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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 154

1893 - Hannover : Hahn
154 mangelhaften Gliederung. Das trapezförmig gestaltete Land ist ohne tiefere Meereseinschnitte; die Ströme sind mit Ausnahme des Guadalquivir [fi] als Plateauströme für den Verkehr nicht brauchbar und Juselbildung findet sich außer deu Balearen und Pityusen garnicht. — Auch die Beschaffenheit der Küste ist nicht besonders günstig. Von den Pyrenäen bis über den Ebro hinaus ist Steilküste; hier der beste Hafen Spaniens ^Barcelona. Weiter s. folgt der Flußhafen ^Valencia, dann •Aliccmte (Hafen von Madrid), Carta- gia (das alte Carthago nova), * Malaga (der zweitbeste Hafen Spaniens) und • Gibraltar. — An der oceanischen Küste sind von Bedeutung: «Cadiz [jg] (auf einem Jnselchen, das alte Gades), die Flußhäfen * Lissabon und ^Oporto; an der N.-W-Ecke »Coruna und »Ferrol und an der N.-Küste (allein) »Santander. Bodenbildung und Bewässerung: Die Halbinsel ist gleichsam gestützt von 2 gewaltigen Gebirgen: Im N. sind es die Pyrenäen, welche die Grenze gegen Frankreich bilden, im S. das Andalnsische Küstengebirge. An jedes lehnt sich nach dem Innern eine große Tief- ebene: die von Aragonien im N., die andalnsische im S-, und zwischen diesen wieder, dehnen sich, nach W. vorgedrängt, die castilischen Hoch- ebenen aus, deren O.-Rand durch eine Reihe einzeln?r Gebirge (Sierren) gebildet wird. 1) Die Pyrenäen ziehen gleich einer Mauer vom Mittelmeer bis zum Meerbusen von Biscaya. — Im Mittlern Teil sind sie am höchsten und unzugänglichsten. Hier erhebt sich als eiu (12 km langer) schneebedeckter, furchtbar zerklüfteter Gebirgsstock die Maladetta (d. i. die „verfluchte", weil sie ohne Alpenweiden ist), auf welcher der Pic d'auethou bis über 3400 m steigt. Weiter w. ragt der Mout Perdu bis 3400 m empor. In diesem centralen Teil führen nur Fußpfade über das Gebirge; der bekannteste ist die Rolands- bresche. Bequemer sind die Pässe an den beiden Enden, die viel niedriger sind. Im W. hat der Paß von Roncesvalles historisches Interesse; gegenwärtig hat er seine Bedeutung an die w. Pyrenäen- bahn abgeben müssen, welche am Meere von Spanien (die Festungen »San Sebastian und »Pamplona) nach Frankreich (Festung «Bayonne) führt. — Auch an der O -Küste führt eine Bahnlinie nach Frankreich: die Festungen Figueras [ge], Geroua (spau.) und ' Perpignan (frz.). Zum Anbau ist in den Pyrenäen wenig Land geeignet und zwischen den einzelnen Badeorten (Schwefelbäder) stößt man oft Stunden lang auf keine menschliche Ansiedelung.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 158

1893 - Hannover : Hahn
158 aus den Kolonien flössen, herbeigeführt wurde, drängten Spanien aus der Reihe der Großmächte. Auch heute fpielt es keine bedeutende Rolle. Es zerfällt in 49 Provinzen, in die auch die Canarischen Inseln eingeschlossen sind. — Wir gruppieren indessen die Städte nach den alten Landschaften. 1) Galicien ist mit den fruchtbaren Thalebenen die am dichtesten bevölkerte Landschaft. 'Santiz-go de Compostela (25 T. E.) Univ. 'La Cornea [ttj] (37 T. E.) an vorzüglichem Hafen mit wichtiger Straße nach dem Innern. Bedeutender Handel. Kriegshafen. ' Ferrol (26 T. E.) Kriegshafen mit starken Festungswerken. 2) Asturien, reich an Wald und Mineralien; verhältnismäßig dicht bevölkert. »Oviedo (43 T. E.) in reicher Thalebene. 