Einleitung. 411
Umfang Wichtig war der Reichstag zu Lamego 1143, wo das erste
Grundgesetz über die Erbfolge gegeben wurde. Nach Ferdinands Tode
kam 1383 mit Johanni, das Neuburgundische Haus auf den
Thron. Durch des Prinzen Heinrich's des Seefahrers (-s 1460)
neue Entdeckungen an der W. Küste Afrikas hob sich durch neuen
Läuderzuwachs an der O. Küste Afrikas nach der Umschiffung des Vor-
gebirges der Guten Hoffnung (1497) und durch die nach Entdeckung
des Seeweges nach Ostindien (1498) daselbst erworbene Macht, so wie
durch die Besitznahme Brasiliens (1500), besonders unter Portugals
glänzendsten Regenten Emanuel (j-1521) dem Großen, Macht
und Ruhm des Landes. Beides ging verloren als Spanien nach dem
Aussterben des Neuburgund. Hauses (1580) daß Land im Besitz hatte,
und es traten die Niederländer als glückliche Handelsnebenbuhler der
Portugiesen auf. Johann Iv., Stifter des Hauses Braganza,
endigte die Span. Herrschaft. Schwache Könige ließen das Reich im-
mer ohnmächtiger werden, und den kräftigen Schritten des Ministers
Pombal (1750—1777) stand Adel und Geistlichli'chkeit im Wege.
Portugal schloß sich seit 100 Jahren stets an England und dadurch
ward sein neuestes Geschick bestimmt. Bonaparte's Eroberuug trieb
1807 den damaligen Regenten (seit 1816 König) Johann Vi. nach
Brasilien. Aufstand der Nation gegen die Eroberer und glücklicher
Kampf bis 1814. Der König kehrte nicht wieder, Portugal schien
eine Provinz Brasiliens werden zu sollen und stand unter alleinigem
Einflüsse Englands. Da erhoben sich Unruhen 1820 und der König
kam zurück und beschwor 1821 die neue der Span, ähnliche Verfas-
sung, die aber 1823 wieder aufgehoben wurde. Nach Johann's 1826
erfolgtem Tode gab endlich der gesetzliche Thronfolger, der Kaiser von
Brasilien (das sich 1822 für unabhängig erklärt hatte) Peter l. durch
Englands Vermittelung dem Staate eine neue ständische Verfassung,
bestätigte die von seinem Vater ernannte Regentschaft der Infantin
Jsabella Maria (geb. 1801) und erklärte seine Tochter Maria
(geb. 1819), seit 1826 mit seinem Bruder Dom Mig uel, geb. 1802,
verlobt, zur künftigen Königin; 1828 machte sich aber Miguel, der
zum Regenten ernannt war, zum König und schaffte die von ihm
beschworne Constitution ab; nur Spanien hat ihn bis jetzt (Jul. 1830)
als König anerkannt, während auf der Insel Terceira eine Regent-
schaft der Königin Maria ihren Sitz hat. Die königl. Macht ist durch
Stände (Cortes, die vorhin schon bestanden, aber seit 1697 nicht zu-
sammenberufen waren) beschränkt. Die herrschende Religion ist die
katholische; jedoch wird jede andere geduldet. Klöster waren 1822
noch gegen 500 mit mehr als 10,000 Personen. Die höchsten Staats-
behörden sind der Staatsrath, Kriegörath, Rath des Palla-
stes, zwei Oberappellationsgerichte. In den Städten und
einzelnen Bezirken sind die Oberrichter (Corregedores), und Richter.
Das Reich ist außer den Inseln in 6 Provinzen getheilt, von denen
5 das Königreich Portugal, eine das Königreich Algarbien bildet.
I. Königreich Portugal.
1) Provinz Estremadura — 460 Q. M. 750,000 E. Der Boden ist
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Extrahierte Personennamen: Ferdinands Johanni Emanuel_( Johann_Iv. Johann_Iv. Johann Peter_l Jsabella_Maria_( Maria Maria
( Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Afrikas Afrikas Ostindien Brasiliens Spanien Portugal England Brasilien Portugal Brasiliens Englands Johann's Brasilien Englands Spanien Portugal Portugal
§ 1. Die Länder der Iberischen Halbinsel.
