5 Italien. ___ _ § 411.
maurischer Kathedrale. — Sevilla (ßewilja) flußabwärts. Für Schiffe bis 5 m Def-
aana bei Flut noch erreichbar. Südfrüchte, Kork, Zigaretteu. Königspalast aus der Mauren-
zeit. Früher Hauptsitz des Amerikahandels und Hauptpflegestätte der spanischen Kunst
(im Museum die besten Bilder des Malers Murillo [mimlljo]). — Jerez (cherßß) de la Fron-
tera G Wein, engl. Sherry genannt. Schlacht 711, die Maureu unter Tank besiegen die
Westgoten. — Cadiz (kadiß, das alte Gades) i?, Handels -und Hauptkriegshafen. — Nord-
westlich Palos (Kolumbus 3. Aug. 1492!) und Huelva, der Ausfuhrhafen für die Kupfer-
erze von Rio Tinto. Südöstlich von Cadiz Kap Trafalgar, Nelson 1805. — Gibral-
tar (Dschebel al Tarik = Giebel des T. 711!) A, die unüberwindliche Felsenfestung, der
Schlüssel zum Mittelmeer, seit 1704 britisch. — Zwischen G. und Kap Tarifa die kleine
Bucht von Algeciras (alcheßiras: Marokkokonferenz 1906).
d) Granada, das Gebirgsland. Granada ^ ( = Stadt der Granaten) in einem reichbewässerten
kleinen Hochtale hart am Nordfuße der Sierra Nevada, mit prächtigen Bauten aus der
maurischen Glanzzeit, z. B. die Kathedrale und die die Stadt überragende Königsburg
und Festung Alhambra. — Malaga O, an der heißen Küste. Wein-, Südfrüchte-, Kork-
rindeansfuhr. — Im Osten der Hafen Almsria (Apfelsinen; Blei- und Silberbergbau).
5. Die Inseln.
Balearen und Pityusen.auf Mallorca (malljürka), der größten derb., das schöne Palma G,
auf Menorca Mahon (maön),
Städte in der Republik Portugal.
In Mittelportugal Lissabon, portug. Lisbüa die am Mündungsbecken des Tejo herrlich
gelegene, die Hügel hinansteigende Hst. Erster Seehandelsplatz der ganzen Halbinsel, mit
geräumigem, vorzüglich geschütztem Hafen. 1755 durch Erdbeben fast völlig zerstört. —
Beim Kap da Roca (= Felsenkap) das hochgelegene Cintra, früher Sommerrefidenz. —
Elvas, Grenzfestung am Gnadiana, dem spanischen Badajoz gegenüber. — Im dünn-
besiedelten Südportugal keine merkenswerte Stadt.
In Nordportugal Coimbra, alte Universitätsstadt. Porto oder Oporto H, an der Mündung
des Donro, die alte Landes-Hst. (früher: Portus-Cale, daher Portugal!). Namentlich Port-
weinausfuhr. — Im äußersten Osten Braganca. Br. ist der Stammname der bis 1853 in
Portugal und bis 1889 in Brasilien regierenden Fürstenhäuser.
Italien.
§ 411. I. Das Land, a) Im allgemeinen. Ausgezeichnete Lage in der Mitteles Mittel-
ländischen Meeres; der „Landungssteg" Mittel-Europas; mit einer „kontinentalen Zugabe",
der Poebene, in den Kern Europas vorgeschoben; mit einer „maritimen Zugabe", der Insel
Sizilien, bis auf 140 Km Afrika nahegerückt; mit herrlicher Küste und schönen Häfen; von den
Zugängen zum Atlantischen und zum Indischen Ozean gleichweit entfernt. Infolgedessen vor
der Entdeckung Amerikas der Mittelpunkt des europäischen Kulturlebens. (Römisches Weltreich,
Papsttum, die großen Handelsrepubliken mit einem hoch entwickelten Kunstleben.)
