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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 44

1873 - Heilbronn : Scheurlen
44 Alexander am Indus. Die Inder. erstach Alexander mit eigener Hand seinen Lebensretter, eine That, die er aufs bitterste bereute. Auch der Philosoph Kallisthenes, welcher sich heftig gegen die Kniebeugung äußerte, wurde der Theilnahme an einer Verschwörung der macedonischen Edelknaben angeklagt und mit dem Tode bestraft. §. 31. 327. Alexander am Indus. (Inder.) Mit einem Heere von 120,000 Mann, theils Macedoniern und Griechen, theils macedonisch eingeübten Persern, zog Alexander von den Gegenden des Oxus wieder südlich über den Paropamisus, an dem heutigen Kabul vorbei, nach Indien, in das Fünfstromland, jetzt Pendschab genannt. Nachdem erden indischen Fürsten Taxiles, dessen Land am Flusse Kophen lag, unterworfen und als Bundesgenossen angenommen hatte, setzte er aus einer Flotte über den Indus, gieng unter außerordentlichen Schwierigkeiten über den angeschwollenen Hydaspes, an dessen Ufern König Porus mit einem großen Heere und 200 Elephanten sich aufgestellt hatte, schlug ihn, nahm ihn gefangen, gab ihm aber sein Königreich vergrößert zurück und machte auch ihn zum Bundesgenossen. Zum Andenken an diesen Sieg gründete er Nicäa (Siegesstadt) und zur Erinnerung an sein Lieblingspferd Bucsphalus, das dort an Alter und Entkräftung starb, die Stadt Bucsphala. Darauf gieng er über die Flüsse Acesines und Hydraotes, schlug bei Sangala ein indisches Heer, eroberte diese Stadt und drang bis zum H^phasis, dem Grenzfluß des Pendschab, vor. Als er aber noch weiter östlich ziehen und auch die Gangesländer erobern wollte, weigerten sich die durch die tropischen Regen am Hephästs hart mitgenommenen Soldaten, deren Sprecher der alte Cönus war, weiter zu ziehen, und Alexander mußte, wenn auch noch so ungern, nachgeben. Er ließ als eine Art Grenz- und Gedenksteine 12 thurmhohe Altäre errichten, kehrte zum Hydaspes zurück, ließ eine Flotte von 2000 Schiffen, welche Near-chus befehligte, erbauen und schiffte den Hydaspes hinab, während Hephae-stion und Kraterus mit einem Theile des Heeres am Ufer hinzogen. Die Anwohner des Flusses unterwarfen sich mit Ausnahme der kriegerischen Maller, deren Hauptstadt Alexander erstürmte. Da er aber nur mit 3 Begleitern von der Mauer in die Stadt sprang, und seine Soldaten ihm nicht sogleich folgen konnten, wurde er schwer verwundet und kaum noch gerettet. Bei seiner weiteren Fahrt den Indus hinab unterwarfen sich ihm alle Völkerschaften; überall fetzte er Satrapen ein, machte Pattala zu einer Hafenstadt und fuhr selbst bis in das erythrüische (arabische) Meer. Von hier wurde der eigentliche Rückweg angetreten. Daß ein Land wie Indien, über welches so viele abenteuerliche Sagen verbreitet waren, Alexander mächtig anzog, ist- natürlich. Die Inder oder Hindu sind eines der ältesten Völker der Erde, von welchen die Kultur aller anderen ausgegangen zu sein scheint. Sie lebten in viele kleine, meist monarchische Staaten getheilt, über welche die Griechen erst durch den Zug Alexanders einige Nachrichten erhielten. Durch die Engländer, welche in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts Ostindien sich zu unterwerfen anfangen, sind auch die geistigen Schätze dieses Landes erschlossen worden. Dazu gehören die vier heiligen Bücher der Vedas, das Gesetzbuch des Menu und mehrere dichterische Werke von hoher Bedeutung. Diese Werke sind in der heiligen, jetzt todten Sanskritsprache geschrieben, welche mit der persischen, grie-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 302

