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1. Geschichte der Neuzeit - S. 210

1887 - Wiesbaden : Kunze
210 Zweite Periode der Neuzeit. 4. Die fernere Regierung Friedrichs des Großen. Nach Beendigung des siebenjährigen Krieges suchte Friedrich zunächst die Verheerungen, die derselbe verursacht, wieder auszulöschen. In den am meisten gelittenen Gebieten: in den Marken, in Pommern und den westlichen Besitzungen erließ er den verarmten Bewohnern die Steuern, gab Saatkorn und trat zur Bearbeitung des Bodens Militärpferde ab. Die zerstörten Ortschaften wurden auf Kosten des Staates wieder aufgebaut. Sümpfe wurden ausgetrocknet und Kolonisten angesiedelt. Was er durch Sparsamkeit in seinem Hof-leben erübrigte, ließ er seinem Lande zukommen. Neben dem Ackerbau pflegte er Obst- und Gartenkultur und ließ neue Kulturpflanzen, wie Maulbeerbaum und Kartoffel anbauen. Zur Hebung des Handels legte er den Plauenfchen, den Finnow- und den Bromberger Kanal an. Den überseeischen Handel begünstigte er durch Stiftung einer Bank und der Seehandlungsgesellschaft. Die Gewerbe förderte er durch Verbot solcher Waren, die im eigenen Lande hergestellt wurden, und Einrichtung hoher Schutzzölle auf andere fremde Erzeugnisse. Mehrere Fabrikzweige wurden Staatsmonopol, andere unterstützte er. Bald blühten die Leinwand-, Woll- und Baumwollindustrie, Glas- und Porzellanmanusaktur aus. Das Finanzwesen brachte er in beste Ordnung; jedoch machten die Franzosen, die er zur Erhebung der Steuern eingesetzt hatte, sich durch Übermut und gehässige Kontrolle im Volke verhaßt. Das Heer wurde nach dem Kriege erneuert und zum Schutze des Staates auf 200 000 Mann erhalten. Zur Ausbildung eines tüchtigen Offizierftandes wurden Kadettenhäuser und Militärschulen eingerichtet. Große Sorgfalt ^widmete er der Verbesserung der Rechtspflege. Schon 1747 hatte er den Codex Fridericianus, eine neue Gerichtsordnung, gegeben; dann wurde ein neues Gesetzbuch in deutscher Sprache, das „Allgemeine Landrecht", unter ihm begonnen, jedoch erst unter seinem Nachfolger vollendet. Für Hebung der geistigen Bildung sorgte er, soweit es die Staatseinkünfte zuließen. 1763 erschien das General-Landfchulreglement, durch welches er das von feinem Vater begonnene Werk zur Hebung des Volksfchulwefens fortsetzte. Den Künsten und dem Theater bewahrte er seine Gunst; doch blieb die durch seine Erziehung befestigte Vorliebe für die französische Litteratur. Da diedeutsche Litteratur sich in seiner Jugend noch nicht in dem Grade entwickelt hatte, daß sie ihn anziehen konnte, so blieb er ihr auch in späterer Zeit fremd.

