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1. Für Mittelklassen - S. 30

1887 - Berlin : Gaertner
— 30 — ein; in der südlichen ist's umgekehrt. Ein dauernder, strenger Winter herrscht in diesen Zonen, der nur in der Nähe der gemäßigten mit einem kurzen Sommer plötzlich wechselt, so daß es dort weder Frühling noch Herbst giebt. Aus dem Vorigen folgt: 1. Hat eine Halbkugel ihr Sommerhalbjahr, so sind auf ihr die Tage länger als zwölf Stunden, und hat sie Winterhalbjahr, so sind ihre Tage kürzer als zwölf Stunden. 2. Je weiter ein Land vom Äquator entfernt ist, desto länger werden seine Tage je im Sommer-, und desto kürzer je im Winterhalbjahr. 1. Wie heißen die Grenzlinien zwischen den gemäßigten und den kalten Zonen? 2. In welchem Teile des Sommers tritt bei uns gewöhnlich die größte Hitze, in welchem Teile des Winters die größte Kälte ein? 3. Wie lange dauern Tag und Nacht auf den Polen? 4. Gebet die größte Dauer des Tages für die einzelnen Zonen an! 5. Wodurch wird die lange Dauer von Nacht und Winter in den Polarzonen erträglicher gemacht? 6. Warum find die 4 Jahreszeiten der südlichen gemäßigten Zone denen der nördlichen entgegengesetzt? §♦ 8. Die lebendigen Geschöpfe der Zonen. Ein Elternpaar mit seinen Kindern nennt man eine Fa- milie. Alle Familien eines Wohnorts zusammen bilden eine Gemeinde. Wenn viele Gemeinden in der Sprache, in den Sitten und Gewohnheiten übereinstimmen, so werden sie ein Volk genannt. Die Völker sind nach dem Körperbau oft sehr verschieden; die Weißen gehören zu den größten Menschen, und bei jedem Volke sind die Männer im allgemeinen größer als die Frauen. Niesen- und Zwergvölker giebt es nicht. In u n s r e r Zone wohnen fast nur weiße und weizen- gelbe Menschen; die meisten weißen wohnen in Europa, Westasien und Nordafrika, die meisten gelben in China und auf dem Hochlande der Wüste Gobi. In der südlichen ge- mäßigten Zone wohnen größtenteils braune Menschen. Die meisten Menschen der gemäßigten Zonen sind gesittete, d. h. Völker, die sich vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, mit Gewerbe und Handel, Kunst und Wissenschaft beschäftigen und deshalb feste Wohnsitze nötig haben, — Es leben in dieser Zone weder die größten noch die wildesten Tiere, und nur eine geringere Anzahl ist giftig; aber durch eine Menge von Haustieren ist diese Zone ausgezeichnet. — Die

2. Für Mittelklassen - S. 8

1887 - Berlin : Gaertner
— 8 — stark ist, so heißt er Sturm. Die Luft über dem Meere ist feucht, daher ist der Seewind, der aufs Land herüberweht, ebenfalls feucht. Jeder Wind wird nach der Weltgegend benannt, aus der er kommt. 1. In welchen Erdgegenden weht der Wind beständig? 2. Was kann aus der Feuchtigkeit der Luft nach und nach ent- stehen? 3. Wie wird die Luft an den Küsten beschaffen sein? §♦ 7. Fortsetzung. Die Zonen. Die Menschen, Tiere und Pflanzen bedürfen zum Leben auch der Wärme, die an der Erdoberfläche zumeist von der Sonne hervorgebracht wird. Je höher am Himmel die Sonne des Mittags steht, desto wärmer ist es gewöhnlich auf der Erde. In der Gegend des Äquators steht die Sonne des Mittags den Menschen senkrecht über dem Kopfe; darum ist es dort immer sehr heiß. Man sagt, jene Leute wohnen im heißen Erdstrich oder in der heißen Zone. In den Gegenden um den Nordpol und Südpol herum steht die Sonne des Mittags nie hoch am Himmel, sondern sie bleibt beständig nahe am Horizonte; darum ist es dort fast immer sehr kalt und die Erde mit Schnee und Eis bedeckt, und man nennt jene Erdgegenden die kalten Zonen. Zwischen der heißen und jeder der kalten Zonen liegt eine Gegend, in welcher die Sonne des Mittags mittelhoch am Himmel steht. Hier ist die Wärme in den vier Jahreszeiten sehr verschieden, aber auf die Dauer ist es weder sehr kalt noch sehr warm; daher nennt man diese Erdgegenden ge- mäßigte Zonen. 1. Zählt und nennt die Zonen von Norden nach Süden! 2. Nach welcher Weltgegend hin werden die Menschen in den ein- zelnen Zonen des Mittags die Sonne sehen? 3. Wie werden die Süd- und die Nordwinde in jeder einzelnen Zone beschaffen sein? §. 8. Die ledendigen Geschöpfe der Zonen. Die Menschen der heißen Zone haben größtenteils eine braune oder schwarze Farbe. Unter den Tieren sind dort manche sehr groß und wild; viele sind durch ihr Gift den Menschen gefährlich und viele haben eine schöne Färbung. Auch ist diese Zone die Heimat großer und prächtiger Pflanzen.

