245
das donnernde Getöse auf eine Stunde im Umkreise ver-
nimmt. Da ist natürlich die Schifffahrt unterbrochen,
denn wer würde es wagen, in diese Tiefe binadzufah-
ren. Doch ist die Schifffahrt oberhalb des Wasserfalles
überhaupt nicht frhr bedeutend, da der Strom noch rei- 5.
ßend und weder sehr breit, noch sehr tief ist. Von da
an tritt er aber in die Ebene ein und wendet sich bei
Basel auf einmal nordwärts, indem er den Schwarzwald
zur Reckten und die zu Frankreich gehörigen Vogesen
zur Linken behält. Da wird also der Rhein auf kurze *0.
Zeit auch ein französischer Fluß; doch nicht eigentliche
Franzosen wohnen in dem Elsaß und in der Stadt
Straßburg, sondern durch Eroberung zu Frankreich ge-
brachte Deutsche. Da, wo der Schwarzwald immer nie-
driger wird, und sich an den Odenwald anschließt, kommt 15.
der schiffbare Neckar aus Schwaben daher, und vereinigt
sich bei Mannheim mit dem schon sehr breiten und tie-
fen Rhein. Noch größer ist der Zufluß, welchen der Main
dem Rhein bei Mainz zuführt. Dieser kommt ganz ge-
gen die Art der übrigen deutschen Flüsse von Osten her, 20.
schlängelt sich durch das Frankenland an Bamberg, Würz-
burg und Aschaffenburg her und wird bei Frankfurt so
breit, als der Rhein unter der Brücke zu Base! ist, dann
vereinigt er sein gelbliches Wasser mit dem bläulichen
des Rheins. Gleich unter dieser Stelle, unter der main- 25.
zer Schiffbrücke wird der letztere Strom 1800 Fuß breit,
so daß man eine halbe Viertelstunde braucht, um über
die Brücke zu geben. Bei Bingen dagegen, wo ihm
links die Nahe zufließt, wird er schmaler, denn er muß
sich zwischen gewaltigen Bergen hindurchdrängen, wodurch 30.
zwar einige strudelnde Stellen in seinem Bette hervor-
gebracht, die Schifffahrt aber nicht gehemmt wird. Viel-
mehr nehmen sich die steilen, unten mit Reben, oben mit
Wald bewachsenen Ufer, woran zahlreiche freundliche
Oerter und alte Burgen lieqen, desto schöner aus. Da 35.
kommt bei Koblenz die schiffbare Mosel, welche sich aus
Frankreich durch ein enges, krummes, aber weinreiches
Tbal windet. Sie ist der letzte recht schiffbare Zufluß des
Rheins; denn die fast gegenüber einmündende Lahn, die
weiter unten mündende Ruhr und Lippe können keine 40.
großen Schiffe tragen. Schon bei Köln und Düsseldorf
werden die Ufer des Rheines ganz flach und hören auf
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Basel Frankreich Rhein Elsaß Frankreich Odenwald Schwaben Mannheim Rhein Main
dem_Rhein Mainz Bamberg Aschaffenburg Frankfurt Rhein Rheins Koblenz Frankreich Rheins
244
Flüsse. Diese entspringt auf dem Schwarzwalde und
richtet ihren Lauf östlich durch die bairische Hochebene,
dann durch Oestreich und Ungarn in die Türkei bis zum
schwarzen Meere. Da in dieser Richtung Europa viel
5. ausgedehnter ist, als in der anderen von Suden nach
Norden, so kann auch der Lauf der Donau viel langer,
ja noch einmal so lang sein, als der der übrigen deut-
schen Ströme. Auf einem so langen Laufe wird natür-
lich auch ihre Wassermasse durch Zuflüsse von beiden
10. Seiten sehr verstärkt, so daß sie schon in Ungarn eine
Breite von einer Viertelstunde und eine beträchtliche Tiefe
erreicht. Allein die Schifffahrt auf derselben ist dennoch
nicht so lebhaft, als z. B. auf dem Rhein, theils weil
der untere Theil ihres Laufes in der dem Handel un-
15. freundlichen Türkei liegt, theils weil sie eine reißende
Strömung und manche gefährlichen Stellen hat. Doch
ist in der letzten Zeit durch künstliche Sprengung der
Felsen daran Vieles gebessrt worben, und wenn der jetzt
vollendete Ludwigskanal quer durch Baiern die Donau
20. mit dem Maine und dadurch mit dem Rheine verbindet,
wirb dieser Weg bald benutzt werden, um aus der Nord-
see in das schwarze Meer Waaren zu lra Sporliren.
