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1. Geschichte der Neuzeit - S. 65

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Speier und Augsburg. Zwingli. I5i. 65 wieder König!" rief er aus, aufs Pferd steigend; der Papst trat aus seine Seite, in der Hoffnung, Italien von der Fremdherrschaft zu be-freien. Da wollte denn nach dem Speierer Reichstag Georg von Frunds-berg mit seinen Landsknechten den Kaiser am Papste rchen. Ihn selbst jedoch erregte eine Meuterei so schwer, da er heimkehren mute und bald starb. Ein franzsischer Groer, der Konnetabel Karl von Bourbon, der von seinem König abgefallen war, fhrte die kaiserlichen Völker vor Rom; die Plnderung der Stadt knickte ihre Kunstblte. Der Beschlu (Abschied") des ersten Speierer Reichstages war zwar nur ein Waffenstillstand, bis der Kaiser persnlich komme und die Berufung eines Konzils betreibe. Aber die lutherischen Fürsten entnahmen daraus einen Rechtsgrund, um ihre einzelnen Landeskirchen zu errichten: die Reformation war keine Reichssache mehr. 3. Als aber Sultan So lim an im Vertrauen auf die Uneinigkeit der Deutschen vor Wien rckte, legte Luther in zwei flammenden Flug- 1529 fchriften allen Deutschen die Pflicht ans Herz, dem teuern Herrn Karows" beizustehen im Trkenkrieg. 4. Nach der Einnahme und Mihandlung Roms hatte sich der Mediceer Papst Klemens Vii. dem Kaiser wieder angeschlossen und ihn in Bologna gekrnt: es war die letzte Kaiserkrnung. Zum Entgelt fhrte ein deutsches Heer die vertriebenen Mediceer mit Gewalt nach Florenz zurck; elf Monate lang verteidigte sich die Stadt unter der Leitung des Bildhauers und Malers Michelangelo Buonarotti. Die Augsburgische Konfession" stellte die Punkte voran. worin die Protestanten mit der alten Kirche bereinstimmten, berging aber die deutschen Klagen der rmische Mibruche. Karl V. lie durch Dr. Eck eine Widerlegung abfassen und vorlesen. Eine Gegenschrift der Protestanten nahm er nicht an. Die protestantischen Fürsten hatten fr den Franzosenkrieg empfind-llche Opfer gebracht. Um so schwerer empfanden sie die Absage des Kaisers. Daher vereinigten sich Kursachsen, Hessen. Brandenburg-Ans-Bach, Lneburg und Anhalt-Kthen unter Berufung auf Gottes Ehre und ihre Seligkeit zu dem Schmalkaldner Bndnis, dem dann auch 1530/31 vierzehn Städte beitraten. Den Ausbruch eines Krieges hinderte nur er neu auflodernde Trkenkrieg; der Kaiser gewhrte den Protestanten vorlufig den Nrnberger Religionsfrieden. 5. Zwingli und Kalvin. 1. Zwingli war der Sohn eines wohlhabenden Landmannes im obern Poggenburg. Dort, am Fue des Sntis, ist sein stattliches Vaterhaus noch zu sehen. Er war ein schner, freundlicher, aufrechter Mann mit Keller, Geschichte. Teil Iii.

