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1. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 114

1914 - Düsseldorf : Schwann
114 - drngung der Franzosen aus Nordamerika. Hier kam nun die ger-manische Rasse und mit ihr die englische Sprache zur Herrschaft. Doch hat sich in Kanada, das von der Einwanderung weniger berhrt wird, noch vielfach das Franzsische behauptet, wie in Sdamerika die Sprache der Spanier und Portugiesen. England sicherte durch den ungeheuren Gewinn auf Kosten Frankreichs seine W e l t m a ch t st e l l u n g zur See; gleichzeitig erweiterte es mchtig seinen Einflu in den gewaltigen Landgebieten von Vorderindien. 177. Der nordamerikanische Unabhngigkeitskrieg, 1775 bis 1783. Wegen der groen Opfer, die der Krieg mit Frankreich ge-fordert hatte, sollten die englischen Kolonien im Mississippigebiete, dreizehn an der Zahl mit etwa drei Millionen Einwohnern, von dem Mutterlande zu Steuern herangezogen werden, ohne da sie im eng-tischen Parlamente vertreten waren. Infolgedessen entstand in den Kolonien, die das Recht der Selbstbesteuerung verlangten, eine groe Grung. An einem Dezembertage 1773 berfiel ein Bolkshanfe von Boston drei in den Hafen der Stadt einlaufende englische Teeschiffe und versenkte deren Ladung von mehreren hundert Kisten Tee, auf dem eine Steuer ruhte, ins Meer. Ein Kongre in der Quker-stadt Philadelphia erklrte sodann den Abbruch aller Handels-beziehungen zum Mutterlande. Zwei Jahre darauf, am glor-1 reichen" 4. Juli, folgte ebendaselbst die Erklrung der Un - ^ O abhngigkeit. Dieser Tag gilt den Amerikanern seitdem als nationaler Feier-tag, und in Staatsurkunden rechnet man sogar noch nach Jahren seit Erklrung der Unabhngigkeit". In dem nun ausbrechenden erbitterten Krieg um die Freiheit fhrte den Oberbefehl der die Amerikaner der erprobte Georg Washington [Uofchmgtn], ein Pflanzer aus Virginien. Scharen von Freiwilligen strmten ihnen, besonders aus Frankreich, zu, wh-rend deutsche Soldtruppen fr England bluteten. Der frhere preuische Major von Steuden leistete den Kolonien durch Einrichtung ihrer Heere die wichtigsten Dienste. Der amerikanische Bolksmann Franklin, der als Erfinder des Blitzableiters schon ge-nannt ist, brachte persnlich in Paris ein Bndnis mit Frankreich zustande; zum Andenken an die Waffenbrderschaft haben die Fran-zosen in neuerer Zeit als Leuchtturm fr den Hafen von Neuyork eine riesige Statue der Freiheit gestiftet. Auch Spanien trat dem Bunde bei. Heldenmtig behaupteten die Englnder ihre Felsenfeste Gibraltar gegen eine franzsisch-spanische Flotte, die sie von oben herab mit glhenden Kugeln beschossen; in dem Festlandskriege in Amerika zogen sie jedoch den krzeren. Nachdem Washington ein

2. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 6

1914 - Düsseldorf : Schwann
6 boote an den sonnigen Strand; dem kleinen Eilande gab er zum Danke fr den erlsenden Schutz Gottes den Namen San Sal-Vad6r, d. h. Erlserinsel. Es war die heutige Watlingsinsel, die zu der englischen Baham-gruppe gehrt. Der Boden eines neuen Erdteils war betreten. Auf der Weiterfahrt nach Sden fand Kolumbus die schnen Antilleninseln Kuba, wo er zuerst das Tabakrauchen sah, und Haiti; er nannte dieses Hispaniola, d.h. Kleinspanien, und grn-bete hier die erste spanische Kolonie der neuen Welt. 7. Die ferneren Fahrten des Kolumbus. Nach glcklicher Heimkehr mit Ehren berhuft, unternahm der khne Mann noch drei weitere Fahrten. Die zweite Reise, auf der ihn bereits Missio-nare begleiteten, fhrte ihn zu den beiden anderen Antillen Jamaika und Portorlco, die dritte nach der Dreifaltigkeits-insel" Trinidad und der Kste von Sdamerika. Inzwischen hatte sich gegen die Grausamkeit der Spanier in Haiti ein Aufstand der Eingeborenen erhoben, und Kolumbus selbst war am Madrider Hofe der Hrte und des Eigennutzes bezichtigt worden. Er wurde deshalb von einem Untersuchungsrichter, den man nach Haiti entsandt hatte, in Ketten gelegt und zur Verantwortung nach Spanien geschafft. Zwar setzte ihn hier ein kniglicher Befehl sofort in Freiheit, und der Hof erwies ihm hohe Ehren, aber das Statthalteramt wurde ihm nicht wieder bertragen. Noch unternahm Kolumbus eine vierte Reise, auf der er die Kste von Mittelamerika erreichte; aber die gewaltigen Anstrengungen und Entbehrungen, sowie der Kummer der die erlittene Schmach hatten seine Kraft gebrochen. Zwei Jahre nach seiner Rckkehr starb er in Valladolid, 1506. Seinem letzten Willen gem gab man ihm die Ketten, die er einst getragen hatte, mit in das Grab. In Sevilla ruhen jetzt seine Gebeine. Kolumbus war in dem Glauben von der Erde geschieden, die Ostkste von Indien gefunden zu haben; die zuerst entdeckte Inselwelt erhielt daher auch die Bezeichnung Westindien, die Bevlkerung den Namen Indianer. Bis auf eine Viertelmillion sind diese jetzt schon zusammengeschmolzen. Erst sieben Jahre nach des Entdeckers Tod, als Spanier die jetzt Durchstochene Landenge von Panama berschritten und die gewaltige Sdsee" vor sich fluten sahen, ward es Gewiheit, da ein besonderer Erdteil gefunden war. Seinen Namen erhielt er leider nicht nach dem groen Genuesen, sondern nach dem ersten Beschreiber der sdamerikanischen Kste, dem Floren-tiner Amerigo Vespucci [Wesputschi]. 8. Nachfolger des Kolumbus. Im Todesjahre des Kaisers Maximilian, 1519, unternahm der Portugiese Magelhasns [Magaljngsh] in spanischen Diensten die erste Weltumsegelung.

3. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 30

1914 - Düsseldorf : Schwann
30 Nun brach ein Aufstand los. Marias Anhnger unter dem schottischen Adel erlagen im Felde, und sie selbst floh, um Schutz bei der Knigin Elisabeth zu suchen, nach England. Aber Elisabeth sah in der hilfeflehenden Verwandten, die einft gegen sie Ansprche auf den englischen Thron erhoben hatte, eine gefhrliche Gegnerin. Maria wurde in Haft genommen und sa achtzehn Jahre gefangen. Verschwrungen englischer und schottischer Groen zu ihren Gunsten brachten sie schlielich vor Gericht. Man klagte sie geheimer Anschlge gegen das Leben der Knigin an. Bergebens beteuerte die Gefangene ihre Unschuld; die Richter ver-urteilten sie zum Tode. Elisabeth besttigte zgernd den Spruch. Auf dem Schlosse Fotheringhai [^bhferirtgh], wo Maria die letzten 1 Rq7 Jahre hindurch in Haft war, fhrte man sie an einem Februar-loo / morgen zum Tode. Gefat und gottergeben betrat die Knigin das Blutgerst. O Herr," so hrte man sie beten, in deine Hnde " da schwirrte des Henkers Beil. In der Westminsterabtei zu London hat die Heldin des Schiller-scheu Dramas ihr Grab. 46. Der Untergang der Armada. Gegen das katholische Spanien untersttzte Elisabeth die protestantischen Niederlnder mit Schiffen und Soldaten. Nach Maria Stuarts Hinrichtung rstete König Philipp Ii. ergrimmt eine groe Flotte, die Unberwindliche Armada" (d. h. die Bewaffnete), zur Vergeltung. 120 Riesenschiffe stark, stach im Sommer 1588 das Geschwader in See und fuhr durch den Kanal lngs der Kste von England hin. Aber die leichten eng-tischen Segler griffen die fchwimmenden Kolosse verwegen an; schwere Strme verschlugen die Galeeren oder trieben sie gegen-1 Kqq einander, so da sie krachend zerschellten und versanken; 1 Doo manche liefen auf den Strand auf oder wurden von den Englndern in den Grund gebohrt. Der Rest der zerschlagenen Flotte rettete sich mhsam um die Klippeninseln von Schottland herum nach Spanien. 47. Das Aufblhen der englischen Macht. Mit der Vernichtung der Armada beginnt der Niedergang der spanischen Macht und zugleich die Herrschaft Englands zur See. Bereits hatte der Seeheld Franz Drake [Drehf] die zweite Weltumsegelung beendet; in Nordamerika wurde das erste englische Kolonialland eingerichtet, das zu Ehren Elisabeths den Namen Virginien, d. h. Jung-frauenland, erhielt; die ostindische Handelsgesellschaft, die 1600 gestiftet wurde, legte den Grund zu den ungeheuren Besitzungen der Englnder in dem alten Wunderlande Indien. Aus England selbst wurde die Hause vllig verdrngt; an ihrem Handelskontor in London, dem Stahlhof, schlo man die Tore. Die Kolonien der

