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1. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 5

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
5 Italien. ___ _ § 411. maurischer Kathedrale. — Sevilla (ßewilja) flußabwärts. Für Schiffe bis 5 m Def- aana bei Flut noch erreichbar. Südfrüchte, Kork, Zigaretteu. Königspalast aus der Mauren- zeit. Früher Hauptsitz des Amerikahandels und Hauptpflegestätte der spanischen Kunst (im Museum die besten Bilder des Malers Murillo [mimlljo]). — Jerez (cherßß) de la Fron- tera G Wein, engl. Sherry genannt. Schlacht 711, die Maureu unter Tank besiegen die Westgoten. — Cadiz (kadiß, das alte Gades) i?, Handels -und Hauptkriegshafen. — Nord- westlich Palos (Kolumbus 3. Aug. 1492!) und Huelva, der Ausfuhrhafen für die Kupfer- erze von Rio Tinto. Südöstlich von Cadiz Kap Trafalgar, Nelson 1805. — Gibral- tar (Dschebel al Tarik = Giebel des T. 711!) A, die unüberwindliche Felsenfestung, der Schlüssel zum Mittelmeer, seit 1704 britisch. — Zwischen G. und Kap Tarifa die kleine Bucht von Algeciras (alcheßiras: Marokkokonferenz 1906). d) Granada, das Gebirgsland. Granada ^ ( = Stadt der Granaten) in einem reichbewässerten kleinen Hochtale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der maurischen Glanzzeit, z. B. die Kathedrale und die die Stadt überragende Königsburg und Festung Alhambra. — Malaga O, an der heißen Küste. Wein-, Südfrüchte-, Kork- rindeansfuhr. — Im Osten der Hafen Almsria (Apfelsinen; Blei- und Silberbergbau). 5. Die Inseln. Balearen und Pityusen.auf Mallorca (malljürka), der größten derb., das schöne Palma G, auf Menorca Mahon (maön), Städte in der Republik Portugal. In Mittelportugal Lissabon, portug. Lisbüa die am Mündungsbecken des Tejo herrlich gelegene, die Hügel hinansteigende Hst. Erster Seehandelsplatz der ganzen Halbinsel, mit geräumigem, vorzüglich geschütztem Hafen. 1755 durch Erdbeben fast völlig zerstört. — Beim Kap da Roca (= Felsenkap) das hochgelegene Cintra, früher Sommerrefidenz. — Elvas, Grenzfestung am Gnadiana, dem spanischen Badajoz gegenüber. — Im dünn- besiedelten Südportugal keine merkenswerte Stadt. In Nordportugal Coimbra, alte Universitätsstadt. Porto oder Oporto H, an der Mündung des Donro, die alte Landes-Hst. (früher: Portus-Cale, daher Portugal!). Namentlich Port- weinausfuhr. — Im äußersten Osten Braganca. Br. ist der Stammname der bis 1853 in Portugal und bis 1889 in Brasilien regierenden Fürstenhäuser. Italien. § 411. I. Das Land, a) Im allgemeinen. Ausgezeichnete Lage in der Mitteles Mittel- ländischen Meeres; der „Landungssteg" Mittel-Europas; mit einer „kontinentalen Zugabe", der Poebene, in den Kern Europas vorgeschoben; mit einer „maritimen Zugabe", der Insel Sizilien, bis auf 140 Km Afrika nahegerückt; mit herrlicher Küste und schönen Häfen; von den Zugängen zum Atlantischen und zum Indischen Ozean gleichweit entfernt. Infolgedessen vor der Entdeckung Amerikas der Mittelpunkt des europäischen Kulturlebens. (Römisches Weltreich, Papsttum, die großen Handelsrepubliken mit einem hoch entwickelten Kunstleben.) Das Klima infolge der südlichen Lage und der Alpenschutzmauer überaus milde, das Po-Tieslaud aber noch mit strengen Wintern; Südfrüchte, von den Alpenseen und der Riviera abgesehen, erst in Süd-Italien, das aber sehr unter der Regenlosigkeit des Sommers leidet. b) 1. Der Apennin, das Rückgrat der Halbinsel, die stehengebliebene Kalkstein-Außenzone des im Thyrrhemschen Meer versuukeneu Ur-Jtaliens. Die ganze Halbinsel geologisch jung — kristallinisches Grundgebirge nur in Kalabrien und auf den Inseln — mit vielfach sehr losem Erdreich (gleitende Böden § 43). Infolge des Absinkens der Tyrrhenis zahlreiche Vulkane, aus- gedehnte Tuffböden, häufige Erdbeben. 2. Die Po-Tiesebene ein zugeschütteter westlicher Seitenarm der Adria. Drei Gürtel: am Alpenfuß mächtige Moränenwälle, dann Geröll und Sand, schließlich fetter Ton, der nach der Mittellinie hin immer feinkörniger und fruchtbarer wird. Reiche natürliche und künstliche Bewässerung (Reisbau). Fortgesetzte Neulandbildung dnrch den Po und die übrigen Küstenflüsse, begünstigt durch eine entgegenstehende Küstenströmung. — Der Po etwa von der Addamündung an eingedeicht, Spiegel erheblich höher als die Ebene. Die Kulturen der Ebene § 51. — Im Norden der Ebene die herrlichen Seennischen mit üppiger südländischer Pflanzenwelt. 3. Dem Seengebiet gleicht südlich vom Nord-Apennin die Riviera und deren Fortsetzung, das Arnotal, beide ähnlich geschützt und mit ähnlichem Klima- und Pflanzencharakter.

