Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 80

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 dach am Weißen Main, bekannt durch seine Bierbrauereien. — Bamberg in reizender Lage an der Regnitz (40000 E.), eine alte Bischofsstadt, in deren Umgebung ausgedehnter Gemüsebau be- trieben wird. 6. Mittelfranken. Nürnberg an der Pegnitz (210 000 ©.), im Mittelalter eine mächtige freie Reichsstadt, hat sich nach langem Verfall zur ersten Handels- und Gewerbestadt Bayerns empor- geschwungen (Spielwaren, Eisen- und Messiugsabrikate, Bleistifte, Spiegel, Farben u. s. w.). Nürnberg, das mit seiner altertümlichen Bauart (Bild 26) ein treffliches Bild der deutschen Städte des Mittelalters bietet, ist Sitz des Germanischen Museums, das durch wertvolle Musterstücke die Entwicklung der deut- scheu Kultur vor Augen führt. — Das benach- barte Fürth an der Regnitz (48 000 E.) ist eine neu aufblühende Stadt mit vielen Fa- briken, besonders für Goldrahmen nndspiegel. Beide Städte sind dnrch die 1835 eröffnete älteste deutsche Eisenbahn verbunden. — Ansbach an der Rezat (16 000 E.) 7. Unterfranken intb Aschaffenbnrg. Die Universitätsstadt Würzburg am Main (74000 E.) hat bedeutenden Weinbau.— Aschaffenburg am Main (17 000 E.) ist Sitz der bayrischen Forsthochschule. — Kissingen an der Saale ist das bekannteste bayrische Bad. 8. Schwaben und Neuburg. Augsburg am Lech (87 000 E.), eine alte, reiche Handelsstadt mit sehr lebhafter Industrie, war im Mittelalter wegen ihrer Pracht berühmt (Fugger und Welser). Uu- weit der Stadt das durch die Schlacht im Jahr 955 bekannte

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 126

1874 - Mainz : Kunze
— 126 — nur in dem Indien verwandten Madagaskar. Europäische Einwande- rung von keiner Bedeutung für neue Völkerbildungen, weder im N. (Algier) noch im S. (Capland >und Land der Boecs). Einfluß der durch Europäer (besonders Portugiesen und Spanier) verkauften Negermassen auf Umge- staltung der Bevölkerung Amerikas. Sittliche Verwilderung der despotischen Sklavenstaaten von der Guineaküste bis Zanzibar. — Das eigentliche Afrika, von Portugiesen wie von Arabern Jahrhunderte lang nur als großer Hau- delsmarkt betrachtet (Handelsartikel außer Sklaven besonders Elfenbein, Palmöl, Gummi), jetzt vor allem wissenschaftliches Object, weniger für Fran- zosen, als für Engländer und Deutsche. Christliche Mission in enger Verbindung mit wissenschaftlichen Entdeckungsreisen. Das Innere hierdurch bis auf einen im neuesten Kartenbilde noch leeren Raum von 50000 Qm., südlich von Hochsudan, erschlossen. Hier das neueste deutsche Erforschungs- gebiet. — Ueberhaupt liegen die größten noch ungelösten Aufgaben der Kultur für das christliche Europa in der an^Völkern reichen alten Welt.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 12

