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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 105

1912 - München : Oldenbourg
Der Siebenjährige Krieg. 105 3. Ter See- und Kolonialkrieg, an dem sich seit dem „Bourbonischen Familientraktat" auch Spanien, Neapel und Parma zugunsten Frankreichs beteiligten, 1761 wurde auf allen Meeren, besonders im Mittelmeer, außerdem in fast allen Kolonien, namentlich in Nordamerika, geführt. Hier war seit dem Utrechter Frieden die Küste von Florida bis zum Südufer der Lorenzbai englisch; Kanada und das Mississippigebiet waren französisch; damit sahen sich die englischen Kolonien vom Hinterland abgeschnitten. Um dieses drehte sich hauptsächlich der Kampf, der für die Engländer günstig verlief. 4. Die Friedensschlüsse. Allgemein wünschte man eine Beendigung des langjährigen Weltkrieges, da er den beteiligten Völkern ungeheure Opfer auferlegte. Deshalb kam zunächst zwischen England einerseits, Frankreich und Spanien anderseits der Friede von Paris 1763 zustande: England erhielt von Spanien Florida, von Frankreich Kanada ^-Febr. und alles Land östlich vom Mississippi (das östliche Louisiana) sowie Sene-gambien (in Westafrika); Spanien bekam von Frankreich das westlich vom Mississippi gelegene Louisiana. — Wenige Tage später wurde auch zwischen Preußen und Österreich der Friede von Hubertusburg 1763 (Jagdschloß zwisch. Leipzig u. Meißen) vereinbart: Friedrich behielt Schle» 15-5e6r* sien und Glatz, gab aber Sachsen zurück und versprach dem Sohne Maria Theresias (Joseph) die branbenburgifche Kurstimme bei der Kaiserwahl. Die kleineren Staaten traten den Abmachungen der Hauptbeteiligten bei. 5. Ergebnisse. Die Friebensschlüsse bestätigten zunächst die Weltmachtstellung Englands, beut die Verdrängung der Franzosen aus Nordamerika gelungen war. Frankreich verlor seine Seemachtstellung und sein Ansehen in Europa, letzteres zugunsten Preußens, das sich durch seine militärische Leistungsfähigkeit im Kampfe gegen die übrigen kontinentalen Großmächte behauptet hatte. — Innerhalb des Deutschen Reiches war sowohl die Großmachtftellung Preußens als biejenige Österreichs erhalten geblieben. Es gab also fortan zwei deutsche Großmächte, zwischen benen früher ober später der Streit um die Führung Deutschlands ausgetragen werben mußte. Ferner erwachte an der Helbengeftalt des großen Königs und feinen Taten das fchlumuiernbe beutfche Na -t i o n a I g e fühl.1) Die inneren Verhältnisse Deutschlands unter der Herrschaft des aufgeklärten Absolutismus bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 1. Die sog. Aufklärung war zunächst eine wissenschaftliche Bewegung, inbent sie die Erscheinungen des Natur- und Menschenlebens zu ergrünben, also „aufzuklären" suchte und zwar durch freie Forschung lebiglich mit der Vernunft (Rationalismus). Befonbers pflegte man einerseits die x) So war auch Goethe, wie viele seiner deutschen Zeitgenossen, „sritzisch gesinnt" (vgl. „Wahrheit und Dichtung" Ii. 7).

2. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 94

1901 - Paderborn : Schöningh
94 Der nordamerikanische Freiheitskrieg (1775 bis 1783). Nordamerika wurde bereits 1497 unter der Regierung des englischen Knigs Heinrich Vii. von Cabot entdeckt, aber erst unter Elisabeth und den Stuarts von englischen Ansiedlern bevlkert. Allmhlich entstanden hier dreizehn Staaten: 1. Massachusetts, 2. Connecticut, 3. Rhodeisland, 4. New Hampshire, 5. New Jersey, 6. Maryland, 7. New Uork, 8. Pennsylvanien, von dem Quker William Penn gegrndet, 9. Delaware, 10. Virginien, 11. Nord-Carolina. 12. Sd-Carolina, 13. Georgien. An der Spitze der einzelnen Staate stand ein Gouverneur, der einen Staatsrat zur Seite hatte und in der Besteuerung und Finanzverwaltung an die Zustimmung der Volks-Vertretung gebunden war. Um die im Kriege mit Frankreich gemachten Staatsschulden zu tilgen, wollte die englische Regierung auch die amerikanischen Kolonieen hher besteuern. Obwohl die Amerikaner keinen Zutritt zum englischen Par-lament hatten, so suchte man sie doch durch Parlamentsbeschlsse zur Zahlung einer Abgabe zu zwingen. Das Ministerium (Greenville) erlie daher die Stempelbill (Mrz 1765). Aber gegen die Einfhrung des Stempelpapiers vereinigte sich eine Stndeversammlung der dreizehn Pro-vinzen in New Aork zu einem gemeinsamen Kongre. Die Stempelakte wurde, besonders auf Anraten des alten William Pitt, von dem Ministerium (Rockingham) zurckgenommen. Jedoch das neue Ministerium (Grafton) legte jetzt einen Einfuhrzoll aus Glas, Papier und Maler-frben. Da einigten sich die amerikanischen Kolonieen. welche ihrem Mutter-lande das Recht, ihren Handel durch Abgaben zu beschrnken, bestritten, allgemein dahin, fortan keine Waren aus England zu beziehen. Daher ermigte das Ministerium (Lord North) durch die Theeakte (1773) den Zoll auf die Einfuhr des Thees. Aber auch diese Ermigung erschien den freiheitliebenden Kolonieen als eine willkrliche Verkrzung ihrer Rechte. Im Hafen von Boston versenkte das ergrimmte Volk eine Ladung Thee. Die englische Regierung lie nun zwar durch ihre Beamten in Massachusetts den Hafen von Boston sperren, aber ein nach Phila-delphia berufener Kongre smtlicher dreizehn Staaten beschlo jetzt, den Handel mit England ganz abzubrechen und zum Kriege zu rsten. Whrend England sich durch Anwerbungen in Deutschland, namentlich in Hannover, Braunschweig und Hessen, verstrkte, richtete der ebenso edle als umsichtige und tapfere amerikanische Oberfeldherr Washington, von einem dritten Kongre mit der Fhrung des Krieges betraut, eine Art Landwehr ein, welche freilich anfangs nur ] 5 000 Mann stark war und an dem Ntigsten Mangel litt.

3. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 79

1794 - Gotha : Ettinger
Iv. Großbritannien. 79 Karl vereinigt stch mit den irländischen Katbo- licken; ein unglückliches Treffen bewegt ihn, 164b sich bey einem schottischen Heere in Schul; ;u begeben. Dieses verkauft ihn an das rng- lischt Parlament. Hierauf bemächtiget sich Cromwell desselben, schlagt diejenigen, die ihm zu Hülfe eilen, und verhindert das Par- lament, sich mit ihm in Unterhandlungen loffo einzulassen. Cromwell nöthigte das Parlament, über den König Recht zu sprechen. Dieses verordnete ein Dlutgerichte, vor welchem Karl viermahl erscheinen mußte. Er beruft sich jedesmahl auf seine Würde, und man verurtheilt ihn ;um Tode. Karl wird wirklich hingerichtet. 1649 England stellt nun einige Zeit hindurch ei- ne Republik vor. Cromwell beherrschte den englischen Staat, in- dem er sich einen Beschulter seiner Freyheit nennt. Das Parlament glaubte zwar zu re- gieret! ; aber eigentlich herrschte Cromwell. Dieser jagte Karln n (den allsten Sohn Karls l) aus Irland und Schottland, und nöthigte ihn, nach Frankreich zu flüchten. 1651 Cromwell veränderte auch das Parlament nach seinem Gefallen, und wurde zum Prorcctor aller drey Nationen erwählt. Er vergrößerte das Ansehen und den Wohlstand Englands. Er stellte Ruhe. Ordnung und Gerechtigkeit wieder her, führte mit den ver- einigten Niederlanden einen ziemlich glückli- chen Krieg , vereinigte sich mit Frankreich wi- der Spanien, nahm den kentern Jamaika weg, und erwarb den Engländern Dünkirchen. 1658 Dcmungeachtet hatte Cromwell das Schicksal aller Tyrannen. Die Engländer stifteten mehrere Verschwörungen wider ihn an. Dieß

4. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 88

1794 - Gotha : Ettinger
Ss Iv. Großbritannien. Der Angriff auf Südcarolina mißlingt ihnen; , doch setzen sic sich in und um Neuyork fest. J/7b Die Amerikaner erkennen sich für unabhän- gig. Vurgvyne geräth nebst seinem Heere *77? bey Saratoga in ihre Gefangenschaft. Howe erobert Philadelphia, und übergiebt das Com- mando an den General Clinton. Die^ Amerikaner werden von Frankreich unter- stützt. Erst heimlich, und seit 1778 öffent- lich. Die Franzosen erobern in Amerika Do- minique, St. Vincent, Grenada, und Ta- baqo; auch seyen sie sich in Rhvde-Island fest. In Afrika nehmen sie den Engländern Senegal weg. Dagegen verlieren sie in Amerika St. Lueie, in Afrika Gvree, in Ost- indien Pondichery, und alle ihre übrigen Besitzungen. Großbritannien wird wahrend der Zeit auch mit Spanien und den vereinigten Niederlanden in Krieg verwickelt. Spanien vertreibt die r78l Engländer aus Florida, und belagert Gibral- tar. Den vereinigten Niederlanden kündigt England Krieg an, weil es seine Feinde un- terstützt. Rodney erobert St. Eustach. Spa- nier und Franzosen besetzen Minorka. Die gefährliche Lage Englands wird durch in- nerliche Unruhen verschlimmert John Wil- kes, 1764. 1768. Bemühuikgen der Oppo- sition. Laute Unzufriedenheit der Irländer. Erstaunliche Vermehrung der Schulden. England sieht sich daher genöthigt, die Unab- hängigkeit der i; vereinigten Staaten anzu- erkennen. Es muß den Amerikanern auch einen Theil von Kanada, den Franzosen To- bago, Goree und einen ansehnlichen Land- strich in Ostindien, den Spaniern Florida und Minorka, überlassen. 4. Da-

5. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 78

1794 - Gotha : Ettinger
78 * Iv. Großbritannien. thcilige Kriege ein, schrieb eigenmächtig neue Auflagen aus u. s. f. Hauptsächlich aber machte Karls Vorliebe für die Kathoiicken ihn bey seinen Unterthanen verhaßt- Er vermahlte sich mit der französi- sehen Prinzessin; er half die Protestanten in Frankreich unterdrücken, oder leistete ihnen sehr wenig Beystand; er wollte in Schottland neue Kirchengebrauchc einführen. Hierüber empörten sich die Schottländer, und er mußte 1640 sich endlich zu einem Waffen-Stillstände be- quemen. Während der Zeit stritt er sich beständig mit dem Parlamente, und hob es wieder zwey- mahl nach einander auf. Im fünften behaup- teten die Prcsbnterianer die Oberhand, und nöthigten ihn, in allerley Verordnungen ge- gen die Episkopalen zu willigen. Strafford wird hingerichtet- Dessen Verdienste um Irland. 1641 Die Protestanten werden in Irland ermordet. (Ungefähr ein Sechstel der Einwohner dieser Insel.) Nur Dublin blieb den Engländern. Endlich brach der Haß der Engländer in einen offenbaren Krieg gegen Karin aus. Man schrieb ihm die Ermordung der irländischen Protestanten zu. Das Parlament machte sei- 1642 ne Beschwerden öffentlich bekannt, und ver- sah sich mit einer Garde. Karl trat ihm verschiedene Rechte ab; aber das Parlament beruhigte sich dabey so wenig, daß es vielmehr das Volk gegen ihn zum Kriege reihte. Karl hatte nur ein kleines Herr; meistentheilr Katbvlickcn. Mit seinen Feinden vereinig- ten sich die Schotten. Sein Heer wird ge- 1644 schlagen und er muß nach Fraiikrcich flüchten. Oliver Cromwell stiftet die Parthey der Inden- pendenten, die sich, durch Hülfe des Heeres, über die andern emporschwingt. Karl

