Das Königtum der Stuarts und die Revolution in England.
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Parlament mit dem Grafen Strafford und dem Erzbischof Laud, machte Frieden mit dem Auslande, erhob das Pfund- und Tonnengeld und schrieb sogar ein Schiffsgeld aus.
Als er. um durch allgemeine Einführung der bischöflichen Kirche seine Macht zu stärken, den Schotten die Annahme einer durch Laud verfafsten Liturgie und strengere Unterordnung unter England aufzwingen wollte, störten sie den Gottesdienst in der Kathedrale zu Edinburg und griffen zu den Waffen.
Das (fünfte) „lange“ Parlament von 16-40—1653 trat in Einver-1640 ständnis mit den ins Land dringenden Schotten, verurteilte Strafford —53 zum Tode und Laud zum Tower (nach 3 Jahren ebenfalls hingerichtet).
Als es sogar die Besetzung der Militär- und Zivilstellen, welche immer ein alleiniges Recht der Krone gewesen war, und weitgehende kirchliche Reformen, schliefslich die Verfügung über das Kriegsheer und die alleinige gesetzgebende Gewalt verlangte, verliefs Karl die (gegen ihn bewaffnete) Hauptstadt und versammelte in York eine Anzahl Lords,
„die Kavaliere“, um sich. In dem 5jährigen Kampfe gegen die „Rundköpfe“, an dem sich bald auch die Schotten von neuem beteiligten, verschaffte dem Könige sein Neffe Ruprecht von der Pfalz anfangs das Uebergewicht. Aber nach zwei Niederlagen, die ihm besonders durch das militärische Talent Cromwells beigebracht wurden,*) floh er zu den Schotten, die ihn dem Parlamente auslieferten.
Als Cromwell und die Independenten die Selbständigkeit jeder Kirchengemeinde, sowie republikanische Staatsformen verlangten und dem Könige den Gehorsam verweigerten, gerieten sie mit dem Parlamente in Widersprüche und bemächtigten sich der Person des Königs. Cromwell kämpfte glücklich gegen die Schotten, welche sich jetzt für ihn erhoben, und andere Freunde des Königs und stiefs diejenigen,
welche es im Parlamente waren, aus demselben. Da das „Rumpf-
parlament“ die Anklage des Königs wegen des Widerspruches des Oberhauses nicht durchsetzen konnte, bildete es einen aufserordentlic.hen Gerichtshof, der den „Tyrannen. Mörder, Verräter und öffentlichen Feind des Gemeinwesens, Karl Stuart“, zum Tode verurteilte. Er wurde am.
30. Januar 1649 vor Whitehalle, wo der König nach der Thronbest ei-gung sich zuerst dem Volke zeigte, hingerichtet.
91. England als Republik 1649—1660 und Cromwell als Protektor 1653—1658. Königtum und Oberhaus wurden abgeschafft. Mit dem Unterhause und dem Staatsrate als exekutiver Macht tyrannisierte Cromwell das Land, verheerte Irland aus nationalen, religiösen und politischen Gründen, verteilte die fruchtbaren Ländereien an seine Genossen und schlug die Schotten und Karl, den Prinz von Wales, Karls Sohn.**) Irland und Schottland wurden fester mit England verbunden.
Die Kunstschätze des Königs, seine Güter und die des Adels wurden konfisziert, \iele Hunderte wanderten aus.
Zur See errang Robert Blake das Uebergewicht über die König-
lichen. Als 1651 die „Navigationsakte“, welche nur den Handel mit 1651 eigenen Produkten des Landes in den englischen Häfen gestattete, die Holländer zur Kriegserklärung bewog, siegte er 1653 bei Newport 1653
*) Bei Marstenmoor 1644, bei Naseby 1645.
**) 1650 bei Dunbar, 1651 bei Worcester.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Cromwell Cromwell Karl_Stuart“ Karl Cromwell Karl Karl Karls Robert_Blake Naseby
Extrahierte Ortsnamen: England Edinburg Cromwells Widersprüche England Irland Wales Karls Irland Schottland England Newport Worcester
70 1521—1786: Die übrigen europäischen Staaten und die Zeit Friedrichs d. Gr.
auch über die berühmten Seehelden Tromp und Ruyter. Die Belgier mufsten im Frieden die Stuarts aus dem Lande verweisen, die Holländer das Haus Oranien von der Statthalterschaft ausschliefsen. Die Engländer waren seitdem alleinige Herren der See.
Als das lange Parlament seine Macht über die Armee beschränken wollte, löste Cromwell auch dieses auf. Damit war der verhängnisvollste Augenblick der revolutionären Bewegung eingetreten, an der Cromwell den meisten Anteil hatte.