1873 - Heilbronn : Scheurlen
302 Engländer in Ostindien. und die Uneinigkeit seiner zu Souveränen sich erhebenden Statthalter leistete 1765. ihrem Eroberungsgelüste Vorschub. Unter Lord Clive kam Calcutta und ganz Bengalen in die Hände der Kompagnie. Daran reihte sich die Eroberung der Provinz Benares und die gefährlichen Kümpfe, welche die wegen des drückenden Steuerwesens sehr unbeliebten Engländer mit Hyder Ali, Sultan von Mysora, und seinem Sohne, Tippo Saib, zu bestehen hatten. Im Bunde mit den Maratten suchten diese Fürsten die Herrschaft der Engländer zu vernichten, wurden aber von dem energischen und rücksichtslosen Gouverneur 1774-1786. Warren Hastings besiegt. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts beherrschte die Kampagnie ein Gebiet von 100 Millionen steuerzahlender und von 50 Millionen tributpflichtiger Einwohner, vom Himalaja bis Ceylon, vom Indus bis zum Jrawaddy. Die Verwaltung bestand aus den Aktionären und den von ihnen ernannten Direktoren, stand übrigens seit 1784 unter der Aufsicht einer Regierungskommission, welche freilich nicht hindern konnte, daß in dem fern gelegenen Lande Willkürlichsten und Erpressungen jeder Art vorkamen. Von Vorderindien aus wandten sich die Engländer gegen Hinterindien und nahmen den Birmanen die Landschaften Arakan, Assam und Pegu weg. Ihr 1841. Einrücken in Afghanistan hatte zwar bei dem erbitterten Aufstand der Afghanen unter Dost Mohamed die Vernichtung ihres Heeres zur Folge; aber sie kamen 1842. wieder, zerstörten die Städte Kandahar und Kabul, räumten jedoch freiwillig 1843. das verwüstete Land. Dagegen unterwarfen sie sich Sindh, das Münduugs-land des Indus, und nach einem mehrjährigen Krieg das Land der Sikhs, Pendschab mit der Stadt Lahore. Der Streit wegen des Opiumhandels ver- 1842. wickelte sie in einen Krieg mit China, der mit dem Frieden von Nanking endigte, worin ihnen die Insel Hongkong abgetreten und fünf chinesische Häfen ihrem Handel eröffnet wurden. Eine englisch-französische Expedition, welche 1857-1860. Kanton eroberte und bis in die Nähe von Peking vordrang, erschloß dem Handel mit China neue Häfen, während das Land durch einen Aufstand der Taiping hart heimgesucht wurde. Auch mit den abgeschlossenen Japanesen wurden Handelsverbindungen angeknüpft. Aber auf die Länge nahmen es die Hindu nicht gleichgiltig hin, daß das 180 Millionen umfassende Ostindien nebst einigen Theilen von Hinterindien von einer kaufmännischen Gesellschaft ausgebeutet, daß ihre Religion, sei es Brahmaismus oder Muhamedanismus, von den Engländern mißachtet wurde. Eine Verschwörung wurde gestiftet, welche um so gefährlicher war, als von den 250,000 Mann starken englischen Truppen nur 30,000 Engländer, die übrigen Sipahi, das heißt, Eingeborene waren. In Mirut brach der Aufstand 1857. aus; das naheliegende Delhi wurde von den Sipahi erobert. Aber auch jetzt gelang es den Engländern, welche bedeutende Verstärkungen aus der Heimat erhielten, einen allgemeinen Aufstand zu verhindern und den Krieg auf das Gebiet des oberen Ganges zu beschränken. Die Generale Wilson, Havelock und Campbell zeichneten sich aus, die ^Städte Delhi und Lucknow wurden wieder erobert und für die Grausamkeiten der Hindu schreckliche Rache genommen. Doch hatte sich bei dieser Gelegenheit gezeigt, daß die ostindische Kompagnie solch großartigen Verhältnissen nicht mehr gewachsen war, daher das englische Parlament ihr Privilegium aufhob und Ostindien als englische Provinz unmittelbar und ausschließlich unter die Krone stellte.

