374
Italien.
Besitzer von Grund und Boden sind, so wie Unwissenheit, lassen die
Neapolitanische Industrie sich nicht erheben. Die allgemeine Bildung
ist hier wohl kaum so hoch als im Kirchenstaate und das Schulwesen
in elendem Zustande; nur die weniger großen Städte haben höhere
Unterrichtsanstalten, von denen die Wissenschaften einigen Nutzen ha-
den. In den südlichen Küstengegenden sind einige Ortschaften von
Griechen bewohnt und noch größer ist daselbst die Zahl der Alba-
nier, beide aus den Türkischen Staaten eingewandert, die sich zum
Theil noch zur Griechischen Kirche bekennen, während die Römisch
katholische Religion mit 21 Erzbischöfen, 114 Bischöfen, 27,600 Welt-
geistlichen, 16,600 Mönchen und Nonnen (1824) die herrschende ist.
Die Zahl der E. ist im ganzen Staate 7£ Mill., von denen auf der
Halbinsel 5,750,000 leben. —• Nach dem Ende des Weströmischen
Reiches ward das jetzige Neapel von Ostgothen, seit 553 von den
Griechischen Kaisern und seit 589 zum Theil von Longobar-
den erobert; späterhin setzten sich auch Araber fest. Es entstanden
kleine unabhängige Freistaaten (Neapel, Gaeta) und Herzogthümer
(Tarent, Capua, Benevent). Normänner landen im Xi. Jahrh.
und erwerben sich im Kampfe gegen die Araber ein Gebiet. Einer ihrer
Anführer, Robert Guiscard, nimmt 1053 Apulien u. Kalabrien
als Herzogthum vom Papste zu Lehn. Roger Ii. erwirbt mehre der
kleinen Staaten und Sizilien; er nennt sich 1130 König beider
Sizilien. Nach dem Erlöschen des Normännischenstammes(1189)
folgen Könige aus dem Stamme der Hohenstaufen, deren letzter,
der junge Conrad in, 1268 von Karl von Anjou hingerichtet
wurde. Nachdem Karls männliche Nachkommen ausgestorben waren,
erhielt Neapel Könige aus dem Hause Aragon, Navarra und
Balois, bis es 1503 unter Ferdinand dem Katholischen an Spa-
nien gelangte. Nach Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs ward
es eine Besitzung des Hauses Österreich (1713), und seit 1736 wie-
der des Spanischen Jnfanten Karl, der, als er 1759 den
Spanischen "Thron bestieg, Neapel seinem Sohne als auf ewige Zeiten
von Spanien getrennt, überließ, welcher als Ferdinand Iv. bis
1825 regierte. Im Jahre 1799 eroberten es die Franzosen, u. mach-
ten das Land zur Parthenopeischen Republik, gaben es aber
1801 seinem alten Herrn zurück, eroberten es 1805 wiederum, und
jetzt ward Napoleons Bruder, Josef, König (1806), dem 1808
der damalige Großherzog von Berg, Murat, unter dem Na-
men Joachim folgte. Dieser kämpfte noch 1815 gegen Österreich,
mußte sein Reich aber verlassen und Ferdinand kehrte zurück, dem 1825
sein ältester Sohn, Franzi., geb. 1777, folgte. Nachdem die im
Jahre 1820 durch eine Revolution eingeführte konstitutionelle Verfas-
sung durch ein Österreichisches Heer 1821 wieder abgeschafft ist und die
alten Reichsstände längst vergessen sind, regiert der König unumschränkt;
jedoch besteht nach der Constitution von 1821 ein Staatsrath
(Consulta) von 16 Neapolitanern und 8 Sizilianern, die vom Könige
gewählt und deren Gutachten wichtige Angelegenheiten vorgelegt wer-
den. Das Ministerium ist höchste Verwaltungsbehörde. Die Ju-
stizverfassung ist neu geordnet. Es giebt einen obersten Gerichtshof
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Neapel_von_Ostgothen Robert_Guiscard Conrad Karl_von_Anjou Karl Karls Neapel_Könige Ferdinand Karl Ferdinand_Iv Ferdinand Napoleons Napoleons Josef Murat Joachim Ferdinand Ferdinand Franzi
464 Frankreich.
4400e., in sehr reizender Gegend, Wollfabriken; mehr als 20 Mineral-
quellen. Bareges, ein Flecken in einem tiefen Thale, und Laurerers,
ein Dorf in einer kahlen Felfengegend, alle drei berühmte Brunnenörter.
— Lampan am Adour in dem schönen Lampaner Thale, 4200e. Be-
rühmte Marmorbrüche, Tropfsteinhöhle, und das Dorf Savarine, in des-
sen Nahe merkwürdige Wasserfalle, deren einer, 1266 F. hoch, von steiler
Felsenwand herabstürzt. — s Argeles am Gave depau im reizenden Thale
Llavedan, loooe.—Lourdes, 3200e. Fort, Staatsgefangniß. Marmorbrüche.
Xxxiii. Navarra u. Bearn. Zn S. sind die höchsten Pyrenäen;
der Monr du Midi; nach N. zu geht der Boden zu völliger Ebene über;
der Boden theils fruchtbar, theils Sand und Heide. Der Adour nimmt
den Gave de pau und Gave d'gleron auf; die Bidassoa, Eränzfluß
gegen Spanien. Wein, Kastanien, Obst, Mais, große Fichtenwaldungen,
Gallapfel, Viehzucht, Maulthiere, Schweine, Baren; Eisen, Kupfer,
Blei, Steinkohlen, Marmor. Weberei. Bearn, das Erbland Hein-
richs Iv., der auch Navarra erbte, kam mit diesem 1589 an Frankreich.
