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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 18

1912 - München : Oldenbourg
18 Indischer Archipel. Die Inseln des Indischen Archipels liegen zu beiden Seiten des Äquators und bilden die Überreste einer natürlichen Brücke zwischen S.-Asien und Australien, über die hin wohl die Südsee-Jnseln bevölkert worden sind. Sie gliedern sich in folgende Gruppen: die G r o ß e n S u u d a i n s e l n, die K l e i n e n S n n d a -i n s e l n, die M o l u k k e n oder G e w ü r z i n s e l n und die Philippinen. Ihrer Gebirgsnatnr nach erscheinen die Inseln als eine Fortsetzung des hinterindischen Gebirgssystems, unterscheiden sich aber davon durch ihren Reichtum an Vulkanen. Infolge des gleichmäßig feuchtwarmen tropischen Seeklimas erzeugen sie Reis und Sago1), Kassee, Tee und Zucker; Pfeffer, Zimt, Gewürznelken und Muskatnüsse; Tabak, Kautschuk und Baumwolle. — Aus der reich entwickelten Tierwelt sind die menschenähnlichen Affen (Gibbon und Orang-Utan) und das zahlreiche Heer der Papageien zu erwähnen. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Malaien, die dem Moham-medanismus ergeben sind. Ihre Körpermerkmale sind: braune Hautfarbe, lockiger schwarzer Haarwuchs, schwarze Augen, großer, aufgeworfener Mund und eine stumpfe, aufgestülpte Nase. Durch die Indische Inselwelt wurden die Malaien zu tüchtigen Seefahrern erzogen. Ten Niederländern gehören als kostbarer Kolonialbesitz: 1. die vier Großen Sundainselu: Sumatra (jumätra), Java, Borneo (börtteo), indes nur die Südhälfte, und Celebes (ßelcbes). Die wertvollste dieser Inseln ist wegen ihres großen Produkteureichtums Java; sie ist zugleich die volkreichste aller T r o p e n i n s e l n und doppelt so dicht bevölkert wie Preußen. An der Nordküste liegen: Batavia (tmtnfia), 140000 Ein w., Hauptstadt vou Niederländisch-Jndien, und Surabaja, der wichtigste Ausfuhrhafen, 150 000 Einw.; in allen diesen Städten sind auch Deutsche als Kaufleute, Beamte, Ärzte u. dgl. tätig; — 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Timor, das halb niederländisch halb portugiesisch ist; 3. die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n, die Heimat des Gewürznelken- und Muskatnußbaumes. — Im Besitz der Bereinigten Staaten von Amerika sind die Philippinen. Hauptstadt ist das durch großartige Zigarrenfabrikation berühmte Manila (manila), 235 000 Ein w.. Aufgaben. Wie heißen die vier großen Sunda-Jnseln in westöstlicher Folge? Welche davon ist wirtschaftlich die wichtigste und wodurch? Wie verteilen sich diese Inseln nach den Besitzern? Ost- und Zenlralasien umfaßt die Reiche China und Japan. Das Chinesische Reich. Im O. wird es vom Meer bespült, im N. und W. und zum größten Teil auch im S. umschließen es die hohen Randgebirge Zentralasiens. China wird nach allen Seiten durch scharfe Naturgrenzen von seiner Umgebung geschieden und dieser Umstand begünstigte die jahrhundertlange starre Abschließung dieses Reiches gegen alles Fremde. Art Flächenraum steht Chiua (11 Mill. qkm) nur dem englischen Kolonialreich und dem Russischen Reiche nach; in seiner absoluten Bevölkerungszahl (350 Mill.) 1) © a g o = Mark der Sagopalmen.

2. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 39

1912 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 39 bis schwarzer'.Hautfarbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt und waren früher das Ziel der Sklavenjagden. Sie treiben meist Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Garten- und Haübau erfordern feste Wohnsitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halbkultur erzeugt *). Staatliche Einteilung. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ostsudan England die Vorherrschaft — An der Atlantischen Küste liegt die französische Kolonie Senegambien am Senegal und Gambia, die große Mengen üott Erdnüssen liefert. — Hauptort des französischen Sudan ist die Wüstenstadt T i m b u 11 u am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. — Den Engländern gehören das Reich der A s ch a n t i und Nigeria. Nigeria erzeugt reichliche Mengen von Kakao. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. Zwischen dem "englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dähome liegt die deutsche Kolonie Togo. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia. Der Ost- oder ägyptische Sudan. Den Mittelpunkt des Ostsudan bildet C h a r t u m am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil. Die Neger (s. Abb. S. 38). Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevölkerung eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nordafrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Haunibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunkle Hautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Gesichtsund Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Mus kulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach gehören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie die Zwergstämme Jnnerafrikas. Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mischvölker als reine Neger, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großenteils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute in Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Ausgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß fein, denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schön- /) Der Gartenbau der Neger erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, $)am§ und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, diese das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.

3. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 41

1912 - München : Oldenbourg
Nordafrika. 41 und Palisanderholz. Das Binnenplateau ist zumeist Savanne, in der vereinzelt Affenbrotbäume oder Baobabs auftreten. Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudannegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren L>itz haben. An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation M i s a -höhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratfchi, der volkreichste Ort der Kolonie, wo sich zahlreiche Karawanenwege vereinigen. Bei Banjeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt und hat keine Schutztruppe u nötig. Verkehrswege in Togo. Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine ungemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete. Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr aus. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns aus die Räder und holten die Vorausgegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilometer vorwärts zu bringen und ein Nachtquartier auszusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenftraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jebem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansamte-Mangu sind bereu mehrere Hunbert, hauptsächlich um den durchreisenden Hauffahänblern Unterkunft zu gewähren. An biescn Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, zur Arbeit anzuspornen. Jetzt seufzt kein Eingeborener mehr über die Fronarbeit, die er bamals hat leisten müssen, bertrt die schönen Straßen kommen nun jedermann zugute. An den neuen Verkehrswegen liegen die Must erpslanzungende r Regie rungs-st o t i o n e n, wo Versuche mit dem Anbau tropischer Nutzpflanzen gemacht werden. Setzlinge überläßt man den (Singebornen um sie zu ähnlichen Kulturen aufzumuntern. Eifrige Pflege erfährt in diesen Stationen auch die Viehzucht! (Bilder aus den deutschen Kolonien.) Die Nilländer. 1. Habejch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs-land, dessen Gipfel fast bis zur Höhe des Montblanc (der Ras Daschan, 4600 m) aufragen. Aus dem T a n a s e e kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. Die dunkelfarbigen Bewohner sind

4. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 13

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 13 Die Zukunft Togos beruht hauptsächlich auf der Entwicklung der Volks- kulturen. Die Eingeborenen, Ew^ genannt, zählen zu den Sudcume^ern^sie sind fried- liche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch- afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen der- schont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren Sitz haben. Von den Einfuhrartikeln stehendem Werte nach an erster Stelle Baumwollgarne und -gewebe;'ansehnlich Ist ferner die Einfuhr von Baumaterialien unb"eisenwaren. Unter den Ausfuhrartikeln stehen an erster Stelle Olpalmenprodukte und Kautschuks. An dem^gesamlen Warenhandel (1910 = 18,6 Mill. M.) ist Deutschland mit rund ®/5 beteiligt. — Ein dauernder^ ^ ^ Aufenthalt von Europäern ist des tropischen Klimas wegen ausgeschlossen. An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume ist die Gesundheitsstation M i s ü - höhe; tief im Innern: B i s m a r ck b u r g. An der Stelle, wo der Volta für klei- nere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratschi:_L der volkreichste Ort der Kolonie;, zahlreiche Karawanenwege'^vereinigen sich hier. Die wichtigsten Plätze im Norden sind: B a s s a r i, I e n d i und Sansanne-Mangu. Bei B a n - jeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege. Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige Wirtschaft- liche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt, hat keine Schutztruppen nötig und be - darf keines Reichszuschusses. Verkehrswege in Togo. Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine un- gemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete. Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr auf. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns auf die Räder und holten die Voraus- gegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilo- meter vorwärts zu dringen und ein Nachtquartier aufzusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenstraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jedem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansanne-Mangu sind deren mehrere Hundert, hauptsächlich um den durchreisenden Haussahändlern Unter- kunst zu gewähren. An diesen Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, *) Ausfuhr 1910: Kautschuk .... 1 147 000 M. Mais .... 290 000 M. Olpalmenprodukte . 3267 000 „ Baumwolle . . 456000 „ Geistbeck.opitz, Erdk. f. d. bayer. Lehrer- u. Lehrerinnenbild.-Anst. Iii. T. 2

5. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 9

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Nordafrika. 9 Den Engländern gehören die Sierra Leone-Küste mit F r e e t o w n (sritaun), die G o l d k ü st e mit den nördlich davon liegenden Gebieten (dem Reich der A s ch a n t i) und Nigeria; dieses umfaßt das untere Nigergebiet und erstreckt sich bis an den Tsadsee. Die bedeutendste Siedelung ist Lagos, der wichtigste Platz der ganzen Guineaküste. Im Gebiete der G o l d k ü st e hat die Erzeugung von Kakao gewaltige Fortschritte gemacht; es liefert hiervon mit die größten Mengen in den Handel. In N i g e r i a gewinnt der Baum- »vollbau stetig an Ausdehnung. — Zwischen dem englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dahome liegt die deutsche Kolonie Togo. — An die Sierra Leone-Küste schließt sich die Negerrepublik Liberia an. — Ter Ost- oder Britische Sudan besitzt in Chartum am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil seinen wirtschaftlichen Mittelpunkt. / , j( - Die Neger. Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevöl- k e r u n g eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nord- afrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Hannibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunklehautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Ge- sichts- und Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Muskulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach ge- hören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und dem Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie~~tne ^wermamme Mne'rafrikas." Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mschvolker äm^rem?'Neg?r, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großen- teils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute iu Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Aufgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß sein; denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schönheitssinn, wenn auch in primitiven Formen, verrät er in Musik und Tanz und in der Ausschmückung seiner Wohnstätten. Als S ch a t t e n s e i t e n des Negercharakters gel- f /' ten Unzuverlässigkeit, Leichtsinn, Lügenhaftigkeit, Habgier und Sinnlichkeit. Die s o z i a l e n V^ Verhältnisse ver^Neger sinö'mcht üngeordnek,wie martftc!)Ims^Leben der Wildetfcr:—-— 'S gewöhnlich vorstellt. Die Ehe wird durch Kauf geschlossen und schon dadurch ihre Lösung er-^ schwert. In der A r b e i t s t e ilu n g fallen dem Mann die Arbeiten zu, die mehr Kraft, der Frau dagegen die, die mehr Ausdauer und Geschicklichkeit erfordern. Der Mann treibt das Vieh aufs Feld, beschützt es gegen Raubtiere, gräbt die Brunnen und jagt. Die Frau führt die Aufsicht über die Kinder, bebaut das Feld zusammen mit den jüngeren Kindern, sie baut und unterhält unter Mithilfe des Mannes das Haus, sorgt für Brennholz und Wasser. Zu Hause hat natürlich der Mann die Herrschaft. Die Bedingungen eines glück- lichen Familienlebens sind in der festen Gliederung der Familie gegeben. Neben einer sehr ausgedehnten Unabhängigkeit in der Lebensführung beobachtet man bei allen blühen- den Negervölkern eine abergläubische Hochachtung vor ihren Herr-

6. Die physikalische Erdbeschreibung - S. 66

1830 - Augsburg : Kollmann & Himmer
— 66 — blauen Farbe des Himmels, als die Meere in höheren Breiten. Die weiße Farbe des Meeres bey Veracruz rührt von den weißen Kalkfelsen des Bodens bey einer großen Durchsichtigkeit des Wassers her. Otto von Kotzebue fand das Meer an der Küste von Brasilien von einer rothen Farbe, welche durch eine Menge kleiner Krebse bewirkt wurde. An andern Orten wird diese rothe Farbe durch Fische, oder auch durch Seepflanzen hervorgebracht. Das gelbe Meer bey China hat diesen Namen von seiner gelben Farbe, welche es von der ungeheuren Menge gelben Schlammes erhalt, den ihm der gelbe Fluß (Hoang-ho) zuführt. Andere Meere, z. B. das rothe, das weiße, das schwarze, u. s. w. haben diese Benennungen nicht von besondern Far- den ihres Wassers, sondern aus andern, jetzt meistens unbe- kannten Ursachen erhalten. Die Durchsichtigkeit des Meerwassers ist eben so, wi"e die Farbe desselben, nicht überall gleich, an man- ^ chen Orten jedoch in einem sehr hohen Grade bemerkbar. Dieß ist besonders bey den westindischen Inseln der Fall, wo das Wasser bis auf den Boden in eine Tiefe von 120 F. durchsichtig ist. Das Boot scheint hier auf der Oberflache des Wassers, wie in der Luft, zu hangen, so daß demjenigen, der hieran nicht gewohnt ist, leicht schwin- delt. Dabey erblickt man alle Gegenstände auf dem Grunde deutlich und in den schönsten Farben. §. 66. Leuchten des Meeres. Eine herrliche Erscheinung bietet bey Nacht das Leuchten des Meeres dar, dessen Ursachen aber, ob-

