116
H. Die auherdeutschen Länder Europas.
Mittelgebirge, abgesehen von den skandinavischen. Auch im Vivarais
liegen Vulkane.
Rke-^urck/ Einer der auffälligsten Talzüge im Aufbau Europas zieht sich vom
a) Oberflächen- Rheinknie bei Basel und vom S. des Wasgenwaldes im Bogen um den
formen.
b) Ent-
wässerung.
Iv. Ent-
wässerung.
1. Flüsse.
Schweizer Jura und die W.-Alpen herum nach dem Mittelländischen Meer.
Langsam steigen nach So. und O. die Gehänge beider Bergländer aus
ihm empor, rasch fallen die Ränder des Pariser Beckens von Nw. und
des Zentralplateaus von W. zu ihm herab. Im N. liegt die Sohle der
Talmulde hoch, der Rand des angrenzenden Pariser Beckens nicht viel
höher; die Geländestufe von ihr zu ihm, bezeichnet als Sichelberge
(^lout8 Faucilles), Plateau von Langres und Cöte d'orh ist also
nicht allzu eindrucksvoll. Nach S. senkt sich das Tal, und die benach-
barte Landscholle des Zentralplateaus liegt hoch; hier wird der Unter-
schied der Höhenlage also immer beträchtlicher, schon in den Bergen des
Charolais und Lyonnais, besonders aber in den Cevennen, die eben-
sowenig wie die übrigen Randgebirge des Tales selbständige Bergländer
sind, sondern nur den Absturz des Zentralplateaus zur Furche darstellen,
der durch die herabkommenden Flüsse in Rücken und Grate zerlegt ist.
Nacheinander treten der Doubs vom Jura, die Saone von den Sichel-
bergen und die Rhone von den Alpen her in den Talzug ein und ver-
einigen zum einheitlichen Strom alle Abwässer beider Talgehänge, so vor
allem die Jsöre und Durance. Durch den Talzug sind vielerlei süd-
europäische Pflanzen und Tiere, auch die römische Kultur nach N. ge-
drungen und haben durch die Burgundische Pforte, die offene Lücke
zwischen dem Tal und der Oberrheinischen Ebene, Zutritt zum sw. Deutsch-
land gefunden; denn hier ist die einzige Stelle, wo das Mittelmeergebiet
ohne Gebirgsschranken mit Mitteleuropa zusammenhängt.
Mit Ausnahme der felsigen, niedrigen Gebirgslünder der Bretagne
kehrt Frankreich dem Atlantischen Ozean ein einziges, großes Tiefland zu,
wo Ebbe- und Flutbewegung ganz wie an den britischen Küsten die
Bildung breiter, schlauchförmiger Mündungen bei den Flüssen begünstigen
konnte. Am weitesten ist die Trichtermündung der Garonne, die Gironde;
aber auch die Mündung der Somme in den Kanal ist ein Schlauch.
Sie fließt in der Richtung der Flandrischen Grenzhöhe, die sich in
südenglischen Hügelketten jenseit des Kanals fortsetzt, ganz als Flachland-
strom. Die Maas, die unfern der Marne entspringt und in den s. Mün-
dungstrichter des Rheins sich ergießt, gehört wie die Mosel nur in einem
Teil des Laufs zu Frankreich. Die Rhone dagegen mündet ähnlich
1 D. i. „Gvldgelände" wegen des herrlichen Weins an den Höhen.
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Extrahierte Personennamen: Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Oberflächen-_Rheinknie Basel Oberrheinischen_Ebene Mitteleuropa Frankreich Atlantischen_Ozean Flandrischen_Grenzhöhe Rheins Frankreich
§ 9. Lrankreich.
