Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 5

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Vorher war es also anders gewesen. Wie? Die meisten niederen Geistlichen — natürlich mit Ausnahme der Klostergeistlichen, der Mönche und Nonnen — waren verheiratet; nur die höheren Geistlichen mußten ehelos sein und trennten sich daher, wenn sie vor ihrer Erhöhung geheiratet hatten, von ihren Frauen. Wie sollte es nun werden? Kein Priester durfte heiraten, und die schon verheiratet waren (?), mußten ihre Frauen und Kinder entlassen. Was werden die Priester über diese Verordnung denken und sagen? Sie werden tr aurig und zornig sein über diese Zumutung (Ausmalung und Begründung dieser Gefühle), sie werden sagen: Seither ist es doch auch ganz gut gegangen, und es kann doch keine Sünde sein, Frau und Kinder zu haben (Gott hat ja auch Adam und Eva zusammengeführt und hat verboten, die Ehe zu brechen, aber nicht, die Ehe zu schließen); darum werden sich die meisten weigern, dem Befehl des Papstes zu gehorchen. Und so war es auch. Als z. B. der Erzbischof von Mainz seinen Priestern auf einer großen Versammlung in Mainz das Gebot des Papstes bekannt machte, da erhob sich ein solches Schreien und Lärmen unter den erzürnten Priestern, daß die Versammlung rasch ein Ende nahm; ja die wütendsten drangen auf den Erzbischof ein, drohten ihm mit geballten Fäusten und hätten ihn gemißhandelt und erschlagen, wenn ihn nicht seine Getreuen aus ihren Händen gerettet hätten. Und Ähnliches geschah an vielen Orten. Und was wird der Papst Gregor da thun? Er wird mit Strafen drohen und die Ungehorsamen bestrafen, z. B.? Bestätigung: Gregor machte überall in den Kirchen bekannt, daß kein gläubiger Christ bei einem verheirateten Priester die Messe hören (den Gottesdienst besuchen) dürfe, daß die verheirateten Priester ihr Amt und ihr Einkommen verlieren sollten und daß kein Bischof bei Strafe der Entsetzung und des Bannes verheiratete Priester in seinem Bistum dulden dürfe. Ja der Papst sandte sogar Scharen von Mönchen aus, die die einzelnen Gemeinden gegen ihren verheirateten Pfarrer aufhetzen sollten (sie sagten wohl: Die Sündenvergebung und das Abendmahlsbrot, das euer Pfarrer euch spendet, gilt nichts vor Gott; da kann euch auch euer Pfarrer nicht in den Himmel bringen); und dies gelang ihnen auch meist so gut, daß die grimmigen Bauern ihren Pfarrer bedrohten, ja ihn sogar in der Kirche mißhandelten, bis er schwur, sich von feinem Weib zu trennen. Ob solche Maßregeln wohl helfen werden? Gewiß. Gregor hat im Lauf der Jahre seinen Willen in der ganzen katholischen Kirche durchgesetzt, und von dieser Zeit an bis auf den heutigen Tag ist kein katholischer Priester verheiratet. Warum hat aber der Papst dies Gebot gegeben, und warum hat er es so hart und rücksichtslos durchgeführt? Warum hat er taufende von Familien so grausam getrennt und Hunderttausenden von Priestern das Recht genommen, sich eine Familie zu gründen? Er hat doch gewiß so gut wie wir gewußt, daß auch ein verheirateter Priester das Wort Gottes predigen kann? Gregor hat sicherlich die Ehe nicht ver-

