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1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 20

1907 - Leipzig : Voigtländer
20 8. Die frnkischen Hausmeier. dagegen hielten ihre Wohnsitze am Niederrhein fest und dehnten ihre Herrschaft nur immer weiter nach Westen aus. 2. Chlodwig. Der Frankenknig Chlodwig (um 500), aus dem Geschlecht der Ztterotmnger, machte groe Eroberungen und stiftete ein mchtiges Reich. Fast ganz Gallien brachte dieser Frankenknig unter feine Herrschaft; das Land hat daher den Hamen Frankreich erhalten. Ruch die Hiemannen am Rhein besiegte er in einer blutigen Schlacht (496). Dieser Sieg brachte den Franken den christlichen Glauben. 3. Chlodwigs Bekehrung. Chlodwig war nmlich bis dahin ein Heide; seine Gemahlin aber war eine Christin. Schon oft hatte sie ihn gebeten, seinen Gttern zu entsagen und den Christenglauben an-zunehmen. Ris nun in jener Schlacht der Sieg sich schon auf die Seite der Riemannen neigte, bedachte er, was seine Gemahlin ihm von der Macht des Christengottes erzhlt hatte, und betete: Jesus Christus, ich habe meine Götter angerufen, aber sie haben mir nicht geholfen. 3ch meine daher, sie sind ohnmchtig, da sie denen nicht helfen, die ihnen dienen. Gibst du mir jetzt den Sieg der meine Feinde, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen." Und der Kampf wandte sich wirklich: die Franken drangen vor, die Feinde wichen und flohen. Chlodwig erfllte sein versprechen; er lie sich in der Stadt Rheims taufen und mit ihm viele seiner Franken. Der Papst in Rom war sehr erfreut der die Bekehrung des mchtigen Knigs; er nannte ihn den aller-christlichsten König, und diesen Beinamen trugen seitdem alle seine Hach-folger auf dem frnkischen Chron als Ehrentitel. Doch Chlodwig hatte das Christentum nur uerlich angenommen. Cr blieb auch als Christ, was er als Heide gewesen war: ein tckischer, grausamer Herrscher. Um seine Macht zu mehren, zog er nicht allein auf Krieg und (^oberungen aus; er bte auch verrat an seinen eigenen verwandten. Um die Rllein-herrschaft im Frankenreich zu erlangen, rumte er sie alle durch hinterlistigen Mord aus dem Wege. 8. Die frnkischen Hausmeier. 1. Chlodwigs Nachkommen waren ihm gleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrscherkraft. Durch ihre Laster gerieten sie endlich in solche (Erschlaffung, da sie sich gar nicht mehr um die Regierung bekmmerten. Hur bei der groen Heerschau, die jedes Frhjahr gehalten

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
2 1. Land und Volk der alten Deutschen. Tage noch einmal nach. Mit Leidenschaft betrieben sie das Wrfelspiel; nicht selten verspielten sie Hab und Gut, ja die eigene Freiheit. 4. Staatliche Einrichtungen. Die Deutschen schieden sich in Freie und Unfreie. Die Freien trugen langes haar; sie durften Waffen tragen und an den Volksversammlungen teilnehmen. Besonderes An-sehen besaen die Edelinge- sie stammten aus alten Heldengeschlechtern. Die Unfreien waren meist Kriegsgefangene oder Nachkommen von solchen. Ihre Herren durften sie verkaufen, zchtigen und sogar tten. Doch hatten sie meist ein ertrgliches Los; viele erhielten von ihren Gebietern Haus und Land- sie mutzten dafr eine Abgabe, etwa (Betreibe ober Vieh ober allerlei Dienste, sogenannte Frondienste (Herrendienste), leisten. Zuweilen Uetz sie ihr Herr auch frei. Das grotze deutsche Volk bestand aus einer Menge verschiedenartiger Stmme; so wohnten an der Nordseekste die bedchtigen Friesen, an der roeser die freiheitliebenden Cherusker, in Hessen die tapferen Chatten, im Sden und Osten die zahlreichen Stmme der wanderlustigen Sweben. Die Stmme gliederten sich ingaue, die Gaue in Gemeinden. Gemein-same Angelegenheiten, z. B. Gesetze, Hechtsurteile, Wahl von Fürsten, grotze Unternehmungen, wurden in ffentlichen Versammlungen vereinbart, zu denen die Freien zu bestimmten Zeiten, besonders bei Heumonb ober Vollmond, an einem geweihten (Drte, der Malsttte oder Dingsttte, bewaffnet zusammenkamen. Angesehene, erfahrene Männer fhrten das tvort; mitzfiel ein Antrag, so murrte die Menge; fand er Beifall, so stimmte sie zu, indem sie mit den Id ffen klirrte. Htx der Spitze der (Baue standen Huptlinge; sie wurden aus den angesehensten und erfahrensten Mnnern gewhlt. Bei einigen Stmmen gab es auch Könige; sie wurden aus vornehmen, durch Reichtum und Ruhm hervorragenden Geschlechtern genommen. Den Fürsten schlo sich freiwillig ein (Befolge von tchtigen Mnnern und Jnglingen an als Ehrenwache im Frieden, als treu ergebene Schutzmehr im Kriege. 5. Kriegswesen. Sobald der freie Germane das haus verlie, ging er stets in Waffen einher; sie waren das Zeichen des freien, erwachsenen Mannes. Deshalb war es fr den Jngling ein festlicher Tag, wenn er vor versammelter Gemeinde fr wehrhaft erklrt und mit Schild und Lanze geschmckt wurde. Hn einem Kriege nahm jeder wehrhafte Freie teil. Der Tapferste wurde zum Anfhrer oder herzog erhoben. (Bing es zum Kampfe, so stellten sich die Germanen keilfrmig auf, um die Reihen der Feinde leichter zu durchbrechen; die verwandten oder Sippschaften standen beisammen. Mit drhnendem Schlachtgesange rckte man in den Streit. Gewaltig war der Ansturm der Deutschen;