Das Klima infolge der südlichen Lage und der Alpenschutzmauer überaus milde, das
Po-Tieslaud aber noch mit strengen Wintern; Südfrüchte, von den Alpenseen und der Riviera
abgesehen, erst in Süd-Italien, das aber sehr unter der Regenlosigkeit des Sommers leidet.
b) 1. Der Apennin, das Rückgrat der Halbinsel, die stehengebliebene Kalkstein-Außenzone
des im Thyrrhemschen Meer versuukeneu Ur-Jtaliens. Die ganze Halbinsel geologisch jung —
kristallinisches Grundgebirge nur in Kalabrien und auf den Inseln — mit vielfach sehr losem
Erdreich (gleitende Böden § 43). Infolge des Absinkens der Tyrrhenis zahlreiche Vulkane, aus-
gedehnte Tuffböden, häufige Erdbeben.
2. Die Po-Tiesebene ein zugeschütteter westlicher Seitenarm der Adria. Drei Gürtel:
am Alpenfuß mächtige Moränenwälle, dann Geröll und Sand, schließlich fetter Ton, der nach
der Mittellinie hin immer feinkörniger und fruchtbarer wird. Reiche natürliche und künstliche
Bewässerung (Reisbau). Fortgesetzte Neulandbildung dnrch den Po und die übrigen Küstenflüsse,
begünstigt durch eine entgegenstehende Küstenströmung. — Der Po etwa von der Addamündung
an eingedeicht, Spiegel erheblich höher als die Ebene. Die Kulturen der Ebene § 51. — Im
Norden der Ebene die herrlichen Seennischen mit üppiger südländischer Pflanzenwelt.
3. Dem Seengebiet gleicht südlich vom Nord-Apennin die Riviera und deren Fortsetzung,
das Arnotal, beide ähnlich geschützt und mit ähnlichem Klima- und Pflanzencharakter.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Kolumbus Nelson Tarik Lisbüa Cintra
Extrahierte Ortsnamen: Italien Sevilla Jerez Cadiz Huelva Cadiz Tarifa Algeciras Granada Granada Nevada Malaga Almsria Menorca_Mahon Portugal Mittelportugal_Lissabon Gnadiana Badajoz Nordportugal_Coimbra Portugal Brasilien Italien Europas Sizilien Afrika Indischen_Ozean Amerikas Thyrrhemschen Kalabrien Adria Alpenfuß
Korsika. Spanien.
387
fischr und Sardellenfang. Man findet Silber, Elsen, Blei
u. Spieß glas, aber der Bergbau ist nicht bedeutend. Schöner Mar.
mor, Asbest, Pfeifenthon. Warme Quellen. Die E. sind die rohesten
aller Italiener, in manchen Gegenden fast Halbwilde; Industrie ist
wenig bekannt, selbst die gewöhnlichen Handwerke fehlen häufig; man
bearbeitet etwas Eisen und webt Woll- und Leinenwaaren. Ackerbau
und Viehzucht werden schlecht betrieben, Räuberei ist in den Gebirgen
zu Hause, und Mord ist keine Seltenheit, denn Blutrache ist alte Sitte.
Vandalen, Gothen, Griechen und Araber waren nach einander
Herrn der Insel. Seit 1284 stand sie unter der Herrschaft der Ge-
nueser, die sie den Pisanern entrissen hatten u. 1768 an Frank-
reich abtraten, nachdem die E. seit 1729 in steter Empörung gewesen
waren und 1736 einen Baron N e u h o f zum König (Theodor) er-
wählt hatten. Auch gegen die Franzosen kämpften die E. unter ihrem
Anführer Paoli 1793 und unterwarfen sich 1794, wiewohl vergeblich,
der Englischen Herrschaft. Jetzt macht die Insel ein Departement des
Französischen Reichs.
ffajaccio (ajadscho)/ Seestadt, 7500 E. Sitz des Prafecten, eines
Bischofs und Gerichtshofes. Schifffahrtsschule, Bibliothek. Napoleon Do,
naparre geb.1769.— ffbastia, Seestadt, 9500 E, zum Theil an einem
Berge gebauet an der O.küste; hat einige Fabriken.— San Bonifacio
an der Meerenge gl. N., 2500e. Korallenftfcherei.— Ponte Vecchio (wek,
kio), der schönste Hafen der Insel, aber in ungesunder Gegend. — slalvi
an der Westküste, Seestadt, befestigt, 2100 E.— s Lorre, in der Mitte der
Insel, 2100e.— ffsarteire, 2400e. — Am Cap Rvsso leben noch Reste
einer Neugriechischen Colonie.
