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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 446

1833 - Halle : Schwetschke
446 A. Europa. Unthatigkeit der Sultane. Dennoch blieben die Türken bis zum Anfang des 18ten Jahrhunderts das Schrecken Europa's, weil eine Reihe kriegerischer und talentvoller Großveziere im 17ten Jahrhun- dert den ursprünglichen Heldenmuth des Volks unterhielten, und die türkischen Waffen damals, wo die europäische Kriegskunst sich erst auszubilden anfing, dieser in der That überlegen waren. Un- garn und Polen waren der gewöhnliche Schauplatz dieser blutigen Kriege. Zwar wurde der Großvezier Ahmed Kiuprili 1664 von Montecuculi bei St. Gotthard geschlagen, aber mit glücklicherem Erfolge kämpfte er gegen Polen und Russen. In einem neuen Kriege 1682 drang der Großvezier Kara Muftapha 1683 bis vor Wien, welches er vom 14. Juli bis 2. September vergeblich bela- gerte und zuletzt, besonders durch die Hülfe Johann Sobiesky's von Polen, zurückgeschlagen ward. Die Venezianer und Russen be- nutzten den Augenblick, um den Krieg zu erneuern, und erstere er- oberten in der That Morea und mehrere Inseln. Ein neuer Groß- vezier, Kiuprili Muftapha, erfocht mehrere Siege, bis er bei Sa- lankemen 1691 den Sieg mit dem Leben verlor. Der nachtheilige Friede zu Carlowitz 1699 endete diesen Krieg, in welchem die Tür- ken Asow und Siebenbirgen verloren, aber doch noch den ganzen Strich von Ungarn zwischen der Donau und dem Theiß behielten. Seitdem war das Uebergewicht der europäischen Kriegskunst ent- schieden und die Türken ungeachtet ihrer unleugbaren Tapferkeit in allen folgenden Kriegen im Ganzen unglücklich. Sie selbst schienen das Gefühl ihrer Uebermacht verloren zu haben; nur mit Mühe konnte sie Carl Xii. nach der Schlacht von Pultawa bewegen, sei- netwegen den Krieg zu erklären, und sie benutzten schlecht den Vor- theil, welchen die Unvorsichtigkeit Peters ihnen in die Hände gege- den, als sie ihn mit seinem halb verschmachteten Heere am Pruth eingeschlossen hatten; derfriede von 1711 gab ihnen blos Asow wie- der. Unter Ahmed 111. von 1702 — 30 ward Morea den Vene- zianern leicht wieder entrissen, aber die Oeftreicher, welche sich der Venezianer annahmen, siegten unter Eugen, besonders 1716 bei Peterwardein und eroberten selbst 1717 Belgrad; der für die Tür- ken rmchtheilige Friede von Passarowitz 1718, in welchem sie Bel- grad aufgaben, endete diesen Krieg. Glücklicher waren sie in einem folgenden gegen Oestreich. Rußlands Siege unter Mün- nich, seit 1736, welcher die Krimm verwüstete und Asow und Oczakow eroberte, verleiteten Oestreich Theil am Kriege zu nehmen, der aber von seiner Seite so unglücklich geführt ward, daß die von - andern Seiten hart bedrängte Maria Theresia in dem Frieden von Belgrad 1739 alles früher Eroberte wieder aufgeben mußte; auch Asow erhielten die Türken wieder. Bis zum Jahre 1768 beharrte die Pforte bei ihren friedlichen Gesinnungen, ohne an den Bege- benheiten der schlesischen Kriege oder des siebenjährigen, trotz aller Ermunterungeu Friedrichs Ii., Theil zu nehmen. Nur die allzu

2. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 49

1833 - Halle : Schwetschke
49 Vii. Deutschland. reichte, die Wuth des Krieges immer aufs neue an. Ferdinands Tod 1637, dem sein Sohn Ferdinand Hi. folgte, obgleich dieser etwas gemäßigtere Gesinnungen zeigte, änderte nichts an der trau- rigen Lage Deutschlands. Nicht mehr allein die politischen oder religiösen Meinungen, sondern das unaussprechliche Elend führte jetzt Tausende ohne Unterschied zu den Heeren, wo sie wenigstens Unterhalt und Beute fanden. Von Mecklenburg bis nach dem Elsaß, von Schlesien und Böhmen bis an den Rhein trieben sich die Heere bald siegend bald besiegt umher, und schon mußten mehrere Provin- zen vermieden, oder in stürmischer Eile durchschritten werden, weil sie, zu völligen Wüsten geworden, selbst dem Soldaten keine Nah- rungsmittel mehr darboten. Auch der edle Bernhard von Weimar, welcher mit französischer Hülfe das ihm verheißene Elsaß erobert hatte, starb 1639 nach der allgemeinen Meinung an Gift, welches Frankreich ihm gemischt hatte. Die Siege Torstensons und Wran- gels 1642 und die Einnahme der kleinen Seite von Prag durch den schwedischen General Königsmark 1648 führten endlich den lange ersehnten Frieden herbei. Schon seit 7 Jahren hatte man davon geredet, und seit 1642 saßen Gesandte des Kaisers, der Protestan- ten und Schweden zu Osnabrück, und des Kaisers und Frankreichs zu Münster; aber das abwechselnde Kriegsglück hatte bisher die Forderungen bald gesteigert, bald gemäßigt, und erst die letzten Siege der Schweden vermochten Ferdinand, dem damals kein Heer mehr übrig blieb, ernstlich an den Frieden zu denken, welcher am 24. Oct. 1648 unterzeichnet und unter dem Namen des Weftphali- schen bekannt ist. Wie der Krieg, so war auch dieser Friede höchst verderblich für Deutschland und nur als die traurige Frucht der äußersten Noth und gänzlichen Erschöpfung zu betrachten. Deutsch- land verlor dadurch für immer das herrliche Elsaß und die drei lothringischen Bisthümer Metz, Toul und Verdun, welche an Frankreich für seine arglistige Hülfe abgetreten wurden. Schlim- mer als dieser Verlust war die nun als gesetzlich anerkannte Einmi- schung Frankreichs in die deutschen Angelegenheiten. Auch das schwache Band der Erinnerung, welches die Schweiz noch an das Reich knüpfte, ward nun gänzlich zerrissen. Schweden erhielt als Entschädigung für seine Anstrengungen den besten Theil von Pom- mern, die Stadt Wismar, die ehemaligen Bisthümer Bremen und Verden und eine bedeutende Geldsumme. Brandenburg, wel- chem nach alten Verträgen ganz Pommern, dessen Herzoge ausge- storben, hätte zufallen müssen, ward durch Magdeburg und Hal- berstadt entschädigt. Auch die Unabhängigkeit Hollands ward jetzt erst von Spanien feierlich anerkannt. Für die innere Ruhe ward in so fern gesorgt, daß die völlige Freiheit der Lutheraner sowohl als der Reformieren anerkannt und ihre Rechte so wie die der Ka- tholiken genau bestimmt wurden. Dagegen aber war auch nun das Reich mehr als je in sich zerfallen, die Kaiserwürde zu einem leeren Blanc Handb. Ii. 2. Aufl. 4
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