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1. Geschichte der Neuzeit - S. 357

1887 - Wiesbaden : Kunze
37, 3. Der deutsche Krieg 1866. 357 Pallisaden, Drahtzäunen und einer Verteidigung mit schweren Geschützen innerhalb 2 Stunden in die Hände der Sieger fielen. Damit noch nicht genug: auch die dahinterliegenden Brückenköpfe, welche zur Deckung der Insel Alsen dienten, wurden genommen. Der Sturm kostete die Preußen 1200 Mann und 70 Offiziere; aber der Tag von Düppel ist ein glänzender Ehrentag für das preußische Heer und seine Führer. Der König eilte persönlich nach Düppel, um den braven Truppen seinen Dank auszusprechen. Die Dänen büßten 5000 Mann und fast alle Geschütze ein und zogen sich auf die Insel Alsen zurück; Fridericia gaben sie ebenfalls auf. Zur See hatte die preußische Flotte unter Jachmann (17. März) bei Rügen, die östreichische unter Tegethoff bei Helgoland gegen die dänische Flotte siegreich gekämpft. Im Mai 1864 kamen die Vertreter der europäischen Großmächte, Dänemarks, Schleswigs und des Deutschen Bundes zu einer Konferenz in London zusammen, um den Frieden zu vermitteln. Ein Waffenstillstand unterbrach den Kampf bis zum 26. Juni. Schleswig sollte nach den Nationalitäten geteilt werden und Dänemark Nord-schleswig erhalten; aber Dänemark ging darauf nicht ein, und die Waffen wurden von neuem ergriffen. Am 29. Juni setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld im Angesichte des Feindes in Kähnen über den Alsensund und eroberten nach kurzem Kamps die Insel Alsen. Nachdem noch Jütland bis zur Nsrdspitze und die friesischen Inseln aus der Westseite Schleswigs den Dänen genommen waren, wurde am 30. Oktober 1864 der Friede zu Wien geschlossen, durch welchen die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Östreich und Preußen übergingen, die nach dem Abzug der Bundestruppen eine gemeinsame Verwaltung in den eroberten Provinzen einrichteten. 3. Der deutsche Krieg 1866. Verwicklungen. Durch das gemeinsame Vorgehen Preußens und Östreichs waren die deutschen Herzogtümer Schleswig - Holstein von der Fremdherrschaft befreit und Deutschland wieder gewonnen worden. Als es sich aber um die endgültige Regierung in den Herzogtümern handelte, trat der Gegensatz zwischen der östreichischen und preußischen Politik von neuem in den Vordergrund. Ostreich und die meisten Bundesregierungen wollten aus den beiden Herzogtümern einen neuen, selbständigen Mittel st aat her-