Spanien.
Größe — 8500, nach Anderen 8800 und 8900 Q. M. Die
nördlichste Spitze Cap Ortegal — 43° 61' N. Die Südspitze auf
der Insel T ar ifa — 35° 58' N. Längster Tag in S. — 14^Stun-
den, in N. — 15^ Stunden. Spanien und Portugal, die sogenannte
Pyrenäische Halbinsel, haben einen von dem der übrigen Europäischen
Länder sehr verschiedenen Charakter. Sie sind Gebirgsländer, aber die
Gebirge sind nicht durch tiefe Thäler von einander getrennt; das ganze
Innere vom 38 und 39 bis 43° N. bildet eine von Gebirgen durch-
zogene Hochebene, die in N. und O. von hohen Bergketten umschlos-
sen ist, sich bis 2500 F. erhebt, in S. steil zum weiten Thale des
Guadalquivir abfällt, in W. aber nach Portugal hineinzieht, wo sie
mehr oder minder steil nach dem Meere zu hinabsinkt. Ein großes
Gebirge trennt diese Hochebene in den nördlichen (Altkastilien, Navarra,
Leon) und südlichen Theil (Neukastilien und Estremadura); von denen
jener die Stromgebiete des oberen Ebro und Duero, dieser die Ge-
biete des oberen Tajo und Guadiana, welche unter sich nur durch
mäßige Bergzüge auf der Hochebene geschieden sind, umfaßt. Um das
25*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Theodor) Napoleon Lorre
Extrahierte Ortsnamen: Korsika Spanien Spanien Spanien Portugal Portugal Navarra Guadiana
Einleitung.
389
Vom Wünschen Gebirge trennt sich ein Zweig und lauft als Wasser-
scheide zwischen Minho und Duero südwestlich durch Leon nach Portu-
gal hinein (Gebirge von Geres). Das Hauptgebirge des Innern ist ^
dasjenige, welches als Wasserscheide zwischen Duero u. Tajo (tacho)
auf dem Hochlande selbst sich erhebt und unter den Namen Somo-
sierra, Gebirge von Guadarrama, del Pico, de Griegos und
Gata bis nach Portugal sich hinzieht, wo es zum Meere hinabsinkt.
Seine höchsten Gipfel sind in O., wo sie sich 7700 $. erheben. Kaum
2000$. hoch ist der Höhenzug (Gebirge von Consuegra, Aeve-
nes, Toledo und Guade lupe), welcher den Tajo von Guadiana
trennt. Bedeutender erhebt sich der Rand des Hochlandes in S., die
Wasserscheide des Guadiana und Guadalquivir (kibir) die
Sierra Morena (das braune Gebirge), 4 bis 5000$., weniger be-
merklich von dem Hochlande aus, als von S., wohin es steil zum Thal-
lande des Guadalquivir abfällt. In S. dieses Flusses erhebt sich der
Boden wieder zum Gebirge, der Sierra Nevada (Schneeberge), dem
höchsten des Landes, dessen Gipfel Cu m b re de Mulhacen 11,000$. —
hoch ist; der westliche Theil ist das Gebirge von Ronda, in O. das
Gebirge von 2t lj am il la (alchamilja) von Gabor, reich an Metal-
len, besonders Blei, von Lujar (char) u. a. Die Schneelinie hat hier
eine Höhe von 8600$. Ein südlicher niedrigerer Zweig sind die Al-
puj arras (charras) und in O. steht dieses ganze Gebirge mit dem
von Murcia in Verbindung. Seine Endpunkte sind in W. das
Cap Trafalgar und die Spitze von Tarifa, in O. die Spitze
St. Helena, C. Gata und Palas. Die Hochebenen haben Was- ^
sermangel und bedürfen daher, wenn sie ergiebige Erndten liefern sol-
len, künstlicher Bewässerung; daher liegen große Strecken ganz unbe-
bauet und bieten, da sie meilenweite baumlose Ebenen bilden, die im
Winter eine ziemlich rauhe Luft haben und im Sommer von glühen-
der Sonuenhitze verbrannt werden, keinen angenehmen Aufenthalt dar.
