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1. Geschichtstabellen - S. 37

1882 - Berlin : Gaertner
Neuzeit. 37 Ferdinand übertrug die Lausitz an Sachsen, die Pfalz und die Kur-würde an Baiern. 1625—1630 Der Dänische Krieg. König Christian Iv., im Bündnisse mit den protestantischen Seemächten, wurde vom niedersächsichen Kreise zu Hilfe gerufen. Wallenstein rückte Tilly zu Hilfe. 1626 Wallenstein verfolgte Ernst von Mansfeld von Dessau bis Ungarn. Tillv siegte über König Christian bei Lutter am Barenberge. Mecklenburg, selbst Jütland wurde besetzt, Wallenstein zum Admiral des baltischen Meeres ernannt. 1629 Der Lübecker Friede brachte Christian seine Länder zurück. Das Restitutionsedikt Ferdinands verlangte die Rückgabe aller seit dem Passauer Vertrage eingezogenen kirchlichen Güter. Der mit der Ausführung des Ediktes beauftragte Wallenstein wurde auf das Bestreben der ligistischen Partei von dem Reichstage zu Regensburg abgesetzt. 1630—1635 Der Schwedische Krieg. König Gustav Adolf landete mit einem gut disziplinierten Heere in dem gegen Wallenstein tapfer verteidigten Stralsund. Die protestantischen Fürsten beschlossen bewaffnete Neutralität. Richelieu. 1631 Tilly nahm Magdeburg, das wider seinen Willen niederbrannte, verlor die Schlacht bei Leipzig gegen Gustav Adolf, welche Ferdinands bisherige große Erfolge vernichtete. 1632 Gustav Adolf, der in Mainz überwintert hatte, drängte Tilly am Lech zurück, der tödlich verwundet wurde, lag mehrere Wochen bei Nürnberg Wallenstein gegenüber und fiel bei Lützen. 1634 Wallenstein, unthätig in Böhmen — während Bernhard von Weimar Regensburg, Gustav Horn Elsafs eroberte —, wurde zu Eger ermordet. Der kaiserliche Sohn Ferdinand und Clam Gallas siegten bei Nörd-lingen entscheidend. 1635 Der Kurfürst von Sachsen schlofs den Prager Frieden, dem Brandenburg und fast alle protestantischen Fürsten beitraten. 1635—1648 Der Schwedisch-französische Krieg, ohne jedes religiöse und politische Interesse, am grausamsten und für Deutschland am verderblichsten geführt. Die schwedischen Anführer: Bernhard von Weimar, bei dessen plötzlichem Tode die Franzosen Elsafs besetzten, Baner, der kranke, aber schnelle Torstenson, Wrangel; die französischen: Turenne, Conde, Enghien; die kaiserlichen: Gallas, Johann von Werth, Holzapfel, Piccolomini. 1643-1648 Friedensunterhandlungen zu Münster und Osnabrück. Im Westfälischen Frieden erhielt: Frankreich, von Mazarin geleitet, Metz, Toul, Verdun, Elsafs; Schweden: Vorpommern, Wismar, Bremen, Verden. Brandenburg unter dem großen Kurfürsten: Hinterpommern, wo das erbverbündete Haus während des Krieges gestorben war, Magdeburg, In Italien Höhepunkt der Renaissance. Bernini baute die Peterskirche zu Ende und schuf auch Meisterwerke in der Skulptur. Die Maler Guido Reni, Caravaggio. In Spanien und den Niederlanden größte Blüte der Malerei: Silva, Murillo; die Meister der flandrischen Schule: Rubens und sein Schüler Anton

