— 10 —
berühren abwechselnd das Meer. Die Zugänge in das Innere
sind geöffnet. Kein Wunder daher, wenn diese Küstengebiete
Kleinasiens früh der Kultur erschlossen wurden, um so mehr, als auch
der Boden allezeit zu ergiebiger Ausnutzung lockte.
Die innere Hochfläche leidet unter großer Trockenheit. Die
Pflanzenwelt ist daher auch eine spärliche. Weite Strecken tragen
einen durchaus steppenartigen Charakter. Der Boden ist ein-
förmig und oft weithin mit Salzkristallen bedeckt. An dem Auf-
bau dieses Tasellandes hat auch vulkanische Tätigkeit mitgewirkt.
Dafür zeugen die der Hochfläche aufgesetzten, jetzt erloschenen
Bulkankegel, so der Erdschias (3900 m) am Ostrande. Das Klima
zeigt scharfe Gegensätze. Die Sommer sind heiß. Hier sind die
Gebiete zu suchen, in denen die Kreuzfahrer schwer zu leiden hatten.
Die von den Gebirgsrändern dem Meere zueilenden Wasser-
ädern sind naturgemäß von kurzem und zugleich schnellem Lauf,
dafür aber wasserreich (ergiebige Beregnung!) und als Ernährer der
Pflanzenwelt bedeutsam. Diese ist denn auch — noch dazu bei
günstigen Bodenverhältnissen — an den Abhängen der Gebirge,
in den Talmulden und im Küstensaum eine außerordentlich reiche.
Die Randterrassen zeigen durchweg eine üppige Vegetation und zumeist
auch eine prächtige Bewaldung (Hochwald). Hier gedeihen Süd-
srüchte (Oliven, Feigen ■— Bereitung feinen Olivenöls — u. a.), Wein,
Baumwolle, Getreide, Tabak, Reis, Mais, Mohn (Opiumbereitung) u. a. m.
An das Vorhandensein des Maulbeerbaumes knüpft sich die Pflege
des Seidenspinners. Die Wälder liefern vortreffliches Bau-
holz. Doch wiffen es die Türken nicht in der rechten Weise auszunutzen.
Auf den der Küste vorgelagerten Inseln wird besonders vorzüglicher
Wein gewonnen. Den besten liefert die Insel Samos. — Die sich
von den inneren Gebirgsrändern zur Hochfläche wendenden Fluß-
läufe versiegen in dem meist kalkhaltigen Boden, oder sie münden
in Salzsümpfe und Salzseen. Auch die im Innern entstehenden
und die Randgebirge durchbrechenden Flüsse sind wasserarm
(Saleph — Barbarossa) und folgen der Abdachung des Tafel-
landes nach Norden und Westen. So verläuft der Menderes
(Mäander) zum Ägäifchen, der Granicus zum Marmara-
und der Kisil Jrmak zum Schwarzen Meere. Letzterer ist der
größte Strom Kleinasiens (1000 km). Aber keiner der Flüsse
ist schiffbar. In den besser befeuchteten Tälern der Hochfläche
werden Getreide, Mohn, auch Baumwolle angebaut. Die wich-
tigften Vertreter der Tierwelt sind Ziegen und Schafe. Die
Angoraziege wird mehr in den nördlichen Teilen der Hochfläche
gezüchtet. Ihr seidenartiges Haar liefert das berühmte Kämel-
garn (Kamelotts). Die Wolle der Schafe findet vor allem Ver-
Wendung zur Herstellung der türkischen Teppiche. Kleinasien ist
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 38 —
Jmostjordanlande (Peräa) lag B e t h a b a r a („ jenseits des Jordans,
da Johannes taufte").
Noch seien im einstigen Lande der Philister, dem Küstenstreifen
in Judäa, westlich vom Gebirge Inda, die im Altertums
blühenden Hafenplätze Gaza und Askalon erwähnt. Ersteres war
die südlichste der fünf Städte der Philister und hat heute noch
einige Bedeutung für den Durchgangshandel von Syrien nach
Ägypten. Es bietet aber nur noch einen schwachen Abglanz der
einstigen Blütezeit. Der Hafen von Askalon, auch eine der fünf
Hauptstädte der Philister, ist versandet, und von der einst so
lebhaften Handelsstätte sind nur ein ärmliches Dorf (El Dschora)
und Trümmerhaufen verblieben. (Alles übrige in der Behandlung
Palästinas ist Gegenstand des biblischen Geschichtsunterrichts, ebenso die
Erwähnung anderer Begebnisse aus dem Leben Jesu und der heiligen
Geschichte bei der Nennung weiterer Siedlungen.)