119
schlagen die Wiesenwirtschaft und Ernte von Fntterkräntern, so daß
die Nindviehzucht (Käseausfuhr) hohe Erträge abwirft; auch Geflügel
und Eier werden ans Ausland verkauft. In der Massenerzengnng guter
Weine übertrifft Frankreichs Sw. und S- alle Länder der Erde; die
Förderung von Kohle und Eisen genügt aber seinem Industriebedarf
nicht. Belgien und England müssen Kohle, Spanien und Italien Erze
liefern. Frankreichs Fruchtbarkeit, der Gewerbfleiß seiner Bewohner, der
die Seiden-, Banmwoll- und Wollgewebe zum weitaus wertvollsten
Teil der französischen Ausfuhr werden läßt, und ein Handel, der in
Europa nur von dem deutschen und dem englischen übertroffen wird,
begründen trotzdem einen Wohlstand, der gleichmäßiger verteilt ist als bei
den meisten übrigen Nationen. Am lebhaftesten ist der Handel mit Groß-
britannien; erst nach weitem Abstand folgt der deutsch-französische Waren-
austausch. Während die Staaten im O., z. T. auch im S. Europas
hauptsächlich Rohstoffe ans-, und Fabrikate einführen, während Groß-
britannien, Deutschland und die Schweiz Fabrikstaaten sind, die des Ein-
kaufs von Nahrungsmitteln bedürfen, kann Frankreich sowohl Erzeugnisse
der Landwirtschaft wie des Groß- und Kunstgewerbes verkaufen. Die
Volkszahl der Franzosen wächst trotz des Wohlstandes im Lande langsamer
als die der übrigen europäischen Völker; sie hält sich bei 39 Millionen.
Schon darum beteiligten sich die Franzosen weit weniger an der über-
seeischen Auswanderung als die meisten anderen Europäer, namentlich
Briten, Deutsche und Italiener.
Die französische Münzeinheit, der Franc (zu 80 Pfennig), eingeteilt
in 100 Centimes, ist gegenwärtig auch in der Schweiz, in Belgien und
unter anderen Namen in Südenropa eingeführt (italienisch Lira, griechisch
Drachme).
1. Das Seinegebiet. Die Seine bildet mit ihren großen Neben-
flüssen infolge des Wasserreichtums und mäßigen Gefälles das für die
Schiffahrt wertvollste der französischen Flußsysteme, dessen Gebiet dabei
fruchtbar ist, wegen Englands Nachbarschaft seine Erzeugnisse mit den
englischen Fabriken leicht austauschen kann und von zwei wichtigen
Straßen ans Deutschland getroffen wird, von der aus O. von Straß-
burg her die Marne entlang und von der aus No. um den N.-Abhang
des Rheinischen Schiefergebirges herum. Wo sich diese beiden Straßen
einander nähern und die Seine zugleich durch Aufnahme der Marne voll-
kräftig wird, erwuchs daher in der natürlichen Verkehrsmitte des Seine-
gebiets * Paris an beiden Seine-Ufern und auf der den ältesten Stadtteil
tragenden Seine-Insel zur glänzendsten Großstadt von 23/4 Mill. E., das
2. Gewerbe.
3. Handel.
4. Volks-
vermehrung.
(Münze.)
Viii. Sie-
delungen.
. Seinegebiet.
(Jsle
de Franee.)
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs England Spanien Italien Frankreichs Europa Europas Deutschland Frankreich Schweiz Belgien Südenropa Englands Deutschland Paris Franee
120
Ii. Die autzerdeutschen Länder Europas.
(Champagne.)
(Normandie.)
2. Nordost-
Frankreich.
(Picardie.)
(Artois.)
(Flandern.)
Haupt und Herz von ganz Frankreich; als Werkstätte von dessen haupt-
sächlichsten Gewerben beherrscht es in der Schmuckindustrie für Kleidung
und Wohnung über Europa hinaus die Mode. Ein weiter Kranz von
Forts mit ferutragcnden Geschützen deckt diese reiche Weltstadt, in die
von vielen Seiten her prachtvolle Kunstwerke zusammengetragen sind, in
der andere in Menge entstanden. Im Sw. war "Versailles einst die
Residenz Ludwigs Xiv. Den O. des Seinegebiets nehmen die Kalk-
flächen der Chainpague ein, streckenweise wegen der Bodeudürre recht
unfruchtbar, aber zumal an den Flnßuferterrassen den Wein tragend,
den man viel zu Schaumwein (Champagner) verarbeitet; an der Marne
das berühmte Schlachtfeld von Chalons sur Marne; nw. davon liegt
* Reims zwischen Marne und Aisne, die alte Krönungsstadt der fran-
zösischen Könige. Die Küsteuprovinz, in der die Seine mündet, heißt die
Normandie nach den dänischen Normannen, die sich hier um 900 fest-
setzten und nachmals von da aus England eroberten. Hier ist *Rouen,
bis wohin kleinere Seeschiffe die Seine hinauffahren können, gewisser-
maßen eine Seehafenstadt von Paris; es besitzt das größte Baumwoll-
gewerbe Frankreichs (Tücher, Möbelstoffe, Krawatten). Ungefähr ebenso
volkreich ist *Havre, eigentlich Io Havre, an der N.-Seite des Spitz-
golfes, in den die Seine mündet, der wichtigste französische Seehafen
der atlantischen Küste: Ausfuhr der französischen Knnsterzeugnisse; Ein-
fuhr namentlich von Baumwolle, aber auch von Brotkorn, d. h. in
Frankreich Weizen, aus Nordamerika; Einschiffungshafen der überseeischen
Auswanderer, teilweise selbst der deutschen. An der N.- Küste der Halb-
insel Cotentin liegt der stark befestigte n. Kriegshafen Cherbourg, der
wegen der weit in den Kanal vorgeschobenen Lage auch ein Personen-
hafen ist.