2. Geschichtstabellen - S. 43

1882 - Berlin : Gaertner
Neuzeit. 43 bei Friedberg, Soor und den blutigen Sieg bei Kesselsdorf und erhielt zu Dresden die Bestätigung seines ersten Friedens. 1748 Der Friede zu Aachen, welcher den Erbfolgekrieg beendete, kam zu Stande, als Rußland sich an Österreich anschlofs. Die pragmatische Sanktion wurde anerkannt. 1756-1763 Der 7jährige Krieg. Die Verbindung Englands unter dem Ministerium William Pitt und Preußens zu Westminster — wogegen Frankreich sich Österreich näherte — änderte die 100jährigen Bundesverhältnisse Europas. Friedrichs persönliche Feinde waren der sächsische Minister, Graf Brühl, und die Zarin Elisabeth. 1756 Friedrich wählte Sachsen zur Operationsbasis. Die bei Pirna eingeschlossenen Sachsen kapitulierten nach der Niederlage Brownes bei Lobositz. 1757 Mit dem bei Prag konzentrierten Heere siegte Friedrich über die hier gut postierten Österreicher — Schwerin fiel —; es wurde aber der gröfsere Teil seines Heeres bei Collin von Daun geschlagen, sein Feldherr Lehwald von den Russen bei Grofsjägerndorf. Friedrich siegte leicht bei Rofsbach, mit grofser Anstrengung bei Leuthen. Am Rheine unterlag bei Zeven schimpflich sein Feldherr, der englische Herzog von Cumberland, dessen Nachfolger, Prinz Ferdinand von Braunschweig, drängte die Franzosen zurück und siegte in den beiden folgenden Jahren bei Krefeld, Bergen und Minden. 1758 Friedrich überwand die Russen in der mörderischen Schlacht von Zorndorf, wurde von Laudon^bei Hochkirch überfallen, blieb aber in Sachsen und Schlesien; die Russen überwinterten in Ostpreufsen. 1759 Russen und Österreicher, bei Kunersdorf vereinigt, vernichteten 18 000 Preußen im Verzweiflungskampfe Friedrichs, wurden aber un-einig; Fink wurde mit 13 000 Mann, welche die Österreicher im Rücken angreifen sollten, bei Maxen schimpflich gefangen genommen. Unglücklichstes Kriegsjahr. 1760 Fouque, in der rühmlichsten Niederlage Preußens gefangen genommen bei Landshut. Friedrichs Sieg bei Liegnitz rettete ihm Schlesien, Tauentzien Breslau; Tottleben in Berlin. Furchtbarer, aber siegreicher Sturm Friedrichs auf die Weinberge bei Torgau. 1761-1763 Nach diesen neuen Erfolgen neigten seine Feinde allgemeiner zum Frieden. Friedrich, der sich bei Bunzelwitz in der Defensive hielt, Kolberg und Schweidnitz verlor, wurde durch den Tod der Zarin erleichtert. Letzte Siege bei Burkersdorf, seines Bruders Heinrich bei Freiberg. Der Friede zu Hubertsburg. Preußen hatte eine ehrenvolle Stelle unter den Grofsstaaten Europas, das deutsche Nationalgefühl erwachte. bergs Satiren; der begabte Christian Günther. Die Heldenromane zeugen von der gröfsten Verirrung des Geschmackes. Der Dramatiker Andreas Gryphius. Die zweite Blüteperiode der deutschen Poesie haben vorbereitet die Ästhetiker Wolff, Winckelmann und Kant, die Dichter Brockes, Haller, Opitz, Gottsched, Professor in Leipzig, Bodmer, Breitinger, der Dichterbund zu Halle — Gleim, Uz, Kleist , der zu Leipzig — Geliert, Rabener, Zachariae — und der Göttinger Hain — Vofs, Hölty, Friedrich Leopold Stolberg, Bürger. — Die ersten

