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1. Weltkunde - S. 120

1886 - Hannover : Helwing
Ritterorden (§46,55). Saladin eroberte alles zurück. — Den vierten Kreuzzug (1202—1204) unternahmen Venetianer und französische Ritter, gingen indes nach Konstantinopel, um den griechischen Kaiser wieder ein- zusetzen, gründeten aber, als die Bezahlung ausblieb, hier 1204 das lateinische Kaisertum. (Dies mußte 1261 wieder dem alten ost- römischen Kaisertume weichen). — 1212 war der Kreuzzng der Kinder. Tausende von deutschen und französischen Knaben brachen nach Palästina ans; sie kamen indes teils unterwegs um, teils wurden sie in die Sklaverei verkauft. — Friedrich Ii. (§ 45) unternahm den fünften Kreuzzug (1228, 1229) und gewann auf demselben Jerusalem durch Vertrag. — Die letzten Kreuzzüge gingen von Ludwig dem Heiligen von Frank- reich aus. Der sechste (1248—1254) war gegen Ägypten als Hauptmacht der Mohammedaner, der siebente (1270) gegen Tunis gerichtet, beide vergeblich. Bei dem letzten starb Ludwig. — 1291 siel die letzte Besitzung der Christen, Ptolemais, in die Hände der' Mohammedaner. 3. Folgen der Kreuzzüge: die Macht und das Ansehen der Kirche und der Päpste wuchsen; die Hausmacht mancher Fürsten wurde durch Erledigung vieler Lehen vergrößert; mancher Hörige erkaufte sich von seinem geldbedürftigen Herrn die Freiheit; die einzelnen Völker traten in Verbindung, und hierdurch wurde die Kenntnis fremder Sprache, Länder, Naturprodukte verbreitet, Wissenschaft, Handel und Rittertum gehoben, der Reformation vorgearbeitet re. § 42. Lothar. Auf Heinrich V. folgte Lothar von Sachsen oder Süpplingenburg (1125—1137). Von ihm ist folgendes zu merken: 1. Cr hielt Ordnung im Reich, war aber gegen die Kirche nachgiebig (Investitur aufgehoben; er nahm eine italienische Erbschaft zu Lehen vom Papst an). 2. Lothar hatte durch Erbschaft viele Güter um Göttingen und Braunschweig erlangt. Die Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus (1106 ch), Wulfhilde, war an den Bayeruherzog Heinrich den Schwarzen verheiratet, der also bayerische und sächsische Güter besaß. Deren Sohn, Heinrich der Stolze, heiratete nun Lothars Tochter Gertrud, womit zum zweitenmale sächsische Güter an die Welfen sielen, und wurde auch Herzog von Sachsen. 3. Albrecht der Bär von Anhalt aus dem Hause Askanien erhielt die Nordmark, gründeie 1114 die Mark Brandenburg und legte Berlin an. 4. Unter Lothar entstanden die Parteien der Welfen und Waiblinger (Ghibellinenj; jene hielten es später mit Papst und Vasallen, diese mit dem Kaiser. 5. Alle Lehen waren erblich geworden. d) Die höhenstaufischen Kaiser. § 43. Kolirsd Iii. (1138—1152) entsetzte den Bayern- und Sachseuherzog Heinrich den „Stolzen, der ihn nicht anerkennen wollte; Bayern bekam Leopold von Österreich und Albrecht. der Bär Sachsen. Als Leopold starb, erhielt sein Sohn Heinrich, der Heinrichs des Stolzen Witwe heiratete, Bayern; der letzteren Sohn erlangte Sachsen zurück, und die Markgrafschaft Brandenburg wurde reichsunmittelbar (stand nicht mehr unter Sachsen). Konrad hat den 2. Kreuzzug geführt. § 44. Friedrich I., der Rotbart (Barbarossa), 1152 bis 1190, ein edler, tapferer, starker Fürst, der die kaiserliche Macht in vollem Glanze wieder herstellte. 1. Friedrich als deutscher König. Durch Fehden und Räubereien wurden Deutschlands Ruhe und Sicherheit oft gestört; Friedrich suchte.