Oliver Cromwells Vorfahren hatten schon an den religiösen Kämpfen teilgenommen, seine Verwandtschaft wtar zahlreich und angesehen, seine Mutter leitete ihre Herkunft vom königlichen Hause der Stuarts ab. Geboren war er etwa ein Menschenalter nach und an demselben Tage mit Shakespeare. Nach kurzen Studien früh selbständig, hatte er sich den abgesonderten Gemeinden angeschlossen, welche ein extrem religiöses Gepräge hatten. Zum Mitgliede des langen Parlamentes gewählt, stellte er mit einem Freunde zuerst die Forderung, dafs dem Könige die Ernennung des Oberbefehlshabers über das Heer genommen werden sollte. Mehr Gewicht als durch seine Rede verschaffte er sich im Parlamente durch die Bildung einer kleinen, aber auserlesenen und gut disziplinierten Reiterei, die, zu religiösem Kampfe entflammt, zu den Niederlagen Karls I. viel beitrug, und durch die Umbildung der Armee, welche seine Partei zu so überraschenden Erfolgen führte.
Mehr durch die Verhältnisse getrieben als nach einem wohlüberlegten Plane, stürzte er den König, seine Anhänger, das Oberhaus und die Anhänger des Königs im Unterhause. Da er jetzt mit dem Parlamente als allein gebietender General in Zwiespalt geriet, war die Auflösung desselben durch ihn ebenfalls natürlich.
In dem neuen (nach dem Namen des Hauptredners von dem Volkswitze bezeichneten) Barebone-Parlamente bildeten die religiösen Radikalen, darunter Wiedertäufer, die Mehrheit. Sobald sie an den vollen Umsturz der bestehenden Verhältnisse dachten, riefen sie den Spott des Volkes hervor und verloren ihren Halt an Cromwell, dem sie bei der halb freiwilligen Auflösung ihre Gewalt übertrugen.
Der General Lambert legte nun den Entwurf einer neuen \ er-fassung vor, welche die oberste Leitung einem Protektor übertrug. Dieser sollte für die wichtigsten Staatshandlungen an das Gutachten des Staatsrates gebunden sein, dessenmitglieder aber sollten weder von ihm entfernt, noch ernannt werden dürfen. Von einem Parlamente, zu welchem die drei Länder 460 Mitglieder schickten, sollte die gesetzgebende Gewalt und die Bewilligung von Steuern, nicht aber der Be-schlufs über Krieg abhängig sein. Cromwell wurde Protektor (Olevarius protector) im wahren Sinne des Wortes für alle, welche durch das Barebone-Parlament in Furcht gesetzt waren.
„Wenn man den vornehmsten Unterschied zwischen dem Ereignis in England und dem nahe verwandten, das anderthalb Jahrhunderte später in Frankreich eintrat, mit Einem Worte bezeichnen wollte, so dürfte man sagen, dafs in i rankreich der soziale Umsturz bereits so gut wde vollzogen war, als sich ein siegreicher General der Gewalt bemächtigte, in England dagegen die militärische Gewalt eingriff, ehe es soweit kamk (Ranke).
Als in dem nächsten Parlamente der Königstitel für Cromwell beantragt wurde, widerstanden die Anhänger des militärischen Interesses und der Republik. Um sich im Protektorate zu befestigen, stellte er das Oberhaus wieder her und übertrug dem Protektor die Ernennung der Mitglieder.
Seitdem Cromwell mit Schweden (Abdankung Christinas) und Dänemark sich befreundet und Holland zum Frieden gezwungen hatte, erschien er im Auslande als der mächtigste Vorkämpfer des Protestantismus, da unter den christ-
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Das Königtum der Stuarts und die Revolution in England. 71
liehen Konfessionen nur der Katholizismus von ihm angefeindet wurde. Im Kampfe der Fronde (wo? §. 65) stellte er sich auf Mazarins Seite und nahm den Spaniern Jamaika. Wegen 4er vielen gegen ihn gemachten Mordanschläge schliefslich seinen besten Freunden mifstrauend und von Gewissensbeänstigungen ge t gequält, starb er 1658 an seinem Glückstage, dem 3. September. 1658
Seinem ältesten Sohne Richard wurde seine Würde übertragen.
Aber er liefs dem Heere die Gewalt und dankte schon im folgenden Jahre ab. Zwischen dem unter Lamberts Leitung gebildeten Sicher-heitsausschufs und dem von neuem berufenen alten Rumpfparlamente brach der alte Streit wieder aus. Als die militärische Gewalt in den Händen der beiden Nebenbuhler Lambert und Monk war und die nie erloschene Sympathie für das Königtum im Volke stärker wurde, knüpfte Monk, während ein neues Unterhaus gewählt wurde und die Lords wieder zusammen traten, mit Karl, dem Sohne des vertriebenen Königs, Verbindung an. Das Parlament erliefs 1660 an Karl Ii. die 1660 Aufforderung, „die Krone zu empfangen, zu welcher er geboren sei“.
92. England unter den Fürstenhäusern; Stuart —1688, Oranien —1714, Hannover bis jetzt.*) Karl Ii. 1660—1685, der auf den Thron be-1660 rufen war gegen die blofse Zusicherung, Amnestie zu gewähren und den —85 rückständigen Sold auszuzahlen, war persönlich äufserst liebenswürdig, aber ohne Energie und Einsicht. Seine Popularität verscherzte er sich bald, weil er in einem neuen Parlamente den „Kavalieren“ das Ueber-gewicht verschaffte, mehrere Richter, welche über seinen Vater das Urteil gesprochen hatten, mit dem Tode bestrafte, die episkopale Kirche mit Härte wieder herstellte.
