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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 38

1833 - Halle : Schwetschke
S8 A) Europa. versität zu Prag, Johann Huß, geb. 1373 ch 1415, eine ketze- rische -Lehre verbreite. Und allerdings hatte er mit Geist und Kraft die Anmaßungen der Päpste und die Mißbräuche in der Lehre und dem Gottesdienste der Kirche freimüthig gerügt, wie dies aber auch viele Andre zur nemlicken Zeit gethan. Zu gleicher Zeit aber hatte er durch Vorliebe für sein Vaterland die in Prag ftudirenden Deut- schen beleidigt, und dieser Nationalhaß mehr als seine Meinungen war es, welcher ihn ins Verderben führte. Als nun aber vollends einer seiner Freunde, Jakob v. Mies, auf die Wiedereinführung des Kelches beim Abendmahl auch für die Laien drang und vielen Anhang fand (die Calixtiner), so ward Johann Huß zur Ver- antwortung nach Coftnitz unter kaiserlichem sichern Geleite geladen. Er erschien, so muthig, aber nicht so glücklich, als später Luther zu Worms, und ward nach einer fruchtlosen Vertheidigung und langem harten Gefängniß am 6. July 1415 verbrannt und seine Asche in den Rhein gestreut. Ein gleiches Schicksal traf seinen gelehrten, aber heftigern Freund Hieronymus von Prag, welcher um ihn zu retten nach Coftnitz gekommen war, dort aber, nachdem er lange in einem dunkeln Kerker geschmachtet und von der Qual überwunden seine Meinungen abgeschworen, aber bei bald wieder- erwachtem Muthe diese Schwachheit öffentlich bereut und zurück- genommen, am 30 Mai 1416 ebenfalls verbrannt wurde. Beide Märtyrer der Wahrheit starben mit einer Freudigkeit und einem Muthe, welche selbst die Bewunderung ihrer Freinde erzwang. Furchtbar war die Rache der Böhmen, die sich nach ihrem gelieb- ten Huß nun Hussiten nannten. Unter der Anführung des mil- dern, nur leider zu bald gestorbenen Nikolaus von Hussinecz und des furchtbar wilden Ziska, wurden nicht allein unzählige Kirchen und Klöster verwüstet, (der schwache Wenzel starb vor Schreck beim Beginn dieser Unruhen 1419), sondern auch die Heere Sigismunds, welcher die Krone behaupten wollte, und später die Heere der zum Kreuzzuge gegen die Hussiten aufgebote- nen Deutschen überall geschlagen; und mit unmenschlicher Grau- samkeit verwüsteten Ziska und sein Nachfolger Procopius der Ge sch orne, (weil er Geistlicher gewesen) die angränzenden Län- der, besonders Sachsen, die Lausitz und Schlesien. Als aber die Hussiten unter sich selbst uneins geworden sich in Calixtiner, die milderen, welche nur den Gebrauch des Kelches verlangten, und Taboriten, von der von ihnen angelegten Festung Tabor so genannt, die wilderen und grausameren, theilten, da gelang es endlich der Baseler Kirchenversammlung, 1431 — 48, gegen Gestattung des Kelches die Calixtiner zu gewinnen. Es kam 1433 zu einem Vergleiche, die Prager Compáctate», welche auch Sigismund beschwor, doch wenig hielt, und ohne zum ru- higen Besitz Böhmens gelangen zu können, 1437 starb; mit ihm war das luxemburgische Haus ausgestorben und die deut-

2. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 42

1833 - Halle : Schwetschke
42 A. Europa. war diese bewundernswürdige Erfindung nicht 'allein bedeutend vervollkommnet, sondern auch schon durch deutsche Arbeiter in Frankreich und Italien verbreiteit. In dieser durch bedeutende Gelehrte und allgemein wieder erwachte Liebe für gründliche Wissenschaftlichkeit ausgezeichneten Zeit, in einer Zeit, wo der Unwille über die Mißbrauche der hier- archischen Gewalt und Zweifel an der Unfehlbarkeit kirchlicher Lehren schon so allgemein verbreitet waren, wagte es der Papst Leo X., aus dem Geschlechte der Medici, selbst ein großer Freund der Künste und Wissenschaften, aber wenig bekannt mit dem in Deutschland neu erwachten Geiste, einen allgemeinen Ablaß ver- kündigen zu lassen, um durch den Ertrag desselben den Bau der Peterskirche in Rom zu bestreiten. Der Ablaß, in der ältern christlichen Kirche die Erklärung der Kirche, daß einem die seiner Vergehungen wegen ihm auferlegten kirchlichen Bußen und Stra- fen, wegen unzweideutiger Zeichen der Reue und Besserung, zum Theil erlassen seyen: dieser durchaus untadelige Gebrauch war in einer Reihe von Jahrhunderten endlich dahin umgedeutet worden, daß die Kirche, und als Oberhaupt derselben der Papst, das Recht habe, Jedem jegliche Sünde zu erlassen, ihn nicht etwa blos von den kirchlichen, zeitlichen, sondern auch von den Strafen in einem zukünftigen Leben loszusprechen, und das nicht etwa bei streng geprüfter, sondern auf eine blos mündlich ausgesprochene Reue und gegen Erlegung einer mit der zu erlassenden Sünde verhält- nißmäßigen Summe Geldes. Diese bei dem rohen Haufen leicht Eingang findende unerhörte Lehre, wodurch schon oft unglaub- liche Summen für den römischen Stuhl eingegangen waren, sollte denn auch diesmal in Deutschland verkündigt werden, und gerieth noch obenein in die unwürdigsten Hände.' Der Cardinal Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg, dem selbst ein bedeutender Antheil an dem Ertrage versprochen war, übertrug die Verkündigung des Ablasses dem Dominicanermönch Johann Tezel, welcher, um seinem Aufträge Ehre zu machen, sich die schaamlosesten, wahrhaft gotteslästerlichen Anpreisungen dieses päpstlichen Ablasses erlaubte. In diesem Geschäfte kam er auch nach Iüterbock in die Nähe der 1502 von Friedrich dem Wei- sen gestifteten Universität Wittenberg, auf welcher damals Luther mit ausgezeichnetem Beifall lehrte. Martin Luther, geboren zu Eisleben, lo.nov. 1483, und eben daselbst gestorben, 18. Febr. 1546, war der Sohn armer aber frommer Eltern. Streng und ärmlich erzogen kam er, nachdem er in Magdeburg und Eise- nach die Schule besucht und als Currentschüler kümmerlich sein Brodt erworben, 1501 auf die Universität Erfurt, und hier ent- deckte er die erste ganze Bibel, in der lateinischen Uebersetzung, da ihm bis dahin, wie so vielen Tausenden, nur die beim Gottes- dienst gebräuchlichen Abschnitte (Perikopen) bekannt gewesen.

3. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 44

1833 - Halle : Schwetschke
44 A. Europa. tes darüber leicht vergessen wurde, und Luthers Landesherr, Frie- drich der Weise, Kurfürst von Sachsen, der bis zur neuen Wahl das Reichsvicariat verwaltete, schätzte den muthigen Kämpfer für Wahrheit und Recht, ohne sich gerade für ihn zu erklären. So gewann Luther Zeit, seine Einsichten auszubilden und sie in vielen von den Zeitgenossen mit unglaublicher Begier verschlungenen Schriften darzulegen. In ganz Deutschland, unter allen Stän- den, fand er muthige Anhänger; der wackere Ritter Franz v. Sickingen bot ihm seinen Schutz an; Ulrich v. Hutten schrieb in dem nemlichen Geiste, und von der Schweiz her kamen ihm die durch eine ganz ähnliche Veranlassung geweckten Bemühungen Zwingli's kräftig entgegen. Als aber endlich Carl V., Maximi- lians Enkel, zum Kaiser erwählt, und um den Papst zu befrie- digen eine Reichsversammlung 1521 in Worms zusammenberufen: da erschien auf des Kaisers Befehl und unter dessen sicherm Geleit auch Luther, und vertheidigte unerschrocken seine Lehre. Seine geistvolle Kühnheit gewann ihm das Herz vieler Fürsten. Er ward indeß in die Reichsacht erklärt, und um ihn vor der Wuth seiner Feinde zu schützen, ließ Kurfürst Friedrich ihn heimlich auf die Wartburg bei Eisenach bringen, wo er seine Muße dazu an- wendete, den Anfang mit seiner herrlichen Uebersetzung der h. Schrift zu machen. Doch nicht lange blieb er dort; Unordnungen, welche Schwärmer anzustiften drohten, riefen ihn bald nach Wit- tenberg zurück, und die großen Kriege Carls V. mit Franz I. von Frankreich hinderten auch den Kaiser, die gegen Luther erlassenen Befehle mit Nachdruck auszuführen. Unaufhaltsam verbreiteten sich die neuen Ansichten; viele Fürsten in Deutschland, Johann, Friedrichs Nachfolger und Kurfürst von Sachsen, Philipp Land- graf von Hessen und andre, viele Städte bekannten sich zur evan- gelischen Lehre, welche um eben die Zeit in Schweden und in Preußen angenommen ward. Ueberall wurde der Gottesdienst nach evangelischen Grundsätzen angeordnet; die Klöster leerten sich und wurden aufgehoben; Luther selbst warf 1524 das Mönchs- kleid von sich und trat 1525 in die Ehe mit Catharina von Bora, einer gewesenen Klofterjungfrau. Die Fortschritte der Reforma- tion reizten den Unwillen der andersdenkenden Fürsten, und gegen die harten Beschlüsse des Reichstags zu Speier 1529 mußten die evangelisch gesinnten Fürsten und Städte laut proteftiren; daher der Name Protestanten. Auf dem Reichstage zu Augsburg end- lich 1530 übergaben diese letzteren das von Melanchthon, dem gelehrten und milden Freunde Luthers, angefertigte Glaubensbe- kenntniß, oder die sogenante Augsburger Confession, welche aber bei dem Kaiser und den katholischen Fürsten keinen Eingang fand. Zu ihrer Sicherheit, und von den gewaltsamen Absichten des Kaisersund ihrer Gegenpartei unterrichtet, schlossen die protestantischen Fürsten 1536 zu Schmalkalden ein Vertheidi-

4. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 152

1833 - Halle : Schwetschke
152 A. Europa. Unter dem Schlosse befinden sich weitläufige Gewölbe," vielleicht ein Werk der Römer. Man findet hier 16 heiße Schwefelquellen von 31 — 37°, nach Andern gar bis 50^ Reaumür, und viele Spuren römischer Bader. Die Gegend gehört zu den reizendsten des Landes. — Kehl, ein kleiner Ort am Rhein, ehemals stark befestigt, liegt Straßburg gegenüber und ist durch eine hölzerne Rheinbrücke damit verbunden. Zwei Meilen davon das Dorf S asb ach, wo Türcnne, der Verwüster der Pfalz, durch ein- Kanonenkugel fiel. Im südlichen Theile des Landes liegen: Frei bürg, in einer sehr schönen Gegend, am Fuße des Schwarzwaldes, an der Treisam, mit 15690 Einw. Sie besitzt eine, mit eignen Güter reichlich ausgestattete katholische, 1450 ge- stiftete Universität, welche zu den ausgezeichneten in Deutschland gehört. Das Münster oder die Domkirche ist eins der schönsten gothischen Gebäude in Deutschland, mit einem durchbrochenen Thurme. Nicht weit davon die Trümmer der alten Burg Zäh- ringen.— Badenweiler, ein Dorf mit einer heißen Quelle, in welchem man 1784 ein wohlerhaltenes römisches Bad aufgegraben hat. — Donaues(Hingen mit 3000 Einw. Im Hofe des dortigen Schlosses entspringt der Bach, welcher für die Quelle der Donau gehalten wird. — Conftanz oder Costnitz, am linken Ufer des aus dem Bodensee zum Unterste fließenden Rheins, eine weitläufige, etwas befestigte, aber öde und nahrungslose Stadt, mit nicht mehr als 5500 Einw. Hier ward von 1414 —18 das große Concilium gehalten, welches das große 40jährige Schisma (Spaltung) der Kirche, wo 2 und zuletzt 3päpste einander anfein, deten, endigen und die hussitischen Unruhen schlichten sollte. Hier ward daher Huß (1. S. 38.) am 6. Iuly 1415 und Hieronymus von Prag am 30. Mai 1416 verbrannt und ihre Asche in den Rhein gestreut. Man zeigt noch die Halle, jetzt zu Handlungsge- schäften bestimmt, wo das Concilium sich versammelte; den Kerker im Dominicancrklofter, wo Huß 7 Monate gefangen gelegen, und in der prächtigen Domkirche die Stelle wo ihm sein Urtheil vorgele- sen worden. — Eine hölzerne Brücke führt zu der auf dem rech- ten Ufer liegenden Stadt P e t e r s h a u se n, mit einem großherzog- lichen Schlosse. Im nördlichen Theile des Landes liegen: Heidelberg, eine überaus freundliche Stadt mit nahe an 12000 Einw. Sie liegt an einem der reizendsten Punkte im herr- lichen Neckarthale, am linken Ufer des Flusses, über welchen eine schöne, mit Statuen gezierte, steinerne, 700 F. lange Brücke führt, von welcher man die köstlichste Aussicht genießt. Ihre ge- genüber erhebt sich der zum Theil mit Reben bewachsene „Heili- gendcrg." Sie selbst liegt hart am Fuße des 2000 F. hohen „Kö- nigsstuhls," zieht sich am Berge hinauf bis zu der prachtvollen

5. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 37

1833 - Halle : Schwetschke
37 Vii. Deutschland. so verdankt ihm doch Deutschland die erste Grundlage einer festen Verfassung, das berühmte, unter dem Namen der goldenen Bulle bekannte Reichsgesetz, welches zuerst 1355 auf einem Reichstage zu Nürnberg und 1356 zu Metz bekannt gemacht wurde. Hierdurch wurde unter anderm festgesetzt, daß künftig nur 7 Für- sten, die 3 Erzbischöfe von Mainz, Trier und Cöln, und 4 welt- liche Fürsten, von Böhmen, von der Pfalz, von Sachsen und von Brandenburg, unter dem Namen Kurfürsten (von kühren, wüh- len) das Recht haben sollten, die deutschen Könige zu erwählen. Wenn schon Carl die deutschen Angelegenheiten mehe als billig ver- nachlässigt hatte, so geschah dies noch ungleich mehr von seinem schwachen und unbesonnenen, in Unmäßigkeit und Laster schwelgen- den Sohne Wenzel, 1378 — 1411, so daß die Kurfürsten, seiner Regierung überdrüssig, ihn absetzten und imi. 1400ruprechtvon der Pfalz an seiner Stelle ernannten. Wenzel that wenig, um sein Recht zu behaupten, und als Ruprecht 1410 gestorben, ward einstimmig Wenzels Bruder, der König von Ungarn Sigisinund, 1411—37 zum deutschen König erwählt. Sigismunds Regie- rung ist durch die ersten, wenn gleich scheinbar unterdrückten Re- gungen der Geiftesfceiheit in Deutschland merkwürdig. Schon seit 1378 war die Kirche durch doppelte, entgegengesetzte Papst- wahlen, so daß es zugleich zwei, zuletzt gar drei Papste gab, wel- che sich einander und ihre gegenseitigen Anhänger ächteten und ver- fluchten, in Verwirrung gerathen. Bei Fürsten und Völkern mußte die Achtung vor dem unfehlbar geglaubten Oberhaupte der Kirche durch dieses Schisma (Spaltung) sinken; die Vernachlässi- gung der Sittcnzucht, die offenbaren Laster vieler Päpste und vieler Geistlichen, die unerträglichen Anmaßungendes römischen Stuhles und die nie zu befriedigende Habsucht desselben hatten schon lange den Wunsch geweckt nach einer Verbesserung der Kirche am Haupt und in den Gliedern. Um wenigstens die Spaltung der Kirche zu beendigen, ward 1409 ein Concilium (Kirchenversammlung) zu Pisa eröffnet, welches aber statt den Streit der 2 Päpste zu schlich- ten, nur noch einen dritten ernannte. Die Kirchenversammlung zu Coftnitz, 1414 — 18, die glänzendste und zahlreichste seit vielen Jahrhunderten, schien anfangs auf einem ernsten und guten Wege begriffen, alle 3 Päpste wurden abgesetzt und ein neuer, Mar- tin V., an ihrer Stelle erwählt; aber eben dies, daß man mit der Wahl eines neuen Papstes anfing, hemmte jede fernere Verbesse- rung, und es blieb bei den Klagen der Völker und den unbestimm- ten Versprechungen des Papstes. Den richtigen Satz behauptete zwar das Concilium, daß eine allgemeine Kirchenversammlung über dem Papste stehe; dagegen aber ward auch durch die That der schändliche Grundsatz angenommen und bewährt: Ketzern sey man nicht Treu und Glauben schuldig. Es waren nemlich aus Böhmen Klagen gekommen, daß der Professor der Theologie auf der Uni-

6. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 40

1833 - Halle : Schwetschke
40 A. Europa. . den Musen war dieser edle Fürst hold, und wahrscheinlich nach sei- nem Entwürfe, gewiß unter seiner Mitwirkung, schrieb Melchior Pfinzing, geb. 1481 + 1535, sein Geheimschreiber, jenes alle- gorische Gedicht, den Theuerdank, .welches die ritterlichen Thaten und Abenteuer aus Maximilians Jugend bis zu seiner Heirath mit Maria von Burgund schildert. — Die bedeutendste aller Begebenheiten aber, welche die Regierung Maximilians be- zeichnen , ist der Anfang der Reformation. Schon bald nach den ersten Kreuzzügen, wodurch die Völker Europa's unter einan- der und mit dem gebildeteren Morgenlande in Berührung kamen, äußerten sich die ersten Regungen der Geiftessreiheit. Die Albi- genser und Waldenser im südlichen Frankreich, im12tenund13ten, Wiklef in England im Uten Jahrhundert, hatten schon kräftig gegen die Mißbräuche der Hierarchie, die Gewalt der Päpste und die Verunstaltungen der christlichen Lehre gestritten. Als Huß in dem nemlichen Geiste auftrat, fehlte es keinesweges an Männern in und außerhalb Deutschland, welche seine Grundsätze billigten, wenn sie auch nicht den Muth hatten sie öffentlich zu bekennen. Ja so allgemein war schon die Ueberzeugung von dem eingerissenen Verderben der Kirche, daß mehrere Concilien, wie das zu Pisa, das zu Costnitz, das zu Basel ausdrücklich zur Abhülfe versam- melt wurden. Theils aber hinderte das noch allzuüberwiegende Ansehen der päpstlichen Gewalt jeden gründlichen Erfolg, theils beschränkten sich auch die Klagen und Verbesserungsvorschläge all- zusehr auf das Aeußere und das mehr politische Verhältniß der Päpste und der Kirche zu den Fürsten und Völkern. Den inner- sten Kern der Fragen, über den Ursprung der päpstlichen Gewalt und über die einzig wahre Quelle der christlichen Lehre, wagte keine Kirchenversammlung zu berühren. Indeß bereiteten mancherlei Ereignisse im Stillen die Zeit vor, welche für gründlichere Einsich- ren und Verbesserungen reif seyn würde. Das Bedürfniß der Bil- dung ward immer lebhafter gefühlt, und es entstanden, bald nach der Gründung der Universität Prag, mehrere andre in Deutsch- land, als: Wien 1361, Heidelberg 1386, Cöln 1388, Erfurt 1389, Leipzig 1409 u. s. w., welche wiederum vieles beitrugen, Kenntnisse und geläuterte Ansichten zu verbreiten. Der Wohlstand vieler in Deutschland blühenden Städte konnte auf die Geistesbil- dung nicht anders als wohlthätig wirken, und von allen Seiten ertönten schon im 15ten Jahrhundert Spott und Tadel gegen die Unwissenheit und das unglaubliche Sittcnverderbniß eines großen Theils der Geistlichkeit. Unter den darauf Bezug habenden Schrif- ten nennen wir vor allen andern nur den in französischer Sprache schon im 12ten Jahrhundert zum Theil wenigstens geschriebenen Reinike Fuchs, welcher zuerst von einem unbekannten Dichter in flämisch deutscher Mundart, gegen das Ende des 15ten aber von Heinrich von Alkmar in niederdeutscher bearbeitet worden

7. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 41

1833 - Halle : Schwetschke
41 Vii. Deutschland. ist, und Sebastian Brandt's, ged. 1458 gest. 1521, Nar- renschiff, oder das Schiff aus Narragonia, über welches der geistreiche Geiler von Kaifersberg, geb. 1445 gest. 151v, zu Straßburg 110 Predigten hielt. Auch der als gemüthvoller und reicher Dichter bekannte Nürnberger Schuster, Hans Sachs, geb. 1494 gest. 1576, verdient als ein eifriger Anhän- ger und Verbreiter evangelischer Wahrheit hier genannt zu wer- den; sowie auch sein Zeitgenosse Jakob Ayrer, welcher Komö- dien, Tragödien, Faftnachts-und Possenspiele geschrieben. So hatten zunehmende Bildung und Einsicht von der einen, hartnäcki- ges Festhalten am Alten und Sittenverderbniß von der andern Seite schon im 15ten Jahrhundert das Ansehen der Päpste^ und der Hierarchie überhaupt mächtig untergraben und die Gemüther auf die freudige Aufnahme der gereinigten Lehre vorbereitet. Da- zu kam, daß kurz vor und nach dem Sturze Conftantinopels viele gelehrte Griechen sich nach Italien geflüchtet und dort mit der Kenntniß ihrer Sprache und vielen köstlichen Manuscripten, welche sie mitbrachten, die Liebe zu den Wissenschaften neu belebt hatten. Auch in Deutschland fand das Studium veralten Sprachen, wie auch des Hebräischen, bald eifrige Freunde, unter welchen Reuch- lin (Capnios), geb. 1455 gest. 1522, vor allen glänzte und bald zahlreiche Schüler fand, obgleich die Unwissenheit einiger Theologen, besonders zu Cöln, das Studium des Griechischen und Hebräischen als ketzerisch zu verschreien wagte. Auch Eras- mus aus Rotterdam muß seiner gelehrten Kenntnisse wegen hier ehrenvoll erwähnt werden, wenn er gleich in der Folge aus Furcht- samkeit und Eigennutz die Wahrheit bestritt, welche er in früheren Schriften vertheidigt hatte. Unter den geistvollsten und wüthigsten Anhängern der wieder erwachenden Wissenschaften und unter den Feinden des hierarchischen Joches darf Ulrich v. Hutten, geb. 1488 gest. 1523, nicht übergangen werden, dessen geistvolle Schrif- ten bekannter zu seyn verdienten. Was aber die Wirksamkeit die- ser und vieler ähnlichen Männer unglaublich erhöhte, den schnel- len Umlauf der Gedanken und Schriften beflügelte und die Be- geisterung aller Klassen des Volks für die reinere Lehre erst möglich machte, war die Erfindung der Buchdruckerkunst. Johann von Sorgenloch, auch Gänsefleisch, gewöhnlich aber Guttenberg genannt, aus ritterlichem Geschlechte 1400 zu Mainz geboren und daselbst 1468 gestorben, faßte zuerst, wahr- scheinlich zu Straßburg, um das Jahr 1436 den Gedanken, ver- mittelst geschnittener Holztafeln den Abdruck von Schriften zu be- werkstelligen. Später, und wahrscheinlich in Mainz, wo er sich mit einem reichen Goldschmidt, Johann Fuft oder Faust, und einem erfinderischen Mönche, Peter Sch ö ff er, verband, ersetzte er die Tafeln durch bewegliche, erst hölzerne, dann metallene Let- tern. Dies geschah ums Jahr 1440, und wenige Jahre nachher

8. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 43

1833 - Halle : Schwetschke
43 Vil. Deutschland. Dies bestimmte ihn für das Studium der Theologie, und er trat 1505 in den Augustinerorden, wurde indeß schon 1508, auf den Ruf seiner Gelehrsamkeit, als Professor der Philosophie nach Wit- tenberg versetzt; wo er 1512 ein Predigtamt annahm und die Würde eines Doetors der Theologie erhielt. Sein unablässiges Studium der h. Schrift hatte ihn mit vielen in der Lehre herrschen- den Mißbräuchen bekannt gemacht, und eine in Ordensangelegen- heiten 1510 nach Nom gemachte Reise, durch den Anblick des dort herrschenden Sittenverderbnisses, seine hohen Begriffe von der Heiligkeit des päpstlichen Stuhles gar sehr geschmählert. Mit Unwillen vernahm er den in seiner Nähe von Tezel getriebenen Ablaßkram, und schlug dagegen, am denkwürdigen 31. Octobec 1517, an die Thore der Schloßkirche zu Wittenberg jene berühm- ten 95 Thesen oder Streitsatze, jedoch in lateinischer Sprache, an, wodurch er zu einem gelehrten Streite aufforderte. Die un- besonnene Wuth seiner Gegner verwandelte diesen allgemein üb- lichen und ganz bescheiden gemeinten Schritt in den ersten Keim zu einer Reihe von Untersuchungen und Schriften, welche durch die Aufmunterung und Theilnahme, welche sie in ganz Europa fanden, die Veranlassung zur Kirchenverbesserung in Deutschland und vielen andern Ländern wurden. Ungestüme Widerlegungen von Seiten einiger Theologen zu Cöln und Ingolstadt, führten immer gründlichere und schärfere Antworten Luthers herbei. Schon hatte der Papst von diesem ihm unbedeutend scheinenden Streite Kenntniß erhalten, und der Cardinal Cajetan hoffte den unbekannten Mönch, welchen er nach Augsburg berief, leicht zum Widerruf zu bewegen. Luther forderte Untersuchung und Be- weis; nur dann, wenn er aus der h. Schrift des Irrthums über- wiesen würde, könne und wolle er widerrufen. So zerschlug sich diese Unterredung, und eben so fruchtlos war der öffentlich zu Leipzig mit Eck, dem Vertheidiger der Papstgewalt, gehaltene Streit. Vergebens hatte Luther Bischöfe und Erzbischöfe, ja den Papst selbst, in demüthigen Schreiben um Untersuchung gebeten und sich zum Stillschweigen anheischig gemacht, wenn nur auch seine Gegner schwiegen; er ward vielmehr 1520 in den Bann ge- than und seine Schriften zu Cöln und andern Orten öffentlich ver- brannt. Dagegen verbrannte nun auch der muthige, unwürdig gemißhandelte Mann am 10. Dez. 1520 öffentlich zu Wittenberg die Bannbulle des Papstes und das päpstlich kanonische Recht; ein Schritt, wodurch nun erst die Trennung von dem römischen Stuhle unwiederbringlich gemacht wurde. Die Umstände waren seinem Beginnen außerordentlich günstig. Seine ersten Schritte fielen in die letzten Lebensjahre Maximilians, welcher selbst über die Mißbräuche in der Kirche erbittert, dem wackern Luther nicht abgeneigt war; nach seinem Tode aber beschäftigte die Wahl sei- nes Nachfolgers die Fürsten so sehr, daß des theologischen Strei-

9. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 91

1833 - Halle : Schwetschke
91 Vii. Deutschland. Preußen. Wittenberg, am rechten Ufer der Elbe, über welche hier eine sehr lange hölzerne Brücke führt, zahlt etwas über 7000 Einw. Dieser Wiege der deutschen Reformation, wo einst Luther lebte und wo er in der jetzt neu verzierten Schloßkirche neben Me- lanchthon ruht, hat die Noth der neuern Zeit in eine Haupt- festung verwandelt, und die 1502 gestiftete Universität nach Halle verdrängt. Dem großen Reformator ist am 31. Oct. 1821 eine eherne Statue, welche auf einem Fußgestelle von Granit ruht und mit einem gothischen Dache von Gußeisen überbaut ist, theils auf Kosten des Königs, theils von den seit 1800 zu einem Denkmahle Luthers gesammelten Geldern, auf dem Platze vor der Schloß- kirche errichtet worden. — Südlich von Wittenberg liegt an der Elbe der Ort War ten bürg, wo am 3. Oct. 1813 der General Pork den Uebergang über den Fluß erzwang. Die starke Festung Torgau, am linken Elbufer, mit dem Fort Zinna, zählt etwa 7000 Einw. In der Nähe siegte Frie- drich Ii. 1760. Einige Meilen oberhalb liegt an der Eibe Mühl- berg, wo 1547 Carl V. den Kurfürsten von Sachsen Johann Friedrich besiegte und gefangen nahm. Zwei Stunden südlich von Halle, am linken Ufer der Saale, liegt Merseburg, der Sitz der Regierung, mit einem Schlosse und einer schönen Domkirche, in welcher man die Hand Ru- dolphs von Schwaben, des Gegenkaisers Heinrichs Iv ., und mehrere Gemälde von Lukas Kranach sieht. Die Stadt hat etwa 8000 Einw. Naumburg, in einer reizenden Gegend, unweit der mit der Unstrut sich vereinigenden Saale, mit beinahe 16000 Einw. Sie ist wohlgebaut und treibt ansehnlichen Handel, hat auch jähr- lich 2 Messen. Die Domkirche ist ein ausgezeichnet schönes Ge- bäude. 1 Stunde von Naumburg, nahe bei dem schön an der Saale gelegenen Orte Kosen, wo eine Saline, liegt ganz ein- sam die berühmte sogenannte Fürstenschule, Schul-Pforte, welche 1543 an der Stelle eines Klosters gestiftet ward. In der Gegend von Naumburg wächst erträglicher Wein. — Zwischen Naumburg und Merseburg liegt an der Saale die Saline Dür- renberge. Rechts von der Saale der Ort Lützen, in dessen Nähe Gustav Adolph 1632 siegte und fiel, und am 2. Mai 1813 die Franzosen einen höchst unvollkommenen Sieg errangen; eine eiserne Pyramide bezeichnet das Schlachtfeld bei Groß-Göt- scheu, und wahrscheinlich wird sich auch bald ein Denkmahl an der Stelle erheben, wo Gustav Adolph starb; bis jetzt ist sie nur durch einen rohen Stein bezeichnet. Links von der Saale beim Dorfe Roßbach besiegte Friedrich Ii. 1757 die Franzosen; auch hier bezeichnet eine 1814 errichtete Denksäule das Schlachtfeld. Die Stadt Eisleben, deren Einwohner, an 7000, zum Theil von den benachbarten Kupferbergwerken leben, ist der Ge-

10. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 190

1833 - Halle : Schwetschke
190 A. Europa. Ottokar, hatte während des großen Interregnums in Deutschland sogar Oestreich, Kärnthen und Steiermark erworben, mußte aber diese Provinzen den siegreichen Waffen Rudolphs von Habsburg wieder abtreten, und büßte seinen Widerstand mit dem Leben in der Schlacht im Marchfelde bei Wien, 1278. Als sein Geschlecht mit Wenzel V. 1395 ausstarb, erwählten die Stände Johann von Luxemburg, den Gemahl der Schwester ihres letzten Königs, und unter dessen Sohn Kaiser Carl Iv. blühte Böhmen empor; er war der Stifter der Universität Prag. Unter seinem Sohne Wenzel brachen die ersten hussitischen Unruhen aus, und als Wenzels Bru- der, Kaiser Sigismund, König von Ungarn, den edlen Huß ge- gen sein kaiserliches Wort zu Costnitz verbrennen ließ, da brachen dessen zahlreiche Anhänger um so mehr in gerechtem Kriege aus, als Sigismund nach Wenzels Tode die böhmische Krone verlangte. Die Hussiten unter Prokop und Ziska waren 18 Jahrelang das Schrecken der benachbarten Länder; doch brachte der Tod ihrer An- führer und innere Zwietracht sie endlich zur Unterwerfung. Sigis- munds Schwiegersohn, Albrecht von Oestreich, lebte nur kurze Zeit, und für seinen unmündigen Sohn Ladislao führte der kräf- tige Georg Podiebrad anfänglich als Reichsverweser und nach dem Tode Ladislays als König die Regierung. Nach Podiebrads Tode ward Wladislav König von Polen und Ungarn, und nach ihm sein Sohn Ludwig in Böhmen erwählt; als dieser aber in der Schlacht von Mohacz wieder die Türken 1526 geblieben, kam Böhmen wie- der an das Haus Oestreich. Die me ganz ausgerotteten hussitischen Lehren fanden neue Anhänger und neues Leben durch diereforma- tion, und die Bedrückungen, welche die Protestanten erlitten, führ- ten endlich den 30jährigen Krieg herbei. Die aufs äußerste ge- brachten Böhmen verweigerten, nach dem Tode Matthias, seinem Vetter Ferdinand Ii. von Oestreich den Gehorsam und wählten den unglücklichen und untauglichen Kurfürsten von der Pfalz Fried- rich V. zu ihrem Könige; allein die Schlacht am weißen Berge, 1620, während welcher Friedrich in Prag mit einem Feste beschäf- tigt war, vernichtete alle Hoffnungen seiner Anhänger. Seit- dem hat Böhmen alle Schicksale der östreichischen Monarchie ge- theilt. Böhmen wird in 16 Kreise und in die Stadt Prag einge- theilt. Prag, die Hauptstadt des Königreichs, liegt unter 50°N. B. in einem ziemlich engen Thale an beiden Ufern der Moldau, über welche eine schöne, 1790 F. lange, mit 28 Heiligen-Statuen gezierte Brücke führt, die 1358 zu bauen angefangen wurde. Von dieser Brücke ward der Legende nach der h. Johannes von Nepo- muk, Beichtvater der Königin, weil er ihrem Gemahl, König Wenzel, ihre Beichte zu entdecken verweigerte, 1383 in den Fluß gestürzt. Seine Statue, 1683 errichtet, ist daher die ausgezeich-
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