Sonnensystem.
3
Der nächste und fernste Punkt der elliptischen Planetenbahn in
Rücksicht auf die Sonne heißt Perihelium und Aphelium; eben so
nennt man den Punkt, in welchem die Planeten der Erde am nach«
sten sind, Perigaeum; wenn sie am fernsten sind, Apogaeum.
Die Planeten drehen sich während ihres Laufes um die Sonne auch
um ihre eigene Achse. Sie sind, wie die Erde, kugelförmige feste Kör-
per mit großen Unebenheiten, zum Theil so klein oder entfernt, daß sie
dem bloßen Auge gar nicht sichtbar sind, wie Uranus, Juno,
Pallas, Cereß und Vesta. Möglich ist es, daß es noch unbe-
kannte kleinere oder entfernte größere Planeten giebt. Diejenigen
Planeten, welche der Sonne näher stehen als die Erde, gehen biswei-
len bei der Sonne vorbei; man nennt dies den Durchgang dersel-
den. Selten ist der Durchgang der Venus (1769. 1874). Bemer-
kenswerth sind die zum Theil fast 7 M. hohen Berge auf der Venus,
der Schnee des Mars, die N e b e n p l a n et e n (Trabanten, Monde)
der Erde (1), des Jupiter (4), Saturnus (7) und Uranus
(6), der doppelte Ring um den Saturnus, welcher 113 M.
dick und von denen der innere 5720 M. vom Saturnus selbst ent-
fernt ist. Der Mond, der einen Durchmesser von 465 M.' hat und
der im mittleren Stande 51,744 M., im Apogaeum 54,681 M.
von der Erde entfernt ist, vollendet seinen synodischen Lauf um die-
selbe in 29 T. 12 St. 44 M., während welcher Zeit er sich als
Neumond, Erstes Viertel, Vollmond und Letztes Vier-
t e l zeigt, und sich selbst einmal auch um fcii\e Achse dreht, weshalb
wir auch stets dieselbe Seite desselben erblicken. Diese seine verschie-
denen Gestalten heißen die Monds ph asen. Einige Tage vor und
nach dem Neumonde, besonders im Aug. und Septbr. sieht ein schar-
fes Auge auch den dunkeln Theil des Mondes, was von dem Lichte
der Erde, welche um diese Zeit ihre ganz erleuchtete Hälfte dem Monde
zuwendet (das Licht der Erde ist für die Mondbewohner um Vieles
stärker als das Licht des Vollmondes), herrührt. Wenn Sonne, Mond
und Erde in gerader Linie vor einander stehen, so rauben letztere beide
sich gegenseitig das Sonnenlicht und es entstehen Sonnenfinster-
nisse (nur beim Neumonde) und Mondfinsternisse (nur beim
Vollmonde). Die bemerkenswerthesten nächsten Sonnenfinsternisse wer-
den sein: 17. Jul. 1833; 15. Mai 1836; 18. Jul. 1841; 8. Jul.
1842; 6. Mai 1845; 9. Octbr. 1847. Nach 18 Jahren und Iita-
gen (die Halley'sche Periode) kehren die Finsternisse in derselben
Ordnung, aber in veränderter Größe, zurück. Der Mond ist ein
Körper, wie unsere Erde. Er hat eine Atmosphäre von etwa 8000 F.,
Gebirge, 25,000 F. hoch, ungeheure Abgründe und weite Ebenen.
Seiner Nähe wegen kann man ihn genauer, als die übrigen Himmels-
körper beobachten, so daß von seiner Oberfläche Karten entworfen sind
(Sckröter in Lilienthal). Gruithuisen will sogar künstliche
regelmäßige Wälle bemerken. — Weder zu den Fixsternen noch zu
den Planeten gehören die Kometen, deren Bahn eine völlige Ellipse
bildet, und die sich durch ihren Lichtschweif auszeichnen. Einer der
merkwürdigsten war der Halley'sche vom Jahr 1680, der 1759 wieder-
kehrte und zwischen 1834 und 1836 wieder sichtbar sein wird; auch
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
10 Einleitung. v
Die Erdkugel ist an allen Seiten bewohnt. Mes was auf der-
selben sich befindet, wird durch die ihr inwohnende Anziehungs-
kraft oder Centripetalkraft, die man auch die Scbwerkra ft al-
ler Körper nennt*), nach dem Mittelpunkte derselben hingezogen; da-
her kann sich bei ihrem Umschwünge nichts von ihr entfernen, wenig-
stens nie die Gränze ihrer Atmosphäre, die sich selbst mit fortbewegt,
überschreiten. Diejenigen Erdbewohner, welche 180° der Breite und
Länge von einander entfernt sind, heißer:, Antipoden, Gegen-
füßler; diejenigen, welche auf denselben Meridian, aber 180 Breiten-
grade von einander entfernt wohnen, nennt man Gegenwohner;
die, welche auf demselben Breitengrade, aber auf entgegengesetzten Me-
ridianen wohnen, Nebenwohner.
