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1. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

2. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

3. Leitfaden der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 32

1879 - Danzig : Bertling
32 war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben, lege ich meinen Degen tu (5m. Majestät Füßen." König Wilhelm schreibt an die Königin: „Die Kapitulation, wodurch die ganze Armee m Sedau kriegsgefangen ist, ist soeben mit dem General Wimpsten geschlossen, der au Stelle des verwundeten Marschalls Mac Mahon das Commando führte. Der Kaiser hat nur sich selbst Mir ergeben, da er das Commando nicht führt und alles der Regentschaft in Paris überläßt. Seinen Aufenthaltsort werde Ich bestimmen, nachdem Ich ihn gesprochen habe in einem Rendezvous, das sofort stattfindet. — Welch eine 'Wniiumq durch Gottes Führung!" — Wilhelmshöhe. Einnahme von: Straßburg (27. Septbr.), Schlettstadt (24. Cctober), Nenbreisach (10. Nov.), Dijon (31. October), Soisso ns (16. October), Metz (27. Cctober), Verdun (8. Nov.). — Belagernug von Paris. Gambetta. 1871. Belfort ergiebt sich (16. Februar). Paris wird bezwungen und Wilhelm deutscher Kaiser. Friedensschluß (2. März): Frankreich tritt einen Theil Lothringens und ganz Elsaß, Belfort ausgenommen, an Deutschland ab und zahlt in drei Jahren 5 Milliarden Franks (4000 Millionen Mark) Kriegskosten.

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 262

1870 - Halle : Schwetschke
262 Nord- und Nordwest-Europa. ebene zusammenhängt; nur der südöstliche Theil Belgiens ist hügelig und bildet den Uebergang zu dem Ardenner- Walde. Das Land ist flach, ohne Berge und Wald, und liegt in der Küstennähe noch niedriger als das Meer, weshalb es durch Deiche gegen dasselbe geschützt ist. Die drei Hanptftröme des Landes sind Maas, Schelde und Rhein. Die Maas kommt aus Frankreich, fließt zwischen den Höhen des Ardenner-Waldes, nimmt links die schiffbare Sambre, rechts die Ourte aus und geht erst ins Hügelland und dann ins Tiefland, mit zahlreichen Städten und Dörfern, der Nordsee zu. Die Schelde gehört nur ihrem Mündungslande nach zu Holland, das fette Marschgegenden bildet; die Gegenden an der holländischen Grenze und im südlichen Theile Hollands sind theilweise Sandflächen, Torfmoore und Moräste. Der Rhein hat den großen Meerbusen mit bilden helfen, der im Gegensatz zur Nordsee die Zuyder-See heißt. Der größte Landsee ist'das Haarlemer Meer (eine Fläche von 30,000 Morgen), das mit der Zuyder-See durch den Meerbusen het Y zusammenhängt. Der Dollart, ein Meer- busen, liegt am Ausfluß der Ems. Das Land ist ungemein reich an Canälen, die sogar durch die Städte führen; der größte ist der Nord-Canal, von Amsterdam nach Helder, lo Meilen lang, 120' breit und 22' tief. Belgien hat außer- dem viele Eisenbahnen. 3. Feuchte und nebelige Luft ist vorherrschend, der Herbst ist die schönste Jahreszeit; in den Berggegenden Belgiens ist das Klima mehr trocken. An Produkten ist das Land rach. Rinder und Pferde stehen oben an. Im nördlichen Theile wird mehr Viehzucht als Ackerbau, im südlichen mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Reichthum an Fischen und Schafen, Armuth an Nutz- und Brennholz. An merk. Auf der Insel Texel leben allein an 30,000 Schafe, aus deren Milch man einen grünen Käse bereitet. Berühmt aber ist das Land durch seine Blumennamentlich Tulpen - Cultur. l. Da8 Königreich Holland. 1. Holland grenzt im N. und W. an die Nordsee, im S. an Belgien und einen Theil von Frankreich, im O. an Deutschland; es hat 598 Q..-M. und 3,592,000 Einw. 2. Staats ausgaben 56,4, Schuld 548, Papiergeld 5,66, Banknoten 59 Mtll. Thaler. Stehendes Heer 61,318 Mann, Kriegsflotte >35 Schiffe mit 1325 Kanonen, Handelsflotte 2159 Schiste mit 540,164 Tonnen. Einfuhr 248,«, Ausfuhr 192,g Millionen Thaler. 3. Ausfuhrprodukte: Schlachtvieh, Fische, Brantwein, Zucker, Butter, Käse. Der Hauptverkehr ist Zwischenhandel mit den Produkten der eigenen Colonien. 4. Die Bewohner Hollands sind Holländer, Friesen und Fla- mänder, durchaus germanisch und der reformirten Kirche angehörig, mit eigenen dem Plattdeuschen verwandten Dialecten. Außer Viehzucht und

5. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 61

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
61 Nach Bernhards Tode nahmen die Franzosen den 1639. Kksaß in Besitz nebst den Gebieten von Metz, Toul und Berdün, und die Schweden dringen nach Böhmen und Sachsen vor und verheeren es. 1642. Torstenson siegt bei Leipzig über die Kaiserlichen. 1645. zieht nach Mähren, belagert Brünn, siegt in Böhmen und tritt dann den Oberbefehl an Wrangek ab. Nun beginnt von den verbündeten Schweden und 1647. Franzosen ein Plünderungszug durch Baiern; die Schweden dringen auch wieder in Böhmen vor und erobern einen Theil Prags, bis endlich 1648. Der westfälische Kriede (zu Münster und Osnabrück in Westfalen abgeschlossen) dem langen Kriege ein Ende macht. § 60. Der westfälische Friede und die Folgen des 30jährigen Krieges. A. Friedensbedingungen. 1. Schweden erhielt Vorpommern, die Insel Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar und Bremen und 5 Millionen Thaler. 2. Krankreich erhielt den Elsaß und die Bisthümer Metz, Toul und Verdun. 3. Brandenburg: den größten Theil von Hinterpommern und die Bisthümer Magdeburg, Minden und Halberstadt. 4. Sachsen: die Lausitz. 5. Mecklenburg: die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg. 6. Waiern: die Oberpfalz und die Kurfürstenwürde. 7. Die Niederlande und die Schweiz wurden selbstständige Staaten. 8. Die Protestanten erhielten das Recht freier Religionsübung und gleiche bürgerliche Rechte mit den Katholiken. B. Folgen des Krieges. 1. Deutschlands Wohlstand war in Folge des ver-verheerenden Krieges auf lange vernichtet. 2. Viele Ortschaften waren niedergebrannt und wurden, weil es an Menschen fehlte, nicht wieder aufgebaut. 3. Alle Gewerbe lagen darnieder. 4. Das Schwert, wie Hunger und Seuchen hatten ganze Gegenden menschenleer gemacht; es fehlte zum Theil an Arbeitern, um den Acker zu bestellen.

