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A) Europa.
versität zu Prag, Johann Huß, geb. 1373 ch 1415, eine ketze-
rische -Lehre verbreite. Und allerdings hatte er mit Geist und Kraft
die Anmaßungen der Päpste und die Mißbräuche in der Lehre und
dem Gottesdienste der Kirche freimüthig gerügt, wie dies aber auch
viele Andre zur nemlicken Zeit gethan. Zu gleicher Zeit aber hatte
er durch Vorliebe für sein Vaterland die in Prag ftudirenden Deut-
schen beleidigt, und dieser Nationalhaß mehr als seine Meinungen
war es, welcher ihn ins Verderben führte. Als nun aber vollends
einer seiner Freunde, Jakob v. Mies, auf die Wiedereinführung
des Kelches beim Abendmahl auch für die Laien drang und vielen
Anhang fand (die Calixtiner), so ward Johann Huß zur Ver-
antwortung nach Coftnitz unter kaiserlichem sichern Geleite geladen.
Er erschien, so muthig, aber nicht so glücklich, als später Luther
zu Worms, und ward nach einer fruchtlosen Vertheidigung und
langem harten Gefängniß am 6. July 1415 verbrannt und seine
Asche in den Rhein gestreut. Ein gleiches Schicksal traf seinen
gelehrten, aber heftigern Freund Hieronymus von Prag, welcher
um ihn zu retten nach Coftnitz gekommen war, dort aber, nachdem
er lange in einem dunkeln Kerker geschmachtet und von der Qual
überwunden seine Meinungen abgeschworen, aber bei bald wieder-
erwachtem Muthe diese Schwachheit öffentlich bereut und zurück-
genommen, am 30 Mai 1416 ebenfalls verbrannt wurde. Beide
Märtyrer der Wahrheit starben mit einer Freudigkeit und einem
Muthe, welche selbst die Bewunderung ihrer Freinde erzwang.
Furchtbar war die Rache der Böhmen, die sich nach ihrem gelieb-
ten Huß nun Hussiten nannten. Unter der Anführung des mil-
dern, nur leider zu bald gestorbenen Nikolaus von Hussinecz
und des furchtbar wilden Ziska, wurden nicht allein unzählige
Kirchen und Klöster verwüstet, (der schwache Wenzel starb vor
Schreck beim Beginn dieser Unruhen 1419), sondern auch die
Heere Sigismunds, welcher die Krone behaupten wollte, und
später die Heere der zum Kreuzzuge gegen die Hussiten aufgebote-
nen Deutschen überall geschlagen; und mit unmenschlicher Grau-
samkeit verwüsteten Ziska und sein Nachfolger Procopius der
Ge sch orne, (weil er Geistlicher gewesen) die angränzenden Län-
der, besonders Sachsen, die Lausitz und Schlesien. Als aber die
Hussiten unter sich selbst uneins geworden sich in Calixtiner,
die milderen, welche nur den Gebrauch des Kelches verlangten,
und Taboriten, von der von ihnen angelegten Festung Tabor
so genannt, die wilderen und grausameren, theilten, da gelang
es endlich der Baseler Kirchenversammlung, 1431 — 48, gegen
Gestattung des Kelches die Calixtiner zu gewinnen. Es kam 1433
zu einem Vergleiche, die Prager Compáctate», welche auch
Sigismund beschwor, doch wenig hielt, und ohne zum ru-
higen Besitz Böhmens gelangen zu können, 1437 starb; mit
ihm war das luxemburgische Haus ausgestorben und die deut-
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Extrahierte Personennamen: Johann_Huß Johann Jakob_v Johann_Huß Johann Nikolaus_von_Hussinecz Nikolaus Ziska Sigismund
42
A. Europa.
war diese bewundernswürdige Erfindung nicht 'allein bedeutend
vervollkommnet, sondern auch schon durch deutsche Arbeiter in
Frankreich und Italien verbreiteit.