31
einmal das Esparto-Gras mehr eine Rolle spielt. Am unteren Guadiana
liegt das warme Estremadura, wo die großen Herden der Wanderschase
(Merinos) den ganzen Winter zubringen; im Sommer bleiben sie aus
den n. Hochflächen und am Gebirge.
6) Andalusien ist das schöne Land des frohsinnigen Südländers,
der gern die Laute schlügt und edle Rosse tummelt. Am Guadalquivir war
" Cordoba fkördowaj im Mittelalter die glanzvolle Residenz der machtvollen,
Kunst und Wissenschaft pflegenden arabischen Herrscher Spaniens, die eine
später wieder zum Dom umgewandelte Prachtmoschee auf der Stelle der
älteren christlichen Gotenkirche errichteten, die ihrerseits einst einen Janus-
tempel ersetzt hatte; jetzt ist die alte Millionenstadt vereinsamt, und nicht
einmal die Herstellung des Korduanleders aus Ziegenfell spielt noch eine Rolle,
wiewohl die Ziege nächst dem Schaf das verbreitetste Haustier in Spanien
ist und wie überall mit Schuld an der Waldverwüstnng des Landes trägt.
Die Flut dringt im Guadalquivir bis ^Sevilla, bis wohin also kleinere
Seeschiffe den Strom befahren können; deshalb spielte die Stadt zur Zeit
der spanischen Herrschaft über Amerika die wichtigste Rolle im Handels-
verkehr mit der Neuen Welt. Sie ist noch heut die schönste spanische
Stadt, reich an römischen, arabischen und christlichen Denkmälern. "Cadiz
fkädisj auf einer Küsteninsel s. von der Guadalquivir-Mündung, ist ein
befestigter Seehafen. Um 1100 v. Chr. von den Phöniziern gegründet,
ist es wahrscheinlich die älteste Stadt Europas; davon n. "Jerez fchereßj
mit dem berühmten Jerez-Wein (englisch Sherry fscherrij genannt) und
nö. Huelva. Noch berühmter durch seinen Feuerwein ist *Malaga
fmälagaj, der größte Weinausfnhrhafen Spaniens, wie Almeria und
*Kartagena schon an der afrikanisch heißen S.-Küste.
o) In Hochandalusien liegt "Granada fgranädaj an einem
Nebenfluß des Guadalquivir vor dem N.-Fnß der Sierra Nevada; in
seiner Burg, der Alhambra, steht der großartige, verfallene Palast der
einstigen arabischen Herrscher. Gibraltar^ ist die stark befestigte englische
Felsenfestung, von deren Höhe man zwei Meere und zwei Erdteile schaut;
durch sie beherrschen die Engländer den Eingang ins Mittelmeer, um sich
die Straße nach ihren großen indischen Besitzungen über Suez auch für
den Kriegsfall offen zu halten. Die Küstenlandschaften Murcia fmürßiaj
mit der Binnenstadt *Murcia und nö. Valencia pflegen die Seidenraupe2 1
1 Entstellt aus getel al Tarek b. h. Berg des Tarek, so von den Arabern nach
ihrem Heerführer genannt, unter dem sie 711 von Afrika übersetzten. — * Beim Ver-
puppen spinnt sich die Raupe in eine kleine, weiße, eiförmige Hülle, die mau Cocon
skoköngs nennt; aus ihr wickelt man den Faden der Rohseide ab.
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Extrahierte Personennamen: Chr Tarek_b
Extrahierte Ortsnamen: Iberischen_Halbinsel Andalusien Cordoba Spaniens Gotenkirche Spanien Amerika Europas Huelva Spaniens Almeria Hochandalusien Nevada Suez Murcia Valencia Afrika
I. Die pyrcnäischc Halbinsel, lt. Spanien.
401
Regierung. Orden.
