Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Mittelklassen - S. 6

1887 - Berlin : Gaertner
— 6 — eine Kreislinie von Westen nach Osten um die Erde herum, die von den Polen überall gleich weit entfernt ist, so heißt diese der Äquator oder Gleicher, der die Erde in eine nördliche und eine südlichehalbkugel teilt. Jeder Kreis, den man sich von Norden nach Süden durch die Pole hindurch um die Erde gehend denkt, heißt ein Mittagskreis. 1. Warum sehen wir wohl nicht die ganze Kugel? 2. Was für eine wirkliche Gestalt werden Sonne, Mond und ' Sterne haben? 3. Wie heißen die Halbkugeln, die durch jeden Mittagskreis ent- stehen? 4. Ein wie großes Stück der Erde kann die Sonne jedesmal er- leuchten? §♦ 3. Kanb und Masser. Die Oberfläche der Erde ist teils Land, teils Wasser. Das Land ist aber nicht eine einzige, zusammenhangende Fläche, sondern durch das Wasser vielfach unterbrochen, zerstückelt. Unter den vielen Landstücken sind drei sehr groß; diese heißen Fest- lander. Die kleineren Landstücke heißen Inseln. Das Wasser zwischen den Festländern und Inseln ist das Meer, und den Rand des Landes am Meere nennt man das Ufer oder die Küste. 1. Aus welche Weisen kann man um die Erde herum reisen? 2. Vergleichet die Menge des Wassers mit der des Landes! 3. Auf welcher Halbkugel liegt das meiste Land und auf welcher das meiste Wasser? 4. Vergleichet a) die Festländer, b) die größten Inseln mit einander nach ihrer Lage auf den beiden Halbkugeln! 5. Was ist eine Insel, und was wird a) eine Inselgruppe, b) eine Halbinsel sein? 6. Was könnt ihr von den kleinern Gewässern innerhalb des Landes sagen? 7. Worauf und worin ruht das Meer? 8. Vergleichet das Meer a) mit einem Flusse, b) mit einem Landsee! §. 4. Erdteile. Von dem größten Festlande und seinen Bewohnern er- zählt die Geschichte schon seit uralten Zeiten; darum wird es die alte Welt genannt. Die beiden andern Festländer sind erst in neuerer Zeit entdeckt worden, weshalb sie die neue Welt heißen. Die alte Welt besteht wieder aus drei großen Stücken oder Erdteilen, die aber mit einander zusammenhangen.

2. Für Mittelklassen - S. 26

1887 - Berlin : Gaertner
— 26 — taufenden in Asien, Afrika und Europa zugetragen hat. Amerika und Australien sind erst vor einigen Jahrhunderten entdeckt worden, weshalb sie die „neue Welt" genannt werden. 1. Asien ist der größte Erdteil. Es breitet sich in einem großen Viereck durch drei Zonen aus, grenzt mit einer langen Küste an das nördliche Eismeer und erstreckt sich im S. in großen Vorsprüngen ins indische Meer. Der Gliederung nach ist er der zweite Erdteil. 2. Europa ist der g e g l i e d e r t st e Erdteil. Es breitet sich durch zwei Zonen in einem Dreieck aus, das auf der Ost- feite mit Asien zusammenhängt und nach Sw. schmal ins at- lantische Meer ausläuft. Der Größe nach ist es der vierte Erdteil. 3. Afrika ist der zusammengedrängteste Erdteil, denn ihm fehlen fast alle Halbinseln und seine Inseln liegen nahe bei ihm. Es breitet sich in länglich-runder Figur durch drei Zonen aus, grenzt im N. mit langer Küste ans mittel- ländische Meer und läuft im S. schmal in die Meergegend aus, die das atlantische mit dem indischen Meere verbindet. Der Größe nach ist es der dritte Erdteil. 4. Australien ist der kleinste und am meisten zerstückelte Erdteil. Sein Festland ähnelt demjenigen von Afrika, breitet sich aber nur durch zwei Zonen aus; es ist wie jenes fast ungegliedert. 5. Amerika ist der längste Erdteil. Es erstreckt sich in zwei Dreiecken durch vier Zonen, grenzt mit langer Küste gegen das nördliche Eismeer und läuft im S. schmal in die Meergegend aus, die das atlantische mit dem stillen Meere verbindet. Nach der Gliederung ist es der dritte, nach der Größe der zweite Erdteil. 1. Nennt einige wichtige Völker des Altertums und gebet an, wo sie gewohnt haben! 2. Welches Volk hat Amerika entdeckt, welches Australien, und zu welcher Zeit jedes? §. 5. Meere. Das Erdmeer ist ein zusammenhangendes Ganzes. An manchen Stellen ist es sehr tief. Das atlantische Meer z. B. erreicht eine Tiefe, welche die Höhe der höchsten Berge Amerikas weit übertrifft. Wie die Oberfläche des Landes, so hat auch der Grund des Meeres bedeutende Unebenheiten, d. h. Hoch- und Tiefland. Reicht das Hochland des Meerbodens beinahe bis an den Wasser- 4