1874 - Mainz : Kunze
— 12 — Centrum des Königreichs Preußen mit den Denkmälern einer Geschichte sonder Gleichen, die neue Hauptstadt Deutschlands, an der Grenze der weiten zur Oder auf Frankfurt sich hinziehenden und von der Spree durchfurchten Sandflächen und des sich zur Elbe neigenden und durch Sümpfe (Luch), kleine von Hügeln umschlossene Seen, reiche Bewässerung und Bewaldung geschützten Havellandes. Daher günstigere Lage für die Entwicklung zur Weltstadt*) als die des alten Brandenburg und des modernen Potsdam**) („unter den Eichen") in dem Jahrhunderte lang verteidigten Bollwerke der Haveller. Die Mark Brandenburg das glänzendste Zeuguiß deutscher Thatkraft im Kampfe mit Sumpf, Sand und Sorben. — Jenseits der fruchtbaren Niederung der Oder (Frank- furt) die Sternberger Ebene (die Verbindung der Neu- mark mit Schlesien) bis zur Warthe und Obra. Je weiter nach O., desto breiter und flacher das Land: Posen, das getreide- reiche Gebiet der mittleren Warthe (in der Mitte die Hauptstadt gleiches Namens, die deutsche Warte im polnischen Lande); im S. begrenzt durch das Gebiet der schleichen Bartsch, im O. durch den Goplosee und die Prosna, im N. durch die Fortsetzung des Oderbruches die der Kultur gewonnenen Sumpfufer der Warthe und Netze. Große Zahl kleiner Städte, eine Folge „der polnischen Wirtschaft", die das Emporblühen von Stadt und Land hinderte. Der Verkehr unter dem Einflüsse der Juden. Einst schon vor der Mark durch die Brunonen unter christlich-germanischer Hoheit (Erzbisthum Gnesen-Posen), verliert Posen durch die preu- ßische Mission den Charakter des Sarmatenlandes; schon fast die Hälfte der Bewohner Deutsche, die thätigen Nachkommen der alten niederdeutschen Kolonisten. In dem Tieflande kommen die Ströme zu ihrer vollen Ent- Wicklung, aber sie befruchten es mit dem, was sie aus dem Hoch- lande herabführen. — Erst durch die Verbindung mit dem Hoch- lande ist aus Brandenburg die Großmacht Preußen erwachsen, das norddeutsche Tiefland der Schwerpunkt Deutschlands gewor- den. — Nordd entschland, gegen Süddeutschland geogra- *) Zur Zeit des großen Kurfürsten beide Städte Berlin-Köln 6—9000 Einw.; beim Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. 61000 Einw.; 100 Jahre später über 180,000, 1840 über 330,000, jetzt weit über 800,000 Ein- wohner, deren Charakter durch die nicht unerhebliche Beimischung von fran- Mischen und jüdischen Einwanderern beeinflußt. **) vergl. Berlin-Potsdam mit Paris-Versailles.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 37

1874 - Mainz : Kunze
- 37 — 10,000 wechselnd, in der flachen Schweiz meist reformiert, in den Alpen vorzugsweise katholisch (die katholischen Urkan- tone*), wie Tyrol tapfer in der Abwehr alles dessen, was den alten Gerechtsamen, den alten Sitten, dem alten Glauben Gefahr zu drohen scheint). Auch die Lebensweise voller Gegensätze: auf Ackerbau und Viehzucht begründete Wohlhabenheit im niedri- geren Lande, Hand in Hand mit der von Italien eingeführten Seiden- (später auch Baumwollen-) Industrie, von deren Mittel- Punkt Zürich sie sich über die Ostschweiz verbreitet hat, während Basel, an der Schwelle des großen Handelshauses, den Verkehr nach N. und W. vermittelt. Genf, Vermittlerin der Uhren- industrie im ärmeren Juralande. Auch die Alpenwirtschaft zum Theil industriell betrieben. Mangel an Bergwerken. Die seit Gründung der Eidgenossenschaft entbundene Kraft der Schweizer nach Befestigung der politischen Selbständigkeit lange Zeit im Kriegshandwerke verwerthet (Miethstruppen; Reislaufen); jetzt friedlicher Erwerb theils im Auslande, theils durch das eiuwan- dernde Ausland. (Touristenzüge; wandernde Kolonieen beson- ders am Genfer^**), im Berner Oberlande, um den Vierwald- stätter See, in Graubünden.) Das innere Gebirgsland erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannter. Die alten gefürchteten Verkehrswege zwischen Italien und der Schweiz***),'selbst von den Cimbern umgangen, seit Bonapartes Herrschaft in Kunststraßen umge- wandelt. Der alte Paß vom Knie der Rhone bei Martinach über den großen St. Bernhard (7600') nach Aosta (zur Heerstraße des kleinen St. Bernhard im Thale der Dora Baltea) nur als Saumpfad tauglich, weiter oberhalb durch die kunst> volle, niedrigere Simplonstraße ersetzt. Seitdem ein großes Straßennetz auch durch die mittlere und östliche Schweiz nach der Lombardei (Mailand). Hier die wichtigsten Passagen 1) die *) Die um den Vierwaldstätter See und die obere Renß liegenden vier Waldkantone, Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern. Hier der Ansgaugspunkt der von kräftigen Bauern und Hirten gegründeten Eidgenossenschaft; an ihren Eingangsthälern Moorgarten, Näfels, Sempach; an derzüri- cher Straße: Cappel, **) Der internationale Genfersee im Gegensatze gegen den alemannischen Bodensee nach Lage, Umgebung und Verkehr. ***) Unter diesen wurde der Gotthardspaß von Snwarow und zwar von der steilen italischen Seite überstiegen: der kühnste Alpenübergang seit Han- nibals Zeit.