Ergebnis. Syrien bildet mit Palästina und der Sinaihalbinsel
den nördlichen Teil des Wüstenhochlandes (Syrien-Arabien), das einst
mit der Sahara im Zusammenhang stand. (Entstehung dieses Gebietes
und der umgebenden Meeresteile!)
Von Mesopotamien führt die Syrische Wüste hinüber zum Hoch-
lande von Syrien. Die Gebirge Syriens haben Nordsüdrichtung (vor-
wiegend Kalkgestein). Parallel zur Küste streicht zunächst der Libanon
(3000 m — nur noch kleine Bestände von alten Zedern). Gleichlaufend
mit diesem erhebt stch der Antilibanon mit dem Hermongebirge (Großer
Hermon) im Süden (2800 m, quellenreich und gut bewaldet). Zwischen
beiden Gebirgen liegt die Grabenversenkung von Cölesyrien, welche
nordwärts vom Orontes, südwärts vom Leontes zum Mittelmeere hin
entwässert wird. An den Libanon schließt stch das liebliche und
fruchtbare Bergland von Galiläa, und dann folgen nach Süden, durch
Talungen unterbrochen, die Berge von Nazareth, der Tabor (360 m),
der Kleine Hermon, die vom Kison durchftossene, zumeist fruchtbare
Ebene Jesreel, das Karmelgebirge (Richtung von Nordwesten nach
Südosten), weiter in Samaria (an Fruchtbarkeit hinter Galiläa zurück)
die fast vegetationslosen Kegel des Ebal und des Garizim und schließlich
das verkarstete, höhlenreiche, wasserarme und waldleere Gebirgsland
von Judäa. Hohlsyrien findet seine Fortsetzung im Jordantal oder
Ghör [der Jordan entspringt auf den Abhängen des Großen Hermon
(Kaskaden und Windungen), durchstießt den Meromsee und den See
Genezareth (Talstufen) und mündet in das Tote Meer (Name! —
400 w unter dem Meeresspiegel) — sein Tal ist fruchtbar (künstliche
Bewässerung)^, im Wadi el Araba und im Meerbusen von Akaba.
Zwischen letzterem, dem Meerbusen von Suez, dem Kanal von Suez
und dem Mittelländischen Meere steigt die Halbinsel Sinai aus (der
Sinai — Urgestein — 2600 m — Moses und die Gesetzgebung — Horeb
— Täler Wasser- und pflanzenarm — Halbinsel überhaupt fast vege-
tationslos — wo künstliche Bewässerung, da Pflanzenwuchs etwas
günstiger — Datteln und Tamarisken — Bewohner Beduinen). — Das
Oftjordanland (Peräa) ist ein Steppengebiet (Weideland). Es geht
allmählich in die Syrisch-Arabische Wüste über.
In klimatischer Hinsicht ist die Regenzeit (Winterregen) von der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Johannes Askalon Palästinas Palästina Judäa Jordan
— 56 —
Es ist ein fruchtbares Schwemmland der genannten Wasseradern
und ihrer Zuflüsse.
Den westlichen Teil bildet die Tiefebene des Indus. Der
Ursprung des Flusses (= Donau) liegt an der Nordseite des
Himalaja (in Tibet). In einem Längstale des Gebirges (in Kaschmir)
nimmt er zunächst nordwestlichen Lauf, durchbricht dann in teilweise
wenig zugänglichem und daher erst spät erforschtem Quertale —
reich an Felsenriffen — in südwestlicher Richtung das Gebirge
und wendet sich schließlich in fast der gleichen, nur noch mehr südlichen
Richtung dem Arabischen Meere zu. Bei Attok empfängt er von
rechts den schon erwähnten Kabul (siehe oben!). Von links nimmt er
den Zusammenfluß von vier Strömen auf. Der größte von diesen
ist der Satledsch, dessen Quelle unweit von derjenigen des Indus
zu suchen ist. Das Flußgebiet dieser fünf Was.serläufe (den Indus
mitgerechnet) hat daher den Namen Pandfchab (— Fünfstromland) er-
halten. Gleich nach dem Austritt aus dem Gebirge wird der Indus
schiffbar, da er nun ruhigen Laufes seine Bahn zieht. Das weite
Mündungsgebiet (Delta) dagegen kann trotz zahlreicher Arme von größeren
Schiffen nicht befahren werden (wechselnder Wasserstand). So ist das
von der Mündung abseits liegende Karatschi am Arabischen
Meerbusen der wichtigste Hafenplatz geworden, der wiederum durch
eine Bahnlinie und verschiedene Abzweigungen derselben mit den
wichtigsten Hafen- und Handelsplätzen des ganzen Flußgebietes
des Indus in Verbindung steht.