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 3

1873 - Karlsruhe : Braun
3 i. Das Alterthum oder die alte Geschichte, von Erschaffung der Welt bis auf Christus, etwa 4000 Jahre. Völker in Asien. In Asien, wo die Wiege des Menschengeschlechtes ist, bildeten sich auch zuerst grere Vlkerschaften und Staaten. Die wichtigsten Völker daselbst sind: 1) Die Inder,und Chinesen im sdstlichen Hinterasien; 2) die Perser, Meder, Assyrer und Babylonier in Mittelasien; 3) die Hebrer und Phnicier im sdwestlichen Vorderasien. Inder. Buddha. 1. Die Inder, jetzt Hindu genannt, bewohnen die ausgedehnten und gesegneten Lnder, welche sdwrts von dem Hymalaya, dem hchsten Gebirge der Erde sich erstreckend, die groe vorderindische Halbinsel bilden. Die wichtigsten Gebiete liegen zwischen und an den beiden groen Strmen Indus und Ganges, wo seit frhester Zeit die indische Kultnr ihren eigentlichen Sitz hatte. Nach ersterem Flusse führen die Bewohner, wie auch das Land, ihren Namen. 2. Die zahlreiche Bevlkerung Indiens entstand ans verschie-benfarbigen Stmmen, die sich nach und nach auf der Halbinsel niebergelassen hatten. Hierbitrch wrbe bei den Indern die Ansbilbnng des sogenannten Kastenwesens begnstigt, inbem je der mchtigere Stamm den schwcheren sich nnterorbnete, ober bienstbar machte. Der hellfarbige und gebilbetere Theil der Inder gehrt dem kaukasischen Stamme an, und nennt sich selbst Arier, b. t. die Tchtigen, die Reinen, im Gegensatz zu der brigen mehr ober minder dunkelfarbigen Bevlkerung Indiens. 3. Das gefctmmte Volk der Inder besteht aus 4 Kasten, d. i. erblichen Stnden, die sich durch besondere Beschftigungen, Rang und Rechte streng von einander unterscheiden, nmlich: die Priester und Weisen (die sog. Brahmanen), die Krieger (Kshatrias), die Gewerbetreibenden, Ackerbauer und Han-delslente (Vaisyas), und die dienende Klasse (Sudras). 4. Auer diesen vier reinen Kasten gibt es noch verschiedene, weniger geachtete Mittelklassen, die aus Vermischung der an-dern entstanden, und eine ganz unterdrckte und als Unreine von den brigen gemiedene und gering geachtete Klasse, die Parias, 1*

4. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 412

1839 - Karlsruhe : Groos
412 Dritte Stufe des Unterrichts. schieden. — Im O. treten die Halbinseln Kamtschatka und Korea, im S. die Halbinseln Hinterindien mit Malacca, Vorderindien und Arabien, im W. die Halbinsel Kleinasien hervor; im Gan- zen wenige. — Im ö. Meer die Kurilen, die japanischen Inseln Niphon und Iesio (Chicha); (die Philippinen, Sundainseln,rc.:c. zu Australien). Im S. die Insel Ceylon; im mittländ. Meere Cypern, Rhodus, Samos, Scio, Milylene; im N. Nowaja S emlja, 2 große Inseln, holzlos und felsig; nur einige Bee- ren und Moose. 2. Der südlichste Theil von Hochasien ist Tibet, 10,000' hoch; nördlich die hohe Tatar ei, wahrscheinlich noch 8000' hoch; der westliche Theil Hochasiens ist die kleine Bucharei, der südöst- liche Theil Sifan (Tangut), der nordöstliche die Mongolei; der nordwestliche die Dsungarei. Einen großen Theil bedeckt die Wüste Kobi (Schamo), welche östlich aus grobem Kiessande, westlich aber aus Flugsand besteht. Das Hochland und die Stufen- länder sind mit hohen Gebirgen umlagert. Im großen und kleinen Altai und im altaischen Erzgebirge fällt Hochasien nördlich zum Flachlande Sibirien ab. Dasselbe bildet zuerst ein wellenförmiges Hügelland mit anbaufähigem Boden, dann kom- men große Birkenwälder; von Da bis zum Eismeere Moräste, sumpfige Seeen, mit Schnee und Eis belegt; kaum etwas Ge- strüpp und Moos. Die großenströme Sibiriens: der Obi, Je- tt i sei, die Lena, fließen zumeismeer. — Dens. Nandhocha- siens begrenzt das Himalayagebirge, das höchste Gebirge der Erde, mit mehr als 25,000' Erhebung (der Dhawalagiri 27,340'). Es fällt in die Stufenländer, welche aber wahre Al- penländer sind, Assam, Butan, Nepaul, Kaschmir ab. Der Fuß dieser Alpenlandschaften ist schmal, ungesund, voll reißender Thiere, großer Elephantenherden, lästiger Lurchen (Amphibien). Am Fuße dieser zweiten Stufe die Flachländer des Indus und Ganges; Lauf des Ganges 672 St. 94 St. von sei- ner Mündung theilt sich der Ganges in 8 Hauptarme und unzäh- lige Nebenarme, die links durch den großen Buremputer noch verstärkt werden. Der Lauf des Indus beträgt 520 St. Das Innre des nördlichen Vorderindiens bildet das Bergland Dekan 2000' hoch; südlich zieht sich aufder W. Seite das hohe G h a t s g e-

5. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 419

1839 - Karlsruhe : Groos
41!) Asien. 15. Kalkutta in Bengalen, am westlichen Arm des Ganges, Haupt- stadt des englischen Ostindiens, Sitz des englischen Generalgouverneurs, 800.000 E., die europäische Stadt mit Palästen, die schwarze Stadt aus Bambusrohr. — Am obern Ganges Delhi, Elephantenstadt; einst Sitz des Großmoguls, gegen '/-Million E. Am mittlern Ganges Benares, 60.000 E.,. heilige Hindustadt. — Auf der O. Küste Koromandel, im Kar- natik, Madras, 400,000 E., Präsidentschaft, Tamnlen (Hinduftamm); Pondicheri, südlich, 25,000 E., Besitzung der Franzosen. Trankebar, südlich, Besitzung der Dänen. Auf der Westküste Bombai, gegen 200,000 E., Präsidentschaft. Surate, im N., '/- Million E., Thierhospital (für kranke Thiere). Goa, 20,000 E., im S., portugiesische Colonie; Mangalore, südlich, 40,000 E., Basler Missionöstation. Calicut, 24.000 E. Auf der Westküste Malabarew und Mahratten (Hindustämme). Auf der Westküste Regenzeit, wenn auf der Ostküste Sommer. — Amara- pura, im Reiche der Birmanen, Hauptstadt. Ara. Pegu zerstört, Rangun. Zm Königreich Siam Bankok, am Menam (in Hinterindien), 90,000 E. — Fm Gebiete des obern Indus die Seicks, Kriegerstaaten, Lahore, 100.000 E. — Zm Alpenland Kasch im ir Ziegen mit feinen Haaren. Kaschemirshawls, ewiger Frühling. — Auf der Znsel Ceylon Colomb o, 50.000 E. Die Znsel hat '/- Million E., Cingalesen; Perlen, Edel^ steine, Zimmt, Elephanten. Die Ureinwohner von Ostindien Hindus, 150 Millionen, 4 Kasten: Priester (Braminen), Krieger, Handelsleute und Ackerleute.^ Verunrei- nigte, (wenn sie Weiber aus andern Classen genommen haben- und darum verachtete Kasten sind die der Parias und Pulias. Alte heilige Gesetz- und Religionsbücher: die Wedas; alte (heilige) Sprache; die Sanskrit- sprache. Die Brammen sehr gebildet, geistig regsam, Götzendiener. 3 Hauptgötter: B rain a (der Schöpfer), Wisch nu (der Erhalter-, Sch iw a (der Zerstörer, Oberster der Teufel). Zn den heiligen Schriften werden von Liesen Göttern Lügen, Betriegereien, Mordthaten, und alle Arten von Schandthaten erzählt. Schiwa sei cutf Erden ein Bettelmönch gewesen und habe eine Halskette von Menschenschedeln getragen. Von diesen Gottheiten geben die heiligen Bücher Menschwerdungen oder Wandlungen der Götter in niedern Gestalten an; außer diesen Göttern und einem großen Heere bö- ser Geister sind alle äußern Naturgegenftänve, wie Sonne, Mond, die Sterne, der Ganges, giftige Schlangen, die Luft, re. re. Gegenstände göttlicher Verehrung. Sie zählen 330 Millionen Götzen. Sie geben ihren Gottheiten die Gestalt von Menschen, Vögeln, 4 füßigen und kriechenden Thieren. Einige sind von Koth gemacht, andre von Holz, Stein, Erz, Silber, Gold. Diese Götzenbilder beten sie an. Sie sagen: Diese Götzen- bilder seien Darstellungen des wahren Gottes, und wenn sie von den Prie- stern geweiht seien, so nehme der Gott, dessen Bild ein jedes trägt, seine Wohnung darin; das Bild sei dann Gott selbst, der in dem Bildp angebetet werde, und er zeige sich gnädig oder ungnädig, je nachdem er mit den

6. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 421

1839 - Karlsruhe : Groos
421 Asien. Kinder werden gekauft und zu Schlachtopfern bis zu einem gewissen Alter aufgezogen. Mütter tragen ihre Kinder, namentlich Mädchen, in den Gang- es ; Familien werfen ihre greifen Eltern in denselben, und lassen dieselben in seinen Fluten umkommen, oder von Krokodillen aufgezehrt werden. Sie glauben die Seelenwanderung, daß nämlich die Seele des Gestorbenen zur Reinigung oder Büßung durch Thierleiber wandeln müsse. Darum schlachten sie keine Thiere, sondern nähren sich von Pflanzenkost und Milch und Butter. Stirbt ein Mann, so ist der Wittwe oder seinen Wittwen, wenn er nämlich mehrere Weiber hatte, auferlegt, sich mit dem Leichnam verbrennen zu lassen. (Wohin jedoch die englische Herrschaft sich erstreckt, wird dieser Grau- samkeit gesteuert). — Eine Secte des Bramadienftes ist der Buddhadienst, der in Hinterindien, Tibet, Chiira und Japan besteht. Buddha ist der Stif- ter dieser Secte, 600 Jahre vor Christus; Buddha führt als Gott auf Ceylon den Namen Gaudma und in China Fo. Die Hindus sind durch Wollust, Lüge und Grausamkeit verdorben, sonst friedlich, zum Nachdenken geneigt, von Körper zart, geschmeidig und gewandt, gelbbraun mit kleinen'händen; kunstreich im Weben baumwollener und seidener Stoffe; Nesseltuch. Viele kleine Staaten unter eigenen Fürsten oder Raiahs. Die englische Compagnie besitzt unter dem Schutze ihres Kö- nigs den schönsten und fruchtbarsten Theil Indiens mit 80 Millionen Unter- thanen; gegen 30 Millionen stehen in mittelbarer Abhängigkeit von dersel- den. 1519 eroberte ein Nachkomme Timurs Hindostan und beherrschte es unter dem Titel eines Großmoguls; sein Hof war zu Delhi. Seine Nach- kommen dehnten die Eroberungen aus. Unter ihnen erhob sich der kriegerische Stammder Mahratten. Durch Vasko de Gama wurden 1498t>tc Portir- giesen mit Vorderindien bekannt und besetzten die östlicheu und westlichen Küsteü. Von 1697 — 1740 nahmen ihnen die Holländer dieselben bis auf Goa ab. Von 1639 — 1696 besetzten die Britten Madras, Bombay und Kalcutta, stritten sich dann mit den Franzosen um den Vorrang. 1783 setzten die Britten den Großmogul in Ruhe. 1824 eroberten sie das untere Ge- biet des birmanischen Reichs. Die herrschenden Winde in Indien sind die Moussous. Im Sommer Nord-, im Winter Südwinde. Nur 2 Jahrszeiten: die Regenzeit und die trockene Jahrszeit. Die Cholera ist hier einheimisch. Die kostbarsten Edelsteine, wie Diamanten, Rubinen, großer Pflanzenreichthum; Fei- genbäume, Palmen, Mangostanbänme (große Bäume mit köstlichen, gesunden Früchten), Ebenholzbäume; Sago, Zimmt, Pfeffer, Zuckerrohr, In- digo, Baumwolle, Kampfer. Elephanten, Nashörner, Tiger,'Löwen, Niesen-, Brillenschlangen, Krokodille, Affen, Moschusthiere, Antilopen; Papageien, Kolibri. Die Vornehmen lassen sich in Palankins (Trag- sesseln) tragen: man schläft auf dem Lande wegen des Ungeziefers in Häng- ematten; ans Reisen hängt man dieselben an Bäumen auf. In allen Gesellschaften kaut man Betel (Blätter einer Pfefferpflanze), wodurch der Speichel und die Lippen rothgefärbt werden. Dies gehört zum Anstand.

7. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 413

1839 - Karlsruhe : Groos
Asien. 413 birge 8 — 13,000' hoch hin. Der flache schmale westliche Kü- stensaum heißt Malabar; die flache, sandige O. Küste Carnatik (Coromandel). — Hinterindien wird von einem hohen Gebirge durchzogen (11,000' hoch). Das Vorgebirg Romania bildet die S. Spitze. Die großen Ströme Irawaddy, Menamundme- nam-Kom durchströmen und überschwemmen diese Landschaften. Am untern Ganges (Bengalen) Reiß-, Gemüse- und Ananas- felder, Obst- und Maulbeerhaine, Indigo-, Zuckerrohrpflanzun- qen. In Dekan und auf Ceylon Diamanten. Elephanten, Tiger, Brillenschlangen. — Den Ostrand Hochasiens umfassen die chi- nesischen Landschaften. Dieselben werden von den großen Strömen Jantsekiang (Lauf 1296 St.), Hoangho (Lauf 1140 <St.) und Amur durchzogen.- Gutev Boden. Der Kam- pherbaum und Theestrauch. Baumwolle, Seide, Z-uckerrohr, Reiß. Fast keine wildwachsenden Bäume und Pflanzen. Jede Strecke angebaut. Die Ströme überschwemmen, sind von Seefischen belebt, mit Schiffen bedeckt, mit Schiffsdörfern besetzt, reiche und bevölkerte Ufer, S'^dt an Stadt gereiht. Demw. Rand Hochasiens bildet das Gebirge Mussart. Nördlich umgeben ihn die Landschaften Türke st an, südlich die große Buchar ei. Die Flüsse Gihon (Orus, Amu) und der Sihon (Jarartes) münden in den tiefliegenden Aralsee. Land der Gurken und Me- lonen. Den S. W. Rand Hochasiens umgibt der H i n d u - k u sch, durch das Jndusthal vom Himalaya geschieden. Nach S. W. verbreiten sich die Hochflächen von Kabul, Belud sch ist an, Iran 5000' hoch (Persien). Das innre Iran, wasserarm, besteht aus hartem Thon- und Kiesboden, enthält große, mit losem, beweglichem Flugsand bedeckte Wüsten und salzhaltige Steppen.— Westlich von Iran das Hochgebirge Armeniens; es umgibt, im Ararat 15,000' hoch, die baumlosen, mit Weiden umgebenen Flächen des Euphrat und Tigris. Lauf des Euphrat 824 St. Der Euphrat und Tigris bilden das Zweiftromland (Mesopota- mien). Der obere Theil desselben (Al- Dschesira, Assyrien) ist eine fruchtbare Vergebene mit schönen Grasungen, deren Eich- wälder durch ihre Galläpfel berühmt sind. Der untere Theil des- selben (Irak-Arabi, Chaldäa) ist fruchtbares Flachland, ohne Hügel und Stein, von Kanälen durchzogen, bedeckt mit Dattel-
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