2. Mittlere Geschichte - S. 87

1892 - Leipzig : Reisland
— 87 — der Himmel war so unveränderlich heiter, daß Magelhaens bewogen wurde, dieses Meer das stille zu nennen. Drei nate und zwanzig Tage glitten die Schiffe so fort, ohne Land zu sehen. Die Lebensmittel gingen aus, frisches Wasser fehlte, die Mannschaft erkrankte. Endlich am 6. März erreichte man eine Inselgruppe. Magelhaens nannte die Inseln wegen ihrer diebischen Einwohner die Ladronen (Diebsinseln), wie sie noch jetzt heißen. Das klare Wasser, ein Überfluß erfrischender Früchte, besonders der Kokospalme, und heitere Luft stellte alle Kranken in kurzer Zeit wieder her. Magelhaens segelte hierauf nach den Philippinen. Hier aber fand er m einem Gefechte mit den feindlichen Wilden feinen Tod (27. April 1521). Der Rest der kleinen Mannschaft fetzte nun auf zwei Schiffen die Reife fort und erreichte am 8. November die große Insel Borneo. Von da kamen sie nach Tidor, einer der Molukken, wo sie Portugiesen fanden, die bald Feindseligkeiten begannen. Die Mannschaft des einen sehr beschädigten Schiffes mußte sich an die Portugiesen ergeben; das andere nahm in Eile eine Ladung rnolukkischer Gewürze ein, schiffte nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung und erreichte endlich am 7. November 1522 den Hafen von Sevilla, von dem es vor drei Jahren ausgefahren war. Dies war die erste Reife um die Welt. 14. Erfindungen. Kulturgeschichtliches. 1. Erfindungen. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters tauchten Erfindungen auf, welche für die weitere Entwickelung des Menschengeschlechts von hoher Wichtigkeit waren und den Geist einer neuen Zeit vorbereiten halfen. Im Ansang des 14. Jahrh, erfand Flavio Gioja aus Amalfi den Kompaß. Er besteht aus einer auf einem Stifte frei spielenden Magnetnadel, welche stets nach Norden zeigt. Erst durch diese Erfindung wurde die Seefahrt auf dem freien Weltmeere möglich gemacht und der Weg zu neuen Entdeckungen gebahnt. Um dieselbe Zeit erfand ein Deutscher die Bereitung des Papiers aus leinenen Lumpen. Das älteste Schreibmaterial waren die Häute der ägyptischen Papyrus stände (eines schilfartigen Sumpfgrases); dann wurden Felle gegerbt und zum Schreiben zugerichtet; ein weiterer Fortschritt war das

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 11

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 11 - tau,md Menschen sechs Jahre gearbeitet haben, und der Kaiserrief, als er das Werk vollendet sah, in Bege.sterung ans: „Gelobt fei Gott! Ich habe dich überwunden, Salomo." Auch Handel und Gewerbe suchte Justinian zu heben, unter ibm wurde der Seidenbau in Europa eingeführt. Die alten Griechen und Römer kannten bereits die Seide, die sie durch den Karawanenhandel aus dem Innern Asiens erhielten; aber über den Ursprung derselben und die Art des Gewinnes waren sie tm Unklaren, durch die beständigen Kriege mit den Persern der Handel nach Indien und China unterbrochen wurde und in Folge dessen keine Seide mehr zu haben war, kamen zwei Mönche, welche auf ihrer Misstons-reise jene Länder besucht hatten, zum Kaiser Justinian, brachten ihm Puppen der Seidenraupe, die man Cocons nennt, und machten ihn mit dem Geheimniß des Seidenbaues bekannt. Auf den Wunsch des Kaisers wiederholten sie ihre Reise und brachten bei der Rückkehr Eier der Seidenraupen, deren Ausfuhr in China bei Todesstrafe verboten war, in hohlen Stäben mit. Die Eier wurden an der Sonne ausgebrütet und die jungen Raupen mit den Blattern des in Griechenland wachsenden Maulbeerbaumes gefüttert. Nachdem ste sich verpuppt hatten, ließ man einen Theil der Fortpflanzung wegen sich zu Schmetterlingen entwickeln, von einem anderen Theile gewann man den Faden, der dann auf die gehörige Weise weiter verarbeitet wurde. Von Constantinopel aus verbreitete sich der Seidenbau bald über ganz Griechenland und von da später nach Italien und dem übrigen Europa. Viele Noth verursachten dem Justinian die religiösen Streitigkeiten, mit denen sich bald die Parteien der Rennbahn verbanden. Die Wettfahrten im Circus waren eine Leidenschaft der Griechen und Römer; man stritt sich mit Heftigkeit um den Sieg, und die einzelnen Parteien, die sich durch Farben abzeichneten, wetteiferten, denselben ihrer Partei zuzuwenden. Die Hanptparteien waren die der Blauen und der Grünen, und da diese auch in religiöser Hinsicht Gegner waren, so verfolgten sie sich gegenseitig mit Haß und Erbitterung. Justinian war so unklug, sich in diese Händel zu mischen und sich für die Blauen zu erklären, die nun über die Grünen hersielen und ein schreckliches Blutbad unter ihnen anrichteten. Als der Kaiser, um diesen Unordnungen zu steuern, die

