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bildeten, hatten keinen Bestand; der Sturm der Zeiten zerstrte sie wieder. Nur das Frankenreich erhielt sich. Die tapferen Franken waren dazu befhigt und berufen, eine groe Rolle in der Geschichte der Völker zu spielen: von dem Niederrhein aus, wo wir sie zuerst finden, sollte ein Weltreich erobert werden.
Die Franken waren, wie wir bereits wissen (S. 12), ein Vlkerbund. Es waren darin Sigambrer, Brukterer, Chamaver, Katten, Amsivarier enthalten. Die Franken saen ursprnglich auf der rechten Rheinseite und machten viele Einflle in das linksrheinische Gebiet der Rmer. Zu Anfange des 5. Jahrhunderts finden wir einen Theil derselben, die ripuarischen d. H.ufer-franken, auf rmischem Gebiete, zu beiden Seiden des Rheines um Kln, welches ihre Hauptstadt war. Die salischen Franken finden wir zwischen Issel, Maas und Schelde; die von Au-gustus auf die linke Rheinseite verpflanzten Sigambrer*) bildeten den Kern dieses Vlkerbundes. Die salischen Franken verbreiteten sich 406 während einer groen Vlkerwanderung (S. 15) durch Belgien.
Die Könige der salischen Franken hatten den Namen Me-rovinger, indem sie ihr Geschlecht auf Merovech, dessen Ur-sprung fabelhaft ist und der 458 gestorben sein soll, zurck-fhrten. Nach einer andern Annahme haben die Merovinger ihren Namen von der Meruwe Meerau, (Meergau). Mero-vechs Sohn war Childerich, der Vater des groen Chlodwig.
Chlodwig(481511) grndete, nachdem ebendas westrmische Reich untergegangen, die frnkische Monarchie. Chlodwig war ein Mann von scharfem Blick, khnem Unternehmungsgeist; kein Mittel war ihm zu schlecht, wenn es galt, seine Zwecke zu erreichen. Sein nchstes Ziel war die Eroberung Galliens. Im mittleren Gallien bestand noch ein Rest rmischer Herrschaft unter Syagrius; diesen besiegte er im Jahre 486 bei Soissons. Syagrius floh
*) Chlodwig war ein Sigambrer, wie wir aus der Anrede wissen, die der Bischof Remigius bei der Taufe an ihn richtete: Neige dein Haupt, Sigambrer!*
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seiner Gemahlin, einer Tochter des Desiderius, schlo er ein Bndni mit den Avaren, kndigte dem König Karl den Ge-horsam und forderte ihn sogar zum Kriege heraus. Eine von drei Seiten herankommende Heeresmacht nthigte ihn aber 788 zur Ergebung und Leistung des Lehneides. Nach einem neuen Treubruch wurde er zum Tode verurtheilt, aber von Karl be-gnadigt und endigte mit Weib und Kind im Kloster. Mit ihm erlosch das Geschlecht der Agilolfinger. Das letzte deutsche Herzog, thum, Bayern, wurde der Grafengewalt unterworfen.
Krieg gegen die Avaren 791796. Sie waren ein mit den Hunnen verwandtes, ruberisches Volk, das sich nach dem Abzge der Longobarden Ungms bemchtigt hatte. Karl eroberte ihr Land bis zur Raab; 'im Jahre 796 wurde nach langen Kmpfen das Hauptbollwerk der Nation, der groe Ring zwischen der Donau und Thei, in welchem unzhlige von allen Vlkern zusammengeraubte Schtze aufbewahrt wurden, erstrmt. Karl lie durch angesiedelte Franken das Land anbauen und errichtete die Ostmark zwischen Ens und Raab. Die Avaren verschwanden bald zwischen den Slaven und eingewanderten Franken. Ein Sprichwort sagte: sie sind untergegangen wie die Avaren.
Karl wird rmischer Kaiser 800. Karls Reich erstreckte sich vom Garigliano bis an die Nordsee, vom Ebro bis an die Raab. Es war natrlich, da in ihm der Gedanke an die mit dem Untergange des westrmischen Reiches erloschene Jmperatorenwrde ausstieg; das ostrmische Reich, das kein Leben in sich hatte, konnte die Aufgabe einer Weltmonarchie nicht lsen. Als Karl in dem genannten Jahre 800 zu Weihnachten in dem Petersdome zu Rom dem Hochamte beigewohnt hatte, brachte der damalige Papst Leo Iii. eine Kaiserkrone hervor und setzte sie Karl auf, und das zahlreich versammelte, aus allen Nationen bestehende Volk rief: Karolus Augustus, von Gott gekrnt, dem groen und friedenbringenden Kaiser der Rmer werde langes Leben und Sieg?
So war das alte rmische Reich unter kirchlicher Weihe
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Donau Karls Nordsee Rom
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wurde zu Mainz ein Reichsfest (ein Abbild der Reichsmacht) mit unendlichem Glnze gefeiert; 40,000 Ritter und unzhlbares Volk waren versammelt; die Wehrhaftmachung seiner beiden Shne Heinrich und Friedrich bildete den Mittelpunkt der Festlichkeiten.