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 82

1794 - Gotha : Ettinger
%i Iv. Großbritannien. Alles dieses verwickelte Karln in beständige Strei- tigkeiten mit dem Parlamente. Dieses führ- te einen neuen Religionseid für dre Beamten ein. Auch bestrebte sich dastelbe, den Her- zog von York von der Thronfolge auszuschlie- ßen. Karl hob verschiedene Parlamente auf, und herrschte fett 1681 ohne Parlament.wahr- i68) scheinlich starb er an Gift. Sein Hang zur Ueppigkeit und Wollust unter- drückte alle Thätigkeit, Ehrliebe und Klugheit. Unter seiner Regierung entstehen die Whigs und Torus; die Hof - und Landparthey. Letztere vertheidigte die alte Constitution; jene wollte aber der königlichen Gewalt den möglichst größten Umfang geben. Die Engländer breiteten unter Karln Ii ihren Handel und ihre Vesitzungen in Nordameri- ka immer weiter aus. Karl unterstützte und beförderte die Schissarth. Die Engländer besamen jetzt Manufakturen von Eisen, Ku- pfer, Seide, Hüten, Glas; auch lernten sie die Kunst zu färben. In Amerika bildeten sich die Cvlonien: Ca- rolina (Charlcstown) Neu - Kork (ehedem Neu-Amsrerdani) Neu>Z)ersey und Pensilva- nicn, das dem Wilhelm Penn, dem es Karl i6si ii schenkte, so viel zu verdanken hat. (Phi- ladelphia). Die Wissenschaften wurden mit glücklichem Fort- l6'6z gange bearbeitet. Karln erklärte die Gesell- schaft der Wissenschaften für eine königliche. Philosophen: Robert Bayle, Thomas Syden- ham. Kanzelredner: Tillvtson. Schöne Geister: Shaftesbur», Buttler, Dryde«. Wrcn, ein großer Baumeister. Jacob H will die Freyheit und das Gewissen der Engländer unterdrücken. Die Episkopa- len

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 87

1794 - Gotha : Ettinger
Iv. Großbritannien. 87 nada, St. Vincent u. s. w. — in Afrika: Senegal; von Spanien: Florida. . Großbritannien muß es geschehen lassen, daß seine amerikanischen Colonien sich sei- ner Herrschaft entziehen. Seine durch den letzten Krieg so ansehnlich ver- mehrten Besitznygen in Amerika, hatten sich indessen einer blühenden Verfassung genähert. Zu den bisherigen Colonien kam unter Ge- *73* org Ii Carolina (Savannah). Die neuen Lander wurden in die 4-Gvuvernemeute: Ka- nada, Oft-und Wcstflvrida, und'grenada eingetheilt. Die Manufakturen und der Han- del der Colonien sind eingeschränkt. Diese Colonien fangen an, sich zu fühlen, und nach der Unabhängigkeit zu streben. Sie hat- ten im letzten: Kriege ein eigenes Heer ge- stellt. Sie verlangten mehr Freyheit im Handel, und Antheil am Parlamente. Streit 176^ wegen des Stempelpapieres. Eine Auflage auf den Thee reißt die Colonien zu Gewalt- * thätigkeitcn. Das Parlament laßt durch den 1774 General Gage den Hafen von Boston sperren. Dreyzehn Colonien vereinigen sich, um ihre Unabhängigkeit zu erringen. Nur Kanada und Neuschottland bleiben den Engländern treu. Die Vereinigten errichten zu Phila- delphia einen Generalcongreß, und ernennen den Virginier Washington zu ihrem Feld- herrn. Sie schließen hierauf den General 1775 Gage in Boston ein; Howe, des Gage Nach- folger, muß Boston verlassen, und sich nach 1776 Neuschottland zurückziehen. 11 England sucht vermittelst einer größern Macht seine Herrschaft über die Colonien zu ^er- halten. Es schickt 13000 Hessen und andre Deutsche, nebst einer großen Flotte, dahin. § 4 Der

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 116

1794 - Gotha : Ettinger
ii6 Vh. Vereinigte Niederlande. nördlichen Provinzen ein wahrer Aufstand. iiul. Die Stande von Holland ernennten zu Dor- bracht den Prinzen von Oranien zu ihrem Statthalter. Ihnen gesellten sich viele Städ- te lii Seeland, Oberyssel und Geldern zu. 1573 Alba wird zwar zurückgerufen, und fein Nach- fölgcr, Ludwig von Jun'rga und Requefeus, l)75 gewinnt das Tressen auf der movker Heede, rn welchem 2 Brüder des Prinzen von Ora- nten ihr Leben verlieren; die Azassrrgcuftn, die durch französische und englische Frcybeu- ither verstärkt worden sind, besetzen aber die Insel Walchcrn. 1576 Holland und Seeland übertragen nust dem Prinzen von Oranien die gehörige Gewalt. Zum Glücke der Niederländer stirbt jedoch Requeftns. Johann von Oestreich, dessen Nachfolger, recht die Niederländer so sehr zum Unwillen- daß die vereinigten Provinzen sich mit der Kö- *577 iiigin Elisabeth von England verbinden, und ein ansehnliches Heer ins Feld stellen. Johann stirbt zwar unvermnthet; allem der neue Statthalter, der Prinz von Parma, 1578 siegt bey Gemblours, und erobert einigr Städte wieder. t)79 2. Die nördlichen Provinzen errichten diö utrechtische Union. Anfangs nur fünf Provinzen (Geldern, §üt- phen, Hmand, Seeland und die arönrngi- scheu Ommelande), und in denselben an- fangs auch, nicht alle Stande. Hauptbefök- derer: der Prinz von Oranien. Der Prinz von Parma, der sich mit den katho- lischen Niederländern verbunden hat, setzt dre vereinigten Niederländer zu Lande in groß- U Verlegenheit. Der

9. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 41

1912 - München : Oldenbourg
Der Siebenjährige Krieg. 41 3. Ter See- und Kolonialkrieg, an dem sich seit dem „Bourbomschen Familientraktat" auch Spanien, Neapel und Parma zugunsten Frankreichs beteiligten, 1761 wurde auf allen Meeren, besonders im Mittelmeer, außerdem in fast allen Kolonien, namentlich in Nordamerika, geführt. Hier war seit dem Utrechter Frieden die Küste von Floridckms zum Südufer der Lorenzbai englisch; Kanada und das Mississippigebiet waren französisch; damit sahen sich die englischen "Kolonien vom Hinterland abgeschnitten. Um dieses drehte sich hauptsächlich der Kampf, der für die Engländer günstig verlief. 4. Die Friedensschlüsse. Allgemein wünschte man eine Beendigung des langjährigen Weltkrieges, da er den beteiligten Völkern ungeheure Opfer auferlegte. Deshalb kam zunächst zwischen England einerseits, Frankreich und Spanien anderseits der Friede von Paris 1763 zustande: England erhielt von Spanien Florida, von Frankreich Kanada 10‘Se6r* und alles Land östlich vom Mississippi (das östliche Louisiana) sowie Sene-gambien (in Westafrika); Spanien bekam von Frankreich das westlich vom Mississippi gelegene Louisiana. — Wenige Tage später wurde auch zwischen Preußen und Österreich der Friede von Hubertusburg 1763 (Jagdschloß zwisch. Leipzig u. Meißen) vereinbart: Friedrich behielt Schle- 15-$e6r* sien und Glatz, gab aber Sachsen zurück und versprach dem Sohne Maria Theresias (Joseph) die brandenburgische Kurstimme bei der Kaiserwahl. Die kleineren Staaten traten den Abmachungen der Hauptbeteiligten bei. 5. Ergebnisse. Die Friedensschlüsse bestätigten zunächst die Weltmachtstellung Englands, dem die Verdrängung der Franzosen aus Nord-Gmctfftt gelungen wär. Frankreich verlor seine Seemachtstellung und sein Ansehen in Europa, letzteres zugunsten Preußens, das sich durch seine militärische Leistungsfähigkeit im Kampfe gegen die übrigen kontinentalen Großmächte behauptet hatte. — Innerhalb des Deutschen Reiches war sowohl die Großunwmung Preußens als diejenige Österreichs erhalten gebliebenes gab also fortan Wer 5eutjche Großmächte, zwischen denen früher oder später der Streit um die Fühmng^Hum lands ausqetragen werden mußte. Ferner erwachte an der Heldengestalt des großen Königs und seinen Taten das schlummernde deutsche Na-tionalgefüh l.1) Die inneren Verhältnisse Deutschlands unter der Herrschaft des aufgeklärten Absolutismus bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 1. Die sog. Aufklärung war zunächst eine wissenschaftliche Bewegung, indem sie die Erscheinungen des Natur- und Menschenlebens zu ergründen, also „aufzuklären" suchte und zwar durch freie Forschung lediglich mit der Vernunft (Rationalismus). Besonders pflegte man einerseits die 2) So war auch Goethe, wie viele seiner deutschen Zeitgenossen, „fritzisch gesinnt" <vgl. „Wahrheit und Dichtung" Ii. 7).

10. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 57

1912 - München : Oldenbourg
Die Weststaaten. England und seine Kolonien. 57 gung der Schuldenlast mit heranziehen und nach dem Pariser Frieden (1763) i n -direkte Steuern (Einfuhrzölle, Stempeltaxen) von ihnen erheben. Die 1764/65 Amerikaner weigerten sich jedoch grundsätzlich, Steuern zu zahlen, die ihnen ohne ihre Mitbestimmung (im englischen Parlament) auferlegt würden. Daraufhin suchte das Parlament das Besteuerungsrecht den Kolonien gegenüber ebenfalls grundsätzlich zu wahren, indem es wenigstens einen Zoll auf eingeführten Tee aufrecht erhielt. Dies erregte den sog. Boston« Teesturm: verkleidete Bewohner 1773 von Boston (in Massachusetts) überfielen ein im dortigen Hafen liegendes Schiff der Englisch-Ostindischen Kompagnie und warfen dessen gesamte Teeladung ins Meer. Als England mit Strafmaßregeln antwortete (Schließung des Bostoner Hafens, Aufhebung der Freiheiten von Massachusetts), traten 13 nordamerikanische Staaten zum Kongreß von Philadelphia zusammen und brachen allen Verkehr 1774 mit dem Mutterlande ab. Gleichzeitig entbrannte zwischen den Kolonisten und den englischen Truppen der offene Kampf. Zum Oberfeldherrn der amerikanischen Milizen (s. Anhang S. X) ernannte der Kongreß den umsichtigen, selbstlosen und vaterlandsliebenden Georg Washington (aus Virginien), dem der edle, einfache Benjamin Franklin, das Urbild eines „selfmade man“ — zuerst Schriftsteller, dann Generalpostmeister, später Gesandter in Paris1) — als Staatsmann zur Seite stand. Trotz anfänglicher Mißerfolge gegen die Engländer wagten die 13 Provinzen als „Vereinigte Staaten von Nordamerika" eine Unabhängigkeitser- 1776 Körung, die durch ihre Berufung auf „unveräußerliche Menschenrechte" (Freiheit, 4- ^uti Gleichheit rc.rc.) in den für die Aufklärungsideen schwärmenden Kreisen Europas einen Sturm von Begeisterung erweckte. Der Franzose L a s a y e 11 e, der Magdeburger S t e u b e n, ein ehemaliger Adjutant Friedrichs d. Gr., der Pole K 0 s -z i u s k 0 u. a. kämpften als Freiwillige unter den amerikanischen Fahnen. Demgegenüber kauften sich die Engländer von verschiedenen deutschen Fürsten zahlreiche Söldner (S. 50) und behielten tatsächlich eine Zeitlang die Oberhand. Min traten Frankreich und Spanien auf die Seite Amerikas, weil sie hofften, 1777 bei dieser Gelegenheit einen Teil der an England verlornen überseeischen Gebiete zurückzugewinnen. Der entbrennende Seekrieg wurde von den Engländern im seit 1778 allgemeinen glücklich geführt; auch die Belagerung Gibraltars durch die Franzosen 1779—82 und Spanier scheiterte; aber das englische Hauptheer in Nordamerika wurde bei Yorktown (in Virginien) eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen. Auf das 1781 hin kam der Friede von Versailles zustande: England erkannte die Unabhängigkeit 1783 der Vereinigten Staaten an und gab an Frankreich Senegambien nebst kleineren Gebieten, an Spanien Menorca und Florida zurück. Doch blieb die Vorherrschaft Englands zur See ungebrochen. Die Verfassung der Vereinigten Staaten ist republikanisch. An der Spitze der seit 1789 Zentralregierung, die in Washing10 n ihren Sitz hat, steht der durch Wahl-männer (also indirekt) auf 4 Jahre gewählte und wieder wählbare Präsident; er hat die vollziehende Gewalt und vertritt den Gesamtstaat nach außen. Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Kongreß; er besteht aus dem Senat, in den jeder Einzelstaat zwei Abgeordnete schickt, und dem Repräsentantenhaus, das vom Volke gewählt wird. — Der erste Präsident war Washington, nach dem auch die Bundeshauptstadt benannt ist; die Union zählte bei ihrer Gründung 13 Provinzen mit etwa 4 Millionen Bewohner; heute weist sie (einschließlich Kubas *) In Paris wurde Franklin (vgl. S. 51 Anm.) vom Präsidenten der Akademie mit den Worten begrüßt: „Er entriß dem Himmel den Blitz und das Zepter den Tyrannen."
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