2. Der Nord osten. In der Picardie, dem Gebiet der Somme,
treibt "Amiens Weberei von Teppichen und Herstellung von Geweben
ans einer Mischung von Wolle und Baumwolle. An der Flandrischen
Grenzhöhe liegt Artois mit den Überfahrtshäfen nach England "Calais
und "Bonlogne, in denen Tüll und Wollgewebe hergestellt werden.
Auf der No.-Seite der Grenzhöhe wird das einst unter Ludwig Xiv.
eroberte Stück von Flandern Französisch-Flandern genannt; es zieht
sich von Dünkirchen sö. an der Grenze von Belgien hin, großenteils
bereits Scheldegebiet, wo das Französische das plattdeutsche Flämisch
noch nicht ganz verdrängt hat. Eine Menge Festungen sollen hier den
fehlenden natürlichen Grenzschutz ersetzen, darunter *Lille slrlf, 2 Ht. E.,
zugleich Mittelpunkt der schwunghaften Webeindustrie in Leinen und
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Extrahierte Personennamen: Picardie Ludwigs Chalons Io_Havre Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Flandern Frankreich Europa Ludwigs_Xiv Reims England Paris Frankreichs Frankreich Nordamerika Cherbourg Flandrischen
Grenzhöhe England Flandern Belgien
§ d. Lrankreich,
121
Baumwolle, für welche die von Belgien am Gehänge der Ardennen her-
einreichenden Steinkohlenflöze stark ausgebeutet werden. Durch sie ist
dieser N. der dichtest bevölkerte Strich Frankreichs geworden, in dem
eine Stadt wie *Roubaix mit blühender Wollweberei erst im 19. Jahr-
hundert herangewachsen ist. Berühmt durch die Spitzenfabrikation ist
Valenciennes an der Schelde. In der Nähe liegt das ergiebigste
Steinkohlenfeld Frankreichs. Das weniger industrielle als ackerbauende,
mit ausgedehnten Laubwäldern versehene Lothringen wird n. durch-
zogen von der Straße, die aus der Pfalz kommt und s. von der von
Straßburg nach Chalons sur Marne verläuft: An jener liegt Verdun
beim Maasübergang, an dieser * Nancy, größte Stadt mit wiederum
viel Weberei und Stickerei und Mittelpunkt Lothringens, an der Meurthe
[morí], einem r. Zufluß der Mosel, und Toul am westlichen Eckpunkt
der Mosel; beides sind starke Festungen.
3. Der Westen. Die Bretagne, mit dem großen w. Kriegshafeu
'Brest am n. der beiden W.-Einschnitte des Meeres, liegt abseits von
Frankreich, da mit ihm kein größerer Fluß verbindet und der Fischfang
an den Küsten und auf hoher See mehr lohnt als die Bewirtschaftung
des teilweise unergiebigen, mit Heide überzogenen Bodens. Daher sind
die Bretagner stets tüchtige Seeleute gewesen, und noch alljährlich gehen
von hier ganze Fischerflotten nach dem isländischen Meer und den Neu-
fundland-Bänken. An der Loire ist St. Nazaire jetzt der Vorhafen
von ^Nantes, bis wohin Seeschiffe wegen Versandung des Flusses nicht
mehr gelangen können; dann folgen wohlangebaute Landschaften wie
Anjou, Touraine, der „Garten Frankreichs" mit der alten Bischofs-
stadt 'Tours, und an der Flußbiegung Orleanais mit 'Orleans,
um das so oft gekämpft wurde, da es die Brückenstadt der Loire ist auf
der Straße vom Sw. Frankreichs nach Paris. Auf diesem Wege daher
auch s. der unteren Loire eine Gegend vieler Schlachtfelder in Poitu
mit der Hauptstadt Poitiers. Im zentralen Hochland am oberen Allier
ist die Auvergne nach den Arvernern benannt, dem mächtigsten Kelten-
stamm zu Cäsars Zeit; sie ist ein armes, dünn besiedeltes Land, dessen
treuherzige Bewohner viel in den umliegenden, reicheren und dichter
bewohnten Gegenden Verdienst suchen; hier liegt 'Clermont in der
Nachbarschaft der höchsten auvergnatischen Vulkangipfel. Vor den W.-
Pyrenäen wird die Gascogne bewohnt von einem besonders lebhaften
und unternehmenden Volksschlag, der aber gern flunkert („Gasconnaden").