Dann wirb Rhein, Main und Donau belebter werben,
als sie jetzt schon sind.
3.
25. Der Rhein wird fast allgemein als Deutschlands
schönster Strom angesehen, nicht sowohl wegen seines
klaren blauen Wassers, als wegen der Fruchtbarkeit und
Mannigfaltigkeit seiner Ufer. Er kommt aus der Schweiz,
wo er sich in der Nähe des Sankt Gotthardsberges aus
30. einer Anzahl starker Bäche sammelt, welche sämmtlich
den Namen Rhein führen. Darauf krümmt er sich um
die östliche und nördliche Schweiz herum und verstärkt
sich durch die schweizerischen Gewässer, von welchen die
Aar ihm an Größe fast gleich kommt. Merkwürdig ist,
35. daß er hier an der deutschen Gränze den Bodensee durch,
fließt, einen See von der Größe eines kleinen Ländchens,
ünd daß er dann einen gewaltigen Wasserfall bildet. Er
stürzt sich nämlich in der Nähe der Stadt Schaffhausen
von einem mehr als haushohen Felsen herab, so daß sich
40. die Wellen in lauter Schaum auflösen, und daß man
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Türkei Europa Donau Ungarn Rhein Donau Maine Rheine Rhein Main Rhein Deutschlands Schweiz Rhein Schaffhausen
. 246
schön zu sein. Dies ist noch mehr der Fall, wenn er
Weiter unten in das holländische Gebiet eintritt und sich
dort in so viele Arme theilt, daß man kaum ihre Namen
behält, ja daß derjenige, welchem der Name Rhein bleibt, sich
5. früher im Sande verlor, jetzt durch einen Kanal in das
Meer geleitet wird. Freilich geht die Wassermasse darum
nicht verloren, der größeste Arm vereinigt sich vielmehr
mit einem aus Frankreich und Belgien kommenden an-
sehnlichen Flusse, der Maas, worauf sie unterhalb Rotter-
10. dam ihr Wasser zusammen in die Nordsee ergießen.
4.
Kleiner und von kürzerem Lauf ist die W eser, dafür
aber auch nach Ursprung und Mündung ein deutscher
Fluß, in dessen Nabe einst die Römer von den Deut-
schen geschlagen wurden. Die Weser erhält ihren Na-
15. men erst durch die Vereinigung der beiden bereits schiff-
baren Flüsse, Fulda und Werra, wovon die Erstere auf
der Rhön, die Andere an dem Tbüringer Wald entspringt.
Sie bringen die Gewässer des Hessenlandes und Thürin-
gens zusammen, und der durch ihre Vereinigung bei
20. Münden entstandene Strom drängt sich zwar anfangs
noch durch Gebirge, besonders durch die sogenannte West-
phälische Pforte, fließt aber dann im ebenen Lande an
der Stadt Bremen vorbei in die Nordsee. Nur ein be-
deutender Nebenfluß verstärkt die Weser, die langsam
25. fließende Aller mit den braunschweigischen und hannöve-
rischen Gewässern. An ihrer Mündung, wo die Weser
das Oldenburgische von dem Hannoverischen trennt, er-
weitert sie sich durch die eindringende See zu einer Art
Meerbusen.
5.
30. Dieser Mündung nähert sich auch der vierte deutsche
Strom, die Elbe, biö auf wenige Meilen, obgleich die
Quelle derselben von den Weserquellen sehr entfernt liegt.
Denn die Elbe entspringt in Böhmen auf den Hochebe-
nen des Riesengebirgs. Nachdem sie sich nun mit den
35. sämmtlichen Gewässern des gleich einem Kessel nach der
Mitte zu vertieften Köniareichs Böhmen verstärkt hat,
bricht sie durch das Erzgebirge in einer engen Schlucht
hindurch, doch ohne einen Wasserfall zu machen und er-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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ß
216
@r will den Arm erheben, den Arm erhebt er nicht;
„„Und hast du ihn erschlagen, so war's im rechten Streit;
Und willst du mir verzeihen, komm, Hans, ich bin bereit!""
G. Seidl.
221. Die Gebirge Deutschlands.
1.