2. Geschichte der Neuzeit - S. 356

1887 - Wiesbaden : Kunze
356 Dritte Periode der Neuzeit. aus der Glücksburger Linie sein Nachfolger. Kurz vor Friedrichs Vii. Tod war in Dänemark eine Gesamtverfassung erlassen worden, welche Schleswig dem Königreich Dänemark vollständig einverleibte. Ein Aufstand in Kopenhagen nötigte Christian Ix., diese Verfassung anzunehmen. Hierdurch war die schleswig-holsteinische Erbfolgeordnung verletzt, und es entstand in Deutschland eine mächtige Bewegung zur Befreiung der Herzogtümer von der dänischen Gewalt. Der Deutsche Bund, der das Londoner Protokoll nicht unterzeichnet hatte, gab dieser Bewegung nach, erklärte sich gegen Dänemark und ließ (Dez. 1863) ein Heer von 12 000 Mann Sachsen und Hannoveranern in Holstein einrücken. Der Prinz Friedrich von Holstein-Augustenburg wurde als Herzog Friedrich Viii. ausgerufen und nahm die Wahl an. Jetzt einigten sich Preußen und Östreich zur Geltendmachung der Bundesrechte auf Schleswig-Holstein. Sie forderten (16. Jan. 1864) die dänische Regierung auf, binnen 48 Stunden die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat zurückzunehmen, widrigenfalls eine Besetzung Schleswigs erfolge. Die dänische Regierung rechnete auf auswärtige Unterstützung, lehnte die Forderung ab und führte dadurch den dänischen Krieg herbei. Am 1. Febr. 1864 rückte unter dem Oberbefehl des 80jährigen Feldmarschalls Wrangel das verbündete Heer der Preußen und Östreicher über die Eider in Schleswig ein; 25 000 Preußen unter Prinz Friedrich Karl bildeten den rechten, 20 000 Dftreicher unter Feldmarschalllieutenant von Gablenz den linken Flügel. Ihnen gegenüber hielten 35 000 Dänen unter dem Obergeneral d e Meza die Danewerke, eine Reihe von Befestigungen zwischen Eider und Schlei, besetzt. Nach einem Gefecht bei Missunde (2. Febr.) überschritt Prinz Friedrich Karl in der Nacht vom 5. zum 6. Februar während heftigen Schnee-sturms bei Arnis und Kappeln die Schlei und nötigte dadurch, die Dänen zur Räumung der Danewerke. Die Dftreicher besetzten dieselben, eilten den Dänen nach und schlugen die Nachhut bei Over-fee. Die Verbündeten rückten in Flensburg ein, während die Dänen sich in die Düppler Schanzen auf Sundewitt zurückzogen. Die Dftreicher und eine Abteilung der preußischen Garde unterwarfen nun Schleswig, schlossen Fridericia ein und besetzten Jütland bis zum Limfjord; Friedrich Karl belagerte die 10 Düppler Schanzen und rückte denselben durch Anlegung von Laufgräben näher. Am 18. April 1864 erfolgte durch die preußischen Truppen die Erstürmung der Düppler Schanzen mit einem Heldenmut, daß dieselben trotz Gräben,

3. Geschichte der Neuzeit - S. 335

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 33, 3. Der schleswig-holsteinische Krieg 1848. 335 der fchleswig - holsteinischen Verhältnisse, und ein preußisches Heer rückte unter General Wrangel siegreich bis Jütland vor. Allein bei dem Mangel einer deutschen Kriegsflotte, für deren Gründung das Parlament und Private eifrig thätig waren, war der Kampf für Preußen störend, und die drohende Haltung Rußlands, Englands und Schwedens zu Gunsten der Dänen bewirkte, daß die preußische Regierung sich auf Unterhandlungen einließ, welche die kriegerische Thätigkeit lähmten, und am 26. August einen siebenmonatlichen Waffenstillstand zu Malmö in Schweden abschloß , wonach dänische und deutsche Truppen bis auf 2000 Mann Schleswig räumen und 5 eingeborene Männer einstweilen die Regierung der Herzogtümer führen sollten. Dieser, ohne Vorwissen der deutschen Centralgewalt abgeschlossene Vertrag erregte in den Herzogtümern und in Frankfurt große Unzufriedenheit. Am 18. September 1848 wurde der Versuch gemacht, das Parlament, welches nachträglich den Malmöer Waffenstillstand gebilligt hatte, zu sprengen, aber der Barrikadenkampf in den Straßen wurde unterdrückt. Zwei Mitglieder der Nationalversammlung, der preußische General von Auerswald und der Fürst Lichnowski, wurden an diesem Tage auf der Bornheimer Heide unweit der Stadt ermordet. Zu derselben Zeit wurden auch die republikanischen Freischaren Struves und des Dichters Herwegh in Baden geschlagen und auf schweizerisches Gebiet gedrängt. Die Friedensverhandlungen mit Dänemark blieben ohne Erfolg, und der Krieg begann im März 1849 von neuem. Die Dänen wurden bis zur Spitze Jütlands zurückgetrieben, und trotz des Mangels an einer Kriegsflotte, gelang es der deutschen Artillerie, bei Eckernförde ein großes dänisches Kriesschiff (Christian Viii.) zu vernichten, eine Fregatte zu erobern und die Düppler Schanzen (13. April) zu erstürmen. Im Juli 1849 trat infolge der Einmischung Englands und Rußlands ein neuer Waffenstillstand ein, und am 2. Juli 1850 schloß Preußen für sich Frieden mit Dänemark. Die Herzogtümer, die ihr Recht nicht genug gewahrt sahen, setzten zwar mit eigener Kraft den Krieg fort, wurden aber bei einem Ausfall der Dänen vor Friedertcta (6. Juli) und bei Jdstedt (25. Juli 1850) geschlagen. Nach der Übereinkunft zwischen Preußen und Östreich zu Olmütz (Nov. 1850) gab Östreich den Dänen die Festung Rendsburg zurück, nötigte die schleswig-holsteinischen Truppen zur Entwaffnung und brachte Schleswig und Holstein unter Zusicherung einer eigenen Verfassung wieder unter dänische Herrschaft.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 110