2. Geschichte der Neuzeit - S. 91

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Karl I. und Cromwell. Richelieu, Colbert. Das Hofleben. Iv124. 91 erste Stelle in Europa verschaffen, wie sie einst ihr Ahnherr Karl der Groe eingenommen habe. Darum befreite er sie zunchst von jeder Hem-mung ihrer Macht im Innern. Den Hugenotten entri er ihre Sonder-stellung im Staat, die den inneren Frieden bedrohte: ihre strkste Festung, La Rochelle, eroberte er trotz englischen Beistandes nach langer Belage-rung, die er persnlich leitete; ihre Religionsfreiheit aber tastete er nicht an. Richter und Parlamentsrte konnte er zwar nicht beseitigen, weil sie ihr Amt vom Staate gekauft hatten; strubte sich aber der oberste Gerichtshof des Landes, das Pariser Parlament, die kniglichen Steuer-erlasse durch Eintrag in seine Bcher zu genehmigen, so pflegte der Kardinal seinen Widerstand durch eine Sitzung in Gegenwart des Knigs zu brechen, der dabei in einem bequemen Thronsessel ruhte (lit de justice). 2. Colbert ist der Begrnder des Merkantilsystems, dessen Ziel es war, das Geld im Lande zu behalten und die Brger mglichst reich und steuerkrftig zu machen. Um die Erzeugnisse des franzsischen Handwerks und Fabrikbetriebs vor fremdem Wettbewerb zu schtzen, er-schwerte Colbert die Einfuhr auslndischer Waren durch hohe Zlle (Schutzzlle"), während er die Ausfuhr franzsischer Erzeugnisse durch Prmien erleichterte. Einen niedrigen Verkaufspreis ermglichte er den Fabriken durch Staatsuntersttzung, durch gesetzliche Niedrighaltung der Korupreise und durch Verbot der Kornausfuhr. So bekam der Arbeiter billiges Brot, aber die Landwirtschaft ging ihrem Untergang entgegen. Dafr berschwemmten die Werke des franzsischen Gewerbefleies die Nachbarlnder, namentlich Deutschland. 3. Obgleich wenig gebildet, war Ludwig seinem Gegner, dem krnk-lichen, schchternen, steifen Kaiser Leopold I., an Gestalt und Wrde wie an Geist und Charakter berlegen: er war der erste Mann Europas, auch im Unglck seiner letzten Jahre. Seine Umgebung, die Gesellschaft, die die Palste Manforts und die Grten Le Ntres fllte, war die Welt" (le monde), worin die Shne des deutschen, englischen, russischen Adels bis zu den Frstenshnen hinauf den heimischen Rost" abzuschleifen pflegten. Das Franzsische wurde statt des Lateins die Sprache des diplomatischen und geselligen Verkehrs. Die franzsische Hoftracht wure herrschend in Europa. 4. Auch die Knste muten dem Sonnenknig" dienen: auf seiner Bhne fhrten Corneille, Racine, Moltere ihre klassischen Werke auf. Seine Bauten zeigten die Weiterbildung des Barocks mit seiner wuchtigen Gliederung und seiner malerischen Lichtverteilung zum Rokoko, das mit seinen breiten, flachen Stirnseiten und dem zierlichen Muschelwerk (rocaille) des Innern der feinen Geselligkeit des 18. Jahrhunderts ihre traulichen Rume schuf. Die geistlichen und weltlichen Fürsten Deutschlands haben

3. Geschichte der Neuzeit - S. 94

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
94 Zur Erweiterung: Das Zeitalter Ludwigs Xiv. die Ilich-Klevische Erbschaft fate er Fu am Rhein, wo die spanische, franzsische, englische Politik sich kreuzten; und im fernen Osten, am Bal-tischen Meer, fiel ihm mit Preußen ein auerdeutsches Land zu: unter seinen Bewohnern fanden sich Abkommen aller deutschen Stmme, seine Hsen lockten zur Seefahrt. Aber das geistige Leben war so wenig ent-wickelt wie Gewerbe und Handel: die Mark mit ihren Nebenlndern war ein armes, abseits liegendes Gebiet. 6. Nun kamen noch die entsetzlichen Leiden des Dreiigjhrigen Krieges. Georg Wilhelms kurzsichtiger Minister, der katholische Graf Schwakenberg aus Jlich-Kleve, lie die kurmrkischen Regimenter, die er errichtete, auch dem Kaiser den Fahneneid schwren. Auch sie verbten ungestraft die rgsten Greuel, bis der neue Herr" sie in strenge Zucht nahm. (Wildenbruch.) 4. Deutschland nach dem Dreiigjhrigen rteg. 1. Mit Erbitterung vernahmen die Heere die Nachricht vom Friedens-schlu, der sie um ihr Brot brachte und um ihr freies Leben. Auch im Frieden waren die Landsknechte eine Landplage. Die Invaliden trieben sich als Bettler herum; die ausgedienten Soldaten, soweit sie nicht bei auswrtigen Herren, etwa in Venedig oder in Schweden, Dienste nehmen konnten, nhrten sich durch berufsmigen Raub oder durch schamlose Ausbeutung des Wunder- und Herenglaubens: der Igerbursch Kaspar in Webers Freischtz" ist ein alter Sldner. Jngere suchten noch eine edlere Bildung zu erwerben: sie bezogen die Hochschule, wo sie den Zwei-kmpf einbrgerten. 2 a. Die Bauern gerieten in Schulden und kamen um Hab und Gut. Ihr Viehstand war vernichtet; da sich niemand um die Erhaltung der Dmme kmmerte, wurden die Felder durch berschwemmung verwstet; ihre Frchte konnten sie schwer auf den Markt bringen, weil die Landstraen zerfallen waren; in den entvlkerten Stdten fanden sich wenige Kufer, die Geld brig hatten. Arbeitskrfte waren selten und teuer; man sagte, niemand sei reich als die ganz Armen, die hohe Lhne, reichliche Nahrung erhielten und keine Steuern zu zahlen hatten. Vielfach, namentlich irrt Norden, wurden die Bauern leibeigen, da die Landesherren dem Adel die Polizei und die niedere Gerichtsbarkeit berlieen. berall waren sie zu Fronden und Treiberdiensten verpflichtet und hatten schwere Abgaben zu entrichten. 2 b. Auf dein Gewerbe lastete nicht minder schwer der Mangel an Arbeitskrften und Kapital, auerdem der englische und hollndische Wett-bewerb; Augsburg zhlte im 16. Jahrhundert 6000, im 17. nur noch 500 Weber. Der Bergbau lag ganz darnieder. Die Znfte verkncherten:

4. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1902 - Leipzig : Hirt
24 Dritte Periode. Die Zeit der schsischen und frnkischen Kaiser. 43. Die letzten schsischen Kaiser, 973-1024. 973 (Dtto Ii., 973983. a) Bei der Unerfahrenheit des jungen 9g| Kaisers hielt der König von Frankreich die Gelegenheit fr gnstig. Lothringen zu erobern, und berfiel den Kaiser in Aachen. Schnell sammelte Otto ein Heer und verfolgte den franzsischen König bis nach Paris. Dieser entsagte daher seinen Ansprchen auf Lothringen. b) Als Gemahl der griechischen Prinzessin Theophano machte Otto Anspruch auf Apulien und Kalabrien, und als Schirmherr der Christenheit hielt er es fr seine Pflicht, dem Vordringen der Araber zu wehren, die von Sizilien aus sich schon der die unteritalischen Landschaften verbreiteten. Er unternahm daher einen Kriegszug gegen die verbndeten Griechen und Araber. Nach anfnglichen Erfolgen wurde sein Heer an der kalabrischen Kste durch einen berfall der Araber vernichtet; er selbst entkam auf abenteuerliche Weise (auf einem griechischen Schiffe). In Rom mit neuen Rstungen beschftigt, starb er am Fieber, nachdem er die Bot-schaft von verheerenden Einfllen der Wenden und Dnen erhalten hatte. 983 2. (Dtto Iii., 9831002. Der dreijhrige Knabe wurde unter die 1002 Vormundschaft seiner Mutter Theophauo gestellt, die krftig und um-'sichtig von ihrem Quedlinburger Schlosse aus die Regierung fhrte. Die Angriffe der Wenden wurden zurckgewiesen, die Ruhe im Innern wurde aufrecht erhalten. Nach ihrem Tode bernahm Ottos Gro-mutter Adelheid die Regierung, während der kaiserliche Knabe durch die ersten wissenschaftlichen Gren (darunter Gerbert, 42, 6) eine so gelehrte Bildung erhielt, da man ihn das Wunder der Welt" nannte. Spter erhob der Kaiser seinen Freund Gerbert zum Papst (Syl-tieftet: Ii.) und fate mit ihm den Plan, eine Weltmonarchie mit der Hauptstadt Rom zu errichten. Aber weder die Deutschen noch die Rmer wollten davon etwas wissen. Diese verschlossen dem Kaiser ihre Tore, und er starb im Angesichte der undankbaren Stadt am Fieber. 1002 3. Heinrich Ii., 10021024, ein Vetter Ottos Iii., mute drei bis Kriegszge nach Italien machen, gegen die Polen kmpfen und in 1024' Deutschland ruhelos gegen ungehorsame Fürsten zu Felde ziehen. In Deutschland waren zwei neue Herzogtmer hinzugekommen (Karte!), und Lothringen war in zwei Teile geteilt worden. Die Ein-teilung der Herzogtmer in Gaue bestand noch, aber sie war ohne Bedeutung, da die Grafschaften, die an Gre sehr verschieden waren, sich nicht mehr mit den Gauen deckten. Den gewhnlichen Grafschaften an Umfang weit berlegen und von den Herzgen unabhngig waren die Markgrafschaften. Herzge, Markgrafen und Grafen waren Vasallen des Knigs, aber die Erblichkeit ihrer Lehen konnte ihnen kaum

5. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 30

1902 - Leipzig : Hirt
30 Vierte Periode. Die Zeit der Kreuzzge und der Hohenstaufen. Charakter Heinrichs Iv. haben? Welchen Umstnden ist sein Unglck zuzuschreiben ? Die weltgeschichtliche Bedeutung der Tage von Canossa. Welcher frhere König wurde ebenfalls von seinen eigenen Shnen bekmpft und gefangen ge-nommen? 1106 2. Heinrich V., 11061125, beendete endlich 1122 durch das bis^ Wormser Konkordat denjnvestitnrstreit: der in Gegenwart des Knigs * oder seines Bevollmchtigten gewhlte Bischof sollte vom König mit den weltlichen Gtern belehnt und dann vom Papste in seine geistliche Wrde eingesetzt werden. Vierte Periode. Die Zeit der Rreuzzge und der Hohenstaufen. 47. Beginn der Kreumge. V Ursachen. Im 11. Jahrhundert drangen die Trken aus Tur-kestan erobernd nach Westen vor und nahmen auch Palstina, welches bisher unter arabischer Herrschaft gestanden hatte, in Besitz. Die im Lande ansssigen Christen und die zahlreichen Wallfahrer hatten von ihnen viel zu leiden. Im Abendlande wute namentlich der Pilger Peter von Amiens von den Freveltaten der Trken zu erzählen, wodurch der Wunsch, das Heilige Land den Unglubigen zu entreien, verstrkt wurde. Papst Urban Ii. nahm die Leitung der Bewegung 1095.in die Hand. Als er auf der Kirchenversammlung zu Clermont 1095 zur Befreiung des Heiligen Landes aufgefordert hatte, empfingen viele Tausende unter dem Rufe: Gott will es!" das rote Kreuz. Obgleich die Kreuzfahrer (Fig. 82) ihr Besitztum, ihre Heimat, ihre Familie im Stiche lieen, um in unbekannter Ferne sich den grten Ge-fahren auszusetzen, war die Teilnahme an den Kreuzzgen eine auer-ordentlich starke. Denn: a) Hohen Lohn im Jenseits erwarteten die Kreuzfahrer, die ihrem obersten Gefolgsherrn, Christus, folgten. b) Die traurigen Zustnde in den europischen Lndern: die Fehden der Groen und die Unterdrckung des Bauernstandes, trieben viele in die Fremde. Unfreie erhielten durch eine Kreuzfahrt die Freiheit. Aus der groen Zahl der Kreuzzge scheidet man meistens sieben wegen ihrer greren Bedeutung aus. 2. Der erste Areuzzug. Eine halbe Million Streiter zu Fu und 1196. zu Ro, groenteils aus Frankreich und Unteritalien, brachen 1096 nach dem Heiligen Lande auf. Die Beteiligung der schwerer zu bewegenden Deutschen an diesem Zuge, wie auch an den folgenden, war nicht an-

6. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 63

1902 - Leipzig : Hirt
63. Zustnde im deutschen Reiche. 63 5. Das Aunsthandwerk. Das Aufblhen der reinen Kunst zog das Streben der Handwerker nach sich, den Gegenstnden durch schne Formen und Verzierungen greren Wert zu verleihen und die Freude am Gebrauch zu erhhen. Die Wohnrume sind ausgestattet mit antiken Dekorationsformen, mit einfachen, eleganten Polstersthlen, mit einem behaglichen, farbigen Kachelofen und anderen kunstvoll ausgefhrten Erzeugnissen der Metallarbeiter, Tpfer und Schreiner. (Fig. 109; vgl. auch Fig. 110.) 63. Zustnde im deutschen Reiche. \. Die Feuerwaffen. Auch auf das staatliche Leben der Neuzeit hat eine Erfindung mchtig eingewirkt: die der Feuerwaffen. Obgleich das Schiepulver (t)er Sage nach von einem Franziskanermnch Berthold Schwarz erfunden) den Arabern lngst bekannt war, wurden Ge-schtze (Kanonen und Bchsen) doch erst im 14. Jahrhundert wahrscheinlich zuerst in Deutschland, verfertigt, und erst im 16. Jahrhundert kamen die Feuerwaffen iu berwiegeuder Anzahl in Gebrauch. Die Kriegfhrung wurde durch sie wesentlich verndert. Auch zur See erhielten die Kanonen steigende Bedeutung. (Fig. 125.) 2. Die Städte. Gegen die neuen Waffen muten die Stadtmauern verstrkt und durch Wlle gedeckt werden. (Fig. 112.) An den dazu ntigen Mitteln fehlte es nicht. Denn trotz des vernderten Weltver-kehrs nahmen Handel und Wohlstand nicht ab. Die Kaufleute be-eilten sich, an dem Verkehr mit der Neuen Welt teilzunehmen. Einer, Welser in Augsburg, grndete sogar eine deutsche Ansiedluug in Venezuela. Seine Familie und die der Fugger in Augsburg zhlten zu den reichsten des 16. Jahrhunderts, und viele Fürsten waren ihre Schuldner. Neben Augsburg gehrten Nrnberg (Fig. 111) und Ulm zu den reichsten Stdten. Behagliches Wohlleben und ppige Feste waren die Folgen des Wohlstandes. Die Huser waren wohnlich und gediegen eingerichtet ( 62, 5). Die Trachten waren sehr mannigfaltig; während in der ersten Hlfte des Jahrhunderts noch die franzsische Mode ihren Platz behauptete, wurde sie in der zweiten Hlfte von der spanischen besiegt. (Fig. 123.) Auf Speise und Trank wurde viel Sorgsalt verwandt, wie schon das Hufigerwerden von Kochbchern zeigt; die starkge-wrzten Speisen und Weine des Mittelalters erhielten sich. Unter den Festlichkeiten waren im mittleren Brgerstande die Schtzenfeste, bei denen auer der Armbrust auch das Feuerrohr gebraucht wurde, am meisten beliebt.