2. Weltkunde - S. 121

1886 - Hannover : Helwing
121 wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn: gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be- amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174 bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver- setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rücken).

3. Weltkunde - S. 119

1876 - Hannover : Helwing
119 so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihm gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, „dessen schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichem Volksleben mit ihm anbricht." Henrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Oesterreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meer herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hatte er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Colonisten hingesandt, das Christenthum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen theils an Anhalt, theils an Bischöfe). Aufgabe. Er- zähle die Geschichte Heinrichs nach deinem Lesebuche! — 2. Fried- rich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Ge- sandte, Sänger, 40 000 Ritter, Zeltstadt, Turniere re.). In Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: Krönung und'reichstag 1154; 2. Zug: das empörte Mailand wird unter- worfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano geht verloren sweshalb?j, dann erfolgt die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Repub- liken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug: der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel und Sicilien, zu vermählen 1184—1186). — In seinem Alter machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart lobesam" — von Uhland) und verlor im Flusse Seleph in Klein- asien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von

4. Weltkunde - S. 118

1874 - Hannover : Helwing
118 Heinrich V. ist der letzte fränkische Kaiser; der Investitur- streit wurde unter ihm durch das Wormser Concordat beigelegt (päpstliche Investitur durch Ring und Stab, das Zeichen der geist- lichen Würde, kaiserliche Belehnung mit Scepter, dem Zeichen der weltlichen Macht). §♦ 41* Die Kreuzzüge. 1096-1270. Von jeher waren die heiligen Stätten Palästinas, wo der Heiland gelebt hatte, in besonderem Ansehen gewesen. Seit Constantin galt es als besonders verdienstlich, dorthin zu wallfahrten. Die Araber hatten die Pilger nicht gekränkt (warum wohl nicht?); im 11. Jahrhundert eroberten die rohen Türken Palästina und be- handelten die Wandrer schlecht. Die Klagen des Einsiedlers Peter von Amiens veranlassen den Papst, auf der Kirchenver- sammlung zu Clermont (wo liegt dies?), 1095 einen Kreuzzug beschließen zu lassen. Aufgaben: 1. Was erzählt dein Lesebuch über Peter? — 2. Was weißt du von dieser Kirchenversammlung? — 3. Weshalb wurden die Kriege um das heilige Land „Kreuz- züge", die Krieger „Kreuzfahrer" genannt? — 4. Was erzählt dein Lesebuch von dem ersten Kreuzzuge? — 5. Wie lauge dauerten die Kreuzzüge? — Folgen der Kreuzzüge: Die Macht und das Ansehen der Kirche und Päpste wuchsen; die Hausmacht mancher Fürsten wurde durch Erledigung vieler Lehen vergrößert; mancher Hörige erkanfte sich von seinen geldbcdürstigen Herren die Freiheit; die einzelnen Völker traten in Verbindung, und hierdurch wurde die Kenntniß fremder Sprachen, Länder, Naturproducte verbreitet, Wissenschaft und Handel, Ritterthum gehoben, die Reformation vorbereitet:c. §. 42. Lothar. Auf Heinrich V. folgte Lothar von Sachsen oder Süpplingenburg (1125—1137). Von ihn: ist Folgendes zu merken: 1. Er hielt Ordnung im Reich, war aber gegen die Kirche schwach (Investitur aufgehoben, eine italienische Erbschaft zu Lehen vom Papst). 2. Lothar hatte durch Erbschaft viele Güter um Göttingen und Braunschweig erlangt. Die Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus (1106 f), Wulfhilde, war an den Baiernherzog Heinrich den Schwarzen verheiratet, der also bairische und sächsische Güter besaß. Deren Sohn, Heinrich der Stolze, heiratete nun Lothars Tochter Gertrud, womit zum zweiten Male sächsische Güter an die Welfen fielen, und wurde auch Herzog von Sachsen. 3. Albrecht der Bär von Anhalt mis dem Hause Äskanien erhielt die Nordmark, gründete 1114 die Mark Brandenburg und legte Berlin an. 4. Unter Lothar entstehen die Parteien der Welfen und Waiblinger (Ghibellinen); jene halten es später mit Papst und Vasallen, diese mit dem Kaiser. 4. Alle Lehen sind erblich geworden. schönen, geistvollen, ritterlichen Mannes ließen ihn neben so viel Verrath und Tücke doch so viel Liebe und Treue finden.