3) Leon, der w. Teil des altcastilischen Plateaus. °Valladolid [lj] (62 T. E.), Vereinigungspunkt der Straßen von 'San Sebastian und ' Santandsr. 'Salamanca (22 T. E.) ist als Univ., Ciudad Rodrigo als Greuzsst. zu merken. 4) Alt-Kastilien, der ö. Teil der Hochebene. Nach N. und N.-O. greift es darüber hinaus. Dünne Bevölkerung. 'Burgos (31 T. E.), wichtiger Waffeuplatz an der Straße 'San Sebastian - ° Valladolid. 'Santandsr (42 T. E.), wichtiger Hafen- und Handelsplatz. Segovia (14 T. E.) am Paß über das Castilische Scheide- gebirge (Eisenbahn ° Valladolld - Madrid). 5) Neu-Castilien ist sehr ärmlich von der Natur ausgestattet. Madrid (fast V2 Mill. E.) Hptst. Durch Philipp Ii. zur Rest- deuz erhoben, wurde es bei seiner Lage in der Mitte des Landes der Knotenpunkt der wichtigsten Verkehrslinien. Öde Umgebung. Escoriäl ist als Herbstresidenz, Aranjuez [chueß] als Früh- jahrsresidenz von Bedeutung. 'Toledo (21 T. E.) am Tajo, die alte Hptst. der Westgoteu (Bauwerke aus jener Zeit). Sitz des Erzbischof-Primas. Fabrikation geschmackvoller Stahlwaren: „Toledoklingen." Alm ad en (8 T. E.) mit den reichsten Qnecksilbergrnben Europas, 6) Estremadüra ist am dünnsten bevölkert. 'Badajoz [w . . chöß] (27 T. E.) am Guadiana. Grenzfst.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 162

1893 - Hannover : Hahn
162 nennenswerten Einbuchtungen, doch bedingt die langgestreckte, stiefelförmige Gestalt, welche eine Breite von 25—30 M. hat, die Meeresnähe sämtlicher Teile der Halbinsel. Dazu kommt, daß 3 große Stücke (Sicilien, Sardinien und [das französisches Corsika) nebst einer Reihe kleinerer Inseln (Elba, die Liparischen und Ägatischeu I.) von allen Seiten dem Meere zugänglich sind. Die Küstenbeschaffenheit läßt freilich manches zu wünschen übrig. Am besten gestaltet ist der s. Teil. Hier sind in den Buchten von Gaeta, Neapel und Salerno gute Häsen, und weiter s. bezeugt die Besiedelung durch die Griechen die günstige Beschaffenheit der Küste. »Reggio [bfcfjo] hat als Überfahrts- ort nach Sicilien noch heute Bedeutung, «Taranto ist das Denkmal des einst blühenden Tarent. An der O.-Seite sind die Häfen für die großen Schiffe der Gegenwart in ihrem natürlichen Zustande nicht zu brauchen. Um einen Hafen für den ostindischen Verkehr zu haben, mußte Brindisi (das alte Brnndisinm, der Überfahrtsort nach Dyr- rhachinm) mit großen Kosten ausgebaut werden (1866). N. vom „Sporn" zieht sich eine Steilküste ohne brauchbare Ein- buchtung (der „Rücken Italiens") bis zur Poebeue (»Ancöna ist ein künstlicher Hasen) und die lombardische Flachküste hat in ^Venedig die einzige Hafenstadt, wo eine von Jstrien kommende Meeresströmung das Geröll der Alpenflüsse zu den sogenannten „Lidi" aufgehäuft (^Venedig bedeckt über 100 solcher Jufelchen) und kleine Meeresteile am Strande, die Lagunen, abgeschnitten hat. Da diese allmählich versanden, muß ^Venedigs Hafen künstlich erhalten werden. Anwachsen des Landes an diesem Teil der Küste: die frühere Seestadt 'Ravenna liegt heute 7 km landeinwärts. Die W. - Küste u. vom Busen von Gaeta ist bis zum Golf von Genna ebenfalls ohne natürliche Häfen. *Rom (am Tiber) und »Pisa (am Arno) sind Flußhäfen; Ostia und Civita vecchia ftschivita öeffia], die Seehäfen Monis, sind Kunstprodukte, ebenso wie *Livorno, das Pisa weit überflügelt hat, da die Seeschiffe der Jetztzeit für den Arno zu groß geworden sind. — An dem Busen von Genua, wo der Apennin an die Küste tritt, ist der vortreffliche Kriegshasen von Spezzia [fpebbfia] und der Hafen von *Gernta. Bodenbildung und Bewässerung: Den Rückgrat der Halbinsel bildet der Apennin, welcher bei der Senke von Savoua beginnt und Italien der Länge nach durchzieht. Man unterscheidet Nord-, Mittel- und Süd-Apeuuin.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 165