7. Von der Völkerwanderung bis zum Westfälischen Frieden - S. 11

1902 - Leipzig : Hirt
37. Zustnde und Einrichtungen. 11 deutsche Frstentchter, in der Snfte getragen oder hoch zu Rosse sitzend, blonde Franken mit ihrer Streitaxt, der Frnkisfa", an der Seite, Kelten und semitische Handelsleute. 4. Die Bildung. Wo die Germanen in alte Kultursitze kamen, muten sie, die der einheimischen Bevlkerung gegenber sehr in der Minderzahl waren, in die neuen Verhltnisse sich einleben und mit den fremden Gttern sich abfinden. Eifrig waren sie bedacht, die berlegene rmische Bildung sich anzueignen, und lernten dabei leider auch, auf rmische Art das Leben zu genieen. In welchen Dingen die Rmer unsere Lehrmeister gewesen sind, erkennen wir noch deutlich an den aus dem Lateinischen stammenden Lehnwrtern unserer Sprache. Dahin gehren: Mnze; Strae; Wein; Mauer, Fenster, Pfeiler, Pforte; Tisch, Schrein; Stiefel; Kche; Senf, Pfeffer; Kohl, Kirsche, Birne, Pflaume. Von den Rmern wurden auch die Schriftzeichen und viele auf die geistige Bildung bezgliche Ausdrcke entlehnt, z. B.: schreiben, Tinte, Vers, Schule. 5. Das Papsttum. Whrend das Christentum unter den Germanen an Boden gewann, erstarkte die Einheit der Kirche durch das Papsttum. Unter den Patriarchen (Kirchenhuptern), welche in Rom, Anttochla, Alexandra, Konstantinopel und Jerusalem ihren Sitz hatten, nahmen die rmischen den ersten Rang ein und begrndeten die geistliche Weltherrschaft des rmischen Stuhles. Allmhlich wurde ihnen ausschlielich der Titel Papa (d. h. Vater), deutsch Papst, beigelegt. Sie bewahrten ihre Unabhngigkeit von weltlicher Macht, während die Geistlichkeit des Morgenlandes vielfach vom byzantinischen Hofe beeinflut wurde. Unter den Ppsten dieser Pe-riode ragen besonders Leo l. der Groe (um 450) und Gregor I. der Groe (um 600) hervor, unter dessen Leitung auer bei den Langobarden auch bei den Angelsachsen das rmische Christentum eingefhrt wurde. Vergleiche die Bedeutung Roms im Altertum mit der, die es im Mittelalter gewann. 6. Weltgeschichtliche Bedeutung der Vlkerwandrung. Die Zeit der groen Wandrungen ist nicht blo eine Zeit der Zerstrung. Zwar fiel das rmische Reich, nachdem es seinen Zweck erfllt hatte (welchen?), auseinander, aber von seiner Kultur ging vieles auf die germanischen Sieger der. Die Germanen verloren dadurch ein gut Teil ihrer Ursprnglichkeit, wurden aber fr die Aufnahme des Christentums empfnglich. Da hierzu eine Volkerwandrung notwendig war, beweist der hartnckige Widerstand, den das Christentum bei den in ihren Wohnsitzen gebliebenen Stmmen, namentlich bei den Friesen und Sachsen, fand. Auf die entarteten Völker im Westen und Sden Europas wirkten die Germanen wie ein Sauerteig: sie vermischten sich mit ihnen und erfllten sie dadurch mit neuer Kraft.

8. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 177

1912 - München : Oldenbourg
Kosmopolitismus und Nationalismus. 177 Die Bildung mobemer Nationalstaaten ging in Enropa nicht gleichzeitig vor sich. In W e st e u r 0 p a (Spanien, Portugal, England, Frankreich) erfolgte sie früher und hing zusammen mit den überseeischen Entdeckungen seit Ende des 15. Jahrhunderts: die großartige Kolonisation und der gewaltige Aufschwung des Welthandels zwangen die westeuropäischen Länder, in den gegenseitigen Wettbewerb möglichst einheitlich und straff organisiert einzugreifen. Für die Völker in Mittel- und Süd europ a lag eine derart zwingende Notwendigkeit zunächst nicht in dem Grade vor wie in Westeuropa. "Huch litten sie zu sehr unter den Folgen ihrer eigenartigen Entwicklung, die sie feit dem Mittelalter genommen hatten (Erstarkung der territorialen Mächte 2c. rc.). Darum fielen namentlich Deutschland und Italien mehr und mehr auseinander. Bei dem Völkergemisch in Österreich und auf der Balkanhalbinsel konnte in Südosteuropa ein nationaler Großstaat überhaupt nicht entstehen. Polen ging an seinen unglücklichen inneren Verhältnissen zugrunde. Höchstens in O st -europ a vermochte sich wieder ein Nationalstaat zu bilden, nämlich Rußland. Für Mitteleuropa, besonders für Deutschland, erheischten aber die Verhältnisse eine Änderung, seitdem durch hervorragende Fürsten, wie Friedrich d. Gr., Max Iii. Joseph von Bayern u. a., mit Zuhilfenahme des Merkantil-systems geschlossene Staatswirtschasten geschaffen worden waren Sobald diese aus dem Weltmarkt sich zu betätigen suchten, zeigte es sich, daß dergleichen Wirtschaftsgebiete den englischen und französischen gegenüber verhältnismäßig immer noch zu klein waren: der preußische, bayerische oder Hamburger Kaufmann konnte in der Weltwirtschaft keine ausschlaggebende Rolle spielen; sie mußten sich mit ihren Volksgenoffen zusammentun und gemeinschaftlich als deutsche Kaufleute arbeiten, wie die Väter zur Zeit der Hansa. So verlangten die Interessen der Nation eine Staatsform, die es ermöglichte, im Wettbewerb mit dem Auslande einheitlich und kraftvoll aufzutreten. — Dazu kamen ideale Beweggründe: der Deutsche konnte aus eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken; im grellen Gegensatze Om stand zu Beginn des 19. Jahrhunderts die schmachvolle Gegenwart’ in der Hunderttausende deutscher Jünglinge ihr Blut für die Interessen eines fremden Eroberers in Spanien, in Rußland oder sonstwo vergießen mußten. — Ähnlich lagen die Verhältnisse in Italien, das im Altertum und im Mittelalter Zentrum der Kulturwelt gewesen war. So hat gerade die Napoleonische Zwingherrschaft, die auf Gefühle der Völker wenig Rücksicht nahm, zur Erweckung des nationalen Bewußtseins in Mitteleuropa wesentlich beigetragen. b) Die moderne Maschine und ihre Bedeutung. Die moderne Maschine ersetzt die Arbeitskraft der Menschen und der Tiere, arbeitet gleich-mäßiger, genauer und meistens auch billiger, weil sie größere Massen bewältigen saun. Diese Umbildung der Arbeitsweise führt zu weitgehenber Arbeitsteilung und entwertet somit bis zu einem gewissen Grabe die Arbeitskraft des Einzelmenschen; außerbem muß aus vielen Gebieten der Großbetrieb uaturnotwenbig den Kleinbetrieb mehr und mehr aussaugen, weil in den meisten Fällen mit der steigerten Leistungsfähigkeit die Betriebskosten (Spesen) verhältnismäßig abnehmen. Beim Großbetrieb verschiebt sich aber auch das persönliche Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Einerseits verlangt der Groß- Sorenj, Geschichte für Gymnasien Iii.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 61