85) Dep.der Niederpyrenäen. — -span am Gave depau, 12,000e.
Schloß, in welchem Heinrich Iv. 1553 geboren, mit einem öffentlichen
Parke. Akademie, Bibliothek, Weinbau, Moll- und Leinewandfabriken.
Handel mit Schinken und Gansekeulen, die aus dieser Gegend sehr ge-
schätzt sind. Geburtsort des Königs v. Schweden, Karl Johann.— Bei
der Stadt ponrae und dem Flecken Auberrin, wachst besonders schöner
Wein. — ff Bayo,ine am Adour und Nive, 14,500 E., stark befestigt.
Hafen/ Citadclle, Arsenal, Schiffswerfte, Schifffahrtsschule, Münze,
altes und neues Schloß. Crémor Tartari-, Chocvlade- u. a. Fabriken,
lebhafter Handel. Bayonnett erfunden 1679. Friede mit Spanien 1563.
Vertrag über die Abtretung Spaniens in dem jetzt abgebrannten Schlosse
Marrac 1808, 5. Mai.— In der nahen Bidassoa, deren Mündung Granz-
punkt gegen Spanien ist, liegt die durch den Pyrenäischen Frieden (1659)
bekannte Fasaneninsel, welche ohne Einwohner ist und zu keinem Staate
gehört. — Sr. Jean de <nz a. d. Nivelle, 2600e. Hafen.— fforrhez,
7000 E. Zubereitung der berühmten Bayonner Schinken. Schlacht 1814.
— Salies, 6500 E. Salzquellen. — ffmaulcon, 1100 E. — Laruns
und Cambo, zwei durch Mineralquellen bekannte kleine Örter.— ff Die-
ron, 6000e. Papierfabriken, Holz- und Wollhandel. Weinbau, Korkei-
chen. — Sr. Jean pied de Porr an der Nive und einer der Hauptpyre-
naenstraßen nach Pamplona, 3600e.
Xxxiv. 86) Rorsika. — Dep. gl. n. Siehe Italien.
Das Brittische Reich.
Größe — 5700 (nach alteren Angaben 5546) Q. M. Vorgebirge
Lizard (Liffert) in Sw. — 49° 54', Vorgebirge Duncanöby
(Donkensbei) die N. Spitze von Schottland = 58° 34' N.; die nörd-
lichsten
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Karl_Johann Karl Johann Jean_de_
466
Brittisches Reich.
aus Jütland und Deutschland zu Hülfe. In verschiedenen Zügen gin-
gen diese seit 449 nach England, widerstanden den Kaledoniern, blieben
aber im Lande und stifteten 7 Königreiche; nur Wales konnten sie
den Urbewohnern nicht entreißen. Schon seit 597 breitete sich das
Christenthum unter ihnen aus. Egbert, König v. Westsex, verei-
nigte die 7 Staaten 827 zu einem Reiche; Alfred der Große
(b 900), der sich um die Cultur des Landes hoch verdient machte,
nannte sich zuerst König von England, seine Nachfolger späterhin
Könige von Großbritannien (im Gegensatz von Kleinbri-
tannien, dem jetzigen Bretagne in Frankreich, wohin beim Vor-
dringen der Sachsen die alten Britten geflüchtet waren). Seit 832
beunruhigten die Normanner das Land, welches sie von 1013 bis
,1042 völlig beherrschten. Nach dem Aussterben des Sächsischen Königs-
stammes, unter welchem schon das Christenthum keine geringe Bildung
erzeugt hatte, eroberte Wilhelm, Herzog von der Normandie,
das Land, 1066. Eine neue Dynastie kam mit Heinrich Ii. Plan-
tagen et aus dem Hause Anjou 1154 auf den Thron. Irland
wurde 1172 erobert. Unter dem schwachen Johann erwarben sich die
Stände das erste Grundgesetz der Englischen Verfassung, die magna
Charta (great charter), 1215, und 1265 werden zuerst Abgeord-
nete der Städte zum Reichstage berufen. Wickleff's (geb. 1324) Leh-
ren fruchteten so, daß man schon 1406 an die Einziehung aller geist-
lichen Güter dachte. Eduard I. (s- 1307) eroberte 1282 Wales
und ernannte seinen Erbprinzen zum ersten Prinzen von Wales.
Eduard Hi. (1327 —1377) eroberte auf eine Zeit einen großen Theil
von Frankreich. Seit 1453 wüthete ein fürchterlicher Bürgerkrieg zwi-
schen dem Hause Lancaster und Tudor (Krieg der weißen und
rothen Rose) bis endlich Heinrich Vii. (Tudor) 1485 den Thron
bestieg. Glänzende Regierung Elisabeth's (1558 —1603), unter
welcher der Grund zu Englands Gewerben, Handel und Seemacht ge-
legt ward. Sieg über die Spanische unüberwindliche Flotte 1588;
Niederländische Weber seit .1567 (schon Eduard Iii. verbot die Einfuhr
ausländischen Tuches); Erfindung des Strumpfwirkerstuhls 1589; erste
Verfertigung der Kanonen und des Pulvers 1557, des Glases 1567;
Bergbau 1561; Negerhandel 1562; Türkische Handelsgesellschaft 1578;
Drake's (Drehke) Erdumsegelung 1577; erste Fahrt nach Ostindien
1591, Ostindische Compagnie 1600. Es folgte das Haus Stuart
1603—'1689, dessen Regierung durch Bürgerkrieg (Karli. enthauptet
1649, Cromwell Protector 1653) unterbrochen und durch Vertreibung
Jakob's Ii. geendigt ward. Durch die Bill of rights ward die Na-
tionalfreiheit neu begründet, und Wilhelmiii. v. Nassauoranien
auf den Thron gerufen, 1689 —1702. Ihm folgt Anna, Jakob's Ii.
