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1. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 31

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vi. Die skandinavischen Reiche. 8. Schweden und Norwegen. 81 und Dürre von einander scheidet. Dies ist indeß auch der Grund, weshalb die milderen Küsten doch zu Zeiten nicht reifes Korn erhalten — obwohl auf manchen Inseln das Vieh den ganzen Winter iiber sich auf freiem ...........' “ —, während das Getreide fern vom Meere noch in Felde nähren kann Die ganze Westküste zeichnet sich durch die häu nördlicherer Breite reift, figen Stürme aus: jedoch haben die tiefer im Lande, besonders an den Fjorden liegenden Gegenden ein weit angenehmeres Klima und man sieht hier oft noch schöne Wälder, ja Kornfelder und Obstbäume, wo wenige Steilen davon an der Küste kein Baum mehr fortkommt. In: äußersten Norden, wie bei Alten, am Eismeer (welches jedoch hier nie gefriert), sind die Stürme so furchtbar, daß die Fischer ihre hölzernen Häuser mehr unter als über der Erde bauen müssen; solche mit Erde bedeckte und im Sommer wie blumige Hügel aussehende Häuser werden Gammer genannt. Die Nordlichter sind hier keine seltene Erscheinung. Einen anderen Maßstab für die klimatischen Verhältnisse des Landes bietet uns der landschaftliche Charakter desselben in Hinsicht auf die Vege- tation, insofern man auf die im Freien und ohne besondere Pflege gedeihen- den Pflanzen achtet. Nur im südlichsten Theile gedeihen noch fröhlich Laubwälder, Buchen und Eichen (jedoch in Norwegen 2—4° nördlicher als in Schweden), an einigen begünstigten Punkten sogar Kastanien und Wall- Etwas nußbäume; hier reifen auch noch Pflaumen, und Rosen blühen, nördlicher findet man noch Eschen, Linden, Ahorn und Rüstern, Aepfel, Kirschen, ja selbst einige Arten Birnen; Pflaumen aber sind verschwunden und Wein wird überhaupt nur in Mistbeeten gezogen. Am gedeihlichsten aber ist hier das Klima für die Tannen, Espen und Birken, welche un- gleich schöner sind als bei uns. Weiter gegen N. herrschen Tannen und Fichten überall und bilden ungeheure Waldungen, in welchen die Wohnun- gen der Menschen nur sehr dünn zerstreut liegen. Nur die gemeine Birke übertrifft sie noch; sie gedeiht noch schön, wo selbst die Fichten verschwin- den, bis auch sie endlich über den Polarkreis hinaus zum Strauch und schließlich zum kriechenden Gestrüpp wird; doch verschönert sie noch als Ge- büsch die geschützten Buchten unter 70°. Der Einfluß der Höhe ist schon oben näher erläutert worden; so findet sich auch die noch weniger als die gemeine Birke gegen die Kälte empfindliche Zwergbirke (lketula nana), welche im S. nur aus den höchsten Gebirgen fortkommt, im N. schon am Gestade des Meeres; Erlen gehen bis Finmarken hinauf, Zitterespen sind allgemein verbreitet, und Weiden kommen in vielen Arten, zum Theil hoch auf dem Gebirge, vor. Neben der herrlichen Baumvegetation gedeihen die Wiesen im Norden in einer Pracht, die man bei uns nicht kennt, weil dort der schnell einbrechende Sommer alle Gräser und Blumen beinahe zu glei eher Zeit zum Blühen bringt. Zugleich mit den Wiesen finden sich in den nördlicheren Gegenden eine unendliche Menge von wildwachsenden Beeren, ovon einige Arten bei uns unbekannt sind; auch der Wachholderstrauch wächst im Norden allenthalben in großer Menge. In den Polargegenden endlich sind Fels und Ebene mit üppig wachsenden Moosen bedeckt, welche theils als Farbstoffe benutzt werden, theils (wie das bekannte Rennthier moos) die Hauptnahrung einiger Thiere ausmachen, theils selbst in Hunger- jahren den Menschen zur Speise dienen. Eine Hauptzierde fehlt indessen

2. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 312

1868 - Braunschweig : Schwetschke
312 Allgemeine Einleitung. blüthe oder Macis, wie der fleischige Samenmantel im Handel genannt wird. Ausgezeichnet gewürzhafte Wurzeln liefern die Amomeen, namentlich heimisch hier wie in West indien gebaut wird. Viele lorbeerartigen Gewächse (Laurus) stehen eben falls als Gewürzpflanzen in Ansehen, so der gemeine oder edle Lorbeer strauch im Orient und am Mittelländischen Meere, mit gewürzhaften wichtiger liefert Zimmtb Meere wie in Westindien wächst China Zimmt; ein ähnliches, aber gröberes Gewürz liefert die Inseln. Als gemeine Gewürz- kräuter, welche bei uns, wegen der Wurzeln oder des Krautes Früchte in manchen Gegenden besonders häufig in Feldern Zwiebeln Fenchel Anis, deren Samen benutzt wird, Hopfen (die Früchte bilden einen wichtigen Zusatz zu den Bieren), die Cichorien, aus deren Wurzeln man eine Art Kaffee'bereitet, u. a. bekannt. Zu den Colonialproducten, von auch noch jetzt größten Theile der, obwohl bewohnten < gewesen, zählt bloßer Luxus- dem Menschen zum Bedürfniß geworden ist; ja er hat sich seit der Mitte des 16ten Jahr- hunderts in Europa selbst weit schneller und leichter verbreitet als die Be- nutzung der Kartoffel. Zur Fabrikation des Rauch- und Schnupftabacks dienen die Blätter. Ursprünglich ist diese Pflanzengattung im ttopischen heimisch Welttheilen auch in China verbraucht man eine ungeheure Menge Taback zum Rauchen. Auf der nördlichen Halbkugel geht er bis jenseit 55" Br., auf der südlichen über 40" Br. gegen den Pol; doch ist seine Güte sehr verschieden. Ans dem Ostabhange der peruanischen Andes wird der Koka - Strauch (Erythroxylum) in ebenso großer Ausdehnung angebaut, wie in anderen Ländern der Taback; seine Blätter dienen zum Kauen und sind dem Peruaner ebenfalls unent- behrlich. Einige Aehnlichkeit in der Anwendung hat auch der Mohn (?a- paver); der getrocknete Saft aus den unreifen Kapseln, das Opium, wird von den Muhamedaneru und neuerlich auch von den Chinesen als berau- schendes Mittel genossen, und deshalb bebaut man im Orient große Strecken damit. In Europa wird er zwar auch sehr allgemeiu cultivkrt, hat aber keine solche Bedeutung wie dort erlangt. Weit nützlicher ist der Mohn dagegen bei uns durch seine Anwendung als Heilmittel; auch gehört er zu den Oel liefernden Gewächsen. In den wärmeren Theilen von Europa und in der Levante ist der Oelbaum Fig vorzüglichste Oelpflanze; er gedeiht in der Alten Welt, aber nur am Mittelländischen Meere bis 45", in der Reuen Welt, wohin er verpflanzt ist, nur bis 34" Br. Er bildet überall kleine Wälder von graulich grüner Farbe und erreicht ein ungemein hohes Alter. Alls den eßbaren Früchten (Oliven) gewinnt man durch Auspressen das Baumöl, ein Haupterzeugniß der südlichen Gegen- den. Die in Guinea einheimische und nach dem tropischen Amerika ver- pflanzte Oelpalme (Eiais) liefert ein butterartiges und jetzt viel benutztes Oel, das Palmöl; auch aus der bereits genannten Kokosnuß bereitet man in vielen Tropenländern ein wichtiges Oel. Ferner wird fast überall im Mor-

3. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 291

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. ¿91 der Bärlappe entsprechend, und von da zu den lebendige Jungen gebärenden, den ausgebildetsten Pflanzen, den Phanerogamen, sich anreihend. Gewisse Pflanzenformen herrschen in manchen Gegenden vor und ver- leihen denselben einen eigenthümlichen Charakter. Die Gräser, tvelche in den gemäßigten Himmelsstrichen besonders das Auge durch ihre grüne Decke erfreuen, erreichen (jedoch in anderen Arten) zwischen den Wendekreisen Baumhohe. Die Scilamiueeiß oder Bananengewächse der Tropen haben eine bedeutende Höhe und zieren durch ihre schönen Blätter und Blumen die Gegend. Die agavenartigen Gewächse, welche den: heißen Amerika eigenthümlich sind, zeigen oft bei riesenhafter Größe, neben den Palnien die schönsten Formen; ihre dicken, starren Blätter lind üppigen Blumenrispen, mit Tausenden von Blüthen geschmückt, verleihen den öden Gegenden ein lebendiges Ansehen. In der Alten Welt entsprechen ihnen die Aloe-Ge- wächse. Die Palmen, welche für die edelste Pflanzenform angesehen wer- den, sind in den tropischen Gegenden zu Hanse; auf dem Gipfel eines meist hohen, schlanken Stammes tragen sie einen mächtigen Büschel riesenmäßiger Blätter. Unter den Farrnkräutern sind die niedrigen, krantartigen in der kalten und gemäßigten Zone, die baumartigen, oft über ¿0' hoch, innerhalb der Wendekreise zu Hause. Die mimosenartigen Pflanzen gehören vorzugs- weise der heißen Zone an; aber die Acacien und einige andere Gattungen erstrecken sich auch in höhere Breiten. Die Nadelhölzer sind in ihrer reinsten Form, wo sie durch ihr dunkles Grün und melancholisches Ansehen den nördlichen Gegenden einen eigenthümlichen Charakter verleihen, in der gemäßigten Zone unserer Halbkugel zu Hause; wie sie aus Gebirgen am höchsten unter den Bäumen hinaufsteigen, so ziehen sie sich neben der Birke auch am weitesten gegen den Nordpol. Die Laubhölzer sind in verschiede- nen Formen über die ganze Erdoberfläche verbreitet; aber jeder Erdstrich hat gewisse eigenthiimliche Gestalten. Die mit großen, schön geformten Blättern, wie der Brodfruchtbaum, der Troinpetenbaum u. a., gehörender heißen Zone an; die mit dicken, lederartigen und glänzenden Blättern, wie Lorbeeren, Oliven n. a., gehören der wärmeren und kälteren südlichen Zone an; mit breiten, zarten Blättern, wie Buchen, Eichen, Linden, Pap- peln u. a., sind die Laubhölzer in den kühleren Regionen der gemäßigten Zone ausgestattet; aud) herrscht hier die auffallende Form der Weiden vor. Die Cactus, durch seltsame Form und Pracht der Blüthen ausgezeichnet, kommen fast ausschließlich in den wärmeren Strichen der Neuen Welt vor und werden in der Alten Welt gleichsam durch die Aloögewächse, Wolss- nülcharten, Zaserblumen rc. ersetzt. Ueber die ganze Erde verbreitet finden sich die Liliengewächse, wohin auch die Tulpen, Hyacinthen, Narcissen, Schwertlilien rc. gehören, und sie zeichnen sich durch die Schönheit ihrer Blüthen ans. Die Schlingpflanzen oder Lianen sind den nördlichen Ge- genden fast ganz fremd, dagegen in der heißen Zone ungemein zahlreich, wo sie dem Pftanzenwuchse eine außerordentliche Fülle und Mannigfaltigkeit verleihen, indem sie in den Urwäldern die höchsten Bäume überziehen. Die orchisartigen Getvächse leben gleichfalls am zahlreichsten in den heißesten Erdstrichen, wo sie vorzugsweise auf der Rinde der Bäume leben und sich durch ihre wunderbaren Formen, wie durch ihre prächtigen Blüthen aus- ~ in den käl- zeichnen. Dagegen sind die Moose und Flechten

4. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 307

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 307 und Himbeere (Kubus) und die Johannis- und Stachelbeere (Kibes) sehr verbreitet sind. Die verwandten, saftigen Cactus-Sträucher und -Kräuter in vielen seltsamen Formen, die Pflanzenguellen der Wüsten im wärmeren Amerika, tragen meist eßbare und wohlschmeckende Früchte; einige von den klimmenden Kürbisgewächsen, wie der gemeine Kürbis (Cucurbita), Gurken aus Mittel-Asien, Melonen und Wassermelonen (Cuoumis-Arten) werden besonders in südlicheren Ländern von der ärmeren Volksclasse genossen. Der Flaschenbaum (Anona) liefert in seinen angenehm schmeckenden Früchten ein in den Tropenländern sehr geschätztes Obst; die Ananas (Bromelia), aus Süd - Amerika stammend, wird im Freien gegenwärtig wegen ihrer wohl- riechenden Früchte, deut wohlschmeckendsten Obste der Tropenländer, in allen Welttheilen angepflanzt. Die aromatischen Citronen (Agrumen, Oran- gen, Citrus, wohin auch die Limonen, Pomeranzen, Apfelsinen und in Ostindien die Pompelmuse gehören) sind im tropischen Asien einheimisch und in den wärme- Fig. 112. Frucht und Zweig des Johannisbrodbaumes, Ceratonia siliqua. reu Ländern aller Welttheile als sehr beliebtes, kühlendes Obst (sogenannte Süd- früchte) cultivirt; ähnlich verhält es sich mit dem in der Alten Welt häufig angepflanzten Granatbaum (Púnica). Als das köstlichste Obst Ostindiens des daselbst sehr häufig cultivirten Mangostane- Zu den wichtigsten Gewächsen gehört auch^der Weinstock (Vitis vinifera). Seine Trauben (in der Levante und Süd- betrachtet man die < Baumes (Carciiiia). Europa, vorzüglich in Griechenland, getrocknet und Rosinen oder Korinthen genannt) sind angenehnies Obst, ans dem Safte derselben wird

5. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 648

1868 - Braunschweig : Schwetschke
A. Europa. 648 kommt, zu feinern Scheuersand, ein in diesem Reinlichkeit liebenden Laden unentbehrliches Bedürfniß. Westlich von Amsterdam, unweit des ehemaligen Haarlemer Meeres, liegt die Stadt Haarlem, jetzt mit 29,580, ehemals über 40,000 Einw. Sie hat viel von ihrem ehemaligen Glanze verloren, doch gehört sie noch zu den schönsten Städten in Holland. Gassen und Gebäude sind wie in Amsterdam. Auf einem öffentlichen Platze vor der Hauptkirche steht die marmorne Statue des Lorenz Janszoon mit dem Beinamen l<08ter. welchem die Holländer die Erfindung der Buchdruckerei (1423) zuschreiben. Die Hauptkirche des H. Bavo zeichnet sich durch ihre Größe und Schön- heit, vorzüglich aber durch eine Orgel aus, welche 8000 Pfeifen haben soll. Die Gesellschaft der Wissenschaften, das allgemeine Lehrerseminar und die Teyler'sche Gesellschaft zur Verbesserung der Manufacturen sind nicht unberühmt. Auch ist hierher eine Sammlung neuerer niederländischer Gemälde aus dem Haager Museum nach dem hiesigen königlichen Lust- schlosse Pavillon verlegt. Die Maler Ostacke, Wouwerman und Berghem sind hier geboren. Ehemals hatte Haarlem sehr bedeutende Fabriken, wovon aber wenig mehr vorhanden ist. Die beiden Hauptzweige der Betriebsamkeit sind hier die Blumencultur und die Leinwandbleichen, zu welchen seit der Trennung von Belgien noch bedeutende Seidenmanufacturen gekommen sind. Schon in älterer Zeit wurden hier in der Gegend viele Blumen, besonders Tulpen, Hyacinthen und andere Zwiebelgewächse gezogen. Dies gab in den Jahren 1636 und 1637 zu einer wunderlichen Erschei- nung im Handel Veranlassung, welche inan mit dein Namen T u l i p o m a n i e (Tulpenschwindel) bezeichnet. Man verkaufte nämlich solche Zwiebeln seltener Art zu schwindeludeu Preisen, eine einzige z. B., Semper Augustus genannt, mit 13,000 Gulden; dabei aber kamen weder die Zwiebeln noch der ganze Kaufpreis zuin Vorschein, sondern nach Ablauf des Termins, welcher zur Zahlung und Lieferung bestimmt war, zahlte der Käufer oder Verkäufer dem Andern nur die Summe herails, um wieviel die Zwiebeln in der Zwischenzeit im Preise gestiegen oder gefallen waren; also ein Spiel, wie es jetzt noch mit Staatspapieren oder Eisenbahn-Actien getrieben wird. Dieser Schwindel hörte auf, als Einige die Zahlung verweigerten und auf Auslieferung drangen, wo denn beide Theile, da die Zwiebeln wohl nicht in solcher Menge zu schaffen waren, sich vergleichen mußten. Auch jetzt wird hier noch eiu nicht unbedeutender Handel mit Tulpen, Hyacinthen, Ranunkeln, Aurikeln, Sämereien, Obst und Treibhansgewächsen getrieben und viele Länder Europas von hier aus damit versehen. Das Bleichen des Garns und der Leinwand, welche sonst nicht bloß aus Holland, sondern von Deutschland und England in großer Menge hierher gesendet ward, geschieht unweit Haarlem, am Fuß der Dünen, wo man klares Quell- wasser findet; die hiesigen Bleichen gehören zu den besten in Europa. In der Nähe von Haarlem liegt der sogenannte Haarlemer Busch, ein anmuthiges Wäldchen, eine seltene Erscheinung in dieser Gegend, mit vielen Landhäusern. Unweit Haarlem lag sonst das Schloß Bgrnout, der Stammsitz des berühmten holländischen Geschlechts, und eine Stunde davon die Blaue Treppe, der höchste Gipfel der Dünen, mit trefflicher Aussicht aus die ganze Dünenkette.

6. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 135

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 135 Land- oder Sonnenrauch in verschiedenen Gegenden genannt), welche zuweilen, wie der berühmteste im Sommer 1783, sehr große Theile der Erde längere Zeit bedecken. Der Himmel ist dabei meist wolkenlos, aber doch matt und schmutzig blau, am Horizont rvthlichbraun und alle Gegen- stände erscheinen wie mit einem Schleier überzogen; daher glänzt die Sonne weniger lebhaft und nimmt nahe am Horizont ein blutrothes Ansehen an, ja sie verschwindet selbst zuweilen den Blicken, ehe sie noch untergegangen ist. In manchen Jahren, wie 1783 und 1834, zeigte sich diese Erscheinung mit mehr oder weniger Unterbrechungen in dem größten Theile von Europa; sie wird ebenfalls in allen anderen Erdtheilen zu Zeiten beobachtet. Gegenden, in denen eine moorige Oberfläche behufs größerer Fruchtbarkeit des Bodens alljährlich abgebrannt wird, z. B. in Ostfriesland, leiden am häufigsten und stärksten von diesen oft über ganz Westphalen sich ausbreitenden trocknen Nebeln; denn es ist erwiesen, daß ,die ungeheuren -Massen von Rauch, welche sich dabei erheben und verbreiten und selbst durch einen eigenthümlichen Geruch sogleich zu erkennen geben, dort die Ursache der Erscheinung sind. Nun findet ein Verbrennen von Pflanzenstoffen in sehr vielen Gegenden der Erde zu gewisseil Zeiten statt; bei trockner Luft ist die Luft außerdem häufig mit Staubtheilchen erfüllt, ferner können sich bei vulcanischen Ausbrüchen (s. unten) feste Substanzen fein zertheilt weit ver- breiten, und so sind genug Ursachen vorhanden, um der Luft manchmal jenes eigenthümliche Ansehen zu geben. Eineu erheblichen Einfluß auf die Witterung kann man diesen Nebeln nicht zuschreiben, sondern im Gegen- theil scheint von der Beschaffenheit derselben, namentlich trockner und warmer Luft, das Auftreten des Höhenrauchs wesentlich bedingt zu sein. Nicht selten hört man auch von Schweselregen; sie enthalten aber keineswegs Schwefel, sondern gelben Blüthenstaub von Pflanzen, der sich durch 5 inde in die Luft erhoben und dann durch eineu Regen zu Boden geschlagen hat. Der Blut- und der Getreideregen sind ähnlichen Ursprungs: sie rühren von sehr kleinen Pflanzen, kleinen Jnsecten, Jnfllsorien oder von Samen u. dgl. her, die sich zuweilen ain Boden nach Regen zeigen und hier ent- standen oder herbeigeführt worden sind. Bei den Regen von Fröschen, Raupen, Fischen u. s. w. muß man ebenfalls glauben, daß sie von heftigen Winden in die Höhe gehoben und anderwärts niedergefallen sind, oder daß sie (wie namentlich Frösche) durch Regen aus ihren Schlupf- winkeln hervorgelockt worden sind. 33. Druck der Luft. Da der Druck der Luft oder die Barometerhöhe mit der Entfernung vom Meeresspiegel in die höher gelegenen Regionen der Lust abnimmt, so muß man, um den mittleren jährlichen Stand*) in verschiedenen Gegenden zu untersuchen, alle Angaben deö Barometers auf den Meeres- *) Was unter dein mittleren Statide des Barometers zu verstehen ist, ergiebt sich aus den Erklärungen, welche bei der Temperatur gegeben worden sind (S. 9t und 92).

7. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 297

1868 - Braunschweig : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 297 von Pflanzen eigenthümlich, und überhaupt giebt es darin weit weniger Arten, als in den übrigen Zonen. Je weiter man nach Zierden vordringt, desto größeres Uebergewicht erlangen die Kryptogamen über die Phanero- gamen. 4. Die Polarzone endlich, welche gegen Süden vom Polarkreise begrenzt wird, enthält im siidlichsten Theile noch vorherrschend Birken; auch bilden hier lind da Tannen und Kiefern ausgedehnte Waldungen, und Es-- pen und Ebereschen, Wachholder- und Weidensträuche kommen noch vor. Der Boden ist an vielen Stellen mit ungeheuren Massen von Flechten be deckt, welche, lvie das Rennthiermoos und Torfinoos, weite von eigenthiimlichem Rasen abgeben, dem aber das heitere Grün gänzlich fehlt. Die Moose bilden vorzugsweise die Bekleidung der nördlichen Erde, wie überhaupt des Bodens der Wälder und der Höhen und aller Oberflächen, welche feucht sind. Sie bilden auch einen Hauptbestandtheil des Torfes, überhaupt könnte man sagen, die Grundlage der Pflanzendecke. Unter den 200000 Arten Pflanzen sind 9000 Arten Moose und unter ihnen 3000 Arten Laubmoose bekannt. („Sich im Kleinen mit dem Blicke auf's Ganze verlieren, ist allein die rechte Naturforschung." Im Kleinen erkennt der Forscher das Große, im Mikrokosmos den Makrokosmos.) Bis 70" Er. gedeiht noch zuweilen in einzelnen Gegenden bis 71 " Kohl, Rüben, Kartoffeln u. dgl., aber an vielen Punkten steigt die sogenannte Alpenvegetation bis tief in die Ebenen, bis zum Meeres strande herab. Jenseit 72" Br. fehlen alle Bäume und Sträucher, und an den Anbau von Nahrungspflanzeu ist nicht mehr zu denken; man er- blickt fast nur noch Alpenkräuter, wie Steinbrech, Ranunkeln, Potentillen, Löffelkraut, Wiesenkresse und Wollgras; so wie vegetationslose Stellen oder rasenähnliche Flächen von einigen wenigen geselligen Kräutern und Flechten. Die Verschiedenheit der Alten und Reuen Welt in diesem Erdstrich ist bei weitem geringer als in den wärmeren; in Amerika, wo die Polarvegetation an der Ostküste, ähnlich wie im östlichen Asien, in niedrigeren Breiten ein- tritt, als an der Westküste, kommen meist dieselben oder mit einander nahe verwandte Pflanzen, wie in Europas und Asiens höchstem Norden vor. Uebersichtlich dürste noch zu bemerken sein, wo die Zonen oder Gürtel liegen, in welchen besonders die Pflanzeil gedeihen, von welchen der Mensch sich nährt. Island und Grönland haben keine Brodpflanzen mehr, in Skandinavien reichen Gerste und Kartoffel bis zum 70° hinauf. Wir unterscheiden in Europa und Afrika füllf Gürtel: 1 ^ vfos fttv Mstvivrt V.-... Ca *7all .. 1 2 3 4 5) der Gürtel für Gerste und Hafer von 60—70" n. B.; des Roggens 48—60"; des Weizens 30—48° und darüber hinaus; der Dattel 15—30"; - des Reis, Mais, Bains, Maniok, Pisang, der tropische Gürtel 13" südl. Br. bis 15" n. Br. 'Natürlich variiren diese Verhältnisse nach Höhe und Tiefe der Länder, nach ihrer Entfernung vom Meere :c. Will man die Brodpflanzen in zwei Hanptclassen bringen: tropische
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