In dieser durch bedeutende Gelehrte und allgemein wieder
erwachte Liebe für gründliche Wissenschaftlichkeit ausgezeichneten
Zeit, in einer Zeit, wo der Unwille über die Mißbrauche der hier-
archischen Gewalt und Zweifel an der Unfehlbarkeit kirchlicher
Lehren schon so allgemein verbreitet waren, wagte es der Papst
Leo X., aus dem Geschlechte der Medici, selbst ein großer Freund
der Künste und Wissenschaften, aber wenig bekannt mit dem in
Deutschland neu erwachten Geiste, einen allgemeinen Ablaß ver-
kündigen zu lassen, um durch den Ertrag desselben den Bau der
Peterskirche in Rom zu bestreiten. Der Ablaß, in der ältern
christlichen Kirche die Erklärung der Kirche, daß einem die seiner
Vergehungen wegen ihm auferlegten kirchlichen Bußen und Stra-
fen, wegen unzweideutiger Zeichen der Reue und Besserung, zum
Theil erlassen seyen: dieser durchaus untadelige Gebrauch war in
einer Reihe von Jahrhunderten endlich dahin umgedeutet worden,
daß die Kirche, und als Oberhaupt derselben der Papst, das Recht
habe, Jedem jegliche Sünde zu erlassen, ihn nicht etwa blos von
den kirchlichen, zeitlichen, sondern auch von den Strafen in einem
zukünftigen Leben loszusprechen, und das nicht etwa bei streng
geprüfter, sondern auf eine blos mündlich ausgesprochene Reue
und gegen Erlegung einer mit der zu erlassenden Sünde verhält-
nißmäßigen Summe Geldes. Diese bei dem rohen Haufen leicht
Eingang findende unerhörte Lehre, wodurch schon oft unglaub-
liche Summen für den römischen Stuhl eingegangen waren, sollte
denn auch diesmal in Deutschland verkündigt werden, und gerieth
noch obenein in die unwürdigsten Hände.' Der Cardinal Erzbischof
von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg, dem
selbst ein bedeutender Antheil an dem Ertrage versprochen war,
übertrug die Verkündigung des Ablasses dem Dominicanermönch
Johann Tezel, welcher, um seinem Aufträge Ehre zu machen,
sich die schaamlosesten, wahrhaft gotteslästerlichen Anpreisungen
dieses päpstlichen Ablasses erlaubte. In diesem Geschäfte kam er
auch nach Iüterbock in die Nähe der 1502 von Friedrich dem Wei-
sen gestifteten Universität Wittenberg, auf welcher damals Luther
mit ausgezeichnetem Beifall lehrte. Martin Luther, geboren
zu Eisleben, lo.nov. 1483, und eben daselbst gestorben, 18. Febr.
1546, war der Sohn armer aber frommer Eltern. Streng
und ärmlich erzogen kam er, nachdem er in Magdeburg und Eise-
nach die Schule besucht und als Currentschüler kümmerlich sein
Brodt erworben, 1501 auf die Universität Erfurt, und hier ent-
deckte er die erste ganze Bibel, in der lateinischen Uebersetzung,
da ihm bis dahin, wie so vielen Tausenden, nur die beim Gottes-
dienst gebräuchlichen Abschnitte (Perikopen) bekannt gewesen.
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Extrahierte Personennamen: Leo_X. Leo_X. Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Johann Friedrich_dem_Wei- Friedrich Martin_Luther
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Italien Deutschland Rom Deutschland Mainz Magdeburg Wittenberg Eisleben Magdeburg
44
A. Europa.
tes darüber leicht vergessen wurde, und Luthers Landesherr, Frie-
drich der Weise, Kurfürst von Sachsen, der bis zur neuen Wahl
das Reichsvicariat verwaltete, schätzte den muthigen Kämpfer für
Wahrheit und Recht, ohne sich gerade für ihn zu erklären. So
gewann Luther Zeit, seine Einsichten auszubilden und sie in vielen
von den Zeitgenossen mit unglaublicher Begier verschlungenen
Schriften darzulegen. In ganz Deutschland, unter allen Stän-
den, fand er muthige Anhänger; der wackere Ritter Franz v.
Sickingen bot ihm seinen Schutz an; Ulrich v. Hutten schrieb in
dem nemlichen Geiste, und von der Schweiz her kamen ihm die
durch eine ganz ähnliche Veranlassung geweckten Bemühungen
Zwingli's kräftig entgegen. Als aber endlich Carl V., Maximi-
lians Enkel, zum Kaiser erwählt, und um den Papst zu befrie-
digen eine Reichsversammlung 1521 in Worms zusammenberufen:
da erschien auf des Kaisers Befehl und unter dessen sicherm Geleit
auch Luther, und vertheidigte unerschrocken seine Lehre. Seine
geistvolle Kühnheit gewann ihm das Herz vieler Fürsten. Er
ward indeß in die Reichsacht erklärt, und um ihn vor der Wuth
seiner Feinde zu schützen, ließ Kurfürst Friedrich ihn heimlich auf
die Wartburg bei Eisenach bringen, wo er seine Muße dazu an-
wendete, den Anfang mit seiner herrlichen Uebersetzung der h.