Physische Geographie.
Die Erde als physischer Körper.
Die Erde besteht höchst wahrscheinlich im Innern aus festem Ge-
steine, jedoch kennen wir davon nichts, denn auch die tiefsten Berg-
werke, deren Mündung sich oft mehr als 1000 F. über dem Meere be-
findet, dringen nicht einmal 3000 F., also nicht durch tö,3öö des
Erdhalbmeffers. Die Oberfläche der Erde rechnet man zu etwa 9,282,000
O..M. Davon zeigt sich uns nur ein kleiner Theil, etwa als
Ebene. Alles übrige besteht aus einem Gewirre von Höhen und Tie-
fen, deren größter Unterschied gewiß über 36,000 F. — 1| M. beträgt.
Der größte Theil der Tiefe ist mit Wasser angefüllt, das Meer —
6,900,000 Q. M. bedeckt fast | der ganzen Erdoberfläche. Für das
Land bleiben höchstens 2,400,000 Q. M. Gewöhnlich theilt man die
ganze Oberfläche nach dem Meridian von Ferro in zwei Halbkugeln,
die östliche: Europa, Asien, Afrika (zusammen die Alte
Welt) und den größten Theil Australiens; die westliche:
Amerika, Neue Welt. Der größte Theil des Landes, f des Gan-
zen — 1,600,000 Q. M. liegt auf der östlichen, nur 800,000 auf
der westlichen Halbkugel. Durch den Äquator werden ebenfalls zwei
Erdhälften begränzt, die nördliche mit ^ des Landes — 1,800,000 Ol.
M. und die südliche Halbkugel mit ¿ — 600,000 Ol. M. Große Re-
volutionen , welche die Geologie, d. h. die Lehre vorr der Bildung
des Erdkörpers, zu enträthseln sucht, haben schon vor Jahrtausenden
der Erdoberfläche ihre jetzige Gestalt gegeben. Wasser scheint dabei
besonders wirksam gewesen zu sein und eine vielleicht, wiederholte Fluth
aus S. W. kommend die jetzigen Erdtheile gebildet zu haben. Nur
an den Grundfesten der Gebirge brach sich die Kraft der Wogen, die
den größten Theil des Landes von S. wegrissen und nach N. schleu-
derten; daher die größere Landmasse in N.; daher der in Halbinseln
und Felsenspitzen auslaufende tief eingeschnittene S. Rand aller Län-
der; daher die Steilheit der meisten Hauptgebirge an ihrer S. u. W.
*) Zwei große Naturkrafte, die (Zentripetal- und Centrifugak-
kraft, halten auch alle Bewegungen der Planeten und ihrer Tra-
banten in unverrückter Ordnung.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika
12
Einleitung.
Mineralien, daß Wasser einst die Erde deckte, in welchem in verschie-
denen Zeiträumen die einzelnen Gebirgsarten als aufgelösete Massen,
zu Boden sanken, verhärteten und zahllose Wassergeschöpfe (Fische und
Muscheln) bedeckten. Unterirdisches Feuer hat späterhin solche Lager
gehoben oder versenkt und aus ihrer ursprünglichen Richtung verrückt,
so daß sie nicht selten senkrecht neben einander stehen, oder wellenför-
mig sich heben und vertiefen; ja durch Ausbrüche unterirdischer Kräfte
oder durch Fluthen sind ganze Gebirge zertrümmert und ihre Bruch-
stücke in weite Entfernungen fortgefchleudert (Felseutrümmer in Hol-
land, N. Deutschland, Dänemark, S. Schweden, Preußen). Berge
sind eingestürzt und Seen an ihre Stelle getreten und ganze Länder
vom Meere verschlungen. Besonders zeigt sich der Einfluß des Feuers
und Wassers auf die Gestaltung der Oberfläche noch jetzt in den Vul-
kanen und dem aufgeschwemmten Laude. Vulkane sind
durch Ausbrüche unterirdischen Feuers entstanden, scheinen aber ihre
furchtbaren Wirkungen auch dem Wasser zu verdanken; wenigstens hat
man bislang sie nur in der Nähe des Meeres, im Innern der Länder
nur Spuren erloschener Vulkane gefunden. Sie haben eine ke-
gelförmige Gestalt, die sich aus der Art ihrer Entstehung natürlich er-
klärt; jedoch ist diese ursprüngliche Gestalt durch spätere Seitenaus-
brüche, durch Zusammenstürzen oder Erhebung einzelner Theile oft un-
kenntlich geworden. Die einzig und allein durch die aus dem Innern