Die Regierungsverfassung war bis zum französischen Kriege monar-
chisch lind fast ganz unumschränkt; nur die Provinzen Biscaya, Navarra
und Asturien hatten einen Theil ihrer alten Freiheiten und eine eigene
Verfassung behalten. In älteren Zeiten konnten die Könige nichts Wich-
kleidet,
die erste Untersuchung.
tiges unternehmen oder Abgaben erheben, ohne die Stände, die Abgeord
neten der Geistlichkeit, des Adels und der Städte, zusammen die Cortes
genannt, zu befragen. Diese heilsaine Einrichtung war längst verschwunden,
und die Cortes, die nur noch dem Namen nach existirten, wurden höchstens
bei der Thronbesteigung eines neuen Königs zur Eidesleistung zusammen-
berufen. Nach der 1837 entworfenen, 1845 revidirten Constitution besitzt
der König die vollziehende Gewalt, und theilt die gesetzgebende mit den
beiden Kammern. (S. unten.) Die Gemeindeverwaltung besorgen die
Ayuntamientos (Magistrate), worin der Alcalde das wichtigste Amt be-
Er entscheidet im Bagatellproceß, leitet in Criminalprocessen
Das Gerichtsverfahren ist im Criminal- wie im
Civilproceß öffentlich und mündlich. — Alan unterscheidet zwar auch in
Spanien, lvie in ganz Europa, Adel und Bürgerliche; indeß ist diese Tren-
nung hier weder so scharf noch so lästig als anderswo. Jeder, der kein
bürgerliches Gewerbe treibt, hält sich selbst und wird auch gehalten fiir
einen Hidalgo (eigentlich hijo de algo, Sohn von Etwas, d. h. von
guter Herkunft); daraus hat sich eine Mittelclasse gebildet zwischen dem hö-
heren Adel und dem niederen Volk. Alle Eingeborenen von Biscaya und
Asturien halten sich für Hidalgos; die ersteren wegen ihrer reinen Abstam-
mung von den alten Cantabrern, die anderen wegen ihrer Abstammung von
den Gothen, und weil sie, als ganz Spanien von den Mauren über-
schwemmt war, die einzigen Freigebliebenen waren. Der höhere Adel theilt
sich in Oraudes und Titulados; diese sind die Familien, welche von Al-
ters her die Titel Herzog, Gras, Marquis u. s. w. führen, welche indeß
nur auf den ältesten Sohn erben. Die Grandezza (die Würde eines
Granden) wird vom Könige willkürlich ertheilt, theils als bloße persönliche
Auszeichnung, theils auch erblich. Das ganze Vorrecht der Granden, deren
man auch wohl drei Classen unterscheidet, besteht darin, daß sie bei ihrer
ersten Einführung beim Könige und bei gewissen feierlichen Gelegenheiten
vor dem Könige mit bedecktem Haupte erscheinen und den Titel Excellenz
führen. Früher durfte nur der eigentliche Adel, nicht einmal die Hidalgos,
(eine Abkürzung von Dominus, Herr) vor seinen Namen setzen;
jetzt und schon seit geraumer Zeit nennt sich jeder gebildete Mann Don,
und jede Frau Doña. Eine andere Unterscheidung, worauf in Spanien
viel Werth gelegt wird, ist die von Cristianos viejos, alten Christen, und
Cr. nuevos, neuen Christen; jene sind die Familien, welche aus reinem
christlichen Geblüt abstammen und keine Juden oder Mauren unter ihren
Vorfahren zählen; dieses bedeutet eigentlich Neubekehrte, wird aber auch
von Familien gesagt, die ursprünglich von Mauren oder Juden abstammen.
— Der König von Spanien führt den Titel: der Katholische; der
das Don (eine
Blauc's Handbuch I. bte Aust.