3. Geschichte des Mittelalters - S. 31

1887 - Leipzig : Teubner
Chlodwig: Schlacht bei Vougl6 507. 31 Chlodwig Nutzen zu ziehen, indem er als ihr Befreier auftrat. Zu seinen Franken sprach er: „Es schmerzt mich,2^-' daß diese Ketzer noch einen so großen Teil Galliens inne haben. Laßt uns mit Gottes Hilfe gegen sie ziehen, und wenn wir sie besiegt haben, so werden wir ihre Länder besetzen und sie uns teilen." Die Franken folgten gern. Zu Paris schleuderte er mit starker Hand seine Streitaxt /8' W weithin und rief: „Wo meine Franziska (Streitaxt) niederfällt, da will ich den Aposteln nach meiner siegreichen ^ Rückkehr eine Kirche bauen." Als er durch Tours zog," gelobte er dem heiligen Martin sein Streitroß. Bei Vonglö in der Nähe von Poitiers kam es zur Schlachte *' . (507), in welcher Alarich geschlagen und von Chlodwig^??^.' eigenhändig getötet ward. Als die Goten ihren König fallen sahen, rannten sogleich zwei von ihnen wütend aus + ': Chlodwig los, und er wäre ihren Streichen erlegen, wenn ihn nicht die Stärke seines Panzers und die Schnelligkeit seines Rosses gerettet hätteu. Theoderich d. Gr. erhielu^' / durch sein Einschreiten dem unmündigen Sohn des gefallenen Alarich, seinem Enkel Amalerich, noch den schmalen Küstenstrich am Mittelmeer zwischen Rhone und Pyrenäen; alles übrige Land der Westgoten in Gallien nahm Chlodwig in t Besitz. Dafür vergrößerten die Goten ihr Reich in Spanien,,^' i V indem sie sich die Sueben unterwarfen. Als Chlodwig bei feiner siegreichen Rückkehr nach /v Tours kam, wollte er sein ihm so teures Streitroß, das^ -V er dem H. Martin gelobt, vor dem Kloster desselben mit 100 Goldstücken lösen. Allein man sagte ihm, das Pferd wolle mit aller Gewalt nicht von der Stelle. Da legte der König noch 100 Goldstücke zu, und nun ging es munter von dannen. Chlodwig meinte, der H. Martin sei gut in der Not, aber teuer im Handel. In Tours kamen Gesandte des griechischen Kaisers Anastasius zu Chlodwig und überbrachten ihm den Titel und die Ehrenzeichen eines römischen Patricias. Niemand wußte zwar recht, was dieser Titel bedeutete, aber man sah ihn doch immer als eine hohe Würde an, die nur der römische Kaiser, der

4. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1887 - Leipzig : Teubner
32 Chlodwig vereinigt alle Franken. erste Fürst in der Christenheit, verleihen formte. Chlodwig nahm das Geschenk dankbar an, schmückte sich in der Abtei des H. Martin mit dem Purpurkleid und dem Diadem und ritt dann in feierlichem Aufzuge zu dem Dom, indem er nach beiden Seiten hin Geld ausstreute. ,v Nachdem Chlodwig sich zum Herrn von fast ganz^>- ^4 Gallien gemacht, blieb ihm noch als letzte Aufgabe die ~x - i Vereinigung des gesamten Volkes der Franken unter seinem Scepter. Und dabei verfuhr er mit der schändlichsten Treulosigkeit und Hinterlist; denn das Christentum hatte ' - sein wildes Herz nicht veredelt. Sein Vetter, der alte Siegbert von Köln, der infolge einer Verwundung an einem Fuße lahm war, hatte einen mißratenen Sohn vchloderich. Diesem ließ Chlodwig sagen: „Dein Vater ist alt und lahm; wäre er tot, so würde sein Reich dir zufallen, und auf meine Freundschaft würdest du rechnen Vt können." Hierdurch verleitet, ließ Chloderich seinen Vater auf der Jagd, während er in einem Zelte im Mittagsschlafe lag, ermorden. Dem Chlodwig ließ er melden: ' „Mein Vater ist tot, und seine Schätze und sein Reich sind jetzt mein. Darum schicke einige von deinen Leuten her, und ich werde ihnen geben, was du von dem Reichtum meines Vaters wünschest." Als die Abgeordneten A/^, Chlodwigs in Köln erschienen und ihnen alles gezeigt ward, führte Chloderich sie zu einer Kiste, in welcher die Goldmünzen seines Vaters lagen. Einer der Leute sagte: „Stecke deine Hand hinein und hole vom Boden, was du dort findest." Und als nun Chloderich sich über die Kiste hinabbog, schlug er ihm mit der Streitaxt ins Haupt, daß er tot niederfiel. Nun eilte Chlodwig nach Köln und redete zu dem versammelten Volke also: „Höret, was geschehen s'v'ist. Der Sohn meines Vetters Siegbert hat den Vater durch Meuchelmörder töten lassen und hat nun durch einen mir unbekannten Mann den verdienten Lohn gesunden. Ich bin ganz unschuldig daran. Ich kann nicht das Blut eines Verwandten vergießen; das wäre gottlos. Da sich aber die Sache nicht ändern läßt, so schlage ich euch vor,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 13

1887 - Leipzig : Teubner
Alarich in Rom 410. 13 Stadt mit (Sturm genommen. Alarich hatte zwar vor der Einnahme feine Krieger ermahnt, das Leben der Unschuldigen zu schonen und die Kirchen zu achten; allein die unglückliche Stadt litt doch Unsägliches durch Raub und Mord und Gewaltthat jeder Art. Die Kirchen und alles, was sich in dieselben geflüchtet, wurden geschont; denn Alarich sagte: „Ich führe Krieg mit den Römern und nicht mit den Aposteln." Ein Gote fand in der Wohnung veiner alten geistlichen Jungfrau einen großen Schatz goldener und silberner Gefäße. Sie sagte ihm: „Diese heiligen Gefäße gehören dem Apostel Petrus. Willst du sie anrühren, so nimm die firchenfchänderifche That auf dein Gewissen ; ich werde dir nicht wehren." Als der Soldat die Sache dem König meldete, befahl dieser, die heiligen Geräte I sogleich in die Kirche des Apostels zu bringen. Eine zahl->' reiche Schar von Goten begleitete mit blanker Waffe die Männer, welche den Schatz zu der Kirche trugen, durch die Straßen. Als dies die Römer sahen, schlossen sie sich, begeistert durch solche Großmut, ohne Unterschied des Ranges, des Alters und Geschlechtes dem Zuge an und fangen feierliche Gesänge, und die gotischen Krieger, erstaunt über das Schauspiel, ließen, ab vom Plündern, x/'- u.-'Dem Honorius in Ravenna überbrachte ein Bote die traurige Nachricht von Roms Eroberung mit den Worten: „Ach Herr, die Goten haben Roma genommen." Da schlug der Kaiser erschreckt die Hände zusammen und sprach: „Aber wie ist das möglich, Roma war ja noch vor kurzem hier." Er meinte nämlich feine Lieblingshenne Roma und beruhigte sich leicht, als der Bote sagte: „Herr, ich rede nicht_ von einem Vogel, sondern von der Weltstadt Rom." Jvj* . ^ j Sechs Tage nach der Eroberung Roms zog Alarichs^. Heer, mit ungeheurer Beute beladen, nach Süden ab; er wollte weiter nach Sizilien und Afrika. Aber in Unteritalien bei Confentia (jetzt Cofenza) ereilte den Helden-I f könig plötzlich der Tod, in einem Alter von 34 Jahren. Die Goten begruben ihren großen Führer in großartiger Weise. Sie lenkten den Fluß Busento in ein neues Bett,