Da er auch das Nationalgefühl durch auswärtige Mifserfolge beleidigte (Ludwigs Xiv. Zeitgenosse), kam (nach Clarendons Sturze, der seitdem in Frankreich lebte) unter dem beim Volke verhafsten „Cabal-ministerium“ **) der Konflikt zwischen ihm und dem Parlamente zum offenen Ausbruche.
In dem aus nichtigem Grunde gegen Holland geführten Kriege verbrannte Ruyter englische Schiffe in der Themse. Gegen die Ländergier Ludwigs Xiv. schlofs er zuerst die Tripleallianze (mit wem?), liefs sich dann aber durch Vertrag von ihm gewinnen und Hilfsgelder zahlen, die er zu seinen Genüssen verwandte.
Während das Ministerium die Katholiken begünstigte, erzwang das Parlament durch die „Testakte“ ihre (und der Nonconformisten) Ausschliefsung von den öffentlichen Aemtern. Die (liberale) Partei der Whigs, die von da ab bis heute die Gegenpartei der Torys bildete, brachte unter dem freisinnigen Ministerium Shaftesbury im Ünterhause die Auschliefsungsbill durch, nach welcher Karls Bruder Jakob als Katholik der Thronfolge für verlustig erklärt wurde. Da die Lords aber gegen den Beschlufs waren und die Verschwörung des Shaftesbury mit dem noch zweifelhaften Kronprätendenten, dem illegitimen Sohne Karls, gegen das Leben Karls entdeckt wurde, erlangten die Torys das Uebergewicht, welche das Thronrecht Jakobs festsetzten.
Karl wurde vor seinem Tode katholisch.
*) Die beiden letzten Stuart auf dem Throne: Karl Ii. 1660—1685, Jakob H-1688; die beiden Oranier: Wilhelm Iii. —1702, Anna —1714; das Haus Hannover: Georg I. —1727, Georg Ii. —1760, Georg Iii. —1820.
**) Clifford, Arlington, Buckingham, Ashley, Lauderdale.
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1786—1871: Deutschland und Frankreich.
30. Jahres 1812, durch die Konvention von Tauroggen mit dem russi-Dez. sehen General Diebitsch, seinem jubelnden Heere die Neutralität. Friedrich Wilhelm verwarf dieselbe und unterhandelte mit Frankreich, aber nachdem er seinen Aufenthalt in Breslau genommen hatte', auch mit Rußland.
Die kernigen Ostpreufsen waren voll Mut, jedoch erst als Stein mit russischen Vollmachten, die ihm manchen Widerspruch ein-Feb. trugen, unter ihnen erschien, traten im Februar die Stände zu Königs-1813 berg zusammen. Dank den segensreichen Reformen erklärten sie sich einmütig zur allgemeinenlandesbewatfnung bereit, die nicht ungerechtfertigten Bedenken des Königs hob endlich die überall rege Begeisterung des Volkes (Die 80 Wagen voll Berliner Freiwilligen und die Ankunft Steins in Breslau). Im Vertrage zu Kalisch 27. Februar versprach der König dem Zaren 80 000 Manu zum Kriege gegen Frankreich. Scharnhorst rief die eingeübte Mannschaft unter die Waffen, freiwillige Jäger und National-Kavallerieregimenter, mit eigener Equipierung aus den besseren Ständen gebildet, sollten zur praktischen Offiziersschule dienen. Durch allgemeine Errichtung der Landwehr und des Landsturmes vollendete Scharnhorst sein Werk. So wurde die Gesamtstärke der Armee auf die verhältnismäfsig ungeheuere Anzahl von 250 000 Mann gebracht.
Frei sc hären, in welche die edelsten Männer, wie Theodor Körner und Jahn traten, zeugten von der allgemeinsten Begeisterung. Im Kriege wurden sie den feindlichen Wagenziigen und kleinern Truppenabteilungen gefährlich (Lützows „wilde, verwegene Jagd“).
16. Der Kriegserklärung des Königs vom 16. März folgte am folgenden März Tage der Aufruf „An mein Volk“, der, damals aufsergewöhnlich erlassen, mit noch heute unvergessener Opferfreudigkeit die ganze Nation erfüllte. Auch die feurigen Dichterstimmen jener Zeit zeugen noch heute von der damaligen Begeisterung. Der von Kalisch aus erlassene preufsisch-russische Aufruf „An die Deutschen“ versprach, die deutsche Verfassung verjüngt, selbständig und fest zu machen.
160. Der Ausbruch des Kampfes und der Waffenstillstand vom 4. Juni bis 10. August. In Schweden erhielten Preußen und Rußland den einzigen, und zwar einen unsicheren Verbündeten (Bernadotte). England zahlte Subsidien. Napoleon, dem der Senat die Aushebung von V2 Million Soldaten bewilligte, erschöpfte das Land durch die Kosten der Ausrüstung vollends, zeigte aber in der Beschaffung der Mittel und in der Schnelligkeit der Ausbildung sich wieder hervorragend. Nur die Reiterei blieb schwach.