4. Das Mittelalter - S. 92

1918 - Leipzig : Voigtländer
92 Das Mittelalter. Rec Ruf brei lpteren Reifen entdeckte Kolumbus noch andere Hntillen-Inseln und das Festland von Sd- und Mittelamerika- er hielt es fr Hfien. Bei der dritten Keife wurde er infolge von Verleumdungen durch einen kniglichen Bevollmchtigten in Ketten nach Spanien gesendet, dort aber freigesprochen. Ruf der vierten Reife hatte er durch einen Schiffbruch und durch aufstnde seiner Mannschaft schwer zu leiden- er kehrte krank nach Spanien zurck. Bald darauf starb feine Gnnerin Ifabella. Ihr Gemahl, König Ferdinand, lieft bte berechtigten Ansprche des verdienten Mannes unerfllt. Freudlos flssen dessen letzte Tage dahin; man setzte sogar (roiumbus t sein groes Lebenswerk herab ((Ei des Columbus"). Er starb 1506 und soll befohlen haben, da ihm die Ketten, mit denen er einst gefesselt war, in den Sarg gelegt wrden. Seine (Bebeine wurden nach der von ihm begrndeten Stadt San Domingo auf Haiti, von dort nach Habana auf Kuba und endlich nach dem Abfall Kubas von Spanien (1900) nach Madrid berfhrt. Columbus starb in dem (Blauben, das neuentdeckte (Bebiet gehre zu Hfien; es heit deshalb teftindien". Amerika wurde der neue Weltteil nach dem Florentiner Rmerigo Defpucci genannt, der ihn zuerst beschrieb. 2. Baiboa, (lorteg, Pizarro. Die Entdeckungen des Columbus wurden durch unternehmende Männer ergnzt, und zwar zuerst in Mittel-und Sdamerika,- der Horden des Erdteiles wurde erst spter erforscht. Der Portugiese (Tabral entdeckte Brasilien 1500 (f. o.); die Spanier Baiboa am blieben nicht zurck. Baiboa berschritt unter schweren Mhsalen die r3ean gebirgige Landenge von Panama und erreichte den Groen (Dzean 1513, dessen Vorhandensein Columbus vermutet hatte. Ferdinand i/mdko ^or*e3 entdeckte und eroberte mit geringer Mannschaft das blhende pi3arro ^i^enreich Mexiko 1519. Pizarro erreichte das Goldland Peru in Peru und strzte dort mit verrat und Gewalt die Herrschaft der 3nkas, um das reiche Land in spanischen Besitz zu bringen. Iii. Die erste Erdumsegelung 15191522. Der von Columbus gesuchte westliche Seeweg nach Indien schien durch Amerika versperrt zu sein,- doch gab man die Hoffnung nicht auf, eine Durchfahrt in den Groen (Dzean zu finden und so nach Hfien zu umfegefun'* 9cian9cn- Ein Portugiese in spanischem Dienst, Ferdinand Magelhaen, i3i9-i522 erreichte dies Siel. Er schiffte durch die Meerenge, welche nach ihm Magelhaenstrajje benannt ist, um Sdamerika herum. Dann fuhr er durch den Groen (Dzean, den er so sturmfrei fand, da er ihn das Stille Meer nannte. (Er gelangte nun in das indische Inselmeer, fand