Im N. davon liegt zu beiden Seiten der Garonne die Guyenne. Au
der unteren Garonne, soweit noch mit der Flut Seeschiffe kommen,
(Lolhringen.)
3. West-
frankreich.
(Breiagne.)
(Anjou,
Touraine,
Orleanais.)
(Poitu,
Auvergne.)
(Gascogne.)
(Guyenne.)
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Extrahierte Personennamen: Nancy Cäsars
Extrahierte Ortsnamen: Belgien Frankreichs Valenciennes Frankreichs Lothringen Lothringens Frankreich Frankreichs Paris Poitiers
122
n. Die außerdeutschen Länder Europas.
(Medoc.)
3. So.-
Frankreich.
(Languedoc.)
(Provence.)
(Dauphine.)
bedeutet das prächtige *Bordeaux, ^ Mill. C., den zweitwichtigsten
atlantischen Handelshafen Frankreichs infolge der massenhaften Ausfuhr
des ausgezeichneten Weines aus nächster Umgebung und ans der Land-
schaft Medoc (l. der Gironde). Ganz öde ist im W. die Küste mit ihren
Landes. Etwas oberhalb der Mündung des Adonr liegt Bahonne,
nach dem die Bajonette den Namen führen und in dessen Gegend die
Schweine mit Kastanien gemästet werden: Bayonner Schinken.
4. Der Südosten. Languedoc, die westliche Mittelmeerlandschaft
von der Garonne bis zur Rhone treibt Ölbau und Seidenzncht vermitttelst
des Maulbeerbaumes; das Maultier ist Reit- und Lasttier. Die Hst.
^Toulouse liegt da, wo vom O.-Bogen der Garonne der Canal du midi
abzweigt; er ist durch die vom Meere aufgeschütteten Nehrungen, hinter
denen viele Strandseen liegen, ins Mittelmeer geführt. An ihm erblühte
Cette zum Ausfuhrhafen für die Weine des Hinterlandes. Narbonne
ist Festung. Nö. bettet sich 'Montpellier mit altberühmter medizinischer
Hochschule ins Immergrün der umgebenden Wein- und Frnchtgärten. —
Die Provence^ reicht von der unteren Rhone in die Seealpen hinauf;
die Höhen sind meist kahl; doch in den Niederungen ist der Hauptsitz
der französischen Ölbaumknltur. ^Marseille, 1/2 Mill. E., ist die älteste
und jetzt zweitgrößte Stadt Frankreichs; sie wurde um 600 v. Chr. sehr
zweckmäßig ö. von der Rhonemündung angelegt, weil der Hafen dort vor
Verschlammung ans den Sinkstoffen des Stromes und westwärts bewegten
Küstenmeeres gesichert ist. Griechische Ansiedler aus Kleinasien gründeten
den Ort und nannten ihn Massalia, die Römer Massilia; er bildete die
älteste Ausgangsstätte höherer Gesittung für Gallien in vorrömischer Zeit:
Wein- und Ölban, griechische Schrift wurde von hier das Rhonetal
hinauf verbreitet; jetzt ist Marseille der bedeutendste Handelshafen
Frankreichs, der den Verkehr mit allen Mittelmeergestaden, namentlich
auch mit Algerien besorgt, Mittelpunkt der Ol- und Parfümerie-Industrie
(Provencer Öl, Marseiller Seife). Weiter gegen O. an der Küste ist
*Toulon, erster Kriegshafen Frankreichs; zuletzt *Nizza (franz. Nice
such), in Orangen-und Olivenhainen, Zufluchtsort für Brustkranke; feine
Parfümerien. Oberhalb der Durancemündung Avignon.