4. Das Mittelalter - S. 62

1918 - Leipzig : Voigtländer
62 Das Mittelalter. waren groe Feuersbrnste hufig. Wenn ein Haus mehrere Stockwerke erhielt, so lie man, um Raum zu gewinnen, das obere Stock-werk der das untere vorspringen. Im Gegensatz zu der Schlichtheit der Wohnhuser stand oft die Gre und Schnheit der Kirchen. İ̇6er 6- Frderung des Brgertumes durch die Ureuzzge. Stadl Durch die Kreuzzge wurden zunchst die handeltreibenden Städte Italiens, wie Venedig, Genua, Pisa, Mailand, so mchtig, da z.v. Mailand sogar den kraftvollen Hohenstaufenkaisern Trotz bieten konnte ( 39, 2; 41, 5). von Italien wurden die kostbaren waren aus Indien, Persien und Arabien, insbesondere Gewrze, Seide, Gold, Edel-steine, der die Rlpenpsse nach Sddeutschland gebracht, wo die Kaufleute von Augsburg, Ulm, Regensburg, Wien, Nrnberg, Mainz, Frankfurt sie in (Empfang nahmen und roeiterbefrderten. venediger Macht, augsburger Pracht, Ulmer Geld herrschen durch die ganze Welt," heit es in einem damals aufgekommenen Sprchlein. In Norddeutschland taten sich (Erfurt, Braunfchrveig, Kln, Bremen, Hamburg und Lbeck durch ihren Handel hervor, in den Niederlanden Brssel, Antwerpen, Gent. 47. Stellung der Frauen. Staiunwnjt 1. Der Frauendienst. Die altgermanische Achtung der Frauen steigerte sich in der Ritterzeit zum Frauendienst, jeder Ritter suchte einer vornehmen Dame durch Verrichtung tapferer Taten und, wenn er dazu fhig war, durch Minnefang" zu dienert und erwartete von ihr dafr Anerkennung. S'bt 2- Erziehung und Beschftigung der Frauen. Die heran Sttigung wachsenden Mdchen wurden, wie frher, meist von der Mutter erzogen bu sraut un^ in huslichen Arbeiten tchtig gemacht. Auch in der Heilkunde und Krankenpflege erhielten sie Unterweisung; denn oftmals war verwundeten und Kranken Hilfe zu leisten. Die Tchter vornehmer Familien empfingen durch eine Zuchtmeisterin", durch den Burgkaplan oder in Klosterschulen eine weitergehende Bildung. Sie lernten biblische Geschichten, Legenden, Gebete, den Gebrauch fremder Sprachen, besonders des Franzsischen, die Gesanges-Kunst, das Harfen- ober (Beigenspiel. Sehr eifrig bten sie die Stickerei; sie stickten Wandteppiche, waffenrcke und Satteldecken und wuten biblische und poetische Vorgnge mit Seide, Silber, Gold und (Edelsteinen wiederzugeben. Sorgfltig machte man die (Ebelfrauen mit der Anstands-