Das Tiefland des Indus wird durch die Wüste Tharr (dieses
Gebiet wird von den Monsunwinden nicht mehr getroffen) von dem
eigentlichen Hindostan, der Tiefebene des Ganges, geschieden.
Der Ganges entspringt an den südlichen Abhängen des Himalaja
und erreicht fast die Länge der Donau. Doch ist seine Wasser-
menge ganz bedeutend. Er wendet sich in vorwiegend östlicher
Richtung dem Bengalischen Meerbusen zu. Große Wasser-
mengen führt ihm sein rechter Nebenfluß, die Dfchamna, zu, die
auch ihre Quelle an den Südabhängen des Himalaja, nicht sehr
weit vom Ursprung des Ganges hat und mit dem Hauptstrom
zeitweise fast parallel verläuft. Auch diese fruchtbaren Talungen
haben bis in die weiteste Umgebung hinein eine außerordentlich
üppige Pflanzenwelt aufzuweisen. Vor seiner Mündung bildet der
Ganges mit dem vom Nordabhange des Himalaja, unweit der
Quellen des Indus und des Satledsch entspringenden und nach dem
Umfließen des Nord- und Ostrandes des Gebirges dem Benga-
lischen Meerbusen sich zuwendenden Brahmaputra (— Sohn des
Brahma) ein gewaltiges Delta, ein Gebiet, das etwa doppelt so
groß ist wie die Provinz Brandenburg, mit vielen Flußarmen,
Sumpfstrichen, Sand- und Schlammablagerungen (Sunder-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Tibet Kaschmir Kabul Karatschi Arabischen
Meerbusen Donau
— 86 —
osten dieser Hochsteppe. An den Rändern der Hochfläche, so im
Südwesten, im Quellgebiete des Indus, in der Nähe des Tales
des Brahmaputra, im Osten (Saluen, Mekong) und Nordosten,
im Ursprungsgebiete des Hoangho, gibt es eine Anzahl srucht-
barer Täler, in welche der Wind einen staubfeinen Leh m, den Löß,
getragen hat. (Ursprung!) — Das Hochland von Hanhai ist von den
Chinesen so benannt. Der Name bedeutet soviel wie „ausgetrocknetes
Meer". Das beckensörmige Gebiet bildet ehemaligen Meeres-
boden. Es war in der Terüärzeit wahrscheinlich noch vom Meere
bedeckt. Durch niedere Erhebungen wird das Hochland von Hanhai
wieder in zwei ungleich große Teile geschieden, in das kleinere west-
liche Tarimbecken, welches von Ostturkestan eingenommen wird, und
in das größere östliche Gebiet, die Wüste Gobi oder Schamo
(beides bedeutet Wüste oder Sandmeer), welche wieder den Haupt-
bestandteil dermongolei ausmacht. Letztere hat eine mittlerehöhe von
etwa 1200 vi. Eine Ausstrahlung des Hochlandes von Hanhai
bildet die zwischen Tienschan und Altaigebirge eingesenkte Hoch-
fläche der Dfungarei, welche bei ähnlichem landschaftlichem
Charakter etwa eine mittlere Höhe von 1000 m aufweist. Das
ganze nördliche Hochland (Hanhai) ist weit und breit mit Sand-
stächen bedeckt. Der Sand bildet oft ganze Berge und ist vielfach
von Kieselsteinen und großen Steinblöcken durchsetzt (Sandstürme).
Viele Salzseen zeugen für die erwähnte Entstehung des größeren Teiles
dieses Gebietes. — Von der Dfungarei führt ein altes Völkertor hin-
über zur südwestlichen Fortsetzung des Hochlandes von Hanhai,
zu den Quellen des Hoangho. —
Das Hochland Jnnerasiens ist dürftig bewässert (in Tibet
z. B. nur während des Winters, durch den Schneefall gegeben), während
die Randgebirge mit ihrem Wasserreichtum die Ursprungstätten der
meisten und größten Ströme Asiens bilden. (Nachweis!) Die im
Innern noch vorhandenen Wasserläufe finden keinen Abfluß
zum Meere. Sie versiegen zumeist nach kurzem Laufe im Sande,
oder sie münden in Salzseen oder Sümpfe. So verläuft auch der
in Ostturkestan fließende Tarim in den Lob-nor, und fast alle in
der Mongolei von den Gebirgsrändern entspringenden Fluß-
ädern verlieren sich im Wüstensande. Der mangelnde Abfluß der
Gewässer verhindert auch die Befreiung des schon wenig frucht-
baren Bodens von seinen salzigen Beimischungen, welche ein
besseres Gedeihen der ohnehin spärlichen Pflanzenwelt hemmen.