Während die Verbündeten noch vergeblich Sachsen, das sie zum Mittelpunkte der Operationen ausersahen, zum Anschlüsse zu bringen suchten, begann im März der harte Marschall Davoust den Kampf an der französischen (seit wann?) Niederelbe. Er unterdrückte die Freiheitsregungen grausam, nahm Hamburg, das die Russen aufgenommen hatte, im Juni, legte der Stadt 48 Million Frank als Kontribution auf und vertrieb 25 000 Arme aus derselben.
Auf dem Hauptkriegsschauplatze schlugen die Preußen durch das Gefecht von Möckern die Franzosen von Berlin zurück. Napoleon behauptete im Mai bei Lützen oder Grofsgörschen (Tod Scharnhorsts in Prag) das Schlachtfeld. Ganz Sachsen fiel der Plünderung
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1786—1871: Deutschland und Frankreich.
drängt durch das Scheitern der mexikanischen Expedition und die dadurch entstandenen Verluste französischer Gläubiger (§. 205).
Dafs nur ein entscheidender äufserer Erfolg, woran es trotz aller Versuche Napoleon noch immer fehlte, sein Ansehen wiederherstellen konnte, zeigte die wachsende Opposition in Frankreich. 1869 ernannte er wegen der im gesetzgebenden Körper verlorenen Majorität ein gemässigtes Ministerium Ollivier, worin Gramont das Auswärtige leitete, und liefs eine mehr konstitutionelle Verfassung durch ein neues Ple-biscit genehmigen, um dadurch seine Stellung zu befestigen. Schwer aber wogen die l1/^ Mill. Nein, die besonders auch aus den militärischen Kreisen kamen, trotz der 71/s Mill. Ja.
Ollivier sprach, nachdem er den Frieden der Welt eben für sicher erklärt hatte, als die spanischen Cortes und der Marschall Prim den Fürsten Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen für den geeigiftten Mann zur spanischen Krone erklärten, das groi'se Wort, Preußen denke an Erneuerung des österreichischen Weltreiches. Die französische Presse verlangte im übermütigsten Tone nach Krieg. Trotzdem Leopold zur Vermeidung desselben freiwillig Verzicht leistete und König Wilhelm denselben dem französischen Botschafter Benedetti in dem Badeorte Ems mitteilte und darüber seine Billigung aussprach, verlangte derselbe Garantieen für die Zukunft.
Das würdige Benehmen des Königs gegenüber dem taktlosen des Gesandten auf der Brunnenpromenade verschaffte ihm mit einem Schlage die Begeisterung von Nord- und Süddeutschland (Sein Triumphzug nach Berlin). Die Lügen des französischen Kabinettes deckte Bismarck durch Veröffentlichung der die Teilungsgelüste Frankreichs
19 Juli o o
2q70 darlegenden Aktenstücke auf. Am 19. Juli gelangte die französische Kriegserklärung nach Berlin (Orden des eisernen Kreuzes).
186. Der Krieg bis zur Kapitulation von Sedan 2. September: Schiachten von Weifsenburg, Wörth, Spicherer Höhen und der 3 Tage um Metz. Der von beiden Völkern mit grofser Begeisterung und von Deutschland mit einer bis dahin unbekannten Einigkeit angefangene Krieg wurde, obgleich die europäischen Mächte teils Deutschland freundlich gesinnt, teils abwartend (Oesterreich!) blieben, wegen der wunderbaren Erfolge und der Riesenheere auf beiden Seiten der grandioseste Krieg der Weltgeschichte und verschaffte mit einem Schlage Deutschland die seit Jahrhunderten verlorene Machtstellung wieder.
Den 210 000 Mann unter Napoleon (Die Kaiserin Regentin in Paris) von Beifort bis Thionville stand in 10 Tagen, vollständig geordnet, das deutsche Heer unter dem Oberbefehle des Königs Avilhelm von Koblenz bis Mannheim (Karte!) gegenüber, geteilt von Norden nach Süden in die Armeeen des Generals Steinmetz, des Prinzen Friedrich Karl und des Kronprinzen. Die Hoffnung Napoleons war, durch Vorrücken mit seiner „Rheinarmee“ Nord- und Süddeutschland zu trennen, letzteres und die „annektierten“ Länder zu gewinnen (Seine Siegesnachricht über die Verdrängung von 3 Kompanieen aus Saarbrück!), der Plan der Deutschen, getrennt nach Frankreich zu rücken und vereinigt die Entscheidungsschlacht zu liefern.
Der Kronprinz gewann mit seinem besonders aus Süddeutschen
4.Aug. bestehenden Flügel (welchem?) am 4. August den Sieg bei Weifsen-
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18 1521 —1786: Deutschland bis 1618 und die habsburgischen Länder.