3. Für Mittelklassen - S. 28

1887 - Berlin : Gaertner
— 28 — 5. Das nördliche Eismeer liegt kreisförmig um den Nord- pol herum, zwischen Amerika, Europa und Asien, ist an diesen Küsten gegliedert und hängt mit dem stillen Meer durch die Beringsstraße zusammen. 1. Durch was für Tiere sind manche Bänke im Meere entstanden? 2. Nennt eine Sandbank im atlantischen Meere! 3. Was wird aus dem Meerwasser bereitet? 4. Was wißt ihr von der Farbe des roten, des schwarzen und des weißen Meeres zu sagen? 5. Welche Leute haben auf Sandbänke und Seestllrme besonders zu achten, und warum? 6. Was ist Brandung? 7. Was für Meere zeigen keine deutlich bemerkbare Ebbe und Flut? 8. Was wißt ihr von dem Eise der Polarmeere zu erzählen? 6. Witterung. Die Erdkugel ist von einer feinen, durchsichtigen Hülle umgeben, nämlich von der Luft. Die Wärme macht die Luft lockerer, dünner, dehnt sie aus; die Kälte dagegen macht die Luft dichter, zieht ihre Teilchen zusammen. Nun hat aber die Luft das Bestreben, überall auf der Erde in gleicher Höhe gleich dicht zu sein. Wenn daher die Luft an einem Orte durch Wärme verdünnt ist, so findet sofort eine Ausgleichung der Luft statt; ihr Strömen und Wehen dabei heißt Wind, und wenn es stark ist, Sturm oder Orkan. In der heißen Zone weht regelmäßiger Nordost- und Südostwind, welcher Passat genannt wird; in den gemäßigten Zonen sind die Winde veränderlich, doch herrscht bei uns der Westwind vor. Wirbelwinde entstehen durch Winde, die, von entgegen- gesetzten Seiten gekommen, zusammenstoßen und sich im Kreise herumdrehen. Wie von dem kochenden Wasser unaufhörlich kleine Wasser- Müschen oder Dämpfe leicht in die Höhe steigen, so geschieht es auch bei dem Wasser der Meere, Seen und Flüsse, besonders in den wärmeren Erdgegenden. In kälterer Luft verdichten sich diese Wasserdämpfe und bilden Wolken, und wenn sich diese dicht an der Erde zeigen, so heißen sie Nebel. Sind die Dämpfe in den Wolken durch Abkühlung dicht und schwer genug geworden, so bilden sie Tropfen und fallen wieder auf die Erde herab. Diese herabfallenden Wassertropfen nennt man Regen. In noch kälterer Lust verwandelt sich der Regen in Hagel oder Schnee. Nebel, Regen, Hagel und Schnee nennt man Niederschlag. 4