Tochter, und nach ihrem Tode (1714) erhält das Haus Braun-
schweig Lüneburg die Krone. Unter Georg I. (-s 1727), Georg Ii.
(-j-1760) und Georg Iii. (j-1820) errang der Staat seine meisten Co-
lonien, besonders Ostindien feit 1757, und damit seinen unermeßlichen
Handel und seine mächtige Größe. Schon 1707 ward Schottland und
1801 auch Irland mit England zu einem Reiche unter einem
Parlamente vereinigt. Auf Georg Iv., geb. 1762, schon 1811 Prinz
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Egbert Wilhelm Heinrich_Ii Heinrich Johann Eduard_I. Eduard_Hi Eduard Heinrich_Vii Heinrich Eduard_Iii Eduard Karli Cromwell Wilhelmiii Georg_Ii Georg_Iii Georg_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Westsex England Frankreich Sachsen Wales Wales Frankreich Englands Niederländische_Weber Ostindien Ostindische Ostindien Schottland Irland England
356
Italien.
Iii. Herzogthum Parma.
Größe 107q. M. Gränzen in N. das Österr. Italien, in
W. der Sard. Staat, in S. Toskana, in O. Modena. Eine fruchtbare
Ebene an der S. Seite des -Po, die sich gegen S. zu Hügeln und zum
Kamme der Apennin e n erhebt, unter denen in So. der Alpe di
Succisio — 6200g., in S. der Orsaro — 5600g., in W. der
Pen na — 5300g. Das Gebirge sendet nur kleine glüsse, die aber,
wie alle Appenninenflüsse, trübes Wasser haben, als die Trebbia,
Nura, Parma, Enza, Gränzfluß gegen Modena, und den Taro
zum Po hinab. Boden und Produkte sind wie in der Lombardei, je-
doch kein solcher gabrikfleiß und Verkehr; es fehlen hier die Kanäle
und guten Landstraßen. Ackerbau und Viehzucht sind bedeutend;
auch der Bergbau in den Apenninen liefert Eisen und Kupfer.
Reiche Erdölquelle beim Dorfeamiand. Die E. — 430,000, sind ka-
tholisch. — Im Mittelalter waren die berühmten gamilien der Este
und Visconti Herren des Landes, bis der Papst Paul Iii. dasselbe
1543 zum Herzogthum erhob und seinen Sohn Peter garnese da-
mit belehnte, dessen Nachkommen 1731 ausstarben. Darauf ward der
Znfant Carlos von Spanien Regent, bis Kaiser Karlvi. und
der König v. Sardinien das Land erhielten (1733). Im Aach-
ner grieden, 1748, ward es wieder dem Spanischen Jnfanten Phi-
lipp zu Theil. Nach dessen Sohnes Tode nahm es grankreich 1802
in Besitz, bis es durch den Wiener Congreß 1814 der Gemahlin Na-
poleons, Marie Luise, übergeben wurde. Nach ihrem Tode erhält
es der jetzige Herzog von Lucca, welcher dann Lucca an den
Großherzog von Toskana und den Herzog v. Modena, die Böhmischen
Güter aber an den Herzog v. Reichstadt abtreten wird.
Das Land besteht eigentlich aus drei Herzogtümern: 1) Parma
mit 8 Distrikten, 234,ooo €. — Parma am Flusse gl. M., 30,000 E.
ist Residenz. Appellations- u. Revisionshof, Tribunal. Bischof. Univer-
sität, gestiftet 1423, Akademie der Künste, Museum und Bibliothek, bo-
tanischer Garten u. a. wissenschaftliche Anstalten, Ritterakademie. Be-
rühmte Druckerei Bodoni's, der in 155 Sprachen und 215 verschiedenen
Schriften druckt. Parma ist seiner Größe nach schlecht bevölkert und viele
seiner Pallaste sind verödet. Der große Dom ist sehenswerth, so wie die
Johanniskirche, der Pallast Farnese mit dem jetzt nicht mehr gebrauchten größ-
ten Schauspielhause Italiens, 350f. lang, welches 9000 Menschen fassen
soll. Seiden - u. a. Fabriken. Vor der Stadt der Pallast Giardino.
Sieg der Franzosen über die Österr. 1743. — Lastet Guelfo. Prächtige
Brücke. — Lustschloß Lolorno. — Borgolaro, Sitz eines Tribunals. —
2) piaccnza mit 5 Distrikten, 174,000 E.— piacenza am Po, 16,000e.