Oranien, der im geheimen lange dem Protestantismus ergeben war und sich in der Hoffnung auf die Generalstatthalterwürde getäuscht sah, (Lamoral) Graf von Egmont, Ritter des Ordens vom goldenen Yliefs und Sieger bei St. Quentin und Gravelingen (§. 31), sowie der Admiral Graf Hoorn.
Nach der endlichen Entfernung der Truppen richtete sich der Angriff auf den treuen Ratgeber Margaretes, den energischen und prunkliebenden Bischof Granvella (das Bündel Pfeile mit der Umschrift: Concordia res parvae crescunt, das Symbol der Freiheit und Einheit). Da gerade jetzt zu den 4 alten Bistümern 13 neue eingerichtet und Granvella Primas der Niederlande wurde, erfafste den Klerus Furcht für seine Einkünfte, Adel und Bürger für die Freiheit, alle fürchteten die Einführung der Inquisition. Auch Granvella wurde entfernt.
Als zur Einführung der Beschlüsse des Tridentiner Konzils verschärfte Verfügungen erlassen wurden (Egmont in Madrid), brachte 1566 ein Vertrauter Oraniens 1566 zu Breda einen Kompromifs angesehener Männer aus allen Ständen zu Stande. Das von einem Höflinge der Statthalterin bei Ueberreichung der Beschwerdeschrift zum Spotte gebrauchte Wort gueux nahm die Partei als Ehrenbezeichnung an (Geusen). Als die Unruhen und der Calvinismus verbreiteter wurden, 1568 löste Alba, an der Spitze von 20,000 Mann, 1568 die nachgiebigere Margarete ab.
Alba war ein treu ergebener Diener seines Herrn und bewährter Kriegsmann, der mit der strengsten militärischen Disciplin auch den Bürgerkrieg ersticken wollte. Oranien und viele andere wanderten nach England aus.
29. Der niederländische Freiheitskrieg 1568—1609. Albas neuer .,Rat der Unruhen“, vom Volke Blutrat genannt, beschlofs zahlreiche Verhaftungen, Achtserklärungen, Güterkonfiskationen und Hinrichtungen (1800 in 3 Monaten?), darunter die Egmonts und Hoorns. Auch der katholische und spanisch gesinnte Süden geriet in Erbitterung, als Alba den (schon stockenden) Handel mit England verbot, von allem Vermögen als Abgabe den 100., beim Verkaufe liegender und beweglicher Güter den 20. bezw. 10. Pfennig als Abgabe erhob.
1573 Erst nach 6jährigem Regimente erhielt Alba seine Entlassung, da die Angriffe der vertriebenen Niederländer und Abenteurer aus Frankreich und Deutschland zu Lande, besonders aber zur See seit Einnahme von Brielle gefährlich wurden. Trotz der Milde und des Geschickes seiner beiden Nachfolger wurde Wilhelm von Oranien zum Regenten des Landes erklärt und von allen Provinzen zum Zwecke religiöser 1576 Duldung und zur Durchführung der alten Rechte 1576 die Genter Pacifikation geschlossen, während das spanische Heer Meuterei erhob und schamlos namentlich auch Antwerpen plünderte.
Erst Alexander Farnese von Parma, der Sohn der Margarete, befestigte den Katholizismus und die spanische Herrschaft allmählich in den südlichen Provinzen, dem heutigenbelgien, aber die nördlichen 1579 7 (welche?),das heutige Holland, schlossen 1579 die Utrechter Union 1581 und sagten sich 1581 nach der Ermordung Wilhelms von Oranien (durch einen Fanatiker) völlig von Spanien los. Sie wählten Wilhelms Sohn Moritz an seine, Stelle und riefen, als Alexander Antwerpen eroberte, die Hilfe Elisabeths von England an, deren unfähiger Günstling Leicester vorübergehend Statthalter wurde.
Philipps hochfliegender Plan, die englische Flotte zu vernichten, seine Herrschaft und den Katholizismus auch in England zu begründen,
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Ausbruch der Revolution in Frankreich.
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Versammlung nach amerikanischen Grundsätzen die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte zu Stande und setzte, um der Forderung jenes Haufens entgegen zu kommen, indem die Privilegierten auf ihre Rechte verzichteten, in der Nacht vom 4.-5. August Aufhebung aller Leib-4^~|; eigenschaft, Frohndienste und Feudallasten, der gutsherrlichen Gerichtsbarkeit, alles Aemterverkaufes, der Zünfte und Innungen, sowie aller territorialen Sonderrechte fest und schlofs mit einem Danke auf den König.
Bei den fortgesetzten Beratungen über die zukünftige Verfassung gewann über die konstitutionelle Partei, welche eine freisinnige Verfassung und Beibehaltung des Königtums nach englischem Vorbilde anstrebte, eine demokratische in den Hauptfragen das Uebergewicht, welche die Grundsätze des Rousseau zur Norm nahm. Den über die Souveränetät ausbrechenden Streit beendete Ludwig mit freiwilliger Annahme eines blofs suspensiven Vetos. Nicht ohne Zögern bestätigte er auch die anderen Beschlüsse.