Das Klima zeigt große Gegensätze zwischen Tag und Nacht,
zwischen Sommer und Winter. (Ursache!) So sind sowohl in Tibet
als auch in der Gobi die Sommer kurz und glühendheiß, die
Winter lang und streng. Eisige Schneestürme wehen dann über
die Hochflächen. Das Thermometer sinkt zuweilen bis — 25° C.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 128 —
Aralsee und andere kleinere Salzseen sind als Reste verblieben.
Die Ufer des Kaspisees schreiten — trotz der Einmündung der Wasser-
reichen Wolga in denselben — andauernd zurück. Ähnlich steht es
um den Aralsee (zweimal Pommern). Ein größerer Teil des Bodens
liegt unter dem Meeresspiegel, so auch der Kaspisee (größer als
das Königreich Preußen). Der am Ostrande der Kirgisensteppe sich
erstreckende Balkaschsee hat schon wieder eine wesentlich höhere
Lage. Er liegt bereits in den Ausläufern der westlichen Rand-
gebirge Jnnerasiens. Die Kirgisensteppe führt nordwärts hinüber
zum großen Sibirischen Tieflande.
Aus der Entstehungsweise erklärt es sich, daß den Boden dieses
weiten Gebietes zumeist Salzsteppeu und fast wasserlose Sand-
wüsten bilden, welche sich aus rotem (Kisil-Kum), schwarzem (Kara-
Kum) oder weißem Sand (Ak-Kum) aufbauen und wandernde
Sicheldünen zeigen. In anderen Teilen der Wüste hat der Sand
eine mehr andauernde Lagerung. Nur im Gebiete der vorhan-
denen Flußläufe, in den Oasen, deren fruchtbare Ackerkrume
teilweise noch durch künstliche Bewässerung zu großartiger Er-
giebigkeit erschlossen wird, sowie auch an den durch Lößablagerungen
ausgezeichneten östlichen Gebirgsrändern ist eine höhere Kultur
unverkennbar. Reste alter Bewässerungsanlagen, von früheren Be-
wohnern auch in wüsten Gebieten angelegt, sind heute noch zu finden.
Unter den Steppenflüssen Westturkestans, die zumeist im
Sande verlaufen, erreichen Amu und Syr (im Altertum Oxus und
Jaxartes — fast Donau) den Aralsee und der Jli den Balkaschsee.
Sie werden von dem Schneereichtum des Hochgebirges gespeist. Doch
ist auch der Wasserstand dieser drei Flußläufe ein sehr wechselnder.
Besonders aber sind die Mündungsgebiete seicht, mit weiten
Morästen bedeckt und für die Schiffahrt wenig geeignet. Sonst
werden sie teilweise befahren. Aber auch in den übrigen Ge-
bieten der Flüsse und Seen finden sich unwegsame Sumpfflächen,
mit Schilf bewachsen, so auch im Bereiche des Balkaschsees und
am Tfchu.
Das Klima ist ausgeprägt kontinental, die Beregnung gering.
Zwischen Tag und Nacht zeigen sich oft schroffe Gegensätze.
Auf den heißen Sommer, in dem die Sand- und Gesteinsmassen
nicht selten bis auf 45° erhitzt werden (Ausdörren des Bodens),
folgt der eisige Winter, der oft furchtbare Schneestürme (Burane)
im Gefolge hat. In den gebirgigen Gegenden sind die Niederschlags-
Verhältnisse günstigere. Auf größeren Höhen erfolgen sie natur-
gemäß in Form von Schnee. Lage und Nachbarschaft des ganzen
Gebietes bedingen diese Verhältnisse. (Nachweis!)
Die Steppen und Wüsten sind fast vegetationslos und nur
stellenweise, besonders in tiefer gelegenen Gegenden (mehr Feuchtig-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
— 92 —
Die Hochflächen Zentralasiens führen nun über die östlichen
Randgebirge hinweg stufenförmig nach Osten und Südosten in
das eigentliche China mit der Mandschurei.
Der bei weitem größere Teil dieses Gebietes ist gebirgig.