Schrift zu machen. Doch nicht lange blieb er dort; Unordnungen,
welche Schwärmer anzustiften drohten, riefen ihn bald nach Wit-
tenberg zurück, und die großen Kriege Carls V. mit Franz I. von
Frankreich hinderten auch den Kaiser, die gegen Luther erlassenen
Befehle mit Nachdruck auszuführen. Unaufhaltsam verbreiteten
sich die neuen Ansichten; viele Fürsten in Deutschland, Johann,
Friedrichs Nachfolger und Kurfürst von Sachsen, Philipp Land-
graf von Hessen und andre, viele Städte bekannten sich zur evan-
gelischen Lehre, welche um eben die Zeit in Schweden und in
Preußen angenommen ward. Ueberall wurde der Gottesdienst
nach evangelischen Grundsätzen angeordnet; die Klöster leerten sich
und wurden aufgehoben; Luther selbst warf 1524 das Mönchs-
kleid von sich und trat 1525 in die Ehe mit Catharina von Bora,
einer gewesenen Klofterjungfrau. Die Fortschritte der Reforma-
tion reizten den Unwillen der andersdenkenden Fürsten, und gegen
die harten Beschlüsse des Reichstags zu Speier 1529 mußten die
evangelisch gesinnten Fürsten und Städte laut proteftiren; daher der
Name Protestanten. Auf dem Reichstage zu Augsburg end-
lich 1530 übergaben diese letzteren das von Melanchthon, dem
gelehrten und milden Freunde Luthers, angefertigte Glaubensbe-
kenntniß, oder die sogenante Augsburger Confession,
welche aber bei dem Kaiser und den katholischen Fürsten keinen
Eingang fand. Zu ihrer Sicherheit, und von den gewaltsamen
Absichten des Kaisersund ihrer Gegenpartei unterrichtet, schlossen
die protestantischen Fürsten 1536 zu Schmalkalden ein Vertheidi-
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Extrahierte Personennamen: Franz_v Franz Ulrich_v Carl_V. Friedrich Friedrich Carls_V. Franz_I._von
Frankreich Franz_I. Johann Johann Friedrichs Philipp_Land- Philipp Catharina_von_Bora Melanchthon
Extrahierte Ortsnamen: Europa Sachsen Deutschland Worms Wartburg Eisenach Deutschland Friedrichs Sachsen Hessen Schweden Luthers
152 A. Europa.
Unter dem Schlosse befinden sich weitläufige Gewölbe," vielleicht
ein Werk der Römer. Man findet hier 16 heiße Schwefelquellen
von 31 — 37°, nach Andern gar bis 50^ Reaumür, und viele
Spuren römischer Bader. Die Gegend gehört zu den reizendsten
des Landes. — Kehl, ein kleiner Ort am Rhein, ehemals stark
befestigt, liegt Straßburg gegenüber und ist durch eine hölzerne
Rheinbrücke damit verbunden. Zwei Meilen davon das Dorf
S asb ach, wo Türcnne, der Verwüster der Pfalz, durch ein-
Kanonenkugel fiel.
Im südlichen Theile des Landes liegen:
Frei bürg, in einer sehr schönen Gegend, am Fuße des
Schwarzwaldes, an der Treisam, mit 15690 Einw. Sie besitzt
eine, mit eignen Güter reichlich ausgestattete katholische, 1450 ge-
stiftete Universität, welche zu den ausgezeichneten in Deutschland
gehört. Das Münster oder die Domkirche ist eins der schönsten
gothischen Gebäude in Deutschland, mit einem durchbrochenen
Thurme. Nicht weit davon die Trümmer der alten Burg Zäh-
ringen.— Badenweiler, ein Dorf mit einer heißen Quelle, in
welchem man 1784 ein wohlerhaltenes römisches Bad aufgegraben
hat. — Donaues(Hingen mit 3000 Einw. Im Hofe des
dortigen Schlosses entspringt der Bach, welcher für die Quelle der
Donau gehalten wird. — Conftanz oder Costnitz, am linken
Ufer des aus dem Bodensee zum Unterste fließenden Rheins, eine
weitläufige, etwas befestigte, aber öde und nahrungslose Stadt,
mit nicht mehr als 5500 Einw. Hier ward von 1414 —18 das
große Concilium gehalten, welches das große 40jährige Schisma
(Spaltung) der Kirche, wo 2 und zuletzt 3päpste einander anfein,
deten, endigen und die hussitischen Unruhen schlichten sollte. Hier
ward daher Huß (1. S. 38.) am 6. Iuly 1415 und Hieronymus
von Prag am 30. Mai 1416 verbrannt und ihre Asche in den
Rhein gestreut. Man zeigt noch die Halle, jetzt zu Handlungsge-
schäften bestimmt, wo das Concilium sich versammelte; den Kerker
im Dominicancrklofter, wo Huß 7 Monate gefangen gelegen, und
in der prächtigen Domkirche die Stelle wo ihm sein Urtheil vorgele-
sen worden. — Eine hölzerne Brücke führt zu der auf dem rech-
ten Ufer liegenden Stadt P e t e r s h a u se n, mit einem großherzog-
lichen Schlosse.