In Paris, wohin den König ein nächtlicher Zug von 40,000 Männern und Weibern des ärgsten Gesindels führte, vollendete die Nationalversammlung, welche ihm bald folgte, eine Verfassung, deren Grundzüge seitdem in allen europäischen Kultur Staaten durchgedrungen sind.
Um das Deficit zu decken, wurden die Kirchengüter eingezogen, auch hob die Versammlung den Adel auf (Bischof Talleyrand).
Noch folgenschwerer waren die Beschlüsse der nächsten Monate: über Wahl und Bürgerrecht, über eine rein territoriale Einteilung des Landes in 83 Departements und 44,000 Gemeinden mit selbständiger Verwaltung, über Geschworenengerichte, konfessionelle Gleichberechtigung und die staatliche Stellung des Klerus.
Die bedeutendste geistige Persönlichkeit war Mirabeau, der das Königtum hätte retten können, aber von demselben zurückgewiesen wurde wegen seiner sehr anrüchigen Vergangenheit (f 2. April 1791, im Pantheon beigesetzt).
Am Jahrestage des Bastillensturmes wurde auf Veranlassung der Freunde 14 Jui' der Konstitution ein Verbrüderungsfest veranstaltet, das unter Beteiligung aller 1790 Stände und selbst der königlichen Familie einen grandiosen, aber auch widerlichen Verlauf nahm.
Nach einem mifsglückten Fluchtversuche König Ludwigs (Der Sohn des Postmeisters in Varennes, wo?) wurde zwar noch die Unverletzlichkeit des Königs, aber auch seine vorläufige Suspension und Ueberwaehung beschlossen. Er genehmigte die Verfassung, worauf am 1. Oktober die gesetzgebende Versammlung zusammentrat.
136. Das Volk und die gesetzgebende Versammlung 1791—1792.
Während jener Verhandlungen hatte im Volke die revolutionäre Bewegung, durch so manche zweifelhafte Persönlichkeit angeschürt, immer mehr, besonders in der besitzlosen Klasse um sich gegriffen.
Um zum Throne zu gelangen, versammelte der sittlich verkommene Bruder des Königs, der Herzog von Orleans „Egalite“, die talentvollsten Redner und Zeitungsschreiber um sich. Die radikalsten Ansichten verbreitete der Jak ob in er klub, nach einem Kloster so genannt.
Nach dessen Muster wurden im Lande etwa 200 gebildet, welche die öffentliche Meinung beherrschten. Am weitesten gingen in ihren Forderungen die „Cordeliers“ unter Danton, Desmoulins u. a.
Unter den nach der neuen Verfassung 1791 zur gesetzgebenden 1791 \ersammlung Gewählten überwogen durch Begabung und Redegewandtheit die Republikaner (die Mitglieder der ersten Versammlung waren nach einem Antrage Robespierres ausgeschlossen), die sich
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1786—1871: Deutschland und Frankreich.
in die Radikalen, „den Berg“, und die Gemäfsigten, die -Girondisten“ teilten.
Die hochmütigen Prahlereien der vielen Emigranten und die Rüstungen der fremden Mächte bereiteten den Umsturzideeen den Boden vor, so dafs die gesetzgebende Versammlung weniger an die Befestigung des eben geschaffenen Verfassungswerkes als an die Begründung der Republik dachte.
Das \ eto. welches Ludwig den Beschlüssen gegen die Emigranten und die den Eid verweigernden Geistlichen entgegensetzte, wurde als Beweis des Einverständnisses mit den fremden Mächten hingestellt. Zwar erregte darauf noch der freche Zug in die Tuilerieen (Die Jakobinermütze) den Unwillen der Gemäfsigten, als sich jedoch in Paris zum auswärtigen Kriege die Wehrmänner aus dem Lande sammelten (Die Marseillaise), die Nationalversammlung erklärte, dafs das Vaterland in Gefahr und unter seine Diktatur gestellt sei, und der König zu zaghaft war, sich auf die Girondisten zu stützen, bemächtigte sich der Pöbel des Stadtregimentes von Paris und erstürmte die Tuilerieen. Der König flüchtete mit seiner Familie in die Nationalversammlung. Seine Gewalt wurde suspendiert, über die künftige Verfassung sollte ein durch allgemeines Stimmrecht 1792 gewählter Nationalkonvent entscheiden.
Danton wurde in dem neuen Ministerium Justizminister, Lafayette floh und wurde von den Oesterreichern gefangen gehalten, Talleyrand ging nach London und nach Amerika.
• Frankreich als Republik.
137. Der Nationalkonvent 1792—1795 bis zur Schreckensherrschaft. Während des Anmarsches der auswärtigen Feinde wurde der König in dem Temple gefangen gesetzt, die königlichen Abzeichen zerstört, seine Anhänger gefangen genommen oder hingerichtet. Durch die „Septembermorde“ fielen viele Tausende angesehener Männer (Guillotine) in Paris und in den Grofsstädten.