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 3

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — in den Bann, darum starb er in solchem Unglück, so verlassen und un-geehrt. Nun können wir genauer sagen, wovon wir reden wollen. Hauptziel: Der gebannte Kaiser Heinrich Iv. Erste Einheit. Me Ursache des Mmres. Ziel: Überschrift. I. Der Bann eines Kaisers ist ebenso merkwürdig und auffallend, wie das dadurch entstandene Unglück. Warum? Denn es handelt sich doch hier um keinen geringen Mönch, wie Luther war, sondern um den obersten Herrn der ganzen Christenheit, um den mächtigen Schutzherrn der Kirche, um einen Mann wie Karl d. G. und Otto d. G. Sollte denn der Kaiser wirklich jo gottlos und verbrecherisch gewesen sein, daß der Papst ihn aus der Gemeinschaft der frommen Christen ausstoßen mußte? Das muß doch ein gewaltiger Papst gewesen sein, der es wagte, den Kaiser aus der Kirche und aus der Gesellschaft der Christen auszustoßen, und dieser Papst muß doch gewichtige Gründe gehabt haben, um ein solches Urteil zu sprechen. Hören wir daher zuerst etwas von dem Papst, der den Kaiser bannte, dann wird uns auch die Ursache des Bannes klar werden. Erstes Stück: Papst Gregor Vii. und seine Einrichtungen. Disposition: 1. Wahl Gregors zum Papst. 2. Die Einrichtungen Gregors. Erster Abschnitt: Die Wahl Gregors zum Pap st. Ii a. Darbietung des Stoffes: Gregor Vii. war der Sohn eines armen italienischen Bauern und hieß ursprünglich Hildebrand (wie der Dienstmann des Dietrich von Verona, ein deutscher Name). Er war von seinem Oheim, dem Abte eines Klosters, schon als Knabe in dies Kloster ausgenommen und hier mit aller Sorgfalt unterrichtet und erzogen worden. Der Knabe machte erstaunliche Fortschritte und wurde bald zum Mönch geweiht. Weil er so tüchtig und klug war, wurde er an den päpstlichen Hos gerufen und wirkte als Gehilfe und Ratgeber mehrerer Päpste mit feurigem Eifer und großem Erfolg. So kam es, daß bei der Bestattung des eben verstorbenen Papstes aus der Menge der Ruf erscholl: Hildebrand sei unser Bischof! Hildebrand erschrak und wollte abwehren. l*

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. VIII

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— Viii — Schulen Eingang gefunden haben, wird auf Zustimmung rechnen können die Einführung der Thüringer Sagen hingegen wird, zunächst wenigstens auf manchen Widerspruch stoßen; besonders wird auffallend erscheinen^ daß diese Sagen auch in den Schulen außerhalb Thüringens zur Verwendung vorgeschlagen werden. Indem ich auf die ausführlichere Darstellung dieses Gegenstandes in dem Xix. und Xx. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik und auf die zugehörigen Erläuterungen verweise, kann ich mich an diefer Stelle auf Hervorhebung weniger Punkte beschränken. Die nachfolgenden Präparationen geben den Beweis, eine wie reiche Ausbeute an Vorbegriffen für die deutsche Geschichte gerade die Thüringer Sagen liefern. Es ist das auch nicht wunderbar, verteilen sich doch dieselben auf sieben Jahrhunderte, so daß kulturhistorische Erscheinungen der verschiedensten Zeiträume berührt werden. Wie wertvoll muß es z. B. dem Lehrer sein, wenn er bei Besprechung des Mittelalters weiß, daß er auf konkreten Gedankenreihen, welche später nicht immer so leicht zu beschaffen und anzuklingen sind, fußen kann; wenn er weiß, daß dem Schüler das ausführliche Bild eines Burgbaues, die einen Klosterbau veranlassenden und begleitenden Umstände, Witter in ihrer Pracht, Raubritter, ihr Gewerbe ausübend, vorschweben; wenn er, um die „ungeheure Thatsache" der Kreuzzüge, die unbeschränkte Hingebung an den mittelalterlichen Glauben, zu veranschaulichen, ausgehen kann von dem Bilde eines idealen Kreuzfahrers, das sich eingelebt hat in die Seele des Kindes, an dem aber auch schon die Schattenseiten jener Züge hervortreten! Er verfällt nicht der Sünde des Verbalismus, wenn er von guter oder schlechter Regierung, von Beförderung des Handels, von Krieg und Frieden spricht. Und alle diese Vorbegriffe werden gewonnen an kleinen, leichtfaßlichen Geschichten, die aus der Fülle des thüringischen Sagenkreises nicht nur nach historischen, sondern auch nach ethischen und sozialen Gesichtspunkten ausgewählt worden sind. Dabei stehen wir, was von großem Vorteil ist, nicht einzelnen, zusammenhangslosen Geschichten, die das Kind in ermüdender Weise bald bahrn, bald borthin führen, gegenüber, fonbern der Schüler wirb eingeführt in eine durch mehrere Jahrhunberte hin-burch fortlaufend Stammessage, welcher wohl nur die langobarbische an die Seite gestellt werben kann; imb diese letztere kommt für unsere Zwecke, als zu fern liegenb, nicht in Betracht. Schon barum barf man hinter bert folgenben Präparationen keinen „thüringischen Partikularismus" wittern, sintemal es ja gar keinen Staat„Thüringen" giebt. Das Königreich Thüringen ging unter, zur Ausbilbung einer herzoglichen Gewalt kam es nicht (vgl. Waitz, Deutsche Berfafsungsgefchichte, S. 461); gerabe von Thüringen kann man behaupten, daß es länger ein allgemein beutfches Land blieb. Höchstens könnte man von einem lanbschaftlichen Patriotismus reben, der birgt aber für den Reichsgedanken keine Gefahren in sich. Im Gegenteil: der Norben wie der Süben unseres Vaterlanbes erinnert sich in jebem Jahre gerne von