2. Abth. 1 - S. 387

1830 - Hannover : Hahn
Korsika. Spanien. 387 fischr und Sardellenfang. Man findet Silber, Elsen, Blei u. Spieß glas, aber der Bergbau ist nicht bedeutend. Schöner Mar. mor, Asbest, Pfeifenthon. Warme Quellen. Die E. sind die rohesten aller Italiener, in manchen Gegenden fast Halbwilde; Industrie ist wenig bekannt, selbst die gewöhnlichen Handwerke fehlen häufig; man bearbeitet etwas Eisen und webt Woll- und Leinenwaaren. Ackerbau und Viehzucht werden schlecht betrieben, Räuberei ist in den Gebirgen zu Hause, und Mord ist keine Seltenheit, denn Blutrache ist alte Sitte. Vandalen, Gothen, Griechen und Araber waren nach einander Herrn der Insel. Seit 1284 stand sie unter der Herrschaft der Ge- nueser, die sie den Pisanern entrissen hatten u. 1768 an Frank- reich abtraten, nachdem die E. seit 1729 in steter Empörung gewesen waren und 1736 einen Baron N e u h o f zum König (Theodor) er- wählt hatten. Auch gegen die Franzosen kämpften die E. unter ihrem Anführer Paoli 1793 und unterwarfen sich 1794, wiewohl vergeblich, der Englischen Herrschaft. Jetzt macht die Insel ein Departement des Französischen Reichs. ffajaccio (ajadscho)/ Seestadt, 7500 E. Sitz des Prafecten, eines Bischofs und Gerichtshofes. Schifffahrtsschule, Bibliothek. Napoleon Do, naparre geb.1769.— ffbastia, Seestadt, 9500 E, zum Theil an einem Berge gebauet an der O.küste; hat einige Fabriken.— San Bonifacio an der Meerenge gl. N., 2500e. Korallenftfcherei.— Ponte Vecchio (wek, kio), der schönste Hafen der Insel, aber in ungesunder Gegend. — slalvi an der Westküste, Seestadt, befestigt, 2100 E.— s Lorre, in der Mitte der Insel, 2100e.— ffsarteire, 2400e. — Am Cap Rvsso leben noch Reste einer Neugriechischen Colonie. Spanien. Größe — 8500, nach Anderen 8800 und 8900 Q. M. Die nördlichste Spitze Cap Ortegal — 43° 61' N. Die Südspitze auf der Insel T ar ifa — 35° 58' N. Längster Tag in S. — 14^Stun- den, in N. — 15^ Stunden. Spanien und Portugal, die sogenannte Pyrenäische Halbinsel, haben einen von dem der übrigen Europäischen Länder sehr verschiedenen Charakter. Sie sind Gebirgsländer, aber die Gebirge sind nicht durch tiefe Thäler von einander getrennt; das ganze Innere vom 38 und 39 bis 43° N. bildet eine von Gebirgen durch- zogene Hochebene, die in N. und O. von hohen Bergketten umschlos- sen ist, sich bis 2500 F. erhebt, in S. steil zum weiten Thale des Guadalquivir abfällt, in W. aber nach Portugal hineinzieht, wo sie mehr oder minder steil nach dem Meere zu hinabsinkt. Ein großes Gebirge trennt diese Hochebene in den nördlichen (Altkastilien, Navarra, Leon) und südlichen Theil (Neukastilien und Estremadura); von denen jener die Stromgebiete des oberen Ebro und Duero, dieser die Ge- biete des oberen Tajo und Guadiana, welche unter sich nur durch mäßige Bergzüge auf der Hochebene geschieden sind, umfaßt. Um das 25*