1792 Unter diesem Terrorismus fanden 1792 die Wahlen zum Nationalkonvente statt, der in den beiden ersten Sitzungen das Königtum abschaffte. Die Bergpartei, worin Robespierre sich hervorthat, war für ein blutiges Strafgericht an Ludwig Xvi., die Girondisten für Verbannung. Trotz der glänzenden Verteidigung durch Deseze und Malesherbes gegen die Anklagen der Verräterei fiel Ludwig der Republik zum Opfer, mit überwiegender Majorität für schuldig, mit der Mehrheit von einer
Jan Stimme unbedingt zum Tode verurteilt , den er am 21. Januar 1793
1793 mit Seelenruhe und Gottvertrauen erlitt.
Während die Girondisten, welche noch immer die Mehrheit des Konventes bildeten, in langen, geistreichen Debatten auf rousseauschen Grundsätzen einen Idealstaat aufzubauen suchten, wurden die Radikalen unter Hungersnot und Kriegsgeschrei durch das Stadtregiment von Paris, durch die Jakobinerklubs, die Sektionsausschüsse und das Nationalheer übermächtig zur Schande der Menschheit. Ein Wohlfahrtsund ein Sicherheitsausschufs (gegen die inneren und die äufseren Feinde) wurden ihre schrecklichen Werkzeuge. Immer lauter wurde der Ruf nach Gütergleichheit, Von Bewaffneten umstellt, beschlofs der
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Danton Ludwig_Xvi Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Paris Paris London Amerika Frankreich Paris Paris
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1786—1871: Deutschland und Frankreich.
Das Volk aus seiner Unmündigkeit zu befreien, die alle Klassen hemmenden Fesseln der selbständigen Entwickelung zu lösen, Freudigkeit zur Arbeit, Gemeinsinn und Interesse am Staate zu erwecken, war Steins Ziel.
Okt. Oktober 1807 hob er durch Edikt die Erbunterthänigkeit,
1807 die Beschränkung des Eigentum- und Gewerberechtes auf. Dadurch wurde den Edelleuten, dem Bürger und den Bauern der Uebergang zu jedem Geschäfte und Besitze erst gestattet. Die Feudallasten konnten abgelöst werden.
Nov. Die königliche Städteordnung vom November 1808 führte statt
1808 der bisherigen Leitung durch königliche Beamte und der zu strengen Ueberwachung die Selbstverwaltung unter Oberaufsicht des Staates, gleiche Heranziehung zu den Lasten und gleiches Bürgerrecht ein.
Selbst die Einführung von Provinzialständen, welche die Nationalvertretung anbahnen sollte, wurde schon ins Auge gefafst. Stein hatte viele Feinde. Ein aufgefangener Brief desselben gab Napoleon die Veranlassung, ihn zu ächten. Seit 1810 trat an seine Stelle der Staatskanzler von Hardenberg, der, ohne seine Einsicht oder seine Erfolge zu haben, wenigstens anfangs in seinem Sinne wirkte.
Regenerator des Heerwesens wurde Scharnhorst durch die Verordnung, dafs alle Preußen vom 18. — 25. Lebensjahre zum Militärdienste verpflichtet seien. Dadurch verschwanden die Ausländer aus dem Heere. Das Ehrgefühl wurde in den Gemeinen durch Abschaffung der entehrenden Strafen geweckt, der Offiziersstand blieb keinem verschlossen.
Auch dafs trotz der gebotenen Beschränkung auf 42,000 Mann 150,000 Napoleon gegenüber gestellt werden konnten, war sein Werk.
Gerhard David (von) Scharnhorst, ein Bauernsohn aus Hannover, an Alter, Befähigung und Energie Stein ziemlich gleich, war nach rühmlichem Kriegsdienste in seinem Vaterlande 1801 in den preufsischen Generalstab getreten, hatte als Lehrer an der Kriegsschule zu Berlin gewirkt und an allen wichtigen Ereignissen praktischen Anteil genommen (mit Blücher gefangen, bei Pr. Eylau Generalmajor), als er nach dem Tilsiter Frieden Kriegsminister wurde.
Andere hervorragende Männer führten das Volk auf allen Gebieten zum Ernste des Lebens und zur Thatkraft. Fichte hielt seine „Reden an die deutsche Nation“ in Berlin. In seinem Geiste und von Wilhelm v. Humboldt und Hardenberg angeregt, entstand die neue Universität zu Berlin (Der Theologe Schleiermacher, der Geschichtsforscher Niebuhr, der Jurist Savigny). Arndt predigte den Zorn gegen diewälschen. Das Turnen wurde durch den „Turnvater“ Jahn zu seiner Bedeutung gebracht. Von dem sittlich religiösen Ernste der Zeit giebt der von Königsberg aus verbreitete „Tugendbund“ Zeugnis, dem die baldige Auflösung eine besondere Wichtigkeit verliehen hat (Der „Rheinische Merkur“ von Görres).