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 68

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
3. 2000. — 68 — 1207. Der Sängerkrieg. Wolfram von Eschenbach; Walter von der Vogelweide; Heinrich von Ofterdingen. Landgraf Hermann; Herzog Leopold von Östreich. Die vierjährige Elisabeth kommt aus dem Königreich Ungarn nach der Wartburg. Ludwig, der Gemahl der heiligen Elisabeth, befördert den Handel. Sein Mut. 1227. Er stirbt in Unteritalien auf einem Kreuzzug. Kulturhistorisches. Der Landgraf vertritt den Kaiser. — Gute Regierung — schlechte Regierung. Ritter (Tracht und Waffen im Krieg und auf der Jagd; Burgen; sie waren Beamte des Landgrafen, mußten mit ihm in den Krieg ziehen; sie pflegten die Dichtkunst, es gab aber auch Raubritter). Unsicherheit des Eigentums. Unvollkommenes Gerichtswesen. Wohlthätigkeit (Elisabeth). Aberglaube (Zauberei, Sterndeuterei). Herumziehender Krämer; Handel (Förderung —Hemmung). Unmenschliche Kriegsführung. Verlobung von Kindern, die auch zusammen erzogen werden. Einzelwohnungen. Schlechte Straßen: „Schrittsteine". Katholische Religion (Jungfrau Maria; Heilige; lateinische Gebete; Gelübde; Kirchen-, Klosterbau; Wallfahrten; Kreuzzug; Papst in Rom; das heilige Abendmahl; letzte Ölung). Das Christentum hat die Thüringer veredelt. Gegenwart. Jetzt zerfällt Thüringen in verschiedene Staaten und gehört zum Kaiserreich Deutschland. Kulturhistorisches. Grundbücher. Vollkommneres Gerichtswesen. Armenpflege. Armen- und Krankenhäuser. Universitäten. — Sternkunde. Kaufmannsstand; Handel; größere Sicherheit; Verkehrswege. Gute Straßen; Trottoire. Menschlichere Kriegsführung. Wir sind evangelische Christen (das heilige Abendmahl). Die Zahlenreihe. ______________1____500________1070_.1207.1227_________1870/71.1890.