5. Das Mittelalter - S. 120

1880 - Berlin : Gaertner
120 Die Zeit von 1270—1520. leichter dem Volke zugänglich gemacht werden konnten und so die Verbreitung der Bildung unter dasselbe erleichtert wurde. 198. Die Aenderung des Kriegswesens. Mit dem Kriegswesen ging zuerst in Frankreich eine grosse Veränderung vor sich (weshalb?). Auf die allgemeine Umwandlung desselben war die Anwendung des Pulvers zum Kriege von der grössten Bedeutung. Zum Feuerwerke und zum Sprengen von Felsen hatten es lange die Chinesen, dann die Araber in Spanien gebraucht, von denen es im übrigen Europa bekannt geworden war. Ob der Freiburger Mönch Berthold Schwarz es zum zweiten Male erfunden oder seine Verwendung für den Krieg gelehrt hat, bleibt ungewiss. Während man früher mit Ballisten und mit Tummlern Steine oder brennende Geschosse auf die Mauern und die Häuser geworfen hatte, brach man nun mit Kanonen, die Feldschlangen oder Donnerbüchsen hiessen, die Befestigungen der Städte. Auch construirte man die anfangs schwer tragbaren Hakenbüchsen, ln Deutschland bedienten sich des Pulvers zuerst mit Erfolg zum Kriege die Husiten. Die Ritter zogen sich um so mehr von dem Kriegsdienste zurück, je schutzloser gegen das immer mehr vervollkommnete Geschützwesen ihre Rüstungen waren. An ihre Stelle traten Söldner, welche demjenigen Macht gaben, der sie bezahlen konnte. 199. Der deutsche Handel. Bei der Ohnmacht des Kaisers und der politischen Zersplitterung bildet der Reichthum und der Handel der deutschen Städte einen um so erfreulichem Glanzpunkt. In überraschender Weise nahm bis zum Anfänge des 15. Jahrhunderts ihr Wohlstand stetig zu. Aeneas Silvius rühmt Deutschland nach, dass kein Land in Europa bessere und freundlichere Städte habe, und dass der König von Schottland wünschen würde, so gut zu wohnen wie die minder begüterten Bürger von Nürnberg. Wimpheling schrieb, dass Deutschland niemals so reich und so glänzend gewesen sei als in seinen Tagen. Er schreibt dieses dem „unverdrossenen Fleisse und der Betriebsamkeit seiner Bürger zu, sowohl derer, die in den Werkstätten arbeiteten, als auch derer, die Handel trieben.“ Wie die Handwerker, so waren auch die deutschen Kaufleute in den Städten Deutschlands und anderer Länder, wo die Deutschen Handel trieben, durch Innungen verbunden, zu dem Zwecke, Handelsvortheile einander zuzuwenden. Zuerst in England kommt dafür das Wort Hansa (= Gilde, die Ableitung ist dunkel) vor. Bald verbanden sich die Hansen mehrerer Städte. Die grösste Ausdehnung und Macht erlangte die Hansa, welche Lübeck und Hamburg (wann?) schlossen. Um 1300 gehörten schon dazu 60 Städte der Nord- und Ostsee, später über 100. Der Bund theilte sich in den wendischen, westfälischen, sächsischen und viertens den preussisch-livländischen Bezirk mit den Vororten Lübeck, Köln, Braunschweig, Danzig. Ausser den Handelsvortheilen hielten gemeinschaftliche Gerichtsbarkeit und Straf ge wait, Vermögen und Gebäude den Bund zusammen. Sein Handelsgebiet erstreckte sich zur Zeit der Blüte im 15. Jahrhundert über Russland, Litthauen, Polen, den ganzen Norden und Westen Europas. Lübeck und Danzig, auch Köln betrieben Welthandel. Für den Handel in der Ostsee und Nordsee, den die Hanseaten sie ganz beherrschten, waren die Hauptwaarenniederlagen zu Nowgorod, Bergen, Brügge, London. Gewürze aller Art, Seidenwaaren, Gold und Silber, Südfrüchte aus Westeuropa und Siidasien, feine Wolle, Tücher aus England, Hanf, Flachs, Theer, Pelzwerk, Fische aus den nördlichen und östlichen Gegenden kamen in ihren Zwischenhandel oder in ihre Werkstätten. Der deutsche Handel lieferte Leinwand, Tuch, Metallwaaren, Korn, Mehl, Bier. Von der grössten Bedeutung war auch der Handel vieler Binnenstädte. „Was soll ich,“ sagt Wimpheling, „von Nürnberg sagen, das fast mit allen Ländern Europas Handelsverbindungen unterhält und seine kostbaren Arbeiten in Gold und Silber, Kupfer und Bronce, Stein und Holz massenhaft in allen Ländern absetzt? Ein gleiches gilt von Augsburg. Das viel kleinere Ulm nimmt jährlich, sagt man, mehr als eine halbe Million Gulden an Handelsgefällen ein. Auch die elsassischen Städte treiben einen äusserst gewinnreichen Handel, und insbesondere ist Strassburg ungemein reich.“ In Italien war z. B. der Handel