154. Oesterreichs Reformen und Krieg gegen Napoleon 1809.
In Oesterreich, welches trotz seiner freundlichen Gesinnung sich zur Unterstützung Preußens nicht aufgerafft hatte, war der erfahrene und volksfreundliche Minister des Auswärtigen, Stadion, mit ähnlichen Reformen beschäftigt.
Besonders war er bemüht , das französische Aushebungssystem durcbzu-führen, in allen Provinzen neue Heeresorganisationen vorzunehmen, das Volk zum Kriege bereit zu machen und ihm Sinn für die Gröfse des Staates einzu-flöfsen.
Auch Oesterreich wurde wegen der Umgestaltung Deutschlands,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Hannover Berlin Berlin Berlin Oesterreichs Oesterreich Oesterreich Deutschlands
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1786 — 1871: Deutschland und Frankreich.
neue Nahrung, wurde Louis Napoleon, der Sohn des „guten Königs“ von Holland, nach 2 abenteuerlichen Versuchen, zur Herrschaft zu gelangen, in Ham gefangen gesetzt und das konservative Ministerium Guizotbe-rufen. Die Opposition wuchs durch Eisenbahnspekulationen, Jesuitenangriffe, Korruption des Volkes und der Litteratur (Victor Hugo, George Sand und Eugen Sue!), besonders durch den Wahlreformkampf. Als Guizot, der als Protestant verhafst war, ein grofsartiges „Reformbankett“ (bei einem war nur auf die Volkssouveränetät ein Trinkspruch ausgebracht) verbot, entstand ein Auflauf vor seinem Hotel, und da (zufällig?) ein Schufs fiel, gab das Militär Feuer. Trotz der auf Thiers’ Rat erlassenen Wahlreformzusage forderte Girardin, „der Frechste der Frechen“, 24. Pb. den König in den Tuilerieen zur Abdankung auf, welche am 24. Fe-1848 bruar 1848 zu Gunsten seines Sohnes erfolgte. Eine provisorische Regierung von echten Republikanern hielt das Regiment aufrecht.
Ein so plötzlicher und gewaltsamer Aufstand der Niedrigsten stürzte das schwache Königtum und zündete den Brandstoff in fast ganz Europa an, so dafs in seinem politischen Leben eine neue Epoche begann.
Durch Lamartines Beredsamkeit und die Einrichtung von Nationalwerkstätten (Louis Blanc), worin 100 000 Müfsiggänger mit Staatsgeld bezahlt wurden, gelang es anfangs der Regierung, die weiteren Forderungen der Kommunisten zu beseitigen. Aber vom 24.— 26. Juni entbrannte zwischen diesen und der mehr konservativen Nationalversammlung ein furchtbarer Strafsenkampf in Paris.
Der Sieger über die Kommunisten, Cavaignac, unterlag, als die Nationalversammlung eine neue Verfassung zu Stande gebracht hatte, an deren Spitze ein vom ganzen Volke direkt gewählter Präsident stehen sollte, bei der Wahl dazu; diese traf den „Bürger“ Louis Napoleon Bon aparte, den Erben der „napoleonischen Idee“, welcher („ungefährliches“) Mitglied der Nationalversammlung war.
Mit Hilfe des Klerus (Seine Intervention in Rom — 1870), der Bauern und der Armee unterdrückte Napoleon Iii. die weiteren Aufstände des Kommunismus und gewann, indem er sich als Friedensfreund hinstellte, 2. Dez. das ganze Volk. Durch seinen „Staatsstreich“ vom 2. Dezember trieb er 1851 1851 die reaktionäre Nationalversammlung auseinander, tötete oder verbannte die Gegner, liefs durch „Plebiscit“ eine neue Verfassung bestätigen, sich die Präsidentschaft auf 10 Jahre übertragen und schon nach einem Jahre auf demselben Wege sich zum Kaiser wählen.
Dieses „zweite Kaiserreich“ mit dem Senate, der, von Napoleon bezahlt, über die \ erfassungsmäfsigkeit der neuen Gesetze beschlofs, und dem nach allgemeinem Stimmrechte gewählten, gesetzgebenden Körper, der die Etats und die von der Regierung eingebrachten Gesetze guthiefs, war nicht wreniger despotisch als das erste, wie die Unterdrückung des Vereinsrechtes und der Prefs-freiheit zeigte.
Napoleon suchte seine Herrschaft zu sichern durch Hebung von Handel und Industrie (Pariser Weltausstellung 1854 und 1867) und durch auswärtige Siege, durch welche er die endliche Niederlage seines Onkels wieder gut machen und sich seiner nicht unwürdig zeigen wollte. Deshalb nahm er in dem Krimkriege auf Seite Englands gegen Rußland, in den Kämpfen Italiens auf Seite Sardiniens gegen Oesterreich teil. Für dieses einzutreten in dem Kriege gegen Preußen kam er zu spät. Bis zu diesem Kriege gelang es ihm, die Franzosen durch das „Prestige“ für sich zu gewinnen (Seine Neujahrsansprachen).
173. Die deutschen „Märzerrungenschaften“. Die Wirkung der „Februarrevolution“ auf Deutschland war gewaltig und nachhaltig,
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