4. Für Mittelklassen - S. 25

1887 - Berlin : Gaertner
— 25 — kugel. Am 21. Juni oder Sommeranfang beschreibt der senk- rechte Sonnenstrahl einen Kreis um die Erde, welcher Wende- kreis heißt, weil nun der senkrechte Strahl weiter nach N. hin keine Kreise mehr zieht, sondern wieder nach S. um- wendet. Während des Herbstes beschreibt der senkrechte Strahl Kreise um die Erde, die auf der südlichen Halbkugel liegen. Den südlichsten beschreibt er am 21. Dezember oder am Anfange des Winters, und dies ist der zweite Wendekreis. Die Wendekreise liegen vom Äquator gleich weit entfernt und schließen die heiße Zone ein. — Denkt man sich einen Mittags- kreis in den Polen durchschnitten, so ist er in Halbkreise ge- teilt, und jeden derselben nennt man Mittagslinie oder Meridian. 1. Nennt einen Mann, welcher schon vor langer Zeit die Erde umschifft hat! 2. Wie muß man sich den Äquator eigentlich denken, wenn er die Erde in Halbkugeln teilen soll? 3. Wie heißt jeder Wendekreis besonders? 4. Vergleichet die Größe der Wendekreise a) unter sich, b) mit der des Äquators und der Mittagskreise! 5. Was heißt Durchmesser und was Umfang der Erde? 6. Wie groß ist der Umfang? §♦ 3. Land itnbi Walser. Die Oberfläche der Erde besteht teils aus fester Masse oder Land, teils aus flüssiger oder Wasser. Der größte Teil des Landes ist Festland, der des Wassers aber Meer; die Inseln, Landseen und Flüsse bilden nur einen kleinen Teil der Erdoberfläche. Das meiste Land liegt auf der nördlichen und östlichen Halbkugel, das meiste Wasser auf der südlichen und westlichen. Das Meer ruht in großen Vertiefungen oder Becken; der Grund derselben heißt Meeresgrund oder Boden, der Rand heißt Küste oder Ufer, und die Oberfläche des ruhigen Meeres heißt der Spiegel. Die größten Inseln befinden sich nahe an den Festländern, die kleineren liegen meist fern im Meere zerstreut. Was ist eine Steilküste und was eine Flachküste oder ein Strand? — Nennt Beispiele dazu! ß. 4. Erdteile. Die alte Geschichte giebt uns nur von Völkern des größten Festlandes Nachricht, weshalb dasselbe auch die „alte Welt" genannt wird. Wir wissen, was sich vor einigen Jahr-

5. Für Mittelklassen - S. 27

1887 - Berlin : Gaertner
— 27 — spiegel hinauf, so sagt man, es sei eine Bank, und wenn diese aus Sand besteht, eine Sandbank. Der Geschmack des Meerwassers ist b i tt e r- s a lz i g. Seine Farbe erscheint nach den einzelnen Gegenden verschieden wie die des Flußwassers, aber meistens ist sie blau oder grün. An manchen Stellen ist das Wasser so durchsichtig, daß man bis auf den tiefen Grund schauen kann. Oft sieht man in dunkler Nacht das Meer prachtvoll leuchten, und das rührt zum Teil von einer Menge kleiner Seetiere her. Bei großen Seestürmen steigen die Wellen oder Wogen des Meeres sehr hoch. Wenn kein Wind vorhanden ist, so sieht man das Meer ruhig daliegen wie einen großen Spiegel. Das ist die Zeit der Meeresstille. Die Wellenbewegung ist also eine unregelmäßige Bewegung des Meeres. Aber es giebt auch eine regelmäßige. Jeden Tag sieht man nämlich das Wasser der größeren Meere an den Küsten abwechselnd zwei- mal steigen und zweimal fallen, und jedes Steigen und Fallen dauert ungefähr sechs Stunden. Das Steigen heißt Flut, das Sinken Ebbe. So steht also das Meerwasser täglich zweimal am höchsten und zweimal am niedrigsten, und dieser Wechsel rührt von der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne her. Das große Erdmeer zerfällt vorzüglich in fünf Hauptteile, Meere, Oeeane, und die einzelnen Meere haben wieder ihre Glieder oder Busen. 1. Das stille Meer ist das größte und inselreichste. Es breitet sich durch drei Zonen aus und liegt zwischen Asien, Australien und Amerika. An der amerikanischen Küste ist es fast ungegliedert, an der asiatischen bildet es einige Busen. In seinem südlichen Teile wird es auch Südsee genannt. 2. Das atlantische Meer ist das am meisten ge- gliederte. Es dehnt sich ebenfalls durch drei Zonen aus und liegt zwischen Amerika, Afrika und Europa, deren Küsten an diesem Meere ziemlich gleichlaufend sind. An der europäischen Küste ist es am meisten gegliedert. 3. Das indische Meer breitet sich über zwei Zonen aus, liegt zwischen Afrika, Asien und Australien und ist an der asiatischen Küste stark gegliedert. 4. Das südliche Eismeer ist das frei li eg endste Meer, denn es stößt an keinen der bekannten Erdteile. Es liegt in Kreisform um den Südpol herum. In neuester Zeit ist von den Engländern in diesem Meere ein gebirgiges Land, Victorialand, entdeckt worden. __________________-........_...... h.....