Verstndigung mit den Lombarden 1183. Sechster Rmerzug 11841186. Nachdem der Waffenstillstand mit den lombardischen Stdten abgelaufen, kam es 1183 zum Frieden von Costnitz; Friedrich rumte ihnen unter Wahrung der kaiserlichen Oberhoheit die Wahl ihrer Obrigkeit und die Selbstgewalt im Innern ein. so da sie zu freien Republiken sich erhoben. Als der Kaiser 1184 zum sechsten Mal in Italien erschien, wurde er berall hchst ehrenvoll empfangen. In dem neu erstandenen Mailand wurde 1186 die verhng-nivolle Vermhlung seines Sohnes Heinrich mit Constanze, der Vatersschwester und Erbin des Normannenknigs Wil-Helms Ii. von Neapel und teilten vollzogen.
Friedrich starb im Jahre 1190 auf dem dritten Kreuz zu g e.
Die Kreuzzge
Unter der Regierung Kaiser Heinrich Iv. begann ein Unternehmen, das zwei Jahrhunderte hindurch das sdwestliche Europa in Bewegung setzte. Die Kirche leitete dasselbe und kam zum Vollgefhl ihrer Kraft. Die Kreuzzge sind das Heldenzeitalter des Ritterthums, das, in den Dienst religiser Ideen tretend, gelutert und veredelt wurde; Demuth, Schutz der Armen, Wiwen und Waisen gelobte der Jngling, ehe er den Ritterschlag empfing. Ein groer Theil des Adels ging zu Grunde, ihre Lehen wurden eingezogen, die Macht der Fürsten stieg. Die Kreuzzge erweiterten den Gesichtskreis des Abend-landes, weckten groe Gedanken und frderten Kunst und Wissenschast. Der Handel nahm einen bedeutenden Aufschwung; das Morgenland mit seinen reichen Erzeugnissen ward er-schlssen. Venedig und Genua zogen ganz besonders den Nutzen davon.
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eroberte Damiette, dann rckte er gegen Cairo, wurde aber mit seinem sehr zusammengeschmolzenen Heere eingeschlossen und gefangen und mute sich durch die Rckgabe des eroberten Landes loskaufen. 1250 fuhr Ludwig nach Palstina, seine Wirksamkeit beschrnkte sich auf den Schutz der wenigen Ksten-stdte, die noch im Besitz der Christen waren. Im Jahre 1270 zog Ludwig in der eitlen Hoffnung, den König von Tunis fr das Christenthum zu gewinnen, nach Afrika. In dem Lager vor Tunis aber brachen Seuchen aus, welche einen groen Theil des Heeres und auch ihn hinrafften. Die Begeisterung der Massen fr die Kreuzzge war erloschen, und, nachdem 1291 Accon, die letzte Besitzung der Christen, gefallen, wurde Palstina
ganz aufgegeben. ^
Drei geistliche Ritterorden entstanden durch die Kreuzzge:
1) Der Johanniterorden; aus Palstina vertrieben legte er seinen Sitz nach Rhodus und von da 1530 nach der Insel Malta;
2) der Templerorden; er verlegte spter seinen Sitz nach Frank-reich und wurde 1312 aufgehoben; 3) der deutsche Orden; er eroberte und germanisirte fpter das Land der heidnischen Preußen (1230-1283).
3 Heinrich Vi. 1190-1197.
Heinrich war ein fhiger, hochstrebender Herrscher, von strenger Politik, kein Mittel scheuend, um seine Zwecke zu erreichen-
In Deutschland erfolgte nach Friedrichs I. Tode ein Aufstand gegen die kaiserliche Gewalt unter Fhrung Heinrichs des Lwen, welcher aus seiner englischen Verbannung schon 1189 zurckgekehrt war. Der Kaiser bewltigte die Emprung: Heinrich der Lwe shnte sich mit ihm aus und starb zu Braunschweig im Jahre 1195.
Der König von Neapel' und Sicilien war 1189 gestorben; Heinrich wollte das Erbtheil seiner Frau in Anspruch nehmen. Die Normannen whlten aber aus Ha gegen die Deutschen einen unchten Sprling des normannischen Knigshauses, den Grafen Tancred von Lecce, zu ihrem Könige. Heinrich eilte 1190 nach Italien; aber erst nach Tancreds Tode (1194) und
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Extrahierte Ortsnamen: Tunis Afrika Tunis Palstina Malta Deutschland Friedrichs Sicilien Lecce Italien
Eintheiwng der deutschen Geschichte.
I. Mittelalter.
Erster Zeitraum.
Die deutschen Vlkerschaften von den ltesten Zeiten bis zur Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun (843).
Erste Abtheilung.
Die Deutschen im Kampfe mit den Rmern bis zur Vlker-Wanderung 375.
Zweite Abtheilung.
Von der Vlkerwanderung bis zum Untergange d?sj westrmischen Reiches 375476.
Dme Abteilung.
Von dem Untergange des westrmischen Reiches bis zur Grndung ttnes selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun 476843.
Zweiter Zeitraum.
Von der Bildung eines selbstndigen deutschen Reiches durch den Vertrag zu Verdun bis zum Regierungs-antritt Rudolfs von Habsburg 8431273.