6. Geschichte des Mittelalters - S. 29

1887 - Leipzig : Teubner
Chlodwig getauft 496. 29 auf die Seite der Alemannen, da erhob Chlodwig, der^> noch Heide war, voll Verzweiflung die Hände weinend zum Himmel und rief: „Jesus Christus, den Chlotilde den Sohn des lebendigen Gottes nennt, der du denen, die dir vertrauen, den Sieg gewähren sollst, hilf mir; denn meine Götter, die ich angerufen, verlassen mich. Wenn du mir den Sieg verleihst, so will ich an dich glauben und mich auf deinen Namen taufen lassen." Als er das gesprochen, wandten sich die Alemannen alsbald zur Flucht. Ihr König a fiel, und es fiel eine Masse des Volkes. Da traten einige Alemannen vor Chlodwig und sprachen: „Laß des Mordens-' -•' genug sein, wir wollen dir gehorchen." Der nördliche Teil ihres Landes, die Maingegenden und die westlichen Gebiete bis gen Worms, wurde mit Franken besetzt und hieß V ' später das rheinische Franken. Die Alemannen in den übrigen Landen erkannten die Oberhoheit Chlodwigs an, mit Ausnahme derer, die an den Alpen wohnten; diese-L^' unterwarfen sich dem Ostgotenkönig Theoderich d. Gr. Die vorhin genannte Chlotilde war Chlodwigs Ge->« y?: mahlin, eine Prinzessin aus dem burgundischen Hause und iir; Christin. Ein Hauptgrund, warum Chlodwig um sie geworben, war die blutige Zwietracht, welche in diesem Königshause herrschte; der Franke hoffte dadurch Vorwand und Gelegenheit zu erhalten, sich einzumischen und seine Macht zu erweitern. Chlotilde bemühte sich seit ihrer Verheiratung mit großem Eifer, ihren Gemahl zum Christentum zu bekehren, aber vergebens; erst die Not in der Alemannenschlacht brachte die Entscheidung. Nach feiner^/ Rückkehr aus dem Kriege übernahm es der Bischof Remigius von Rheims, ihn in der christlichen Religion zu unterrichten. Als er ihm einst die Leidensgeschichte Christi erzählte, rief der wilbe Mann vor Zorn: „Wehe ihnen, wäre "' ich mit meinen Franken zugegen gewesen!" Am Weihnachtsfeste des I. 496 wurde Chlodwig in der prachtvoll ge-' ' schmückten Kirche zu Rheims getauft. Als der König sich dem Taufbade näherte, segnete ihn der Bischof ein mit den Worten: „Beuge bein Haupt in Demut, Sigambrer, ^

7. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1887 - Leipzig : Teubner
30 Chlod-vig: Schlacht bei Dijon 501. bete an, was du verbrannt, verbrenne, was du angebetet ->v^.,hast." Hierauf taufte er ihn und salbte ihn mit dem heiligen Öl. Einige Jahrhunderte später entstand die Sage, das Salböl sei nicht zur Haud gewesen, weil der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Menge hindurchdringen konnte; da habe Remigius inbrünstig zum Himmel gebetet, und eine weiße Taube kam vom Himmel und brachte ein Fläschchen heiligen Oles. Das Ölfläschchen blieb in der Kirche zu Rheims, wo später auch die französischen Könige mit dem Öl desselben gesalbt wurden, bis es unter den Stürmen der französischen Revolution I. 1794 zu Grunde ging. Mit Chlodwig ließen sich noch 3000 Franken taufen, auch feine Schwester Audoflede, und seitdem verbreitete sich das Christentum immer mehr unter dem Volke der Franken. Von besonderer Wichtigkeit-^' war es, daß Chlodwig mit seinen Franken den katho-•' (ischen Glauben annahm, während alle andern deutschen Stämme Arianer waren. Dadurch erhielt die römisch-katholische Kirche allmählich das Übergewicht, so daß der Arianismus ganz verschwand. Der Bischof zu Rom erteilte dem Frankenkönig wegen dieses Verdienstes den Beinamen des allerchristlichsten Königs, ein Titel, den ^ ^ die französischen Könige bis zum I. 1830 beibehielten. ^ , / ,va Nachdem Chlodwig sich in den nächsten Jahren die^V&& ' Halbinsel Armorica oder Bretagne unterworfen hatte, benutzte er die Zwietracht in Burgund und griff den König ^^- Guudebald an. Chlotilde hatte ihn schon längst zu diesem Kriege gereizt; denn ihr Oheim Gnndebald hatte ihren av; , Vater mit seinen zwei Söhnen getötet und ihre Mutter in die Rhone gestürzt. Gnndebald wurde bei Dijon (501) £■■ ^•‘geschlagen, aber doch nicht völlig unterworfen, sondern zu einem Tribut gezwungen. _ . J, Nicht lange nachher kehrte Chlodwig feine Waffen y, ’’ r\ ' gegen den Westgotenkönig Alarich Ii., nach dessen Ländern f vl’ihm schon längst gelüstet hatte. Die altrömischen Unter* ^ . thanen desselben waren katholisch und deswegen feindselig gegen die arianischen Goten gestimmt. Davon hoffte

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 29

1909 - Leipzig : Hirt
50. Zweite Periode. Die Zeit des Frankenreiches. 29 von Crdova um Hilfe gebeten. Er ging auf den Antrag ein und zog der die Pyrenen, ohne jedoch viel auszurichten. Auf dem Rckwege fiel Roland, der die Nachhut fhrte, im Tal Roncesvalles im Kampfe gegen die ruberischen Basken. Er begegnet uns spter als ein berhmter Sagenheld wieder. Das Rolandslied. Die Rolandsbresche in den Pyrenen. Rolandseck am Rhein. Die Rolandsulen in norddeutschen Stdten als Wahr-zeichen stdtischer Freiheit. Spter ward zwischen Pyrenen und Ebro die Spanische Mark errichtet. Welchen religisen Beweggrund hatte Karl, sich in die spanischen Angelegen-heiten einzumischen? 4. Erweiterung des Reiches im Osten. Der Herzog Tassilo von Bayern, der sich nicht unterwerfen wollte, wurde von Karl abgesetzt. Die mongolischen Awaren in Ungarn, unter deren ruberischen Einfllen Deutschland viel zu leiden hatte, drngte er der die Donau zurck, grndete die Ostmark und besiedelte das Land mit Deutschen. Die stlich von der Elbe wohnenden Wenden kamen in grere oder geringere Abhngigkeit vom Frankenreiche. Zum Schutze gegen sie errichtete Karl an der Elbe Burgen (Magdeburg, Hamburg). Im Kriege gegen die Dnen wurde das Danewerk (Dnenwall) als Grenze festgesetzt. Welcher Staat hat sich aus der Ostmark entwickelt? 50. Karl der Groe im Frieden. 1. Wiederherstellung der abendlndischen Kaiserwrde. Papst Leo Eli. wurde von den Rmern, die mit seiner Herrschaft unzufrieden waren, vertrieben und bat Karl um Hilfe. Dieser lie ihn nach Rom zurck-geleiten und kam dann selbst. Als er am Weihnachtsfeste $00 in der Peterskirche vor dem Altare niederkniete, setzte ihm der Papst die rmische Kaiserkrone auf. Von nun an erscheint, wie das Papsttum als hchste geistliche, so das Kaisertum als hchste weltliche Macht in der Christenheit. Wessen Nachfolger war Karl als rmischer Kaiser? 2. Staatsverwaltung. Ohne den Freiheitssinn der Germanen zu verletzen und die besonderen Volksrechte aufzuheben, schuf Karl eine ein-heitliche Verwaltung. Denn neben den Volksrechten bestanden als gemein-same Rechtsquelle kaiserliche Verordnungen (Kapitularien), in lateinischer Sprache geschrieben, die der Kaiser nach Beratung mit den Groen des Reiches auf den mit den Maifeldern verbundenen Reichstagen erlie. An der Spitze der Gaue, in die das Reich nach Auflsung der frheren Herzogtmer geteilt war, standen als kaiserliche Beamte die Grafen; sie leiteten die Gerichte und den Heerbann. Zum Heerbann waren alle Freien verpflichtet. Zwar wurden die damit verbundenen Lasten den rmeren erleichtert; doch konnte die Regierung nicht verhindern, da viele eine freiwillige Leibeigenschaft den Opfern, die die Wehrpflicht auf-erlegte, vorzogen.