3. Für Mittelklassen - S. 9

1887 - Berlin : Gaertner
Die wenigen Menschen der kalten Zone haben eine schmutziggelbe Farbe. Tiere giebt es auf dem Lande ebenfalls nur wenige Arten und diese sind meistens mit einem schönen Pelze oder mit weichen Federn bedeckt. Die Pflanzen der Zone sind fast alle klein und unentwickelt. Die Menschen der gemäßigten Zonen haben teils eine weiße Hautfarbe, teils eine braune oder gelbe. Unter den Tieren sind die Haustiere wichtig und unter den Pflanzen die Getreidearten und die bekannten Arten der Waldbäume. 1. Was könnt ihr von der Beschäftigung der Menschen in der heißen und in der kalten Zone sagen? 2. In welcher Zone leben die meisten Arten von Tieren und Pflanzen und in welcher die wenigsten? 3. Nennt einige a) von den Haustieren, b) von den Pelztieren, c) von den Vögeln mit weichem Gesieder, ä) von den größten und wildesten Tieren! 4. Wie teilt man die Waldbäume ein, und welches sind die wich- tigsten Getreidearten? §♦ 9. Europa. A. Äußeres. Europa liegt größtenteils in der nördlichen gemäßigten Zone; nur der Nordrand liegt in der kalten. Im Süden, Westen und Norden ist es von Wasser, im Osten von Land begrenzt. Das Wasser auf der Süd- und Westseite gehört zum atlantischen Meere, und das auf der Nordseite zum nörd- lichen Eismeere. Beide Meere reichen mit ihren Gliedern in das Land hinein. Im Süden liegen zwei große Busen des atlantischen Meeres, nämlich das mittelländische und das schwarze Meer. Das schwarze hängt mit dem mittelländischen und dies wieder mit dem atlantischen durch Meerengen zusammen; die beiden ersteren sind fast ganz von Land umgeben. Die Meer- enge oder Straße von Gibraltar verbindet das mittel- ländische mit dem atlantischen Meere. Im Westen und Nordwesten liegen drei Busen des atlan- tischen Meeres, nämlich der Meerbusen von Biscaya, die Nordsee und die Ostsee. Die letztere ist fast ganz von Land eingeschlossen und hängt durch Meerengen mit der Nord- see zusammen. Diese ist an zwei Stellen mit dem atlantischen Meere verbunden. Die schmälste ist eine Meerenge und heißt der Kanal oder la Manche. In Norden liegt ein Busen des Eismeeres, das weiße Meer.