Im nördlichen Theile des Landes liegen:
Heidelberg, eine überaus freundliche Stadt mit nahe an
12000 Einw. Sie liegt an einem der reizendsten Punkte im herr-
lichen Neckarthale, am linken Ufer des Flusses, über welchen eine
schöne, mit Statuen gezierte, steinerne, 700 F. lange Brücke
führt, von welcher man die köstlichste Aussicht genießt. Ihre ge-
genüber erhebt sich der zum Theil mit Reben bewachsene „Heili-
gendcrg." Sie selbst liegt hart am Fuße des 2000 F. hohen „Kö-
nigsstuhls," zieht sich am Berge hinauf bis zu der prachtvollen
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Extrahierte Personennamen: Bader Iuly
Extrahierte Ortsnamen: Europa Rhein Rheinbrücke Deutschland Deutschland Badenweiler Donaues( Rheins Prag Rhein Heidelberg
37
Vii. Deutschland.
so verdankt ihm doch Deutschland die erste Grundlage einer festen
Verfassung, das berühmte, unter dem Namen der goldenen
Bulle bekannte Reichsgesetz, welches zuerst 1355 auf einem
Reichstage zu Nürnberg und 1356 zu Metz bekannt gemacht wurde.
Hierdurch wurde unter anderm festgesetzt, daß künftig nur 7 Für-
sten, die 3 Erzbischöfe von Mainz, Trier und Cöln, und 4 welt-
liche Fürsten, von Böhmen, von der Pfalz, von Sachsen und von
Brandenburg, unter dem Namen Kurfürsten (von kühren, wüh-
len) das Recht haben sollten, die deutschen Könige zu erwählen.
Wenn schon Carl die deutschen Angelegenheiten mehe als billig ver-
nachlässigt hatte, so geschah dies noch ungleich mehr von seinem
schwachen und unbesonnenen, in Unmäßigkeit und Laster schwelgen-
den Sohne Wenzel, 1378 — 1411, so daß die Kurfürsten, seiner
Regierung überdrüssig, ihn absetzten und imi. 1400ruprechtvon
der Pfalz an seiner Stelle ernannten. Wenzel that wenig, um
sein Recht zu behaupten, und als Ruprecht 1410 gestorben, ward
einstimmig Wenzels Bruder, der König von Ungarn Sigisinund,
1411—37 zum deutschen König erwählt. Sigismunds Regie-
rung ist durch die ersten, wenn gleich scheinbar unterdrückten Re-
gungen der Geiftesfceiheit in Deutschland merkwürdig. Schon
seit 1378 war die Kirche durch doppelte, entgegengesetzte Papst-
wahlen, so daß es zugleich zwei, zuletzt gar drei Papste gab, wel-
che sich einander und ihre gegenseitigen Anhänger ächteten und ver-
fluchten, in Verwirrung gerathen. Bei Fürsten und Völkern
mußte die Achtung vor dem unfehlbar geglaubten Oberhaupte der
Kirche durch dieses Schisma (Spaltung) sinken; die Vernachlässi-
gung der Sittcnzucht, die offenbaren Laster vieler Päpste und vieler
Geistlichen, die unerträglichen Anmaßungendes römischen Stuhles
und die nie zu befriedigende Habsucht desselben hatten schon lange
den Wunsch geweckt nach einer Verbesserung der Kirche am Haupt
und in den Gliedern. Um wenigstens die Spaltung der Kirche zu
beendigen, ward 1409 ein Concilium (Kirchenversammlung) zu
Pisa eröffnet, welches aber statt den Streit der 2 Päpste zu schlich-
ten, nur noch einen dritten ernannte. Die Kirchenversammlung
zu Coftnitz, 1414 — 18, die glänzendste und zahlreichste seit vielen
Jahrhunderten, schien anfangs auf einem ernsten und guten Wege
begriffen, alle 3 Päpste wurden abgesetzt und ein neuer, Mar-
tin V., an ihrer Stelle erwählt; aber eben dies, daß man mit der
Wahl eines neuen Papstes anfing, hemmte jede fernere Verbesse-
rung, und es blieb bei den Klagen der Völker und den unbestimm-
ten Versprechungen des Papstes. Den richtigen Satz behauptete
zwar das Concilium, daß eine allgemeine Kirchenversammlung über
dem Papste stehe; dagegen aber ward auch durch die That der
schändliche Grundsatz angenommen und bewährt: Ketzern sey man
nicht Treu und Glauben schuldig. Es waren nemlich aus Böhmen
Klagen gekommen, daß der Professor der Theologie auf der Uni-
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Extrahierte Personennamen: Carl Wenzels Sigismunds
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Mainz Trier Sachsen Brandenburg Deutschland