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 79 gesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Kse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und be-reitet werde. . . . Ein jeder Amtmann liefere Jahr fr Jahr zu Weihnachten uns ein Verzeichnis von all unserem Gute und Ertrage . . . und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, da wir imstande sind, zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben." 16) Die Erziehung seiner Kinder richtete er so ein, da Shne wie Tchter zuerst in den Wissenschaften unterrichtet wurden, auf deren Erlernung auch er selbst seinen Flei verwandte. Dann muten die Shne, sobald es nur das Alter erlaubte, nach der Sitte der Franken reiten, sich in den Waffen und auf der Jagd den, die Tchter aber sich mit Wollarbeit abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschftigen, damit sie sich nicht an Miggang gewhnten, und lie sie anleiten zu jeder Zucht. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise; seine Shne ritten ihm zur Seite, seine Tchter folgten ihm . . . und eine Schar von Leibwchtern war zu ihrer Beschtzung bestellt." (Einhard.) 17) Da rief er das ganze Volk zusammen und sprach zu ihm folgendermaen: Von welchen Gefahren euer Reich, das frher in allen seinen Teilen in Ver- wirrung war, jetzt befreit ist, wit ihr alle recht gut, die ihr durch innere Fehden und auswrtige Kriege so oft geschdigt wurdet. Ihr seht es geeinigt, die Barbaren (Slawen) besiegt und der Knechtschaft unterworfen. Eins bleibt uns noch zu tun brig: da wir gegen die gemeinsamen Feinde, die Awaren (Ungarn), wie ein Mann aufstehen. Bis hieher habe ich euch beraubt, um ihre Schatzkammer zu fllen. Nunmehr sehe ich mich vor der Notwendigkeit, die Kirchen und deren Diener zu plndern, da uns auer dem nackten Leben nichts an Geld (und Gut) geblieben ist. Erwgt deshalb, was wir in dieser Sache tun mssen. Soll ich den Schatz, der dem himmlischen Dienste geweiht ist, hinwegnehmen und den Feinden Gottes geben? Oder soll ich nicht lieber der Verehrung Gottes des irdischen Reichtums Ehre zuwenden, damit wir uns von dem erlsen lassen, der wahrhaft sowohl unser Schpfer als Er-lser ist? Auf diese Rede hin erhob das Volk seine Stimme zum Himmel und rief, sie begehrten auf alle Weise, von Gott, dem lebendigen und wahren, erlst zu werden----Ihre Hilfe gegen das wilde Volk sagten sie dem Könige zu und bekrftigten den Vertrag, indem sie die rechte Hand zum Himmel aufhoben." (Widukind.) 18) Ein deutscher Bischof, Liutprand, erzhlt, er habe als Gesandter dem byzantinischen Kaiser folgendes ins Gesicht gesagt: Romulus hat Rom mit schlechtem Gesindel gegrndet und dieses Rmer genannt. Solcher edlen Abkunft sind die, die chr die Herren der Welt nennt, die wir aber, d. h. die Langobarden, Sachsen, Franken, Lothringer, Bayern, Schwaben und Burgunder, so tief verachten, da wir im Zorn gegen unsere Feinde kein anderes Schimpfwort kennen als du Rmer." 19) Die Achtformel hat Uhland in folgende Verse gebracht: Vom Frieden setz' ich dich in den Unfrieden, Dein Lehen teil' ich hin, woher es rhrt, Dein eigen Gut gestatt' ich deinen Erben, Erlaube mnniglich dein Leib und Leben, Dein Fleisch geb' ich dem Tier im Walde preis, Dem Vogel in der Lust, dem Fisch im Wasser. Ich weise dich hinaus in die vier Straen Der Welt, und wo der Freie wie der Knecht Fried' und Geleit hat, sollst du keines haben. Und wie ich diesen Handschuh von mir werfe, Wie dieser Handschuh wird zertreten werden, Sollst du verworfen und zertreten sein."

