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A. Europa.
des Apollo auf Delos bewahrt wurden. Themistokles war ähnlicher treu-
loser Absichten, wiewohl ohne Grund, verdächtig geworden; er mußte sein
undankbares Vaterland verlassen und fand eine ehrenvolle Aufnahme bei
den Persern. Ein furchtbares Erdbeben, welches in den letzten Jahren vor-
dem Ciinonischen Frieden Lakonien verwüstete und von einem Aufslande der
Heloten und Messeiner begleitet war, verbot überdies noch den Spartanern,
lebhaften Antheil am Kriege zu nehmen, so daß in Kurzem Athen das
Ziel aller seiner Wünsche, den Oberbefehl über die meisten griechischen
Staaten, glücklich errang. Die Seemacht der Athener war jetzt ohne Ver-
gleich die erste in Griechenland und setzte sie in den Stand, nicht allein
ihre Colonien und ihren Handel an den Küsten von Macedonien, Thracien
und des Hellesponts und Bosporus auszubreiten, sondern auch alle Griechen
Kleinasiens und der Inseln von sich abhängig und zinsbar zu machen; ein
Verhältniß, welches zwar durch die Siege der Athener herbeigeführt und
durch Aristides Weisheit befestigt und geordnet worden war, aber in der
Folge mit Unmäßigkeit und Herrschsucht benutzt, den späteren Sturz Athens
herbeiführte.
Mit der Macht und dem Reichthum blühten auch Künste und Wissen-
schaften herrlich in Athen auf und wurden vorzüglich vom Penkles gepflegt,
einem Manne, welcher blos durch die Ueberlegenheit seines Geistes, ver-
bunden niit Weisheit und Mäßigung, die sonst so wankelmüthigen und auf
ihre Freiheit eifersüchtigen Athener viele Jahre lang und bis zu seinem
Tode leitete. Bald nach den Perserkriegen erhob sich das griechische Theater
durch drei beinahe gleichzeitige Männer zu einer Höhe, welche es kaum bei
irgend einem anderen Volke je erreicht hat. Aeschjslos, 526 v. Chr.
zu Eleusis in Attika geboren (ein Zeitgenosse des größten lyrischen Dichters
der Griechen Pindar), focht mit in den Schlachten von Marathon und
Salamis; er ist der wahre Schöpfer der griechischen Tragödie zu nennen;
sieben Stücke sind uns von ihm geblieben. Er starb 456 v. Chr. zu
Syrakus, wohin er sich, mißvergnügt mit seinem Baterlande, zum Könige
Hiero begeben hatte. Der Name Sophokles bezeichnet den Gipfel der
dramatischen Kunst bei den Griechen. Sophokles war 496 v. Chr. geboren
und nach dem Siege bei Salamis als heranwachsender Jüngling einer von
denen, welche den Siegesreigen itnx die Trophäen jenes Tages führten.
Er erreichte ein Alter von 95 Jahren und zeichnete sich selbst neben Perikles
als Staatsmann und Feldherr aus. Von seinen zahlreichen Stücken sind
uns ebenfalls nur 7 geblieben. Der Jüngste der dreien, Enripides,
ward am Tage der Schlacht von Salamis geboren und starb lange vor L>o
phokles am Hofe des makedonischen Königs Archelaus, von Hunden zerrissen,
wie gewöhnlich erzählt wird. Neunzehn seiner Stücke sind uns übrig
geblieben. Treffliche Künstler unterstützten von der anderen Seite die
Prachtliebe des Perikles, welcher Athen mit allen jenen herrlichen Werken
der Baukunst zierte, wovon noch jetzt die wenigen Trümmer bewundert
werden, und welche alles dasjenige an Schönheit übertrafen, was das un-
gleich mächtigere Rom in vielen Jahrhunderten zu schaffen vermochte. Die
Leitung dieser Werke führte meistens Phidias, dessen Statuen viele
Tempel, vorzüglich den der Minerva in der Burg und den des Jupiter zu
Olympia, zierten. Andere Gebäude wurden mit den trefflichen Gemälden
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