6. Von den Anfängen der Germanen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges : Lehraufgabe der Unterprima - S. 130

1911 - Leipzig : Teubner
I 130 Zweiter Zeitraum. Aufkommen des Z Handel und Verkehr. Whrend bis ins 9. Jahrhundert der deutsche deutschen Handels. bi wesentlich von Lombarden und Juden*), zum Teil auch von Friesen (daher Fries" = grobes Wollenzeug) betrieben wurde, wandte sich mit der Zunahme des Handels auch der Deutsche der kaufmnnischen Berufsttigkeit zu Neben der Einfuhr (Import) begann infolge des Aufblhens der stdtischengewerbe auch die A u s s u h r (Export) eine immer bedeuten-dere Rolle zu spielen, und seine geographische Lage machte Deutschland auch zum Vermittler des Handels zwischen dem Sden nebst dem Orient und den nrdlichen Staaten, namentlich England, dessen flache Schiffe damals Deutscherjmportbis nach Kln vordringen konnten (Tranfithandel). Deutschland fhrte N.export, besonders Woll-, Tuch- und Leinwaren, Holz und Wein aus, tauschte von England Flachs, Wolle und Zinn, von Holland Vieh, Kse und Fische, von Flandern gefrbte Wollstoffe und Teppiche em, wahrend es vom Sden die Levantewaren bezog oder weiter befrderte. Der Die Verkehrs- Levantehandel benutzte in den ersten Jahrhunderten regeren Verkehrs mit toc9c' Vorliebe die Donaustrae (Wien, Regensburg), der italienisch-franzsische die alten Rmerstraen am Rhein. Durch die Kreuzzge aber wurde eine Verlegung der Handelswege herbeigefhrt, indem die italienischen Handelsstdte, vor allem Venedigs), die Vermittlung bernahm, infolge-dessen blhten die oberdeutschen Städte auf (Nrnberg, Augsburg, Ulm, Konstanz, Basel, zu denen die im Mittelalter am meisten benutzten Alpen-Psse des Brenner, Septimer und Gr. St. Bernhard fhrten, denen sich im Beginn des 13. Jahrhunderts der St. Gotthard zugesellte. Den Transit-Handel zum Norden vermittelten neben Nrnberg vor allem Magdeburg, Erfurt und Bardowiek, während der Nord- und Ostseeverkehr von den von Lbeck gefhrten spteren Hansestdten und den aufblhenden Hasen Vlamlands (Gent, Brgge, Antwerpen) beherrscht wurde. Beschrnkungen Handel und Verkehr unterlagen freilich im Mittelalter vielen -e-"bfl'schrsnngm und Belstigungen. Zahllose Zoll- und^Mautsttten be-steuerten ihn hoch, der Straenzwang schrieb ihm bestimmte Wege, das Stapelrecht vieler Städte bestimmten Aufenthalt vor. Die Unsicherheit der Seit zwang die Kaufleute zu gemeinsamen Warenzgen und legte ihnen oft noch die Notwendigkeit auf, Begleitmannschaften zu mieten oder einem Groen fr Gewhrung von Schutz Entgelt zu Zahlen. Trotz alledem sah die Hohenstaufenzeit ein groartiges Aufbluhen des deutschen Handels und damit des deutschen Stdtewesens. 1) Die Juden, die in den greren Stdten selbstndige Gemeinden bildeten und in abgeschlossenen Judengassen" (Ghetto) wohnen muten, besorgten vor allem auch das Darlehnsgeschft, da die Kirche den Christen das Ausleihen gegen Zms vezo?. In den ^frnh'eren Jahrhunderten bet x: der* nfoefien traten sie spter gegen etnen Leibzoll als sog. Kammerlnecy^ unicr kniglichen Schutz. Durch den gesteigerten religisen Fanatismus der Zeit der Kreuzzuge C? S 83 Anm 1) wurde auch die Flamme des Religionshasses gegen sie genhrt, und sie hatten oft unter grlichen Verfolgungen und schwere?^eschulbigungen zu leiben (Hostienschnbung, Brunnenvergiftung, sog. "Blutbeschulbigung ). 2) cvm ^afirfmnbert begrnbeten bte Deutschen hier etn eignes Kaufhau , den noch h?ut erhnen Fondaco dei Tedeschi, wo sie abstiegen, ihre Waren auf-stapelten und Akzise und Zoll erlebigten.