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 76

1909 - Leipzig : Hirt
76 Quellenstze. Quellenstze. 1) Ich trete der Ansicht der er bei, welche die Stmme Germaniens fr ein nicht mit anderen Nationen durch Eheverbindungen gemischtes, eigenartiges, reines und nur sich selbst hnliches Volk halten. Denn trotz der groen Menschenmenge haben alle denselben Krperbau: lebhafte, blaue Augen, blonde Haare, groe Gestalten, die nur zum Ansturm tchtig, in Mhsal und Arbeit aber wenig ausdauernd sind. Durst und Hitze knnen sie am wenigsten ertragen; an Klte und Hunger haben sie sich durch das Klima und die Bodenbeschaffenheit gewhnt." (Tacitus.) 2) Jnglinge, welche diese Vorstellungen geben, werfen sich zwischen Schwertern und gefhrlichen Spieen umher. bung hat Geschicklichkeit, diese Anmut hervor-gebracht, nicht jedoch zum Zweck des Erwerbs; der einzige Lohn des tollen ber-muts ist das Vergngen der Zuschauer." (Tacitus.) 3) Der Verlierende geht willig in die Sklaverei; wenn er auch jnger und strker ist, er lt sich fesseln und verkaufen. . . . Und das nennen sie Treue!" (Tacitus.) 4) Sie glauben, da den Frauen etwas Heiliges und Ahnungsvolles innewohne , und verachten ihre Ratschlge und Antworten nicht. Damit das Weib nicht glaube, sie drfe ohne Mut und Tatkraft dahinleben, fern den Wechselfllen des Krieges, wird sie bei der Eheschlieung selbst daran erinnert, da sie in Arbeit und Gesetz, in Frieden und Krieg des Mannes Genossin sein solle. So gelten bei den Germanen gute Sitten mehr als anderswo gute Gesetze." (Tacitus.) 5) Als die Rmer den fliehenden Feinden . . . nachdrngten, wurden sie Zeugen tief ergreifender Vorgnge. Die Frauen standen in schwarzen Gewndern auf den Wagen und tteten die Fliehenden, die ihren Mann, jene den Bruder, diese den Vater. Ihre Kinder erwrgten sie mit der Hand und warfen sie unter die Rder und unter die Hufe der Tiere. Dann ermordeten sie sich selber." (Plutarch.) 6) Als Csar den Ariovist hatte auffordern lasten, keine Menschenmengen mehr der den Rhein kommen zu lassen, den dnem ihre Geiseln zurckzugeben und weder^ die duer noch deren Bundesgenossen zu bekriegen, antwortete Ariovist: Es ist Kriegsrecht, da die Sieger die Besiegten beherrschen, wie sie wollen; auch die Rmer pflegen ihre Besiegten nicht nach der Vorschrift eines anderen, sondern nach ihrem eigenen Gutdnken zu behandeln. . .. Ich werde den duern ihre Geiseln nicht zurckschicken; ich werde auch nicht sie noch ihre Bundesgenossen bekriegen, wenn sie ihrer Verpflichtung nachkommen und jhrlich ihre Abgaben bezahlen; tun sie das aber nicht, so wird ihnen die Freundschaft des rmischen Volkes wenig helfen. . . . Mge Csar kommen, wenn er will; er wird einsehen, was unbesiegte, in den Waffen aufgewachsene Germanen, die in vierzehn Jahren unter kein Dach gekommen sind, zu leisten vermgen." (Csar.) 7) Csar erfuhr von Gefangenen, da bei den Germanen die Gewohnheit wre, da ihre Frauen durch Orakelsprche und Weissagungen erklrten, ob es ntzlich wre, eine Schlacht zu liefern oder nicht. Ihr Ausspruch laute, da es den Germanen nicht vom Schicksal bestimmt sei zu siegen, wenn sie vor dem Neumond kmpften." (Csar.) 8) Sie verehren gemeinsam die Nerthus, d. i. die Mutter Erde, und glauben sie bekmmere sich um menschliche Dinge und besuche die Völker. Es ist auf einer Insel des Ozeans ein heiliger Hain und darin ein geweihter, mit einem Gewnde bedeckter Wagen. Ihn zu berhren ist nur dem Priester erlaubt. Er merkt es, da die Gttin in ihrem Heiligtum gegenwrtig ist, und begleitet sie dann, wenn sie auf dem mit Khen bespannten Wagen bahinfhrt, in groer Ehrfurcht. Dann herrscht Freude und Jubel an den Orten, die sie ihres Besuches wrdigt. . .. Friede und
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