Deutschlands Boden ist weit mannigfaltiger, als
5. der der meisten anderen europäischen Länder. Während
an seiner nördlichen Küste eine ungeheuere Ebene herzieht,
die so niedrig liegt, daß sie zum Theil durch Dämme
gegen die Fluthen des Meeres geschützt werden muß, er-
heben sich an seinem südlichen Rande die himmelhohen
10. Alpen, deren höhere Spitzen mit ewigem Schnee und
Eise bedeckt sind. Und zwischen diesen höchsten und tief-
sten Gränzen liegen die Hochebenen, die Gebirge und
das Hügelland von Mittel- und Süddeutschland. Da
ziehen Bergketten von Süden nach Norden an den Ufern
15. des Rheines hin und von Osten nach Westen, um das
Maingebiet von dem der Weser und der Elbe zu schei-
den, oder um zwischen Elbe, Oder und Donau Gränzen
zu ziehen. Ganz Süddeutschland, das Land am Fuße
der Alpen, das Land, wo so viele Flüsse ihren Ursprung
20. nehmen, liegt hoch über dem Meere. Wie sollte sonst
das Wasser Fall nach der Nordsee oder dem schwarzen
Meere haben? Die Stadt München liegt in einer Ebene.
Wenn aber das Meer bis an sie heranreichte, so würde
sie eine der höchsten Bergstädte in Deutschland sein.
25. Durch die große Entfernung von der Nordsee vertheilt
sich nämlich die Senkung auf wohl 100 Meilen und
man wird die hohe Lage der Stadt nur an der rauhe-
ren Luft, welche dort herrscht gewahr.
2.
2. Außer den Alpen, welche besonders beschrieben
30. zu werden verdienen, gehört zu den interessantesten Ge-
birgen Deutschlands der Schwarzwald in der Ecke,
welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht. Von
seinem höchsten Punkte, dem Feldberg, aus verbreitet sich
der Schwarzwald längs des Rheines durch Baden und
35. längs der auf ihm entspringenden Donau nach Schwa-
den, und begleitet unter dem Namen Rauhe Alp den
Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein. Den Namen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
217
hat der Schwarzwald von seinen düsteren Wäldern,
welche immer noch die ebneren Gegenden und selbst
Holland mit Holz versorgen, das in großen Flößen den
Rhein hinabgesendet wird. Doch nur die hohen Gipfel
und Flächen, welche für Getraidebau zu kalt sind, sind 5.
stark bewaldet, in den Thälern an den Bächen nach dem
Bodensee und Rhein hin ist es fruchtbar und schön, und
es fehlt nicht an zartem Obst und selbst nicht an gutem
Wein. Weiter oben aber müssen sich die Leute durch
allerlei Kunstarbeiten ihr Brod erwerben. Da verferti- 10.
gen sie die bekannten hölzernen Uhren und schnitzen Thier-
bilder aus Holz, flechten Strohhüte oder arbeiten in den
zahlreichen Glashütten. Da sie sparsame Leute sind, so
sind sie in ihrer Armuth» doch nicht arm, bleiben bei
ihrer Landestracht und Sitte, und zeigen, wie die Schwa- 15.
den überhaupt, große Vorliebe für ihr Vaterland. —
Aehnlich dem Schwarzwalde ist der Odenwald, wel-
cher jenen jenseits des Neckars fortsetzt und bis in die
Nähe des Mains reicht. Seine Berge erreichen jedoch
die Höhe des Schwarzwaldes nicht, werden deßhalb auch 20.
weit früher vom Schnee befreit und lassen allenthalben
den Ackerbau zu. Auch herrscht in dem Odenwald das
freundlichere Laubholz vor. Besonders schön sind die
dortigen Buchenwälder. Nach dem Thale oder der Ebene
des Rheins zu ist der Odenwald noch schärfer abgeschnit« 25.
ten als der Schwarzwald. Es ist als wäre eine Reihe
Bergkegel nach der Schnur dahingesetzt. Darum heißt
die darunter laufende Landstraße die Bergstraße, und
nach dieser die ganze Gegend. Dort zwischen Darmstadt .
und Heidelberg ist eine herrliche Natur. Von den Ber- 30.
gen die weitesten, vortrefflichsten Aussichten, an den Ab-
hängen Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsische. Die
Ebene mit Dörfern besät, der Rhein gleicht einem silber-
nen Streifen, mit den Thürmen ehrwürdiger Städte be-
setzt. Jenseits erblickt man in blauer Ferne den Don- 35.
nersberg, welcher die Verbindung zwischen den fran-
zösischen Vogesen und dem zu Preußen gehörigen
Hunsrücken macht.