3. Geschichtstabellen - S. 89

1882 - Berlin : Gaertner
Das nieder- oder norddeutsche Flachland. 89 meisters. Die Weichsel aufwärts Graudenz, von Courbiere gerettet. Am Eingänge der Weichsel in das preufsische Gebiet Thorn, wo der Orden 2mal mit Polen Frieden schlofs. In Ostpreufsen blieb bei Tannenberg, einem Dorfe auf der Südgrenze von West- und Ostpreufsen, die Blüte des Ordens einst auf dem Schlachtfelde. Labiau, nicht weit von der Südostecke des Kurischen Haffes, bekannt durch den Vertrag des gro-fsen Kurfürsten mit den Polen, der vorher mit den Schweden zu Wehlau, am Einflüsse der Alle in den Pregel, denselben Vertrag geschlossen hatte. Bei Gr. Jägersdorf, in der Nähe des mittleren Pregel, unterlag Lehwaldt den Russen im 7jährigen Kriege. Blutig gekämpft wurde im unglücklichsten Kriege Preußens im Gebiete der Passarge und der Alle: Gefecht bei Heilsberg, Schlacht bei Friedland, beide an der Alle, Schlacht bei Pr. Eylau, zwischen Passarge und Alle. In Frauenburg, am frischen Haff, lebte Copernicus; Bischofsitz von Ermland, das lange zu Polen gehörte. Am Pregel, nicht weit vom Einflüsse desselben ins Haff liegt Königsberg, nach Marienburg die Residenz des Hochmeisters. Als Lestocq die Stadt den Franzosen übergab, war die königliche Familie nach der nördlichsten grö-fsern Stadt Preußens, Memel, geflohen. Tilsit, wo der Friede geschlossen wurde, am Memel, russisch Njemen. Zu Bartenstein, an der Alle, zwischen Heilsberg und Friedland, kamen einst Napoleon und Zar Alexander zusammen. Die Hauptstadt Berlin entstand aus den beiden Orten Berlin und Köln. Im Streite derselben gegen einander besetzte sie der brandenburgische Kurfürst. Die Stadt wuchs nach dem 30jährigen Kriege mit der zunehmenden Macht der Hohenzollern. Dieselbe liegt im Centrum des norddeutschen Tieflandes, im Schnittpunkte der Wege von Bromberg, Posen, Frankfurt, Breslau, auch fast auf geradem Wege von Paris nach Petersburg. Die .offene Stadt ist im 30-, im 7jährigen und im unglücklichen Kriege Preußens gebrandschatzt. Von Berlin aus erliefs Napoleon die Kontinentalsperre. Die Gründung der Universität war das Zeichen des Anbruches einer bessern Zeit. Ein Berliner Friede beendete den 2. Schlesischen, ein anderer den letzten russisch-türkischen Krieg. Nordwestlich von Berlin, bei Fehrbellin, erfocht der große Kurfürst gegen die Schweden Preußens ersten herrlichen Sieg, südlich von Berlin, bei Grofsbeeren, und noch südlicher bei Dennewitz siegten die Verbündeten. Potsdam ist in der Zeit Ludwigs Xiv. angelegt: die Potsdamer Garde. Im Regierungsbezirke Potsdam liegen Havelberg, altes Bistum, unweit der Havelmiin-dung, und Prenzlau; 12 000 Preußen strekten unter Hohenlohe hier die Waffen. Frankfurt, die 2. Regierungsstadt der Mark, an der bequemsten Übergangsstelle über die Oder. Seine Universität wurde bei Gründung der Berliner nach Breslau verlegt. Nördlich von Frankfurt Kunersdorf, wo Friedrich Ii. von den Russen besiegt wurde, auf einer noch nördlicheren Strafse, rechts von der Netze Zorndorf, wo er sie ein Jahr vorher geschlagen hatte. Wartenbnrg, südlich von Dennewitz an der Elbe, bekannt durch Blüchers Übergang, etwas nördlicher Wittenberg — Luther —, beide in der Provinz Sachsen. Hier ist Magdeburg die größte und auch historisch wichtigste Stadt. Sie liegt am bequemsten Übergange über die Elbe aus den Berggegenden in die Ebene und wurde der Ausgangspunkt des deutschen Rechtes nach den slavischen Gegenden. In der Reformationszeit war die Besetzung des erzbischöflichen Stuhles oft der Gegenstand von