der Erde hervorströmende Lava (geschmolzene Mineralien aller Art,
welche als glühende flüssige Masse aus dem Krater hervorströmen, dann
aber zu einem mehr oder weniger porösen, dunkelfarbigen und äußerst
festen Gestein verhärten) entstandenen Berge gehören zum Theil zu
den höchsten der Erde, denn der Cotopaxi (chi) in Amerika mißt
17,700 F., der Antisana 18,000 F., und selbst der Chimborazo, —
20,100 F., ist ein jetzt nur erloschener Vulkan. Wie ungeheuer groß
die Masse des Auswurfs ist, kann man daraus abnehmen, daß die vom
Ätna 1787 ausströmende Lava zu 6200 Millionen Kubikfuß berech-
net wurde, u. mehr als 3mal so viel als die Masse des ganzen Vesuvs
beträgt. Zu den vulkanischen Produkten gehören auch die Puzzolan-
erde, verschiedene Kalktuffarten, Traß, Bi-mstein und Ba-
salt. Der Krater der Vulkane ist nicht immer auf der Spitze der-
selben, sondern oft brechen Lavaströme aus den Seiten des Berges her-
vor, und nicht allein Lava, Steine, Schwefel, Salmiak,
Flammen, Rauch und Asche (sandartig) werden durch vulkani-
sche Kräfte aus dem Innern der Erde hervorgetrieben, man findet auch
Vulkane, welche Schlamm, Wasser, selbst bloße Gasarten,
ausströmen. Vulkane sind auf der ganzen Erde zerstreuet, jedoch mehr
nach dem Aequator zu, als nach den Polen. Bemerkenswerth sind
einige Züge von Vulkanen, die sich durch ganze Erdtheile verfolgen
lassen, so an der W. Küste von Amerika, auf den Inseln der O. Küste
von Asien, von Kamtschatka an bis tief in die Südsee hinein;
ferner von Natolien aus über S. Europa bis zu den Azorischen In-
seln. Zahllos sind die Spuren erloschener Vulkane, die sich unter an-
dern in Italien, Frankreich, Deutschland und fast in allen Gebirgs-
landern finden. Das aufgeschwemmte Land besteht aus Thon, Sand,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
22
Einleitung.
nur hier Landstände als Volksvertreter gegen Fürsten-
und Ministerdespotismus. Amerikas jung aufblühende Staa-
ten haben sich mit Ausnahme Brasiliens für republikanische Verfas-
sung erklärt, wie fast alle aus schmachvoller Knechtschaft sich selbst er-
rettenden Völker. Australien -erwartet und bedarf noch Europäische
Vormundschaft und Unterricht. —• Das äußere Ansehn eines Staates
beruht größtentheils auf der Menge seiner Mitglieder. Deshalb und
weil für die Verwaltung eines geordneten Staates die Kenntniß der
Einwohnerzahl von einzelnen Ortern und Provinzen höchst wichtig ist,
hat man durch verschiedene Mittel die Summe aller Staatsbürger zu
erforschen gesucht. Am sichersten erfährt man sie durch unmittelbare
Zählung; leichter, aber nicht so genau, durch Berechnung nach der Zahl
der Gebornen und Gestorbenen. Nicht in allen Staaten, noch weniger
bei roheren Völkern kennt man die Zahl der Menschen, daher auch
die Angaben über die Bevölkerung der Erde höchst unsicher und zwi-
schen 700 und 1000 Millionen schwankend. — Mit der Cultur eines
Volkes in engster Verbindung steht seine Religion, die selbst für
die Verfassung nicht gleichgültig ist. Die ausgebreitetsten Religionen
sind: 1) Die Christliche (über 200 Mill.) in zwei Hauptabtei-
lungen, a) die Morgen ländische Kirche, zu welcher die Griechi-
sche, Armenische, Koptische und Nestorianische gehört, und
d) die Abendländische Kirche, welche sich in zwei Hauptsekten,
Römische Katholiken und -Protestanten (Lutheraner,
Reformirte, Bischöfliche oder Episkopalen, Presbyteria-
ner oder Puritaner, Methodisten, Unit/Lrier, Anabapti-
sten, Mennoniten, Herrenhut er, Quäker u. a.) theilt. 2)
Die Muhamedan ische (wahrscheinlich keine 100 Mill.) getrennt in
Sunniten und Schiiten, mit verschiedenen Unterabtheilungen, und
in Wechabiten. 3) Die Jüdische (höchstens 10 Mill.). '4) Die
Braminische. 5) Die Buddhistische. 6) Die Lamaische.