4. Für Oberklassen - S. 70

1882 - Berlin : Gaertner
70 schiedenen Gegenden von verschiedenem Salzgehalt und wird durch Wellenbewegung, Gezeiten und Strömungen teilweis in sich ausgeglichen. — Tiefe, Farbe und Leuchten des Meeres. Die Wellenbewegung, durch Luftströmungen erzeugt, ist meistens eine vorübergehende Störung im Gleichgewicht des Meeres. Die Höhe der Wellen in offener See geht selbst" bei Stürmen nicht über 13 m hinaus. — Wellenberg, Wellenthal, Brandung, hohle See. Ebbe und Flut bestehen in einem periodischen, je gleich- zeitig auf entgegengesetzten Erdseiten stattfindenden Sinken und An- schwellen des Meeresspiegels, bewirkt durch die Anziehungskraft von Sonne und Mond. Wegen täglicher Verspätung des Monddurchgangs durch den Meridian um ungefähr 50 Minuten ist die Periode der Mondsflut eine fast 25ständige. Springfluten entstehen beim Stande der drei Weltkörper in gerader Linie, also bei Vollmond und Neumond; Nippfluten zur Zeit des ersten und letzten Viertels. Die herrschenden Winde und andre Ursachen wirken ändernd auf die Gezeiten ein, die für Küstenbewohner und besonders für Seestädte von Wichtigkeit find. Binnenmeere, die der Anziehungskraft eine zu geringe Fläche bieten, haben keine oder nur eine äußerst schwache Ebbe und Flut. Meeresstrudel (Scylla und Charybdis). Meeresströmungen find besonders durch Temperatur- und Dichtigkeitsverschiedenheit erzeugte, meistens regelmäßige Be- wegungen des Wassers, welche den Ocean flußartig durchkreuzen. Im atlant. Meer find, außer dem früher genannten Golfstrom, besonders wichtig: 1) der den Äquator vom Busen „v. Guinea bis nach der Gegend des Kap Roque begleitende warme Äquatorialstrom, und 2) "der vom nördl. Eismeere her an den grönländ. Küsten entlang nach Neufundland und weiter nach dem Antillenmeer flutende kalte P o l ar - ström, der, gewaltige Eisberge mit sich führend, besonders das Klima Nordostamerikas herabdrückt. 1. Woher kommt es, daß man bei Erdumsegelung von O. nach W. einen Tag verliert, dagegen in umgekehrter Richtung einen Tag gewinnt? 2. Näheres über die Bildungsgeschichte der festen Erdrinde! 3. Was läßt sich a) oft über das Alter der Hochgebirge wie in der Regel über ihren Ursprung sagen; b) über Seetierver- steinerungen auf hohen Bergen und über Landtierversteinerungen in tiefen Meeresbecken ; a) über das Vorkommen von Überresten trop. Tiere und Pslanzen an den Küsten des Eismeeres? 4. Eigentümliches a) des Zirknitzer Sees in Krain, b) der Geyser Islands! 6. Etwas über Lage und Gehalt der bedeutenderen Mineralquellen Deutschlands! §. 4. Luft und Wärme. Die Atmosphäre bildet, räumlich genommen, überall ein Gemenge von ungefähr 21 °/0 Sauerstoff und 79% Stick- stoff, nebst einer verhältnismäßig geringen Menge Wasserdampf und Kohlensäure. Als ausdehnsam-flüssiger Körper hat sie das

5. Geographische Repetitionen - S. 92

1870 - Berlin : Gaertner
92 Indien. im loten Jahrhundert n. Chr. das eigentliche Raffiniren erfunden haben. Ebenso entstammt der Pfeffer Indien, er wächst in Malabar wild; ferner der echte Zimmtbaum, der bisher nur in Ceylon ge- dieh und erst in neuester Zeit in Java mit Glück angepflanzt ist. Auch der Indigo findet sich im östlichen Hindustan und in Ceylon wild. Bei keinem indischen Dorfe vermisst man den indischen Feigen- baum, unter dessen Laubdach oft mehrere 1000 Menschen lagern können. Fast bei jedem Hause steht ein Mangobaum mit seinen gold- farbenen Früchten. An den Abhängen der Gebirge gedeihen europäi- sche Obstarten, tiefer im wärmeren Thal Orangen, Limonen und Tamarinden. Alle Morgenländer lieben die Wohlgerüche, und sie be- dürfen ihrer, da die Hitze die Nerven erschlafft. Das tropische In- dien erzeugt auch diesem Bedürfnisse entsprechende Pflanzen; wir finden dort Weihrauch, Sandelholz und die Narde. Da die Religion den Indier im Fleischgenuss beschränkt, so hat er von jeher mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Sein wichtig- stes Hausthier ist das Rind und neben ihm der schwerer zu zähmende Büffel. Dem Kameele sagen nicht alle Gegenden des Landes zu, wogegen der Elephant in ganz Indien seine Heimath hat. Er ist schon früh gezähmt und sowohl als Lastthier als auch zum Kriege benutzt worden. Die Pferde Indiens sind nicht besonders schön, desto schöner die Hunde. Beides meldet schon Herodot. Unter den wilden Thieren des Landes ist der Tiger in Bengalen das gefähr- lichste; selten nur findet sich der Löwe und nie in demselben Be- zirke mit dem Tiger. In diesem ausgedehnten Raume leben Völker caucasischer Race neben solchen, welche den Negern verwandt sind. Letztere, die Gondas, bewohnen den östlichen Theil des Vindhya - Gebirges und dehnen sich bis zum Godavery aus. Sie kennen keine Kasten; sie haben keine Priester, sie verehren Dämonen; kurz, sie sind stets feinerer Bildung fern geblieben und leben noch heute in scheuer Zurückhaltung. Die caucasischen Inder theilen sich in ein Urvolk, das auf dem Dekan seine Sitze hat, und in ein eingewandertes, dessen Bildung die herrschende geworden. Die Einwanderer gehören dem indo-germanischen Volksstamme an und haben mit ihren Stamm- genossen am Belurtag ihre Ersitze gehabt. Dort lebte der Stamm so lange in Gemeinschaft, dass sich für den Begriff der Gottheit, des Herrn und des Hauses gleiche Worte bildeten. Der Zwillingsbruder