Die noch ostwestlich verlaufenden Fortsetzungen des Kuenlun
scheiden Nord- von Südchina. Sonst zeigen die Erhebungen Chinas
und der Mandschurei mehr die Nordsüdfaltung Ostasiens und
treten teilweise in Steilrändern an die Randmeere (welche?) des
Großen Ozeans heran, so besonders in der Mandschurei und in
Südchina. (Die verschiedenen Nordsüdfalten kennzeichnen! Siehe auch
Korea und Japan!) Der Westrand der Mandschurei wird durch das
ebenfalls nordsüdlich verlaufende Chingangebirge gegeben. Es ist
ein ausgesprochenes Kettengebirge mit schwer überschreitbaren
Pässen. Im Südwesten ist noch der Jünling als Randgebirge gegen
i China erwähnenswert. Auch in ihm tritt schon die Nordsüdfaltung
Ostasiens zutage. Das Chinesische Alpenland zeigt in seinem
Innern schon mehr Bergcharakter. Die Ränder steigen teilweise
freilich oft noch höher auf. In den Talungen finden sich Lößab-
lagerungen. Ausgedehntere Beckenlandschaften aber liegen im Innern
der Mandschurei (Mandschurisches Tiefland mit einem nördlichen
und südlichen Ausläufer) und am Unterlaufe der Zwillingsströme
Hoangho und Jangtfekiang sowie an dem nördlich — auch in das
Gelbe Meer (Golf von Petfchili) — verlaufenden Peiho und dem
südlich in das Südchinesische Meer mündenden Sikianq (Chine-
sisches Tiefland).
Am Nordrande der Mandschurei (gegen Sibirien) verläuft der
Amur, deffen Quellen in Hochasien, im nördlichen Teile der
Mongolei bzw. in den südwestlichen Ausläufern des Jablonoi-
gebirges liegen. (Siehe Urga!) Er nimmt seinen Weg in vorwiegend
östlicher Richtung zum Ochotskischen Meere und sammelt auf
seinem Laufe den größten Teil der mandschurischen Gewässer.
Der Hoangho hat seine Quelle im nordöstlichen Tibet.
(Richtung seines Laufes!) Seinen Namen (Gelber Fluß) hat er von
der gelblichen Färbung seines Wassers. Seine Länge beträgt etwa
4000 km. (Vergleich!) Sein Oberlauf ist reißend, reich an Schluchten
und Wasserfällen und natürlich zur Schiffahrt ungeeignet.
Dann aber gräbt er sein Bett tief in den Lößboden Chinas ein
und führt schließlich seinen gelben Schlamm dem Golf von
Petschili (Gelbes Meer) zu. (Abb. 30.) Während sein Mittellauf
teilweise befahrbar ist, setzen sich in seinem Mündungsgebiete der
Schiffahrt Untiefen hindernd in den Weg. Sein Wasserreich-
j tum im Zusammenhange mit dem lockeren Erdreiche, das er durch-
läuft, auch Erhöhungen des Bettes durch ständige Ablagerungen,
haben trotz vorhandener Erdwälle, welche an manchen Stellen eine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Südchina Petfchili
Extrahierte Ortsnamen: Zentralasiens China Chinas Ostasiens Südchina Korea Japan China Ostasiens Hoangho Sibirien Hochasien Mongolei Tibet Chinas
— 94 —
tragreich (Bodenschätze), und die vielen Tausende von Schiffen und
kleinen Fahrzeugen, die der Jangtsekiang trägt, führen die reichen
Erzeugnisse der besagten Landschaften (Tee, Seide, Kohlen,
Erze u. a.) den bedeutendsten Handelsplätzen und Welthäfen näher.
An seinen Ufern liegen zudem die größten Handelsstädte Chinas.
Durch feinen oft starken Wechsel im Wasserstande ist auch bei ihm
die drohende Gefahr der Überschwemmung gegeben, und so haben
die Anwohner im weiten Umkreise seine Herrschaft oft schon
furchtbar gespürt.
Höher fast aber als die Bedeutung dieser Zwillingsströme
für Schiffahrt und Handel steht diejenige für die Befeuchtung und
Befruchtung ihres ganzen großen Stromgebietes. Zahlreiche
Kanäle durchziehen dazu die Tieflandsbecken Chinas überhaupt,
besonders aber diese Teile derselben. So vielverzweigt und aus-
gedehnt ist selten ein Kanalnetz wie dieses. Es muß zum Teil die
Kunststraßen ersetzen, für deren Bau und Ausgestaltung noch mehr
geschehen kann. Das größte Interesse unter allen diesen Wasser-
straßen nimmt aber der Kaiserkanal in Anspruch, der von Norden
nach Süden verläuft und den Hoangho und den Jangtsekiang durch-
schneidet. Er hat nahezu die Länge des Rheins und wurde einst
angelegt, um die Abgaben an Reis und Tee aus den südlichen Teilen
des Landes nach Peking führen zu können. Er ist an einigen Stellen
300 m breit. Heute ist das großartige Werk teilweise verfallen.