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 93

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Anhang. 37. Eine Schwerlleilc. „Weil dieser Jüngling zur Zeit seiner Wahl noch Knappe war, so ward mit Eile alles Nötige vorbereitet, damit er nach dem Brauche christlicher Kaiser Ritter würde, bevor er zu Aachen die Königskrone empfinge. Und nachdem die Vorbereitungen alle vollendet, ward in der Kirche zu Köln nach Verlesung des Evangeliums der vorbenannte Knappe Wilhelm von dem Könige von Böhmen vor den Kardinal Petrus Capuzius, den Gesandten des Papstes Innocenz Iv., geführt, wobei der König also sprach: „Euer Hochwürden, fegenfpendender Vater, stellen wir diesen gewählten Knappen vor, demütigst bittend, Eure väterliche Gewogenheit wolle sein feierliches Gelübde empfangen, damit er würdiglich in unsere ritterliche Genossenschaft könne aufgenommen werden." Der Herr Kardinal aber, der in priesterlichem Schmucke dastand, sprach zu dem Knappen: „Ein jeglicher, der Ritter sein will, muß großsinnig, adelig, reich, hervorragend und tapfer sein, und zwar großsinnig im Unglück, adelig der Abstammung nach, reich an Rechtschaffenheit, hervorragend durch sein ganzes Verhalten, tapfer an männlicher Tugend. Ehe Du nun das Gelübde ablegst, vernimm mit reiflicher Überlegung die Forderungen der Ritterregel.

6. Slg. 2 - S. 19

1879 - Dresden : Meinhold
Ihre Frömmigkeit ward immer mehr zur Schwärmerei, ihre Bußfertigkeit zur Selbstpeinigung, ihre Selbstverleugnung zur Sucht, sich zu opfern. Der finstere Courad zu Marburg that Alles, sie in dieser Richtung zu bestärken, und mit fühllofer Härte machte er seine Gewalt über ihr kindlich reines und schwaches Gemüth geltend, bis sie zum völlig willenlosen Werkzeug in seiner Hand geworden war, ja, mit erfinderischer Grausamkeit wußte er Peinigungen zu ersinnen, die ihren Gehorsam prüfen sollten, und wenn er ihr Geißelungen auferlegte, daß ihr zarter Leib wochenlang die Spuren davon trug, ja, wenn er sie eigenhändig züchtigte, so war sie ersreut, gleich ihrem Heiland solcher Mißhandlungen gewürdigt zu werden. Es konnte nicht ausbleiben, daß so heiße Glnth das Gefäß, in dem sie brannte, rasch verzehrte; im jugendlichen Alter von 25 Jahren erlag Elisabeth dem übermäßig harten Dienste. Der Ruf ihrer Frömmigkeit war aber so groß, daß sie schon nach vier Jahren, nachdem eine geistliche Commission, bestehenb ans dem Bischof von Hilbesheim und den Aetiten von Hirsfelb und Eberbach, ihren Lebenswandel nochmals einer genauen Prüfung unterzogen hatte, von Papst Gregor Ix. heilig gesprochen würde. Im solgenben Jahre, 1236, erschien Friedrich Ii. selbst inmitten der höchsten geistlichen Würdenträger des Reichs und vieler Fürsten und Herren zu Marburg, um Zeuge zu sein, wie Diejenige, die sich im Leben selbst erniebrigt hatte, nach ihrem Tode erhöhet werbe. Gewiß war es nicht Verehrung gegen die neue Heilige, was einen so aufgeklärten Mann, wie Friedrich, borthiu führte, wahrscheinlich hielt er es aber bei seiner damaligen Stellung zum Papste für rathsam, sich die deutsche Geistlichkeit durch seine Theilnahme an diesem Act günstig zu stimmen. Er hob eigenhändig den Deckel von ihrem Grabe und schmückte ihren Leichnam, der in ein prächtigeres Grab übertragen ward, mit einer goldenen Krone, wobei vor den Augen der Anwesenden das Wunber geschah, daß aus den Gebeinen der Heiligen Del herausfloß, welches als kostbare Reliquie unter die Versammelten vertheilt ward." 9. Konradin und Friedrich von Schwaben auf dem Schaffst zu Neapel. (1268 n. Chr.) Konradin, der letzte Erbe des eblen und hochbegabten Hauses der Hohenstaufen, steht im Begriff, sein Leben auf dem Schassot zu enden, er, dessen einziges Verbrechen darin bestand, daß ihm im entscheidenden Augenblicke das Glück der Waffen, die er zur Vertheibiguug feines guten Rechtes ergriffen hatte, untreu geworben war. Als Friedrich Ii. starb, ließ er das deutsche Reich in einem Zustande völliger Herren- und Rechtlosigkeit. Der Papst, voll Haß gegen das „kirchenräuberische Geschlecht" der Hohenstaufen, hatte dasselbe für alle Zeiten des Reiches verlustig erklärt. In feinem Testamente hatte Friedrich bestimmt, daß fein ehelicher Sohn Konrad Sicilien erben, Manfred aber, ein nicht vollbürtiger Sohn des Kaisers, dasselbe als Reichsverweser verwalten solle. Letzterer, durch Vorzüge des Geistes und Körpers ausgezeichnet, wußte sich in Neapel und (Sicilien trotz aller Anfeindungen des Papstes zu behaupten. Da Friedrich im Banne gestorben war, erklärte der Papst Sicilien als erledigtes Reichslehn und bot dasselbe mehreren Fürsten an (z. B. Heinrich Iii. von England), boch vermochte zunächst keiner

7. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 35

1913 - Dresden : Huhle
— 35 — fehdelustigen Grafen und Fürsten Einhalt geboten. Während die an Flüssen wohnenden Ritter die vorüberfahrenden Schiffe zwangen, an sie hohe Zölle zu zahlen, blühte auf der Nord- und Ostsee die Seeräuberei und hinderte die Kauffahrteischiffahrt sehr. Da der Kaiser samt den Fürsten diesem Übelstande kein Ende machte, verbanden sich um 1241 die reichen Handelsstädte Lübeck, Hamburg und Bremen. Dies Bündnis heißt die Hansa, d. h. Handelsverbindung, denn es sollte vor allem den Handel schützen. b) Ausdehnung. Sehr bald schlossen sich andere Städte an; zur Zeit ihrer Blüte zählte sie sogar gegen 100 Städte von Holland bis nach Rußland. Sie schickten ein großes Heer und Kriegsschiffe gegen die Räuber aus, deren Burgen erobert und zerstört, deren Schiffe vernichtet wurden; die Land- und Seeräuber büßten ihre Untaten meistens am Galgen. Eine Flotte von 200 Schiffen beherrschte die Nord- und Ostsee. Der König von Schweden und der von Dänemark wurden von den Hanseaten besiegt; sie diktierten: „Kein König darf in Dänemark den Thron besteigen ohne Zustimmung der Hansa". Sie erlangten große Vorrechte in England, Schweden und Norwegen und errichteten daselbst Kontore, d. h. große Plätze oder Stadtteile, in denen sie Waffen- und Gerichtsrecht, freien Stapelhandel und Landeshoheit besaßen. Hier erbauten sie Kirchen, Kaufhallen, Speicher, Herbergen und Wohnhäuser, wie z. B. in Bergen, London, Antwerpen und Altnowgorod am Jlmensee. Lübeck war der Vorort; dahin kamen alljährlich die Abgeordneten und berieten über die Angelegenheiten der Hansa. Wenn eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllte, wurde sie ausgestoßen oder verhanst. Nach etwa 300 Jahren verlor die Hansa an Bedeutung und Macht, weshalb viele Städte austraten. Lübeck, Hamburg und Bremen heißen noch heute Hansestädte und haben ihre alten Freiheiten behalten. Das Gerichlsmelen, 1. Ursprung der Femgerichte. Karl der Große hatte die Rechtspflege geordnet. Gau-, Send- und Pfalzgrafen verschafften dem Bedrückten Recht. Die leibeigenen Bauern wurden von ihren Herren gerichtet, die freien Bauern von den königlichen Richtern, den Freigrasen, denen Schöffen beistanden. Die Schöffen halfen das Urteil finden, aber sie mußten sich auch nach dem Umstande richten. Freilich gab es auch Vorstände, die wenig oder gar keine Umstände machten, sondern nach ihrem eigenen Gutdünken handelten. Aber diese Gerichte konnten später vielen Leuten nicht zu ihrem Rechte verhelfen. Deshalb bildete sich zu der Zeit, als Kaiser und Papst sich heftig bekriegten und das Faustrecht blühte, ein heimliches Gericht, das Femgericht, das besonders gegen Straßenraub, Landfriedensbruch und solche Verbrechen einschritt, die die öffentlichen Freigerichte nicht bestrafen konnten. Es verfemte, d. h. verbannte oder verfluchte die verurteilten Verbrecher. 