Anders ist es in dem Tieflande und in den Thälern der Gebirgsgegen-
den. Hier ist, wo nur Wasser sich findet, üppige Fruchtbarkeit; aber
Mangel an Bewässerung ist auch da nur zu- häufig. Seen u. Sümpfe
sind im Innern von keiner Bedeutung, aber an der Ostküste find zahl-
reiche Lagunen, darunter der See von Albufera.— Sehr gleich-
förmig sind die Stromgebiete der Halbinsel. Duero, Tajo, Gua-
diana und Guadalquivir fließen in paralleler Richtung vom öst-
lichen Berg- und Hochlande zum Atlantischen Ozean; nur der Ebro,
der in der nördlichen großen Gebirgsebene seine Quellen hat, folgt der
westlichen Abdachung zwischen den Pyrenäen und dem innern Hochlande
zum Mittelmeere. So bedeutend diese Ströme sind, so haben sie doch
verhältnißmäßig nur geringe Wichtigkeit für das Land, da außer dem
Ebro und Guadalquivir keiner derselben, der Wasserfälle, Felsen, Strom-
schnellen und seichten Stellen wegen in Spanien schiffbar ist; noch
weniger sind es die kleineren Gewässer, die zum Theil im Sommer
ganz auötrocknen. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind: a) des Minho:
der Sil; 6) des Duero: die Pi su erga mit denr Carrion und
Arlanzon, der Valderaduay mit dem Sequillo (kiljo), die
Es la mit der Cea, in S. der Durato n, Cega, Eresma mit
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Geres Consuegra Toledo Guadiana Gabor Helena C._Gata Albufera
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Ronda Murcia Tarifa Atlantischen_Ozean Spanien Cega
130 D. Länderkunde Europas.
---«—-
5. Die einzelnen natürlichen Landschaften.
a) Der nördliche Gebirgsrand. Er wird gebildet
I. von dem spärlich bevölkerten Hochgebirge der Pyrenäen. Siehe S. 100.
Ii. von dem eisenreichen Kantabrischen Gebirge. Es stellt die westliche
Verlängerung der Pyrenäen dar und läßt am Meer einen schmalen, gut be-
wässerten Küstenstrich übrig, dessen saftige Wiesen, Laub- und Nadelwälder,
Obstgärten und Getreidefelder an die gesegneten Länder Mitteleuropas er-
innern. Hier ist als Hauptaussuhrplatz der Eisenerze Spaniens größte Eisen-
indnstriestadt Bilbao aufgeblüht.
b) Die Pyrenäen fallen nach 8 stufenförmig zum Aragonischen oder
Ebro-Tiesland ab. Der Ebro, der es bewässert, folgt der Neigung der
Ebene nach 80. Das gebirgige Katatonische Küstenland versperrt den
erfrischenden Seewinden den Zutritt zum Tieflande, das daher nur in den
Flußtälern ertragreich ist. Die einzige bedeutende Stadt des wenig bevölkerten
Tieflandes ist Zaragoza [ßaragoßa] am Ebro. In dem gewerbtätigen
Katalonien bildet Barcelona [barßelona] den Mittelpunkt der Webindustrie
und den ersten Seehandelsplatz Spaniens.
c) Das Kastilische Hochland senkt sich nach dem Atlantischen Ozean hin.