1893 - Hannover : Hahn
165 daß heute schon der Boden der Flußbetten vielfach über das umliegende Land hinausragt. Der Hauptstrom ist der Po, der auf dem Monte Biso in den Alpen entspringt und in vorwiegend ö. Richtung dem Adriatischeu Meere zueilt. — Bei 'Piacenza und »Cremona beginnt die Erhöhung des Flußbetts und damit die Versumpfung der Ufer. Daher sicherten hier die Römer den (letzten) Übergang durch Placentia und Cremona. Verlauf der via Aemilia. Jetzt zieht eine zweite Straße (Eisenbahn) bei »Ferrara über den Fluß, wo sein Bett bereits mit dem ersten Stock der Häuser gleiche Höhe hat. Sie kreuzt die bis. Aemilia bei * Bologna [nj] und führt geradenwegs über den Apennin und durch Toscaua (* Florenz) nach *Rom. Von N. nimmt der Po eine Reihe bedeutender Alpenzuflüsse auf, die fast alle am Fuß des Gebirges ein Läuterungsbecken (frühern Fjord) durchfließen. Der Tessin (Ticino) entspringt nahe dem St. Gotthard, geht durch den Lago maggiore [matifcho] (die Borromäischen Inseln) und mündet unterhalb «Pavia. — Die Adda durchfließt den Comer- see und mündet oberhalb »Cremona. — Der Oglio [oljo] geht durch den Jseosee. — Der Mincio [tttscho] kommt aus dem Gardasee. Der in diesen See mündende Fluß (Sacra) ist unbedeutend. Die ö. Alpenströme (Etsch, Brenta, Jsonzo) münden direkt in das Meer; nur die Etsch (ihre Bedeutung für die Gliederung der Alpen) verbindet sich mit dem Mündungsgebiet des Po. Die erwähnten Flüsse bilden zugleich wichtige Verteidigungslinien: das Festungsviereck («Mantna, Peschiera [§ije]; ° Verona, Legnago [nj]). Schlachten in Ober-Italien. Von den Apenninflüssen ist der Tanaro zu nennen, an welchem die Festung 'Alessandria, einst dem Papst Alexander zu Ehren gegen Barbarossa erbaut, die Straße nach * Genua deckt. Die Lombardische Tiefebene ist fruchtbar und gut bestellt. Zwischen üppigen Mais-, Weizen- und Reisfeldern ziehen sich Reihen von Obst- und Maulbeerbäumen (Seidenraupe) hin; daneben Ulmen, an denen sich die Weinrebe emporrankt. Großartige Kanalisation zur Berieselung der Felder: der Eavour-Kaual; mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Königreichs wohnt deshalb in Ober-Jtalien. Daher auch die große Bedeutung von * Venedig und * Genua (Eingangspforten für den Seeverkehr), sowie von * Mailand, welches die n., und * Turin, welches die w. Alpenstraßen nach der Lombardei vereinigt.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 155

1893 - Hannover : Hahn
155 2) Die Tiefebene von Aragonien ist stiefmütterlich von der Natur behandelt. Als trocken gelegter Boden eines frühern Binnenmeeres, besteht sie größtenteils aus dürrer Salzsteppe; dabei sind auch die kulturfähigen Strecken trotz ihrer Fruchtbarkeit zum großen Teil unbebaut, weil künstliche Bewässerung notwendig ist. Besonders kultiviert werden die Thäler des Ebro und seiner Neben- slüsse. Neben den europäischen Getreidearten gedeihen die Südfrüchte, Öl- und Maulbeerbäume. Der Ebro entspringt auf der Cautabrischeu Kette und durchfließt in s.