6. Europa - S. 92

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
92 Zweites Buch. Europa. eine Menge sehr wichtiger Pässe, die namentlich im Anfange des Mittelalters stark benutzt wurden3). 3. Vom Jura gehört hieher der südlichste Thal ganz; vom übrigen Jura liegt der breite Westabfall auf französischem Gebiet. 4. Vom deutschen Mittelgebirgsland gehört zu Frankreich der westliche Absall des südlichen Wasgenwaldes (Vogesen) (nördlich bis zur Saarquelle). Das c. 250 m hohe Plateau v on Lothringen (§ 286), ein Uebergangsland von Deutschland nach Frankreich, gehört jetzt zu 3/* zu letzterem. Es lehnt sich im O. an den Wasgenwald an und wird im W. durch die Maasberge und (nördlicher) durch die Doppelkette der unwegsamen und stark bewaldeten, doch nur bis c. 400 in hohen Argonnen auf dem linken Maasufer begrenzt, die nördlich bis an die Ardennen reichen^). B. Das französische Mittelgebirge ist eine steil nach O. zum Rhonethal, allmählich (in Terrassen) nach W. abfallende Massenerhebung aus Granit, in der die Flüsse so tiese Furchen eingerissen haben, daß durch sie Gebirgsketten hergestellt scheinen, während an andern Stellen vulkanische Ge- steines emporgequollen sind und sich in langen Strömen über die ursprünglichen Massen ergossen haben. Im No. führen Kalkmassen zum deutschen Mittelgebirge hinüber. Von der Senkung d.s Canal du Midi führen die Ceveinien (bis über 1500 m hoch) zur eigentlichen Centralmasse des Mittelgebirgs, dem Hoch- lande von Gevaudan und Vivarais mit dem Mont de la Lozere (1700 m) und dem nördlicheren M. Mezin (1750 m)6). s) Damals waren nämlich die östlicheren Alpenpässe weniger gangbar; diese erst später unter den hohenstaufischen und Habsburgischen Kaisern mehr aufgekommen. Zu erwähnen sind namentlich folgende Straßen und Pässe: a. Von Nizza über den Col di Tenda (1800 m hoch), nach der Poebene. b. Von Avignon im Thal der Durance entlang über den M. Genevre nach Snsa (wiederholt von französischen Heeren überschritten, 1900 m hoch), c. Von der Jsere und ihrem Nebenfluß Arc aus über den M. Cenis nach Snsa (Karl d. Große 773 gegen die Langobarden, Heinrich Iv. 1076 nach Canossa. Hauptpaß bis in die Hohenstaufenzeit auch für die durch Burgund heranziehenden Deutschen). Durch Napoleon I. hier eine schöne über 2000 in hohe Kunststraße ange- legt, sehr befahren. Gegenwärtig führt aber namentlich eine Eisenbahn durch einen l3/s M. langen Tunnel im Sw. des Mt. Cenis nach Snsa «Zur oberen Jsere gelangt man entweder von Lyon aus durch das Rhonethal und dann über Chambery, oder, minder bequem, durch das Thal der unteren Jsere über Grenoble, das diese Straße hütet, ci. Von der Jsere über den Kleinen St. Bernhard nach Aosta, der be- qnemste, aber längste Weg, den wahrscheinlich anch Hannibal eingeschlagen hat (Er war über das Rhonethal und das Thal von Chambery gekommen). 4) Im Plateau von Lothringen 2 Hauptstraßen, du.ch entsprechende Senkungen führend: a. Verduu — Metz (— Saarbrücken — Mainz!, b. Toul — Nancy — Lnneville (— Straßburg), beide in der Kriegsgeschichte sehr wichtig. Wer von O. her auf diesen Straßen vordringt, gelangt schließlich auf die wichtige Übergangsstelle an der Marne bei Chälons (Schlacht 451 n. Chr.). Ganz nahe der zweiten Straße der wichtige Marne — Rhein — Canal. — Der Argonueuwald ist wegen seiner Be^ schasfenheit ein Schutzwall gegen östlich herandringende Heere. Eine eigentümliche Rolle hat er in dieser Hinsicht in der Campagne i 792 gespielt (!). 5) Daher in der Nähe noch jetzt mehrfach warme Quellen. 6) Auf dem M de la Lozere entspringen Tarn* und Lo t und die Allier- quelle ist nahe; unfern des M. Mezin (= Berg der Mitte) entspringt die Loire. Die Cevennen und dies nördliche Hochland sind wiederholt ein Schutz für die um des Glaubens willen Bedrängten gewesen, so in den Albigenserkriegen (1208—29) und in den Camisardenkriegen (1701-5).

7. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 340

1872 - Hannover : Hahn
340 Buch Viii. Europa. Cap. V. Frankreich. Jenseits der Senke erheben sich die Vogesen, 15 Meilen weit nordwärts ziehend, die ihre Beschreibung besser bei Deutschland finden; ebenso die Hochebene von Lothringen und die Ardennen, die schon die Nordgrenze Frankreichs bilden. Hier sind es vorzugsweise vier Straßen, welche Frankreich mit Deutschland in Verbindung setzen. Die erste führt von der oberen Mosel (Nancy) über Lnneville nach Straßburg; die zweite von der mittleren Maas (Verdun) über Metz durch das vielzerstückelte Haardtgebirge nach Mainz; die dritte eben daher längs des vielgewundenen Thals der Mosel zum Rhein nach Coblenz. Ihr verdankte Trier und Coblenz ihren Ursprung. Die vierte endlich folgt dem Querthale, welches die Maas durch die Ardennen ins Belgische Tiefland entläßt. Weiter westlich ist die Nordgrenze offen. Ein Haupteingangsthor ist hier die Umgegend von St- Quentin, wo die Quellen der Schelde, der Somme, der Oise, der Sa mb re aus kleinem Raum neben einander liegen. Daher ist keine Gegend Frankreichs so reich an Schlachtfeldern, als diese. Wir erinnern nur an Testri 687, Bovines 1214, Azincourt 1485, St. Quentin 1557, Fontenay 1745, Jemappes 1792. Zahlreiche Festungen, unter' denen Arras die stärkste ist, decken diese schwache Stelle Frankreichs. Von den Quellen der Somme aus zieht ein niedriger Hügelzug als Wasserscheide zwischen dein Tiefland und der Somme und demjenigen der Schelde zur engsten Stelle des Canals, wo er mit den Caps Griz Nez und Blanc Nez den Vorsprung zwischen Calais und Boulogne bildet, und dann nach einer nntermeerischen Fortsetzung in England mit den Steilküsten und Klippen von Dover wieder auftritt-Wenden wir uns nun zu den Gebirgshöhen des Inneren, so tritt uns zuerst im südlichen Frankreich zwischen Saöne und Rhone im Osten und der Küstenebenen der Gironde und Charente im Westen cuie mächtige Gebirgserhebung entgegen, die ein ursprünglich zusammenhängendes Plateau darstellt, welches ostwärts gegen die Rhone hm steil und unvermittelt abfällt, nach Westen hin sich aber allmählicher senkt. In dieses Hochland sind durch die erodierende Gewalt der Flusse tiefe und breite Thäler eingesurcht, so daß es nunmehr als aus einzelnen Semfetten zusammengesetzt erscheint, und zugleich ist seine granitische Masse an vielen Stellen durch Vulkanausbrüche durchbrochen nwuert, von denen mächtige in Die Thäler niedergehende.lavaströme und hohe, isolierte Vulkankeqel (Dome), sowie heiße Quellen noch heute zeugen, obwohl wir in historischen Zeiten nichts von eigentlichen Ausbrüchen hören. — Zur Orientierung im Einzelnen gehen wir am besten von der Stelle aus, wo nicht fern von einander die Quellen der Loire, des Allier, des Lot und des Tarn liegen. Dies von tiefen felsigen Thälern durchfurchte, nach Languedoc hin mit Klippen und Steilwänden, Die von Basaltströmen gekrönt sind, abfallende Bergland heißt i.as Hochland von Gevaudan und Vivarais, an de,len Westende sich der Pfeiler des Mont Lozere (5279') erhebt. An seinem Ostend steigt der Mont Mezenc zu 5460 Fuß auf. Von ihm aus ström die Loire nordwärts bis Digoing. In ihrem Quellgebiet liegt zwischen

8. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 557

1872 - Hannover : Hahn
§. 134. Die Flußgebiete des german. Tieflandes. 557 Landschaften Ov ery ssel und Salland (Salische Franken!). Letzteres wird von der Vechta durchströmt, die im Münsterlande auf der Ostseite der Höhen von Coesfeld entspringt, anfangs der Ems parallel laufend die Holländischen Grenzmoore durchsetzt und dann in westwärts gerichtetem Laufe zum Zuydersee geht, wo sie mit der Assel ein Delta bildet (Zw olle). Sie ist eine wichtige Handelsstraße für den Fabrikbezirk von Rheine (Baumwolle). — Von Arnheim geht der Lauf des Rheines nach Westen bis nach Wyk by Durstede, und hier geht der Leck als linker Arm nach Westen hin zum Hafen von Rotterdam. Dieser Rheinarm hat wie der vorhergehende einen künstlichen Ursprung. Claudius Civilis durchstach hier die (von den Römern angelegten?) Rheindämme, und es war später nicht mehr möglich, den so entstandenen mächtigen Flußarm wieder abzudämmen. Von Wyk wendet sich der Fluß unter dem Namen des Krummen Rheins mit schon sehr verminderter Wassermenge nordwärts nach Utrecht (Ultrajectum). Diese Stadt wurde der Mittelpunkt des Christenthums untern den Batavern, indem ihr Sprengel die gesammten Niederlande umfaßte. Hier ent' sendet der Fluß einen letzten Arm nach rechts, die Vechta nordwärts nach Mutden an den Zuydersee; das ist die große Schiffahrtsstraße von Deutschland nach Amsterdam. Als Alter Rhein geht er dann westwärts an Leyden vorüber, um, den Kranz der Holländischen Dünen durchbrechend, beikatwyk durch eine künstlich erhaltene Oeffnung ins Meer zu gehen.—Den Lauf der Maas haben wir bereits bis Lüttich verfolgt. Von hier wendet sie sich nordwärts, in engem Thale die Vorhöhen der Ardennen durchbrechend. 93ei Maastricht (Mosae trajectus) im Herzogthum Limburg liegen die letzten Höhen am Fluße. Hier liegt auf dem Peter sberge die feste Citadelle der Stadt, und das Innere desselben ist durch ein Labyrinth unterirdischer Steinbrüche aufgeschlossen, welche schon feit den Römerzeiten einen leicht zu bearbeitenden, an der Lust erhärtenden Kalkstein als äußerst geschätztes Baumaterial für die Niederlande liefern. Weiter abwärts liegt Roermonde an der von dem Hohen Veen herabkommenden Roer, an welcher änlich, die Hauptstadt des danach benannten Herzogthums, in kornreichster Umgebung da liegt, wo die von Mastricht nach Cöln ziehende Straße der Fluß überschreitet. Bei Venloo wendet sich der Fluß nach Nordwesten, ungefähr dem Rhein parallel; bei Grave beginnt er westwärts zu strömen. Er ist überall bequem zu befahren und daher eine belebte Ausfuhrstraße für die Jndustrieproducte der Ardennen und die Steine von Mastricht. — Die Schelde tritt bei Doornik (Tournay) ins Flachland ein; bei Gent (Gand) nimmt sie von links die ^.Ys auf und verdoppelt daher ihre Wassermasse; darin liegt die Bedeutung und der Ursprung dieser mächtigen Stadt, die sich späterbin durch Canale direct mit der Scheldemündung und über Brügge mit Dftende m Verbindung gesetzt hat und von deren großer Bedeutung im Mittelalter noch letzt monumentale Bauten (Kathedrale, Rathhaus, Bel-tuci) zeugen. Von Gent ab beschreibt der Fluß einen großen nach v'ten gerichteten Bogen und nimmt dabei ein System von Flüssen auf,

9. Weltkunde - S. 106

1876 - Hannover : Helwing
106 Städte: Salzburg, Regensburg, Augsburg, Basel, Straßburg, Baden, Speyer, Worms, Mainz, Trier, Köln, Bonn, Cobleuz ic. (An welchem Flusse und in welchem Laude liegt jede derselben?) — Römische Cultur in diesen Gegenden: Obst-, Wein- und Bergbau, Landstraßen, Schiffahrt, Fabriken, Schlösser re. — Römische Kauf- leute zogen nach Deutschland und brachten Gold und Lupus, holten Leder, Pelzwerk, Federn, Bernstein, Vieh, Sclaven, Frauen- haar (wozu?). Im Innern Deutschlands gewannen weder die Römer noch ihre Lebensweise Freunde, es entstanden auch keine Städte. Doch gingen noch viele Deutsche nach Rom und ins römische Heer. Weshalb wohl? §. 24, Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten theils durch Eroberung, theils durch frei- willige Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschafteu (Gothen: Westgothen südlich und östlich von den Karpathen, Ostgotheu in den östlichen Ebenen — Christenthum, Bibelübersetzung von Ulfilas 360—80; Alemannen am Oberrhein; Thüringer in Mitteldeutschland von der Donau bis zum Harz; Burgundionen bei Worms; Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe; Franken am Niederrheiu; Friesen an der Nordseeküste und auf den Inseln rc. Zeige dies auf der Karte!). Die alte Ge- meindeverfassung findet sich nur noch bei Sachsen und Friesen, sonst ist sie verschwunden. Au ihrer Stelle finden sich Heeres- vcrfassungen mit Heereskönigeu an der Spitze, die sich meistens aus den alten Gefolgschaften entwickelt haben. Das römische Reich hatte von deutschen Völkerschaften schon im 2. Jahrhundert schwere Stöße auszuhalten und wurde von der Mitte des 3. Jahrhunderts an durch gewaltige Angriffe derselben unaufhörlich erschüt- tert, worin denn sein Untergang durch germanische Macht sich immer lauter ankündigte. b. Die Völkerwanderung. §. 25. Hunnen und Westgothen. Die Völkerwanderung hat fast 200 Jahre gedauert. Viele deutsche Völkerschaften ver- ließen ihre Wohnsitze, drangen in das römische Weltreich ein, bereiteten diesem den Untergang und errichteten in den römischen Provinzen neue Reiche. Der erste Stoß geschah durch die Hunnen*), ein mongolisches Nomadenvolk, welche die Mongolei verließen (wo?), *) Aufgabe. Was erzählt dein Lesebuch von den Hunnen und ihrer Lebensweise?