26
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Extrahierte Personennamen: Biscaya Alan Biscaya Doña
442
A. Europa.
im südlichen Theil von Nord-Amerika, die bald wieder verloren gingen,
kleine zu nichts fiihrende "Neckereien in Italien und die eben so lange als
unrühmliche Belagerung Gibraltars (1779—1782) sind beinahe das Ein-
zige, was sich ans dieser Zeit anführen läßt. Weiber und Günstlinge
führten das schlaffe Regiment, und Handel, Betriebsamkeit, Flotten und
Heere verfielen immer mehr, bis endlich Spanien und Portugal, durch Napo-
leons Gewaltthaten aus ihrem langen Schlafe gerissen, sich ihres alten
Ruhmes wieder vollkommen würdig zeigten. Spanien hatte im Anfange
Mächten von Europa,
der französischen Revolution, gleich den
Theil genommen an dem Kriege gegen die neue Republik, nach einigen un-
glücklichen Feldzügen aber sich Frankreich innig angeschlossen. Portugal*),
weniger bedroht und des englischen Schutzes gewiß, hatte seine alten Han-
delsverbmdungen mit
fortgesetzt und gab dadurch Napoleon
einen Vorwand, mit Spaniens Bewilligung Truppen gegen Lissabon vorrücken
zu lassen, welche die damalige Königin Maria nöthigten, sich mit ihrer
Familie 1807 nach Brasilien einzuschiffen. Dies steigerte den schon erregten
Unmuth des spanischen Volkes aufs Höchste; besonders war der allmächtige
Minister und Günstling des Königs, D. Antonio Godoh. bekannter unter
dem Namen des Friedensfürsten, der Gegenstand des allgemeinen Abscheues.
Die allgemeine Unzufriedenheit brach endlich am 18. März 1808 in einem
Aufstand zu Aranjuez ans, wodurch der alte König Karl >1. genöthigt
wurde, die Regierung niederzulegen und sie seinem Sohne Ferdinand Vii.
zu iibergeben. Kurz darauf aber erklärte er diese Abdankung für unfrei-
willig und nichtig und eilte nach Bayonne, sich in die Arme seines Be-
schützers Napoleon zu werfen. Auch Ferdinand ließ sich in unbegreiflicher
Verblendung verleiten, dahin zu reisen, wo nun nicht etwa das Recht des
Vaters gegen den Sohn behauptet und jener wieder auf den Thron gesetzt
wurde, sondern Joseph, Napoleons Bruder, bisher König von Neapel, zum
Könige von Spanien ernannt wurde. Die königliche Familie blieb gefan-
gen in Frankreich. Die Wuth des also gemißhandelten und getäuschten
Volkes kannte nunmehr keine Grenzen mehr. Von allen Seiten wurden
die eingedrungenen französischen Armeen angegriffen und schon im nämlichen
Jahre mußten zwei französische Generale, Dupon in Andalusien nach dem
Gefecht bei Bahlen (an der S. Morena) und Junot, Herzog von Abran-
tes, in Portugal bei Cintra, mit ihren Corps die Waffen strecken. Zwar
rückte 1809 Napoleon an der Spitze einer überlegenen Macht wieder vor,
schlug die Spanier, Portugiesen und die zur Hülfe herbeigeeilten Engländer-
in mehreren Schlachten und bemächtigte sich dem Anscheine nach der ganzen
Halbinsel mit Ausnahme von Cadiz, Gibraltar und des südlichen Portugals;
aber wie die Fluthen sich hinter dem segelnden Schiffe unmittelbar wieder
schließen, so öffneten die gewonnenen Schlachten den Franzosen nur die
Straßen, aber die ganze Bevölkerung Spaniens vereinigte sich überall in
*) In diesem Lande ragte seit Johanns I V. Thronbesteigung im 17ten und 18ten
Jahrhundert nur der Minister Cavalho, Marquis von Pombal, unter Joseph I.
und seinen Nachfolgern, 1750- 77, als ein geistvoller Staatsmann und strenger
Verbesserer hervor. Während seiner Verwaltung traten eine Menge wichtiger Re-
formen ins Leben und er hob namentlich auch das Schulwesen. Nach seiner Ent-
lassung sank jedoch Alles in den vorigen Zustand zurück.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Maria Antonio_Godoh Karl Ferdinand Napoleon Ferdinand Joseph Napoleons Cintra Napoleon Johanns Johanns Cavalho Marquis_von_Pombal Joseph_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nord-Amerika Italien Spanien Portugal Spanien Europa Frankreich Spaniens Lissabon Brasilien Bayonne Napoleons Neapel Spanien Frankreich Andalusien Portugal Cadiz Spaniens
444
A. Europa.
füllte sich mit Räubern; Unordnung, Blutvergießen herrschten auf allen
Punkten; die Regierung war ohne Macht, ohne Geld; der
em
willenloses Werkzeug in den Händen der Cortes.