-ö. Richtung die Ebene. Ausbieguug beim Durchbruch durch das Catalouische Küstengebirge oberhalb 'Tortosa. — Von l. erhält er den Segre, von r. den Jalon [ch], in dessen Thal die Straße nach * Madrid führt. Kanalbauten am Ebro (der Kaiserkanal). Die vielen Gewässer (Triebkraft) und die bedeutenden Waldungen in den höhern Teilen des Ebrogebiets begünstigen die Anlage indu- strieller Etablissements (Eatalonien Hanptsitz der Industrie), zumal die Catalouischeu Gebirge reich an Bodenschätzen sind. 3) Das Andalnsische Küstengebirge zieht sich zwischen der S.-Küste und dem Guadalquivir von dessen Quelle bis zur Mündung hin, einen breiten Streifen Tiefland am s. Ufer des Stromes frei lassend. Die afrikanische Straße führt deshalb an der Küste (Schlacht bei Jerez [chereß] 711) nach Andalusien. — Es zeigt einen reichen Wechsel an Formen, doch so, daß im Innern die Plateanbildnng vor- wiegt. Einen Teil des Zuges bildet die Sierra Nevada (75 km lang, 40 km breit), die im W. den Mnlahacen [a-aßen] trägt (mit 3555 m der höchste Punkt Spaniens). Die Alpnjarras [ch] (d. h. Weiden). 4) Im N. lehnt sich an das Gebirge das Tiefland von An- dalnsien. Bei der f., gegen die N.-Winde geschützten Lage bringt es tropische Gewächse hervor und zeigt eine Fülle von Vegetation. Freilich macht das Küstengebirge, welches die Winde der Feuchtigkeit beraubt, künstliche Bewässerung nötig. Blüte des Landes unter den Arabern, die durch Berieselungsarbeiten eine weite Gartenlandschaft schufen. Zuckerrohr- und Baumwollenfelder, die heiße Traube (Jerez- Wein: „Sherry" [scherri]), die Dattelpalme und der Kaffeebaum, die Zwergpalme. Die reiche Landschaft durchfließt der (schiffbare) Guadalquivir [fi]: An seinen Ufern * Sevilla [lj], das Seeschiffen zugänglich ist, und Cordoba [w], das einst die Grenze der Schiffahrt bezeichnete. 5) Auf dem weiten Plateau, welches sich im W. ausbreitet und über 2/3 des Landes erfüllt, zieht sich in s.-w. Richtung das Casti-

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 157

1893 - Hannover : Hahn
157 ausgezeichneter Fruchtbarkeit. Die wichtigsten sind die von Valencia und Murcia, welche von den bedeutendsten Flüssen dieses Gebirgs- landes, Gnadalaviar, Jucar und Segura, durchflössen sind. (3—4 Ernten hintereinander). Produkte: Neben Ackerbau und Viehzucht hat sich der Bergbau (Eisen, Blei, Kupfer, Quecksilber: Almaden) in den letzten Jahren gehoben. Industrielle Thätigkeit in Catalönien. Bewohner: Die älteste Bevölkerung bildeten die Celten im W., die Iberer im O. (die Celtiberer aus der Vermischung beider auf dem centralen Hochlande). — Eine Reihe von Einwanderungen führten diesen neue Elemente zu. Die Karthager eroberten einen großen Teil der Halbinsel, die Römer das ganze Land. Später, z. Z. der Völkerwanderung, wurde es von den Vandalen, Alanen und Sneven überflutet, und bald darauf von den Westgoten, die mehrere Jahrhunderte herrschten, bis (711) ihre Macht vor dem Halb- mond in Trümmer sank. Arabisches Blut machte sich besonders in Andalusien bemerkbar, das die Mauren am längsten behaupteten. politische Geographie. Bildung der Staaten: Die Reste der Goten, die in das Asturische Gebirge zurückgedrängt waren, eroberten von hier aus in einer Zeit harter Kämpfe, in der die religiöse Unduldsamkeit groß gezogen wurde (Inquisition), nach und nach das Land. Es bildeten sich die Reiche Castilieu und Aragonien und, nachdem der über die w. Küstenstriche gesetzte Graf sich unabhängig gemacht hatte, Portugal. — Durch Heirat wurde Aragonien und Castilien ver- einigt und nach Vertreibung der letzten Mauren (1492) dehnte sich Spanien auch über den ganzen S. aus. Spanien sowohl wie Portugal bilden konstitutionelle erb- liche Monarchien und sind fast ganz kath. §. 