4. Geschichtstabellen - S. 92

1882 - Berlin : Gaertner
92 Die Mittelalpen, die Ostalpen und die Tiefebene Österreichs. Landes an der Moldau, wo die Schiffbarkeit schon besser wird und die Strafsen von Sachsen, Mähren, Donau und Oberpfalz sich vereinigen. Karl Iv. führte die Bauten im Hradschin auf. Zwei Aufstände in Prag waren die Anfänge zweier großen Kriege in Deutschland, die Einnahme der Kleinseite von Prag — codex argenteus — das Ende des 30jährigen Krieges. Auf dem weifsen Berge, eine Meile westlich von Prag, unterlag das Heer des Winterkönigs. Bei Prag fiel Schwerin beim Siege Friedrichs des Grofsen. Der Friede zu Prag beendete den Deutschen Krieg. Unterhalb der Moldaumündung, an der Elbe, auf dem Wege von Pirna über das Elbsandsteingebirge, Lowositz, wo Friedrich zum ersten Male im 7jährigen Kriege siegte, Kulm, wo Schwarzenberg über Vandamme siegte. Westlich von Kulm Klostergrab, das eine der Veranlassungen zum 30jährigen Kriege gab. Eger liegt an den bergigen Senkungen, die um das Fichtelgebirge nach Sachsen und Franken führen; hier brachte Wenzel einen allgemeinen Landfrieden zu Stande und wurde Wallenstein ermordet. Östlich von Eger Karlsbad, von Karl Iv. gegründet; die Karlsbader Beschlüsse. An dem Wege nach dem Gebiete des Regen Pilsen, wo Wallenstein vor seiner Ermordung sich aufhielt, und Taus, ein Schlachtort im Husitenkriege. Den Hauptteil des österreichischen Schlesiens macht das Fürstentum Jägerndorf aus; östlich davon Teschen: der »Friede zu Teschen; der Fürstenkongrefs zu Troppau. Olmütz, die Hauptstadt von Mähren, an der obern March: die düstern Tage von Olmütz. Südlich davon ist öfter gekämpft: bei Austerlitz in der Dreikaiserschlacht; gegen Napoleon auch bei Wagram und bei Aspern und Efsling, auf dem sogenannten Marchfelde, wo einst Rudolf von Habsburg gesiegt hatte. Erzherzog Karl siegte über Napoleon, als derselbe von der Insel Lobau aus über die Donau hatte setzen wollen. Zu Nikolsburg, nördlich davon, vereinbarten Preußen und Österreich in ihrem letzten Kriege die Friedenspräliminarien. Westlich von Nikolsburg Znaym: Waffenstillstand; in Linz liefs sich Karl Vii. huldigen. Die Mittelalpen, die Ostalpen und die Tiefebene Österreichs. Die Grenze des österreichischen Gebietes erstreckt sich südostwärts vom Bodensee über die Central- und Ostalpen. Bis an die Raab unterwarf Karl der Große das Land, der hier die Markgrafschaften Pannonien, woraus später Österreich wurde, und Caretanien, das h. Kärnten, einrichtete. König Rudolf nahm für sich Österreich, Krain, Steiermark dem Ottokar von Böhmen und gab Kärnten dem Meinhard von Tirol. Nach dem Aussterben dieses Hauses gelangten die Habsburger auch in den Besitz dieser beiden Länder. Salzburg blieb ein mächtiges Bistum, bis Napoleon es im Presburger Frieden an Österreich gab. Im Wiener Frieden wurden diese ihm zum Teile und vorübergehend entrissenen Länder gesichert. Zu Gastein schlossen Österreich und Preußen einen Vertrag über Schleswig-Holstein. Trient an der Etsch, in dem schon tief eingeschnittenen Etschthale, das aus dem Inngebiete nach Italien führte, war der Schauplatz des großen Reformkonziles. Von Innsbruck, welches da liegt, wo die vielbesuchte Strafse von Augsburg her den Inn verläfst und südlich über den tief eingeschnittenen Brennerpafs nach dem Etschthale führt, floh Karl V. einst vor Moritz von Sachsen nach Villach in Kärnten, an der Drau. Im Ennsthale, wo das Kloster Lorch lag,