7. Leitfaden der astronomischen und physischen Geographie - S. 73

1882 - Nördlingen : Beck
§ 22. 2. Der Mensch. 73 diesem sind zu zählen die Neu-Griechen, Walachen, Jllyrier, Italiener, Franzosen, Spanier und Portugiesen (60 Mill.); c) der slavische Stamm; diesem gehören an die Russen, Ru- thenen, Bulgaren, Serben, Slavonier, Kroaten, Montenegriner, Wenden, Slowaken, Böhmen und Polen (70 Mill.); d) der keltische Stamm (dem die alten Bojer angehörten). Sie bewohnten ursprünglich Nord-Italien, Gallien, die britischen Inseln, wurden aber durch erobernde Völker zurückgedrängt oder vermischten sich mit diesen. Heute finden sie sich noch in der Bretagne, in Wales, Jr- land und Hoch-Schottland. Auch die Wallonen in Belgien sind Über- bleibsel dieses Stammes (10 Mill.); e) der iberische Stamm, mit welchem Spanien ursprünglich be- völkert war; sie finden sich noch in den Pyrenäen unter dem Namen Basken (1 Mill.); f) der lithauische Stamm, zu welchem die Lithauer und Letten am sinnischen und rigischen Meerbusen zu zählen sind (2 Mill.). B. Die mongolische oder gelbbraune Rasse im nordöstlichen und mittleren Asien; das ganze chinesische Reich ist von derselben bevölkert. In Europa finden sich einige Stämme derselben, nämlich der finnische und türkische Stamm. Zu ersterem sind zu zählen die eigentlichen Finnen, die Esthen, Liven, die Lappen, Samojeden, die Ungarn oder Magyaren und die Kalmücken. Der Schädel der Mongolen ist fast viereckig oder würfelförmig, die Haare sind schwarz und straff, die Backenknochen hervorstehend, die Augen tiefliegend und geschlitzt, die Nase ist platt, der Körperbau kurz und gedrungen, die Hautfarbe weizengelb. (300 — 400 Mill.) C. Die äthiopische, afrikanische, schwarze oder Negerrasse in Mittel- und Südafrika. Der Schädel ist von beiden Seiten eingedrückt, der Hinterkopf groß, das Haar kurz, wollig und kraus, die Farbe der sammetweichen Haut schwarz, wie der dichte und krause Bart, die Lippen wulstig, die Zähne schief auswärts stehend. (100 Mill.) D. Die amerikanische oder kupferfarbige Rasse ist auf Amerika beschränkt. Das Gesicht ist schmal, die Stirne niedrig, die Backen- Wochen sind wie bei den Mongolen hervortretend, das Haar ist dünn und struppig, der Bart fehlt beinahe ganz, und die Haut ist kupfer- farbig oder zimmetbraun, weshalb sie sich auch den Europäern (Bleich- gesichtern) gegenüber Rothäute nennen. (13 Mill.) E. Die malaische oder braune Rasse bewohnt die Inselwelt des indischen und des südlichen großen Oceans; am reinsten ist die Rasse auf Sumatra. Ihr Schädel hat Ähnlichkeit mit dem kaukasischen, der Gesichtsausdruck nähert sich dem mongolischen; das Haar ist dicht, weich,

8. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 665

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
Cap. Vi. vom Stifte Hiwesheim. 665 Schweig, 2. von Sachsen-Lauenburg, 3. üon Hannover tinb Hildesheim, die 4. aber von Eüneburg hat ihre grossen Fehler, und muß, wie ich oben schon gemeldet, in Ansehung der unrichtigen Aemter gantz ansgebeffert werden. Das Vi. Capitel. Vom Stifte Hildesheim. Das ist ein fettes Bißthum, das von Westen ge- gen Osten 10. bis 12. Meilen breit; und von Sü- den gegen Norden 8. bis ro. Meilen lang ist. Es lieget zwischen Hannover, zwischen Lüneburg, und zwischen Braunschweig an der Leine, in einer fruchtbaren Gegend, und hat sehr viele Einwohner, die bey dem gelinden Regimenté aller Orten mit ei- nem fetten Maule zum Fenster heraus sehen können. Der jetzige Bischof ist Clemens Augu- Stes , aus dem Hanse Bayern, seit 1724. Er ist aber auch zugleich Bischof zu Münster, Bischof zu Paderborn, Bischof zu Osnabrügg, Hoch-und Deutschmeister zu Mergentheim, und Churfürst zu Cöln. Das Cavitul bestehet aus z6. Canonicis und 5. Domicellar1ís. Wenn es einmal dahin kä- me, daß die Dom-Herren in Deutschland Hungers sterben müsten, so würden die zu Hildesheim wol die letzten ftyn. Die Haupt-Religion ist freylich Catholisch; es sind aber in der Stadt Hildesheim sechs Evangelische Kirchen, und eine Lutherische Stadt-Schule, und die sind im Westfälischen Frieden privilegiret. Es sind auch sonst einige Pacta und Recesse zwi- schen den beyden Religions-Verwandten ausgerich- tet worden, und wenn von Seiten desbischofs oder Tt 5 reö

9. Von Böhmen, Oesterreich, Bayern, Francken, Schwaben, Ober-Rhein, Nieder-Rhein, Westphalen, Nieder-Sachsen und Ober-Sachsen - S. 798

1753 - Leipzig] [Frankfurt : [S.n.]
798 Dasx.buch, vonc>der- Sachsen, Annaberg, am Schreckenberge, eine gute Berg« Stadt, davon die alten Gchreckenberger ihren Namen haben, die nun meist sind umgeschmeltzessworden. Es wirb da schön Gefässe von Serpentin gemacht. Eine halbemei- !e davon ist das berühmte Sophi En . Bad. Catharinenberg, eine Berg. Stadt, die was «Uders ist, als Catharmsn . Berg in Böhmen. Josephs - Stadt, insgemein Jostadt , ein Berg. Archen, nicht wett von Anneberg. Wiesenbad, eine Stunde von Anneberg , den dem Dorf Wiefe. Es wird auch Iobs-Bad oder Hiobs-Bad genennet. Wiesenthal , ist eine kleine Bcrg. Stadt. Johann-Georgen. Stadt, insgemein Geor. Gen- Stadt, ist eine wohlanaelcgte Berg . Stadt. Sie hat ihren Namen von dem Sächsischen Churfürsten Johann Georgio I. der sic nach dem Westphalsschen Frieden den ar. men Lutheranern zum Trost bauen ließ, welche damals Hauftnweiie aus Böhmen ins Elend vertrieben wurden. Gottsgabe, ein Silber«Bergwerck, nicht weil von Jokann - Georgen - Stadt. Schwartzenberg, ist eine Berg. Stadt, da viel Eisen gehämmert, und viel blaue Farbe gemacht wird. Das alte feste Schloß Crottenburg liegt ohmveit da. von- Es ist da em grosses Kreiß«Amt angelegt. Grunenthal, heißt die berühmteseyger.hütte, dahm alles Ertz geliefert und geftigert werden muß. Es wohnt ein Churfürstlicher Factor und Schichtmeister mit einigen Bergleuten da ; und die Hütte ist mit einer Mauer umgeben , als wenn es eine kleine Stadt wäre. Elterlein, ist das alte Berg. Stadtlein im gantze» Gebürge. Gegen Westen an den Grentzen vom Vogtlall- de liegen auch viel merkwürdige Oerter: Zwickau, «af. Cygnea, ist eine feine Stadt, an der Schneebergischen Alulda, und grentzel mit dem Vogt, lande. Die Stadt an sich selber liegt un Ertz» Gebürgrfchen Kreise, ihr Gottes. Acker aber liegt würtlich über der Grentze im Vogtlande. Deswegen saget man , die Zwi» chauer waren zwar Meißner, so lange sie lebten: wenn sie aber gestorben waren, so würde» Vogtland« daraus. Schnee-
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