Mehr als 100 Mill. Menschen leben noch außer den genannten im elen-
desten Götzendienste und Fetischismus, manche fast ohne alle Spuren
von dem Begrisse eines höhern Wesens. —- Die Grundkraft eines
Staates liegt nächst seiner Sittlichkeit und Geistesbildung in seiner
Thätigkeit und Geschicklichkeit (Industrie) und dem dadurch
erzeugten Wohlstände, der nur bei möglichster Freiheit der Gewerbe
und des Verkehrs allgemein blühend sein kann. Viehzucht, Acker-
bau, Bergbau, Fischerei, Forstcultur und Fabriken sind die unversieg-
baren Nahrungsquelle^ eines Landes, die nothwendig Handel, Wissen-
schaften und Künste erzeugen.
Natürliche Eintheilung der Erdoberfläche.
Land und Meer zerfallen durch ihre Gestalt und Lage in mehre
große Haupttheile. Die östliche Halbkugel enthält die drei großen
Halbinseln, die Alte Welt genannt, Europa, Asien, Afrika;
Asien fast gegenüber in S. liegt Australien. Die westl. Halbkugel
enthält nur Amerika oder die Neue Welt und einen kleinen Theil
von Australien. Zwischen diesen Theilen breiten sich die großen Meere
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasiliens Wechabiten Buddhistische Europa Asien Afrika Asien Australien Amerika Australien
23
Europa. Einleitung.
aus. Innerhalb der Polarkreise sind das n ördl. und südl. Eismeer.
Zwischen beiden erstreckt sich von N. nach S. der Atlantische
Ozean, zwischen Amerika in W. und Europa und Afrika in O., mit
der Nordsee', Ostsee, dem Eskimo Meere, dembiskaischen,
Mittelländischen, Schwarzen,- Äthiopischen und Meri-
canischen Meere, und der Östliche Ozean, zwischen Amerika in O.
und Asien und Afrika in W. Der östliche Theil zwischen Amerika
und Asien heißt das Stille Meer, in S. die Südsee, der zwi-
schen Afrika und Neuholland eingeschlossene Theil das Indische
Meer. Die Gränzen und Namen dieser Haupttheile sind jedoch, wo
nicht die Natur selbst sie bezeichnet hat, höchst unbestimmt und will-
kürlich.
Europa.
Die äußersten Punkte des festen Landes von Europa sind: in N.
das Nordcap 71° 10' N. — in S. Cap Matapan 36° 17' N.
und die Spitze von Tarifa, Punta di Europa, 36° N. —
in O. die äußerste Beugung des Uralisch Werchoturischen Geb.
83° O. und die Mündung des Ural 69° 15' O. — in W. Cap
Vincent 8° 36' O. Cap Rocca 8° 13' O. Cap Finis-
terre 8° 14' O. — Island reicht aber bis 7° 15' W. Die
Azorischen Inseln bis 13° W. Candia bis 34° 55' N.
Nowaja Semlja bis 77° N. —• Die Gränze gegen N. bildet
das Eismeer mit dem Weißen Meere; gegen S.theile des Atlanti-
schen Ozeans, nämlich das Mittelmeer mit dem Adriatischen Meere;
in O. der Archipelagus, das Meer von Marmora und das Schwarze
Meer bis zur Mündung des Kuban, dann der Kuban und Terek, die
Gränzflüsse gegen Kaukasien; von dort die N. W. Küste des Kaspi-
schen Sees bis zur Mündung des Ural, der Ural Fluß bis zur Quelle,
und von dort das Uralisch Werchoturische Geb. bis zum Eismeere; in
W. das eigentliche Atlantische Meer mit der Nordsee. — Der Flä-
cheninhalt beträgt 180,000 Q. M., von denen 15,000 auf die Inseln
zu rechnen sind. Will man nach einer natürlichen Eintheilung
des festen Landes fragen, so findet sich diese wirklich naturgemäß nur
in den Meeren und Wasserscheiden, welche die einzig natürli-
chen Provinzen, die Stromgebiete, bilden. Darnach zerfällt Europa in
zwei große Gebiete: A) das Südöstliche mit dem Gebiete 1) des
Mittelmeeres und 2) des Kaspischen Sees; B) das Nord-
westliche mit dem Gebiete 1) des Atlantischen und 2) des Eis-
meeres. Die Hauptwasserscheide zieht sich von der S. Küste Spa-
niens in N. O. Richtung bis zum nördlichen Theile des Uralgebirges.