Die von dem Durchbruch des Hoangho am Kanal hervorgerufenen
Schäden wurden nicht mehr ausgebessert, und das leider auch
weiterhin mangelnde Interesse seitens der chinesischen Regierung
trug zu dem immer mehr zunehmenden Verfall dieses einst unter be-
wundernswertem Fleiße und gewaltigen Opfern geschaffenen
Riesenwerkes bei. Immerhin sind heute noch einzelne Teile des
Kanals — besonders im Süden — viel befahren. (Wodurch hat
er freilich etwas an Wichtigkeit eingebüßt?)
Auch der Sikiang durchfließt wilde Gebirgslandschaften, ist
aber in feinen unteren Teilen ebenfalls schiffbar und bildet vor
seiner Mündung in das Südchinesische Meer ein außerordentlich
fruchtbares Delta. — Einzelne Teile des Chinesischen Tief-
landes sind reich an Seen.
In den klimatischen Verhältnissen sprechen die Ausdehnungen
des Landes wesentlich mit. Sie verhindern im Verein mit den
westlichen Randgebirgen (Mandschurei, Südchina) eine inten-
sivere Einwirkung des Meeres. Dazu treffen auch kalte Meeres-
ftrömungen die Küste. So ergibt sich ein Kontinentalklima, das
aber angesichts der bedeutenden Meridionalausdehnnng (über
30 Breitengrade — vom 23° bis zum 53° nördlicher Breite) mittel-
europäische, subtropische und tropische Formen aufweist. Winter-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
— 144 —
Ergebnis. Australien (mit den Inseln der Südsee fast 9 Mill.
qkm = 9/10 mal Enropa, 7 Mill. Einw., 0,77 auf 1 qkm; das Festland
Australien und Tasmanien 7,7 Mill. qkm, 4l/2 Mill. Einw.) ist der
kleinste Erdteil. Er ist dem Mittelpunkte der Wasserhalbkugel nahe gerückt
und liegt fernab von den übrigen Kontinenten. Den am nächsten ge-
legenen kulturell hochstehenden Gegengestaden Asiens (China, Indien,
— Jnselbrücke) wendet er seine von der Natur am wenigsten begünstigten
Gebiete zu. Seine große Entfernung vom „Herrn der Welt" aber
läßt ihn erst spät in den Kreis der Weltgeschichte eintreten (Erste Ent-
deckung 1606 durch einen holländischen Kapitän — späteres Aufgeben
seitens der Holländer als unbrauchbares Gebiet — nach Cooks Welt-
umsegelung Besitzergreifung und erste Besiedelung (Strafkolonie) durch
die Engländer — weiterhin fortgesetzte europäische Einwanderung und
kulturelle Förderung des Landes, soweit die Natur desselben ihnen
nicht ein Hindernis entgegenstellte).
Der Erdteil hat wenig gegliederte Küsten (im Norden der Golf
von Carpentaria zwischen den Halbinseln York und Arnhemland sowie
Cambridge-Golf, im Süden die Austral-Bucht, der Spencer- und St.
Vincent-Golf). Die Baßstraße scheidet die Insel Tasmanien vom Fest-
lande. Der südöstliche Teil der Küste hat gute Naturhäfen, in deren
Hintergrunde bedeutende Handelsplätze aufgeblüht sind (Adelaide,
Portland, Melbourne, Sydney, Brisbane u. a.). Die übrigen Teile
der australischen Küste sind stach, versandet oder verschlammt oder
ungegliederte Steilränder.
Die senkrechte Gliederung Australiens (Urgebirgsscholle) hat auch
die Kultur des Landes gehemmt. Der größere Westen ist ein hügeliges
Tafelland [im Mittel etwa 300 m — einzelne Bergketten (Mount Bruce,
11.50 m; Mac Donnellberge, 1450 m; Bergland von Kimberley) — Auf-
lagerung von rotem Sandstein — Erhebungen aus Granit und Schiefer].