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
110 herrschte. Schsische Truppen fielen in Livland, dnische in Schleswig-Holstein ein, dessen Herzog Karls Xii. Schwager war. Aber der junge Schwedenknig kam wie ein Sturmwind der die Dnen und der die 1700 Russen, deren fnffach berlegenes Heer er vor der estnischen Festung Narwa schlug. Jetzt warf er sich auf den Hauptanstifter dieses Krieges, den Polenknig. Er eroberte Warschau und drang verwegen durch Schlesien nach Sachsen, das durch Augusts malose Prachtliebe zugrunde gerichtet war: fr den Polenkrieg hatte es 60000 Menschen und der 100 Millionen Taler geopfert. Im Frieden zu Altranstdt bei Leipzig mute August seinem Eegenknig Stanislaus Leszczinsky, den Karl aufgestellt hatte, die polnische Krone berlassen. Ein ganzes Jahr lang blieb König Karl mit seinem Heer in dem armen Sachsen und ntigte den Kurfrsten wie den Kaiser Joseph I., die Rechte der Protestanten in Sachsen und Schlesien zu achten. Noch einmal war ein Schwedenknig der Schirmherr des deutschen Protestantismus. 3. Whrend Schweden und Polen einander zerfleischten, nahm Peter ungestrt die Ostseelnder Jngerrnannland, Estland, Livland ein. Aber erst nach dem Sieg bei Pultawa, der den Todestag der schwedischen Gro-macht bedeutete, schien ihm der Grundstein zu St. Petersburg festzuliegen. Fortan befuhren auch russische Kriegsschiffe die Ostsee. Ein Krieg zwischen Rußland und der Trkei, den Karl hervorgerufen halte, kam zu raschem Ende. Peter geriet in gefhrliche Lage; vor der drohenden Gefangenschaft soll ihn seine Gemahlin Katharina gerettet haben, indem sie den Growesir bestach. Er mute im Frieden am Pruth Asow herausgeben. 4. Whrend Karl Xii. in der Trkei weilte, erneuerte Peter sein Bndnis mit Sachsen und Dnemark, und der junge König Friedrich Wilhelm I. von Preußen schlo sich ihm an, sobald durch den Utrechter Frieden die preuischen Truppen verfgbar geworden waren. Preußen eroberte Vorpommern bis zur Peene. Vergebens warf sich der heimkehrende König Karl Xii. nach Stralsund, das von Preußen, Sachsen und Dnen belagert wurde; mit genauer Not entkam er vor dem Fall der Festung. Von allen berseeischen Besitzungen verblieb den Schweden nur Finnland und die Westspitze Pommerns mit Rgen. 5. Wie Spanien hatten Schweden und Polen ihre Gromachtstellung verspielt; fr jenes trat jetzt Rußland in die Reihe der Gromchte ein. 2. König Friedrich Wilhelm I. 1. Schon unter König Friedrich I. erwies sich Brandenburg-Preuen wenigstens als die geistige Vormacht des deutschen Nordens. Er grndete die Akademie der Wissenschaften in Berlin und berief zu ihrer Leitung den