5. Weltkunde - S. 120

1874 - Hannover : Helwing
120 2. Zug: Das empörte Mailand wird unterworfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: Die Schlacht bei Legnano geht verloren (weshalb?), dann erfolgt die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug: der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel und Sicilien, zu vermählen 1184 — 1186). — In seinem Alter machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart lobesam" — von llhland) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe ge- blieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er ver- zaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deut- schen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rückert). „Seine Regierung giebt ein Bild des ganzen Mittel- alters. Auf der einen Seite steht der Kaiser, dessen Vorbild Karl der Große ist, ihm gegenüber in Deutschland der mächtige Vasall (Heinrich), in dem ersehnten Italien die freiheitsliebende Stadt mit altrömischem Unabhängigkeitssinn (Mailand) und der gewaltige Papst; gleichzeitig ist die Christenheit im Kampf mit den Ungläu- bigen im Morgenlande und den Heiden an der Ostsee." ¡§.45. Die übrigen Hohenstaufen. Heinrich iv., Barbarossas Lohn, hat wenig für Deutschland gethan, da er meistens in Italien sich aufhielst um Sicilien mit Grausamkeit zu erobern. Der Plan, die Erblichkeit der Kaiserkrone festzustellen, mislang. (1190—1197,) Nach seinem Tode wurde sein dreijähriger Sohn Friedrich Ii. König von Neapels während in Deutschland die Hohen- staufen Heinrichs Bruder, Philipp von Schwaben (1197—1208), die Welfen Heinrichs des Löwen Sohn, Otto Iv. (1197 —-1215), wählten. Ein blutiger Bürgerkrieg verheerte 10 Ja.,r Deutschland. Als Philipp ermordet wurde, wurde Otto allgemein anerkannt, aber bald durch Friedrich Ii. (1215 — 1250) verdrängt. Von ihm ist Folgendes zu merken: 1. Er war der Beförderer. der Künste und Wissenschaften. 2, Er gab seinem italienischen Königreiche eine Ver- fassung und suchte in Deutschland einen allgemeinen Landfrieden fest- zusetzen. 3. Auf einem Kreuzzuge gewann er Jerusalem durch Vertrag. 4. Friedrich hatte fast immer mit Oberitalien und den Päpsten zu kämpfen, welche ihn in den Bann thaten und Gegenkaiser aufstellten, wodurch in Deutschland große Unordnung entstand. Sein Lohn, Konrad Iv., war der letzte Hohenstaufische Kaiser und gelangte zu gar keinem Ansehen (1250—1254. Gegenkönig: Wilhelm von Holland). Konrads Sohn, der jugendliche Konradin, suchte seine Erblande