Zum Gebiete des Mittelmeeres gehören außer den Küstenflüssen:
a) Der Ebro — 1200 Q. M. 6) Die Rhone — 750 Q.m.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: W._Candia Marmora Kuban W.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Atlantische
Ozean Amerika W. Europa Afrika O. Ostsee Amerika O. Asien Afrika Amerika Asien Afrika Europa Europa Nordcap Tarifa Europa W._Cap
Vincent Island Nowaja_Semlja Kuban W. Europa
' 18 Einleitung.
gen dieser Art, die Wolken, sind Sammlungen feuchter Dünste,
theils als Nebel unmittelbar auf der Erde ruhend, theils und oft in
einer Höhe von mehren 1000 F. in der Luft schwebend, bisweilen
stark mit elektrischen Stoffen vermischt und dann Gewitter erzeu-
gend. In Hinsicht der Quantität des Regens läßt sich einige Regel-
mäßigkeit wahrnehmen; so kann man z.b. die Masse des jährlich fal-
lenden Regens in Paris zu 20 Zoll, in Petersburg zu 16 Zoll, in
Dortrecht zu 38 Zoll annehmen. Andere elektrische Erscheinungen
sind das Nord- und Südlicht, die Sternschnuppen und das
St. Elmsfeuer; zu den feurigen Erscheinungen gehören Irr-
lichter und Feuerkugeln; durch bloße Strahlenbrechung entstehen
Regenbogen, Nebensonnen und Nebenmonde, so wie die merkwürdige
Luftspiegelung (Mirage, Fata Morgana), welche sich sowohl
auf dem Meere, als in großen Ebenen zeigt. Durch die Störung des
Gleichgewichts der Luft entsteht Wind, der sich in den verschiedensten
Abstufungen als gelindes Wehen und als furchtbarer Orkan zeigt.
Die stärksten Orkane sind nur einzelnen tropischen Küstengegenden ei-
gen; überhaupt aber hat der Wind auf dem Meere größere Stärke
als auf dem Lande. Besondere Erscheinungen des Windes sind der
Typhon, der Har matt an, Tornado, Samum, Cham sin,
Sirocco, Solano, wovon bei einzelnen Ländern die Rede sein
wird. Nicht ungewöhnlich sind auf dem Meere die Wasserhosen,
d. h. Wassermassen, die ein Wirbelwind ans dem Meere emporgerissen
hat, und in verschiedenen Gestalten, oft reißend schnell und Schiffen
höchst verderblich, mit sich fortführt. Ähnliche Erscheinungen bilden
sich auf großen Flüssen, selbst auf dem Lande, und sogenannte Sand-
hosen in Sandwüsten. Zu bemerken sind die regelmäßigen Ostwin-
de, Passatwinde, welche im Atlantischen und Stillen Ozean das
ganze Jahr hindurch, und die Mo ns o o ns(Monßuhns)oder M ou sso n s,
welche im Indischen Meere halbjährig wechselnd von N. O. und S. W.
wehen. Einzelne Gegenden haben außerdem ihre regelmäßigen Winde,
dahin gehört auch an den Küsten der warmen Zone der am Morgen
sich erhebende Seewind, der mit dem Abends eintretenden Land-
winde regelmäßig wechselt. Höchst räthselhaft ihrer Entstehung nach
sind die seit den ältesten Zeiten schon beobachteten Mete orstein e und
Meteorei se nma ssen. —> Tief verborgene Naturkräfte (Elektrizi-
tät, Magnetismus, Galvanismus u. a. m.) haben die Erdkugel mit
zahllosen organischen Körpern belebt. Klima und Boden bestim-
men hauptsächlich die Erzeugnisse eines Landes, haben selbst auf
den Menschen Einfluß. Manche Thiergeschlechter, Hund, Ratte, Pferd,
Rind, Schwein, Katze; ferner manche Pflanzen, z.b. Getreide, sind
fast über die ganze Erde verbreitet. Ausdauernder noch als das Thier
ist der Mensch, selbst auf jedem Boden, in jedem Klima, so daß für
diesen vielleicht keine Gegend der Erde unbewohnbar ist. Am be-
schränktesten sind die Gattungen des Pflanzenreichs, welche, wenn sie
nicht durch Menschenhand verbreitet werden, fast immer ein bestimmtes,
oft enges Gebiet haben (Brotbaum, Muskatnüsse, Gewürznäglein,
Zimmt, Chinarinde, Kampfer, Thee). Auch unter den Thicren haben
manche nur ein kleines vaterländisches Gebiet (Schnabelthier, Llama,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Sirocco
Extrahierte Ortsnamen: Paris Petersburg Dortrecht Samum Cham Llama
Der Mensch im Staate. Religion. 21
(Hebräisch, Altgriechisch, Lateinisch) und heißen, weil sie ans dem
Volksleben verschwunden sind, todt. — In jedem Himmelsstriche hat
der Mensch eine Menge Bedürfnisse, die theils die Natur fordert (Nah.