7. Das Mittelalter - S. 7

1897 - Leipzig : Dürr
7 ermglichten so jederzeit die Heranziehung grerer Truppenmassen, wenn es etwa galt, einen Angriff der Germanen auf die Reichsgrenze zurckzuweisen. Schlielich trugen auch noch rmische Flotten, die auf dem Rhein und der Donau stationiert waren, zur Sicherung jener rmischen Grenzgebiete bei. Im Schutze dieser Verteidigungsmaregeln aber entwickelten sich jene Standlager rmischer Legionen zu blhenden Rmer st dten am Rhein und an der Donau. Mit den Soldaten und ihren Familien zogen zahlreiche Hndler und Geschftsleute herbei und lieen sich in den Lagern selbst oder in deren Nhe nieder. Neben den schlichten Mannschaftshusern und festen Kommandantur- und Magazingebuden entstanden bald andere prachtvolle ffentliche Palste, Theater, Cirkusse und Bder. Mehr und mehr wurde auch die Umgebung dieser Städte von den Rmern angebaut, und bald glichen namentlich die srucht-baren Ufer des Rheinstroms einem einzigen, blhenden Gartenland, aus dem die prachtvollen Villen vornehmer Rmerfamilien hervor-leuchteten. So wurden aus solchen rmischen Standlagern und An-siedelnngen die oben genannten Rhein- und Donaustdte, und in den Grenzgebieten der beiden Strme entstanden das mchtige Trier, Metz, Wiesbaden, Baden-Baden, Bregenz, Augsburg und viele andere, noch heute blhende Städte. Der rmische Hndler brachte hierher die Erzeugnisse des Sdens. Frchte, Wein, kostbares Hausgert. Schmucksachen, Kleider und Glas-waren, und vertrieb sie bis in die entferntesten Gegenden Germaniens. Aber auch der benachbarte Germane suchte jene glnzenden Rmer-stdte auf und brachte die Erzeugnisse seiner Heimat. Tierhute und Pelzwerk, gerucherte Fleischwaren und Honig. Salz und Bernstein. Schlachtvieh und Pferde u. am., zu Markte, um sie gegen die be-gehrten Erzeugnisse rmischer Kunst einzutauschen. 7. Land und Volk der Germanen. Ganz anders freilich sah es noch im eigentlichen Germanien, im Innern des Landes ans, von dem uns der Rmer Tacitus und andere Geschichtschreiber jener Zeit ein dsteres Bild entwerfen. Reiende Strme strzten von den Abhngen der Gebirge herab und wlzten ihre Fluten durch die Thler und sumpstgen Niederungen

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 155

1794 - Gotha : Ettinger
Ix. Italien. 155 2. Wahrend der Zeit befestigen sie ihr Anse- hen und ihre Verfassung. Sie standen dem Pabstc gegen den Kaiser bey. Sie befestigten ihre Herrschaft über das adria- tische Meer. Sie erwarben sich dabey im Archipelagus an- sehnliche Besitzungen. Unter Anführung des fast 90jährigen und blin- den Doge Heinrich Dandudo halfen sie Con- slantinopel erobern. Bey der Theilung des I204 griechischen Kaiserthums bekamen sie an- sehnliche Landstriche in Thrakien und Grie- chenland, ingleichen Candia und andre In- seln im Archipelagus. Jene nahmen ihnen aber die türkischen Kaiser meistens wieder weg. 3. Sie ziehen hierauf fast den ganzen ostindi- schen Handel an sich. Sie herrschten auf dent schwarzen Meere, und versorgten Europa mit arabischen, ägypti- schen und äthiopischen Waaren. Pfeffer und Cattun machten Venedig reich. Sie verfertigten seidene Stoffe, feine Tücher, große Spiegel u. s. w. 4. Eben dieses verwickelt sie aber mit Ge- nua und Pisa in lange Kriege. Handclseifcrsucht war die Ursache derselben. Am längsten dauerte der Krieg mit Genua; i2o I. hindurch. Auf einmal richteten die Venezianer bey Chioz- 1380 za die ganze Land- und Seemacht der Ge- nueser zu Grunde. 5. Sie breiten sich nunmehr auch in Europa immer weiter aus. Sie