6. Teil 1 - S. 102

1908 - Hannover : Helwing
102 und siedelten nach Lübeck über. Nach und nach wurde es in Bardowiek still und öde. Darob trugen die Bardowieker gegen ihren Herzog bitteren Groll im Herzen (f. S. 100, c). Als er später mit dem Kaiser Krieg führte, verlangte er, sie sollten ihm die Tore der Stadt öffnen. Sie gehorchten nicht, sondern verhöhnten den Löwen in schmählichster Weise. Da schwur Heinrich, die Stadt zu vertilgen. Aber die Mauern Bardo- wieks waren fest und wurden von den tapfern Bürgern heldenmütig verteidigt. Alle Stürme der Mannen Heinrichs wurden abgeschlagen. Da sahen sie eines Tages einen wild gewordenen Ochsen durch die Ilmenau rennen. Sie merkten sich diese flache Stelle (Furt). Beim nächsten Ansturm gingeu sie hier durch den Fluß, erstiegen die Mauer, die am Fluß entlaug nur schwach war, und eroberten die Stadt. Heinrich ließ sie plündern und zerstören. 8. Wie Friedrich das Fest der Schwertleite seiner Söhne feierte. Zum Pfingstfest des Jahres 1184 hielt der Kaiser einen Reichstag in Mainz. Hier sollten seine beiden ältesten Söhne zu Rittern geschlagen werden. Die Fürsten des Reiches erschienen mit ihrer glänzenden Ritterschaft. 40 000 Ritter und ungezählte Scharen aus allerlei Volk deutscher Zunge strömten zusammen. Dazu fanden sich fremde Gesandte, Sänger und Gaukler in Menge ein. In Mainz konnten sie nicht alle unterkommen. Sie schlugen darum ihre Zelte in der schönen Rheinebene vor der Stadt auf. Inmitten der Zeltstadt erhob sich das Lustschloß des Kaisers, darum herum die prächtigen Zelte der Fürsten. Fürsten und Volk wurden vom Kaiser bewirtet. Die Ritter hielten glänzende Turniere; die Sänger sangen zum Klang der Harfen ihre süßen Lieder; die Gaukler zeigten ihre besten Kunststücke. Alles schwamm in Lust und Freude. Am schönsten war der Pfingstmontag. Im Kreise der Fürsten und Ritter knieeten die kaiserlichen Söhne in voller Ritterrüstung vor dem Vater. Sie legten ihr Rittergelübde ab und empfingen vom Kaiser den Ritterschlag. Dann gings zum Turnierplatz. Run mußten sie zeigen, daß sie ritterlich zu kämpfen verstanden. Ein glänzendes Festmahl beschloß den Tag. Solch ein Friedens- und Freudenfest halten Deutschlands Völker nie gesehen. Im nächsten Jahre zog Friedrich dann als Friedensfürst nach Italien, wo er mit Jubel empfangen wurde. In Mailand feierte er die Hochzeit seines ältesten Sohnes, des Königs Heinrich, mit der Tochter des Normannenkönigs. Sie brachte dem Gatten als Hochzeitsgabe ihr Königreich Unteritalien mu. 9. Der alte Rotbart findet im Sales einen jähen Tod. In den Hochzeitsjubel von Mailand hinein tönte die furchtbare Botschaft: „Jerusalem ist in die Hände der Ungläubigen gefallen!" Sogleich rief der Papst die Fürsten des Abendlandes zum Kreuzzug auf. Die Könige von Frankreich und England rüsteten; auch der greise Barbarossa nahm das Kreuz. Schnell sammelte er ein glänzendes Heer und kam allen zuvor. Über Kon- stantinopel ging der Zug durch die Gebirge und Wüsten Kleinasiens, wo's „viel Steine gab und wenig Brot." Nach unsäglichen Mühsalen und heißen Kämpfen stieg das Kreuzheer in die fruchtbaren Gefilde Ciliciens hinab. Der Sales durchströmt das Land. Diesen Fluß mußte das Heer aus Brücken überschreiten. Dem Kaiser ging das zu langsam; er sprengte mit seinem