5. Mittlere Geschichte - S. 15

1892 - Leipzig : Reisland
— 15 — diesem öffentlichen Krönungsmahle bedienten ihn zum Zeichen der Unterwerfung der Herzog von Franken als Truchseß der für die Speisen sorgte, der von Schwaben als Mundschenk, der von Bayern als Marschall und der von Lothringen als Kämmerer. Diese Hofämter galten von nun an als die höchsten Reichsämter. Auf Otto I. waren die Eigenschaften seines Vaters übergegangen. Er suchte den Glanz der Krone dadurch zu erhöhen, daß er widerspenstige Große demütigte und die Herzogtümer an seine Verwandten verlieh. Sachsen verlieh er Hermann Billung, dem tapfern Streiter gegen die Slawen, Schwaben seinem Sohne Ludolf, Bayern seinem Bruder Heinrich, der sich zweimal gegen ihn empört hatte, und dem er zweimal, zuletzt am Weihnachtsfeste zu Frankfurt, verziehen hatte. Auch gegen die Dänen kämpfte Otto; ihr König Harald hatte Schleswig erobert, das fein Vater gestiftet hatte. Otto führte fein Heer siegreich bis zur Spitze von Jütland an den Ottensund und nötigte Harald zur Taufe und zur Lehnspslicht. Er stiftete mehrere Bistümer bei den Slawen, z. B. Havelberg, Brandenburg rc. und nötigte auch die Polen zur Anerkennung der deutschen Hoheit. Markgraf Berengar von Jvrea hatte den König Lothar vergiftet. Er bemächtigte sich des Thrones und nötigte Adelheid, die junge und schöne Witwe Lothars, eine burgundische Königstochter, seinen Sohn Adalbert zu heiraten. Adelheid weigerte sich, darauf einzugehen. Da wurde sie von Berengar und dessen böser Gemahlin (Wi lla) in einem festen Schlosse am Gardasee eingekerkert. Ein frommer Priester, Martin, untergrub die Mauern des Schlosses und führte sie in einem Kahne über den See, wo sie ein Fischer pflegte. Endlich kam sie nach Kanossa, wo sie Markgraf Azzo aufnahm. Berengar belagerte das Schloß. Da schickte Adelheid einen Boten nach Deutschland, um König Otto um Hilfe zu bitten, wofür sie ihm ihre Hand und die Krone von Italien anbot. Dieser Hilferuf rührte das Herz des deutschen Königs, und er beschloß sie zu befreien. Mit Heeresmacht zog er 951 über die Alpen, vertrieb den Berengar, eroberte die Hauptstadt Pavia, vermählte sich mit Adelheid und wurde König von Italien. Den Berengar setzte er als Vizekönig über Italien. Bald darauf erschienen die Ungarn wieder in Deutschland. Bei ihrem Erscheinen prahlten sie: ihre Rosse würden die Flüsse und Seen austrinken und die Städte zerstampfen;

6. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 88

1912 - München : Oldenbourg
88 Die Zeit Ludwigs Xiv. ein glanzliebender, genußsüchtiger Fürst, der seine bisherige Konfession und die Mittel seines Starnmlandes (Sachsen) der polnischen Schattenkrone opferte.! 1 1676 In Rußland hatte der zweite Zar aus dem Hause Romanow, Alex ei, vier Kinder hinterlassen, Feodor, Iwan, Sophie (sämtlich aus erster Ehe) und Peter (aus zweiter Ehe). Nach dem Tode Feodors (1682) erhielt Sophie die Regentschaft für den geistesschwachen Iwan und den unmündigen Peter. 17 Jahre alt geworden, verdrängte Peter seine Stiefschwester aus der Regentschaft und übernahm als Peter I. der Großes (1689—1725) die Alleinherrschaft. Roh und gewalttätig, aber in politischen und wirtschaftlichen Dingen klug und verständnisvoll setzte er sich ein dreifaches Ziel: 1. Einführung der westeuropäischen Kultur nach Rußland, 2. Erweiterung der russischen Grenzen bis zur Ostsee und zum schwarzen Meere, 3. Vollendung des Absolutismus. Das erste Ziel konnte nur unvollkommen erreicht werden, da die Masse des russischen Volkes für die abendländische Kultur noch nicht reif war. Vorläufig schuf sich Peter unter der Leitung des Schotten G o r d o n und des Schweizers Lefort (aus Gens) ein europäisch geschultes Heer und eine Flotte. Dann unternahm er zu seiner Belehrung eine Reise nach dem 1697/98 Westen, die ihn über Königsberg, Berlin, Amsterdam, London, Leipzig, Dresden und Wien führte. Unterwegs trat Peter mit verschiedenen Fürsten, wie Friedrich Iii. von Brandenburg, Wilhelm Iii. von Oranien, August Ii. dein Starken, Kaiser Leopold I., in persönliche Berührung, schickte angeworbene Techniker, Künstler, Offiziere u. dgl. als Lehrer nach Rußland und arbeitete in Amsterdam sowie dem benachbarten Zaandam als Zimmermann auf einer Werft. Ein Auf-1698 stand der Strelitzen rief den Zaren nach Moskau zurück. Der Ausstand wurde blutig unterdrückt; die beteiligte Prinzessin Sophie mußte Nonne werden. Den Zugang zum Schwarzen Meere verschaffte sich Peter durch die Beteili-lett 1695 gung am Türkenkriege, die ihm beim Frieden von Karlowitz A s o w einbrachte. Das Vordringen an die Ostsee konnte nur durch Eroberung schwedischer Küstenprovinzen geschehen. Zu dem Zweck verbündete sich Peter mit August Ii. von Polen-Sachsen und mit Dänemark: August Ii. wollte Livland gewinnen, Dänemark dem Herzog von Holstein-Gottorp, einem Schwager Karls Xii., seinen Anteil an Schleswig-Holstein entreißen. Dies führte zum Nordischen Krieg. 2. Karls Xii. Siegeszüge bis 1706. Die Feindseligkeiten begannen mit einem Einfall der D ä n e n in das Gottorpsche Schleswig, der S a ch -s e n in Livland und der Russen in Jngermanland (Belagerung von Narwa). Aber zum Erstaunen seiner Zeitgenossen entwickelte der junge Wittelsbacher eine unerwartete Tatkraft. Rasch landete er in Seeland, bedrohte Kopenhagen und zwang die erschreckten Dänen durch den Frieden 1700 von Travendäl (zwisch. Hamburg u. Kiel) zum Rücktritt vom schweden-Ssu0* feindlichen Bund und zur Entschädigung des Herzogs von Gottorp. Dann Nov. setzte Karl ebenso schnell über die Ostsee und schlug die überlegenen Russen 1701 vor Narwa. Nun rückte Karl in Polen ein, um dem ihm persönlich verhaßten August Ii. die polnische Krone zu entreißen. Dies kostete den siegreichen Schwedenkönig sechs Kriegsjahre: denn August Ii. wollte 1704 den von Karl Xii. erhobenen Stanislaus Leszczynski nicht x) Den Beinamen „der Große" führte Peter strenggenommen erst feit der siegreichen Beendigung des Nordischen Krieges (1721).

7. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 207

1912 - München : Oldenbourg
Die reaktionäre Strömung im Deutschen Bunde (—1864). 207 1. Die nationalen Bemühungen Preußens und ihr Mißerfolg. Nach der Ablehnung der Kaiserkrone wollte Friedrich Wilhelm Iv. die nationale Neugestaltung Deutschlands durch Vereinbarungen mit den deutschen Fürsten anbahnen. Zunächst schlossen Preußen, Hannover und Sachsen den sog. Dreikönigsbund. Dieser Bund hätte sich durch den Beitritt der Mittel- und 1849 Kleinstaaten zu einer Union des außerösterreichischen Deutschlands erweitern Mai sollen und tatsächlich beriet auch ein Unionsreichstag zu Erfurt bereits eine 1850 hiefür bestimmte Verfassung. Aber Österreich wußte nicht nur Bayern und März Württemberg von der angestrebten Union fernzuhalten, sondern auch Sachsen und Hannover zum Abfall vom Dreikönigsvertrag zu bewegen. Schließlich gewann Österreich die meisten Mittel- und Kleinstaaten zur Wiedereröffnung 1850 des Bundestages. L Sept. Ebenso mißlang der Versuch Preußens, die Schleswig-Holsteinische Frage zu lösen. Nach dem Ablauf des Waffenstillstandes von Malmö waren die Feind- 1849 feligkeiten wieder ausgebrochen, wobei deutsche Strandbatterien einen rühm- März sichert Sieg über dänische Kriegsschiffe vor Eckernförde (nördl. v. Kiel) April errangen; außerdem erstürmten sächsische und bayerische Truppen, letztere unter Oberstleutnant v. d. Tann, die Düppeler Schanzen (b. Insel Alfen April gegenüber). Aber England und Rußland wollten nach wie vor in eine Trennung der Herzogtümer von Dänemark nicht willigen; auch fing Friedrich Wilhelm an, ganz im Sinne Österreichs die Erhebung der Schleswig-Holsteiner als eine „Revolution" zu betrachten. Deshalb wich Preußen wieder zurück und überließ durch einen abermaligen Waffen still st and (Juli 1849), dem dann der Friede mit Dänemark folgte, die Herzogtümer ihrem Schicksal. Diese 1850 setzten den Kampf noch einige Zeit fort. Als aber die preußische Regierung sich Juli in Olmütz (f. unten) ganz der österreichischen Auffassung angeschlossen hatte, erzwangen Preußen und Österreich die Einstellung der Feindseligkeiten seitens der Schleswig-Holsteiner. Durch das von allen europäischen Großmächten unterschriebene Londoner Protokoll würde dann Christian von Glücksburg als Thron- 1852 folget des bänischen Gesamtstaates (also mit Einschluß Schleswig-Holsteins und Lauenburgs) anerkannt. Doch sollten die Herzogtümer eine eigene Verfassung und Verwaltung erhalten. Nicht minder mißglückte der Versuch einer Förderung der liberalen Sache. Als in Kurhessen der Minister H a s s e n p s l u g die Verfassung aufzuheben 1850 trachtete und dazu die Hilfe des wiederhergestellten Bundestages erbat, wollte Preußen die konstitutionelle Partei unterstützen. Schon standen sich preußische und bayerisch-österreichische Truppen bei B r o n z e l l (südl. v. Fulda) gegenüber. Da aber Preußen auch in dieser Sache den deutschen Bundestag, Österreich und Rußland gegen sich hatte, erfolgte ein grundsätzlicher Umschwung der preußischen Politik: bei einer Besprechung des preußischen Ministers Manie u f f e l mit dem österreichischen Minister Schwarzenberg zu Olmiitz 1850 willigte Preußen in die Auslösung der Union, in die Anerkennung des Bunbes- 9zob-tages sowie in die Preisgabe der Elbherzogtümer und der kurhessischen Verfassungspartei. Der Bundestag nahm nun seine alte Tätigkeit wieber auf, verkaufte in öffentlicher Auktion die vom Frankfurter Parlament begrünbete beutsthe Flotte, fetzte die „Grundrechte", soweit sie nicht von den Einzelstaaten selbst angenommen 1851 worben waren, außer Kraft und suchte überall die liberalen Einrichtungen der

8. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 216

1912 - München : Oldenbourg
216 Die nationale Einigung Deutschlands und Italiens. führt vom Prinzen Friedrich Karl, und 23 000 Österreicher, geführt von Gablenz, gegen die etwa 40 000 Mann zählenden Dänen 1864 vor. Während der österreichische Heeresteil Schleswig vom Feinde Jan.,Febr. säuberte und Jütland eroberte, erstürmte der preußische die stark- Mär, befestigten Düppeler Schanzen. Vergebens suchten die Großmächte durch April-Juni die Londoner Konferenz den Streit beizulegen; Dänemark machte keine Zugeständnisse. Als indes den Preußen der kühne Übergang nach der Juni Insel Alfen gelang und die österreichische Flotte nicht nur die nordfriesischen Inseln wegnahm sondern auch die dänische Flotte mit Erfolg bekämpfte, vtt. kam endlich der Wiener Friede zum Abschluß: Dänemark trat die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich ab und verpflichtete sich, alle Verfügungen anzuerkennen, welche die genannten Mächte hinsichtlich der Herzogtümer treffen würden. Die öffentliche Meinung in Deutschland, unterstützt von Österreich, forderte nun die Übergabe der Herzogtümer an den Erbprinzen Friedrich von Augusten-burg. Aber Preußen verlangte als Vorbedingung, daß „die Militärorganisation der Herzogtümer mit der {einigen verschmolzen und die Seestreitkräfte derselben für die preußische Marine nutzbar gemacht würden". Diese Bedingung lehnte der Erbprinz im Einvernehmen mit Österreich ab, sodaß die Herzogtümer im gemeinsamen Besitze der beiden Großmächte blieben. Da indes die gemeinschaftliche preußisch-österreichische Verwaltung zu fortwährenden Schwierigkeiten führte, 1865 einigten sich Preußen und Österreich durch den Gasteiner Vertrag dahin, daß 8tu0* Österreich die Verwaltung Holsteins, Preußen diejenige Schleswigs übernehmen, Lauenburg aber gegen eine Geldabfindung (2% Millionen Taler) ganz an Preußen fallen sollte. Doch fühlte man allgemein, daß diese Vereinbarung nur ein augenblicklicher Notbehelf war, um Zeit zu Vorbereitungen für die unumgängliche militärische Auseinandersetzung zu gewinnen. Der Krieg von 1866 und seine Folgen für Deutschland und Italien. Vorgeschichte. Bismarck, der fest entschlossen war, die Erledigung^ der schleswig-holsteinischen Angelegenheit auch gleichzeitig zur Lösung der Deutschen Frage zu benutzen, stellte nun den Italienern die Erwerbung Venetiens in Aus» 1866 sicht und brachte so ein preußisch-italienisches Bündnis zustande. Dadurch er-2lprii reichte er einen doppelten Zweck: erstens zwang er Österreich zur Teilung seiner Streitkräfte; zweitens erschwerte er dem französischen Kaiser, dessen Absichten gegen Preußen (S. 213) er wohl kannte, eine etwaige Einmischung zugunsten Österreichs; denn Napoleon hatte ja seinerzeit die nationalen Bestrebungen der Italiener selbst begünstigt und dem König Viktor Emanuel die Erwerbung Venetiens schon 1859 ausdrücklich zugesichert; er konnte also jetzt nicht gut gegen Italien und seinen Verbündeten Partei ergreifen, zumal Österreich einen freiwilligen Verzicht auf Venetien ablehnte. Anderseits glaubte Österreich, das die meisten deutschen Mittel - und Kleinstaaten auf seiner Seite wußte, dem preußischen Staate eine Niederlage bereiten zu können, da er durch den noch immer ungelösten Konflikt zwischen Regierung und Volksvertretung innerlich tief erschüttert schien.

9. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 53

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
53 bezwang sie durch zwei gewaltige Kriegsmnner, die er zu Grenzfeldherren und Grenzwchtern bestellt hatte: das waren der Sachsenherzog Hermann Billung an der Nord- und Ostsee, von der Elbmndung bis zur Peene, und der Markgraf Gero im Osten zwischen Elbe und Oder. Dieser war der Schrecken der Feinde und scheute keine finstere That, um die wendischen Hunde" zu knechten. So lie er einst eine Anzahl wendischer Fürsten, die als seine geladenen Gste an seiner reichbesetzten Tafel sich einen schweren Rausch getrunken hatten, niedermachen. Verschiedene Aufstnde der Wenden, die tapfer fr ihre Unabhngigkeit kmpften, wurden durch khne Zge in das Innere ihres Landes von Sumpf und Wald nieder-geworfen. Allmhlich erlosch der Widerstand der Wenden, und dort, wo zuvor die Wenden ihre Gtzen angebetet hatten, erhoben sich bald christliche Kirchen und Klster. Denn wie einst Karl der Groe seine Macht bei den Sachsen durch die christliche Kirche begrndete, so suchte auch König Otto den Besitz des neuen Reichsgebiets durch Ausbreitung des Christen-tnms bei den Besiegten zu sichern. Er rief fr das Gebiet der Wagner und Obotriten das Bistum Oldenburg in Holstein ins Leben, im Lande der wilden Redarier wurde Havelberg gegrndet. In der Haupt-stadt der Heveller erhob sich das Bistum Brandenburg, und weiter im Sden im Lande der Sorben wurden die Bistmer Meien, Zeitz und Merseburg gegrndet. der alle diese Bistmer stellte Otto das Erz-bistum Magdeburg, das fortan den Mittelpunkt der Slavenbekehrung und den Hauptsitz des kirchlichen Lebens im Norden bildete. Auch im skandinavischen Norden war Otto fr das Christentum thtig. Hier war der Eifer fr die Mission erkaltet, seit der heilige Ansgar, ein Schler Korveys, unter dem Kaiser Ludwig dem Frommen vom Erzbistum Ham-bnrg-Bremen aus, das er gegrndet, den skandinavischen Vlkern das Christentum gepredigt hatte. Otto bezwang den unruhigen Dnenknig Harald Vlauzahn, durchzog im sagenhaften Zuge die ganze jtische Halb-insel und grndete in der wiederhergestellten Mark Schleswig die Bis-tmer Schleswig, Ripen und Aarhuus. So waren also der Norden und das Wendenland in kirchliche und politische Abhngigkeit vom deutschen Reich gekommen. In dieselbe Abhngigkeit hatte Otto auch Bhmen und das weiter nach Osten gelegene Reich Polen gebracht. Die letzte Regierungszeit Ottos. In seinen letzten Regieruugs-jhren richtete Kaiser Otto sein Augenmerk auf Unteritalien. Ober- und Mittelitalien waren ihm unterworfen, nur Neapel, Apulien und Kalabrien standen unter dem griechischen Kaiser. Wie einst Karl der Groe, so suchte auch Otto Verstndigung mit Byzanz und dessen Anerkennung fr sein