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 27

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Der Freiheitskampf der Niederländer. England unter den Tudors. Ii 3s—42. 27 Dienst suchte der Engländer Hudson die nordwestliche Durchfahrt und erforschte den Strom, der nach ihm genannt ist; in der Hudson- 1609 Bai meuterte dann sein englisches Schiffsvolk und setzte ihn mit seinem Knaben aus. Hollands Viehzucht und Wasserwirtschaft, aber auch □ sein Gewerbe blieb lange vorbildlich, auch für Deutschland.^ 4. Elisabeth von England und Maria Stuart. * *1. Im Dienst König Heinrichs Vii. bemühten sich die Venezianer Cabotto und seine Söhne, eine nordwestliche Durchfahrt nach Indien zu finden. Dabei entdeckte Cabot im Jahr 1497 ein Land, vermutlich Labrador: der erste Europäer, der seit den Normannen das amerikanische Festland betrat. Auf einer zweiten Fahrt gelangte er südwärts etwa bis zum heutigen Nord-Carolina; er brachte mit andern Erzeugnissen der Neuen Welt die ersten Papageien nach Europa. Heinrich Vii. wußte seinen Thron mit Klugheit zu befestigen. Er verband seine Familie durch Heiraten mit den Herrscherhäusern Frankreichs und Schottlands. Die ergiebigste Einnahme, den Handelszoll des „Tonnen- und Pfundgeldes", ließ er sich sofort auf die ganze Dauer seiner Regierung bewilligen, so daß er das Parlament nur selten einzuberufen brauchte. Unter seinem Schutz verdrängten die unternehmenden englischen Kaufleute (Merchant adventurers) die der andern Völker von den niederländischen und den deutschen Märk- □ ten; ihre gesuchteste Ware war das Lundner Tuch.d 2. Der zweite Tudor, Heinrich Viii., wollte sich von seiner Gemahlin, Katharina von Aragon, scheiden lassen; als der Papst seine Zustimmung verweigerte, riß der Gewaltherrscher sein Land von Nom los. * *Er ließ sich vom Parlament zum obersten und einzigen Leiter der Landeskirche erklären. Die Einkünfte des Papstes und der Kirche fielen fortan ihm zu; er zog die Klöster ein: so schlachtete er, wie Karl V. tadelte, die Hühner, die ihm die goldenen Eier gelegt hatten, und verkaufte ihre Güter; bei dieser Gelegenheit gewann der eng- □ lische Adel seinen ungeheuern Grundbesitz. □ Aber erst Heinrichs Viii. jüngste Tochter Elisabeth begründete endgültig die selbständige Kirche Englands, die Anglikanische Kirche. Ihr Oberhaupt wurde der Träger der Krone: er bestimmt die Lehre, ernennt die Geistlichen. Dem Glauben nach gehört die