5. Geschichtstabellen - S. 90

1882 - Berlin : Gaertner
90 Die böhmisch-mährische Terrasse und das Tiefland der Oder. Streitigkeiten: Moritz von Sachsen; Tilly. Im Regierungsbezirke Merseburg: Eisleben, nördlich davon — Luther —, Memleben, berühmte Pfalz, westlich von Merseburg, Rofsbach, südlich von Merseburg,. Siegesplatz Friedrichs Ii., Altranstädt, südwestlich davon, an der Elster, wo Karl der Xii. von Schweden mit dem Kurfürst-König August Ii. Frieden schlofs, an der Elbe Torgau, wo Friedrich über Daun siegte;, südöstlich Mühlberg, wo Karl Y. siegte. Leipzig, im Königreiche Sachsen, an Elster, Parthe, Pleifse, hat die größte strategische Bedeutung, da hier die wichtigsten deutschen Heerstrafsen aus Frankfurt a. M. und aus Hessen über Thüringen, aus dem obern Maingebiete über den Frankenwald die Ebene en-eichen. Eine Meile nördlich von Leipzig, bei Breitenfeld siegte Gustav Adolf über Tilly, bei Lützen oder bei Grofsgörschen, einige Meilen südlich von Leipzig, im preufsischen Regierungsbezirke Merseburg, fiel Gustav Adolf und empfing Scharnhorst die Todeswunde. In der Völkerschlacht wurde im Südosten Leipzigs, bei Wachau, im Nordwesten bei Möckern und im Westen bei Lindenau, am 2. Schlachttage besonders um Propst-heida im Süden gekämpft. Nordwestlich von Leipzig Hubertsburg, wo der 7jährige Krieg beendigt wurde. Die Hauptstadt des Königreiches, Dresden, liegt beim Austritte der Elbe aus den Vorbergen. Der Friede zu Dresden; Napoleon siegte hier über Schwarzenberg. Westlich vondresden Kesselsdorf, letzter Siegesplatz Friedrichs des Grofsen im 2. Schlesischen Kriege, südlich davon, an der Elbe, das Schlofs Pillnitz, bekannt durch die Zusammenkunft der Fürsten am Anfänge der französischen Revolution, und Pirna, wo die sächsischen Truppen von Friedrich dem Grofsen sich einschliefsen liefsen. Bei Maxen, südwestlich von Pirna, liefs sein General Fink sich gefangen nehmen, bei Freiberg trug sein Bruder Heinrich den letzten Sieg der Preußen im 7jährigen Kriege davon. Bei Hochkirch, östlich von der Elbe, auf einer Hauptstrafse nach Schlesien, hatte derselbe einst vergeblich seinen Bruder Friedrich gewarnt. Bei Bautzen, unweit der Quelle der Spree, siegte Napoleon. In einem Gefechte bei Görlitz, einer Stadt der heutigen Provinz Schlesien, welche aber ursprünglich die Hauptstadt dieses Landes, der Lausitz, war, fiel Friedrichs Freund Hans Karl von Winterfeld. Die böhmisch-mährische Terrasse und das Tiefland der Oder. Das Innere Böhmens ist ein welliges, terrassenförmig nach Nordosten abfallendes Hügelland. Die 3 Randgebirge lassen manche fahrbare Strafse und werden an Höhe von einzelnen Stellen des Innern übertroffen: der Milischauer an der Moldau 836 m hoch. Am 1470 m hohen Grofsen Arber, der höchsten Erhebung des Böhmerwaldes, ist ein Pafs vom mittleren Regen aus, zwischen Böhmerwald und Fichtelgebirge ein welliges Hügelland, zwischen dem Fichtel- und dem Erzgebirge eine Plateaulandschaft; über das Elbsandsteingebirge führte die alte Strafse westlich von dem steilen und bis in die neueste Zeit ziemlich unzugänglichen Elbdurchbruche. Am Nordende der Sudeten vermittelte das Waldenburger Gebirge, im Durchschnitte nur 400 m hoch, die Kommunikation. Das sogenannte mährische Gesenke — slavisch Jezenika —, eine Einsattelung zwischen dem Böhmerwalde und den Sudeten, ist eigentlich der südöstliche Teil des Terrassenlandes von Böhmen, gleich diesem nach Südwesten ansteigend. Die March