rung, Kleidung, Wohnung), theils der dem Menschen angeborne Hang
nach Verschönerung seines Daseins erzeugt hat (Musik, Puh). Die
Befriedigung dieser Bedürfnisse zwingt den Menschen zur Thätigkeit,
der durch Klima, Boden und Lage des Wohnortes die Gränzen ange-
wiesen werden und die wieder auf die Ausbildung des Geistes den
größten Einfluß äußert. Der rohe Mensch wird einzig und allein von
der ihn umgebenden Natur geleitet; erst ein gewisser Grad von Bil-
dung befähigt ihn, die Natur zu seiner Dienerin zu machen. Der In-
dianer N. Amerikas kann nur jagen und fischen; der Europäer er-
scheint, und es schwindet der Wald, der Morast wird ausgetrocknet,
die Gewässer werden bezähmt, Städte und Ackerfelder bedecken das Land,
selbst das Klima wird milder. Drei Stufen der Bildung werden im
Allgemeinen durch drei Hauptnahrungszweige der Erdbewohner bezeich-
net: a. Jagd und Fischerei, b. Viehzucht, c. Ackerba u.
Jäger und Fischervölker stehen auf der niedrigsten Stufe, verfertigen
nur die nothwendigsten Geräthe, leben in elenden Hütten, kleiden sich
in Felle, nähren sich von Fischen und Wild, kennen höchstens Tausch-
handel und erheben sich mit ihren Ideen von Gott und dem mensch-
lichen Geiste wenig über das Sinnliche. Wilde in Amerika und R.
Asien. Ihre Wohnplätze sind wald- und wasserreiche Länder, oder die
Küsten der kalten Zonen. Von Viehzucht leben hauptsächlich die No-
maden in den Ebenen milderer Klimate, die ihrer Dürre wegen zuin
Ackerbau nicht passend sind. Sie kennen schon Handwerke, weben, be-
reiten Leder, bearbeiten Metalle, treiben ordentlichen Handel mit Mün-
zen , haben aber keine festen Wohnplätze, sondern ziehen mit ihren
Heerden umher und leben unter Zelten, sind mit Schrift nicht unbe-
kannt und haben ein geordnetes Religionssystem; Mongolen, Mauren. ,
Die fruchtbareren Gegenden hat der Ackerbauer inne. Ackerbau enthält
die Möglichkeit und die einzige Bedingung höherer Bildung,
bringt sie aber nicht nothwendig hervor; denn viele ackerbauende
Völker stehen in der Cultur nicht höher als der Jäger und der Fischer;
Neger und Australier. Nur ackerbauende Völker haben Handwerke,
Künste und Wissenschaften genährt und vervollkommnet. Jäger und
Fischer leben in einzelnen Familien oder Stämmen zusammen, ohne
eigentliches Oberhaupt, ohne ordentliche Gesetze; der Nomade kennt
zum Theil schon Gesetze, und des Stammes Aeltester ist oberster Rich-
ter und Anführer (patriarchalische Verfassung), oder er gehorcht auch
schon einer Regentenfamilie. Staaten mit geordneter Verfassung
finden sich aber nur unter ackerbauenden Nationen. Die älteste und
natürlichste Verfassung eines Staates scheint die gemäßigte Mo-
narchie, ausgeartet einer Seits in Despotie, die Asien und Afrika
eigen ist, anderer Seits in reine Demokratie, die aber nur in sehr
kleinen Staaten lange ohne Einmischung von Aristokratie blieb
und gewöhnlich zu der Monarchie zurückkehrte. Nur wo Europäer
Staaten gründeten, hat man den Grundsatz herrschend gemacht: Der
Regent des Landes ist nicht Zweck des Staates; daher
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Einleitung.
Verhältniß der Erde zu den anderen Himmelskörpern, Bewe-
gung derselben. Mathematische Geographie.
^ie Erde ist ein Theil des Sonnensystems, d. h. sie gehört mit
zu den Himmelskörpern, welche sich um unsere Sonne bewegen, durch
sie Wärme und Licht erhalten. Die Sonne selbst gehört zu den Fix.
sternen, d. h. zu denjenigen Himmelskörpern, die keine bemerkbare
Bewegung haben, und ist entweder eine elektrische Kugel, deren
Feuerglanz durch Reibung an der sie umgebenden Atmosphäre entsteht,
oder ein an sich dunkler Körper von einer Lichtatmosphä-
re umgeben. Sie giebt nicht unmittelbar Wärme, denn sonst
mußten die Spitzen der Gebirge auf unserer Erde, die ihr näher sind,
als die Thäler und Ebenen, wärmer sein als letztere; sondern regt
nur durch ihre Strahlen den in der Erde liegenden Wärmestoff auf.