Ostwärts liegt ein Tieflandsbecken [2 Teile — Wasserscheide des Berg-
landes von Queensland (kwinsländ) — tiefste Stelle der Eyre-See (ähr,
— 12 m) — Flinderskette (sleinders) Granit — erzreich]. Weiter nach
Osten erhebt sich das Land dann wieder zu einer Hochfläche mit Rand-
gebirgen [Steilabfall zur gegliederten Küste, Schiefer — Vorkohlenzeit;
Australalpen mit Mount Kosciusko (2240 m, Mount Townsend — herr-
liche Aussicht, erinnert an unsere Alpen — Blauen Berge — Neu-
Englandgebirge — Teile dieser Erhebungen sind schwer zugänglich, dicht
bewaldet, erzreich)].
Der Aufbau des Bodens wirkt teilweise bestimmend auf das
Klima ein. Von Südosten wehen feuchte Südostpassate (Randgebirge
reiche Niederschläge, Küftenslüsse richten durch Überschwemmungen oft
Verheerungen an). — Das Innere ist regenarm und trocken. (Wirkung
auf die Pflanzen- und Tierwelt!) Der Norden empfängt im Sommer
mehr Feuchtigkeit durch die vomjndischenozean wehenden Nordwestmon-
sune. Der Süden und Südwesten erhält dagegen die meiste Beregnung
im Winter (April bis Oktober). Der nördliche Teil Australiens liegt in
der heißen Zone, der südliche zeigt mehr südeuropäische Temperaturen
(Sydney: Jahresmittel ^ dem von Sizilien).
Die Flüsse bilden zur Zeit der Trockenheit Creeks (kriks), Reihen
von Wasserlöchern. Das gilt besonders von den Wasseradern der west-
lichen Hochfläche. Von einem eigentlichen Flußbett der vorhandenen
Wasserläufe läßt sich da kaum reden (Anschwellung zur Regenzeit, Ge-
fahren der Überschwemmung). Der Murray (mörre) hat für die
Schiffahrt einige Bedeutung (Quelle in den Australalpen, Mündung
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Enropa Tasmanien Asiens China Indien Carpentaria Arnhemland Tasmanien Adelaide Portland Melbourne Sydney Brisbane Kimberley Queensland Eyre-See Nordwestmon- Sydney Sizilien
— 118 —
Jablonoi- (siehe Zentralasien!) und Stanowoigebirge, welch letzteres
sich längs der Küste des Ochotskischen Meeres hinzieht. Den Ab-
schluß dieses Gebirgssystems bilden die Erhebungen der Tschukt-
schenhalbinsel, welche im Kap Deschnew (Ostkap) in das Meer
vorspringt. Diese östlichen Gebirgsumrandungen werden noch
von der vorwiegend gebirgigen Insel Sachalin und der Halbinsel
Kamtschatka flankiert. Auch Kamtschatka ist fast ganz von Gebirgen
erfüllt, welche waldreich sind, teilweise zu bedeutenden Höhen (4800m,
Montblanc) aufragen und dazu stark vulkanischer Natur sind. Hier
befinden sich noch mehrere tätige Vulkane. Während in den Fal-
tungen Ostsibiriens — neben vielen anderen Schichtungen —
das Urgestein vorherrscht, zeigt der Boden Westsibiriens mehr
Schwemmlandsprodukte aus der diluvialen Eiszeit, dazu srucht-
baren Marschboden an den Ufern der Ströme. Am Rande der
südlichen und östlichen Grenzgebirge baut sich der Boden teilweise
aus fruchtbarem Löß und Schwarzerde auf. Der Norden Sibiriens
ist Tundrengebiet. (Siehe die Tundren Rußlands!)
Die Flüsse folgen im allgemeinen der Abdachung des Landes
nach Norden. Nirgends können die Grundbedingungen für die
Entwickelung von gewaltigen Strömen mehr gegeben sein (wo
sonst noch?) wie hier, wo hohe Randgebirge als Ursprungsstätten
derselben reichlich Wasser spenden und ausgedehnte Ebenen die
weitere Ausgestaltung ermöglichen (Vergleich mit dem Mutterlande).
Auf dem Altai entspringt der Ob (4200 km = 4 mal Weichsel). Eben-
daher — nur von den Südabhängen des Gebirges — empfängt er seinen
linken Nebenfluß, den Jrtifch (2 mal Elbe). Dieser empfängt von
links wieder den Tobol, der seinen Ursprung in den südöstlichen
Ausläufern des Uralgebirges hat. Der Jenissei nimmt seinen
Anfang an den Südabhängen des Satanischen Gebirgssystems.
