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31. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 73

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 73 nach der bedeutendsten Stadt Leipziger Tieflandsbucht. Im Norden und Osten reicht sie bis zur Elbe. 2. Bodenbeschaffenheit. Links von der Mulde ist guter Ackerboden. Er wird nach der Saale hin immer besser und geht in fetten Weizen- und Zuckerrübenboden über. Die Ackerkrume ist sehr dick und besteht aus dunkler Humuserde. Diese ist locker, läßt daher den Regen leicht hindurch. Ihre schwarze Farbe hält die Sonnenwärme fest. Die brauchen die pflanzen zum Gedeihen. Unter der Humusschicht liegt gelber Lehm. Dieser wirkt wie ein Schwamm. Er saugt gierig die Feuchtigkeit ein und hält sie fest. Zur Zeit der Dürre steigt diese dann in feinen Röhrchen in die Humusschicht empor und tränkt die Zaserwurzeln der pflanzen. Rechts von der Mulde ist der Boden sandig. Nach der Elbe zu wird er immer unfruchtbarer. Denn der fruchtbare Ton ist in der Vorzeit ausgewaschen worden. Der Boden trägt deshalb nur Kiefernwald, Heide und dürftige Acker. In der Umgebung von Schmiedeberg enthält er große Moorlager. Die wertvollsten Bodenschätze der Landschaft sind die großen Braunkohlen- l a g e r in der Nähe der Saale, Elster und Mulde, hier ist das sächsisch-thüringische Braunkohlengebiet. Die Braunkohle ist eine dunkelbraune, erdige Masse, die leicht zerbröckelt. Man findet darin wohlerhaltene Blätter, Zweige und ver- kohlte Holzstückchen. ll) i e sind die hineingekommen? Man deckt auf dem Nomposthaufen Laub, Unkraut, Gras mit einer Erd- schicht dicht zu. Bereits nach einem Iahre verwandeln sich diese pflanzenteile durch den Druck der Erdschicht in eine schwarze, kohlenartige Masse. Auf ähn- liehe Weise sind die Braunkohlenlager entstanden, lvo diese jetzt sind, waren früher große Sümpfe. Darin wuchsen Bäume und allerhand andere pflanzen. Die sind allmählich abgestorben und in den Sumpf gefallen. Aber neue Bäume und Sträucher wuchsen aus dem Sumpfe hervor. Sie hatten dasselbe Schicksal. So wurde nach und nach der Sumpf mit diesen abgestorbenen pflanzen ausgefüllt. Später haben die Gletscherwasser und heftige Stürme die ausgedehnten Moore mit Sand- und Lehmschichten bedeckt. Die bildeten das Deckgebirge. Dadurch wurden die pflanzen zusammengepreßt. Durch den gewaltigen Druck wurden sie nach und nach in Kohle verwandelt. In der kveißenfelser Gegend lagern die Erdschichten gewöhnlich in folgender Ordnung: Humusschicht, Lehm, Sand, Ton, Braunkohle. 3. Bodenform. Das Tiefland ist nicht durchweg eben wie ein Tisch. Es zeigt vielmehr breite, kaum merklich gewölbte Hügel. Sie sind durch flache Mulden voneinander getrennt. 5lm Westrande ragen an der Saale einige Porphgrkuppen empor. Sie bilden von Halle an abwärts malerische, felsige Ufer, ver bedeutendste Einzelberg nördlich von Halle ist der p e t e r s b e r g, etwa 350 m hoch. Er besteht aus Porphgr. Das Ackerland reicht fast bis zum Gipfel. Auf ihm liegen die Ruinen eines Klosters und eine schöne Kirche, die Friedrich Wilhelm Iv. erbauen ließ.

32. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 76

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
76 Heimatkunde der Provinz Sachsen. die Luftbahn wird sie zum Kohlenwerk befördert. Die kleinen vollen wagen oder Loren laufen an starken Drahtseilen hin, die leeren wieder zurück. Solche Bergwerke nennt man „Tagebau e". va die Kohle aber gewöhnlich tiefer liegt, gräbt man einen Schacht. Oer führt wie ein Brunnen in die Tiefe. Unten im Schachte werden nach allen Seiten Gänge oder Stollen angelegt. Sie führen nach den Arbeitsstellen der Bergleute. Damit sie nicht einstürzen können, werden sie durch Pfosten gestützt. Mit dem Filzhut ohne Krempe auf dem Kopfe und dem Grubenlicht im Gürtel, fährt der Bergmann im Fahrstuhle in den Schacht. Dort schlägt er mit Fäustel und Spitz- hacke die Kohle los. Die Förderleute laden die Kohlen in Loren und schieben diese auf Eisenbahnschienen auf den Fahrstuhl im Förderschacht. Mit rasender Schnelligkeit wird die gefüllte Lore durch Maschinenkraft in die höhe getrieben. Zu gleicher Zeit saust eine leere Lore auf einem Fahrstuhl daneben in die Tiefe. Die gewonnene Braunkohle wird dann zu preß st einen und Briketts verarbeitet. Aus der besten bereitet man S o l a r ö l und Paraffin. Aus Paraffin werden die weißen und bunten Weihnachtskerzen hergestellt. Ein solches Kohlenwerk ist eine großartige Fabrikanlage. Überall herrscht reges Leben Tag und Nacht. Kräftige Arbeiter schieben schwerbeladene Kufren. Frauen und Mädchen füllen die Loren mit Kohlen, preßsteinen und Briketts. Aus einem bunten Gewirr von allerhand Gebäuden ragen große und kleinere Schornsteine in die Luft. Schwarze und weiße Oampfwolken steigen daraus empor. Überall raucht, zischt und pufft es. Dazwischen tönt der schrille pfiff der Lokomotiven und Fabrikpfeifen. Mit gewaltigem Getöse rasen schwerbeladene Last- automobile zum nächsten Bahnhof. Oer Kohlenreichtum der Landschaft hat aber auch andere Großgewerbe in den Städten zu hoher Llüte gebracht. In zahlreichen Ifta- schinen-, Schuh-, Voo\U, Laumwollfabriken finden viele Leute guten Verdienst. In den Moorlagern bei Schmiedeberg wird Moorerde gewonnen. Daraus werden Moor- .Ämät* b°d°r bereitet. Sie Ip-nden Kranken, die an Gicht und Rheumatismus leiden, Linderung und Heilung. Daher wird Schmiedeberg jährlich von mehr als 3000 Kurgästen besucht. 5luf diese Weise erwächst den Bewohnern eine gute Einnahme. Ii. Verkehrswege. Infolge des umfangreichen Kohlenbergbaues und der blühenden Industrie hat sich ein reger Handelsverkehr entwickelt. Er wird durch zahlreiche ver- kehrswege zu Wasser und zu Lande bewältigt. Die Hauptverkehrsader ist die Saale. Zahlreiche Flöße, Lastkähne und Dampfer ziehen auf ihrem Rücken dahin. Sie tragen die Erzeugnisse der Wälder und der Tiefebene über Halle nach Magdeburg und Hamburg. Ein reichverzweigtes Eisenbahnnetz bedeckt besonders das Saal- und Elstertiefland. Die Mittelpunkte des Verkehrs sind

33. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 85

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
B. Das Tiefland der Provinz Sachsen. 85 hat Fabriken in Seide, Tuchen und Handschuhen und ist berühmt durch seine Pferde- markte und das Zerbster Bitterbier. Die größte Stadt des Gebietes ist Burg an der Ihle (24). Die Industrie in Schuh-, Handschuh- und Tuchwaren steht hier in hoher Blüte. Besonders Militär- tuche werden hergestellt. Die Stadt verdankt ihre rasche Entwicklung zu einem wich- tigen Handelsplatz ihrer Lage am Ihlekanal und an der Berlin-Magdeburger Eisenbahn, gm plaueschen Kanal hat sich Genthin zu einer lebhaften Handelsstadt entwickelt. Im Schlosse zu Schönhausen am Elbdeiche ist Fürst Bismarck geboren worden. In der Nähe des Städtchens Loburg liegt der Truppenübungsplatz Alten-Grabow. Die Nonne in Loburg. Eine arme lvitwe in Loburg wollte in der nahen Wassermühle Niehl ein- kaufen zum hochzeitsfeste ihrer Tochter. Aber der Müller hatte nichts vorrätig. Betrübt trat sie deshalb den Heimweg an. Da saß eine Frau im Nlosterkleide am Zaune und ver- sperrte ihr den Weg. Die lvitwe drängte sich an ihr vorüber. Zu Hause erzählte sie ihrer Tochter den Hergang. „Ei," sagte diese, „das ist die Nonne vom Schlosse! Die hättest du anreden sollen, vielleicht hätte sie dir eine Gabe zu meiner Hochzeit geschenkt!" Da kehrte die Mutter um. Doch die Nonne war verschwunden, flm Zaune hing aber ein Beutel, durch dessen Maschen Gold glänzte. Schnell steckte sie den Fund ein und eilte voll Freuden heim. Im Beutel lagen 50 Goldstücke und 2 Kreuze mit prächtig glänzenden Edelsteinen. „(D Ntutter, nun sind wir reich, nun können wir Hochzeit feiern", sagte die Tochter. Kunz aber, der lvitwe zukünftiger Schwiegersohn, sagte: „Beschwert euer herz nicht mit dem Golde! Tragt den Beutel dorthin, wo ihr ihn gefunden habt!" Nur un- gern folgte die lvitwe dem Nate. Km Zaune sahen sie nun die Frauengestalt gebückt am Boden umherblicken. Kunz reichte ihr den Beutel. Sie gab ihm dafür eine Nose. Die setzte er zu Hause in ein Wasserglas. Hm Abend fiel ein Blatt von der Blüte ab. Km anderen Morgen war es ein Goldstück. Die Nose selbst war unverändert. Der nächste Morgen brachte wieder ein Goldstück. So löste sich Blatt auf Blatt und verwandelte sich in Gold. Dadurch wurde der arme Maurer Kunz ein reicher Mann. Glücklich und zufrieden lebte er mit seiner Frau bis in sein hohes Alter. (Aus „Altmärkischer Sagenschatz".) 3. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Sörde. Landschaftsbild. 1. Lage. Die Landschaft breitet sich zwischen dem harz im Süden, der Ohre im Norden, der Oker im Niesten und der Saale und Elbe im Osten aus. 2. Bobenbeschaffenheit. Das Land ist meist mit Schwemmland bedeckt. Seine obere Schicht bildet in der Magdeburger Börde eine y2 w dicke Ackerkrume aus Humus. Diese ist locker, so daß die Feuchtigkeit leicht eindringen kann. Ihre dunkle Farbe hält die lvärme fest. Darunter liegt eine dicke Lehmschicht. Sie hält die Feuchtig- keit fest und gibt sie bei anhaltender Dürre an die Humusschicht ab. Darum gehört die Börde zu den fruchtbarsten Gegenden des deutschen Vaterlandes. An mehreren Stellen besteht der Loden aus fruchtbarem K e u p e r. Am Nordrand des Harzes tritt auch Kreide auf. Sie bildet mit dem Muschelkalk und Buntsandstein meist die höhen- züge. Das Erdinnere birgt ungeheure Schätze an Salzen und Braunkohlen. Das S a l z l a g e r liegt mehr als 300 m tief. Um es zu erreichen, muß man nacheinander das Schwemmland, den Muschelkalk, den Buntsandstein, Gips und zu- letzt eine Tonschicht durchbohren. Der Ton findet sich über allen Salzlagern. Man nennt ihn deshalb S a l z t o n. Ihm verdanken wir die Erhaltung der wertvollen
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