10. Weltkunde - S. 105

1874 - Hannover : Helwing
105 Norditalien. — Cäsar ging zweimal von Gallien aus über den Rhein, richtete aber gegen Deutschland nichts aus; doch fochten seitdem viele Deutsche als Söldner in den römischen Heeren. Zu Augustns Zeiten bildeten Rhein und Donau die Grenzen. Sein Stiefsohn Drusus unternahm von den Niederlanden ans (12 — 9 v. Chr.) vier Zuge durch Deutschland bis an die Elbe, legte am Rhein 50 feste Plätze und Landstraßen, an der Nordsee Emden an. Vornehme Deutsche gingen nach Rom, um dort gebildet zu werden. Marbod, König des deutschen Stammes der Markomannen, legte im jetzigen Böhmen ein nach römischer Art eingerichtetes Reich an. Allmählich eroberten die Römer das Land zwischen Elbe und Rhein; Tiberius suchte durch List, Varus durch Gewalt zu herrschen. Letzterer zwang den Deutschen römische Rechtspflege, Sitte und Sprache aus, bis er von Hermann oder Armini ns im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald besiegt und hierdurch Deutschlands Unabhängigkeit, Sitte und Sprache gerettet wurde. (Aufgabe: Erzähle, was dein Lesebuch über diese Schlacht sagt!). Germaniens (14 — 16) kam dreimal siegreich über die Weser, zog aber jedesmal mit großen Verlusten wieder ab. — Die Römer behielten jedoch das jetzige Süddeutschland bis an den Rhein und Main, befestigten es und bevölkerten es durch römische Soldaten- colonien; es entstanden die Städte: Salzburg, Regensburg, Augs- burg, Basel, Straßburg, Baden, Speier, Worms, Mainz, Trier, Köln, Bonn, Coblenz rc. (An welchem Flusse und in welchem Lande liegt jede derselben?) — Römische Cultur in diesen Gegenden: Obst-, Wein- und Bergbau, Landstraßen, Fabriken, Schlösser :c; — Römische Kaufleute zogen nach Deutschland und brachten Gold und Luxus, holten Leder, Pelzwerk, Federn, Bernstein, Vieh, Sklaven, Frauenhaar (wozu?). Im Innern Deutschlands ge- wannen weder die Römer noch ihre Lebensweise Freunde, es ent- standen auch keine Städte. Doch gingen noch viele Deutsche nach Rom und ins römische Heer. Weshalb wohl? §♦ 24. Die Völkerbündnisse. Im Laufe des zweiten Jahrhunderts treten theils durch Eroberung, theils durch freiwillige Verschmelzung an die Stelle der kleineren Stämme in Deutschland große Volksgenossenschaften (Gothen: Westgothen südlich und östlich von den Karpathen, Ostgothen in den östlichen Ebenen — Christenthum, Bibelübersetzung von Ulfilas 360 — 80; Ale- mannen am Oberrhein; Thüringer in Mitteldeutschland von der Donau bis zum Harz: Burgundionen bei Worms; Sachsen, vom Harz bis zur Nordsee, vom Rhein bis zur Elbe; Franken am Niederrhein; Friösen an der Nordseeküste und 5**
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# Name Treffer  
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