Die Stadt hat bedeutenden Umfang und schöne Straßen, ist aber men-
schenleer. In der Citadelle ist Österreichische Besatzung, da die Stadt
durch ihre Brücke über dem Po und ihre Lage in militairischer Hinsicht
wichtig ist. Das Schloß, zum Theil verfallen, der Pallast des Gouver-
neurs. Bischof. Bibliothek, botan. Garten. In der Nahe das Schlacht-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Succisio Peter Carlos_von_Spanien Karlvi Marie_Luise Guelfo Lustschloß_Lolorno
Schottland. Hebriden. 501-
von Rothsay.— Arran mit merkwürdigen Höhlen und Heldengräbern der
Vorzeit, einst der Sage nach Ofsians Aufenthalt, — 12 Q.m. 7000e.
Man findet Achat, Kristall und Topase. Der Hafen ^amlafh.
L. Mirrelfchorrland.
a) Im Niederlande:
20) Angus.— Forfar ist die Hauptstadt, 5300 E.— Dundee (döndi)
am Tay, der hier Zm. breit ist, 32,oooe. Hafen. Wichtige Leinen-, Se-
geltuch- und Baumwollweberei, Zwirnmühlen, lebhafter Seehandel, Fisch-
fang; 2leuchtthürme.— Glammis am Deane (dihn), Flecken und Burg,
in welchem König Maleolm Ii. 1534 ermordet wurde.— An der Küste,
fast dem Hafenorte Arbroach (arbrohd), 6000 E.> gegenüber, der merkwür-
dige Leuchtthurm auf Bellrock, eine der kühnsten Werke der Baukunst.—
Monrrofe, 9500 E. Hafen, einige Fabriken, Salmenfang, Getreidehandel,
Wallfifchfang.
21) Rinkardine oder Mearns (mörns). Steile Felsenufer, kahle
Heidberge, einzelne Fischerdörfer.— f Sronehaven, 1800e. Salmenfang.
Herrliche Ruine der Burg Dunnorrcr.
22) Aberdeen (ebrdihn). In O- das Grampiangebirge. — f New
(nju) Aberdeen am Dee, 30,000 E. Universität mit zwei Cvllegiengebau-
den, deren eins in Old Aberdeen ist, 1593 gestiftet, beide mit etwa 500stu-
denten. Medizinische Gesellschaft; schöne Irrenanstalt. Hafen, lebhafter
Handel, bedeutende Baumwoll-, Woll- und Strumpfweberei. Eisengieße-
reien, Wallfischfang, starker Lachsfang, Ausfuhr von Granit, besonders nach
London. Der Hafen wird durch einen 1200 F. langen, 60 F. breiten Damm
von Granitquadern geschützt.— Old Aberdeen, ^Stunde vom vorigen,
am Don, 3500e. Das hiesige Universitatscollegium iß 1494 gestiftet.—
pererhead (piterhedd), 6000e. Hafen.
b) Im Hochlande:
23) Banff an der Küste. Der Lairngorm im Grampian Gebirge.
Hauptstadt gl. R. Hafen, 4000e. Baumwoll-und Leineweberei. Fisch-
fang.— Fochabers am Gpey, 1000 E. Prachtvolles Schloß des Herzogs
von Gordon.— Garmourh, Hasen an der Mündung des Spey, 1500e.
Wichtiger Holzhandel.
24) Murray (murreh) in W. des Spey. — felgin, Hafen, 5000e.
Wichtige Viehmarkte.
25) Nairn mit der Hauptstadt gl.r., 2000e. Fischfang.— Lullo-
den, Niederlage des Prätendenten 1746.
26) perrh, vom Tay durchströmt. Der Berg Lawers. Viele Was-
serfalle, Seen und schöne Thaler. In W. Riederland: perrh am Tay,
20,000 E. Große Caferne für 40o0mann. Gesellschaft für Wissenschaften
und Alterthümer. Fabriken und Handel.— Rinroß, 5000e. Baumwoll-
en d Le-ineweberei. Dabei der See ^even, 3m. im Umfange, mit In-
seln, auf deren einer Ruinen einer alten Burg, in welcher Maria Stuart
einst gefangen saß. — Im Dorfe Scone der Krönungspallast der ehemal.
Könige von Schottland, in welchem der Prätendent noch 1745 Hof hielt.—
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Extrahierte Personennamen: Rothsay L._Mirrelfchorrland Angus Gordon Murray W._Riederland Große_Caferne Maria_Stuart Maria
132
A. Europa.
Nachfolger Konrads, Friedrich I., 1152—90, ausgesöhnt schien, ruhte der
Streit eine Zeit lang, und Heinrich half dem Kaiser ritterlich seine Händel
mit den mächtig gewordenen italienischen Städten verfechten. Aber eben
hier entspann sich über die reiche Erbschaft der toscanischen Gräfin Mathilde,
auf welche auch Heinrich Ansprüche hatte, ein neuer und heftiger Streit,
welcher damit endete, daß Heinrich der Löwe, von seinen Feinden über
wältigt, aller seiner Länder beraubt, schwören mußte, Deutschland 3 Jahre
lang zu meiden. Auch nachdem diese verflossen, kämpfte er vergeblich den
Rest seines Lebens, um wenigstens seine Erbländer wieder zu erlangen.