6. Geographische Repetitionen - S. 94

1870 - Berlin : Gaertner
94 Indien. Sudwesten der Halbinsel. Bis zum Jahre 800 ist auch die Küste Coromandel und die Insel Ceylon in ihren Händen. Diese Gegenden kennt das zweite Epos, nach seinem Helden Rama Ramajana genannt; es besingt die Kämpfe dieses Helden mit den Urbewohnern. Gleich mit der ersten Kunde von dem Vordringen in das Jumna und Gan- gesland hören wir auch von priesterlichem Einfluss, der immer grösser wird, je mehr die Hindus in ihrem neuen Vaterlande verweichlichten. Der älteste Gott Indra ist ein Kriegsgott, der später auftretende Brahma ein Ideal von Reinheit und Milde; an die Stelle des Natur- gottes tritt ein geistiges Wesen. Von Brahma ist Alles, auch das Unreinste, ausgegangen, und zu ihm kehrt Alles zurück. Das Un- reine kann aber nicht sofort mit dem Reinen sich verbinden, es be- darf erst der Läuterung. Darum muss die Seele des Bösen erst durch verschiedene Körper wandern, ehe sie gebessert und gereinigt zum Urlichte zurückkehren darf. Diese Lehre von der Seelenwande- rung trägt wesentlich zu der Scheu bei, mit welcher das Volk die Thiere betrachtet, da nach jener Auffassung sie durch die Seelen ver- storbener Menschen belebt sein können. Brahma, der Schöpfer, ist vom Volke weniger verehrt, als Vtschnu, der Erhalter, der Gott des Wassers und der Luft, dem die Lotosblume heilig ist, und als (^iva, der Zerstörer, den man im Gebirge mehr anbetet, als in der Ebene. Brahma ist kein Naturgott, er ist durch den grübelnden Verstand geschaffen, daher kann man durch Nachdenken und Abtödten des Fleisches in seine Herrlichkeit eingehen. Das trieb seine Verehrer zur Selbstpeinigung und zu philosophischem Grübeln. Indische As- keten kennt schon das Alterthum; es weiss auch von einer Menge von Secten, welche durch die verschiedenartige Auffassung der Reli- gion entstanden waren. Das erobernde Volk bewahrte sich seine Herrschaft, indem es sich gegen das unterliegende abschloss und diese Trennung als eine von Gott angeordnete und deshalb nicht aufzugebende ansah. Es theilte sich demnach in zwei Haupttheile. Das herrschende Volk zerfiel dann wieder in drei Classen, welche mit einem portugiesischen Worte Kasten genannt werden. Die Inder selbst heissen sie Varna d. h. Farbe, und es ist beachtenswerth, dass, je höher die Kaste, je reiner in ihr der caucasische Stamm sich ausprägt. Die vier reinen Kasten verdanken ihren Ursprung dem Brahmä: die erste, die der Brahminen, ist dem Haupte, die zweite, die der Kshatrijas, den Armen, die dritte, die der Visas, den Lenden, und die vierte, die

