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1. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 3

1854 - Leipzig : Brandstetter
3 doch immer näher tobt der Feind, kein Retter ist, der da erscheint, nur Friedrich will noch nicht verzagen und treibt zu immer schnellerm Jagen. Weh! da erwacht das schwache Kind, und, hungrig, wie die Klei- nen nach einem sanften Schlafe sind, beginnt es leis zu weinen. Und Friedrich, schnell gewendet, spricht: „Sagt, was begehrt der kleine Wicht?" Die Amme spricht: „Es will mich dünken, als wolle euer Söhnlein trinken." „Wohl! galt es all mein Hab und Gut, galt es Thüringens Krone," ruft Landgraf Friedrich wohlgemuth, „gebt Labung meinem Sohne!" Und eilig zügelt er sein Roß, zieht den bewährten Degen bloß, die Lanze legt er in die Seite und rüstet sich zum ernsten Streite. Da naht un Flug der Reiter Schaar, doch Friedrich beut die Spitze, er schützt sein Kind vor der Gefahr, nichts frommt des Feindes Hitze. In Friedrich's wackrer Schwertes-Hut ruht sicher es und wohl- gemuth, und unter bloßer Klingen Blinken reicht ihm die Pflegerin zu trinken. Als das der Feinde Feldherr schaut, hat Rührung ihn durchdrungen: „Halt ein! halt ein!" gebeut er laut, „laßt ab, ihr wackern Jungen!" Und zu dem Grafen sprengt er hin, reicht ihm die Hand mit Freundes- sinn: „Ein Ehrenmann und Ritter ficht mit einem solchen Vater nicht!" Und schleunig reitet er zurück nut den erstaunten Seinen, der Graf, mit frohem Dankesblick, läßt laufen seinen Kleinen. Nicht störet ihn der Feinde Schwarm, bis er der Gattin in den Arm, die schon gezittert für sein Leben, das theure Kind zurückgegeben. Bruno Lindner. b) Von den Kindern. 4. Kindesliebe. Ein preussischer Offizier, der sehr reich und aus vornehmer Familie war, hielt sich eine Zeit lang als Werber zu Ulm in Schwaben auf. Endlich bekam er Befehl, zu seinem Regimenté zurückzukehren, und machte sich reisefertig. Am Abende vor seiner Abreise meldete sich bei ihm ein junger Mann, um sich anwerben zu lassen. Er war sehr schön gewachsen, schien wohlerzogen und brav; aber als er vor den Offizier trat, zitterte er an allen Gliedern. Der Offizier schrieb dies der jugend- lichen Furchtsamkeit zu und fragte, was er besorge. „Ich fürchte, dass Sie mich abweisen,“ versetzte der junge Mensch; und indem er dieses sagte, rollte eine Thräne über seine Wangen. „Nicht doch,“ antwortete der Offizier, „Sie sind mir vielmehr ausser- ordentlich willkommen. Wie konnten Sie so etwas fürchten ?“ „Weil Ihnen das Handgeld, welches ich fordern muss, ver- muthlich zu hoch kommen wird.“ „Wie viel verlangen Sie denn?“ „Eine dringende Nothwendigkeit zwingt mich, hundert Gulden zu fordern, und ich bin der unglücklichste Mensch auf der Welt, wenn Sie Sich weigern, mir so viel zu geben.“ „Hundert Gulden 1 * ,

2. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 5

1854 - Leipzig : Brandstetter
0 Verdienstorden auf der Brust, rückte er nach Beendigung des siebenjäh- rigen Krieges in Parchim ein. Die Eltern waren von ihrem Dörfchen nach der Stadt gekommen, um ihren Sohn nach Jahren wiederzusehen, und erwarteten ihn auf dem Markte. Als er sie erkannte, sprang er rasch vom Pferde und umarmte sie unter Freudenthränen. Bald daraus mußten sie zu ihm ziehen und aßen allezeit mit an seinem Tische, auch wenn er vornehme Gäste hatte. Einst spottete ein Offizier darüber, daß Bauern bei einem Ritt- meister zu Tische säßen. „Wie, sollte ich nicht die ersten Wohlthäter meines Lebens dankbar achten?^ war seine Antwort; „ehe ich des Kö- nigs Rittmeister wurde, war ich ihr Kind." — Der brave General von Ziethen hörte von diesem Vorfalle und bat sich selbst nach einiger Zeit mit mehreren Vornehmen bei dem Rittmeister zu Gaste. Die Eltern des Letzteren wünschten dieses Mal selbst, nicht am Tische zu erscheinen, weil sie sich verlegen fühlen würden. Als man sich setzen wollte, fragte der General: „Aber, Kurzhagen, wo sind Ihre Eltern? Ich denke, sie essen mit Ihnen an einem Tische." Der Rittmeister lächelte und wußte nicht sogleich zu antworten. Da stand Ziethen auf und holte die Eltern selbst herbei: sie mußten sich rechts und links an seine Seite setzen, und er unterhielt sich mit ihnen auf's freundlichste. Als man anfing, Gesundheiten auszubringen, nahm er sein Glas, stand aus und sprach: „Meine Herren, es gilt dem Wohlergehen dieser braven Eltern eines verdienstvollen Sohnes, der es beweist, daß ein dankbarer Sohn mehr werth ist, als ein hochmüthiger Rittmeister!" Später fand der General Gelegenheit, dem Könige von der kind- lichen Achtung zu erzählen, welche der Rittmeister seinen Eltern erwies, und Friedrich Ii. freute sich sehr darüber. Als Kurzhagen einst nach Berlin kam, wurde er zur königlichen Tafel gezogen. „Hör' Er, Ritt- meister," fragte der König, um seine Gesinnung zu erforschen, „von welchem Hause stammt Er denn eigentlich ? Wer find Seine Eltern ? " „ Ew. Majestät," antwortete Kurzhagen ohne Verlegenheit, „ich stamme aus einer Bauernhütte, und meine Eltern sind Bauersleute, mit denen ich das Glück theile, was ich Ew. Majestät verdanke." „So ist's recht," sagte der König erfreut; „wer seine Eltern achtet, der ist ein ehrenwerther Mann, wer sie geringschätzt, verdient nicht ge- boren zu sein." — Ephes. 6, 2. Ehre Vater und Mutter, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat. Pustkuchen-Glanzow. 6. Kinder genug, aber — Es ist recht und wohl gesagt von alten, weisen Leuten: Gott. den Eltern und den Lehrern kann man nimmer genugsam danken, noch ver- gelten. Leider wird aber gar oft erfüllt das gemeine Sprüchwort, daß ein Vater leichter kann sechs Kinder ernähren, denn sechs Kinder einen Vater. Man sagt ein Exempel von einem Vater, der übergab seinen Kindern alle seine Güter, Haus, Hos, Aecker und alle Bereit- schaft, versah sich dessen zu seinen Kindern, sie würden ihn ernähren.

3. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 17

1854 - Leipzig : Brandstetter
17 Osen, die rothgeweinten Augen zur Erde gewendet, die Hände gefaltet und fest zusammengepreßt, während die beiden jungen Knaben, unbe- kümmert um Alles, mit der großen Angorakatze spielten; Fritz, der älteste, aber hielt den quer vor der Thür liegenden zottigen Voll, den Haushund, bei beiden Ohren fest, als er auf ein Anklopfen an die Thür knurrend aufspringen wollte, und sagte begütigend: „Sei nur still, Voll, ich leid's nicht, daß sie dich verkaufen." Vorsichtig über den Hund wegschreitend, trat Stephan, der Rathsdiener, herein, ein gutmüthiger Alter, der früher so oft mit freundlichem Bücklinge Herrn Hermann in bessern Zeiten die Thür des Rathssaales geöffnet hatte, und sagte mit vor Mitleid zitternder Stimme: „Herr Senator, den Lehnsessel soll ich holen." Da wendete Herr Hermann den Blick und sprach seufzend: „Ach, das ist das Härteste; doch dein Wille, o Gott, geschehe!" Es war der mit dem grünen Sammt beschlagene Lehn- sessel des seligen alten Herrn, worin er sanft verschieden war, nachdem er noch den väterlichen Segen ertheilt hatte, bis dahin als unberühr- bares Heiligthum im Hause gehalten. Hinaus ward der Sessel getragen, und ihm folgte mechanisch die ganze Familie nach, als könnte sie sich nicht davon trennen, Fritz mit dem Voll vo-raus. Der Auctionator rief: „Nr. 120, ein noch wohl conditionirter Lehnsessel, mit Sammt beschlagen!" — und eine lange Pause folgte, da sich alle Blicke nach der jammernden Familie gewandt hatten. Endlich ries die schnarrende Stimme eines dicken Fleischers: „Vier Mark!" — „ Also vier Mark zum Ersten," rief der Auctiona- tor mißmuthig; in diesem Augenblicke riß sich der schon seit einigen Minuten unruhig schnüffelnde Voll von Fritz los und sprang wie be- sessen freudig bellend vor's Haus, und zum offen stehenden Fenster her- ein rief eine starke Baßstimme: „40 Mark zum Ersten!" Augenblicks darauf trat hastig in's Zimmer ein vor Eile glühender Mann'mit son- nenverbranntem Gesichte in Schiffertracht, begleitet vom wedelnden Voll, und wiederholte mit Donnerstimme: „400 Mark zum andern, zum dritten und letzten Mal!" und schlug mit seinem spanischen Rohre dergestalt auf den Tisch, daß des Auctionators Papiere umherflogen und dieser, wie die ganze Menge, zusammenschrak. „Herr Gott, unser Jansen!" ries Herr Hermann und fiel ihm um den Hals; der aber fuhr fort: „Ja, ich bins; unser Schiff liegt voll Goldbarren und Waaren im Hafen; aus ist die Auction! nun fort ihr Alle!" dabei schwenkte er das Rohr über den Köpfen hin; „morgen kommt auf das Rathhaus, da soll Alles sammt Interessen bezahlt werden; denn wissen sollt ihr: unser alter Herr Gott lebt noch, unser gutes Haus steht noch, und die Firma Hermann Gruit van Steen florirt noch! Und nun seid erst freudig gegrüßt in der Heimath, mein Herr Hermann und Frau Elisabeth, von eurem alten Jansen!" I. B. (Dorfztg.) Wangemann, Hülfsbuch. Iii. Abth. 2

4. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 19

1854 - Leipzig : Brandstetter
19 And keuchend folgt er dem raschen Trabe, Bittet die Herren um eine Gabe. Herr Luther fuhr schnell in die Taschen, Und wie er's eben möcht erhaschen, Warf er zwei Groschen wohlgemutst Dem armen Schelmen in den Hut. Herr Jonas bracht's nicht schnell zuwege, Er ziehet ein Beutclchen aus der Ficke Und mustert die Groschen und Dreierstücke, Auch prüst er strenge das Gepräge Von jeder Seit' mil scharfem Blicke, Und erst nach langem Drehn und Wenden Entläßt er den Dreier seine» Händen. Und weiter rollet der geistliche Wagen. ,,Wer weiß," hub Jonas an zu sagen, „Wo Gott die Gabe wird vergelten, Sei's hier nicht, doch in bessern Welten." Da lacht der Luther frei ihm ins Gesicht Und strafet frisch ihn von der Leber. „Herr Doctor! wißt ihr denn noch nicht, Daß Gott nur liebt den frohen Geber? Und wer nur leihet auf Gewinn, Hat wahrlich seinen Lohn dahin?" Es rölhen sich Herrn Jonas Wangen; Die Sonne ist eben untergegangen Und ließ von ihrem Strahlenblick Die letzte Segensspur zurück. Hagenbach. 17. Das gute Heilmittel. Kaiser Joseph in Wien war ein weiser und wohlthätiger Mo- narch, wie Jedermann weiß; aber nicht alle Leute wissen, wie er ein- mal der Doctor gewesen ist, und eine arme Frau geheilt hat. Eine arme kranke Frau sagte zu ihrem Büblein: „Kind, hol' mir einen Doctor, sonst kann ich's nimmer aushalten vor Schmerzen!" Das Büblein lies zum ersten Doctor und zum zweiten; aber keiner wollte kommen: denn in Wien kostet ein Gang zu einem Patienten einen Gulden, und der arme Knabe hatte nichts als Thränen, die wohl im Himmel für gute Münze gelten, aber nicht bei allen Leuten auf der Erde. Als er aber zum dritten Doctor aus dem Wege war, fuhr lang- sam der Kaiser in einer offenen Kutsche an ihm vorbei. Der Knabe hielt ihn wohl für einen reichen Herrn, ob er gleich nicht wußte, daß es der Kaiser war, und dachte: ich will's versuchen. „Gnädiger Herr," sagte er, „wollet Ihr mir nicht einen Gulden schenken? Seid so barmherzig." Der Kaiser dachte:-der fast's kurz und denkt: wenn ich den Gulden auf einmal bekomme, so brauch' ich nicht sechzig Mal um den Kreuzer zu betteln. „Thut's ein Zwanziger nicht auch?" fragte der Kaiser. Das Büblein sagte: „Nein," und offenbarte ihm, wozu er des Geldes benöthlgt wäre. Also gab ihm der Kaiser den Gulden, und ließ sich genau von ihm beschreiben, wie seine Mutter 2*

5. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 30

1854 - Leipzig : Brandstetter
30 kann ohne Gottes Wort nicht länger bestehen, und wenn ich mich den Sonntag in der Werkstatt abarbeite, bin ich die Woche nur ein halber Mensch; darum seid so gut und gebt mir den Sonntag meine Freiheit." Der Meister sagt: ,,Nein, das geht nickt an; denn du hast die Auf- sicht in der Werkstatt und außerdem, wenn Einer fortginge, könnten sie alle fortgehen, und dann stände das Geschäft still." — „Aber ohne Gottes Wort verkomm ich," sagt der Gesell, „und es geht einmal nicht mehr. Ihr wißt, faul bin ich nicht, und Euren Schaden will ich auch nicht; aber was nicht geht, das gebt nicht; und wofür bin ich ein Christ, wenn ich keinen Sonntag habe?" Dem Meister kam das wunderlich vor, und er hatte schon ein Wort von Narrenpossen und dergleichen auf der Zunge: wie er aber dem ehrlichen Gesellen ins Gesicht sah, besann er sich und sagte: „Nun, meinethalben geh in die Kirche, so viel du willst. Aber Eins beding ich mir aus: Wenns pressirt, mußt du auch am Sonntag auf dem Platze sein." Wer war froher als unser Gesell! Am nächsten Sonntag zieht er seinen blauen Rock an, nimmt das Gesangbuch untern: Arm und geht in die Kirche. Solch einen schönen Tag bat er lange nicht gehabt; ihn hat die Predigt und der Gesang ganz aufgeweckt, und unser Grob- schmied war so munter wie ein Vogel. Nun vergeht die Woche, und wie der Sonnabend kommt, sagt der Meister: „Gesell, es pressirt; morgen mußt du in der Werkstatt sein." — „Gut," sagt der Gesell, „wenns nicht anders sein kann." — Den nächsten Sonnabend sagt der Meister wiederum: „Es pressirt," und so auch den dritten. Als aber nach dem dritten Sonntag der Meister den Wochenlohn auszahlt, fünf Thaler und fünfundzwanzig Silbergroschen, wies ihm zukam; da spricht der Gesell: „Das ist zu viel!" und schiebt die fünfundzwanzig Silbergroschen zurück. „Warum?" sagt der Meister, „es ist für die sieben Tage." — Aber der Gesell spricht: „Nein, ich Habs mir bedacht und für den Sonntag nehme ich kein Geld mehr; denn der Sonntag ist nicht zum Geldverdienen, und wenn ich am Sonntag arbeite, so geschiehts Euch zu Liebe, und Geld will ich nicht." Da sah der Meister den Gesellen groß an, — und seit dem Tage war die Schmiede seden Sonntag verschlossen, und kein Hammer nock Blasebalg mehr zu hören. Merke: Man soll unserm Herr Gott nicht sein drittes Gebot aus dem Katechismus stehlen; und wer in die Kirche will, der findet den Weg sckon. Aus dem Volksblatt für innere Mission. 27. Sonntngsfrühe. Gottesstille, Sonntagsruhe, Ruhe, die der Herr gebot! Meine Seele, wach' und glühe mit im hellen Morgenroth. Könnt' ich in dem Zimmer bleiben, wann das Volk zur Kirche wallt? Könnt' ich Alltagswerke treiben, wann der Glockenruf erschallt? Wo die holden Worte weilen, die der Herr auf Erden sprach: Lasset auch das Brot mich theilen, das er seinen Jüngern brach.

6. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 98

1854 - Leipzig : Brandstetter
98 Holzart ist vorherrschend auf dem Unterharze, wie man die Ostseite des Berges nennt, im Gegensatz zur Westseite desselben, die der Oberharz heißt und wirklich viel höher ist, und also auch viel geeigneter zum Gedeihen der Nadelhölzer. Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit und Anmuth die. Ilse sich hinunter stürzt über die abenteuerlich gebildeten Felsstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so daß das Wasser hier wild emporzischt oder schäumend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus tollen Gießkannen, in reinen Bögen sich ergießt und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja! die Sage ist wahr: die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weißes Schaumge- wand! Wie flattern im Winde ihre silbernen Busenbänder! Wie fun- keln und blitzen ihre Diamanten! Die hohen Buchen stehen dabei, gleich ernsten Vätern, die verstohlen lächelnd dem Muthwillen des lieblichen. Kindes zusehen; die weißen Birken bewegen sich tantenhaft vergnügst und doch zugleich ängstlich über die gewagten Sprünge; der stolze Eich- baum schaut drein, wie ein verdrießlicher Oheim, der das schöne Wetter bezahlen soll; die Vöglein in den Lüsten jubeln ihren Beifall; die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: ,,O, nimm uns mit, nimm uns mist kieb' Schwesterchen!" H. Heine. 60. Die Baumannshöhle. (Beschreibung einer Höhle.) Die Baumannshöhle liegt in einem Kalkfelsen des linken Bode- ufers. Der Weg dahin führt eine ziemliche Strecke weit bergauf. Vor dem Eingänge wölbt sich ein weiter, jedoch nicht sehr hoher Bogen, -eine Art Thor darstellend, unter dem Tische und Bänke für die Besucher der Höhle angebracht sind. Da der Tag ziemlich heiß war und die Er- steigung des Berges unser Blut etwas in Wallung gebracht hatte, so ermahnten uns die Führer, hier ein wenig Platz zu nehmen, um uns abzukühlen, indem es in der Höhle ziemlich kühl sei. Sie selbst zün- deten Lampen an und überreichten auch jedem von uns eine. Mir wurde ein wenig unheimlich zu Muthe, als es hieß: „Nun kann's losgehen!" Der Vater faßte mich indeß bei der Hand, und so ging Alles gut. Der eigentliche Eingang zur Höhle ist kaum etwas breiter, als eine gewöhnliche Hausthür, und dabei so niedrig, daß große Leute sich bücken müssen, wenn sie nicht anstoßen wollen. Man gelangt durch denselben nicht sogleich in die Höhle, sondern geht erst in einem schmalen, finstern Gange 80 Lachter 30 Zoll (1 Lachter hat 80 Zoll zehntheilig Maß) weit bis zu einer kleinen verschlossenen Thür. Nachdem der voran- gehende Führer diese geöffnet, traten wir in die wirkliche Höhle, welche ungefähr die Ausdehnung eines ziemlich großen Zimmers hat. Dev Fußboden ist durch aufgeschüttete Sägespäne seinem größten Theile nach eben, die Decke hoch gewölbt, fast nach Art der Kreuzgewölbe in alten

7. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 184

1854 - Leipzig : Brandstetter
184 schenkt hatte. Wo er unterwegs anhielt, lief meilenweit das Volk her- bei, den Mann zu sehen, der so dreist dem Papste widersprochen. In Erfurt kam ihm die ganze Universität, der Magistrat und die Bürger- schaft entgegen und holten ihn ein. Diese Ehre widerfuhr ihm öfters. In seinem lieben Erfurt und an einigen andern Orten hielt er an und predigte auch. Da war der Zulauf so groß, daß keine Kirche die Menschenmenge fassen konnte. Er hielt darum seine Predigt unter Gottes freiem Himmel, und seine Rede machte einen mächtigen Eindruck auf das Volk. Oft warnte man ihn und hielt ihn ab, weiter zu reisen. In der Nähe von Worms kam sogar ein Bote von Spalatin, Hof- prediger des Kurfürsten von Sachsen, der ihn auffordern sollte, sich nicht in die Gefahr zu begeben. Luther ließ aber zurücksagen: „Und wenn auch so viel Teufel in Worms wären, als Ziegel auf den Dächern, so will ich doch hinein." Am 16 April 1521 zog er in Worms ein. Kaum konnte das Wäglein, in dem er fuhr, durch die Menschenmenge, die ihn sehen wollte, sogar die Dächer waren mit Menschen bedeckt, und ein noch größeres Gedränge war am folgenden Tage. Er mußte durch Seiten- gassen von seinen Begleitern zum Rathhause geführt werden, und doch war kaum durch die Menschenmassen zu kommen. An der Thür des großen Saales, in welchem die Herren versammelt waren, stand der be- rühmte alte Feldherr Georg Frundsberg. Dieser trat zu Luther heran, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: ,7mönchlein, Mönchlein, du gehst jetzt einen Gang, desgleichen ich und mancher Oberster auch in unserer allerernstesten Schlacht nicht gethan haben. Bist du auf rechter Meinung und deiner Sache gewiß, so fahre in Gottes Namen fort und sei getrost: Gott wird dich nicht verlassen!^ — Jetzt öffnete sich die weite Saalthür, und der magere, bleiche, von der Reise abgemattete Dr. Martin stand vor Karl V. Der Kaiser saß in wahrhaft kaiserlicher Pracht auf dem Throne, und in zwei langen Reihen vor ihm saßen die Fürsten, Herzöge, Grafen des deutschen Reiches, die Erzbiscköfe, Bischöfe, Aebte, Abgeordnete von Städten und Gesandte fast aus allen Reichen Europa's — gegen 200 erlauchte Personen, dabei zwei päpstliche Legaten. Mehrere tausend Menschen waren auf den Gängen, den be- nachbarten Straßen und dicht an den Fenstern versammelt. Aus einem Tische mitten im Saale lagen Lutbcr's Bücher. Johann von Eck fragte, ob er die Bücher für die seinigen erkenne, was er bejahte. Ob er sie widerrufen wolle? Darüber bat er sich Bedenkzeit aus, um weder „das Wort Gottes" noch „seiner Seele Seligkeit" durch eine unbe- dächtige Antwort in Gefahr zu setzen. Zum ersten Male hatte Luther vor einer solchen Versammlung gestanden und nicht ohne Zagen ge- sprochen. Doch der Gedanke, daß er nickt seine, sondern Gottes Sache vertrete, gab ihm bald seinen ganzen Muth wieder. Er freute sich da- her, als man ihn schon am folgenden Tage 4 Ubr wieder auf den Reichstag abholte. Zwei Stunden mußte er jedoch unter dem dicht versammelten Volke warten, ehe er vorgelassen wurde.

8. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 158

1854 - Leipzig : Brandstetter
Sh. Die deutsche Geschichte. .1. Die alten Deutschen. (Ein Kulturbild.) Ja, wir sind eines Herzens, eines Blutes.. Schiller. In uralten Zeiten, wohl viele Jahrhunderte vor Christi Geburt, erhobeit sich rüstige Stämme eines kühnen Hirtenvolks im Morgenlande und zogen mit Heerden und Waffen aus ihrer Heimath fort. Von denr Gebirge des Kaukasus stiegen sie nieder an das schwarze Meer, in wel- ches die gewaltigen Ströme münden, der Don, der Dniepr und die Donau; diese zeigten den Wanderern die Wege in die Länder gew Sonnenuntergang und gen Mitternacht. Da kamen ihrer viele in einen ungeheuern Wald; wohl manche Tagereise lang zogen sie darin weiter und nach allen Richtungen umher, und konnten sein Ende doch nicht finden. Breite Flüsse durchschnitten die Wildniß, die metsten rollten von Mittag nach Mitternacht. Auch an unermeßliche Sümpfe kamen die Wanderer, darin hauste furchtbar Gewürm, das sie erschlugen. Aus den finsteren Bergschluchten sprangen ihnen der riesige Ur und das Elenthier, der Wolf und der Bär entgegen; m Kampfe mit solchen Heldenthieren erprobten sie freudig ihre Kraft. Auf den Tristen aber, die dem Sonnenlichte offen standen, weideten kleine wilde Rosse im hohen Grase, die fingen sie listig und gewandt, schwangen sich daraus und tummelten sie. Welche von den Einwanderern bis an die Meeres- küste drangen, die fanden dort den goldglänzenden Bernstein, den die Wellen bei Nord - oder Westwind ihnen zuwarfen; welche tiefer in Mitten des Landes hinzogen, die entdeckten reiche Salzquellen, deren Fluth sie auf glühende Kohlen gossen, so gewannen sie edle Würze zum Schmause des erlegten Wildes. So rauh dies Land war, — dem kernhaften Volke gefiels. Nichts auf der Welt ging ihm über die Freiheit; in diesen Wäldern und Berg- schluchten schien sie am besten geborgen. Und so blieben denn die ein- zelnen Stämme auf den weiten Länderstrecken als auf ihrem Eigen- thume, und jeder einzelne Hausvater baute sich, fern von den Anderen, aus gewaltigen Stämmen schlicht und recht das Haus, und umgab den Hofraum mit Psahlwerk, das war nun sein und der Seinigen unver- letzliches Heiligthum, und er waltete nach alter Sitte darin wie ein Priester, Richter und Fürst. Groß, stark, schön waren die Deutschen in alter Zeit; Keusch- heit, Einfachheit der Sitten und Freiheit erhielten den Kindern t>ic

9. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 205

1854 - Leipzig : Brandstetter
205 M Ueberzeugung geworden, daß es keine militairische Verlegenheit gebe, aus welcher man sich nicht am Ende durch einen Kamps Mann gegen Mann herausziehen könne. Wenn die Truppen ihre Befehle hatten, so konnte er die Ausführung kaum erwarten, und alle Bewegungen schienen ihm zu langsam Es war nicht rathsam, ibm den Entwurf zu einer Schlacht vorzulegen, deren Dauer auf den ganzen Tag und die Ent- scheidung auf den Abend berechnet war. Sein Charakter verlangte schnellere Entscheidung. Die Reiterei war seine Lieblingswaffe. Von seinem Gleichmuth in Gefechten, von seiner Todesverachtung werden viele Züge erzählt. Im größten Kugelregen bei Ligny rauchte er gelaffen seine Pfeife, die er an der brennenden Lunte des nächsten Kanoniers angezündet hatte. Seine Umgebungen hatten immer alle Mühe, ihn von der persönlichen Theilnahme an einzelnen Angriffen zurückzuhalten, besonders wenn ein Gefecht ungünstig ausfiel: dann wollte er zuletzt immer persönlich mit der Reiterei 'Alles wieder um- lenken, und indem er sagte. ,,Ich werde sie gleich mal anders fassen!" oder: „Na, ich will schon machen, laßt mich nur erst unter sie kommen!" sah er sich eifrigst nach der nächsten Reiterei um, pies die Anführer her- bei, denen er das Meiste zutraute, und war oft kaum zu verhindern, feinen für das Ganze vielleicht schon zwecklosen, für die Truppen aber selbst im Gelingen verderblichen Anschlag auszuführen. Aus dem Schlaf aufgerüttelt, um die Meldung zu vernehmen, daß Napoleon eine neue, so unerwartete, als kühne Bewegung ausführe, antwortete Blücher gäh- nend: „Da kann er die schönsten Schmiere kriegen!" gab einige für den Fall nöthige Befehle und drehte sich gelassen aus die andere Seite zum Weiterschlafen. Durch solche Art zu sein und die Dinge zu nehmen, hatte Blücher eine unwiderstehliche Wirkung auf das Volk: der gemeine Mann war ibm überall, wo er sich zeigte, sogleich zugethan; selbst in Frankreich hatte das Volk eine Art Vorliebe für ihn. Ihm war ins- besondere die Gabe eigen, mit den Soldaten umzugehen, sie zu er- muntern, zu befeuern ; mit dem Schlage weniger Worte, wie sie der Augenblick ihm eingab, durchzuckte er die rohesten Gemüther. Einst wollte er kurz vor einem Sturme seine Truppen anreden: da fiel ihm ihr schmutziges Aussehen auf, und sogleich an diesen Eindruck seine Worte anknüpfend, rief er in seiner Kraftsprache: „Ker'ks, ihr seht ja aus wie die Schweine. Aber ihr habt die Franzosen geschlagen. Da- mit ist's aber nicht genug. Ihr müßt sie heut' wieder schlagen: denn sonst sind wir Alle verloren." Eine Anrede, welche von der größten Redekunst nicht glücklicher ausgedacht und angeordnet werden konnte. Eben so glücklich trafen oft seine Scherzworte; z. B. wenn er einem Bataillon Pommern, welches beim Eindringen in Frankreich überaus brav gethan, aber auch sehr gelitten hatte und in ernster, fast düsterer Haltung einherzog, vertröstend zurief: „Nun, Kinder, sollt ihr auch so lang' in Frankreich bleiben, bis ihr Alle französisch könnt." Das ganze Bataillon war augenblicklich in gute Laune versetzt. Nichts war merk- würdiger, als wenn er von seinen Kriegsereignissen erzählte. Am

10. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 169

1854 - Leipzig : Brandstetter
169 Recht (Investitur) der Ausübung ihres geistlichen Amtes und der damit verbundenen Grasschaftsrechte ertheilen zu können. Damit war je- doch der herrschsüchtige Papst noch nicht zufrieden. Sein Streben war, Kaiser, Könige und Fürsten sollten mit aller ihrer Macht dem Papste unterworfen sein. Er erklärte in einem noch vorhandenen Briefe öffent- lich, der Papst sei der Nachfolger des h. Petrus, der Statthalter Christi auf Erden; seine Gewalt sei allein von Gott, alle andere von ihm. Die geistliche Herrschaft müffe die weltliche leiten uird beleben, wie die Sonne den Mond, und die Seele den Leib. Bei diesem Manne war der deutsche Kaiser Heinrich Iv. von den Sachsen wegen mancherlei Bedrückungen verklagt worden, und der Papst forderte den Kaiser zur Rechenschaft. Als Heinrich diese Zumuthung jedoch zurück wies, sprach Gregor über ihn den Bann aus. An- fangs lachte jener darüber, aber gar bald zeigten sich die furchtbaren Folgen. Nicht nur alle seine Feinde traten nun offen auf, da sie ja durch den Bann ihres Unterthanencides entbunden waren, sondern auch die verließen den aus der Kirche ausgestoßenen Kaiser, die er mit Wohl- thaten überhäuft hatte. Als endlich sogar die Fürsten zusammentraten und ihm drohten, einen andern Kaiser zu wählen, wenn er sich nicht mit dein Papste versöhne, da entschloß sich der Kaiser nach Italien zu reisen. Es war im Winter des Jahres 1077, als er mit seiner Frau, seinem Söhnlein nebst einem kleinen Gefolge die mühsame Pilger- fahrt antrat. Er kam an die Alpen. Hier hatten ihm seine Feinde, denen daran lag, daß er im Banne blieb, alle gebahnten Wege verlegt. Er mußte deshalb einen großen Umweg durch einen Theil von Frank- reich machen und über die Seealpen nach Italien sich einen Weg bahnen. Hier auf den starren Eisfeldern und Gletscherrücken war kein Schritt ohne Lebensgefahr. Ueber verborgene, kaum dem kühnen Gemsenjäger gangbare Pfade stieg er mühsam hinan. Und doch war die größte Eile nöthig; denn die Frist, welche ihm die Fürsten gesetzt hatten, neigte sich schon ihrem Ende. Endlich war der Gipfel des Berges erreicht; aber noch größere Mühseligkeiten und Gefahren bot die andere Seite dar. Diese war so abschüssig und glatteifig, daß man keinen festen Fuß fassen konnte. Auf Leben und Tod mußte der Versuch gewagt werden. Die Männer krochen auf Händen und Füßen in beständiger Angst, in den jähen Abgrund hinunter zu rollen. Die Frauen wurden in Schläuchen von Ochsenhäuten an Seilen hinabgelassen. An den gefährlichsten Stellen wurden die Pferde vorangelassen, indem man ihnen die Beine zusammen band und sie an Stricken hinunter gleiten ließ, wobei mehrere umkamen. Mit beispielloser Geduld bestand Heinrich alle Mühseligkeiten und Ge- fahren der Reise, um sich nur wieder mit dem Papste auszusöhnen. Gregor war bei Heinrichs Ankunft gerade auf seiner Reise nach Deutschland zum Reichstage nach Augsburg begriffen und eben in Ober- italien angelangt. Er erschrack, als er hörte, der Kaiser sei im An- märsche. Denn er vermeinte, Heinrich komme, um sich für die ihm angethane Schmach zu rächen. Und wirklich hätte Heinrich solches thun i
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