40
A. Europa.
. den Musen war dieser edle Fürst hold, und wahrscheinlich nach sei-
nem Entwürfe, gewiß unter seiner Mitwirkung, schrieb Melchior
Pfinzing, geb. 1481 + 1535, sein Geheimschreiber, jenes alle-
gorische Gedicht, den Theuerdank, .welches die ritterlichen
Thaten und Abenteuer aus Maximilians Jugend bis zu seiner
Heirath mit Maria von Burgund schildert. — Die bedeutendste
aller Begebenheiten aber, welche die Regierung Maximilians be-
zeichnen , ist der Anfang der Reformation. Schon bald nach
den ersten Kreuzzügen, wodurch die Völker Europa's unter einan-
der und mit dem gebildeteren Morgenlande in Berührung kamen,
äußerten sich die ersten Regungen der Geiftessreiheit. Die Albi-
genser und Waldenser im südlichen Frankreich, im12tenund13ten,
Wiklef in England im Uten Jahrhundert, hatten schon kräftig
gegen die Mißbräuche der Hierarchie, die Gewalt der Päpste und
die Verunstaltungen der christlichen Lehre gestritten. Als Huß in
dem nemlichen Geiste auftrat, fehlte es keinesweges an Männern
in und außerhalb Deutschland, welche seine Grundsätze billigten,
wenn sie auch nicht den Muth hatten sie öffentlich zu bekennen.
Ja so allgemein war schon die Ueberzeugung von dem eingerissenen
Verderben der Kirche, daß mehrere Concilien, wie das zu Pisa,
das zu Costnitz, das zu Basel ausdrücklich zur Abhülfe versam-
melt wurden. Theils aber hinderte das noch allzuüberwiegende
Ansehen der päpstlichen Gewalt jeden gründlichen Erfolg, theils
beschränkten sich auch die Klagen und Verbesserungsvorschläge all-
zusehr auf das Aeußere und das mehr politische Verhältniß der
Päpste und der Kirche zu den Fürsten und Völkern. Den inner-
sten Kern der Fragen, über den Ursprung der päpstlichen Gewalt
und über die einzig wahre Quelle der christlichen Lehre, wagte keine
Kirchenversammlung zu berühren. Indeß bereiteten mancherlei
Ereignisse im Stillen die Zeit vor, welche für gründlichere Einsich-
ren und Verbesserungen reif seyn würde. Das Bedürfniß der Bil-
dung ward immer lebhafter gefühlt, und es entstanden, bald nach
der Gründung der Universität Prag, mehrere andre in Deutsch-
land, als: Wien 1361, Heidelberg 1386, Cöln 1388, Erfurt
1389, Leipzig 1409 u. s. w., welche wiederum vieles beitrugen,
Kenntnisse und geläuterte Ansichten zu verbreiten. Der Wohlstand
vieler in Deutschland blühenden Städte konnte auf die Geistesbil-
dung nicht anders als wohlthätig wirken, und von allen Seiten
ertönten schon im 15ten Jahrhundert Spott und Tadel gegen die
Unwissenheit und das unglaubliche Sittcnverderbniß eines großen
Theils der Geistlichkeit. Unter den darauf Bezug habenden Schrif-
ten nennen wir vor allen andern nur den in französischer Sprache
schon im 12ten Jahrhundert zum Theil wenigstens geschriebenen
Reinike Fuchs, welcher zuerst von einem unbekannten Dichter
in flämisch deutscher Mundart, gegen das Ende des 15ten aber
von Heinrich von Alkmar in niederdeutscher bearbeitet worden
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Extrahierte Personennamen: Melchior
Pfinzing Maximilians Maria_von_Burgund Maria Maximilians Reinike_Fuchs Heinrich_von_Alkmar Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Maximilians Maximilians Frankreich England Deutschland Basel Prag Deutsch- Wien Heidelberg Erfurt Leipzig Deutschland
41
Vii. Deutschland.
ist, und Sebastian Brandt's, ged. 1458 gest. 1521, Nar-
renschiff, oder das Schiff aus Narragonia, über welches der
geistreiche Geiler von Kaifersberg, geb. 1445 gest. 151v,
zu Straßburg 110 Predigten hielt. Auch der als gemüthvoller
und reicher Dichter bekannte Nürnberger Schuster, Hans
Sachs, geb. 1494 gest. 1576, verdient als ein eifriger Anhän-
ger und Verbreiter evangelischer Wahrheit hier genannt zu wer-
den; sowie auch sein Zeitgenosse Jakob Ayrer, welcher Komö-
dien, Tragödien, Faftnachts-und Possenspiele geschrieben. So
hatten zunehmende Bildung und Einsicht von der einen, hartnäcki-
ges Festhalten am Alten und Sittenverderbniß von der andern
Seite schon im 15ten Jahrhundert das Ansehen der Päpste^ und
der Hierarchie überhaupt mächtig untergraben und die Gemüther
auf die freudige Aufnahme der gereinigten Lehre vorbereitet. Da-
zu kam, daß kurz vor und nach dem Sturze Conftantinopels viele
gelehrte Griechen sich nach Italien geflüchtet und dort mit der
Kenntniß ihrer Sprache und vielen köstlichen Manuscripten, welche
sie mitbrachten, die Liebe zu den Wissenschaften neu belebt hatten.