3. Abth. 1 - S. 389

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 389 Vom Wünschen Gebirge trennt sich ein Zweig und lauft als Wasser- scheide zwischen Minho und Duero südwestlich durch Leon nach Portu- gal hinein (Gebirge von Geres). Das Hauptgebirge des Innern ist ^ dasjenige, welches als Wasserscheide zwischen Duero u. Tajo (tacho) auf dem Hochlande selbst sich erhebt und unter den Namen Somo- sierra, Gebirge von Guadarrama, del Pico, de Griegos und Gata bis nach Portugal sich hinzieht, wo es zum Meere hinabsinkt. Seine höchsten Gipfel sind in O., wo sie sich 7700 $. erheben. Kaum 2000$. hoch ist der Höhenzug (Gebirge von Consuegra, Aeve- nes, Toledo und Guade lupe), welcher den Tajo von Guadiana trennt. Bedeutender erhebt sich der Rand des Hochlandes in S., die Wasserscheide des Guadiana und Guadalquivir (kibir) die Sierra Morena (das braune Gebirge), 4 bis 5000$., weniger be- merklich von dem Hochlande aus, als von S., wohin es steil zum Thal- lande des Guadalquivir abfällt. In S. dieses Flusses erhebt sich der Boden wieder zum Gebirge, der Sierra Nevada (Schneeberge), dem höchsten des Landes, dessen Gipfel Cu m b re de Mulhacen 11,000$. — hoch ist; der westliche Theil ist das Gebirge von Ronda, in O. das Gebirge von 2t lj am il la (alchamilja) von Gabor, reich an Metal- len, besonders Blei, von Lujar (char) u. a. Die Schneelinie hat hier eine Höhe von 8600$. Ein südlicher niedrigerer Zweig sind die Al- puj arras (charras) und in O. steht dieses ganze Gebirge mit dem von Murcia in Verbindung. Seine Endpunkte sind in W. das Cap Trafalgar und die Spitze von Tarifa, in O. die Spitze St. Helena, C. Gata und Palas. Die Hochebenen haben Was- ^ sermangel und bedürfen daher, wenn sie ergiebige Erndten liefern sol- len, künstlicher Bewässerung; daher liegen große Strecken ganz unbe- bauet und bieten, da sie meilenweite baumlose Ebenen bilden, die im Winter eine ziemlich rauhe Luft haben und im Sommer von glühen- der Sonuenhitze verbrannt werden, keinen angenehmen Aufenthalt dar. Anders ist es in dem Tieflande und in den Thälern der Gebirgsgegen- den. Hier ist, wo nur Wasser sich findet, üppige Fruchtbarkeit; aber Mangel an Bewässerung ist auch da nur zu- häufig. Seen u. Sümpfe sind im Innern von keiner Bedeutung, aber an der Ostküste find zahl- reiche Lagunen, darunter der See von Albufera.— Sehr gleich- förmig sind die Stromgebiete der Halbinsel. Duero, Tajo, Gua- diana und Guadalquivir fließen in paralleler Richtung vom öst- lichen Berg- und Hochlande zum Atlantischen Ozean; nur der Ebro, der in der nördlichen großen Gebirgsebene seine Quellen hat, folgt der westlichen Abdachung zwischen den Pyrenäen und dem innern Hochlande zum Mittelmeere. So bedeutend diese Ströme sind, so haben sie doch verhältnißmäßig nur geringe Wichtigkeit für das Land, da außer dem Ebro und Guadalquivir keiner derselben, der Wasserfälle, Felsen, Strom- schnellen und seichten Stellen wegen in Spanien schiffbar ist; noch weniger sind es die kleineren Gewässer, die zum Theil im Sommer ganz auötrocknen. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind: a) des Minho: der Sil; 6) des Duero: die Pi su erga mit denr Carrion und Arlanzon, der Valderaduay mit dem Sequillo (kiljo), die Es la mit der Cea, in S. der Durato n, Cega, Eresma mit