Erste Abtheilung.
Von dem Vertrage zu Verdun bis zum Regierungsantritt der schsischen Kaiser 843919.
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ihre Macht, und so stieg der Vasallenstand, ursprnglich ein abhngiger, bald zu hohem Ansehen. Daher kam es, da viele freie Grundeigenthmer ihre freien Gter (Alloden) dem Könige oder einem Mchtigen anboten, um sie von ihm als Lehen zurckzuempfangen; auch hatten die mchtigsten unter den Vasallen wieder ihre Untervasallen. Diejenigen, welche nicht Kriegsdienste' sondern vorzglich Hofdienste bernahmen, wurden Ministerialen genannt. Der Stand derselben, anfangs niedriger als der Vasallenstand, stieg allmhlich zu einer groen Bedeutung, und die freien Franken drngten sich zu den ansehnlichsten Hof-mtern heran..
Sehr wichtig wurden das Amt des Schatzmeisters oder Kmmerers, der den kniglichen Schatz, die Kleinodien, bewahrte und die kniglichen Einknfte aus Domainen, Zllen, Strafen, Bergwerken, Steuern u. s. w. erhob, das Amt des Marschalls, der die Pferde und das knigliche Gesinde beaufsichtigte, das Amt des Truchsesses, der die Tafel des Knigs besorgte, das Amt des Pfalzgrafen, der die Gerichtsbarkeit in den Pfalzen ausbte, das Amt des Referendarius oder Kanzlers, der den Siegelring des Knigs bewahrte und die Urkunden ausfertigte.
Von besonders hervorragender Bedeutung wurde aber das Amt der Palastmeister, der Hausmeier (palatii praefecti, majores domus). Ihnen wurden mit der Zeit alle Personen und Verhltnisse des Hofes untergeordnet; die Besetzung der brigen Hofmter geschah unter ihrer Mitwirkung. Besonders war die Vertheilung der Beneficien in ihre Hnde gegeben, im Kriege standen die Vasallen unter ihrer Fhrung. In Ver-Hinderungsfllen und im Falle der Minderjhrigkeit vertraten sie den König. Die Hausmeier waren berufen, das Franken-reich zu retten, als es in Folge seiner Zersplitterung, der An-maungen von Seiten der Groen und der Schwche und sitt-lichert Verkommenheit der Könige sich seinem gnzlichen Ver-falle zuzuneigen schien.
Neustrien sowohl als Austrasien hatte seinen eigenen Haus-meter. Die austrasischen Hausmeier bemchtigten sich bald des Hausmeieramtes der das gesammte Reich, und aus ihnen sollte
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Bruder Sigmund und dessen Vetter Markgraf Jobst von Mhren, welcher aber bereits 1411 starb.
Sigmund war zugleich Kurfürst von Brandenburg und durch feine Vermhlung mit Maria, der Erbtochter des letzten ungarischen Knigs Ludwig, König von Ungarn. Er war ein thtiger Regent, namentlich im Interesse seiner Erblnder, aber ohne die nthige Energie.
Nachdem Gregor Xi. im Jahre 1877 Avignon verlassen und nach Rom bergesiedelt war, wurden zwei Ppste gewhlt, von welchen der eine zu Rom. der andere zu Avignon residirte; das Schisma dauerte 40 Jahre und hatte unsgliche Mistnde im Gefolge, in jede Stadt, jedes Dorf war die Zwietracht ge-worfen; ein Papst sah den andern fr den Antichristen an und schleuderte gegen ihn den Bannstrahl, eine schreckliche Ver-wirrung ! Das Concil zu Pisa setzte 1409 die zwei bestehenden 'Ppste ab und whlte einen neuen. So waren, da die abge-setzten nicht zurcktraten, drei Ppste.
Um die Einheit in der Kirche herzustellen und die Lehre des Hu zu beseitigen, wurde vom Kaiser das glnzendste, die abendlndische Christenheit vereinigende Concil zu Costnitz (14141418) berufen. Dies von dem Grundsatze ausgehend, da die Concilien der den Ppsten stehen, setzte alle drei Ppste ab. und Martin V. wurde gewhlt.
Johann Hu, Professor an der Universitt zu Prag, lehrte und verbreitete die Grundstze des englischen Reformators Wikles, griff kirchliche Verhltnisse, den weltlichen Besitz der Geistlichen, den Abla, die geistlichen Orden u. a. an. Auf eine Ladung erschien er vor dem Costnitzer Concil mit einem kaiserlichen Geleitsbrief; er wurde, als er seine Lehren zu widerrufen sich hartnckig weigerte, als Ketzer verurtheilt und mute 1415 den Feuertod sterben. Sein Freund und Strebensgenosse Hieronymus Faulfisch von Prag hatte im folgenden Jahre dasselbe Schicksal. Der schreckliche Tod der beiden Männer rief bei den Czechen. die ihn dem Hasse der Deutschen. besonders dem Kaiser Sig-mund zu Last legten, eine groe Erbitterung hervor. Die neuen
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Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Ungarn Avignon Rom Rom Avignon Wikles Prag