Das Dauphins sdofinö), das Gebiet der Jsore, ist bereits ohne
Ölbaum und Südfrüchte. Die Festung "Grenoble sgrönöblj, wo die
Jsore aus dem Hochgebirge tritt, bewacht die Pässe über die Kottischen
1 Nach dem lat. provincia, weil diese Landschaft etn Hauptteil der zuerst nur
den S. Frankreichs umfassenden Römerprovinz Gallia transalpina war.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: C. Chr Marseiller
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Frankreichs Frankreichs Kleinasien Massilia Gallien Marseille Frankreichs Algerien Ol- Frankreichs Avignon Frankreichs Gallia
§ 9. Frankreich.
123
und Grafischen Alpen. Nach dem Dauphine führte in der französischen
Königszeit der Kronprinz den Titel Dauphin. — Savoyen ist wie (Savoyen.)
Nizza erst 1860 von Italien abgetreten, dessen Königsgeschlecht von
hier stammt; es ist ein rauhes Alpenland vom Montblanc bis zum
Genfersee. Die Savoyarden suchen bei der geringen Fruchtbarkeit ihrer
Heimat vielfach in den anderen Teilen Frankreichs Verdienst, ziehen z. B.
mit den Murmeltieren ihres Gebirges umher. Nirgends in Frankreich
ist die Siedelung so dünn. Das Lyonnais ist das Gebirgsland w. der (Lyonnais.)
Vereinigungsstelle von Rhone und Saône; rings um diese Vereinigungs-
stelle, auf die natürlich die wichtigsten Straßen von So.-Frankreich hin-
zielen, breitet sich die Hst. *Lyon aus, die mit 1/2 Mill. E. die dritt-
größte Stadt Frankreichs ist, zur römischen Kaiserzeit sogar Hst. Galliens
war, durch einen Kreis von Forts stark befestigt. Sie ist Europas
Hauptfabrikations- und Hauptmarktplatz für Seidenstoffe, die wegen ge-
schmackvoller Muster besonders berühmt sind, und für Samtstoffe, die,
wenn echt, stets aus Seidenfaser hergestellt werden. Im Sw. liegt
*St. Etienne bereits im Loiregebiet, Hauptfabrikationsort für Seiden-
band, besonders aber für Metall-, namentlich Stahlgerüte, das Bir-
mingham und Sheffield Frankreichs, weil hier das Gebirge ein reiches
Steinkohlenlager (S. 115) und vorzügliches Eisenerz birgt. Hier werden
die Waffen für das französische Heer geschmiedet, das größte Europas
im Verhältnis zur Volkszahl des Landes, auch absolut an Zahl nur
wenig vom deutschen übertrofsen. — Burgund, zu beiden Seiten der (Burgund.)
Saône, heißt nach den deutschen Burgundern, die das Land in der
Völkerwanderung eroberten und von hier aus das Rhonegebiet zu einem
Burgundischen Königreich vereinigten. Es wurde 1032 aus Deutsche
Reich vererbt, mit dem diese Lande durch die Burgundische Pforte in
natürlicher Verbindung stehen und während des Mittelalters seit jenem
Erbfall jahrhundertelang auch politisch vereint blieben. Im sogenannten
Herzogtum Burgund, das sich von der unteren Saône über die Côte
d'or ins Seinegebiet ausdehnt, Chàlon sur Saône am Ausgangspunkt
des Canal du centre und 'Dijon am Austritt des Burguudischen Kanals
aus dem weiureichen Gebirge, Stapelort, d. h. Niederlage des Burgunder-
weins zum Verkauf und Versand. In der „Freigrafschaft Burgund", (Freigraf-
der Franche Comte, vor dem Juragebirge liegt "Besanyon in der
Landesmitte am Doubs mit Uhrenfabrikation, wie sie auch im benach-
barten Jura schwunghaft betrieben wird. Die sehr starke Festung
Belfort [befôr] dicht an der Wasserscheide zwischen Doubs und Rhein
bewacht französischerseits die Burgundische Pforte.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Etienne Chàlon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nizza Italien Frankreichs Frankreich Frankreichs Galliens Europas Frankreichs Europas Burgund Burgund Deutsche
Reich Burguudischen_Kanals Belfort Rhein
136
Ii. Die autzerdeutschen Länder Europas.