68. A. Spanien (ohne die Canaren): gegen xjt Mill. qkm, 17 V5 Mill. E. Von dem Staat Karls V., „in dessen Reich die Sonne nicht unterging"/) ist nur ein Schatten geblieben. Die meisten Kolonien sind verloren; die Schwäche der Regierung und der moralische Verfall der Bevölkerung, der besonders durch die reichen Geldmittel, die früher ') Wörtlich genommen war das erst unter Philipp Ii. nach Erwerbung der Philippinen der Fall.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 161

1893 - Hannover : Hahn
161 Die Kolonien (= 4 X Deutschland; 1475 Mill. E.) umfaßten weite Gebiete in Ostindieu (die jetzt an die Niederländer verloren sind) und in S.-Amerika (Brasilien selbständig). Jetzt besitzt Portugal: in Afrika: die Capverdischen I., 2 Gninea-J., Niederlassungen in Senegambien, Angola und Mocambique; in Asien: Kleine Besitzungen in Indien (Goa, Diu), Ost-Timor und Macao (bei Hongkong). Städte mit 100 T. E. und darüber: T. E. T. E. T. E. 1. Madrid (gegen) 500 4. ^ Valencia 171 7. *Porto 106 2. ^ Barcelona 272 5. ^Sevilla 143 8. ^ Murcia 100 3. * Lissabon 243 6. * Malaga 134 Iv. Die Apenninen - Halbinsel (mit Corsika gegen 300000 qkm = '/2 Pyrenäenhalbinsel). §. 70. Grenzen: Im N- erheben sich halbbogenförmig die Alpen und bilden die Grenze gegen Frankreich, die Schweiz und Österreich; im übrigen wird die Halbinsel vom Meer bespült. Lage: Über die klimatische Lage unterrichtet uns am besten der 36° n. B, (Tarifa, Maltagrnppe) und der 45° n. B. (Garonne-, Po-, Douaumünduug), wenn auch die S.-Spitze Siciliens etwas n- von Malta (etwa 2/s Grad) gelegen ist und im N. einzelne Zipfel Italiens über den 46° n. B. hinausreichen. — Danach liegt die eigentliche Halbinsel in der s ü d e u r o p ä i s ch e n Zone, die Lombardei im wärmern Teil der n. daranstoßenden; günstig wirkt noch die gewaltige Gebirgs- maner, welche die kalten N.-Winde abhält. Weltstellung: Schon die Rolle, welche das Land in der Geschichte gespielt hat, zeugt von den günstigen Bedingungen für den Welt- verkehr. Bei der centralen Lage im Mittelmeer, um welches die Länder des „orbis terrarum" sich gruppierten, waren die thatkräftigen Bewohner der Halbinsel die Herren der Welt geworden. Auch nach Eröffnung der großen Weltstraßen ist die Lage Italiens eine durchaus günstige. Für die Stellung im Mittelmeer sind die Vorzüge geblieben, und dazu eröffnen die Pforten desselben bei Sues und Gibraltar die Verbindung mit den ö. und w. Gewässern der Weltmeere. Zwar hat auch Italien außer dem Busen von Tarent keine Z weck u. Berneckcr. Geographie Ii.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 163

1893 - Hannover : Hahn
163 1) Der Nord-Apennin, in den Lignrischen und Tosca- nischen Teil zerfallend, zieht in s.-ö. Richtung dem Adriatischen Meere zu und endet nahe der Tiberquelle. Quer durch die Halbinsel ziehend ist er wie ein Festungswall dem eigentlichen Italien vorgelagert und schützte dieses einst gegen die gallischen Horden. — Die Pässe sind rauher und steiler als die meisten Alpenwege; daher wurde die Hauptstraße nach Rom, die via Aemilia (jetzt Eisenbahn) von Placentia («Piacenza ftschendsa^) nach dem Adriatischen Meer geführt, und über- schritt erst hier den Apennin, um (über Perugia [udsicha]) nach *Rom zu geheu: die römische Festung Sena. Schlacht bei Sena (207). 