Auch in Deutschland fand das Studium veralten Sprachen, wie
auch des Hebräischen, bald eifrige Freunde, unter welchen Reuch-
lin (Capnios), geb. 1455 gest. 1522, vor allen glänzte und
bald zahlreiche Schüler fand, obgleich die Unwissenheit einiger
Theologen, besonders zu Cöln, das Studium des Griechischen
und Hebräischen als ketzerisch zu verschreien wagte. Auch Eras-
mus aus Rotterdam muß seiner gelehrten Kenntnisse wegen hier
ehrenvoll erwähnt werden, wenn er gleich in der Folge aus Furcht-
samkeit und Eigennutz die Wahrheit bestritt, welche er in früheren
Schriften vertheidigt hatte. Unter den geistvollsten und wüthigsten
Anhängern der wieder erwachenden Wissenschaften und unter den
Feinden des hierarchischen Joches darf Ulrich v. Hutten, geb.
1488 gest. 1523, nicht übergangen werden, dessen geistvolle Schrif-
ten bekannter zu seyn verdienten. Was aber die Wirksamkeit die-
ser und vieler ähnlichen Männer unglaublich erhöhte, den schnel-
len Umlauf der Gedanken und Schriften beflügelte und die Be-
geisterung aller Klassen des Volks für die reinere Lehre erst möglich
machte, war die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann
von Sorgenloch, auch Gänsefleisch, gewöhnlich aber
Guttenberg genannt, aus ritterlichem Geschlechte 1400 zu
Mainz geboren und daselbst 1468 gestorben, faßte zuerst, wahr-
scheinlich zu Straßburg, um das Jahr 1436 den Gedanken, ver-
mittelst geschnittener Holztafeln den Abdruck von Schriften zu be-
werkstelligen. Später, und wahrscheinlich in Mainz, wo er sich
mit einem reichen Goldschmidt, Johann Fuft oder Faust, und
einem erfinderischen Mönche, Peter Sch ö ff er, verband, ersetzte
er die Tafeln durch bewegliche, erst hölzerne, dann metallene Let-
tern. Dies geschah ums Jahr 1440, und wenige Jahre nachher
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Sebastian_Brandt's Hans
Sachs Jakob_Ayrer Conftantinopels Ulrich_v Johann
von_Sorgenloch Johann Guttenberg Goldschmidt Johann_Fuft Johann Peter_Sch_ö
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Narragonia Kaifersberg Italien Deutschland Rotterdam Mainz Mainz
43
Vil. Deutschland.
Dies bestimmte ihn für das Studium der Theologie, und er trat
1505 in den Augustinerorden, wurde indeß schon 1508, auf den
Ruf seiner Gelehrsamkeit, als Professor der Philosophie nach Wit-
tenberg versetzt; wo er 1512 ein Predigtamt annahm und die
Würde eines Doetors der Theologie erhielt. Sein unablässiges
Studium der h. Schrift hatte ihn mit vielen in der Lehre herrschen-
den Mißbräuchen bekannt gemacht, und eine in Ordensangelegen-
heiten 1510 nach Nom gemachte Reise, durch den Anblick des
dort herrschenden Sittenverderbnisses, seine hohen Begriffe von
der Heiligkeit des päpstlichen Stuhles gar sehr geschmählert. Mit
Unwillen vernahm er den in seiner Nähe von Tezel getriebenen
Ablaßkram, und schlug dagegen, am denkwürdigen 31. Octobec
1517, an die Thore der Schloßkirche zu Wittenberg jene berühm-
ten 95 Thesen oder Streitsatze, jedoch in lateinischer Sprache,
an, wodurch er zu einem gelehrten Streite aufforderte. Die un-
besonnene Wuth seiner Gegner verwandelte diesen allgemein üb-
lichen und ganz bescheiden gemeinten Schritt in den ersten Keim
zu einer Reihe von Untersuchungen und Schriften, welche durch
die Aufmunterung und Theilnahme, welche sie in ganz Europa
fanden, die Veranlassung zur Kirchenverbesserung in Deutschland
und vielen andern Ländern wurden. Ungestüme Widerlegungen
von Seiten einiger Theologen zu Cöln und Ingolstadt, führten
immer gründlichere und schärfere Antworten Luthers herbei.