Sein Lauf übertrifft an Länge noch den des Ob. Er empfängt von
rechts die drei Tungusken, von denen die Obere Tunguska oder
Angara ihren Ursprung im Baikalsee hat, welcher an Größe etwa der
Provinz Schlesien gleichkommt, an seinen Ufern ringsum mehr
oder minder schöne Gebirgsszenerien zeigt und auffallend reich
an Fischen ist (Salme und Störe). In den nordwestlichen Berg-
landschasten des Baikalsees (vulkanischer Ursprung, heiße Quellen
unweit der Ufer) hat der dritte der dem Nördlichen Eismeere sich
zuwendenden Riesenströme seine Quelle, die Lena. Auch sie erreicht
etwa noch die vierfache Länge der Weichsel und empfängt von beiden
Seiten zahlreiche Nebenflüsse, welche auch zumeist vom Hoch-
gebirge gespeist werden und das Flußgebiet der Lena ebenfalls zu
einem recht umfangreichen gestalten. — Nur der Amur, der seinen
Lauf an den Südostabhängen des Jablonoigebirges beginnt und
einen Teil der Südgrenze des Landes (siehe das eigentliche China
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Ostkap Sachalin Kamtschatka Kamtschatka Westsibiriens Sibiriens Lena
— 119 —
und die Mandschurei!) bildet, wendet sich nach Osten und mündet
gegenüber der Insel Sachalin in das Ochotskische Meer. — Die
Bedeutung besonders der sich dem Nördlichen Eismeere zuwenden-
den Ströme für die Schiffahrt wird natürlich durch die langan-
dauernde Eisbildung stark herabgemindert. Dazu ist auch das
Nördliche Eismeer selbst 8—9 Monate vom Eise bedeckt. Immer-
hin aber ist diesen Riesenströmen als Verkehrsstraßen keine ge-
ringe merkantile Bedeutung beizumessen, um so mehr, als sie durch-
weg recht fischreich sind. Auch den ebenso fischreichen Amur zwingt
die Eisdecke etwa sechs Monate lang zur Stille.
Die Offenheit gegen das Nördliche Eismeer im Zusammen-
hange mit der Erstreckung des Gebietes bis in höhere Breiten
(77" n. Br.), dazu die Abgeschlossenheit gegen Süden durch hohe
Randgebirge, ebenso die weiter südwärts gelegenen großen Land-
massen Zentralasiens lassen ohne weiteres erkennen, daß Sibirien
in seinem Kontinentalklima dem Mutterlande (siehe das Klima
Rußlands!) sehr ähnelt, nur noch schärfer ausgeprägte Gegen-
sätze zeigt. Nirgends auf der Erde sind die klimatischen Extreme
so groß wie hier. So ist in Werchojansk, an der Jana, östlich
der Lena, im ostsibirischen Kältezentrum, die tiefste Lufttem-
peratur mit — 69,8° C nachgewiesen worden, während andererseits im
Laufe des kurzen sibirischen Sommer ganz stattliche Wärme-
grade zu beobachten sind. Im nördlichen Sibirien aber taut der
Boden — selbst während des sehr kurzen Sommers nur — ober-
flächlich auf. Südsibirien (Breite von Berlin und südlicher) hat
naturgemäß günstigere klimatische Verhältnisse, wie denn das
Land noch in mancher anderen Hinsicht (siehe unten!) seinem weit-
verbreiteten schlechten Ruf („Sibirische Zustände") wirksam ent-
gegentritt. So ist auch gar manches Randtal der südlichen Ge-
birgsumwallung milder und geschützter und nicht so sehr den kalten
Stürmen preisgegeben.
In manchen Gebieten aber wird die Ergiebigkeit des sonst
fruchtbaren Bodens (siehe oben!) durch das Klima naturgemäß
stark beeinträchtigt. Die Baumgrenze reicht im Osten höher
hinauf (bis etwa 70° n. Br.) als im Westen (67"—Grund). Daher
hat auch die Tundrenzone im Westen eine größere Breite. In
diesem Gürtel starrt 9 Monate des Jahres hindurch alles in Eis
und Schnee. (Hieraus erklärt sich das Unversehrtsein der tief im
Boden aufgefundenen, Jahrtausende alten Mammutleiber.) Während
des kurzen Sommers taut — wie gesagt — der Boden in seinen oberen
Teilen auf. Es bilden sich oft weite, unzugängliche Moräste, in deren
Bereich der Boden mit Flechten und Moosen, niederen Gräsern,
Beerengestrüpp u. a. m. bedeckt ist. Hier ist das Gebiet nomadi-
sierenderrenntierzüchter. Ungeheure Schwärme von Mücken und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Sachalin Zentralasiens Sibirien Werchojansk Jana Sibirien Berlin