2. Belgien.
n) Nieder-
belgien.
(Südbrabant.)
(Antwerpen.)
südamerikanischen Festland Surinam, ein Teil von Guyana, so groß etwa
wie Mecklenburg-Schwerin, und vor dem Festland die Insel Curayao,
etwa 1^4 mal Rügen. Zuckerrohr und etwas Baumwolle geben immer-
hin lohnende Erträge.
2. Königreich Belgien. Die sorgfältige Bodenbestellung und die
uralte Weberei Nieder-Belgiens hob sich im 19. Jahrhundert durch die
Erz- und Kohlenschätze Hoch-Belgiens: An die Stelle der Handspinnerei
und -Weberei trat die mechanische, d. h. die mit Maschinen, und die
Blüte des Großgewerbes steigerte dann wie in England den Wert des
Bodens, weit seine Erzeugnisse nun zahlreichere und wohlhabendere Ab-
nehmer fanden. In der Mitte gelegen zwischen den Britischen Inseln
und dem Deutschen Reich, den Niederlanden und Frankreich, treibt Belgien
einen großartigen Transit-, d. h. Durchgangshandel, aber einen noch viel
größeren Handel mit eigenen Waren, am meisten nach Frankreich, das es
z. B. besonders mit seinen Steinkohlen versieht; seine Webstoffe gehen
bis nach den fernsten Landen, ähnlich sein Spiegelglas und seine Waffen.
Das engste Eisenbahnnetz der Erde befördert den lebhaften Verkehr von
Personen und Gütern, den Güterverkehr innerhalb Nieder-Belgiens gleich-
wie in den Niederlanden auch ein Kanalsystem, das Schelde- und Maas-
gebiet untereinander sowie mit der nordfranzösischen Ebene und der Nordsee
vereinigt. Der Seehandel dagegen wird meist unter fremder Flagge, also
von fremden Nationen mit ihren Schiffen getrieben; Belgiens Handelsflotte
ist nur gering, eine Kriegsflotte fehlt ganz. Jedoch erwarb sich Belgien in
Afrika jüngst ein großes Feld für seine koloniale Tätigkeit, indem König
Leopold Ii. den größten Teil des Kongogebietes in den Kongostaat ver-
wandelte, der jetzt belgische Kolonie ist. — Der n. Teil der Bevölkerung,
etwas mehr als die Hälfte, ist flämisch, der s. Teil wallonisch; die Grenze
zwischen beiden zieht geradlinig wö. im S. von Brüssel durch das Land.
Die Mittelproviuz ist Brabant (Südbrabant). In ihrer Milte liegt
im sö. Scheldegebiet ^Brüssel, nebst seinen Vororten 6 Ht. E., eine
der prächtigsten Städte Europas durch seine schönen alten wie neuen
Bauten und durch Anmut und Emsigkeit der Lebenshaltung; die vornehme
Oberstadt (im So.) ist die eigentliche Residenz, Sitz des Adels, Mittel-
punkt der belgischen Wissenschaftspflege; in ihr redet man, wie es die
höheren Stände durch ganz Belgien gleich der Regierung tun, französisch;
in der viel größeren Unterstadt, dem geschäftigen Hauptsitz des belgischen
Handels und Klein- wie Großgcwerbes (Brüsseler Spitzen), wird flämisch
gesprochen. — Im N. ist die Provinz Antwerpen santwerpenj mit der
*Hst. gl. N. n. von Brüssel, gegen 3 Ht. E., die stark befestigte Welt-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Europas Belgien Antwerpen Surinam Guyana Mecklenburg-Schwerin Belgien Hoch-Belgiens England Deutschen_Reich Niederlanden Frankreich Frankreich Nieder-Belgiens Niederlanden Nordsee Belgiens Afrika Brabant Europas Belgien
112
Ii. Die autzerdeutschen Länder Europas.
Iii. Ent-
stehung
und Aufbau
des Bodens.
1. Pariser
Becken,
a) Boden-
bildung.
b) Oberflächen-
formen.
3. Die Sso.-Seite zieht entlang am Mittelmeer und am Golf
dn Lionst
4. Tie Ssw.-Seite ist die Pyrenüengrenze gegen Spanien.
5. Die W.-Seite verläuft am Biseaya-Busen erst gegen N, dann
gegen Nw. bis zum Borsprung der Bretagne.