5. Abriss der neuesten Geschichte - S. 82

1875 - Mainz : Kunze
Vierter Abschnitt. Vom Tode Friedrichs Vii. von Dänemark bis zum Frankfurter Frieden. 1863—1871. Den Hauptinhalt dieses jüngsten Abschnitts der europäi- schen Geschichte bildet die Wiederaufrichtimg eines deutschen Reichs, — die Lösung der „deutschen .Frage" mit Blut und Eisen. Sie vollzieht sich wesentlich in drei grossen kriegerischen Ac- tionen, — dem 2ten (3ten) schleswig-holsteinischen Krieg (1864), dem deutsch-österreichisch-italienischen Krieg (1866), dem deutsch- französischen Krieg (1870—71). Aber diese Lösung würde unmöglich, sie würde nur eine äusserliche gewesen sein, wenn sie nicht durch die scheinbar so unfruchtbare, in Wahrheit sehr ernste und tiefgreifende Arbeit seit 1815, an welcher sich alle Parteien in regem Tummeln aller Lebenskräfte der Nation betheiligt haben, vorbereitet gewesen wäre: darin aber darf eine besondere Fügung der Vorsehung erkannt werden, dass der letzte Krieg von 1870 eine volle Sühnung des vorausge- gangenen Krieges Deutscher gegen Deutsche brachte. Diese Zeit erhält durch das was gleichzeitig in Nordamerika und was in Italien geschah — dort der Kampf um Abschaffung oder Beibehaltung der Sclaverei, hier Erneuerung des Kampfs zwischen dem nationalen Staat und den Herrschaftsansprüchen des Universalstaats der römischen Kirche — einen überaus grossartigen Charakter.

6. Abriss der neuesten Geschichte - S. 103

1875 - Mainz : Kunze
103 Rom; aber der Versuch Garibaldi’s, mit einem neuen Frei- schaareneinfall gegen „den Priester in Rom“ die römische Frage zu lösen, brachte sie alsbald wieder zurück. Die Garibaldianer, bis in die nächste Nähe von Rom vorgedrungen, auf dem Rückzug angegriffen, werden durch die Wunder der Chassepotgewehre einer eben eintreffenden französischen Division bei Mentana vollständig geschlagen (Nov. 1867). Den Gefahren, mit welchen die Revolution und das „subal- pine Königreich“ die päpstliche Macht bedroht, setzt die Curie ihre geistlichen Waffen entgegen. Der Papst erneuert die alten Ansprüche des römischen Stuhls, indem er auf dem vati- canischen Concil, nach den Eingebungen des Jesuitenordens, als Dogma erklären lässt, dass der römische Papst unfehlbar sei, wenn er ex cathedra, in seiner Eigenschaft als oberster Lehrer der Christenheit, festsetze, was in Dingen des Glaubens und der Sitten zu halten und zu verwerfen sei; unfehlbar ex sese non ex consensu ecclesiae. Dieses Dogma wird am 13. Juli 1870 angenommen, am 18. verkündigt, der Anfang unabsehbarer Wirren. Gleich- zeitig Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. 3. Deutschland. Wie für Oesterreich die Möglichkeit einer Verständigung unter den hadernden Nationalitäten, so war für Deutschland durch den Krieg und die Beseitigung des Dualismus Oester- reich - Preussen die Möglichkeit einer wirksamen einheitlichen politischen Verfassung endlich gegeben. Die Folgen des voll- ständigen und raschen Sieges Preussens sind: 1.) Die Beseitigung des Verfassungs- und Militärconflikts in Preussen selbst. Die Neuwahlen für das (aufgelöste) Ab- geordnetenhaus am Tage von Königgrätz hatten die konser- vative Partei sehr verstärkt. Der Sieg und die grossen Ziele deutscher Politik, welche jetzt hervortraten, führten der Re- gierung alle gemässigten Elemente der liberalen Partei zu. Der siegreiche König kündigt in seiner Thronrede an, dass seine Regierung bei der Kammer Indemnität für die Ausgaben der budgetlosen Zeit nach suchen werde, stellt so mit grossem staatsmännischem Sinn den inneren Frieden her und lenkt damit