4. Allgemeine Erdkunde, Übersicht über die Erdteile, Länderkunde Europas, Kartographische Grundbegriffe - S. 130

1910 - Breslau : Hirt
130 D. Länderkunde Europas. ---«—- 5. Die einzelnen natürlichen Landschaften. a) Der nördliche Gebirgsrand. Er wird gebildet I. von dem spärlich bevölkerten Hochgebirge der Pyrenäen. Siehe S. 100. Ii. von dem eisenreichen Kantabrischen Gebirge. Es stellt die westliche Verlängerung der Pyrenäen dar und läßt am Meer einen schmalen, gut be- wässerten Küstenstrich übrig, dessen saftige Wiesen, Laub- und Nadelwälder, Obstgärten und Getreidefelder an die gesegneten Länder Mitteleuropas er- innern. Hier ist als Hauptaussuhrplatz der Eisenerze Spaniens größte Eisen- indnstriestadt Bilbao aufgeblüht. b) Die Pyrenäen fallen nach 8 stufenförmig zum Aragonischen oder Ebro-Tiesland ab. Der Ebro, der es bewässert, folgt der Neigung der Ebene nach 80. Das gebirgige Katatonische Küstenland versperrt den erfrischenden Seewinden den Zutritt zum Tieflande, das daher nur in den Flußtälern ertragreich ist. Die einzige bedeutende Stadt des wenig bevölkerten Tieflandes ist Zaragoza [ßaragoßa] am Ebro. In dem gewerbtätigen Katalonien bildet Barcelona [barßelona] den Mittelpunkt der Webindustrie und den ersten Seehandelsplatz Spaniens. c) Das Kastilische Hochland senkt sich nach dem Atlantischen Ozean hin. Dieser Richtung folgen auch die Flüsse, die sich tief in das Hochland und seine Ränder eingraben. Auf der Altkastilischen Hochebene fließt der Duero. Seine Schlauchmündung1 bei Porto (oder Oporto) hat nur für kleinere Schiffe genügende Tiefe. Das Neukaftilische Hochland entwässert der Tajo, der in die geräumige und herrliche Hafenbucht von Lissabon mündet, und der Guadiana [gwadianaj, der sich in den Busen von Cadiz [fddiß] ergießt. Nur eine kurze Strecke des Unterlaufes ist zur Schiffahrt geeignet. Der W des Hochlandes steht unter dem Einfluß des Ozeans, ist daher gut bewässert und fruchtbar. Das ganze innere Hochland dagegen, von dem die Gebirge im N, im 0 und im S die Seewinde fernhalten, ist waldarm, trocken und auf weite Strecken öde Heide. Sie trägt nur spärliches Futter für große Herden von Ziegen und für die genügsamen braunwolligen Merinoschafe. Das Hochland ist infolgedessen schwach bevölkert und hat nur wenige große Städte; diese gehören meist den Küstenlandschaften an. Auf der Neukastilischen Hochfläche wurde in wasserarmer, rauher Gegend Madrid, die Hauptstadt Spaniens, gegründet. Sie erhebt sich 650 m über den Meeresspiegel und hat nach einem spanischen Sprichwort drei Monate Winter und neun Monate Hölle. Da sie aber in der Mitte der Halbinsel liegt, so bildet sie den Kreuzungspunkt der strahlenförmig einmündenden Bahnen und dadurch den Mittelpunkt für Handel und Verkehr (570000 E.). In herrlicher Lage, ganz im Gegensatze zu der Umgebung der Hauptstadt Spaniens, an den Hügeln 1 Eine Schlauch- oder Trich termündung entsteht, wenn Ebbe und Flut an der Er- weiterung der Flußmündung arbeiten.

5. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 29

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Die Länder der Iberischen Halbinsel. 29 bucht des Tejo verdichtet sie. Buntgemischtes Volk aus allen Ländern drangt sich in der vom Fluß her terrassenförmig ansteigenden Stadt zu- sammen, die wohl schon unter den Phöniziern bestand, im Zeitalter der Entdeckungen ein Haupthafen Europas war und nach dem zerstörenden Erdbeben von 1755 ganz modern wieder auferstanden ist. Handel und Gewerbe sind jetzt englisch. o) In N.-Portugal liegen die wichtigsten Stätten des Wein- und Obstbaus. 'Porto am Donro |bötro] ist Ausfuhrort des feurigen Port- weins. Das vom Douro und Minho [mtnjo] nebst Nebenflüssen viel zerfurchte, zu den kastilischen Flächen ansteigende Bergland im Inneren ist zwar fleißig angebaut, doch schon rauh. Von hier stammt das regie- rende Herrscherhaus der Bragan^a, wie das italienische Königshaus aus dem rauhen Savoyen. 2. Spanien. 2. Spanien. a) Der Norden ist in Landschaft und Volksart nicht südländisch, sondern mitteleuropäisch: Arbeitsame, ruhige Menschen in bergigem Acker-, Wald- und Wiesenland, wo Erze und Steinkohlen auch zum Bergbau, buchtenreiche Küsten auch zu Schiffahrt und Fischerei Anlaß geben. Handel und Verkehr sind erschwert; denn die Längsküste des N. wird von dem hinter ihr ziehenden Gebirge gegen das Binnenland abgesperrt; im W. liegen zwar gute Buchten der Querküste, Rias genannt, und haben Häsen entwickelt, so den Kriegshasen Ferrol und la Coruña skorünjaj; aber das Bergland von Galizien bringt als Hinterland bloß geringe Erträge, so daß meist nur Fischerflotten vornehmlich zum Sardinenfang verkehren. Die unregelmäßig nebeneinander sich erhebenden Grauitkuppeu und Züge gehören als n. Ausläufer der iberischen Tafelscholle an, die hier bis an den Atlantischen Ozean reicht. Weiter nach O. gehen sie in die Kammgebirge von Asturien über, zwischen denen eine längliche Mulde die natürliche Stätte für den Hauptort Oviedo abgab, dessen Entwick- lung durch die Nähe von Erz- und Kohlenabbau gefördert ist. 'San- tander ssantanderj ist vermittelst Eisenbahn der Hafen für den N,-Verkehr von Madrid. Auch die im O. angrenzenden baskischen Provinzen sind wie Asturien weit dichter bevölkert als Kastilien, trotz des bergigen Geländes; denn die Basken sind arbeitskräftig, und Eisenerzlager riefen besonders im Erzausfuhrhafen 'Bilbao allerlei Gewerbe hervor. Dagegen ist das Pyrenäenland dürr wegen Mangel an Niederschlägen infolge der Binuenlage, daher menschenleer und öde. In Weltabgeschiedenheit erhielt sich hier der Bauerufreistaat Andorra, einer der wenigen Zwergstaaten Europas.

6. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 32

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
32 Ii. Die außerdeutschen Länder Europas. Vii. Kolonien, a) Spanische. auf dem Maulbeerbaum und sind Sitze des Seiden- und Samtgewerbes, so besonders * Baten eia, näher der innersten Einbiegung des Golfs gl. N. in paradiesischer Umgebung, wo man nach dem Vorbild der Araber durch künstliche Bewässerung auch im trockensten Sommer erntet, z. B. Reis, nachdem vorher aus demselben Feld Weizen gestanden hat, den man in den Mittelmeerländern meist schon im Frühling oder Frühsommer schneidet. Die „Huertas" von Valencia sind wie die räumlich nicht sehr ausgedehnten „Vegas" von Granada die Gärten Spaniens, in denen ein strenges Wasserrecht jedem Besitzer die Menge des ihm zu gewährenden Nieselwassers regelt. In arabischer Zeit waren besonders in Andalusien weite Strecken jetzt öden Steppenlandes durch diese Kunst der Bewässerung gleichfalls üppiges Fruchtland. Wo aber der Boden nicht besiedelt ist, wird das Espartogras der Steppe zu zierlichen Strohmatten verarbeitet, auch zur Papierfabrikation gebraucht. An der Küste Kataloniens, wo seit alters auf ärmerem Felsboden ein besonders arbeitsames und seekühnes, dem Kastilianer aber abgeneigtes Volk hauste1 und neuerdings auch die Steinkohlen- und Eisenerzschätze des Gebirges ausgebeutet werden, treibt ^Barcelona, Spaniens größte Industriestadt, besonders Banmwollenweberei und ist einer seiner bedeutendsten Seehandelsplätze, 1/2 Mill. E. Es war schon eine Karthagerstadt. — Die Iberische Halb- insel wird nicht von Jnselschwärmen begleitet; nur die Balearen und Pityusen (S. 25) gehören zu ihr, wenn auch jetzt durch 800 m tiefes Meer abgetrennt. Schöne Hafenbuchten und mildes Seeklima machen sie zu begünstigten Landstrichen. Die Kanarischen Inseln werden politisch als Provinz des Mutter- landes angesehen. Sie sind nicht ganz so groß wie das Großherzogtum Hessen, haben aber nur 73 seiner Einwohner (4 Ht.) und übertreffen trotzdem an Bevölkerungsdichte erheblich den Durchschnitt in Spanien. Alle 12 Inseln sind vulkanisch und erheben sich aus tiefem Meer, z. T. mit kühnen Zacken- kämmen, die waldnmgeben und landschaftlich schön sind, deshalb bei dem außerordentlich milden, ausgeglichenen Klima viel von Reisenden besucht werden. Die größte der Inseln Tenerife [tenertf] trügt den höchsten der afrikanischen Jnselberge, den Pik von Tenerife, einen erloschenen Vulkan- kegel von 3700 m; die südwestlichste Insel Ferro, eigentlich Hierro [iérro], von wo aus man früher die Meridiane zählte wie jetzt von Greenwich. Die eingeborenen Guanchenfgwäntschenj, zu den hellfarbenen W.-Hamiten gehörig, wurden von den erobernden Spaniern ausgerottet. 1 1 Spanisches Sprichwort: „Die Katalonier ziehen Brot aus Felsen."

7. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 25

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ 1. Die Länder der Iberischen Halbinsel. 25 zelner Ketten mit besonderen Namen. Meist fallen sie nach S. steiler zur Tafelfläche herab als nach N. 2. Die Pyrenäen mit dem eng an sie angeschlossenen Kanta- brifchen Gebirge enthalten z. T. ältere Gesteine, sind als Gebirge aber jung, nämlich vornehmlich im Tertiär aufgerichtet, deshalb von den abtragenden Kräften noch nicht zerstört: Vcaladetta^ 3400 m hoch. Wie eine Mauer trennen ihre Kämme Frankreich von Spanien. Umgangen werden sie nur an den äußersten Enden im O. und W. längs der Meeres- küste. Da weder im S. so reiche Gebiete liegen wie s. der Alpen die Poniederung, noch im N. ein vom S. so klimatisch verschiedenes Land, wie Deutschland gegenüber Italien, ist der Verkehr durch die Pyrenäen aus Mangel an Anregungen zum Austausch nie so lebhaft gewesen wie der italienisch-deutsche durch die Alpen, zumal den Pyrenäen die verkehr- erleichternden Quertäler der Alpen fehlen. Talweitungen und Ebenen fehlen auch dem Kantabrischen Gebirge. Die von Wind und Regen ge- peitschten Abhänge zum Biskayagolf zeigen wilde Formen, die nach der trockenen Binnenlandseite gekehrten Abdachungen mildere. 3. Das Ebrobecken macht infolge weitgehender Zerlegung seiner tertiären Bodenschichten durch die Flußläufe nur streckenweise den Eindruck einer echten Ebene. Gegen das Meer ist es durch das Katatonische Küstengebirge (S. 6) abgesperrt, das der Ebro durchbricht. 4. Die Tiefebene des Guadalquivir2 bietet allein auf der Halbinsel die Möglichkeit zur Entfaltung eines nicht zu gefällreichen, also befahrbaren Stromes, der noch dazu im Sommer weniger als die andern Flüsse unter Wassermangel leidet, weil das Hochgebirge der Sierra Nevada durch sommerliche Schneeschmelze ihn speist. Hier lagen deshalb von jeher vornehme Stätten des Handels und Gewerbfleißes. Die Ebene ist der Rest der tertiären Verbindung zwischen Atlantischem und Mittelländischem Meer, ehe dieser Durchgang verlandete und durch die Gibraltarstraße ersetzt wurde. 5. Von den Pityusen und Balearen her, den äußersten Ausläufern der langen Züge mittelmeerischer Kettengebirge, bis znm Atlas hin zieht sich das Andalusische Gebirgsland, jung aufgefaltet wie die Pyrenäen, aber noch höher als sie: Mulahacen fmnlahaßen) in der Sierra Nevada 3 1 (Das nördliche Hochgebirge.) (Aragouien.) (Andalnsisches Tiefland.) (Andalnsisches Gebirgsland.) 1 Matadetta = die Verwünschte, wegen der Einsamkeit und Armut der llm- gebung. — 2 Guadalquivir sgwadalkiwirs ist zusammengesetzt aus den drei arabischen Wörtern wadi al kiwir: Fluß der große, großer Fluß. — 3 Sierra sßierra) heißt im Spanischen Gebirgskette, nevada snevadas schneebedeckt. Die höchsten Gipfel des Ge- birgszuges ragen über die Schneegrenze auf.