6. Für Oberklassen - S. 70

1882 - Berlin : Gaertner
70 schiedenen Gegenden von verschiedenem Salzgehalt und wird durch Wellenbewegung, Gezeiten und Strömungen teilweis in sich ausgeglichen. — Tiefe, Farbe und Leuchten des Meeres. Die Wellenbewegung, durch Luftströmungen erzeugt, ist meistens eine vorübergehende Störung im Gleichgewicht des Meeres. Die Höhe der Wellen in offener See geht selbst" bei Stürmen nicht über 13 m hinaus. — Wellenberg, Wellenthal, Brandung, hohle See. Ebbe und Flut bestehen in einem periodischen, je gleich- zeitig auf entgegengesetzten Erdseiten stattfindenden Sinken und An- schwellen des Meeresspiegels, bewirkt durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond. Wegen täglicher Verspätung des Monddurchgangs durch den Meridian um ungefähr 50 Minuten ist die Periode der Mondsflut eine fast 25ständige. Springfluten entstehen beim Stande der drei Weltkörper in gerader Linie, also bei Vollmond und Neumond; Nippfluten zur Zeit des ersten und letzten Viertels. Die herrschenden Winde und andre Ursachen wirken ändernd auf die Gezeiten ein, die für Küstenbewohner und besonders für Seestädte von Wichtigkeit find. Binnenmeere, die der Anziehungskraft eine zu geringe Fläche bieten, haben keine oder nur eine äußerst schwache Ebbe und Flut. Meeresstrudel (Scylla und Charybdis). Meeresströmungen find besonders durch Temperatur- und Dichtigkeitsverschiedenheit erzeugte, meistens regelmäßige Be- wegungen des Wassers, welche den Ocean flußartig durchkreuzen. Im atlant. Meer find, außer dem früher genannten Golfstrom, besonders wichtig: 1) der den Äquator vom Busen „v. Guinea bis nach der Gegend des Kap Roque begleitende warme Äquatorialstrom, und 2) "der vom nördl. Eismeere her an den grönländ. Küsten entlang nach Neufundland und weiter nach dem Antillenmeer flutende kalte P o l ar - ström, der, gewaltige Eisberge mit sich führend, besonders das Klima Nordostamerikas herabdrückt. 1. Woher kommt es, daß man bei Erdumsegelung von O. nach W. einen Tag verliert, dagegen in umgekehrter Richtung einen Tag gewinnt? 2. Näheres über die Bildungsgeschichte der festen Erdrinde! 3. Was läßt sich a) oft über das Alter der Hochgebirge wie in der Regel über ihren Ursprung sagen; b) über Seetierver- steinerungen auf hohen Bergen und über Landtierversteinerungen in tiefen Meeresbecken ; a) über das Vorkommen von Überresten trop. Tiere und Pslanzen an den Küsten des Eismeeres? 4. Eigentümliches a) des Zirknitzer Sees in Krain, b) der Geyser Islands! 6. Etwas über Lage und Gehalt der bedeutenderen Mineralquellen Deutschlands! §. 4. Luft und Wärme. Die Atmosphäre bildet, räumlich genommen, überall ein Gemenge von ungefähr 21 °/0 Sauerstoff und 79% Stick- stoff, nebst einer verhältnismäßig geringen Menge Wasserdampf und Kohlensäure. Als ausdehnsam-flüssiger Körper hat sie das