Dieser Richtung folgen auch die Flüsse, die sich tief in das Hochland und seine
Ränder eingraben. Auf der Altkastilischen Hochebene fließt der Duero.
Seine Schlauchmündung1 bei Porto (oder Oporto) hat nur für kleinere
Schiffe genügende Tiefe. Das Neukaftilische Hochland entwässert der
Tajo, der in die geräumige und herrliche Hafenbucht von Lissabon mündet,
und der Guadiana [gwadianaj, der sich in den Busen von Cadiz [fddiß]
ergießt. Nur eine kurze Strecke des Unterlaufes ist zur Schiffahrt geeignet.
Der W des Hochlandes steht unter dem Einfluß des Ozeans, ist daher gut
bewässert und fruchtbar. Das ganze innere Hochland dagegen, von dem die
Gebirge im N, im 0 und im S die Seewinde fernhalten, ist waldarm, trocken
und auf weite Strecken öde Heide. Sie trägt nur spärliches Futter für große
Herden von Ziegen und für die genügsamen braunwolligen Merinoschafe. Das
Hochland ist infolgedessen schwach bevölkert und hat nur wenige große Städte;
diese gehören meist den Küstenlandschaften an. Auf der Neukastilischen
Hochfläche wurde in wasserarmer, rauher Gegend Madrid, die Hauptstadt
Spaniens, gegründet. Sie erhebt sich 650 m über den Meeresspiegel und
hat nach einem spanischen Sprichwort drei Monate Winter und neun Monate
Hölle. Da sie aber in der Mitte der Halbinsel liegt, so bildet sie den
Kreuzungspunkt der strahlenförmig einmündenden Bahnen und dadurch den
Mittelpunkt für Handel und Verkehr (570000 E.). In herrlicher Lage, ganz
im Gegensatze zu der Umgebung der Hauptstadt Spaniens, an den Hügeln
1 Eine Schlauch- oder Trich termündung entsteht, wenn Ebbe und Flut an der Er-
weiterung der Flußmündung arbeiten.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Mitteleuropas Spaniens Bilbao Ebro-Tiesland Zaragoza Katalonien Barcelona Spaniens Kastilische_Hochland Atlantischen_Ozean Lissabon Guadiana Cadiz Heide Madrid Spaniens Spaniens
§ 1. Die Länder der Iberischen Halbinsel.
29
bucht des Tejo verdichtet sie. Buntgemischtes Volk aus allen Ländern
drangt sich in der vom Fluß her terrassenförmig ansteigenden Stadt zu-
sammen, die wohl schon unter den Phöniziern bestand, im Zeitalter der
Entdeckungen ein Haupthafen Europas war und nach dem zerstörenden
Erdbeben von 1755 ganz modern wieder auferstanden ist. Handel und
Gewerbe sind jetzt englisch.
o) In N.-Portugal liegen die wichtigsten Stätten des Wein- und
Obstbaus. 'Porto am Donro |bötro] ist Ausfuhrort des feurigen Port-
weins. Das vom Douro und Minho [mtnjo] nebst Nebenflüssen viel
zerfurchte, zu den kastilischen Flächen ansteigende Bergland im Inneren
ist zwar fleißig angebaut, doch schon rauh. Von hier stammt das regie-
rende Herrscherhaus der Bragan^a, wie das italienische Königshaus aus
dem rauhen Savoyen.
2. Spanien. 2. Spanien.
a) Der Norden ist in Landschaft und Volksart nicht südländisch,
sondern mitteleuropäisch: Arbeitsame, ruhige Menschen in bergigem Acker-,
Wald- und Wiesenland, wo Erze und Steinkohlen auch zum Bergbau,
buchtenreiche Küsten auch zu Schiffahrt und Fischerei Anlaß geben.