8. Länderkunde des Erdteils Europa, Der Kolonialbesitz der europäischen Staaten, Wiederholungen aus der mathematisch-astronomischen Erdkunde - S. 26

1911 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
26 Ii. Die außerdeutschen Länder Europas. 3500 In. Wie die Ketten im N. das Binnenland gegen den Biscahagolf abschließen, so die des S. gegen das Mittelländische Meer. Sie sind durch eine Reihe von Quertälern zerstückt, längs derer noch jetzt die Erdkruste in Bewegung ist: Verheerende Erdbeben. Die kreisförmigen Buchten, mit denen Hochandalusien gegen das Meer grenzt, erinnern in ihrer Gestalt an die Buchten an der W.-Küste S.-Italiens. Iv. Klima. Außer der Tiefebene von Andalusien ist das Binnenland der Jbe- 1. Binnenland, rischen Halbinsel fast überall von Gebirgen umschlossen. Deshalb regnen sich die von der See ins Binnenland wehenden Winde größtenteils an den gebirgigen Rändern der Halbinsel ab und behalten für das Innere nur noch wenig Feuchtigkeit übrig. Besonders die beiden Kastilischen Hoch- flächen sind daher waldarm, stellenweise geradezu Steppe und werden vielfach nur als Schaftrift benutzt. Festländische Wärmeschwankung läßt dort auf glutheiße Sommer kalte Winter folgen; deshalb ist dort der Anbau von Südfrüchten ausgeschlossen; in Alt-Kastilien fehlt auch der Ölbaum. 2. Küstenland. Weit mehr klimatisch begünstigt sind die Küstenländer; sie sind darum dichter bevölkert und reicher an größeren Städten. Im ganzen Binnen- land hat nur Madrid, an der Küste, zu der auch Sevilla als Hafenstadt zu rechnen ist, 1/2 Dutzend Städte mehr als 100000 E. Die N.-Küste empfängt auch im Sommer befruchtenden Regen, wenn die Seeluft ins erhitzte Innere der Halbinsel eingesogen wird. Auch dies Klima sagt freilich dem Ölbaum nicht zu, der Sommerdürre verlangt, ebensowenig der Rebe; dafür erinnern Getreide- und Obstbau, saftige Wiesen, sommer- grüne Laub- und Nadelholzwülder dort an Deutschland. Nur hier ist Rinderzucht zum Zweck des Milchertrags möglich. Die übrigen Gestade- länder dagegen sind bei heißen, trocknen Sommern und milden Wintern die Heimstätte des Anbaus der Olive, der Südfrüchte und feuriger Weine, die deshalb den Hauptausfuhrgegenstand Portugals und neben den Metallen nebst Mineralien den wichtigsten Teil der spanischen Aus- fuhr ausmachen. V. Staaten. Die alten Bewohner waren die Iberer, nach denen man die I. Geschichte. Halbinsel benennt und an deren Namen noch der Ebro gemahnt (im Altertum Idorus siberusj). Von ihrer Verwandtschaft aber ist nichts bekannt. Die Basken im N. sind ihre Nachkommen. Sie wurden seit der Zeit des zweiten Punischen Krieges Rom untertan und während der sechs Jahrhunderte der Römerherrschaft romanisiert. Das Reich der in der Völkerwanderung eingedrungenen Westgoten erlag 711 dem
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