1906 - Leipzig : Dürr
Geschichte des brandenburgisch-preuischen Mittelstaates von 16401740 61 direktorium und Oberrechenkammer. Schpfung des Be-amtenstandes. y) Wirtschaftlicher Aufschwung. Frderung der Land-Wirtschaft. Kolonisation in Ostpreuen. Aufnahme der Salzburger (1732). Entwicklung des Gewerbes (Tuch-iudustrie). Trockenlegung des Havelluchs. ) Sittliche Hebung des Volkes. Friedrich Wilhelm, der strenge Zuchtmeister". Die allgemeine Schulpflicht. Sein frstliches Vorbild. B. Quellen. Von den zeitgenssischen Quellen sind die Werke Samuel Pufen-dorfs zu nennen, und zwar: De rebus gestis Friderici Wilhelmi magni electoris comment. libri 19 (Verl. 1695). De rebus a Carolo Gustave rege Sueciae gestis comment. libri 7 (Nrnberg 1696). Auch die berhmte Schrift, die bei ihrem Erscheinen so-viel Aufsehen erregte: De statu imperii Germanici (Haag 1667), von Pnfendorf unter dem Pseudonym Severinus de Monzambano herausgegeben, mu hier erwhnt werden. Von demselben Verfasser stammt auch eine Geschichte Friedrichs Iii. (De rebus gestis Friderici Iii. Berlin 1695). Pufendorf ist einer der bedeutendsten Gelehrten gewesen, die in der zweiten Hlfte des 17. Jahrhunderts gelebt haben. Geboren im Jahre 1632 als Sohn eines Pastors zu Dorf Chemnitz in Sachsen, besuchte er die Frstenschule zu Grimma und studierte in Leipzig und Jena Rechts-Wissenschaft, Philosophie und Geschichte. Beim schwedischen Gesandten Coyet in Kopenhagen war er Hauslehrer. Durch mehrere philologische und rechtsphilosophische Schriften er war ein Anhnger des Hugo Grotius und Hobbes und ihrer Ansichten vom Natur- und Vlkerrecht wie von der Entstehung des Staates hatte er sich einen Namen ge-macht, so da Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz den jungen Gelehrten <m die Universitt Heidelberg berief und fr ihn dort einen besonderen Lehrstuhl des. Natur- und Vlkerrechts einrichten lie. Im Jahre 1668 ging Pufendorf unter sehr glnzenden Bedingungen an die schwedische Universitt Luud, 1688, vom Groen Kurfrsten gerufen, als Historiograph und Beisitzer beim Kammergericht nach Berlin, wo er 1694 starb. Von seinen Werken sind mehrere erst nach seinem Tode herausgegeben worden. Severin de Monzambano de statu imperii Germanici" (Reclams Universalbibliothek: Die Verfassung des Deutschen Reiches von Sam. von Pufendorf, Nr. 966) ist nach Form und Inhalt das glnzendste Werk deutscher Publizistik seit Luthers Schrift au den christlichen Adel deutscher