Die Dichtigkeit ihrer Maffe ist viermal geringer, als die der Erde,
dagegen ist die Schwerkraft der Körper auf der Sonne sieben und
zwanzigmal größer als auf dieser. Die im Xvii. Jahrh. zuerst be-
obachteten Sonnen fl ecken, die oft einen Durchmesser von mehren
2000 Meilen haben, sind vielleicht bloße Risse in der Atmosphäre,
durch welche wir den dunkeln Sonnenkörper selbst sehen, so wie dage-
gen die Sonnenfackeln streifenförmige Anhäufungen von Lichtwol-
ken zu sein scheinen. Merkwürdig ist das Zod ia kal li ch t, welches
sich als pyramidenförmiger Lichtschimmer im Frühjahre nach Sonnen-
untergang in W., im Herbste vor Sonnenaufgang in O., in der hei-
ßen Zone aber Abends und Morgens stets zeigt, so wie die Ungleich-
heit des scheinbaren Sonnendurchmessers, welche man
schon bis auf 700 M. ab- und zunehmend bemerkt hat. Die Be-
schaffenheit des Sonnenkörpers ist noch völlig unbekannt, jedoch will
man Berge auf demselben wahrgenommen haben. Der Durchmes-
ser der Sonne ist 113mal größer als der der Erde, — 194,360 M.,
und jene übertrifft daher diese an Körperinhalt 1,448,000mal; ja alle
Planeten zusammengenommen machen nur den 565sten Theil des kör-
perlichen Inhalts der Sonne aus. Sie dreht sich in 25 Tagen und
14 Stunden von W. nach O. um ihre eigene Achse, hat aber wahr-
scheinlich noch eine andere Bewegung um eine größere noch unbekannte
Centralsonne; so wie überhaupt die zahllosen übrigen Fixsterne vielleicht
noch Millionen besondere Sonnensysteme bilden. Um die Sonne bewe-
gen sich in nicht runden, sondern elliptischen Kreisen 11 Pla-
neten. Die elliptische Form der Planetenbahn entdeckte Kepler
(ff in Regensburg 1630). Die Größe, Umdrehung, Länge der Bahn rc.
der Sonne sowohl als der Planeten zeigt folgende Tabelle.
Wolger's Handb. d. Geograph. 2te Aust. 1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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Bewegung der Erde. Längen- u. Breitengrade.
ihre Achse werden zwei feste Punkte, die Endpunkte der Achse, N. und
S.pol bestimmt. Nach beiden richtet sich die Annahme verschiedener
Linien, die zur Bestimmung mancherlei Erscheinungen und der Lage
einzelner Punkte der Oberfläche unentbehrlich sind. Gleich weit von
beiden Polen ist der Umkreis der Erdkugel, welchen man Aequator
nennt, und der die Erde in die nördliche und südliche Halbku-
gel theilt; ihn durchschneiden die Meridiane, Mit t ag s kreise,
welche von einem Pole zum andern laufen. Parallel mit dem Aequa-
tor laufen die Parallelkreise. Unter diesen bemerken wir 1) die
Wendekreise; einer in N., der Wendekr. des Krebses, einer in
S., der Wendekr. des Steinbocks, beide 23^° vom Äquator ent-
fernt ; 2) die Polarkreise, der nördliche und südliche, jeder
23|° vom Pole entfernt; 3) die übrigen Parallelkreise, nach
denen man die Entfernung vom Äquator, die Breite, zahlt; man
nennt sie deshalb auch schlechthin Breitengrade, die man nach
ihrer Lage gegen den Äquator in südliche und nördliche theilt.
Da aber die Bestimmung eines Punktes nach seiner Entfernung vom
Äquator allein nicht hinreichend ist, weil damit bloß sein Berhältniß
zum S. und N., nicht aber zum O. und W. festgesetzt wird, so hat
man einen der Meridiane als den ersten angenommen, von wo aus
man die Lage eines Punktes gegen W. u. O., d. h. seine Länge
bestimmt, und deshalb nennt man die Meridiane auch wohl Längen-
grade. Als ersten Meridian hat man seit langen Zeiten den ange-
nommen , welcher die Insel Ferro berührt; allein in neueren Zeiten
haben verschiedene Nationen den Meridian, der durch die Hauptstern-
warte ihres Landes geht, zum ersten Meridian gemacht. So zählen
Englische Gelehrte nach dem Meridian von Greenwich (Grihnitsch),
die Franzosen nach dem von Paris, die N. Amerikaner nach dem
von Washington (Weschingtn).
An merk. Da in der Mathematik jeder Kreis in 360°, jeder Grad
in 60', jede Minute in 60" getheilt wird, so hat man auch in
der Geographie diese Eintheilung beibehalten. Der Meridian von
Paris liegt 19° 54', der von Greenwich 17° 41' östlich, der
von Washington 58° 58' westlich von dem Meridian von Ferro.
Genau genommen trifft der Meridian von Ferro diese Insel gar
nicht, sondern läuft östlich neben ihr vorbei.