Handel und Verkehr sind erschwert; denn die Längsküste des N. wird von
dem hinter ihr ziehenden Gebirge gegen das Binnenland abgesperrt; im
W. liegen zwar gute Buchten der Querküste, Rias genannt, und haben
Häsen entwickelt, so den Kriegshasen Ferrol und la Coruña skorünjaj;
aber das Bergland von Galizien bringt als Hinterland bloß geringe
Erträge, so daß meist nur Fischerflotten vornehmlich zum Sardinenfang
verkehren. Die unregelmäßig nebeneinander sich erhebenden Grauitkuppeu
und Züge gehören als n. Ausläufer der iberischen Tafelscholle an, die
hier bis an den Atlantischen Ozean reicht. Weiter nach O. gehen sie in
die Kammgebirge von Asturien über, zwischen denen eine längliche Mulde
die natürliche Stätte für den Hauptort Oviedo abgab, dessen Entwick-
lung durch die Nähe von Erz- und Kohlenabbau gefördert ist. 'San-
tander ssantanderj ist vermittelst Eisenbahn der Hafen für den N,-Verkehr
von Madrid. Auch die im O. angrenzenden baskischen Provinzen
sind wie Asturien weit dichter bevölkert als Kastilien, trotz des bergigen
Geländes; denn die Basken sind arbeitskräftig, und Eisenerzlager riefen
besonders im Erzausfuhrhafen 'Bilbao allerlei Gewerbe hervor. Dagegen
ist das Pyrenäenland dürr wegen Mangel an Niederschlägen infolge der
Binuenlage, daher menschenleer und öde. In Weltabgeschiedenheit erhielt
sich hier der Bauerufreistaat Andorra, einer der wenigen Zwergstaaten
Europas.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Iberischen_Halbinsel Europas Donro Spanien Spanien Coruña Galizien Asturien Oviedo Madrid Asturien Kastilien Niederschlägen Andorra Europas
32
Ii. Die außerdeutschen Länder Europas.
Vii.
Kolonien,
a) Spanische.
auf dem Maulbeerbaum und sind Sitze des Seiden- und Samtgewerbes,
so besonders * Baten eia, näher der innersten Einbiegung des Golfs
gl. N. in paradiesischer Umgebung, wo man nach dem Vorbild der
Araber durch künstliche Bewässerung auch im trockensten Sommer erntet,
z. B. Reis, nachdem vorher aus demselben Feld Weizen gestanden hat, den
man in den Mittelmeerländern meist schon im Frühling oder Frühsommer
schneidet. Die „Huertas" von Valencia sind wie die räumlich nicht sehr
ausgedehnten „Vegas" von Granada die Gärten Spaniens, in denen ein
strenges Wasserrecht jedem Besitzer die Menge des ihm zu gewährenden
Nieselwassers regelt. In arabischer Zeit waren besonders in Andalusien
weite Strecken jetzt öden Steppenlandes durch diese Kunst der Bewässerung
gleichfalls üppiges Fruchtland. Wo aber der Boden nicht besiedelt ist,
wird das Espartogras der Steppe zu zierlichen Strohmatten verarbeitet,
auch zur Papierfabrikation gebraucht. An der Küste Kataloniens,
wo seit alters auf ärmerem Felsboden ein besonders arbeitsames und
seekühnes, dem Kastilianer aber abgeneigtes Volk hauste1 und neuerdings
auch die Steinkohlen- und Eisenerzschätze des Gebirges ausgebeutet
werden, treibt ^Barcelona, Spaniens größte Industriestadt, besonders
Banmwollenweberei und ist einer seiner bedeutendsten Seehandelsplätze,
1/2 Mill. E. Es war schon eine Karthagerstadt. — Die Iberische Halb-
insel wird nicht von Jnselschwärmen begleitet; nur die Balearen und
Pityusen (S. 25) gehören zu ihr, wenn auch jetzt durch 800 m tiefes
Meer abgetrennt. Schöne Hafenbuchten und mildes Seeklima machen sie
zu begünstigten Landstrichen.