7. Weltkunde - S. 139

1896 - Hannover : Helwing
139 Statthalter in Mailand ein, der hart und streng regierte. Da empörten sich die Mailänder. Friedrich, der noch in Italien weilte, zog abermals gegen die Stadt und belagerte sie zwei Jahre lang. Da endlich kamen die Bürger Mailands barfuß und mit Schwertern am Halse zum Kaiser und ergaben sich auf Gnade und Ungnade. Sie mußten ihre Stadt verlassen und sich an vier verschiedenen Plätzen neue Orte bauen. Mailand selbst aber wurde zerstört (1162). Im folgenden Jahre zog Friedrich zum dritten Male nach Italien, um Frieden zu stiften, aber der Friede dauerte nicht lange, denn die Bürger vieler Städte waren erbittert darüber, daß der Kaiser ihre Freiheit und ihre Einkünfte so verringert hatte. Dazu hatte Friedrich sich auch mit dem Papste entzweit. Er rüstete jetzt zum v i e rt en N öm e rz u g e und marschierte gerades Weges gegen Rom (1166). Der Papst war bald in die Flucht getrieben. Da zwang eine Pest, welche im kaiserlichen Heere wütete, den Kaiser zum eiligen Rückzüge. Sofort schlossen viele Städte Obcritaliens den lombar- dischen Bund, bauten Mailand wieder auf und eine starke Festung (Alessandria) dazu. Der Papst wurde Bundesgenosse der Lombarden. Gegen diesen Bund machte Kaiser Friedrich seinen fünften Römerzug.' Leider ließ Herzog Heinrich der Löwe jetzt seinen kaiserlichen Freund, der ihn dringend um Hülse bat, im Stiche, und der Kaiser erlitt bei Legnano eine gänzliche Niederlage (1176). Da schloß er in Venedig Frieden mit dem Papste und in Konstanz mit dem lombardischen Bunde. Die Städte erkannten den Kaiser zwar als ihren Oberherrn an, aber ihre alten Rechte mußte er ihnen zurückgeben. Der Kampf mit Heinrich dem Löwen war des Kaisers nächste Aufgabe. Der gewaltige Sachsenherzog hatte seine Herr- schaft bis an die Ostsee ausgebreitet und Lübeck neu gegründet. Die Grafen und Bischöfe hielt er mit starker Hand im Gehorsam, deshalb waren ihm viele derselben feind. Sie verklagten ihn beim Kaiser, der ihn vor sein Gericht forderte. Als Heinrich nicht ge- horchte, nahm Friedrich ihm seine Herzogtümer. Bayern bekam Otto von Wittelsbach. Sachsen erhielt zum Teil der Erzbischof von Köln, zum Teil Bernhard von Anhalt. Da griff Heinrich zum Schwerte. Nun ächtete ihn der Kaiser und nahm ibm auch seine Erbgüter. Nach scharfen Kämpfen musste der Löwe sich unterwerfen (11811. Großmütig gab Friedrich ihm seine Erb- lande (Braunschweig-Lüneburg [i. § 52]) zurück, aber Heinrich mußte 3 Jahre in die Verbannung (nach England) gehen. Im Jahre 1 >95 ist er in Braunschweig gestorben, nachdem im Jahre zuvor Staufen und Welfen sich versöhnt hatten. Der sechste Römerzug Friedrichs war der schönste von allen. Der Kaiser kam in Frieden zu einem Hochzeitsfeste. Alles jubelte ihm zu. Mailand holte ihn im Triumphzuge ein, denn hier wollte Friedrich seinen Sohn und Nachfolger Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreiches in Unteritalien, vermählen. Das geschah im Jahre 1186. — Fast in den Hochzeitsjubel hinein aber erscholl die Trauerkunde: „Jerusalem ist gefallen!" Sultan Saladin von Ägypten hatte die Stadt erobert. Da rüstete der greise Kaiser ein gewaltiges Heer zum Kreuzzuge svgl. S. 134). Doch es war ihm nicht beschieden, das h. Land den Ungläubigen zu entreißen. Er fand im Sales seinen Tod (1190), aber im Andenken, in der Sage und im Liede des deutschen Volkes lebt er bis auf den heutigen Tag.
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