2. Einrichtung der Femgerichte. In Westfalen, namentlich in Dortmund, war der Hauptsitz der Femgerichte, doch verbreiteten sie sich über ganz Deutschland. Der Kaiser blieb der höchste Richter; der Ort der Sitzung Hieß Freistuhl, der Vorsitzer des einzelnen Femgerichts (zuerst auch Bischöfe) hieß Stuhlherr oder Freigraf, die Beisitzer Freischöffeu. Der Angeklagte wurde durch einen Brief mit sieben Siegeln vorgeladen; diesen 3*
   bis 7 von 7
7 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 7 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 4
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 0
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 3
43 1
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 1
4 3
5 0
6 0
7 1
8 0
9 5
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 44
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 1
24 0
25 3
26 5
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 3
35 2
36 1
37 2
38 2
39 14
40 0
41 2
42 0
43 9
44 0
45 21
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 5
53 0
54 1
55 0
56 4
57 0
58 13
59 2
60 1
61 1
62 0
63 0
64 0
65 1
66 2
67 1
68 4
69 20
70 1
71 15
72 1
73 0
74 0
75 2
76 1
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 4
84 0
85 1
86 3
87 6
88 0
89 0
90 18
91 0
92 14
93 0
94 6
95 0
96 2
97 0
98 3
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 6
3 2
4 5
5 6
6 3
7 5
8 2
9 2
10 13
11 4
12 6
13 1
14 0
15 0
16 10
17 1
18 12
19 16
20 0
21 0
22 0
23 0
24 5
25 0
26 85
27 0
28 0
29 3
30 1
31 2
32 0
33 69
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 16
40 3
41 1
42 1
43 2
44 10
45 0
46 2
47 0
48 8
49 0
50 12
51 4
52 8
53 0
54 13
55 1
56 0
57 3
58 11
59 63
60 1
61 1
62 5
63 3
64 15
65 7
66 0
67 2
68 1
69 0
70 0
71 10
72 21
73 0
74 2
75 3
76 0
77 138
78 4
79 3
80 61
81 38
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 3
89 0
90 0
91 10
92 0
93 0
94 4
95 0
96 0
97 23
98 0
99 2
100 68
101 1
102 11
103 1
104 0
105 8
106 5
107 0
108 0
109 0
110 2
111 2
112 7
113 5
114 2
115 1
116 0
117 1
118 1
119 0
120 1
121 12
122 12
123 0
124 7
125 0
126 8
127 8
128 3
129 2
130 2
131 7
132 45
133 3
134 0
135 0
136 11
137 1
138 0
139 2
140 5
141 1
142 11
143 16
144 1
145 17
146 4
147 2
148 13
149 1
150 0
151 36
152 4
153 0
154 5
155 10
156 14
157 12
158 94
159 0
160 1
161 1
162 0
163 0
164 2
165 22
166 22
167 4
168 0
169 11
170 0
171 84
172 2
173 2
174 0
175 10
176 0
177 79
178 1
179 35
180 0
181 0
182 16
183 95
184 3
185 1
186 0
187 2
188 11
189 0
190 0
191 5
192 1
193 0
194 12
195 1
196 2
197 30
198 1
199 3