6. Geschichtstabellen - S. 91

1882 - Berlin : Gaertner
Die böhmisch-mährische Terrasse und das Tieflaad der Oder. 91 und ihre vielen Nebenflüsse haben seit den ältesten Zeiten den Süden und Norden Europas verbunden. Das Gebiet der obern Oder hat eine muldenförmige Gestalt, im Westen von den Sudeten, dem Quellgebiete der linken Nebenflüsse, an den ändern Seiten von dem uralisch-kar-patischen Höhenzuge eiugeschlossen, auf dem die rechten Nebenflüsse entspringen: Tarnowitzer Bergland, Trebnitzer Höhen. Reiche und mannigfache Produkte auf dem ganzen Gebiete. Älteste Bewohner sind die Marcomannen — Marbod — in Böhmen, die Quaden an der obern Oder und im Marchgebiete, nördlich von ihnen die Langobarden. Bei der Völkerwanderung liefsen sich die Czechen in Böhmen, die Moraven in Mähren nieder. Böhmen, lange ein deutscher Vasallenstaat unter den Przemysliden, dann von dem Luxemburger Hause — Karl Iv., Wenzel, Siegmund, die Husiten —, endlich von den Habsburgern erworben. Mähren hat das Geschick Böhmens geteilt. Schlesien, ein Teilreich Polens, bestand bald aus einer Anzahl von Fürstentümern und erlag allmählich der höhern deutschen Kultur. Gleich Böhmen und Mähren zu Österreich gehörend, wurde es nebst Glatz durch Friedrich Ii. mit Preußen — bis zur Oppa — verbunden, zu dem es der Lage und den Verhältnissen nach mehr gehörte. Durch den Besitz wurde Preußen Grofsmacht. Bei Liegnitz, an der Katzbach, siegte Friedrich der Große, südöstlich davon, bei Wahlstatt, fiel Herzog Heinrich im Kampfe gegen die Mongolen und trug Blücher einen kräftigen Sieg davon. Mit dem Fürsten von Liegnitz, Wohlau, nördlich von Breslau, und Brieg, südlich von Breslau, standen die Hohenzollern im Erbvertrage. Beuthen — und Oderberg im österreichischen Schlesien sowie Jägerndorf — nahm der Kaiser dem geächteten Hohenzollern Johann Georg. Breslau verdankt seine Bedeutung aufser dem Bischofsitze, der Residenz eines Herzogs, der günstigen Lage, da hier die Handelswege aus Mähren, Galizien und Polen sich vereinigten. In der Nähe von Breslau der Schlachtort Leuthen, dieser Sieg befreite Friedrich aus seiner Bedrängnis, der darauf in Lissa große Geistesgegenwart zeigte. Mollwitz war sein erster Siegesplatz. Besonders häufig ist zu beiden Seiten des Waldenburger Berglandes gekämpft. Den Übergang schützte die in den schlesischen Kriegen oft umstrittene Festung Schweidnitz. Nördlich davon, bei Bunzelwitz bezog Friedrich in den letzten Jahren des 7jährigen Krieges ein befestigtes Lager. Auf dem Wege über das Gebirge bei Friedberg siegte er im ersten, bei Burkersdorf im 3. Kriege, bei Landshut, dem preufsischen Thermopylä, wurde Fouque geschlagen. Der Weg über dieses Gebirge führt zur tiefsten Terrasse Böhmens, die noch reicher an historischen Orten ist. Im Norden lag Friedland, die Herrschaft Wallensteins, Landshut zunächst Trautenau, wo die Österreicher im Deutschen Kriege siegten — östlich Braunau —. Aber die Siege der Preußen bei Gitschin, westlich von Trautenau, südlich davon bei Nachod, Skalitz, besonders die Hauptschlacht bei Sadowa und an der obern Elbe bei Königgrätz entschieden den Krieg zu Gunsten Preußens. Auch Friedrich der Große siegte zwischen Trautenau und Skalitz bei Soor; von Königgrätz die Elbe abwärts bei Kolin, wurde er zum ersten Male geschlagen, auf dem Wege nach Mähren, bei Czaslau, entschied der Sieg den ersten Schlesischen Krieg. Bei Jankau, westlich davon, trugen die Schweden ihren letzten gröfsern Sieg auf deutschem Boden davon. Die Hauptstadt Böhmens, Prag, liegt etwa in der Mitte des