Friedrich I. aber, nach einer höchst thatenreichen und glänzenden Regierung,
beschloß sein Leben auf einem Kreuzzuge, wo er, indem er versuchte, in
Cilicien (Kleinasien) durch den Kalhkadnns zu reiten, ertrank. Unter dem
Namen Friedrich der Große, auch Barbarossa (Rothbart), lebt er noch
im Andenken des Volkes, und viele Trümmer von herrlichen Palästen und
Burgen, sowie mancherlei abenteuerliche Sagen sind die Zeugen seiner
Macht und des hohen Ansehens, das er erworben. Heinrich Vi., sein
Sohn, 1190—97, benutzte mit zu wenig Mäßigung die ihm vom Vater
angestammte Macht; ganz ernstlich dachte er daran, die deutsche Königs
würde in seinem Hause erblich zu machen, reizte aber dadurch nur noch
mehr den Haß der Päpste und bereitete, wie einst Heinrich Iii., seinem
Sohne eine unglückliche Regierung. Er erweiterte die Macht seines Hauses
durch seine Heirath mit Constantia, Erbin von Neapel und Sicilien, über
wand mehrere Kronprätendenten in Sicilien und sicherte durch seine Strenge
und Grausamkeit seinem unmündigen Sohne Friedrich den unbestrittenen
Besitz jener Länder. Sein Sohn Friedrich Ii., 1197—1250, mußte zeit-
lebens für die Anmaßungen seines Vaters büßen. Die deutschen Fürsten,
vom Papste aufgereizt, wollen einen anderen König wählen, zerfallen aber bei
der Wahl, und so wird Philipp von Schwaben von einigen, Otto Iv. von
Baiern von anderen ernannt, welche nun bis zum Tode Philipps, der
1208 von Otto von Wittelsbach ermordet wird, Deutschland mit Kampf
und Blut erfüllen. Unzufrieden mit Otto, führt der Papst nun selbst den
jungen Friedrich Ii. auf den Thron, welcher dafür einen Kreuzzug ver-
sprechen muß. Aber selbst die endliche, obgleich lange verzögerte Erfüllung
dieses Versprechens kann den wieder erwachten alten Haß der Päpste gegen
die Hohenstaufen nicht versöhnen. Friedrich wird in den Bann gethan,
weil er zögert, und bleibt im Bann, weil er ohne Blutvergießen das schon
verlorene Jerusalem durch Tractate wieder in die Gewalt der Christen
bringt. Da die deutschen Fürsten dem Kaiser treu bleiben, wird der eigene
Sohn Friedrichs, Heinrich Vii., zur Empörung verleitet; und als Friedrich
diesen überwunden und gefangen gesetzt und auf einem Reichstage zu
Mainz 1235 den Welfenstreit endlich dadurch beendigt, daß er dem Sohne
Heinrichs des Löwen, Otto dem Kinde, seine Erbländer Braunschweig und
Lüneburg zurückgiebt, läßt der Papst 1246 durch einige geistliche Fürsten
einen Gegenkönig, Heinrich Raspe von Thüringen, ernennen, welcher aber
nach einigen Monaten stirbt. Nun bietet der Papst die deutsche Krone
eine Zeit lang vergebens aus, bis endlich ein unbedeutender Jüngling,
Wilhelm von Holland, sie 1247 annimmt, ohne jedoch den mindesten Ein-
fluß in Deutschland gewinnen zu können. Friedrich Ii. aber, nachdem er
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Konrads Friedrich_I. Friedrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich_Ansprüche Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Barbarossa Barbarossa Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Iii Heinrich Constantia Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrichs Heinrich_Vii Heinrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Otto Heinrich_Raspe_von_Thüringen Heinrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Kleinasien Neapel Sicilien Sicilien Baiern Deutschland Friedrichs Mainz Braunschweig Holland Deutschland
Vii. Deutschland.
133
vergeblich Alles gethan, um vom Banne befreit zu werden, ja selbst sich
vor einem Concilium über seinen Glauben gerechtfertigt hat, stirbt 1250,
ahrscheinlich an Gift, zu Fiorentino (Italien). Sein wackerer Sohn
Konrad Iv., schon König von Italien, kann wegen Feindschaft des Papstes
nicht zur deutschen Krone gelangen und stirbt 1254 an Gift, als er eben
im Begriff war, nach Deutschland abzugehen. Der ohnmächtige Wilhelm
stirbt 1256 im Kampfe mit den Friesen. Noch aber lebt ein Hohenstaufe,
der junge Konradin von Schwaben, Sohn Konrads Iv.; auch dieser mußte
auf Anstiften der Päpste, als er sein Erbe Neapel von dem Usurpator
Karl von Anjou wieder erobern wollte, auf dem Blutgerüste 1268 sterben.
Kein deutscher Fürst mochte unter solchen Umständen die Kaiserkrone
erwerben, und so ward sie zu gleicher Zeit von einer Partei dem Herzoge
Richard von Cornwallis, von einer anderen dem Könige Alphons von
I I Fw
nach dieser bloß politischen
;iten Deutschlands, so ve:
Deutschland
unsere Aufmerksamkeit. Es war nunmehr gänzlich entschieden, daß Deutsch-
land ein Wahlreich sei. Seit dem Aussterben der Karolinger war das
Wahlrecht häufig in Ausübung gekommen, und wenn auch das Uebergewicht
einer Familie eine Zeit lang den Thron sich anzueignen schien, so fanden
sich doch immer Gelegenheiten genug, wo auch die mächtigsten Kaiser die
Gunst der Fürsten nachsuchen mußten, um sich selbst zu erhalten und die
Wahl auf ein Mitglied ihrer Familie zu leiten. Der Kampf der Heinriche
mit den Päpsten und der noch ausgedehntere der Hohenstaufen mit den
Welsen und den Päpsten gab den deutschen Fürsten die schönste Gelegenheit,
erst ihre Lehne erblick in ihren Familien zu machen und dann nach und
nach eine beinahe vollkommene Souveränetät in ihren Ländern zu erhalten.