Zeitr
licher
Schwäche benutzten die empörten Prov
Dieser
kas aufs Beste, um ihre Unabhängigkeit vollständig zu erringen,
traurige Zustand dauerte bis 1823, wo, in Uebereinstimmung mit fast allen
Großmächten Europas, ein starkes Heer Franzosen unter dem Herzoge von
Angoulvme zur Wiederherstellung der Ordnung und der königlichen Gewalt
in Spanien eindrang. Bei dem getheilten, zerrissenen Zustand des Landes
fanden sie nirgend bedeutenden Widerstand, wenn auch einzelne Anführer
der constitntionellen Armeen, namentlich Mina in Catalonien, mit unver-
geringen Kräften den Kampf lange genug fortsetzten. Die
Cortes mußten zuerst nach Sevilla, znletzt nach Cadiz weichen, wohin sie
den ganz willenlosen König mit sich führten. Schon
^ ^ \ • ^ I 4 fl . * «
it r »
Her
von Angoulème in Madrid ein, und fast überall eilte ihm das
Volk als einem Befreier entgegen.
Wasser
von überwiegenden Streitkräften angegriffen, mußte sich im September un-
terwerfen,
scheu Rathgeber,
Freiheit
Hinrichtungen
und eben die fanati
hatten
mußte noch
9 9
Zahl. Selbst Frankreich rieth vergebens zur Mäßigung, und
bis 1828 ein bedeutendes Heer in Spanien stehen lassen, um nur eunger-
maßen die Wuth der Parteien im Zaume zu halten. Am meisten trug
zur Unterhaltung ewiger Unruhen der Umstand bei, daß der König bis da-
hin kinderlos geblieben war, wodurch die Hoffnung seines nächsten Bruders,
I). C¡irlos, einst zum Besitz der Krone zu gelangen, unterhalten wurde.
Eine mächtige Partei, nämlich die Geistlichkeit, die Freunde der Inquisition
und Alle, welche Neuerungen abhold waren, unterstützte diese Hoffnungen.
Es mußte daher zum offenen Bruch kommen, als der König 1829, nach
dem Tode seiner letzten Gemahlin, die Prinzessin Marie Christine von Ne-
apel, seine Nichte, heirathete und gleich darauf 1830 das seit 1713 in
Spanien geltende sogenannte salische Gesetz, wonach die Frauen von der
Thronfolge ausgeschlossen wurden, durch die pragmatische (gemeinnützliche)
Sanction aufhob, um die unter der älteren Dynastie spanischer Könige herr-
schend gewesene Ordnung, welche die weibliche Thronfolge erlaubt, wieder-
wenig, daß der König 1832 sich die Zustimmung
der Cortes zu dieser etwas willkürlichen Anordnung zu verschaffen wußte;
die Agnaten (Seitenverwandte), die Fürsten von Neapel und Lucca, pro-
testirten dagegen, sowie auch D. Carlos, welcher sich nach Portugal bege-
den hatte. Kaum war jedoch der König 1833 gestorben, als auch Ix
Carlos von den baskischen Provinzen (und Navarra), deren alte bedeutende
Privilegien der Selbstbesteuernng und Selbstbewaffnung (Fueros) er gegen
die Nenerungssncht der Machthaber in Madrid in Schutz nahm, zum
König allsgerufen wurde, und er selbst drohte mit einem Einfall in Spa-
nien von Portugal aus. Zu gleicher Zeit rückte ein kleines spanisches
Corps in Portugal ein, welches den dort ebenfalls wüthenden Streit um
die Krone schnell entschied lind sowohl den portngiesischeil Prätendenten v.
Miguel, als den spanischen I). Carlos, sich einzuschiffen nöthigte. Allein
her
half
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Rathgeber Marie_Christine_von_Ne- Carlos Carlos Carlos
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Spanien Sevilla Cadiz Madrid Frankreich Spanien Spanien Neapel Lucca Portugal Navarra Madrid Portugal Portugal