7. Europa - S. 170

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
170 und auch Amerika von Sizilien aus mit Schwefel versorgt. Seit man aber gelernt hat, Schwefelsäure auch aus schwefelhaltigen Metallerzen herzustellen, haben die sizilischen Gruben an Bedeutung verloren. Doch liefert Italien an reinem Schwefel noch immer etwa zwanzigmal so viel als alle andern Länder der Erde zusammengenommen. Geschichte. Sizilien war im Altertum eins der gesegnetsten Länder Europas. Seine außerordentliche Fruchtbarkeit, seine günstige Lage in der Mitte des verkehrreichen Meeres und seine vortrefflichen Häfen lockten schon früh fremde Ansiedler herbei. Phönizier, Griechen und Karthager ließen sich au den Küsten nieder. Vor allem zahlreich waren die griechischen Pflanzstädte. Das auf der Ostseite gelegene Syrakus soll zur Zeit seiner Blüte 1 Mill. E. gehabt haben. Agrigent im S., jetzt Girgenti (dschirdschönti), muß nach den noch vorhandenen Ruinen ebenfalls sehr bedeutend gewesen sein. Nach dem ersten Punischen Kriege (241 v. Chr.) kam die Insel unter die Herrschaft der Römer. Das Land war damals vortrefflich angebaut und erzeugte gewaltige Mengen von Getreide. Im Mittelalter ließen sich Sarazenen und nach ihnen Normannen auf Sizilien nieder und haben es Jahrhunderte lang in Besitz gehabt. Dann haben in wechselvoller Geschichte Deutsche (Hohenstaufen), Franzosen, Spanier und Österreicher die Herrschaft aus- geübt, bis die Insel 1860 mit dem neuen Königreiche Italien vereinigt wurde. Die Insel hat schwere Geschicke durchgemacht. Kriegsstürme, Mißregierung, innere Unruhen, verheerende Erdbeben und Ausbrüche des Ätnas haben das einst so blühende Land arg heruntergebracht. Der größte Teil der Bevölkerung ist arm und verkommen, unwissend und roh. Fast aller Grundbesitz ist in den Händen reicher Adliger, des Staates und der größeren Stadtgemeinden. Die kleinen Pächter aber und die kärglich bezahlten Landarbeiter darben. Ihre Wohnung, Nahrung und Kleidung sind gleich armselig. Siedlungen. Die wichtigsten Städte Siziliens liegen an der Küste. Palermo (310000 E.) an der Nordseite ist ausgezeichnet durch seine wundervolle Lage in einer überaus fruchtbaren, künstlich bewässerten Ebene, der Goldenen Muschel (Conca d’oro), die hufeisenförmig von Bergen umschlossen wird. Unmittelbar hinter der Stadt der Monte Pellegrino (650 na), d. h. Pilgerberg, eine gewaltige Felsmasse ohne Baum und Strauch. Palermo ist reich an Baudenkmälern aus der arabischen, normannischen und staufischen Zeit und der erste Handelsplatz der Insel. Messina verdankt seine Blüte der Lage an der Meerenge und seinem vorzüglichen, durch eine sichelförmig vorspringende Halbinsel ge- bildeten Naturhafen. Leider steht es auf gefährlichem, erdbebenreichem Boden, und schon zweimal, 1783 und 1908, ist es gänzlich zerstört worden. Es zählte zuletzt 160 000 E. und war ein Hauptausfuhrplatz für Südfrüchte, Wein und Öl. Catania (150000 E.), am Fuße des Ätnas, am Rande der größten und fruchtbarsten Ebene Siziliens, führt nebeir Südfrüchten viel Schwefel aus und betreibt Seidenindustrie. Siracusa (32000 E.) ist jetzt eine unbedeutende Stadt. Girgenti (dschirdschdnti 21000 E.) an der Südküste und Caltanisetta (43000 E.) in der Mitte liegen in den Hauptgebieten der Schwefel- gewinnung. An der Westküste die Hafenstädte Marsala (58000 E.) und Trapani (59000 E.). Die Nachbarinseln. W. von Sizilien liegen die kleinen Ägatischen Inseln, drei aus Kalk bestehende Eilande und mehrere Klippen, n. die Gruppe der Liparischen Inseln, 12 an der Zahl und sämtlich vulkanischen Ursprungs. Auf zweien, Lipari und Vulcano, regt sich noch zuweilen die unterirdische Tätigkeit, auf einer dritten, Str6mboli, ist der 925 m hohe Kraterberg in fast ununterbrochener Arbeit und schleudert Asche und Schlacken gen Himmel. Auch die Insel Pantellaria zwischen Sizilien und Tunis ist ein erloschener Vulkan.

8. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 695

1874 - Mainz : Kunze
Europa — Italien. G95 besonders ausgezeichnet die Peterskirche. Sie ist 208 m. lang, im Kreuze 153 m. breit, das Gewölbe hat 55m. Höhe, doch die Kuppel über der Mitte 71 und außen bis zum Kreuz 132. Der Flächenraum des Bodens hält 8 Morgeu. Das Innere ist weniger impo- sant, wegen Ueberladung von kolossalem Schmuck au Bildwerken und Altären; der letzteren sind 29. Man mich die Kirche, wie alles Schöne, oft betrachten, um ihrer schönen Verhältnisse recht inne zu werden. Vorzügliche Baumeister, wie Bramante, Michel Angelo u. A. haben daran von 1506 bis 1614 gebaut. — Seit Rom die Haupt- stadt Italiens geworden ist (2. Juli 1871), hat der Pabst den Quirinal, den er sonst gewöhnlich bewohnte, verlassen und sich im vatikanischen Palaste, der dicht neben der Peterskirche liegt, eingerichtet; Peterskirche, Vatikan und Umgebung bilden, am rechten Tiberufer gelegen, den sogen, leoninischen Stadttheil (nach Leo Iv. so benannt), der dem Pabste verblieben ist und in welchem er die Würde, Unverletzbarkeit und alle per- söulichen Prärogative eines Souveräns genießt. Von den italienischen Kammern votirte gesetzliche Bestimmungen, vom Pabste bis jetzt grollend zurückgewiesen, sanktionirten die Bedingungen, welche geeignet sind, auch mittels Territorial-Jmmunität die Unabhängig- keit des Pabstes und die freie Ausübung der geistlichen Autorität des heil. Stuhles in der römischen Kirche zu gewährleisten. Die Klöster, die in ungeheurer Zahl vorhanden waren, sind, wie in ganz Italien, nun aufgehoben und ihre Gebäude werden nach und nach zu Regierungszwecken eingerichtet. Der Quirinal ist jetzt Königspalast. Das Schulwesen, das in dem von Priestern überfüllten Rom sich auf niedrigerer Stufe be- findet, als in manchen türkischen Provinzen (s. o>), wird reorganisirt. Am 12. Jan. 1871 ersolgte die Eröffnung der ersten protestantischen Kirche in Rom. — Ihrer Alter- thümer und Kunstwerke wegen ist die „ewige Roma" stets ein Sammelplatz von Fremden, besonders Künstlern aus verschiedenen Nationen. Zahlreiche deutsche Kolonie mit eige- ner Bibliothek:c. Die „ewige Stadt" führte übrigens bei den Alten auch noch den Beinamen edax dominum (d. i. die menschenaufzehrende), und sie verdient diesen Namen gegenwärtig gewiß noch mit mehr Recht als in der klassischen und nachklassischen Zeit. Das Volk von Rom, wenig thätig und bedürfnislos, war bisher gewohnt, von den Fremden und den Spenden der reichen Stiftungen zu leben; die Erträgnisse aus dem Zufluß und dem Aufenthalte der Fremden sind nun geringer geworden, da für die Neu- gierde nicht mehr so viele Anziehungspunkte vorhanden sind. Gewerbthätigkeit, mit Ausnahme einiger Kunstindustrie, gibt es nicht; doch finden sich am Corso, der Haupt- straße Roms links des Tiber und dem bekannten Schauplatze des römischen Karnevals, glänzeude Läden von „echt römischen Waaren" — freilich aus Nürnberger, Berliner und sächsischen Fabrikhäusern. Ueberhanpt könnte man aus Manchem schließen, daß die- jenigen Recht haben, die da behaupten, Rom sei zu frühe Hauptstadt Italiens geworden und es fehle den Römern der tüchtige Wille, die Verpflichtungen zu erfüllen, die ihre neue Stellung ihnen auferlegt; bei der Erziehung, die das gegenwärtige Geschlecht ge- Nossen, könnte das allerdings nicht wunder nehmen. Die Umgegend Roms — campagna di Roma — ist gegenwärtig eine Einöde, fast nnr von einzelnen Rinder- und Ziegenherden benutzt, und wie schon erwähnt, nn- gesund. Die Villen und Gärten, manche reizende Ortschaften und der Baumreichthum früherer Zeiten sind verschwunden. An der Stelle Tusculums liegt seit Friedrich Roth- barts Zeiten Frascati, einige andere Orte haben noch die alten nur wenig ver-