Schon hatte der Papst von diesem ihm unbedeutend scheinenden
Streite Kenntniß erhalten, und der Cardinal Cajetan hoffte den
unbekannten Mönch, welchen er nach Augsburg berief, leicht zum
Widerruf zu bewegen. Luther forderte Untersuchung und Be-
weis; nur dann, wenn er aus der h. Schrift des Irrthums über-
wiesen würde, könne und wolle er widerrufen. So zerschlug sich
diese Unterredung, und eben so fruchtlos war der öffentlich zu
Leipzig mit Eck, dem Vertheidiger der Papstgewalt, gehaltene
Streit. Vergebens hatte Luther Bischöfe und Erzbischöfe, ja den
Papst selbst, in demüthigen Schreiben um Untersuchung gebeten
und sich zum Stillschweigen anheischig gemacht, wenn nur auch
seine Gegner schwiegen; er ward vielmehr 1520 in den Bann ge-
than und seine Schriften zu Cöln und andern Orten öffentlich ver-
brannt. Dagegen verbrannte nun auch der muthige, unwürdig
gemißhandelte Mann am 10. Dez. 1520 öffentlich zu Wittenberg
die Bannbulle des Papstes und das päpstlich kanonische Recht; ein
Schritt, wodurch nun erst die Trennung von dem römischen
Stuhle unwiederbringlich gemacht wurde. Die Umstände waren
seinem Beginnen außerordentlich günstig. Seine ersten Schritte
fielen in die letzten Lebensjahre Maximilians, welcher selbst über
die Mißbräuche in der Kirche erbittert, dem wackern Luther nicht
abgeneigt war; nach seinem Tode aber beschäftigte die Wahl sei-
nes Nachfolgers die Fürsten so sehr, daß des theologischen Strei-
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91
Vii. Deutschland. Preußen.
Wittenberg, am rechten Ufer der Elbe, über welche hier
eine sehr lange hölzerne Brücke führt, zahlt etwas über 7000
Einw. Dieser Wiege der deutschen Reformation, wo einst Luther
lebte und wo er in der jetzt neu verzierten Schloßkirche neben Me-
lanchthon ruht, hat die Noth der neuern Zeit in eine Haupt-
festung verwandelt, und die 1502 gestiftete Universität nach Halle
verdrängt. Dem großen Reformator ist am 31. Oct. 1821 eine
eherne Statue, welche auf einem Fußgestelle von Granit ruht und
mit einem gothischen Dache von Gußeisen überbaut ist, theils auf
Kosten des Königs, theils von den seit 1800 zu einem Denkmahle
Luthers gesammelten Geldern, auf dem Platze vor der Schloß-
kirche errichtet worden. — Südlich von Wittenberg liegt an der
Elbe der Ort War ten bürg, wo am 3. Oct. 1813 der General
Pork den Uebergang über den Fluß erzwang.
Die starke Festung Torgau, am linken Elbufer, mit dem
Fort Zinna, zählt etwa 7000 Einw. In der Nähe siegte Frie-
drich Ii. 1760. Einige Meilen oberhalb liegt an der Eibe Mühl-
berg, wo 1547 Carl V. den Kurfürsten von Sachsen Johann
Friedrich besiegte und gefangen nahm.
Zwei Stunden südlich von Halle, am linken Ufer der Saale,
liegt Merseburg, der Sitz der Regierung, mit einem Schlosse
und einer schönen Domkirche, in welcher man die Hand Ru-
dolphs von Schwaben, des Gegenkaisers Heinrichs Iv ., und
mehrere Gemälde von Lukas Kranach sieht. Die Stadt hat etwa
8000 Einw.
Naumburg, in einer reizenden Gegend, unweit der mit
der Unstrut sich vereinigenden Saale, mit beinahe 16000 Einw.
Sie ist wohlgebaut und treibt ansehnlichen Handel, hat auch jähr-
lich 2 Messen. Die Domkirche ist ein ausgezeichnet schönes Ge-
bäude. 1 Stunde von Naumburg, nahe bei dem schön an der
Saale gelegenen Orte Kosen, wo eine Saline, liegt ganz ein-
sam die berühmte sogenannte Fürstenschule, Schul-Pforte,
welche 1543 an der Stelle eines Klosters gestiftet ward. In der
Gegend von Naumburg wächst erträglicher Wein. — Zwischen
Naumburg und Merseburg liegt an der Saale die Saline Dür-
renberge. Rechts von der Saale der Ort Lützen, in dessen
Nähe Gustav Adolph 1632 siegte und fiel, und am 2. Mai 1813
die Franzosen einen höchst unvollkommenen Sieg errangen; eine
eiserne Pyramide bezeichnet das Schlachtfeld bei Groß-Göt-
scheu, und wahrscheinlich wird sich auch bald ein Denkmahl an der
Stelle erheben, wo Gustav Adolph starb; bis jetzt ist sie nur durch
einen rohen Stein bezeichnet. Links von der Saale beim Dorfe
Roßbach besiegte Friedrich Ii. 1757 die Franzosen; auch hier
bezeichnet eine 1814 errichtete Denksäule das Schlachtfeld.
