlicher Belagerung (1098); der Normanne Boemnnd grndete hier ein zweites Frstentum. Endlich, im Sommer 1099, langte der Rest des groen Heeres (20000 kampffhige Männer) vor Jerusalem an und eroberte es 1099. Das nenerrichtete Knigreich Jeru-salem bernahm Gottfried von Bouillon unter dem Namen eines Be-schtzers des heiligen Grabes und nach dessen Tode (f 1100) sein Bruder Balduin, der sich den Knigstitel beilegte. Zum Schutze der Pilger und der heiligen Sttten bildeten sich bald zwei geistliche Ritterorden, welche die Gelbde des Mnchtums (Armut, Keuschheit und Gehorsam) mit dem Reiter-dienst vereinigten, die Johanniter und die Templer. Die Johanniter hatten als Ordenstracht einen schwarzen Mantel mit weiem Kreuz auf der Brust, die Templer einen weien Mantel mit rotem Kreuz. Das Papsttum hatte durch die Leitung der Kreuzzugsbewegung sich an die Spitze der Christenheit gestellt. Der Glanz des Kaisertums dagegen war erblat. In Deutschland fhlte man das lebhafte Bedrfnis nach einer Verstndigung zwischen Papsttum und Kaisertum. Da man diese unter Heinrich Iv. nicht mehr hoffte, so wandte man sich fernem Sohne Heinrich (V.) zu, als dieser sich 1104 gegen den Vater emprte. Heinrich brachte den Vater mit List in seine Gewalt und zwang ihn zu Ingelheim (zwischen Mainz und Bingen) zur Wessel, Lehrb. d. Geschichte f. d. mitll. Klassen. 3

2. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 37

1904 - Gotha : Perthes
. , / # Af Aufrichtung der deutschen Macht in Italien. lctnbs.) Mit einem gewaltigen Heer begann Friedrich fernen Ilachjtalien (11581162). Durch Umschlieung und Aushungerung brachte er 1158 Mailand zur Unterwerfung. Dann berief er die Städte und Fürsten Italiens zu einem ^retsfftct g nach den ronca tischen F eld er n. Hier nahm er von den Stdten wichtige Abgaben'unbd^richterliche Ober-Roheit, von der Landschaft die Lehnspflicht wieder in Anspruch. Zurausfh-rang dieser Beschlsse entsandte er unter anderen seinen Kanzler Reinald von Dassel und den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, um in den Stdten kaiserliche Beamte einzusetzen. Hierber kam es in Mailand zu.mem.auf..-fccnib, dem ch^audcrc.stdte anschlssen. Nmand ward von neuem vom Kaiser umlag ert; erst nach heldenmtigem Widerstnde ergab es sich und ward nun der Vernichtung preisgegeben (1162). Nach der Zerstrung Mailands verschwand aller Widerstand in Italien. Nunmehr hoffte Friedrich auch dem Papsttum gegenber die kaiserliche Macht zur Geltung zu bringen. Kampf mit dem Wapsttum und dem lombardischen Stdtebund. Da nach dem 'obe Hadrians Iv./f 159) Zwiespalt im Karbinalskollegium z einer Doppelwahl fhrte, beriestfriebrich ein Konzil nach Pavia zutentschei-dng der biedapstwahl; der eine der Ppste aber,- Alexander Iii., stellte sich -nicht und beantwortete den Bann, der der ihn Z ausgesprochen ward, Mit der Bannung bis Kaisers Ii 160). Durch einen Zug auf Rom ^dritter Zug nach Italien 11661168) beschlo jetzt Friedrich den Zwist zu entmsewm. Siegreich nahm er Rom, während der Papst nach Sden entfloh. Unmittelbar darauf aber trat ein Ereignis ein, das alle bisherigen Erfolge vernichtete. Eine Fieberpest nmlich raffte den* grten Teil des kaiserlichen Heeres hinweg. Darauf erhoben sich die lombardischen Städte und traten zu einem Bunde zusammen. Did.la.il.nb er kehrten in die Trmmer ihrer Stadt zurck. Wie ein Flchtling verlie der Kaiser 1168 Italien. 1 Eng vereinigte sich jetzt der lombardische Stdtebund mit Ale-x and er Iii.; die neuerbaute Trutzstadt am unteren Tcutaro wurde nach ihm genannt (Alessanbrlg). Erst 1174 erschien der Kaiser wieder mit einem Heere in Jtalien^Mezxr He eres zug im1178); aber Aleffanbna vermochte er nicht zu nehmen. Mit ungengenben Streitkrften staub er zuletzt den Lombarben gegenber. In feiner Bebrngnis lie ihn Heinrich der Lwe trotz einer persnlichen Zusammenkunft an der italienischen Grenze im Stiche. Das schwache Heer des Kaisers erlitt bei ^jyuuul[lenj;nd] norbwestlich von Mai-lanb eine Nieberlage (1176). Friebrtch erkannte die Aussichtslosigkeit eines weiteren "ampses und 1?yld mit Alexanber Iii., den er als Papst anerkannte, Frieden (1177). Nenedic^ fanb zwischen beiben die feierliche Begegnung und Vershnung statt. Mit den Lombarben warb ein sechsjhriger Waffenst vereinbart. Sturz der welfischen Wacht; Ariede mit den Lombarden; Gr-Werbung Siziliens. Friedrichs vornehmste Sorge in Deutschland war nach seiner Rckkehr die Siegelung des Verhltnisses zu seinem mchtigen Vetter.einrich dem i>w-ertr Dieser hatte in den letzten Jahrzehnten seine Macht im Norden verstrkt; er hatte die billnngische Mark (die Abodriten^vvllends unter-werfen (vgl. S. 35) und'^auc^ tnftethatb Sachfens feine herzogliche Macht rcksichtslos geltenb gemacht. Viele Klagen der schsischen Groen erhoben sich

3. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 52

1904 - Gotha : Perthes
yiue S~S (13051377 die sogen, babylonische Gefangenschaft der Kirche). Kaum war das Papsttum nach Rom zurckgekehrt, so brach 1378 eine Sp altung in der Kirche aus. Zwei Ppste, ein Italiener und ein Franzose, standen ein ander gegenber; der Franzose ging nach Frankreich (Avignon) zurck. Die Spaltung ergriff die ganze Christenheit, da auch nach dem Tode der ersten beiden Gegenppste durch die Wahlen zweier Kardinalskollegien der Streit fort* gesetzt wurde. Endlich einigten sich die beiden Kollegien. Auf dem all-gemeinen Konzil zu Pisa (1409) wurden die beiden Ppste abgesetzt und ein neuer gewhlt. Freilich erwies sich das Konzil unfhig, seine Beschlsse durchzusetzen, und so hatte die Christenheit gar drei Ppste. Dem Kon-stanzer Konzil (14141418) gelang es darauf, die drei streitenden Ppste zu beseitigen und der Kirche ein neues, allgemein anerkanntes Oberhaupt zu geben.' Dagegen rief es durch seine Beschlsse gegen Hu die groe hussitische Bewegung hervor. Johauueshu, Lehrer an der Universitt Prag, hatte innere Schden der Kirche ausgedeckt und seine berzeugungen ffentlich vertreten. Er wurde vom Kaiser Sigmund, unter Zusicherung freien Geleites, aufgefordert, sich vor dem Konzil zu Konstanz zu verantworten. Aber hier ward er vom Kaiser schmhlich im Stiche gelassen, in Kerkerhaft gehalten und als Ketzer verbrannt (1415). Sein Tod brachte die Bhmen in Aufruhr. Die neue Sitte, auch den Laien beim Abendmahl den Kelch zu reichen, fand solchen Beifall, da der Abendmahlskelch (calix) das Bundeszeichen der Hussiten ward. Inmitten der Erregung starb der Bhmenknig Wenzel (1419). Dem wortbrchigen Sigmund versagten die Bhmen die Anerkennung- Zu-gleich erhoben sich die Bauern (die Taboriten), in der Hoffnung, mit der kirchlichen Reformation zugleich eine Befreiung aus ihrer elenden wirtschaftlichen Lage zu erlangen. Die losen Bauernhaufen vereinigte ihr hochbegabter Fhrer, Johannziska, zu einer festen Kriegsmacht und trieb damit die Heere, die Sigmund und das Reich zusammenbrachten, in die Flucht. Nach Ziskas Tode (1424) trat ein Priester, Prokop der Groe, an die Spitze der Taboriten. Unter ihm brachen die Hussiten in die benachbarten Lnder verheerend ein. Endlich gelang es dem Konzil zu Basel (1431 erffnet), sich mit den gemigten Hussiten, den sogen. Kalixtinern, denen unter anderem der Laienkelch zugestanden ward, zu einigen. Bald darauf kam es zwischen den Taboriten und den Kalixtinern zu der Schlacht bei Bhmisch-Brod (stl. von Prag), in der Prokop fiel und die Taboriten aufgerieben wurden (1434). Die Kalixtiner erkannten dann die Nachfolge Sigmunds an. ^ , . or Das Baseler Konzil nahm nun auch eine Reform der Kirche m An-griff. Insbesondere suchte es die Völker vor der Willkr und Habsucht des Papsttums zu schtzen; daher schaffte es die Palliengelder (Gelder fr Er-teilung des erzbischflichen Palliums) und die Annaten (die Entrichtung der Hlfte der ersten Jahreseinnahme einer Pfrnde an Rom) ab. Fr Deutsch-landscheiterte diese kirchliche Reform infolge der Schwche Kaiser Fried-richs Iii. Deutschland blieb nach wie vor der Habsucht Roms ausgesetzt.

4. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 19

1904 - Gotha : Perthes
19 macht, wie das alte rmische Reich, zu deren Bezeichnung man den Namen des Kaisertums bewahrte. Zur Erneuerung der kaiserlichen Wrde bot Papst Leo Hi. um so bereitwilliger die Hand, als er gegen den nnbot-migen rmischen Adel der Hilft Karls dringend bedurfte. Als dieser 800 in Rom war und hier zur Weihnachtsfeier die Peterskirche besuchte, setzte ihm Leo Iii. eine goldene Krone aufs Haupt und salbte den neuen Kaiser des Abendlandes; als den von Gott gekrnten Carlns Angustns be-grte ihn die Menge. c) Die Ordnung des Reiches im Inneren. Das gesamte Reich war, wie zur Zeit der Merowinger, staatlich in Grafschaften, kirchlich in Bistmer eingeteilt. Mehrere Bistmer standen unter einem Erzbistums. Markgrafen, mit grerer Macht ausgerstet, schtzten die Grenzen. Grafen wie Bischfe wurden vom Könige erwhlt und gleichmig zum Reichsdienst herangezogen, namentlich zur Mitwirkung an der Gesetz-gebung und zur Aufsicht der die festgestellte Staatsordnung. Die in den groen Reichs Versammlungen gefaten Beschlsse wurden in lateinischer Sprache in dem sogen, capitulare zusammengefat. Um die Ausfhrung der Beschlsse zu berwachen und eine regelmige Aufsicht der die gesamte Staatsordnung zu ermglichen, ernannte Karl missi oder missi dominici (die sogen. Knigsboten). Der uerlichen Ordnung des Staates und der Kirche ging die geistige und sittliche Hebung des Volkes zur Seite. So berief Karl Männer der Wissenschaft an seinen Hof, wie den Angelsachsen Alkuin und den Langobarden Paulus Diakonus, der die Geschichte seines eigenen Volkes geschrieben hat. An der Hofschule, die er neu einrichtete, nahmen er selbst sowie seine Kinder und die Shne vornehmer Franken teil; in ihr bildeten sich Männer wie An gilb ert und Einhard, der das Leben des Kaisers ver-fat hat. Schulen, die in Bistmern und Abteien gegrndet wurden, ver-breiteten hhere Bildung in weiteren Kreisen. Obwohl Herr eines Weltreichs, gab Karl seine nationale Sinnes-art nicht auf. Er kleidete sich nach deutscher Volksart (d. h. trug der dem Hemd den kurzen Pelzwams), begnstigte die deutsche Sprache und lie die alten deutschen Heldenlieder sammeln. Sein Lieblingsaufenthalt war seine Pfalz (palatium) in Aachen. Hier ist er auch gestorben 814 und in der von ihm gebauten Marienkirche (Dom) begraben worden. 1) Deutschland hatte toter Erzbistmer: Mainz, Trier, Kln, Salzburg; dazu kam unter Ludwig dem Frommen als fnftes Erzbistum Hamburg, das bald mit Bremen vereinigt wurde (Hamburg-Bremen). 2*

5. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 40

1904 - Gotha : Perthes
Papste begnstigte Otto Iv. allgemeine Anerkennung in Deutschland. Dieser zog darauf 1209 nach Italien und empfing zu Rom die Kaiserkrone. Kaum fhlte er sich aber im festen Besitze des Thrones, da suchte er die kaiserliche Macht in Italien wieder aufzurichten und nahm selbst Sizilien fr 'das Reich in Anspruch. In der hchsten Erbitterung schleuderte darauf Innocenz Iii. den Bann gegen Otto Iv. und stellte Heinrichs Vi. Sohn, Friedrich Ii., als Gegenknig auf. Otto Iv. eilte nach Deutschland zurck, verlor aber nach der Niederlage bei Bouvines (in Flandern) durch den franzsischen König Philipp H. August*) allen Anhang (1214). Friedrich Ii. wurde 1215 zu Aachen gekrnt. Das Gelbde des Kreuzzuges war gleichsam der Dank, den er Innocenz Iii. fr das Geschenk der deutschen Krone aussprach. Die glnzendste Stellung hatte Innocenz Iii. errungen. Ein Bild davon gab 1215 die vierte Lateransynode, auf der etwa 1500 Prlaten aus allen christlichen Lndern neben Fürsten und Gesandten von Knigen und Stdten den Papst umgaben. Auf diesem Konzil ward zur Vernichtung der inneren Feinde der Kirche, der sogen. Ketzer, die Inquisition eingesetzt. Die Inquisitoren (zuerst die Bischfe, dann die Dominikaner) sollten jeden der Ketzerei Verdchtigen ver-haften. Die Schuldigen wurden gewhnlich mit dem Feuertode bestraft; das Henkeramt berwies die Kirche den weltlichen Behrden 2). Mehr als die Schreckmittel der Inquisition arbeiteten den ketzerischen Bestrebungen die neuen Bettelorden entgegen, die Franziskaner und Dominikaner, die in falichen und eindringlichen Predigten das Volk zur Bue und Liebe ermahnten. Der Stifter der Franziskaner war der Italiener Franz von Assisi; die braune Kutte, mit einem Strick umgrtet, ward die Tracht des Ordens. Der Stifter des Dominikanerordens war der Kaslianer Dominicus. Ein Ordensgeneral in Rom stand jedem Orden vor. Die ergebensten Diener des Papsttums, leisteten die Bettelorden diesem in dem neu ausbrechenden Streite mit dem Kaisertum die grten Dienste. 4. Der Niedergang des staufischen Kaisertums. (Zsriedrich Ii. und Konrad Iv.) Friedrich Ii. f i ai 5125m war ein hochbegabter, mit scharfem Ver-stndeausgersteter Fürst, ebenso befhigt fr Regierung und Heerfhrung wie fr Kunst und Wissenschaft. Sein hochfliegender Sinn trachtete nach der Herr-schast, die sein Vater und Grovater in Italien ausgebt hatten. Die weltlichen Sorgen hinderten ihn lange Zeit, das Kreuzzugs-gelbde des 5fafires 1215 auszufhren. Endlich (Jes87) sammelte er in Apnlien ein Kreuzzugsheerund stach in See, kehrte aver^ infolge einer Er-famfirnq .wenige Tage spi"^ "m Darauf verhngte der trotz seines Alters leidenschaftliche G r e gorix. (12271241) der ihn den Bann, ohne seine 1) Otto Iv. war mit seinem Oheim, dem englischen König Johann ohne Land, ver-bndet, der von Frankreich gleichzeitig bekmpft ward. 2) In Deutschland wurde Konrad von Marburg, der Beichtvater der heiligen Elisabeth von Thringen, bei dem Versuche, die Inquisition einzufhren, erschlagen (1233). Erst Ende des 14. Jahrhunderts schlug die Inquisition hier festere Wurzeln.