2) Der Mittlere Apennin, der sich in den Umbrischen Apennin und die Abrnzzen gliedert, begleitet die Küste von der Tiber- bis zur Voltnrnoquelle und enthält in dem von 2 Parallelketten eingeschlossenen Abrnzzen-Hochlande den wildesten und höchsten Teil des Gebirges. Der Gran Sasso d'jtalia mit fast 3000 m der höchste Punkt der Halbinsel. 3) Der Südliche Apennin, in den Neapolitanischen und Calabrischen zerfallend, zieht wieder nach der W.-Küste und endet an der Straße von Messina. Er ist niedriger und entbehrt eines leitenden Hauptkammes; man findet nur massige Stöcke oder längere Rücken, die durch wellige Hochebenen verbunden sind. — Der be- kannteste Weg durch diesen Teil führt von Capna über 'Benevent nach Apulieu. (Zug des Pyrrhus.) Größtenteils vom Walde entkleidet, zeigt der ganze Gebirgszug der Apenninen Heiden oder nackte Felsen. Die aromatischen Kräuter bieten den Schafherden reiche Nahrung, Ackerbau aber ist fast garuicht zu betreiben (auch die Thäler sind wenig kultiviert), die Miueralschätze sind gering (Eisen und Kohlen fehlen ganz). Nur an der W.-Seite läßt das Gebirge Raum für die Bildung von Ebenen (Toscana, Latinm, Eampanien) und auch diese sind klein und zum großen Teil von Anhöhen und Ketten erfüllt (Terrassenkultur), welche dem Apennin vorgelagert sind und unter dem Namen des Sub- apennin zusammengefaßt werden: der Toscanische (Apuanische Alpen und Toscanisches Hügelland), der Römische (Volsker- und Sabinerberge) und der Neapolitanische Subapennin. — Der Subapeunin zeichnet sich durch vulkanische Erscheinungen aus: der Albanersee, der Vesuv (1300 in), die Hundsgrotte. Zwischen seinen Erhebungen die reiche Ebene des Arno (Schutz vor den Nordwinden) mit dem schönen ^Florenz (1a bella), die Campagna [rtj] u*

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 156

1893 - Hannover : Hahn
156 tische Scheidegebirge hin, dessen wichtigste Teile die Sierra de Gnadarrama, de Gredos, de Gata, da Estrella [lj] sind. Durch dasselbe wird das Plateau in die beiden Hochebenen von Alt- und Neu-Castilien geschieden. a. Alt - Castilien ^) nnifaßt das Gebiet n. des Scheidegebirges. — Den n. Rand bildet die Cantabrisch-astnrische Kette, welche vom W.-Ende der Pyrenäen die ganze N.-Küste entlang zieht und im W. in das vom Mmho [ttjo] durchströmte Galicische Bergland übergeht Der bequemste Übergang ist bei Santander (Eisenbahn). — Den O-Rand bittet kein geschlossenes Gebirge; am wichtigsten ist hier die Lücke, in welcher die Straße von 'San Sebbstian über »Vittoria (Schlacht 1813) und 'Burgos nach ^Valladolid [lj] führt. In der tiefsten Einsenkuug von Alt-Castilien fließt der am O.- Rande entspringende Duero, welcher sich unterhalb ^Oporto ins Meer ergießt. b. Neu-Castilien erstreckt sich vom Castilischen bis zum Andalnsischen Scheidegebirge (Sierra Moreua). Der O.-Rand ist auch hier nicht geschlossen; in der nördlichsten Lücke fließt der Jalon. S. davon die Sierra de Cueuea (Quelle des Tajo [ch], Jücar [ch] und Gnadalaviar). — Niedrige Ketten in der Mitte des Plateaus (Berge von Toledo) bewirken zwei Mulden, in denen der Tajo und der Guadiaua dem Ocean zueilen- Beide Flüsse werden im untern Teil ihres Laufes nach S.-W. abgelenkt, namentlich der Gnadiana, der in mächtigem Bogen das Andalusische Scheidegebirge durchbricht. Nach W. fallen die Plateaus in Terafsen zum Meere ab, so daß sich Portugal (und S.