Die Fürsten gewannen unaufhörlich, die Könige verloren immer mehr von
ihren Rechten, und nach und nach verlor sich auch immer mehr der Antheil,
welchen ehemals alle Fürsten und Edle an der Wahl der Könige gehabt,
und diese war gegen das Ende dieses Zeitraumes einzig in die Hände
weniger mächtigen Fürsten, unter welchen die drei Erzbischöfe von Mainz,
Trier und Köln obenan standen, gerathen, so daß kaum hundert Jahre
Einrichtung
werden konnte.
on
anderen
Seite hatten diese großen Kämpfe
Deutschland in allen seinen Theilen mit Blut überschwemmt, und nur feste
Mauern gewährten den Bewohnern einige Sicherheit. So mehrten sich
die Ritterburgen auf allen Höhen, zur nämlichen Zeit, als auch die Städte
zu ihrer Sicherheit sich immer besser verwahrten und mit gewaffneter
Hand ihr Eigenthum vertheidigen lernten. Zahlreich und fest waren schon
damals Deutschlands Städte: Handwerke und Handel blühten mitten unter
den Unruhen erfreulich auf, und die festgeschlossenen Innungen, Zünfte und
Gilden'nährten den Gemeingeist und den kriegerischen Sinn. Weil aber außer-
halb der Städte Krieg und unaufhörliche Fehden des Adels alle Land-
straßen unsicher machten und das theuer erkaufte Geleit der Fürsten den
friedlichen Kaufmann nur sehr unvollkommen schützte, so dachten die mäch-
tigeren Städte bald auf ein Mittel, sich selbst Sicherheit zu schaffen. So
enfftand im 13. Jahrh, der rheinische Bund, eine Verbindung der
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iv. Konrad_Iv. Wilhelm Konradin_von_Schwaben Konradin Konrads_Iv. Konrads_Iv. Karl_von_Anjou Karl Richard_von_Cornwallis Alphons_von
I
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Italien Deutschland Deutschlands Deutschland Mainz Deutschland Deutschlands
436
À. Europa.
sie glückliche Zeiten verlebten. Aber nach dem Tode Konrads, Sohns
Friedrichs Il, riefen die Päpste, ewige Feinde der Hohenstaufen, den Karl
von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen, welcher auch den Vor-
mund des jungen Conradin, Manfred, der sich selbst zum Könige aufge-
worfen, besiegte und das Reich in Besitz nahm. Conradin, der letzte
Sprößling jenes edlen Haches, als Kind in Deutschland erzogen, kam mit
einem Heere nach Italien, um sein unbestreitbares Recht zu behaupten;
aber in der Schlacht bei Aguila oder Tagliacozzo 1268 gefangen, ließ der
unedle Sieger ihn 1269 zu Neapel enthaupten. Vor seinem Tode hatte
er seinen Verwandten Peter, König von Aragon zum Erben ernannt, und
dieser entriß auch Karl glücklich Sicilien, nachdem alle Franzosen auf
dieser Insel am 30. März 1282 (die sicilianische Vesper) waren ermordet
worden. Bis 1442 blieben beide Länder getrennt, wo Alphons V. von
Aragon nun auch Neapel erwarb. Nach seinem Tode wurden sie wieder
getrennt; sein Bruder Johann Ii. erbte Sicilien, und von diesem erbte es
Ferdinand der Katholische von Spanien. Neapel aber fiel Ferdinand, einem
natürlichen Sohne Alphons V. zu; doch wurden seine Nachfolger von Fer-
dinand dem Katholischen vertrieben, und so blieb das Reich beider Si-
cilien von 1504 an zwei Jahrhunderte hindurch bei Spanien mid wurde
von Vicekönigeu regiert.
Wichtiger, als diese zunr Theil unbedeutenden politischen Angelegen-
heiten, ist die Betrachtung des Wiederauflebens der Künste und Wissen-
schaften in Italien, wo sie nach langen Jahrhunderten der Barbarei zuerst
wieder eine günstige Aufnahme fanden und besonders im 15. und 16.
Jahrhundert im herrlichsten Verein, wie in keinem anderen Lande Europas,
blühten. Wir geben also hier eine kurze Uebersicht der italienischen
Kunst und Literatur, welche wir, um Unterbrechungen zu vermeiden,
gleich bis auf die neueste Zeit hinabführen.
Kunst.
Die künstlerischen Unternehmungen, welche, unabhängig von den groß-
griechischen Colonien, in Italien zur Ausfiihrunz kamen und dem Volke der
Etrusker angehören, bereiteten zunächst den Boden vor, auf welchem nach-
mals sich die römisch-griechische Kunst in ihrem selbstständigen Glanze
entfaltete. Besonders berühmt sind die in Thon und Bronze gearbeiteten
Bildwerke der ettuskischen Künstler, ihre Gräber und manche Bauwerke.