6. Die Nw.-Seite am Kanal (französisch La Manche, d. h. der
Ärmel) mit der Halbinsel Contentin, vor der w. sich de-r Busen der
Normannischen Inseln öffnet.
Hochgebirge besitzt Frankreich nur an seinen Grenzen: Die Pyrenäen
(S. 25) und die Westalpen (§ 11). Beide verzweigen sich aber auch tiefer
in das Innere des Landes hinein.
Abgesehen von den Grenzgebirgen im Ssw. und O., die nur zum
Teil zu Frankreich gehören, gehört der französische Boden fünf verschie-
denen Bildungen an. Zwei sind alte Rumpfgebirge, die Bretagne und
das Zentralplateau; zwei sind weite Beckenlandschaften, das Pariser
Becken und das Garonne-Becken; hinzugesellt sich die s.-französische
Tiefenfurche, das Saone-Rhone-Tal. Nach den Britischen Inseln
hinüber weist Bretagne und Pariser Becken, dies zugleich auch nach
Deutsch-Lothringen und Belgien.
Die Zeiten der Trias mit ihren drei Abteilungen des Buntsand-
steins, Muschelkalkes und Keupers, ebenso die Meere der verschiedenen
Abschnitte des Jura und der Kreide, auch das Tertiär haben in dem
Raum zwischen der Bretagne, dem Zentralplateau und den westrheinischen
Gebirgen vom gegenwärtigen So. Englands an über das n. Frankreich
fort bis nach Belgien und W.-Deutschland hinein Ablagerungen hinter-
lassen, ganz regelrecht übereinander geschichtet, die ältesten zu unterst.
Bon den Rändern des Gebietes her senken sich die Schichten mulden-
förmig nach der Mitte zu. Hier bilden die jüngsten, also das Tertiär,
den Boden der Oberfläche; nach den Seiten hin kommen dann nachein-
ander die älteren znm Vorschein, als bilde das Ganze einen Stoß anf-
und ineinandergesetzter, ganz flacher Schüsselschalen, deren unterste seitlich
mit dem Rand jedesmal neben der darauf- und hineingesetzten hervor-
schaue, doch nicht an allen Seiten gleichmäßig breit. So ist der Trias -
und Juraboden im O. des Beckens weit ausgedehnter als im W. Die
Bodenfruchtbarkeit wechselt natürlich mit der Art des Bodens, und die
Landschastsformen, an sich zunächst überall flach wegen der ungestört
flachen Lagerung der Schichten, weisen doch einen anmutigen Wechsel
1 Benannt nach dem im Altertum an dieser Küste wohnenden Volk der Ligyer
oder Ligurer.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Spanien Biseaya-Busen Bretagne Contentin Frankreich Frankreich Belgien Bretagne Englands Frankreich Belgien Altertum
§ 9. Frankreich.
113
von anschwellenden Höhen und eingesenkten
Mulden auf, erstens weil vom Rande her
der Übergang von jeder älteren Bodenbildung
zur nächstjüngeren nach der Mitte zu durch
eine Steilstufe im Gelände bezeichnet ist,
zweitens weil die Flüsse hier oder da sich
in den Untergrund Talrinnen ansgefnrcht
haben. Entweder laufen die Flüsse an diesen
durch den Wechsel der Bodenschichten erzeugten
Geländestufen entlang und bleiben an der
Peripherie des Beckens, so die Mosel und
Maas, oder sie strömen der tertiären Mitte
des Beckens zu, so die Seine mit der
Aonne, Marne und Oise. Die Lage
von Paris bezeichnet etwa die Mitte des
Beckens, aus der die Seine sich mit vielen
Windungen durch die Kreideplatten der
Normandie einen Ausweg zum Meer bahnt.
Es hat diese Kreidetafeln nur leichthin über-
spült. Jenseit des Kanals bilden sie ebenso
den Boden wie diesseits. (S. 93, 3).