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 67

1877 - Mainz : Kunze
67 wurde zu Mainz ein Reichsfest (ein Abbild der Reichsmacht) mit unendlichem Glnze gefeiert; 40,000 Ritter und unzhlbares Volk waren versammelt; die Wehrhaftmachung seiner beiden Shne Heinrich und Friedrich bildete den Mittelpunkt der Festlichkeiten. Verstndigung mit den Lombarden 1183. Sechster Rmerzug 11841186. Nachdem der Waffenstillstand mit den lombardischen Stdten abgelaufen, kam es 1183 zum Frieden von Costnitz; Friedrich rumte ihnen unter Wahrung der kaiserlichen Oberhoheit die Wahl ihrer Obrigkeit und die Selbstgewalt im Innern ein. so da sie zu freien Republiken sich erhoben. Als der Kaiser 1184 zum sechsten Mal in Italien erschien, wurde er berall hchst ehrenvoll empfangen. In dem neu erstandenen Mailand wurde 1186 die verhng-nivolle Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constanze, der Vatersschwester und Erbin des Normannenknigs Wil-Helms Ii. von Neapel und teilten vollzogen. Friedrich starb im Jahre 1190 auf dem dritten Kreuz zu g e. Die Kreuzzge Unter der Regierung Kaiser Heinrich Iv. begann ein Unternehmen, das zwei Jahrhunderte hindurch das sdwestliche Europa in Bewegung setzte. Die Kirche leitete dasselbe und kam zum Vollgefhl ihrer Kraft. Die Kreuzzge sind das Heldenzeitalter des Ritterthums, das, in den Dienst religiser Ideen tretend, gelutert und veredelt wurde; Demuth, Schutz der Armen, Wiwen und Waisen gelobte der Jngling, ehe er den Ritterschlag empfing. Ein groer Theil des Adels ging zu Grunde, ihre Lehen wurden eingezogen, die Macht der Fürsten stieg. Die Kreuzzge erweiterten den Gesichtskreis des Abend-landes, weckten groe Gedanken und frderten Kunst und Wissenschast. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung; das Morgenland mit seinen reichen Erzeugnissen ward er-schlssen. Venedig und Genua zogen ganz besonders den Nutzen davon. 5*

