58 Die Deutschen Landschaften.
Auf den Tüneninseln mit ihrer reinen stärkenden Seeluft sind vielbesuchte
Seebäder entstanden, unter denen Borkum, Norderney (f. S. 54) und
Sylt hervorragen. Helgoland (|. S. 54), gegenüber der Elbemündung, ist
ein Felseneiland und ein gleichfalls stark besuchtes Seebad. Es hat Befestigungs-
anlagen. Zwischen den Düneninseln und der Küste liegt das 1—2 Stunden
breite Wattenmeer (f. S. 50), das bei Ebbe an manchen Stellen zu Fuß über-
schritten werden kann, bei Flut aber vom Wasser bedeckt ist.
Untiefen, Sandbänke und Inseln gefährden die Zufahrt in hohem Maße,
schützen aber auch die deutsche Küste im Kriege, wo alle Seezeichen eingezogen
werden, gegen feindliche Überfälle. Schutz gewähren den Seeschiffen die tief-
eingreifenden Buchten und die Flut trägt die Fahrzeuge tief ins Binnenland
hinein. Die Buchten der Nordsee sind: der Tollart mit der Emsmündung, der
Jadebusen, die Trichtermündungen der Weser und der Elbe. Tie deutsche
Nordseeküste zeigt also erhebliche Gliederung.
An den Buchten entstanden die wichtigsten Stapelplätze des Handels und
Verkehrs x): an der Wesermündung Bremen und an der trichterförmigen Elbe-
mündung Hamburg, Deutschlands größte Seestädte.
Tie Freie und Hansestadt Hamburgs (f. S. 56). Hamburg liegt 120 km vom
Meere entfernt an der Stelle, wo die Elbe sich seeartig zu erweitern beginnt und zahlreiche
Inseln ein Überschreiten des Flusses ermöglichen. Hier bildet zugleich die von Norden
einmündende Alster zwei geräumige Becken, die Binnen-Alster und die Außen-Alster, die
sich zu trefflichen Häfen für die Flußschiffe eiguen. Bis Hamburg hinauf dringt die Flut
und trägt die größten Seeschiffe fast vor die Tore der Stadt. Hamburg ist also e i n F l u ß -
und ein Seehafen zugleich. Von größter Bedeutung für die Entwicklung seines
Handels ist die Elbe; denn diese führt die vielfältigen gewerblichen Erzeugnisse des mitt
leren Flachlandes, Sachsens, ja sogar Böhmens der Seestadt zu und bringt ihnen dafür
die Rohprodukte der überseeischen Länder. Zudem ist Hamburg der Endpunkt zahlreicher
Eisenbahnlinien. So wurde die Stadt der Hauptausfuhrhafen für die Erzeugnisse Deutsch-
lands und Österreichs einerseits und der Haupteinfuhrhasen für Kolonialwaren anderseits.
Als Seehafen nimmt es unter allen Seestädten des Kontinents den e r st e n Rang ein.
Es unterhält regelmäßige Dampserverbindungeu mit allen Seestaaten der Erde, be-
sonders mit Großbritannien, Nord- und Südamerika und den deutschen Kolonien. Tie
Hamburg-Amerika-Linie zählt zu den größten Schiffahrtsgesellschaften der Welt. Die größte
Sehenswürdigkeit Hamburgs ist sein Hafen mit den großen Ozeandampfern und dem Masten-
wald der Segelschiffe, mit den unabsehbaren Kais und den Lagerhäusern der Fabriken,
den verschiedenen Bassins, Brücken und Kranen und dem verwirrenden Getriebe der
Boote, Barken und Tampsschisfe. Sein Verkehr ist nahe daran, den Londons zu überflügeln.
Andere Merkwürdigkeiten der Stadt sind der Jungfernsteg mit seinen Palästen, die alten
Fleets (schmale Kanäle, umrahmt von alten hohen Häusern), die ausgedehnten Anlagen
und die deutsche Seewarte am Hochufer der Elbe, wichtig durch ihre Sturmwarnung und
die Wettervorhersage. Seiner Einwohnerzahl nach (940 000 Einw., mit Altona und Vor-
orten 1*4 Mill.) ist es die zweitgrößte Stadt des Reiches. Ter Vorhafen von Hamburg
ist E u x h a f e n.
Tie Freie Hansestadt Bremen. Bremen an der Weser, 250 000 Einw.,
ist die zweitwichtigste Seehandelsstadt des Deutschen Reiches, der wichtigste Einfuhrhafen
1) Stavel — Warenniederlage zum Zwecke des Verkaufs oder des Versands.
2) Die Hanse (nicht Hansa nach Professor Dietrich Schäfer) war ein mächtiger Städte-
bund im Mittelalter zum Schutze des deutschen Handels. Ihr Vorort war Lübeck.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Iv. Das Norddeutsche Tiefland. 67
Kgl. Schloß Düsternbrook
Kriegsschiffe, Segelboote Ufer bis 30 m Höhe mit herrlichem Buchenwald Festung Fnednchsort
Aufnahme der Photo»lob>Co,, Zürich.)
Förde. Dock der Kaiserl. Werft bei Ellerbek.
Sie bilden die besten natürlichen Häfen der deutschen Küste und ihre schönste Strecke. Unter allen deutschen
Ihre Länge beträgt 10 km, ihre durchschnittliche Breite 1 km, die größte Tiefe bis 19 m.
Kreideküste von Stubbenkammer bei Saßnitz auf der Insel Rügen. Höhe der Steilküste 8v m.
Shts den grünen Meereswellen und den dunklen Buchenwäldern heben sich die schneeweißen Kreidewände der
Insel malerisch hervor, ein prächtiges Seitenstück zur Insel Helgoland.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]