7. Geographische Repetitionen - S. 58

1870 - Berlin : Gaertner
58 Das britische Reich. Freude an der grünen Pracht der Natur. Aber nicht nur das Laub- holz gedeiht so üppig, auch das Nadelholz spriesst in zäher Fülle auf. 5 — 600jährige Taxusbäume stehen auf den Kirchhöfen als Ueberreste jener ausgedehnteren Pflanzungen, die sich einst vorfanden. Jene englischen Freeholders und Copyholders, jene Nachkommen der alten Angelsachsen, deren Hauptwaffe Bogen und Knüttel waren, übten sich bei ihren ländlichen Festen z. B. am 1. Mai mit dem Bogen, welchen sie aus dem Holz des Taxusbaumes geschnitzt hatten. Und was sie so oft im Scherze gethan, das half ihnen im bittern Ernst. Bei Crecy, Maupertuis und Az in court siegte der grosse Bogen des englischen Fussvolkes Uber die Ritterschaaren Frankreichs. Die französischen Könige errichteten zwar Compagnieen von francs - archers, doch erlangten diese nie die Bedeutung wie die englischen. — Man hat oft angenommen, dass Frankreich und England zwi- schen Calais und Dover zusammengehangen haben. Man führt als Beweis dafür den Umstand an, dass ein Rücken zwischen diesen beiden Städten noch jetzt im Meere zu bemerken sei. Ferner findet man an der Südküste Englands Fluthmarken, welche darauf hindeuten, dass einst die Fluth hier noch viel höher gestiegen sei, als jetzt, obgleich sie doch auch schon an einzelnen Stellen sich bis 60 oder 70 Fuss erhebt. Ist das einstmals gewesen, dann lässt sich das nur daraus erklären, dass der Kanal früher an seinem Ost- ende geschlossen war. Dieser Kanal begrenzt England im Süden und trennt es von Frankreich. Da in jeder Meerenge zwei Strömun- gen sich finden, da hier ausserdem ein Theil der von Süd - Afrika kommenden Fluthwellen hindurchströmt, so ist es natürlich, dass der Kanal fast jede Stunde anderes Hochwasser hat und somit ein höchst - gefährliches Meer ist. Cäsar hat das bei seiner zweimaligen Ueber- fahrt sehr zu empfinden gehabt. Nebel, Stürme und Untiefen machen das Meer noch drohender. Wie oft fahren hier im dichten Nebel Schiffe einander an! Da hilft kein Licht am Mast, kein Läuten der Schiffsglocken; der dichte Nebel verhindert Sehen und Hören. Und doch fuhren schon im Alterthume, wie Cicero meldet, die Bewohner der beiden Küsten häufig zu einander und die Nord-Celten in Gallien erhielten Hülfe von ihren britischen Brüdern. Die Inseln erheben sich nicht unmittelbar aus der grössten Tiefe des Meeres; sie sind nur gewissermassen die oberste Platte einer aus dem atlantischen Ocean ansteigenden Terrasse. Westlich und nördlich nämlich von

8. Geographische Repetitionen - S. 59

1870 - Berlin : Gaertner
Das britische Keich. 59 England ist der atlantische Ocean zunächst nicht tiefer, wie der Kanal und die Nordsee; nach einer Strecke von 10 20 Meilen ge- langt man aber an einen Rand, an eine Kante, hinter welcher das Meer noch einmal so tief ist, als kurz vorher. Wie der Kanal ein Wasser ist, welches für die Schifffahrt grosse Schwierigkeiten bietet, so auch die Nordsee. An der Ostseite von England hat sich eine Küstenschifffahrt schon seit längerer Zeit aus- gebildet, welche der englischen Marine eine Menge von tüchtigen Matrosen liefert. Aus den unendlichen Kohlendistrikten Englands nämlich fahren tagtäglich kleine Kohlenfahrzeuge nach London, um dies kohlenverzehrende Ungeheuer mit Brennstoff zu sättigen. Auf diesen Schiffen befinden sich ausser einem oder zwei Schiffern noch mehrere Jungen, gewöhnlich unbändige, nicht zu zähmende Rangen einer armen Wittwe. In diesem angestrengten Dienste, in dem steten Kampf mit Sturm und Unwetter geht eine Menge von ihnen zu Grunde; aber die da ausdauern, liefern vortreffliches Material für Englands Fotte. So ist James Cook gross geworden. — Die Nord- see wird von einer dreifachen Strömung durchfurcht: durch eine, welche von Westen, dann durch eine zweite, welche von Norden und durch eine dritte, welche von Osten kommt. Diese beiden letzten Strömungen werden durch die tägliche Fluthwelle verstärkt, welche wie schon oben angedeutet, im Westen Englands angelangt dort sich theilt und theils durch die Pentlandstrasse theils durch den Kanal in die Nordsee sich ergiesst. Da wo die drei Strömungen sich treffen und aufheben, fallen natürlich die von ihnen mitgebrachten Sink- stoffe zu Boden und bilden die grosse Doggers Bank, berühmt durch manches Seegefecht. Bekanntlich hängt das Phänomen der Ebbe und Fluth mit dem Monde zusammen und das Aufspringen und Eintreten der Fluthwelle richtet sich wesentlich nach diesem Gestirn; für jeden einzelnen Hafen aber wird das Eintreten der Fluth ausserdem durch lokale Einwirkungen bedingt. Somit genügt es nicht für einen be- stimmten Hafen die Stellung des Mondes allein anzugeben, um das Anschwellen und Zurücktreten des Wassers und somit das Auslaufen und Einfahren der Seeschiffe zu reguliren, sondern es sind dabei die lokalen Verhältnisse durch genaue Beobachtungen festzustellen. Erst dadurch wird es möglich das sogenannte Hafen-Etablissement zu reguliren. Um die Feststellung dieser Tafeln hat sich der eiserne Herzog grosse Verdienste erworben. Da man nun ausserdem durch fort-