Man zahlt 90 Breitengrade vom Äquator nach jedem Pole, die
Längengrade aber entweder vom ersten Meridian an immer gegen O.
alle 360°, oder man theilt sie in 180 östliche und 180 westliche
Längengrade, so daß es also eine nördliche und südliche Breite,
aber bloß eine östliche, oder auch eine östliche und westliche
Länge giebt. Da die Meridiane alle durch beide Pole gehen, so ist
ihre Größe stets gleich; anders verhält es sich mit den Parallelkreisen
des Äquators. Je näher sie den Polen kommen, desto klei-
ner wird ihr Umkreis, und, da sie immer in 360° getheilt wer-
den , so folgt daraus nothwendig, daß auch die einzelnen Grade vom
Äquator aus nach den Polen zu immer kleiner werden müssen. Diese
Verkleinerung erfolgt in folgender Progression:
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: W._u._O. Greenwich
Extrahierte Ortsnamen: Paris Washington Weschingtn Paris Washington
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Einleitung.
0° — 15 Meilen. 15° — 147 M. 21° — 14 M.
30° = 13 — 37° — 12 — 40° — liz —
43° — 11 — 50° — 9f — 55° — 87 —
60° — 74 — 65° = 6} — 70° — 5 —
75° —• Q 3 O4 80° — 2f — 85° — 1} —
90° derpol selbst.
Zur Bestimmung der Lange und Breite eines Ortes (so drückt
man kurz die Lage desselben unter Längen- und Breitengraden aus),
sind Beobachtungen der Sterne nothwendig. Die Breitengrade oder
die Polhöhe, d. h. die Erhebung des Pols über den Horizont eines
Ortes, berechnet man am leichtesten nach den: Stande der Sonne
um Mittag, oder auf der N. Halbkugel nach dem Polarsterne,
der fast über dem N. Pole steht. Schwieriger ist die Berechnung der
Längengrade. Sie geschieht durch Beobachtung des Standes verschie-
dener Sterne, namentlich des Mondes und der Jupiters Tra-
banten, oder auch durch Berechnung des Unterschiedes der Zeit.
Da die Erde sich in 24 Stunden um ihre Achse drehet, so müssen
nothwendig innerhalb dieser Zeit alle Sterne einmal über jedem Me-
ridian stehen und in jeder Stunde 15 Längengrade fortgehen. Weiß
ich z. B., daß ein gewisser Stern um 1 Uhr im Meridiane von Lon-
don ist, ich selbst erblicke ihn aber erst im Meridian um 2 Uhr, also
eine Stunde später, so kann ich daraus schließen, daß ich 15° weiter
gegen W. bin; erblicke ich ihn dagegen um 12 Uhr, so muß ich 15°
weiter gegen O. sein, da alle Gestirne den östlichen Gegenden früher
erscheinen als den westlichen. Auch die Sonne steht innerhalb 24
Stunden einmal in jedem Meridian und bestimmt den Mittag des
Ortes. Bemerkt der Reisende nun, wann ihm die Sonne im Meri-
dian steht und weiß, wann sie an einem andern Orte im Meridian
gewesen ist, so ergiebt sich aus dem Unterschiede der Zeit die größere
östliche oder westliche Entfernung seines Standpunktes von dem andern
Orte. Nothwendig sind dabei die genauesten Uhren, welche die Zeit
eines anderen Ortes anzeigen, Seeuhren, Chronometer, und
welche lange Zeit hindurch unverrückt gleichmäßig gehen. Da aber bei einer
weiten Reise auch die genaueste Seeuhr ihren Gang ändern wird, so
muß nothwendig auch die Längenbcstimmung mangelhaft und bei stür-
mischem Wetter und trübem Himmel, welche die Beobachtung der Him-
melskörper verhindern, höchst schwierig sein. Daher die großen Preis-
auslobungen für die vollkommensten Seeuhren. Philipp Iii. von
Spanien, die Holländer und die Königin Anna von England setzten
hohe Summen auf diese Erfindung. Schon Harri son erhielt 1761
vom Engl. Parlamente 10,000 Pfund Sterling als Erfinder der See-
uhren, Emery, ein Schweizer in London, erfand 1782 die Chrono-
meter. —' Allethalben sehen wir um uns her die Erde als eine Kreis-
fläche, vom Himmel scheinbar begränzt. Dieser Kreis heißt der schein-
bare Horizont und ist nach dem höher» oder niedrigern Stand-
punkte' des Beobachters größer oder kleiner. Verschieden davon ist der
wahre Horizont, der immer die ganze Hälfte der Erdoberfläche um-
faßt, deren Mittelpunkt der Standort des Beobachters ist. dessen Gränze
also immer 90° vom Zenith des Beobachters entfernt ist. Unter dem
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Iii Philipp Anna_von_England Harri Emery
Extrahierte Ortsnamen: Jupiters Lon- Meri- Spanien London