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 268

1906 - Leipzig : Dürr
Das Neunzehnte Jahrhundert Verfassung, die verbessert und am 31. Januar 1850 vom König beschworen wird. d) Die konstituierende deutsche Nationalverfamm-I n ng in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. (18. Mai 1848). Die provisorische Zentralgewalt: Erzherzog Johann Reichs-Verweser. Die grodeutsche, kleindeutsche und republikanische Partei. Verfassungsberatung. Wahl Friedrich Wilhelms Iv. zum erblichen deutschen Kaiser (29. Mrz 1849). Dessen Ablehnung der Kaiserkrone. e) Unterdrckung der Aufstnde in Sachsen, in der Pfalz und Baden durch preuische Truppen (der Prinz von Preußen. 4. Europa unter dem bergewicht Napoleons Iii. a) Die Bemhungen Friedrich Wilhelms Iv. um Bundesreform (Dreiknigsbund; Erfurter Bundestag) scheitern klag-lich mit der Niederlage Preuens bei Olmtz. Eintritt Preuens in den Bundestag: Otto von Bismarck-Schnhausen. b) 2. Dezember 1851: Louis Napoleon Prsident auf 10 Jahre; 2. Dezember 1852: Napoleon Iii., durch Plebiszit Kaiser der Franzosen. Seine Gemahlin Engenie. Der Krim-krieg. Alexander Ii. Kaiser von Rußland (1855). Die Be-lagerung und Eroberung Sebastopols. Der Friedensschlu zu Paris (30. Mrz 1856) bricht Rulands bergewicht. Frank-reichs Schiedsrichteramt in Europa. Zwiespalt zwischen Ru-land und sterreich, sterreich und Preußen. c) Die schleswig-holsteinische Frage. 1460: Up ewig ungebeelt!" Friedrich Vii. und seine Absichten. Der Kampf von 18481851, anfangs unter Preuens Hilfe. Wrnget erobert das Danewerk (1849). Waffenstillstand von Malm. Gefecht bei Eckernfrde. Sieg der Schleswig-Holsteiner unter Bonin bei Kolding, der Dnen bei Friederieia. 1850 Sieg der Dnen bei Jdstedt. Das Londoner Protokoll (1852): Christian von Holstein-Glcksburg Nachfolger Friedrichs Vii.; aber Selbstndigkeit Schleswig-Holsteins. d) 1858 der Prinz von Preußen (Wilhelm, geb. 22. Mrz 1797) bernimmt die Regentschaft fr seinen erkrankten Bruder. Einfach und bieder, fest und treu. Seine Erkenntnis des deutschen Berufes Preuens. e) 1859 Frankreichs Kampf gegen sterreich in der Lombardei. Niederlagen der sterreicher bei Magenta und
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