9. Erdkunde - S. 287

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
287 Schon in den ältesten Zeiten der christlichen Kirche erhob sich ein kleines Oratorium (Bethaus) über der Grabstätte des hl. Apostel- fürsten Petrus, an dessen Seite auch seine beiden ersten Nachfolger, sowie die Mehrzahl der Päpste des zweiten Jahrhunderts beigesetzt wurden. Konstantin der Große erbaute auf die Bitte des Papstes Sylvester über dem Apostelgrabe eine stattliche Basilika, die in den Stürmen der Völkerwanderung von den einbrechenden Barbaren mit Fig. 44. Die Peterskirche in Rom. heiliger Scheu geschützr und erhalten wurde. Als die ehrwürdige Kirche dem Verfalle entgegenging, faßte Papst Nikolaus V. den Plan zu einem großartigen Neubau. Nach seinem Tode stockte jedoch das Unternehmen, bis es ein halbes Jahrhundert später von dem that- kräftigen Papste Julius Ii. wieder aufgenommen wurde. Zum Baumeister ernannte er den berühmten Bramante, welcher ihm einen Plan vorgelegt hatte, der durch seine Schönheit alles bisher Gesehene übertraf. Im Jahre 1506 wurde der Grundstein zur Peterskirche

10. Von Dänemarck, Norwegen, Schweden, Preussen, Polen, Rußland, Ungarn, Türckey, Asia, Africa, America, und von den unbekannten Ländern - S. 241