Mit Roms steigender Macht stellte sich das Bedürfniß des künstlerischen
Schmuckes ein, wozu die hoch ausgebildete Kunst der Griechen ebenso wür-
dige als glanzvolle Formen lieferte. So entwickelte sich erst bei den Rö-
mern Liebe zur Kunst und Geschmack; ihre wichtigsten Leistungen erblicken
wir in der Architektur, deren Blüthe in das Zeitalter des Julius Cäsar
fällt. An die Stelle der älteren etruskischen Meister traten später griechische
Bildhauer und übersiedelten seit dem letzten Jahrhundert v. Chr. die Rach-
blüthe der griechischen Sculptur nach Rom, wobei sich eine eigenthümliche
römische Behandlungsweise der Kunst entwickelte. Nach der ersten Hälfte
des 2. Jahrhunderts n. Chr. sank die Kunst erst allmälig, dann immer
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Extrahierte Personennamen: Konrads Friedrichs Karl
von_Anjou Karl Ludwigs Manfred Aguila Peter Karl Karl Alphons_V._von
Aragon Johann_Ii Johann Ferdinand Ferdinand Ferdinand Alphons_V. Julius_Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Europa Friedrichs Deutschland Italien Neapel Aragon Sicilien Neapel Sicilien Spanien Neapel Spanien Italien Europas Italien Rom
Ix. Italien.
451
laßten. Neapel war Ende des 15. Jahrhunderts im Besitz Alphons Ii.
vom arragonischen Stamme; Sicilien gehörte Ferdinand' dem Katholischen:
die Rechte aber des früher (1414) ausgestorbenen Hauses Anjou waren
auf die Grafen der Provence und nach deren Absterben auf Ludwig Xi.,
sich r
König von Frankreich, übergegangen. Der Sohn dieses letzteren, Karl
Viii., aufgemuntert von Ludovico Moro, der sich durch Ermordung seines
Neffen zum Herzog von Mailand gemacht, beschloß, jene alten Rechte gel-
tend zu machen. Er zog ohne Widerstand mit einem Heere durch Italien,
und Neapel öffnete seine Thore 1495. Allein schon 8 Tage nachher mußte
er den Rückzug antreten. Diese kühne Unternehmung hatte alle Feinde
Frankreichs geweckt: Kaiser Maximilian und die Venetianer sammelten ein
Heer in Oberitalieu, Ferdinand von Spanien bedrohte die Grenzen Frank-
reichs, und Karl Viii. mußte sich glücklich schätzen, sich nach Frankreich
durchzuschlagen; die zurückgelassenen Garnisonen.gingen in kurzer Zeit ver-
loren. Sein Nachfolger Ludwig Xii., welcher längst verjährte Rechte auf
Mailand hatte, eroberte 1499 dies Herzogthum; der Usurpator Ludovico
Moro wurde von reu Schweizern ausgeliefert und starb 1510 im Ge-
fängniß. Nun hoffte Ludwig Xii. auch Neapel zu erobern. Er verband
deshalb mit Ferdinand dem Katholischen und verabredete eine Theilung
der zu machenden Eroberungen. Kaum aber hatte Ludwig dies Unter-
nehmen ausgeführt und Friedrich Iii. von 'Neapel abgedankt, als die Spa-
nier über die Theilung Streit erheben und unter ihrem großen Feldherrn
Gonsalvo von Cordova, 1501 —1503, den Franzosen ganz Neapel wieder
entreißen. Bald daraus, 1508, vereinigten sich der Papst Julius Ii., der
Kaiser Maximilian, Ferdinand von Spanien und Ludwig Xii. gegen die
wegen ihres Stolzes allgemein verhaßten Venetianer: dies war die sogenannte
Ligue von C am brav, die erste politische Verbindung dieser Art im
neueren Europa. Auch diesmal griff Ludwig zuerst an; allein kaum hatte
er einige Vortheile errungen, als seine sämmtlichen Verbündeten sich mit
den Venetianern vertrugen und in der von Julius Ii. gestifteten liga snnta
sich gegen Ludwig vereinigten; auch Heinrich Viii. von England, die Ve-
netianer und die Schweizer traten diesem neuen Bunde bei, welcher die
Absicht hatte, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. Und diesen Zweck
erreichten sie auch vollkommen: die Schweizer setzten den Maximilian Sforza,
von dem alten Fürstengeschlechte, 1511 auf den Thron von Mailand, und
auch Genua warf das französische Joch ab. Ganz Italien war für Ludwig
verloren. Der Kampf erneuerte sich und ward anhaltender und hartnäckiger
unter Franz I-, welcher die ganze Zeit seiner Regierung hindurch nach dem
Besitz von Mailand trachtete. Er siegte 1515 bei Marignano über die
bis dahin unüberwindlich geachteten Schweizer, und Maximilian Sforza
kehrte in den Privatstand zurück. Als aber Karl V. deutscher Kaiser ge-
worden und die Eifersucht zwischen ihm und Franz I. den Krieg entzündet,
ward ^Mailand den Franzosen wieder entrissen und an Maximilians Bru-
der, Franz Sforza, zurückgegeben. Vergebens suchte Franz I. in eigener
Person Mailand wieder zu erobern; er wurde 1525 bei Pavia geschlagen
und gefangen genonunen und mußte als Gefangener nach Spanien wandern.
Die Siege Karls und die Gewaltthätigkeiten seines Feldherrn, des aus
französischen Diensten zu ihm übergegangenen Connetable von Bourbon,
29*
1 .