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 87

1877 - Mainz : Kunze
87 Bruder Sigmund und dessen Vetter Markgraf Jobst von Mhren, welcher aber bereits 1411 starb. Sigmund war zugleich Kurfürst von Brandenburg und durch feine Vermhlung mit Maria, der Erbtochter des letzten ungarischen Knigs Ludwig, König von Ungarn. Er war ein thtiger Regent, namentlich im Interesse seiner Erblnder, aber ohne die nthige Energie. Nachdem Gregor Xi. im Jahre 1877 Avignon verlassen und nach Rom bergesiedelt war, wurden zwei Ppste gewhlt, von welchen der eine zu Rom. der andere zu Avignon residirte; das Schisma dauerte 40 Jahre und hatte unsgliche Mistnde im Gefolge, in jede Stadt, jedes Dorf war die Zwietracht ge-worfen; ein Papst sah den andern fr den Antichristen an und schleuderte gegen ihn den Bannstrahl, eine schreckliche Ver-wirrung ! Das Concil zu Pisa setzte 1409 die zwei bestehenden 'Ppste ab und whlte einen neuen. So waren, da die abge-setzten nicht zurcktraten, drei Ppste. Um die Einheit in der Kirche herzustellen und die Lehre des Hu zu beseitigen, wurde vom Kaiser das glnzendste, die abendlndische Christenheit vereinigende Concil zu Costnitz (14141418) berufen. Dies von dem Grundsatze ausgehend, da die Concilien der den Ppsten stehen, setzte alle drei Ppste ab. und Martin V. wurde gewhlt. Johann Hu, Professor an der Universitt zu Prag, lehrte und verbreitete die Grundstze des englischen Reformators Wikles, griff kirchliche Verhltnisse, den weltlichen Besitz der Geistlichen, den Abla, die geistlichen Orden u. a. an. Auf eine Ladung erschien er vor dem Costnitzer Concil mit einem kaiserlichen Geleitsbrief; er wurde, als er seine Lehren zu widerrufen sich hartnckig weigerte, als Ketzer verurtheilt und mute 1415 den Feuertod sterben. Sein Freund und Strebensgenosse Hieronymus Faulfisch von Prag hatte im folgenden Jahre dasselbe Schicksal. Der schreckliche Tod der beiden Männer rief bei den Czechen. die ihn dem Hasse der Deutschen. besonders dem Kaiser Sig-mund zu Last legten, eine groe Erbitterung hervor. Die neuen

8. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 34

1914 - Gotha : Perthes
— 34 — damals der Zentralverein für das Wohl der arbeitenden blassen gegründet wurde, so haben mir vielleicht die Momente beisammen, die eine Datierung auf etwa 1840 gestatten. Wie dem auch sei, eins ist aus dem Beigebrachten ersichtlich: daß die sozialen Vorgänge neben den wirtschaftlichen entscheidend waren. Stehen sie nun mit der Umbildung des Seelenlebens, die in den achtziger Jahren, nach etlichen Vorboten in den fünfziger und sechziger Jahren, eintrat, in unmittelbarem Zusammenhang? Dies ist bekanntlich die Lehre des sogenannten historischen Materialismus. Mari f 1818), der Begründer dieser Lehre, war ein Schäerhegel^und so sind es schließlich geistige Werte, in die auch nach ihm das höchste Tun der Menschheit auslauft : insofern wandelt er, eben in seinen letzten Denkzielen, die Bahnen des deutschen Idealismus. Aber er meint, die Entwicklung dieses"§»öchsten "sei im vorliegenden Falle wie überhaupt schließlich durch Wirtschaft und gesellschaftliche Schichtung unmittelbar und allein bedingt. Wie im einzelnen, darüber hat er freilich keine klare Anschauung: fast wie in einem mystischen Zusammenhange verläuft ihm der Vorgang. 2n Wirklichkeit ist die Sache indes sehr einfach und von jedem von uns erlebt. Die Fortschritte des Wirtschaftslebens, nicht minder, vielleicht noch mehr die mächtigen Umwälzungen der sozialen Schichtung schaffen ganz ungewöhnlich starke Massen von seelischen Reizen. Diese Reizsummen wirken dann auf den allgemeinen Seelenzustand: man wird ,,nervös",- und aus dem gestörten Gleichgewicht erhebt sich bei günstigem Vorwärtsschreiten der völkischen Gemeinschaft ein Neues, eine neue seelische Periode, wenn nicht ein neues Zeitalter innerster Geschichte. Was sich dabei zeigt, ist ein einfaches Gesetz alles Lebens. Der Weinstock, der im Frühjahr in Saft schießt und seine Fechser bildet bis in die Zeit
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