Die Stadt Eisleben, deren Einwohner, an 7000, zum
Theil von den benachbarten Kupferbergwerken leben, ist der Ge-
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Extrahierte Personennamen: Carl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Heinrichs Heinrichs Lukas_Kranach Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Friedrich_Ii Friedrich
190
A. Europa.
Ottokar, hatte während des großen Interregnums in Deutschland
sogar Oestreich, Kärnthen und Steiermark erworben, mußte aber
diese Provinzen den siegreichen Waffen Rudolphs von Habsburg
wieder abtreten, und büßte seinen Widerstand mit dem Leben in der
Schlacht im Marchfelde bei Wien, 1278. Als sein Geschlecht
mit Wenzel V. 1395 ausstarb, erwählten die Stände Johann von
Luxemburg, den Gemahl der Schwester ihres letzten Königs, und
unter dessen Sohn Kaiser Carl Iv. blühte Böhmen empor; er war
der Stifter der Universität Prag. Unter seinem Sohne Wenzel
brachen die ersten hussitischen Unruhen aus, und als Wenzels Bru-
der, Kaiser Sigismund, König von Ungarn, den edlen Huß ge-
gen sein kaiserliches Wort zu Costnitz verbrennen ließ, da brachen
dessen zahlreiche Anhänger um so mehr in gerechtem Kriege aus,
als Sigismund nach Wenzels Tode die böhmische Krone verlangte.
Die Hussiten unter Prokop und Ziska waren 18 Jahrelang das
Schrecken der benachbarten Länder; doch brachte der Tod ihrer An-
führer und innere Zwietracht sie endlich zur Unterwerfung. Sigis-
munds Schwiegersohn, Albrecht von Oestreich, lebte nur kurze
Zeit, und für seinen unmündigen Sohn Ladislao führte der kräf-
tige Georg Podiebrad anfänglich als Reichsverweser und nach dem
Tode Ladislays als König die Regierung. Nach Podiebrads Tode
ward Wladislav König von Polen und Ungarn, und nach ihm sein
Sohn Ludwig in Böhmen erwählt; als dieser aber in der Schlacht
von Mohacz wieder die Türken 1526 geblieben, kam Böhmen wie-
der an das Haus Oestreich. Die me ganz ausgerotteten hussitischen
Lehren fanden neue Anhänger und neues Leben durch diereforma-
tion, und die Bedrückungen, welche die Protestanten erlitten, führ-
ten endlich den 30jährigen Krieg herbei. Die aufs äußerste ge-
brachten Böhmen verweigerten, nach dem Tode Matthias, seinem
Vetter Ferdinand Ii. von Oestreich den Gehorsam und wählten
den unglücklichen und untauglichen Kurfürsten von der Pfalz Fried-
rich V. zu ihrem Könige; allein die Schlacht am weißen Berge,
1620, während welcher Friedrich in Prag mit einem Feste beschäf-
tigt war, vernichtete alle Hoffnungen seiner Anhänger. Seit-
dem hat Böhmen alle Schicksale der östreichischen Monarchie ge-
theilt.
Böhmen wird in 16 Kreise und in die Stadt Prag einge-
theilt.
Prag, die Hauptstadt des Königreichs, liegt unter 50°N.
B. in einem ziemlich engen Thale an beiden Ufern der Moldau,
über welche eine schöne, 1790 F. lange, mit 28 Heiligen-Statuen
gezierte Brücke führt, die 1358 zu bauen angefangen wurde. Von
dieser Brücke ward der Legende nach der h. Johannes von Nepo-
muk, Beichtvater der Königin, weil er ihrem Gemahl, König
Wenzel, ihre Beichte zu entdecken verweigerte, 1383 in den Fluß
gestürzt. Seine Statue, 1683 errichtet, ist daher die ausgezeich-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Ottokar Ottokar Rudolphs_von_Habsburg Wenzel_V. Johann Carl_Iv Sigismund Sigismund Prokop Albrecht_von_Oestreich Albrecht Ladislao Georg_Podiebrad Wladislav_König_von_Polen Ludwig Ludwig Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Oestreich Friedrich Friedrich Johannes_von_Nepo- König
Wenzel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Marchfelde Wien Luxemburg Wenzels Ungarn Wenzels Ungarn Haus_Oestreich Prag Prag Moldau