Von S--England her reichen Neste
eines paläozoischen Gebirges nach Frank-
reich hinein (S. 93, 2) und bilden den Boden
der Bretagne sowie der angrenzenden
Teile der Landschaften Vendee, Anjou
und Maine, sowie der Normandie. Die
Gesteine sind alt, Granite, kristallinische
Schiefer und altpaläozoische Schichten, sämt-
lich von geringer Fruchtbarkeit. Die einst
lebhaft bewegten Bodenformen sind längst
so stark abgetragen, daß nur ein welliges
Hügelland von geringer Erhebung über den
Meeresspiegel übrig geblieben ist. Man steigt
zu ihm auch nur unwesentlich von den im
No. angrenzenden Schichten des Pariser
Beckens ans hinan; aber dessen Landschaft
unterscheidet sich durch reichen Anbau auf den
meist gut tragenden Böden von den block-
Lampe, Erdkunde. Heft 3.
o) Ent-
wässerung.
2. Bretagne,
a) Boden-
bildung.
b) Oberflächen-
formen.
8
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Maas Bretagne
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Frank- Bretagne Maine
114
Ii. Die außcrdeutschen Länder Europas.
überstreuten, ernsten Heidehöhen, zwischen denen nur die Täler, wo die
reichlichen Niederschläge des küstennahen Gebietes zusammenströmen, durch
Wiesen und Wälder ein freundlicheres Bild zeigen. Der Meeressaum ist,
im Gegensatz zur einfach verlaufenden Küste des Pariser Beckens, reich
gegliedert nicht nur durch die beiden Halbinseln, Cotentin und Bretagne,
sondern auch durch eine Fülle kleiner Buchten, die infolge von Überflutung
der niedrigeren Landesteile entstanden sind, und durch Inseln, vom Meer
abgeschnittene Teile des Festlandes. Die Bevölkerung, im Pariser Becken
durch die Eigenart des Bodens auf Landwirtschaft hingewiesen, findet
hier hauptsächlich am Meeressaum durch Fischerei und Schiffahrt ihren
w Ent- Unterhalt. Die unruhigen Gelündeformen, deren Aufbau doch ein beherr-
rageumg. Arider, einheitlicher Zug jetzt fehlt, lassen kein eigenes Stromsystem zur
Entwicklung kommen. Nur kleine Küstenflüsse entwässern das Gebiet,
durch dessen S. der Unterlauf der Loire zieht; ihr Mittellauf gehört
dem S.-Rand des Pariser Beckens an.
3. Sni So. der Bretagne berührt sich in der Gegend von Poitiers
n) Entstehung ^ Garonnebecken mit dem Pariser Becken; deshalb führte von jenem
des Bodens in dieses von jeher die wichtige Straße über Poitiers und Tours. Das
Garonnebecken gleicht einer landeinwärts allmählich ansteigenden Fort-
setzung des Meerbusens von Biscaya. Neste der Ablagerungen vom
Jura- und Kreidemeer liegen ganz im O. am Rande des Zentralplateaus;
ein Tertiärmeer bedeckte noch den W. des Gebietes. Der gegenwärtige
Küstensaum wird durch gewaltige Dllnenzüge gegen das Meer hin ge-
b) Oberflächen- sichert. Vom Wmd ist der unfruchtbare Sand ins Binnenland hinein-
formen. ^eiyeht worden, und die Gewässer haben sich hinter den Dünen zu Seen
und Sümpfen gestaut, deren Wasser wegen einer undurchlässigen Ton-
schicht im Boden auch nach der Tiefe keinen Abfluß findet. Jäger und
Hirten dieses siedelungsarmeu Gebietes der Landes flängd'j, d. h. „Heiden",
gehen hier auf hohen, angeschnallten Stelzen einher. Seit es gelang,
die Dünen durch Bepflanzung mit Nadelhölzern festzumachen, konnte auch
der Wasserabfluß geregelt werden, und die Bevölkerung erhielt durch
Harzgewinn, Nutzholzschlag und Beerensammeln in den Fichtenhainen
neue Einnahmeguellen. Der Stelzgang nimmt seither ab. Die Binnen-
landschaften treiben Acker- und Gartenbau; das Klima ist besonders dem
Weinbau günstig. Das Gelände wäre eine einzige Tafel, wenn nicht
die Flüsse sie zerstückelt hätten, so daß auf- und abwellendes, freund-
liches Hügelland entstanden ist, ähnlich der Landschaft im Pariser Becken,
c) Ent- Nur im S. kommen starke Aufschüttungen von Abschwemmungen aus den
Wasserung, ^^näen über dem Tertiärboden vor, weil die zur Eiszeit von mächtigen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Sni_So Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Europas Bretagne Meeressaum Poitiers Poitiers