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 212

1794 - Gotha : Ettinger
2is> Xiii. Dänemark. so machte er verschiedene Versuche, die Stadt Hamburg in seine Gewalt zu bringen, 1079 Und 1686. Sein Nachfolger, Friedrich Iv, fieng, in Ver- bindung mitrußland und Polen, mit Schwe- ijoo den Krieg an, und besetzte das Land des Her- zogs von Hvllstein - Gott'orp. Karl Xii trieb ihn. zwar wieder heraus, und zwang ihm den travendaler Frieden ab; er eroberte 8709 aber in der Folge dennoch Schleswig, st. I/Zo. Z. Manufakturen und Handlung heben sich während der Zeit immer mehr. '1720 Friedrich Iv machte Kopenhagen ;ur Stapel- stadt, erweiterte die vstindische Gesellschaft, und suchte den Handei auf alle Weise zu be- fördern. Schreckliche Feuersbrunst zu Ko- penhagen, 1720. Evangelische Mission zu Trankenbar. Ü71 S Hans Egede machte die Dänen wieder mit Grön- land bekannt. . Christian vi verboth die fwmden Waaren, und beförderte die einheimischen Manufacturett in Leinen, Wolle, Seiden, Tapeten, Pa- pier, Taback, Handschuen rc. Norwegische, asiatische Handlungsgcsellschaft. Bank zu Kopenhagen. Dänische Niederlassung auf ^7z) St. Croix. 17)6 Gustav Vi vergleiche sich mit der Stadt Ham- burg. st. 1746. 4. Ganz vorzüglich macht sich Friedrich Y um sein Reich verdient. Minister: die Grafen von Bernstorf, Lynar u. a. m. Verbesserung der Landwirthschaft. Allgemeine Handlungsgesellschaft; Handel nach dcnwest/ indischen Inseln, (St. Thomas) Guinea, den

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 186

1794 - Gotha : Ettinger
i86 Xi. Rußland. 1740 Sinne ernennt den Herzog Ernst Johann von Biron, wahrend der Minderjährigkeit Iwans, (des Sohnes ihrer Schwestertochter, der mek- lenburgischen Prinzessin Anne) zum Regen- ten ; diese verweist ihn aber nach Sibirien. Doch Elisabeth (Peters des Großen Tochter) läßt sie und ihre Familie in Verhaft neh- 1741 men, und sich für die Kaiserin erklären. Sie wird dabey von ihrem Leibarzt' Estocq unter- stutzt. Elisabeth hatte von ihrer Vorgängerin einen Krieg mit Schweden geerbt. Diesen setzte der Graf Lascy so glücklich fort, daß sie durch 174z den Frieden zu Ado einen Theil von Finn- land erhielt. 1747 Sie läßt hierauf ein Heer nach Deutschland rü- cken , um die pragmatische Sanction behaup- ten zu helfen. Dieses befördert den aachner Frieden. Im siebenjährigen Kriege stand Elisabeth dem Hause Oestreich bey, und ihre Armeen setzten den König Friedrich n von Preussen in große Verlegenheit. Sie besetzten Preussen, dran- gen nt die Mark Brandenbuvg ein, siegten bey Kunersdorf, bemächtigten sich der Stadt *759 Berlin, und vereinigten sich mit den Oest- 1761 reichern. Elisabeth beorderte indessen nicht mir den Wohl- stand, sondern auch die Aufklärung ihrer Nation. Aufhebung der Todesstrafen. Be- förderung der Manufacturen von Leinewand, Seide, Wolle, Stahl und Messing, inglei- chen von Tauen, Seegeltuch, Gewehr, Ge- schütz. Spiegelfabrik. Verbesserung der Akademie. Hohe Schule zu Moskau. Aka- demie .der Künste. Sie st. 17um sten Iannuar. 8. Pe-
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