7. Geographische Repetitionen - S. 152

1870 - Berlin : Gaertner
152 Europäisches Russland. Ebenso wird der südliche Theil von Litthauen durch eine grosse Sumpffläche eingenommen, welche durch die Flüsse entsteht und ge- speist wird, die da vom nördlichen und südlichen Höhenzuge her- unterkommen. Dieser Theil der Ebene bildet eine 400 Fuss hohe Wasserscheide, denn von hier aus fliessen die Flüsse theils nach Südosten, theils nach Nordwesten. Die Sumpffläche, welche um Pinsk liegt, zieht sich zuerst unter dem Namen der Rokitno-Sümpfe von Westen nach Osten und wird durch den Prypcz entwässert. Dann folgt sie südwärts dem Laufe der Beresina (des Birkenflusses) und des Dnjepr und reicht bis zum Einflüsse des Prypcz in den Dnjepr, bis zur Grenze von Litthauen und der Ukraine. Der Prypcz ist deswegen ein wichtiger Fluss, weil er die Verbindung zwischen dem Osten und Westen des russischen Reiches vermittelt. Es gehen nämlich von ihm aus Canäle zum Bug, also zum Weichselgebiet, und zum Memel. Die weiten Sumpfflächen in Süd - Litthauen sind der Aufenthalt eines sonst ganz untergegangenen Thieres, des Auer- ochsen, von dem eine kleine Anzahl hier sich aufhält und sorgfältig vor der Vernichtung bewahrt wird. —- Der übrige Theil von Lit- thauen liegt auf dem nördlichen Höhenzuge und hat den Charakter der Hügellandschaften, welche wir in Ostpreussen und Pommern fin- den. Drei wichtige Ströme durchschneiden das Land; im Osten fliesst über Mohilew der Dnjepr und dort wohnen an seinen Ufern bis nach Grossrussland hinein die Weissrussen, ein slavischer Stamm, der sich durch grosse Gutmüthigkeit, aber auch durch grosse Häss- lichkeit auszeichnet. Ebenso wie der Dnjepr von Norden nach Süden durchzieht die Beresina das Land und tritt bei Bobruisk aus dem Höhen- zuge heraus. Dort war es, wo Napoleon im Jahre 1812 den berühmten Uebergang über die Beresina bewerkstelligte. Im Norden geht von Osten nach Westen die Düna hindurch und im Westen der Memel oder Niemen, der zwischen Grodno und Kowno den nördlichen Höhen- zug durchbricht. Dort ist die Landschaft wahrhaft romantisch, weil die Ufer des Flusses steil und bewaldet sind. Zwischen diesen bei- den Städten drang Napoleon 1812 in Russland ein und ich er- innere an die Schilderung, welche Segur von diesem Einmarsch ge- geben hat. Napoleons Feldzugsplan war mit Rücksicht auf diese Bodenver- hältnisse gemacht worden. Er selbst mit der Hauptarmee ging vom Memel über Wilna und Smolensk auf Moskau los, indem er auf dem nördlichen Höhenzuge blieb; seinen linken Flügel unter Macdonald

8. Geographische Repetitionen - S. 115

1870 - Berlin : Gaertner
Die Insel Thule. 115 sondern für ein vorhandenes, bestimmtes Land. Wie Pytheas eine Tageslänge von 22 Stunden kannte, so wusste er auch, dass es Gegenden gäbe, in denen der Tag 24 Stunden, 1, 2 und 6 Monate dauere, und wie er, so sprechen darüber andere Astronomen des Alterthums. Der Astronom Geminos (um 90 v. Chr.) sagt: „Es trifft sich nämlich in dieser Gegend, dass die Nächte sehr klein werden, einige bis auf 2, andere bis auf 3 Stunden, so dass die Sonne kurz nacli ihrem Untergange wieder aufgeht.“ Wenn man nun noch weiter gegen Norden geht, so erscheint der ganze Wende- kreis über dem Horizont und der längste Tag hat 24 Stunden; denen aber, die noch nördlicher wohnen, erscheint ein Bogen des Zodiakus stets Uber der Erde, und bei welchen er um die Grösse eines Zeichens Uber dem Horizonte erscheint, dauert der längste Tag einen Monat, bei welchen um zwei Zeichen, zwei Monate. Endlich giebt es einen äussersten Punkt, für welchen der Himmelspol im Zenith und 6 Zeichen des Thierkreises über dem Horizonte stehen; bei ihnen ist der Tag G Monate lang und ebenso die Nacht, u. s. w. Pytheas hat ferner die Angabe gemacht, dass die Erde auf dem Polarkreise bewohnt sei. Dies ersehen wir aus dem Widerspruche Strabo’s, da dieser dem Pytheas vorwirft, dass das Niemand be- stätige. Wenn Pytheas noch von Ländern spricht, welche bei Thule liegen, so meint er wahrscheinlich damit die Südspitze von Grönland. Wenn man nun auch dem Pytheas Notizen über den Geiser zu- geschrieben hat, so sind die Beweise dafür so schwach, dass ich wenigstens nicht dadurch überzeugt worden bin. Die Vegetation der Insel schildert der Reisende als eine sehr dürftige. Die merkwürdig- ste Aeusserung des Reisenden aber hat uns Strabo aufbewahrt. Py- theas nämlich erzählt von Gegenden, in welchen weder Erde für sich noch Meer noch Luft existiré, sondern ein Gemisch aus diesem, einer Meerlunge ähnlich, in welchem die Erde und das Meer schwebe und das Ganze, und dies sei das Band des Ganzen, das weder bewandert noch durchschifft werden kann. Er sagt ferner: „das der Meerlunge Aehnliche habe er selbst gesehen, das Uebrige theile er nach Hören- sagen mit.“ Die Meerlunge ist ein Schaalthier und hat ihren Namen entweder von ihrer Aehnlichkeit mit der äusseren Gestalt der Lunge oder mit deren weicher, poröser Substanz. Was hat nun Pytheas gesehen? Berücksichtigt man die darüber vorgebrachten Ansichten, so muss man gestehen, dass das mit Bestimmtheit nicht anzugeben 8*