Die Kanarischen Inseln werden politisch als Provinz des Mutter-
landes angesehen. Sie sind nicht ganz so groß wie das Großherzogtum
Hessen, haben aber nur 73 seiner Einwohner (4 Ht.) und übertreffen trotzdem
an Bevölkerungsdichte erheblich den Durchschnitt in Spanien. Alle 12 Inseln
sind vulkanisch und erheben sich aus tiefem Meer, z. T. mit kühnen Zacken-
kämmen, die waldnmgeben und landschaftlich schön sind, deshalb bei dem
außerordentlich milden, ausgeglichenen Klima viel von Reisenden besucht
werden. Die größte der Inseln Tenerife [tenertf] trügt den höchsten der
afrikanischen Jnselberge, den Pik von Tenerife, einen erloschenen Vulkan-
kegel von 3700 m; die südwestlichste Insel Ferro, eigentlich Hierro [iérro],
von wo aus man früher die Meridiane zählte wie jetzt von Greenwich.
Die eingeborenen Guanchenfgwäntschenj, zu den hellfarbenen W.-Hamiten
gehörig, wurden von den erobernden Spaniern ausgerottet. 1
1 Spanisches Sprichwort: „Die Katalonier ziehen Brot aus Felsen."
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
§ 1. Die Länder der Iberischen Halbinsel.
25
zelner Ketten mit besonderen Namen. Meist fallen sie nach S. steiler
zur Tafelfläche herab als nach N.
2. Die Pyrenäen mit dem eng an sie angeschlossenen Kanta-
brifchen Gebirge enthalten z. T. ältere Gesteine, sind als Gebirge aber
jung, nämlich vornehmlich im Tertiär aufgerichtet, deshalb von den
abtragenden Kräften noch nicht zerstört: Vcaladetta^ 3400 m hoch. Wie
eine Mauer trennen ihre Kämme Frankreich von Spanien. Umgangen
werden sie nur an den äußersten Enden im O. und W. längs der Meeres-
küste. Da weder im S. so reiche Gebiete liegen wie s. der Alpen die
Poniederung, noch im N. ein vom S. so klimatisch verschiedenes Land,
wie Deutschland gegenüber Italien, ist der Verkehr durch die Pyrenäen
aus Mangel an Anregungen zum Austausch nie so lebhaft gewesen wie
der italienisch-deutsche durch die Alpen, zumal den Pyrenäen die verkehr-
erleichternden Quertäler der Alpen fehlen. Talweitungen und Ebenen
fehlen auch dem Kantabrischen Gebirge. Die von Wind und Regen ge-
peitschten Abhänge zum Biskayagolf zeigen wilde Formen, die nach der
trockenen Binnenlandseite gekehrten Abdachungen mildere.
3. Das Ebrobecken macht infolge weitgehender Zerlegung seiner
tertiären Bodenschichten durch die Flußläufe nur streckenweise den Eindruck
einer echten Ebene. Gegen das Meer ist es durch das Katatonische
Küstengebirge (S. 6) abgesperrt, das der Ebro durchbricht.
4. Die Tiefebene des Guadalquivir2 bietet allein auf der
Halbinsel die Möglichkeit zur Entfaltung eines nicht zu gefällreichen,
also befahrbaren Stromes, der noch dazu im Sommer weniger als die
andern Flüsse unter Wassermangel leidet, weil das Hochgebirge der
Sierra Nevada durch sommerliche Schneeschmelze ihn speist. Hier lagen
deshalb von jeher vornehme Stätten des Handels und Gewerbfleißes.
Die Ebene ist der Rest der tertiären Verbindung zwischen Atlantischem
und Mittelländischem Meer, ehe dieser Durchgang verlandete und durch
die Gibraltarstraße ersetzt wurde.
5. Von den Pityusen und Balearen her, den äußersten Ausläufern
der langen Züge mittelmeerischer Kettengebirge, bis znm Atlas hin zieht
sich das Andalusische Gebirgsland, jung aufgefaltet wie die Pyrenäen,
aber noch höher als sie: Mulahacen fmnlahaßen) in der Sierra Nevada 3 1
(Das nördliche
Hochgebirge.)
(Aragouien.)
(Andalnsisches
Tiefland.)
(Andalnsisches
Gebirgsland.)
