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1. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 42

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
42 I. Beschreibende Prosa: Kulturgeschichte. und Sogdiana zwischen dem Hindu Kho und dem Jaxartes (Syr); end- lich das kühne Vordringen in das Fünfstromland von Vorderindien. Fast überall hat Alexander hellenische Ansiedelungen gegründet lind in der ungeheuern Länderstrecke vom Ammonstempel in der libyschen Oase und von Alexandria am westlichen Nildelta bis zum nördlichen Alexandria am Jaxartes griechische Sitten verbreitet. Die Erweiterung des I d e e n k r e i s e s — und dies ist der Stand- punkt, von welchem aus hier des Macedoniers Unternehmen und die längere Dauer des baktrischen Reiches betrachtet werden müssen — war begründet in der Größe des Raumes, in der Verschiedenheit der Klimate von Cyropolis am Jaxartes (unter der Breite von Tiflis und Rom) bis zu dem östlichen Jndusdelta bei Tira unter dem Wendekreise des Krebses. Rechnen wir dazu die wunderbar wechselnde Gestaltung des Bodens, von üppigen Fruchtländern, Wüsten und Schneebergen mannig- faltig durchzogen, die Neuheit und riesenhafte Größe der Erzeugnisse des Tier- und Pflanzenreiches, den Anblick und die geographische Verteilung ungleich gefärbter Menschenrassen, den lebendigen Kontakt mit teilweise vielbegabten, uralt kultivierten Völkern des Orients, mit ihren religiösen Mythen, ihren Philosophemen, ihrem astronomischen Wissen und ihren sterndeutenden Phantasien. In keiner andern Zeitepoche (die achtzehn und ein halbes Jahrhundert später erfolgende Begebenheit der Entdeckung und Ausschließung des tropischen Amerika ausgenommen) ist ans ein- mal einem Teile des Menschengeschlechts eine reichere Fülle neuer Natur- ansichten, ein größeres Material zur Begründung der physischen Erdkenntnis und des vergleichenden ethnologischen Studiums dar- geboten worden. Für die Lebhaftigkeit des Eindrucks, welchen eine solche Bereicherung der Ansichten hervorgebracht, zeugt die ganze abendländische Litteratur; es zeugen selbst dafür, wie bei allem, was unsere Einbildungs- kraft in Beschreibung erhabener Naturscenen anspricht, die Zweifel, welche bei den griechischen und in der Folge bei den römischen Schriftstellern die Berichte des Megasthenes, Nearchus, Aristobulus und anderer Be- gleiter Alexanders erregt haben. Diese Berichterstatter, der Färbung und dem Einfluß ihres Zeitalters unterworfen, Thatsachen und individuelle Meinungen eng miteinander verwebend, haben das wechselnde Schicksal aller Reisenden, die Oscillation zwischen anfänglichem bitterem Tadel und später mildernder Rechtfertigung erfahren. Die letztere ist in unseren Tagen um so häufiger eingetreten, als tiefes Sprachstudium des Sanskrit, als allgemeinere Kenntnis einheimischer geographischer Namen, als bak- trische, in indischen Grabhügeln, sogen. Topen, aufgefundene Münzen und vor allem eine lebendige Ansicht des Landes und seiner organischen Er- zeugnisse der Kritik Elemente verschafft haben, die dem vielverdammenden

2. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 44

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 I. Beschreibende Prosa: Kulturgeschichte. bei Arrian erhalten ist; Zucker aus Zuckerrohr, freilich oft in griechischen und römischen Schriftstellern mit dem Tabaschir des Bambusrohres ver- wechselt; Wolle von großen Bombarbäumen, Shawls aus tibetischer Ziegenwolle, seidene (serische) Gewebe; Öl aus weißem Sesamum, Rosenöl und andere Wohlgerüche; Lack (sanskrit lackscka, in der Vulgärsprache lakkha) und endlich der gehärtete indische Wutzstahl. Neben der materiellen Kenntnis dieser Produkte, welche bald ein Gegenstand des großen Welthandels wurden, und von welchen die Seleu- ciden mehrere nach Arabien verpflanzten, verschaffte der Anblick einer so reich geschmückten subtropischen Natur den Hellenen noch geistige Genüsse anderer Art. Große und niegesehene Tier- und Pflanzengestalten erfüllten die Einbildungskraft mit anregenden Bildern. Schriftsteller, deren nüchtern- wissenschaftliche Schreibart sonst aller Begeisterung fern bleibt, werden dichterisch, wenn sie beschreiben die Sitten der Elefanten, die „Höhe der Bäume, deren Gipfel mit einem Pfeile nicht erreicht werden kann, deren Blätter größer als die Schilde des Fußvolkes sind"; die Bambusa, ein leichtgefiedertes baumartiges Gras, „dessen einzelne Knoten (iuternoäia) als vielrudrige Kähne dienen"; den durch seine Zweige wurzelnden indi- schen Feigenbaum, dessen Stamm bis 8 ui Durchmesser erreicht, und der, wie Onesikritus sehr naturwahr sich ausdrückt, „ein Laubdach bildet gleich einem vielsäuligen Zelte". Der hohen baumartigen Farren, nach meinem Gefühle des größten Schmuckes der Tropenländer, erwähnen indes Ale- xanders Gefährten nie, wohl aber der herrlichen, fächerartigen Schirm- palmen, wie des zarten, ewig frischen Grünes angepflanzter Pisanggebüsche. Die Kunde eines großen Teiles des Erdbodens wurde nun erst wahrhaft eröffnet. Die Welt der Objekte trat mit überwiegender Ge- walt dem subjektiven Schaffen gegenüber; und indem durch Alexanders Eroberungen griechische Sprache und Litteratur sich frucht- bringend verbreiteten, waren gleichzeitig die wissenschaftliche Be- obachtung und die systematische Bearbeitung des gesamten Wissens durch Aristoteles' Lehre und Vorbild dem Geiste klar geworden. Wir bezeichnen hier ein glückliches Zusammentreffen günstiger Verhältnisse; denn gerade in der Epoche, in der sich plötzlich ein so ungeheurer Vorrat von neuem Stoffe der menschlichen Erkenntnis darbot, war durch die Richtung, welche der Stagirite gleichzeitig dem empirischen Forschen nach Thatsachen im Gebiete der Natur, der Versenkung in alle Tiefen der Spekulation und der Ausbildung einer alles scharf umgrenzenden wissenschaftlichen Sprache gegeben hatte, die geistige Verarbeitung des Stoffes erleichtert und vervielfältigt worden. So bleibt Aristoteles, wie Dante sich schön ausdrückt, auf Jahrtausende noch: „il maestro di color che sanno“, der Meister derer, welche wissen.

3. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 43

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
2. Der Einfluß der Heerzüge Alexanders d. Gr. auf die Wissenschaft. 43 Eratosthenes, dem Strabo und Plinius bei ihrem so einseitigen Wissen unbekannt blieben. Wenn man nach Unterschieden der Längengrade die Erstreckung des ganzen Mittelmeeres mit der Entfernung von Westen nach Osten ver- gleicht, welche Kleinasien von den Ufern des Hyphasis (Beas), von den „Altären der Rückkehr" trennt, so erkennt man, daß die Erdkunde der Hellenen in wenigen Jahren um das Zwiefache vermehrt wurde. Um nun näher zu bezeichnen, was ich ein durch Alexanders Heer- züge und Städtegründung so reichlich vermehrtes Material der phy- sischen Geographie und Naturkunde genannt habe, erinnere ich zuerst an die neu gesammelten Erfahrungen über die besondere Gestaltung der Erdoberfläche. In den durchzogenen Ländern kontrastieren Tiefländer (pflanzenleere Wüsten oder Salzsteppen, wie nördlich von der Asferahkette, einer Fortsetzung des Thianschan, und vier große angebaute Stromgebiete, des Euphrat, Indus, Opus und Jaxartes) mit Schneegebirgen von fast 6000 na Hohe. Der Hindu Kho oder indische Kaukasus der Macedonier ist in seiner Erstreckung gegen Herat hin in zwei große, das Kafiristan begrenzende Ketten geteilt; die südlichere dieser Ketten ist die mächtigere. Alexander gelangte durch das noch 2500 na hohe Plateau von Bumian, in dem mau die Höhle des Prometheus zu sehen wähnte, auf den Kamm des Kohibaba, um über Kabura, längs dem Choes, etwas nördlich vom jetzigen Attok, über den Indus zu setzen. Vergleichung des niedrigen Taurus, an den die Griechen gewöhnt waren, mit dem ewigen Schnee des Hindu Kho, welcher bei Bamian erst in 3800 na Höhe beginnt, muß Veranlassung gegeben haben, hier in einem kolossalern Maßstabe das Übereinanderliegeu der Klimate und Pflanzenzonen zu erkennen. In reg- samen Gemütern wirkt bleibend und tiefer, was die elementare Natur dem Menschen unmittelbar vor den Sinnen entfaltet. Strabo beschreibt anschaulich den Übergang über das Bergland der Paropanisaden, wo das Heer mit Mühe sich durch den Schnee einen Weg bahnte, und wo alle Baumvegetation aufhört. Was von indischen Erzeugnissen und Kunstprodukten durch ältere Handelsverbindungen oder aus den Berichten des Ktesias von Knidus, der 17 Jahre lang als Leibarzt des Artaxerxes Mnemon am persischen Hoflager lebte, unvollkommen, ja fast nur dem Namen nach gekannt war, davon wurde jetzt in dem Abendlande durch die macedonischen Ansiedelungen eine sichere Kunde verbreitet. Es gehören dahin: die be- wässerten Reisfelder, von deren Kultur Aristobulus besondere Nachricht gegeben; die Baumwollenstaude, wie die feinen Gewebe und das Papier, zu welchen jene Staude den Stoff lieferte; Gewürze und Opium; Wein aus Reis und aus dem Saft der Palme, deren Sanskritname Tala uns
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