9. Geographische Repetitionen - S. 93

1870 - Berlin : Gaertner
Indien. 93 des indischen Volkes ist der Zendstamm, beide Völker nennen sich Arier. Als sie sich in Folge religiöser Zwistigkeiten trennten, rück- ten die Indier durch den Cabnlpass ins Pendschab. Dies geschah etwa ums Jahr 2000 v. Chr. Ein Paar Jahrhunderte später werden hier die Veden aufgezeichnet. Bei den indo - germanischen Völkern hat sich der Begriff des Göttlichen aus dem des Lichtes gebildet, weshalb auch immer bei ihnen die Erscheinung und Wirkung des Lichtes zuerst verehrt worden ist. Die Kraft des Gottes, der in der Luft wohnt, wird durch den Blitz angezeigt, daher führt bei den In- dern der Gott, den sie in der ersten Zeit als den höchsten verehr- ten, nämlich Indra, der Gott des leuchtenden Himmels und der blauen Luft, den Blitz und erschlägt mit dem Donnerkeil die bösen Geister, welche die Wasser des Himmels gefangen halten. Er ist der Gott der Schlachten. Neben ihm steht als zweiter Gott Varunä (Uranos), der Gott des Himmelsgewölbes, der Herr des Raumes, der als sol- cher die Aufsicht über die Handlungen der Menschen führt. Der dritte Hauptgott ist Agni (ignis), der Gott des Feuers. Neben diese drei Gottheiten treten noch mehrere Lichtgötter, besonders die Sonne, doch stellen die Veden kein Göttersystem auf. Die ältesten Indier hatten keine Götterbilder, wohl aber verehrten sie die Götter und besonders den Indra durch Opfer. Das heiligste derselben in der älteren Zeit, welches sich auch bei dem Zendvolke findet, ist das Sömaopfer. Soma ist eine Pflanze, deren Saft, mit Molken, Gersten- mehl und wildwachsendem Korne gemischt und zur Gährung ge- bracht, eine aufregende und berauschende Kraft übt. Auch Milch und Butter werden den Göttern dargebracht. So lange die Arier nur im Induslande lebten, waren sie vorzugsweise kriegerische Hirten, und weil diese Stämme nie die spätere Entwickelung ihrer weiter östlich gewanderten Brüder vollständig angenommen haben, erschie- nen sie diesen stets als halb barbarische Menschen. Vom Indus zogen Arier weiter längs des Vindhyas - Gebirges, welches sie nie ganz besetzt haben, in die Thäler des Jumna und Ganges. Bei die- sem Vordringen befehdeten sich die Stämme unter einander, und die Besiegten eroberten weiterziehend die östlichen Gegenden. Davon singt das Epos Mahabharata, dessen Kriegslieder wohl noch jener Zeit des Kampfes entstammen.. Ums Jahr 1300 ist das Gangesland besetzt, von da wenden sich die Arier wieder zurück nach Kasch- mir, an den Indus, nach Guzerate und Malabar, und ums Jahr 1000, als Salomo und die Phönizier dorthin handelten, sind schon Arier im
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