3.
3. Nun folgt das Mainthal, welches man als die
Scheide zwischen Nord- und Süddeutschland ansehen 40.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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218
kann. In der Ecke zwischen diesem und dem unteren
Nheinthale, dem Hunsrück gegenüber liegt der Taunus,
ein Gebirge, welches wegen seiner Naturschönhciten ebenso
berühmt ist, als wegen seiner zahlreichen Mineralquellen,
5. und welches sich über das Herzogthum Nassau verbreitet,
bis es sich an den Westerwald anschließt. So herr-
lich der Taunus mit seinen südwestlichen Spitzen gegen
Frankfurt und Mainz hinausragt, so reich das Rheingau
unter seinem Schutze von Neben grünt, so ist doch das
10. Innere dieses Gebirges oft unfruchtbar, denn der Schie-
fer, woraus der Boden großentheils besteht, ist günstiger
für den Weinstock, als für den Weizen. Weit rauher
und wilder ist jedoch der Westerwald an den Ufern der
Lahn, welcher zugleich mit den weitläuftigen und öden
15. Gebirgen Westphalens zusammenhängt. Doch schicken
auch diese eine schöne Gruppe von Bergen gegen den
Rhein hin, das Siebengebirge bei Bonn. Dies ist
der letzte bedeutende Gebirgspunkt an der rechten Rhein-
seite. Von da aus werden die Berge immer mehr zu
20. Hügeln und endlich verflacht sich Alles bis nach Holland.
4.
Folgt man nun im Osten dem Laufe der Elbe, so
hat man zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge.
Das höchste, von dem die Elbe selber kommt, ist das
Riesengebirge. Außer den Alpen sendet dies die
25. höchsten Gipfel gen Himmel; doch bleibt selbst auf der
Riesenkoppe der Schnee noch nicht Jahr aus, Jahr
ein liegen. Man kann sie ohne Gefahr besteigen und
in der oben erbauten Kapelle Unterkunft finden. Es
läßt sich denken, welch ungeheure Aussicht man von da
30. haben muß, da man über alle übrigen Kuppen hinweg
zugleich zu Böhmen und zu Schlesien hineinsieht. In-
dessen ist es mehr schauerlich als freundlich, denn große
Flüsse und Städte fehlen in der Nachbarschaft, und in
den Thälern sieht Alles nur klein aus. Auch sind die
35. Berggipfel, auf welche der Blick fällt, großentheils kahl,
oder mit schlechtem Gehölz bewachsen.
Auf dem linken Elbufer, doch in ziemlicher Entfer-
nung zieht der Böhmer Wald und das Fichtelge-
birge, durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird.
40. Es sind wilde, mit Wald bewachsene Gebirge, welche an
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
219
Naturschönheiten nicht besonders reich sind. Wohl aber
benutzt man ihr Holz zur Glasfabrikation, und das böh-
mische Glas ist in ganz Europa berühmt. Von dem
Fichtelgebirge ist noch merkwürdig, daß es nach drei
Stromgebieten und nach vier Himmelsgegenden nicht 5.
unbeträchtliche Flüße aussendet, nämlich die Raab zur
Donau, die Eger und Saale zur Elbe, den Main aber
zum Rhein, so daß er von Osten nach Westen das Herz
von Deutschland durchströmt.
Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge 10.
verschlossen. Nur die Elbe hat sich ein enges Thal ge-
brochen, und wenige fahrbare Straßen führen aus Böh-
men in das Sachsenlemd. Das Erzgebirge verkündigt
durch seinen Namen schon, was für Produkte sich darin
finden. Statt der Aussichten und fruchtbaren Thäler 15.
sind es hier die Erzgruben, welche am meisten interessi-
ren. Schon seit alten Zeiten wird hier von den Berg-
knappen Silber und vieles andere Metall zu Tage ge-
fördert, während die sieißigen Frauen und Mädchen
Spitzen klöppeln. Bei all diesem Reichthum im Innern 20.
der Erde ist indessen das Volk arm, und ließen sie sich
nicht mit Wenigem genügen, so könnten so viele Men-
schen auf dem unfruchtbaren Boden gar nicht leben.