9. Geographische Repetitionen - S. 60

1870 - Berlin : Gaertner
60 Das britische Reich. gesetzte Beobachtung eine Theorie der Stürme gefunden hat und im Stande ist, wenn z. B. im Westen Englands sich ein solcher erhebt, aus der Analogie auf seinen ferneren Verlauf zu schliessen, so be- nutzt man den Telegraphen, um allen Küstenorten Meldung davon zu machen und Sicherheitsmassregeln zu veranlassen. — Der Kanal und die Nordsee sind für die ältere Geschichte Eng- lands von grosser Wichtigkeit. Der erstere für die celtische Bevölke- rung, die Nordsee für die deutsche. Ueber die Nordsee kamen die Angeln, Sachsen und Friesen und später im Mittelalter die Schiffe der Hansa. Noch heute durchkreuzen die Fischerfahrzeuge Britan- niens dies Meer und bringen reiche Beute namentlich an Heringen in die Heimath zurück. Erst in der Neuzeit ist der atlantische Ocean von Bedeutung geworden. Seine grösste Einwirkung übt er auf die Westküste von Irland, an welche die warmen Strömungen des Meeres schlagen und ein weiches, mildes Klima hervorrufen. — Die bedeutendste Breite hat Grossbritannien im Süden, nämlich 60 Meilen, die geringste beträgt 10; von Norden nach Süden erstreckt es sich 120 Meilen. England zerfällt in mehrere, sehr genau geson- derte Theile. Es ruht auf einem Fusse, welcher von dem Kanal, von dem Hafen von Bristol und von der Themse eingeschlossen wird. Im Westen endet dieser Südfuss in eine Halbinsel, welche in die Caps Landsend und Lizard ausläuft. Vor ihnen liegen die Scilly-Inseln, die Zinn-Inseln oder Kassiteriden des Alterthums. Diese Eilande sind von England aus schwieriger zu erreichen als selbst Amerika, da der Verkehr zwischen ihnen und dem Festlande höchst unbedeutend ist. Eine Zeit lang waren sie in die Mode gekommen, da die Engländer dorthin gingen, um Quallen für ihre Aquarien zu fischen. — Von den beiden oben genannten Caps aus zieht sich ein 1500 Fuss hohes Gebirge durch die Halbinsel Cornwallis bis zum Busen von Bristol. Hier gab es grosse Zinnlager, die jetzt fast ebenso er- schöpft sind wie die Galmailager. An diese Halbinsel knüpft sich die schöne Sage von Tristan und Isolde, deren Gemahl ja eben König Mark von Cornwallis war. Von hier aus ziehen Hügelketten, die Downs, durch den Süden von England und treten als Kreide- felsen an vielen Stellen steil an die Küste. Wenn die Sonne diese weissen Felsen rosig angehaucht hat, gewährt die Küste einen köst- lichen Anblick. An manchen Orten zeigt flas Gestein dieselbe Schich- tung wie an der gegenüberliegenden französischen Küste. Hier im