Ci
i
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Extrahierte Personennamen: Alphons_Ii Ferdinand Ludwig_Xi Ludwig Karl
Viii Karl Ludovico_Moro Maximilian Maximilian Ferdinand_von_Spanien Ferdinand Karl_Viii Karl Ludwig_Xii Ludwig Ludovico
Moro Ludwig_Xii Ludwig Ferdinand Ludwig Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Gonsalvo_von_Cordova Julius_Ii Maximilian Maximilian Ferdinand_von_Spanien Ferdinand Ludwig_Xii Ludwig Ludwig Ludwig Julius_Ii Ludwig Ludwig Heinrich_Viii Heinrich Maximilian_Sforza Maximilian Ludwig Ludwig Franz_I- Franz Maximilian_Sforza Maximilian Karl_V. Karl_V. Franz_I. Maximilians Franz_Sforza Franz Franz_I. Franz_I. Karls
Extrahierte Ortsnamen: Italien Neapel Sicilien Frankreich Mailand Italien Neapel Frankreichs Oberitalieu Frankreich Mailand Neapel Neapel Europa England Italien Mailand Genua Italien Mailand Maximilians Mailand Pavia Spanien Karls
452
A. Europa.
welcher, um seine Truppen zu bezahlen, 1527 Rom stürmen und plündern
ließ, wobei er selbst aber den Tod fand, hatten die Gemüther aller Ita-
liener ihm abwendig gemacht, und Franz hoffte in einem neuen Versuche
auf Mailand glücklicher zu sein, war es aber so wenig, daß vielmehr noch
Genua, welches seit 1527 wieder französisch geworden, durch den Seehelden
Doria befreit wurde und seine Unabhängigkeit bis 1797 behauptete. Mai-
land behielt beim Frieden 1529 seinen Herzog Franz Sforza. Als dieser
aber 1536 gestorben, erneuerte Franz I. seine Ansprüche und verband sich,
um seinem großen Gegner gewachsen zu sein, mit dem türkischen Sultan
Soliman Ii.; das erste Beispiel dieser Art, wenn man nicht dahin rechnen
will, daß schon der Papst Alexander Vi. mit Sultan Bajessid Ii. gegen
Karl Viii. in Unterhandlungen getreten war. Aber auch dieser anfänglich
glückliche Feldzug ward vereitelt, die Franzosen wurden wieder vertrieben,
und Karl gab 1540 Mailand seinem Sohne Philipp, dem nachmaligen
König von Spanien. Noch einmal, aber ebenso vergeblich, suchte Franz
von 1541—44 den Besitz von Mailand zu erringen, es blieb, sowie Nea-
pel und Sicilien, unter spanischer Herrschaft bis zu Ende des spanischen
Erbfolgekrieges. — Die übrigen wichtigsten politischen Veränderungen Ita-
liens im 16. Jahrhundert waren, daß die Familie Medici zu Florenz unter
dem Schutze Karls V. die Fürstenwürde erhielt, und Ferrara, nachdem das
Haus Este 1597 ausgestorben, als ein eröffnetes Lehn vom Papste einge-
zogen ward. Bis zum Jahre 1700 genoß Italien einer im Ganzen wenig
gestörten Ruhe; als aber in diesem Jahre Karl Ii. von Spanien gestorben
und Frankreich mit Oester-reich über seine Erbschaft in jenen langen Erb-
folgekrieg gerieth, ward auch das nördliche Italien dadurch beunruhigt, und
der österreichische Feldherr, Prinz Eugen von Savoyen, schlug die Franzosen
mehrere Male und vertrieb sie 1707 gänzlich aus Italien. Beim Frieden
zu Rastatt, 1714, erhielt Oesterreich, als seinen Antheil von der spanischen
Monarchie, Mailand, Mantua, Neapel und Sardinien, Sicilien dagegen
ward dem Herzoge von Savoyen, dessen Haus schon seit 1559 Piemont
besaß, mit dem Königstitel gegeben; doch mußte der neue König es bald
darauf, 1720, gegen Sardinien vertauschen, wovon er nun
Titel führte
Oesterr
behielt Neapel nur
1738
wiederum an
Stelle
a
nien gegen Parma und Piacenza abgetreten ward
1737 ausgestorbenen Medici trat der Herzog Franz Stephan von Lothringen
seitdem dieser
Toscana
Maria Theresia Kaiser geworden
neuere
gehabt
Ruhe Italiens
zösische Revolution unterbrochen
österreichische
Jahrhundert ward
welche
en zu Beherrschern
veranlaßte
nör
wovon
aber
Deutschland
e Aufzählung
unglückliche Italien von einem Ende bis zum anderen, vorzüglich
Schauplatz gewesen, haben
ausführlicher kennen gelernt
Frankreich
enüge daher
eme
fallen
ichtigsten Begebenheiten, welche in Italien vorge
von
e 1792
aus
Veränderungen, welche darin r
Wechselndem Erfolge
angen
Piemont
s'
Franzosen
Krieg
Savoyen
Oesterreich
einander folgten,
verbreiteten
1796
Buonaparte
Oberbefehl erhielt
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Franz_Sforza Franz Franz_I. Soliman_Ii Alexander_Vi Alexander Karl_Viii Karl Karl Karl Philipp Philipp Franz
von_1541—44 Franz Karls_V. Karls_V. Karl_Ii Karl Eugen_von_Savoyen Eugen Franz_Stephan_von_Lothringen Franz Maria Theresia Buonaparte
Extrahierte Ortsnamen: Europa Mailand Genua Seehelden
Doria Mailand Spanien Mailand Sicilien Ferrara Italien Spanien Frankreich Italien Italien Rastatt Oesterreich Mailand Mantua Neapel Sardinien Sicilien Savoyen Sardinien Neapel Piacenza Italiens Deutschland Italien Frankreich Italien