5.
Das Innere von Deutschland zwischen Elbe, Rhein
und Main ist von verschiedenen unter sich zusammenhän- 25.
genden Gebirgen durchzogen, welche an Höhe und Aus-
dehnung den bisher genannten meistens nachstehen, aber
desto mehr zur Mannigfaltigkeit des Landes beitragen.
Da ist der Thüringer Wald, von welchem der
Hauptarm der Weser, die Werra, ihren Ursprung nimmt, 30.
und welcher zugleich Gewässer in den Main und in die
Elbe sendet. 'Zwar gibt ihm das Nadelholz womit er
größtenteils bedeckt ist, ein etwas düsteres Ansehen, und
Silbererze werden nicht aus seinem Schooße gegraben;
doch fehlt es nicht an schönen, weiten Aussichten in ge- 35.
segnete Fluren, und an freundlichen Thälern. Gewerb-
same Städte liegen rings umher. In manchen Orten
schmiedet man vortreffliche Eisen- und Stahlwaaren,
und in den entlegensten Dörfern verstehen die Leute sich
durch Verfertigung von allerlei Holzwaaren und Kin- 40.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Eger Main Rhein Deutschland Sachsenlemd Deutschland Rhein Main Main
220
derspielsachen ihren Unterhalt zu erwerben. Da werden
Schachteln zusammengebogen, Schiefertafeln eingefaßt,
Kieuruß in Fäßchen gepackt, Puppengestelle, hölzerne
Flinten und Säbel geschnitzt und was des Tandes noch
5. mehr ist, der gewöhnlich von Nürnberg aus versandt
wird und darum Nürnberger Waare heißt. Auch Sing-
vögel fangen die armen Bergbewohner ein, stecken sie in
selbst verfertigte Käfige, lehren sie Liedchen pfeifen und
tragen dieselben dann zum Verkaufe herum. Weiter
10. yinab am Main folgt die Rhön, der Vogels berg,
der Spessart, holzreiche Gebirge, worin man vorzüg-
lich Viehzucht treibt. Sie trennen das fruchtbare Fran-
ken, welches den Main umgibt, von dem alten Hessen,
das um die Fulda und Lahn her lag, während jetzt auch
15. Gegenden am Rhein und Main dazu gekommen sind.
6.
Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen
weitausgedehnte, aber nicht hohe Gebirge, die man un-
ter dem Namen der westphälischen zusammenfassen
kann, und deren nördlichste Ecke als Teutoburger
20. Wald eine geschichtliche Berühmtheit erlangt hat. Denn
dort fiel die große Schlacht vor, worin der deutsche Feld-
herr Hermann die eingedrungenen Römer besiegte und
dadurch sein Vaterland aus immer von ihrer Herrschaft
befreite. Weit wichtiger ist das nördlichste Gebirge zwi-
25. schen der Weser und Elbe, der Harz. Man erwartet
in dieser Lage, wo Deutschland sich schon zum Meere
hinsenkt und allenthalben die Ebenen beginnen, kein so
hohes Gebirge mehr, dessen höchster Punkt, der Brocken,
sich fast so hoch über das Meer erhebt als d^r Schwarz-
30. Wald, weil aber die Umgebung niedriger ist, weit ansehn-
licher emporsteigt. Dort hat man natürlich eine unge-
heure Aussicht über Gebirg und Ebene und bis zur
Elbe hin. Auch fehlt es nicht an guten Anstalten für
die Reisenden, denn es ist ein Wirthshaus auf dem Gip-
35. fel, das sogenannte Brockenhaus. Der Berg heißt auch
Blocksberg, und unter diesem Namen galt er früher als
der Sammelplatz der Hexen, welche in der Walpurgis-
nacht dort zusammenkommen und mit dem Teufel ihren
Tanz halten sollten. Außer diesem hohen Berg hat der
40. Harz noch weitere Merkwürdigkeiten, ungeheuer tiefe
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg Hermann Blocksberg
Extrahierte Ortsnamen: Main Main Hessen Fulda Rhein Main Rhein Deutschland
151
78. Die Hochebene von Oberschwaben.
All der mittäglichen Grenze von Württemberg breitet der Bvdensee seinen
herrlichen Wasserspiegel aus. Er ist 9 '/2 Geviertmeisen groß, so groß als eines der
größten Oberämter unseres Landes, und trägt daher mit Recht seit alter Zeit den
Namen „schwäbisches Meer". Im Süden ziehen an ihm die langen Kettenzüge der
Schweizer und Tiroler Alpen, dieses Grenzgebirgs zwischen Deutschland und Italien,
vorüber. Fünf Staaten, nemlich Baden, Württemberg, Bayern, Oesterreich und die
Schweiz haben an seinen Ufern Theil; ihre Handclsfahrzeuge und Dampfschiffe be-
fahren ihn. Er erstreckt sich von Südost nach Nordwest, von der österreichischen
Stadt Bregenz bis zur badischen Stadt Constanz zwölf Stunden weit; hier theilt er sich
in zwei Arme, von denen der eine, der untere oderzeller See, durch welchen der Rhein
seinen Abfluß hat, fünf, der andere, der Uebcrlinger See, sechs Stunden lang ist.
In jenem liegt die lieblichejnsel Reichenau, in diesem die schöne Insel Meinau. Seine
größte Breite hat der See zwischen Friedrichshafen und Rorschach, sie beträgt fünf
Stunden; auf dieser Linie befindet sich auch seine größte Tiefe mit 850 Fuß. Vom
nördlichen Ufer besitzt Württemberg gerade den mittleren Theil, jedoch nur in einer
Ausdehnung von fünf Stunden. Hier liegt die Stadt Friedrichshafen (früher Buch-
horn genannt), ein wichtiger Stapelplatz für den Handel zwischen Deutschland, der
Schweiz und Italien. Von hier aus wird hauptsächlich der Getreideüberfluß Ober-
schwabens der östlichen Schweiz zugeführt.
Vom Bodensee aus gegen Mitternacht breitet sich bis zur Donau eine Ebene
aus, welche 1500 bis 1900 Fuß über dem Meeresspiegel liegt und von dem Stamm
der Oberschwaben bewohnt wird; sie wird die Hochebene von Oberschwaben genannt.
Gegen Osten zieht sie sich weit ins Bayrische, gegen Westen ins Badische und das
jetzt mit Preußen vereinigte frühere Fürstenthum Sigmaringen hinein. Im Osten
scheidet der Jllerfluß den württembergischeu Antheil vom bayrischen. Das württem-
bergische Oberschwaben ist etwa 70geviertmeilcn groß und kam erst im Anfang die-
ses Jahrhunderts an Württemberg, vorher gehörte es zu Oesterreich; einige Städte
jedoch, wie Ulm, Biberach, Leutkirch, Jßny, Wangen, Buchhorn, waren freie
Reichsstädte.
An der nördlichen und südlichen Grenze von Oberschwaben fließen zwei Haupt-
ströme Europas fast gleichlaufend, jedoch in entgegengesetzter Richtung, die Donau
nach Nordosten, und der Rhein gegen Westen; letzterer ist der Hauptzufluß des Bo-
densees. Es zieht somit die Wasserscheide zwischen Donau und Rhein durch Ober-
schwaben. Sie bildet einen halbkreisförmigen Bogen, der von Süd nach West zieht,
und theilt die Landschaft in zwei Gürtel. Der nördliche enthält das Wassergebiet
der Donau. Diese entspringt auf dem Schwarzwald. Ihre zwei Quellbäche, Brigach
und Brege, vereinigen sich bei Donaueschingen und nehmen hier den Namen Donau
an. Der Fluß strömt nun in nordöstlichem Lauf an Tuttlingen und Sigmaringen
vorbei und betritt bei Scheer das Württembergische Oberschwaben. Er fließt sofort
meist in einem sumpfigen oder Riedchale, das breit und flach ist, keine Bäume und
nicht einmal Gebüsch hat, an Riedlingen, Munderkingen, Ehingen vorbei bis Ulm.