10. Geographische Repetitionen - S. 61

1870 - Berlin : Gaertner
Das britische Reich. 61 Süden Englands finden sich vortreffliche Hafen, von denen einige im Mittelalter unter dem Namen der Cinque - ports berühmt waren. Wir bemerken zunächst Plymouth. Südlich von diesem Hafen liegt im Kanal eine blinde Klippe Eddystone, welche den Schiffern äusserst gefährlich war. Man beschloss deshalb auf ihr einen Leuchtthurm zu bauen; es gelang, nachdem man unendliche Schwierigkeiten be- siegt hatte. Jetzt steht er da und wiegt sich im Sturm und Wogen- braus, denn er ist so gebaut, dass er wie ein Baum elastisch federt. Mehrere Wochen oft kann man ihm nicht nahen, dann sind die wachtli alten den Invaliden dort oben von aller Welt abgeschlossen und nur die Seevögel statten ihnen Besuche ab, wenn sie vom Leuchtfeuer angezogen an dem dicken Glase der Reverberen sich die Köpfe im Fluge zerschellen. Der zweite bedeutende Hafen ist Ports- mouth, der Hauptstationsort der englischen Flotte, deren grösste Schiffe auf der Rhede von Spithead liegen. Dort sind die Arsenale, die Docks; dort wimmelt Alles von Seesoldaten und Matrosen. Und vor dem Hafen liegt die blühende Insel Wight, der schönste Punkt Englands. Da sass Carl I. eine Zeit lang als Gefangener, da weilt heute gern die englische Königin, da ankern in allen Buchten die kleinen reizenden Jachten der Lords, auf denen sie Wettfahrten um die Insel, aber auch in weitere Fernen unternehmen. Dann kommen wir östlich davon nach Hastings. Da landete 1066 Wilhelm der Eroberer und fiel bei der Landung auf die Hand: Hei, rief er, ich fass’ und ergreife dich, Engelland; wie einst Cäsar in ähnlicher Situation: teneo te Africam. Da auf dem Hastingsfelde erscholl das Rolandslied aus dem Munde des Vorkämpfers Taillefer, da spannte inmitten der Todten der Sieger sein Gezelt, da suchte über das Leichenfeld hin die schöne Editha nach dem Leichname des gefalle- nen Harald. — Nach diesem Orte heisst ein berühmtes englisches Geschlecht. Wie oft erzählt nicht Shakespeare von den Mitgliedern desselben; wie schön schildert nicht Macaulay in seinen essays den bedeutendsten Repräsentanten der Familie, den die Neuzeit hervorge- bracht, den grossen Staatsmann Warren Hastings, den Unterjocher Indiens! Wenn hier uns Alles an das Mittelalter erinnert, so in Dover an die Neuzeit. — Grossbritanien stellt seine höchste Erhebung im Westen dem Andrange des atlantischen Oceans entgegen und senkt sich nach Osten. Daher strömen eine Menge grösserer Flüsse von Westen nach Osten. Sie bilden breite, meerbusenartige Mündungen, in welche Fluth und Ebbe weit hineindringen kann. Wo diese Bewegung
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 1
6 2
7 14
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 1
18 1
19 0
20 0
21 6
22 0
23 1
24 12
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 3
38 1
39 0
40 0
41 4
42 0
43 0
44 3
45 5
46 0
47 0
48 0
49 10

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 63
1 9
2 22
3 37
4 16
5 12
6 12
7 8
8 5
9 17
10 8
11 40
12 13
13 7
14 17
15 6
16 26
17 24
18 33
19 2
20 23
21 60
22 9
23 2
24 10
25 20
26 3
27 25
28 25
29 10
30 2
31 5
32 3
33 55
34 11
35 25
36 0
37 4
38 2
39 3
40 1
41 11
42 9
43 31
44 4
45 41
46 8
47 44
48 44
49 49
50 101
51 3
52 13
53 3
54 7
55 21
56 11
57 3
58 9
59 5
60 1
61 12
62 47
63 5
64 28
65 25
66 4
67 15
68 5
69 3
70 89
71 9
72 2
73 4
74 11
75 7
76 21
77 41
78 27
79 8
80 15
81 23
82 9
83 11
84 16
85 8
86 7
87 4
88 1
89 27
90 2
91 1
92 76
93 21
94 12
95 66
96 21
97 34
98 10
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 6
25 0
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 3
32 1
33 0
34 15
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 2
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 2
82 0
83 2
84 0
85 0
86 2
87 1
88 0
89 0
90 1
91 0
92 0
93 0
94 0
95 2
96 0
97 0
98 1
99 0
100 1
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 1
109 5
110 3
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 3
127 0
128 0
129 6
130 0
131 3
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 1
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 2
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 7
161 0
162 0
163 0
164 2
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 1
173 2
174 0
175 3
176 0
177 0
178 0
179 0
180 3
181 0
182 0
183 6
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 11
194 0
195 0
196 0
197 3
198 0
199 0