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
von Curland. 241 Ritium dvon Sachsen, welche Wahl aber von der Re. publick Polen vor nichtig erkläret ward. Darauf vermählte sich der Hertzog An. 1730. mit einer Sachsen. Weissevfelsifchen Printzeßin. Es kamen aber keine Kinder; deswegen machten die Polen An. 1736. auf ihrem Haciftcations. Reichs • Tage aus, daß nach des Hertzogs Tode dre Russen das Hertzoglhum räumen sollen, und dem durch frene Wahl erwählten neuen Hertzoge, und dessen männlichen Defcendenten solle aisbann die Belehnung dar. über gereichet werden. Als sich nun das Jahr darauf der alte 8». jährige Hertzog zu seinen Vätern versammlet hatte: so gaben sich darzu drey wichtige Competente» an. Der erste war erstgemeldeter Gras Mauritius; der andere war der Erb.peintz von Hessen-Homburg, Ludovicus Johannes Wiihelraus; der dritte Johannes Erneftus, Graf von Biron. Die Wahl aber fiel zu Mietau auf Recommendation der verstorbenen Rußischen Kayserm Anna am 13. Iulii auf den letzten, und er erhielt auch von der Republick Polen die Belehnung : Es fiel aber dieser Hertzog am Rußischen Hofe, wo er sich aufhrell, An. 1740. in solche Ungnade, daß er ms Eiend ziehen muste. Darauf erwählten sich die Stände auf Verspräche der neuen Groß. Fürstin, Annffi, einen neuen Hertzog am 14. Iun. !74l. welches der $rint¿ Ernestus Ferd1nan. Dus von Bkaunschweiö- Bevern , ihr Herr Schwager war; weil sie sich aber kurtz darauf mit samt ihrem Gemahl und Kindern aus dem Rußischen Reiche begeben und den Thron der ichigen Kayserin Elisabeth überlassen muste, so ist die Bestätigung der Wahl bey der Republick bis dato verhindert worden, und das Land wird im Namen des Kö. nigrs von Polen von dev sogenannte» Curlandische» Ober. Räkhen derweile verwaltet. Das Land bestehet unterdessen Ms zwev Stücken» Eines Heist Lurtand an sich selber, Lat. Curian- Dia; und das andere Gemigaüien, Lat. Semi* Gall1a, Die Einwohner find meistens Luthe- raner. Die merckwürotgeri Oerter sind folgender Mietau, Lar.mitavia, die Hauvlmw Residenzstadt, Ii, Thrii. Q «»
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 5
5 0
6 1
7 0
8 1
9 2
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 1
26 2
27 0
28 1
29 1
30 0
31 1
32 1
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 2
43 0
44 2
45 1
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 0
3 17
4 6
5 0
6 3
7 2
8 3
9 17
10 5
11 2
12 0
13 9
14 1
15 1
16 0
17 18
18 5
19 0
20 2
21 1
22 0
23 3
24 1
25 9
26 2
27 3
28 2
29 2
30 5
31 0
32 0
33 7
34 3
35 5
36 1
37 2
38 0
39 2
40 0
41 7
42 1
43 27
44 2
45 9
46 3
47 3
48 2
49 4
50 4
51 4
52 3
53 10
54 1
55 1
56 6
57 0
58 1
59 0
60 5
61 2
62 1
63 0
64 3
65 4
66 10
67 1
68 0
69 1
70 7
71 2
72 0
73 9
74 5
75 0
76 8
77 2
78 6
79 0
80 3
81 0
82 0
83 2
84 1
85 3
86 0
87 0
88 0
89 4
90 1
91 1
92 18
93 1
94 5
95 14
96 2
97 5
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 79
1 121
2 4
3 13
4 0
5 3
6 104
7 24
8 2
9 0
10 3
11 147
12 54
13 24
14 36
15 1
16 2
17 0
18 3
19 20
20 52
21 0
22 0
23 2
24 192
25 87
26 1
27 0
28 27
29 7
30 2
31 30
32 69
33 18
34 147
35 1
36 34
37 0
38 24
39 53
40 7
41 0
42 11
43 32
44 13
45 39
46 15
47 119
48 20
49 3
50 19
51 11
52 88
53 71
54 26
55 1
56 1
57 3
58 3
59 26
60 8
61 2
62 1
63 0
64 1
65 5
66 22
67 3
68 25
69 14
70 42
71 2
72 7
73 1
74 9
75 26
76 64
77 19
78 283
79 5
80 16
81 83
82 9
83 150
84 4
85 2
86 87
87 84
88 5
89 62
90 48
91 12
92 23
93 22
94 90
95 153
96 23
97 3
98 25
99 2
100 28
101 261
102 13
103 19
104 124
105 13
106 4
107 132
108 5
109 85
110 28
111 2
112 1
113 308
114 123
115 7
116 5
117 5
118 2
119 110
120 1
121 0
122 123
123 23
124 59
125 18
126 53
127 88
128 0
129 85
130 37
131 62
132 4
133 222
134 79
135 21
136 48
137 76
138 28
139 45
140 3
141 2
142 96
143 9
144 15
145 16
146 3
147 1
148 11
149 140
150 1
151 6
152 28
153 65
154 11
155 3
156 2
157 1
158 3
159 166
160 102
161 0
162 0
163 0
164 34
165 46
166 15
167 2
168 19
169 3
170 3
171 5
172 5
173 20
174 26
175 131
176 15
177 41
178 113
179 23
180 53
181 0
182 15
183 96
184 129
185 31
186 70
187 12
188 517
189 5
190 0
191 2
192 3
193 91
194 4
195 90
196 17
197 41
198 1
199 51