1 Matadetta = die Verwünschte, wegen der Einsamkeit und Armut der llm-
gebung. — 2 Guadalquivir sgwadalkiwirs ist zusammengesetzt aus den drei arabischen
Wörtern wadi al kiwir: Fluß der große, großer Fluß. — 3 Sierra sßierra) heißt im
Spanischen Gebirgskette, nevada snevadas schneebedeckt. Die höchsten Gipfel des Ge-
birgszuges ragen über die Schneegrenze auf.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Matadetta
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien O. Deutschland Italien Katatonische
Küstengebirge Nevada Atlantischem Sierra_Nevada nevada
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Ii. Die außerdeutschen Länder Europas.
3500 In. Wie die Ketten im N. das Binnenland gegen den Biscahagolf
abschließen, so die des S. gegen das Mittelländische Meer. Sie sind
durch eine Reihe von Quertälern zerstückt, längs derer noch jetzt die
Erdkruste in Bewegung ist: Verheerende Erdbeben. Die kreisförmigen
Buchten, mit denen Hochandalusien gegen das Meer grenzt, erinnern in
ihrer Gestalt an die Buchten an der W.-Küste S.-Italiens.
Iv. Klima. Außer der Tiefebene von Andalusien ist das Binnenland der Jbe-
1. Binnenland, rischen Halbinsel fast überall von Gebirgen umschlossen. Deshalb regnen
sich die von der See ins Binnenland wehenden Winde größtenteils an
den gebirgigen Rändern der Halbinsel ab und behalten für das Innere
nur noch wenig Feuchtigkeit übrig. Besonders die beiden Kastilischen Hoch-
flächen sind daher waldarm, stellenweise geradezu Steppe und werden
vielfach nur als Schaftrift benutzt. Festländische Wärmeschwankung läßt
dort auf glutheiße Sommer kalte Winter folgen; deshalb ist dort der
Anbau von Südfrüchten ausgeschlossen; in Alt-Kastilien fehlt auch der
Ölbaum.
2. Küstenland. Weit mehr klimatisch begünstigt sind die Küstenländer; sie sind darum
dichter bevölkert und reicher an größeren Städten. Im ganzen Binnen-
land hat nur Madrid, an der Küste, zu der auch Sevilla als Hafenstadt
zu rechnen ist, 1/2 Dutzend Städte mehr als 100000 E. Die N.-Küste
empfängt auch im Sommer befruchtenden Regen, wenn die Seeluft ins
erhitzte Innere der Halbinsel eingesogen wird. Auch dies Klima sagt
freilich dem Ölbaum nicht zu, der Sommerdürre verlangt, ebensowenig
der Rebe; dafür erinnern Getreide- und Obstbau, saftige Wiesen, sommer-
grüne Laub- und Nadelholzwülder dort an Deutschland. Nur hier ist
Rinderzucht zum Zweck des Milchertrags möglich. Die übrigen Gestade-
länder dagegen sind bei heißen, trocknen Sommern und milden Wintern
die Heimstätte des Anbaus der Olive, der Südfrüchte und feuriger
Weine, die deshalb den Hauptausfuhrgegenstand Portugals und neben
den Metallen nebst Mineralien den wichtigsten Teil der spanischen Aus-
fuhr ausmachen.
V. Staaten. Die alten Bewohner waren die Iberer, nach denen man die
I. Geschichte. Halbinsel benennt und an deren Namen noch der Ebro gemahnt (im
Altertum Idorus siberusj). Von ihrer Verwandtschaft aber ist nichts
bekannt.
Die Basken im N. sind ihre Nachkommen. Sie wurden seit der
Zeit des zweiten Punischen Krieges Rom untertan und während der
sechs Jahrhunderte der Römerherrschaft romanisiert. Das Reich der
in der Völkerwanderung eingedrungenen Westgoten erlag 711 dem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Küstenland
Extrahierte Ortsnamen: Europas Andalusien Alt-Kastilien Madrid Sevilla Deutschland Portugals Altertum_Idorus