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 31

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Die Armada. Königin Elisabeth. Ii 5i—5. 31 den Sand und fielen den Holländern in die Hände. Hinter der Armada sperrten die Engländer den Kanal; schwere Stürme machten ihr die Rückkehr unmöglich, und sie nutzte um die Klippen-Inseln Schottlands herum den Heimweg suchen. Dabei ging die Hälfte der Schiffe zugrunde. Dennoch empfing Philipp den Admiral ohne Vorwurf: „Ich habe Euch gegen Menschen ausgesendet, nicht gegen Stürme und Klippen." Den Gedanken jedoch, England zu erobern, wollte er trotzdem ausführen, selbst wenn er die Leuchter verkaufen müsse, die aus seinem Tische standen. 4. Nach dem Sieg über Spanien regierte Elisabeth noch fünfzehn Jahre. Eine majestätische Gestalt, liebte sie es, in glänzendem Aufzug, in edelsteinblitzendem Gewände zu erscheinen, während ihre Großen entblößten Hauptes ihr Zepter und Schwert vorantrugen; sogar die Vornehmsten durften nur kniend mit ihr reden. In harter Jugend hatte sie sich eine umfassende Bildung angeeignet: sie sprach Latein und verstand soviel Griechisch, daß sie die Klassiker in der Urschrift lesen konnte. * *5. Vis ins dreizehnte Jahrhundert war England ausschließ- lich Ackerbauland gewesen. Allmählich begann es den Hansen den Handel streitig zu machen; Elisabeth ließ den Stahlhof schließen. Als die Auffindung des Seeweges nach Ostindien den Welthandel nach dem Nordwesten des Weltteils lenkte, kam Englands Zeit. Zwar mißlang die Niederlassung, die Walter Raleigh in dem „jungfräulichen" Virginien gründete: die letzten Ansiedler nahm Francis Drake mit heim. Dafür erschienen englische Schiffe in der Ostsee; nach dem Fall Antwerpens wanderten Flamländer in England ein und brachten Verbesserungen in der Tuch-, Baumwoll- und Leinenweberei mit: das englische Tuch schlug in Antwerpen wie in Hamburg allen Wettbewerb, während Lübeck durch das aufstrebende Schweden zurückgedrängt wurde. Englische Gesellschaften bemächtigten sich des Handels nach der Türkei, nach Marokko und Guinea; englische Forscher (Frobisher, Davis) bemühten sich, eine nordwestliche Durchfahrt nach Ostindien zu finden, und die Schiffe einer von dem greisen Sebastian Cabot gegründeten Handelsgesellschaft halten schon unter Elisabeths älterer Schwester Maria Tudor den Weg ins Kurische und ins Weiße Meer gefunden: englische Waren gingen über Archangel nach Rußland.

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 109

1912 - Leipzig : Hirt
6. Die wirtschaftlichen und sozialen Verhltnisse der Gegenwart. 109 Auf wirtschaftlichem Gebiete ist das Deutsche Reich ein gefhrlicher Nebenbuhler geworben. Der Aufschwung unsrer Jnbustrie hat England Abbruch getan. Deutsche Hanbelsschiffe gehen nach den Hfen der ganzen Erbe, in benen bis vor kurzem Englanbs Schiffahrt, Handel und Jnbustrie alleinherrschenb waren. Ein beutsches Kabel ist von Emben der die Inseln Borkum und Teneriffa nach Brasilien gelegt. Den Freistaat Liberia in Westafrika berhrenb, wirb eine Zweiglinie nach den beutfchen Kolonien Togo, Kamerun und Sbwestafrika weitergefhrt, woburch der beutsche Kabelverkehr nach Afrika unabhngig von der englischen Kabel-linie wirb. England war die Bank der Welt; heute sinb die Bankver-binbungen mit Berlin ebenso vorteilhaft wie die mit Lonbon. Zwischen Norwegen und Schweden ist die Personalunion seit 1905 durch Beschlu des norwegischen Storthing (Abgeordnetenhaus) auf-gelst worben. Die Norweger whlten einen bnifchen Prinzen zum König, der den Namen Haakon Vii. annahm. Auch die Personalunion zwischen Hollanb und Luxemburg ist seit beut Regierungsantritt der Knigin Wilhelmina von Hollanb (1890) aufgelst, ba in Luxemburg weibliche Thronfolge bamals nicht zulssig war. Das Groherzogtum Luxemburg ging der an Herzog Abolf von Naffau, der 1866 fein Herzogtum an Preußen verlor. Er war der nchste mnnliche Anverwanbte der Knigin von Hollanb. Nach seinem Tode (Februar 1912) folgte ihm nach neuer Erbfolgeorbnung die lteste Tochter, die Erbgroherzogin Marie, in der Regierung. J- 6. Die wirtschaftlichen und sozialen Verhltnisse und das Geistesleben der Gegenwart. Den Handel hat Kaiser Wilhelm Ii. gefrbert durch den Abschlu von Hanbelsvertrgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampfer-verbinbungen nach auereuropischen Lnbern, besonbers nach Ost-asten, das fr den Absatz unsrer Erzeugnisse eine stetgenbe Bebeutung erlangt hat. Unsre Hanbelsflotte steht an zweiter Stelle, boch ist die englische noch breimal strker, die 47 Prozent, beinahe die Hlste der Welt-hanbelsflotte, ausmacht; an britter Stelle stehen die Vereinigten Staaten. In Afrika sinb unsre Bevollmchtigten bewaffnet gegen den Sklavenhanbel eingeschritten, und die Glaubensboten knnen ihre segensreiche Ttigkeit zur Ausbreitung des Christentums frei entfalten. Wenn heute allenthalben in beutfchen Lauben Mnnerarbeitssttten fr Arbeits- uitb Obbachlose sowie fr entlassene Gefangene, Frsorge-einstellten und Walberholungsheime fr Kranke und Sieche sich befinben, Frauenstationen zur Verwundeten- und Krankenpflege entstauben sinb, so ist bies nicht am wenigsten der unermdlichen Ttigkeit unserer Kaiserin zu verbauten. Sie hat int vollsten Sinne des Wortes das Gelbnis

8. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 91

1912 - Leipzig : Hirt
12. Das Deutsche Reich wird Kolonialmacht. 91 Unter dem Druck dieser Grnde nahm das Deutsche Reich 1884 zuerst die Besitzungen der Bremer Firma Lderitz in Sdwestafrika unter seinen Schutz und ergriff dann Besitz von Kamerun, Togo und Deutsch-Ostafrika; spter eignete es sich in der Sdsee Neuguinea, den Bismarck-Archipel, die Marschall-, Brown- und Providence-Inseln an. Die Reichsregierung schlo Vereinbarungen sowohl mit den freien Huptlingen der Eingeborenen als auch mit den benachbarten Kolonial-mchten England, Frankreich und Portugal der die Abgrenzung der Kolonien und der Jnterefsenkreise. So entstanden die fnf Kolonialgebiete: 1. Deutsch-Sdwestafrika, 2: Kamerun, 3. Togo, 4. Deutsch-Ostafrika, 5. das Sdseegebiet. Diese Gebiete sind an Flcheninhalt ungefhr fnfmal so groß wie das Deutsche Reich und haben 12 bis 13 Millionen farbige und etwa 7000 weie Einwohner. Der Verkehr mit dem Mutterlande wird durch die vom Staate untersttzten Reichspostdampferlinien unterhalten. Diese Linien find die ostasiatische, die australische und die ostafrikanische. Die Dampfer dieser drei Linien gehren dem Norddeutschen Lloyd, der gegen eine entsprechende Entschdigung die deutschen Postsachen mitnimmt und sich zu regelmigen Fahrten verpflichtet hat. Den Verkehr mit Westafrika ver-mittelt die Woermannlinie, deren Schiffe dem Hamburger Kaufherrn Adolf Woermann gehren. Im Jahre 1906 ist der Woermannlinie eine von Bremen ausgehende Konkurrenzlinie erstanden. Wie jedes grere Unternehmen erfordern die Kolonien ein bedeutendes Anlagekapital, das erst im Lause der Zeit Gewinn abwirft. Indessen ist mittelbarer Gewinn jetzt schon vorhanden. Der deutsche Kaufmann kann die Rohstoffe in den Kolonien kaufen. Dadurch da er sie der heimischen Industrie zur Verarbeitung bergibt, gewinnen Tausende von Arbeitern Lebensunterhalt. Durch die Einfhrung der landwirtschaftlichen Maschinen sind viele Arbeiter in der Landwirtschaft berflssig geworden. Ihnen hat die Industrie eine neue und reichlichere Nahrungsquelle erschlossen. Fr mehr als 50 Millionen Mark deutsche Jndustrieerzeugnisse werden zurzeit nach unsern Schutzgebieten ausgefhrt. So ist schon heute unser Kolonialbesitz ein wertvolles Absatzgebiet fr das Mutterland geworden, und das Innere der Kolonien ist noch nicht einmal dem Handel erschlossen. Es ist zu hoffen, da in der Zukunft das Anlage-kapital reichlich verzinst wird. Denn die Baumwolle gedeiht in Togo, in den hhern Lagen von Kamerun, besonders aber im Sden von Dentsch-Ostafrika. Wir sind daher in Zukunft nicht mehr auf die amerikanische Baumwolle ange-wiesen. Die Schafzucht in Sdwestafrika liefert Wolle, reiche Erzlager versprechen einen ergiebigen Kupferertrag. In Kamerun wird Kakao, in Usambara Kaffee an-gepflanzt. Das Sdseegebiet liefert Sago, Tabak und Baumwolle. Die groen Waldbestnde in allen Kolonien versprechen eine reiche Ausbeute. Die geringe Zahl der Eingeborenen erklrt sich aus unaufhrlichen Stammesfehden und aus den greuelvollen Sklavenjagden in Afrika, denen durch die deutschen Waffen ge-steuert worden ist. Togo bedarf jetzt schon keines Reichszuschusses mehr. Die Mittel, unsre deutschen Kolonien ertragsfhig zu machen, sind der Bau von Wegen und Eisenbahnen, die Gewinnung von Wasser durch Brunnen und Staudmme. Waffer ist im Innern genug vorhanden, es mu nur er-bohrt werden. Die Kstengrtel sind allerdings sandig und unfruchtbar. Wer

9. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 75

1912 - Leipzig : Hirt
6. Die wichtigsten Ereignisse in den brigen Staaten. sich aus den verschiedensten Nationen zusammen. Der Gegensatz zwischen Nord- und Sdstaaten bot sortgesetzt Anla zu Streitigkeiten. Der Grund lag in den wirtschaftlichen Verhltnissen. Die Sdstaaten betrieben, von Boden und Klima begnstigt, zumeist Plantagenwirtschaft. Da es schwer hielt, fr die groen Betriebe die ntigen Arbeitskrfte zu gewinnen, hatte man Negersklaven eingefhrt. In den Nordstaaten, wo es nur kleinere Farmen gab, und wo nach Auf-sinden von Petroleumquellen, Erz- und Kohlenlagern eine blhende In-dustrie entstand, brachte der Zuzug von Einwandrern immer neue Ar-beitskrste, so da hier 1827 die Sklaverei vollstndig aufgehoben wurde. Trotz des Aufblhens der Nordstaaten bewahrte aber vorlufig der Sden immer noch seine politische berlegenheit, besetzte den Prsidentenstuhl und bte in den Einzelstaaten durch seine Anhnger die Regierungsgewalt aus. Die Gegner der Sklaverei schlssen sich in der Mitte des 19. Jahr-Hunderts zur groen Partei der Republikaner zusammen, gegen die die Demokraten, die Sklavenarbeit vorlufig fr unentbehrlich hielten, nur schwer ihre Stellung behaupten konnten. Zum erstenmal siegte bei der Prsidentenwahl im Jahre 1860 der Kandidat des Nordens, Abraham Lincoln. Noch vor dem Amtsantritte Lincolns sagten sich 1861 sieben Sklavenstaaten von der Union los und grndeten einen neuen Staaten-bund unter dem Namen Konsderierte Staaten von Amerika. Der neue Bund whlte den frheren Kriegsminister Jesserson Davis zum Prsidenten und richtete in Richmond eine eigne Regierung ein. Spter traten dem Bunde noch andre Staaten bei. Das war die Ursache zum Kriege. Der Krieg dauerte von 18611865 und wurde mit wechselndem Glcke gefhrt. Anfangs glaubten die Nordstaaten, mit geringen Streit-krften des Sdens Herr zu werden, konnten aber wegen Zersplitterung ihrer Krfte keine dauernden Erfolge erringen. Erst als General Graut den Oberbefehl der alle Heere der Nord-staaten erhielt und einen einheitlichen Kriegsplan zur Durchfhrung brachte, fiel die Entscheidung zugunsten der Nordstaaten. Die Sd-staaten schlssen sich wieder an die Nordstaaten an. Alle Beschrnkungen des Binnenhandels zwischen Nord und Sd wurden aufgehoben, alle Brger ohne Unterschied der Rasse erhielten gleiche Rechte. Die Sklaverei hrte damit auf. Lincoln fiel während feiner zweiten Prsidentschaft durch Mrderhand. Rumnien. Die Unabhngigkeitsbestrebungen in Rumnien endigten 1866 mit der Losreiung von der Trkei und der Bildung eines eignen Frstentums. Zum Fürsten wurde Prinz Karl von Hohen zollern-Sigmaringen gewhlt, der 1881 den Knigstitel annahm. Seine

10. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 106

1912 - Leipzig : Hirt
106 Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Tt. 5. Wichtige Ereignisse während der Regierung Wilhelms Ii. Im Jahre 1889 trat Japan in die Reihe der konstitutionellen Staaten ein; japanische Studenten kamen an deutsche Hochschulen, In-genienre in deutsche Fabriken, um spter in der Heimat zu verwerten, was sie hier gelernt hatten. Das japanische Heer wurde nach preuischem Neuster eingerichtet und hat in einem zweimaligen Waffengang seine berlegenheit sowohl der das chinesische als auch der das russische Heer gezeigt. Im Kriege gegen China (18941895) erwarb Japan die Insel Formosa und verlangte die Unabhngigkeit von Korea. Rußland erwirkte diesen glimpflichen Frieden fr das besiegte China und erhielt dafr von China den eisfreien Hafen Port Arthur mit seinem Hinter-land. Da die russische Regierung die Mandschurei besetzte und in Korea eine herrschende Stellung einnehmen wollte, brach der Russisch-Japanische Krieg aus (1904 1905). Die siegreichen Japaner nahmen den Russen ihren einzigen eisfreien Hafen in Ostasien, Port Arthur, wieder ab, auerdem die Sdhlfte der Insel Sachalin. Rußland mute die Man-dschurei rumen und Japans Schutzherrschaft der Korea anerkennen. Der Krieg Japans gegen Rußland gehrt zu den gewaltigsten in der Welt-geschichte. Aber Japans Vormachtstellung in Ostasien und im Groen Ozean ist doch nicht unbestritten. Es hat einen gefhrlichen Nebenbuhler an den Bereinigten Staaten. Diese nahmen 1898 einen Aufstand auf Kuba zum Anla, Spanien zum Kampfe um seine letzten Besitzungen in Amerika zu ntigen. Der Kampf fiel zu Ungunsten Spaniens aus. Die Ver-einigten Staaten erhielten im Friedensschlu auer den spanischen Be-sitzungen in Westindien die Philippinen und dadurch ein Gebiet in der Nhe Chinas und Japans. Die Verbindung zwischen diesen und dem Hauptlande ist durch den Besitz der Hawaii-Jnseln und der Marianen-Insel Guam hergestellt. Sie bauen den Panamakanal, der die atlan-tische Seite des groen Staates mit der pazifischen in Verbindung bringt. Japan ist in Bndnisstellung zu den besiegten Gegnern China und Ru-land sowie zu England getreten zur Sicherung gegen die Vereinigten Staaten. -/-Das Deutsche Reich fand Gelegenheit, auf friedlichem Wege seinen Besitz in der Sdsee zu erweitern und in China festen Fu zu fassen. Nach dem Verluste der Philippinen besaen die Spanier in der Sdsee nur noch die Inselgruppe der Karolinen und Marianen. Diese gingen mit Ausnahme der Insel Guam (1899) durch Kauf, die meisten Samoa-Inseln durch Vertrge mit England und den Vereinigten Staaten in den Besitz des Deutschen Reiches der. Von China pachtete es (1898) den Hafen von Kiautschou mit seinem Hinterlande auf 99 Jahre.
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