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 358

1906 - Leipzig : Dürr
358 Das Neunzehnte Jahrhundert Kanzler gegengezeichnet, im Reichsanzeiger verffentlicht, Gesetzeskraft ge-Winnen kann. Das wesentlichste und eigenartigste Gesetz, das dem Reichs-tag vorgelegt wird, ist das Reichshaushaltsetatgesetz. Alle Einnahmen und Ausgaben des Reiches fr ein laufendes Rechnungsjahr sind im vor-aus zu veranschlagen, und indem der Reichstag seine Zustimmung dazu gibt oder nicht, ist ihm zugleich die Mglichkeit gegeben, die wirksamste Beaufsichtigung aller Zweige des staatlichen Lebens bis in die kleinsten Einzelheiten auszuben. So hat die Verfassung des Deutschen Reiches das groe Problem zu lsen versucht, der Volksvertretung einen vollen Anteil an der Gesetz-gebung und Beaufsichtigung der Staatsregierung zu sichern, und mit dieser politischen Freiheit zugleich das Walten einer starken monarchischen Gewalt zu vereinen. 2. Wirtschafts- und Sozialpolitik. a) Dir Entstehung des sozialen Notstande?. a) Die Weltwirtschaft. Nachdem der durch den franzsischen Milliardensegen hervorgerufene fieberhafte und ungesunde Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens (Grnderperiode) mit dem ihm nachfolgenden groen Krach" berwunden worden war, nachdem Fürst Bismarck, durch die Katastrophe in der deutschen Eisenindustriex) aufmerksam gemacht, den Fragen der Wirtschaftspolitik sich zugewendet und erkannt hatte, da nur eine energische Schutzzollpolitik die heimische Industrie ebenso wie die hei-mische Landwirtschaft vor dem wirtschaftlich strkeren Auslande schtzen knne, begann unter dem Schutze der Zlle eine eigenartige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. i) Im Jahre 1877 wurden von dem freihndlerischen Handelsminister Delbrck, dem Bismarck bis dahin in wirtschaftlichen Dingen freie Hand gelassen, die Eisenzlle trotz des Widerstandes der deutschen Eisenindustriellen aufgehoben. Die Folge war eine berschwemmung des deutschen Marktes mit ungeheuren Mengen englischer und franzsischer Eisenwaren, die billiger abgegeben werden konnten. Das deutsche Eisen wurde sast gar nicht mehr gekauft. Viele Hochfen muten ausgeblasen werden. Tausende von Arbeitern wurden brotlos. Es ist bemerkenswert, da Bismarck, wie er hier selbstndig und im Widerspruch mit dem gesamten deutschen Liberalismus vor- ging, eine ebenso rettende Tat auf dem Gebiet der preuischen Finanzpolitik, die Ver-staatlichung der Eisenbahnen, unter gleichem Widerspruch durchgefhrt hat, nachdem das Reichseisenbahnprojekt gescheitert war. Fr diesen Abschnitt sei mit Dankbarkeit verwiesen auf die Anregungen und Ausfhrungen von Dr. Fr. Neubauer (Volkswirt- schaftliches im Geschichtsunterricht, Lehrbuch der Geschichte), Schenck (Belehrungen der wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen auf geschichtlicher Grundlage), Stutzer (Deutsche Sozialgeschichte), Sombart (Sozialismus und soziale Bewegung im 19. Jahrhundert, Deutsche Volkswirtschaft im 19. Jahrhundert) und Lamprecht (2. Ergnzungsband).
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