Hier wird die Donau durch die Vereinigung mit der ans den Allgäuer Alpen herab-
kommenden, wasserreichen Iller auf einmal schiffbar, geht aber nun gleich ins Bay-
rische über. Die Dona» empfängt ans der rechten Seite von Süden her folgende
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Zuflüsse: die Ostrach, Schwarzach, Kanzach, gliß, an welcher die Stadt Biberach
liegt, die Westernach, welche durch Vereinigung der Darnach und Rottum entsteht,
die Roth und die Iller. Alle fließen von Süd nach Nord. Der südliche Gürtel
von Oberschwaben dagegen gehört zum Stromgebiet des Rheins; diesem sendet er
seine Wasser durch den Bvdensee zu. Der Hanptfliiß ist die Schüssen, deren Thal
sich oberhalb der Stadt Ravensburg zu einem Becken erweitert, welches zu den freund-
lichsten Gegenden des Landes gehört. Auch kündigt der hier beginnende Weinbau
bereits die milde Seegegend au. In Ravensburg wurde höchst wahrscheinlich das
erste Liunenpapier gemacht. Rechts von der Schüssen mündet die Aach bei Fried-
richshafen, links die Argen bei Langenargen in den Bodensee.
Man darf sich aber nun Oberschwaben nicht als eine vollkommene Ebene vor-
stellen, es wechseln Höhen und Tiefen mit einander ab; doch zeigen die Höhen fast
nirgends schroffe und eckige Formen und keine jähen Gipfel. Fast überall begegnen
uns volle, runde Wellenlinien. Im nördlichen Gürtel, der sich allmählich gegen die
Donau hin verflacht, lagern sich langgestreckte, flache Landrücken zwischen die Fluß-
thäler. Nur ein einziger bedeutender Berg, der Bussen, erhebt sich im Süden der
Donau bei Niedlingen bis zu 2332 Fuß, indem er von einer breiten Grundlage ge-
mach ansteigt; man sieht ihn weit und breit in Oberschwaben. Der südliche Gürtel,
der sich gegen Süden zum Bvdensee abdacht, ist von regellos auftretenden Hügel-
reihen, Hügelgruppen und einzelnen Bergen bedeckt. Hier zeichnet sich besonders die
2364 Fuß hohe Waldburg, östlich von Ravensburg, die das Stammschloß der Truch-
seßen von Waldburg trägt, durch ihre große und herrliche Aussicht aus. Man über-
sieht auf ihr ganz Oberschwabcn, westlich bis zum Schwarzwald, nördlich bis zur
Alb, östlich weit ins Bayrische hinein, und im Süden den herrlichen Spiegel des
Bodensecs samt dem prachtvollen Alpengebirge.
Wie die Oberfläche Oberschwabeus wenig Abwechslung in ihrer Formengestal-
tung zeigt, so bietet auch die Pflanzenwelt, mit der sie bekleidet ist, ein einförmiges
Bild dar. Unübersehbare Fruchtfelder, weithin sich erstreckende, düstere Tannenwälder
wechseln mit baumlosen, sumpfigen Mooren und Rieden ab, welche die flachen, breiten
Thalgründe bedecken. Die Riede werden theils durch die geringe Senkung des Bo-
dens, welche d-n raschen Ablauf des Wassers verhindert, theils durch eine unter der
Dammerde befindliche Lehm- oder Lettcnlage veranlaßt, welche das Wasser nicht in
die Tiefe hinabsickern läßt. Aus derselben Ursache gibt cs in Oberschwaben auch so
viele Seen und Weiher, welche jedoch in das einförmige und etwas düstere Natur-
gemälde eine liebliche Unterbrechung bringen. Der größte unter dielen Seen ist
nächst dem Bodensee der Federsee, der sich in einer großen Ebene bei Buchau über
einen Flächenraum von etwa 811 Morgen ausbreitet, aber nur achtzehn Fuß tief i>t.
Noch im Anfang dieses Jahrhunderts war er 3475 Morgen groß, ja vor dem Jahr
1787 breitete er sich so weit aus, daß Buchau eine Insel war. Um urbares Laud
zu erhalten, wird noch immer von seinem Grund künstlich trocken gelegt. Seinen
Namen hat er von dem woll- und federartigen Samen der Sumpfpflanzen, welche an
seinen Ufern wachsen. Wegen der vielen stehenden Wasser und der großen Feuchtig-
keit sind überhaupt in Oberschwaben die Torfmoor-, Sumpf- und Walierpflanzcn,
so wie auch die Sumpf- und Wasservögel, z. B. wilde Enten, Wasserhühner, Schne-
pfen, Kibitze, Möven u. dgl., einheimisch. Jene Unterlage von Lehm gibt aber auch
einen fetten, für Kornban geeigneten Boden. Oberschwaben erzeugt daher sehr viele
und gute Frucht, Roggen und Dinkel (der letztere wird Beesen genannt), und ist so
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]