-Galicien) als Vorstufe der Hochflächen darstellt. — Bei dem reichen Niederschlag und dem fruchtbaren Boden (Orangenhaine, Oliven, Mandeln und Feigenplantagen) vermag die Landwirtschaft reichen Ertrag zu erzielen; leider werden die portugiesischen Landschaften sehr schlecht bebaut. Die castilischen Hochebenen selbst tragen, da sie von Randgebirgen eingeschlossen sind, vielfach steppenartigen Charakter (Culturlaud findet sich meistens nur in den Flußthälern. Vergl. die Lage der Städte) und werden zum größten Teil zur Schafzucht (Mennos) benutzt. Winteraufenthalt der Herden in Estremadüra. 6) In dem wilden Gebirgsland zwischen Nen-Castilien und der O.-Küste (kein einheitlicher Name) befinden sich kleinere Tiefebenen von ') So genannt nach den Castellen, welche die Christen bei der Wiedereroberung des Landes gegen die Sarazenen erbauten. — Der f., also zuletzt eroberte Teil heißt demnach naturgemäß Neu- Castilien.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 164

1893 - Hannover : Hahn
164 di Roma mit ihren vielfachen Resten aus dem Altertums und die Ca m Pag na felice [tjcfje] um den Golf von Neapel. Die eigentlich ebenen Striche an der Küste bieten gerade kein erfreuliches Bild. Zu ihnen gehören die Maremmen in Toseana und die Poutiuischeu Sümpfe in Latinm. 1) Die Maremmen längs der Küste von Toscana (2—31/2 M. breit) bilden eine heidereiche, von weiten Sümpfen durchsetzte Niederung und fiud durch Anstauung von Flußwasser infolge einer Bodeuauschwel- luug und der Dünenbildung an der Küste entstanden. — Die Ver- wesung der üppig wuchernden Pflanzen verbreitet im Sommer einen entsetzlichen Geruch (Malaria)^). Daher kauu auch an den günstigen Stellen nur wenig Ackerbau getrieben werden; im Winter dagegen sind sie Tummelplatz der Herden, die im Sommer auf dem Gebirge weideten. — Man bemüht sich gegenwärtig, die Entfumpfuug dieser Gegenden herbeizuführen. 2) Die Pontinifchen Sümpfe (etwa 45 km lang, 7—15 km breit) an der Küste Latinms sind grüne, üppige, zum großen Teil versumpfte Wiesen (mannshohes Gras, Weidengebüsch), wo Büffel, Hirsche, Eber ?c. hänfen- Den Menschen vertreibt aber die Malaria; nur einzelne Wirtshäuser findet man an den Straßen, sonst wenige, vom Fieber verzehrte Menschen. — Entstanden sind sie durch die Gebirgsgewässer, die keinen Abfluß fiuden. Da die Ebenen im W. liegen, so können sich größere Flüsse auch nur nach dieser Seite hin entwickeln: Arno, Tiber mit Chiana [f] (der Chianakanal nach dem Arno) und Voltnrno. Wo der südliche Apennin die O.-Küste verläßt, bildet sich die vom Osauto durchslosseue Ebene von Apulien, die fruchtbar und gut angebaut ist. An die eigentliche Halbinsel lehnt sich im N. die Lombardische Tiefebene gleichsam als kontinentale Zugabe, wie Sicilieu im S. als maritime erscheint. 1) Die Lombardische Tiefebene, eine frühere Bucht des Adriatischen Meeres, ist aus dem Geröll der Alpen- und Apenninflüsse aufgebaut. Die Flüsse sind durch Dämme eingefaßt, die bei zunehmender Versandung des Flußbettes immer wieder erhöht werden müssen, so Jetzt ist von der Campagna nur Vio bebaut, das übrige Steppe (Viehzucht) mit der Malaria. Eine Besserung wird erst eintreten, wenn an Stelle der Groß- grundbesitzer ein tüchtiger Bauernstand tritt. — 2) Durch Anpflanzung des anstra- tischen blauen Gummibaums wird sie jetzt vermindert.
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