7. Geschichtstabellen - S. 42

1882 - Berlin : Gaertner
42 Neuzeit. 1 < 13 Friede zu Utrecht. Philipp Y. wurde König von Spanien und dessen aufsereuropäischen Ländern. England erhielt Gibraltar und die nordamerikanischen Kolonieen Frankreichs am Lorenzstrome. Im Frieden zu Rastatt begnügte sich Österreich mit den spanischen Nebenländern Europas. 1718 'Während der Regentschaft Philipps von Orleans schützte die Quadrupelallianz die italienischen Nebenländer gegen Alberonis Pläne 2 Jahre später machte die Bank des Schotten Law in Frankreich bankerott —. 1723 1774 Ludwigs Xv. selbständige Regierung in Frankreich. Wegen seiner Verschwendung und raffinierten Genufssucht — die Marquise von Pompadour — blieb Frankreich ohne Einflufs in Europa, ebenso wegen der innern Schwierigkeiten unter Ludwig Xvi. Kaiser von Deutschland: Maria Theresia 1740—1780, Joseph 1780-1790, Leopold Ii. 1790-1792, Franz Ii. 1792—1806. Könige von Preußen: Friedrich Ii. der Grolse 1740 — 1786, Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797, Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Gleichzeitig regierten in Rußland: Elisabeth 1741—1762, Peter Iii. 1762, Katharina 1762—1786, Paul 1796—1801, Alexander I. 1801 — 1825. 1733—1735 Der Polnische Erbfolgekrieg. Kaiser Karl Vi. kämpfte für August Iii., Ludwig Xv. für Stanislaus Leszczynski. Im Frieden zu Wien fiel Lothringen an diesen, Toscana an den vertriebenen Herzog von Lothringen, bald Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, Neapel-Sicilien an den spanischen Infanten Don Kariös. 1740-1742 Erster Schlesischer Krieg. Friedrich siegte bei Mollwitz, nach Verbindung mit den übrigen Feinden Österreichs bei Czaslan und erhielt im Frieden von Breslau Schlesien. 1741-1748 Der Österreichische Erbfolgekrieg, von Karl Vi. trotz der pragmatischen Sanktion nicht verhindert — der darüber die Stellung Deutschlands nicht zu wahren verstand—, von seiner Tochter Maria Theresia gegen den Kurfürsten von Baiern, Ludwig Xv., mit dem Bayern den schimpflichen Nymphenburger Vertrag abgeschlossen hatte, und die Bourbonischen Staaten geführt. 1742-1745 Der in Böhmen und Österreich anfangs siegreiche Kurfürst verlor als Kaiser Karl Vii. sogar München durch ein ungarisches Heer. Bei Dettingen gewann der König Georg Ii. von England einen Sieg. Karls Sohn Max Joseph verzichtete nach Karls Tode auf die Ansprüche im Frieden zu Füfsen. 1744—1745 Der 2. Schlesische Krieg. Friedrich der Große hinderte Maria Theresia an der Vollendung ihres Glückes durch seine Siege hiller, Puffendorf, Leibniz, einer der universellsten Gelehrten aller Zeiten, 1716 zu Hannover gestorben. Wolf und Thomasius. Von noch geringerem Werte war die Poesie: Simplicius Simplicissimus von Moscherosch, der Hofprediger und Satiriker Abraham a Sa. Clara, die Kirchenliederdichter: Gerhard, Flemming, Scheffler; die sprachreinigenden Gesellschaften. 1624 erschien das Buch von der deutschen Poeterey des Martin Opitz. Die beiden schlesischen Dichterschulen, verschiedene Dichterkreise. Trutz Nachtigall von Friedrich von Spee; Laurern-

8. Geschichtstabellen - S. 88

1882 - Berlin : Gaertner
88 Das nieder- oder norddeutsche Flachland. sich erstreckte. Dieses letztere Gebiet kam später an Polen. Allmählich breiteten die Hohenzollern in Brandenburg — welches vorher bei dem Hause Ascanien, Bayern, Luxemburg gewesen war — ihren Besitz über den gröfsten Teil des Flachlandes aus. Im Kleveschen Erbfolgestreite fafsten sie Fufs am Rheine, wo sie Kleve, Mark, Ravensburg besetzten, zu derselben Zeit fiel ihnen das Ordensland zu, im Westfälischen Frieden erhielten sie Hinterpommern, Magdeburg, Halberstadt, Minden, Kamin, allmählich auch das zunächst den Schweden überlassene Vorpommern. Friedrich der Große eroberte Schlesien. Westpreufsen und Posen nahmen sie bei den Teilungen Polens in Besitz, im Frieden zu Lüneville erhielten sie unter anderm die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Münster, das Eichsfeld; die Provinz Sachsen wurde ihnen im Wiener Frieden zugesprochen. Im letzten deutschen Kriege wurden Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau, Hessen-Kassel, Frankfurt annektiert. Selbständig sind im Flachlande Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Hamburg, Lübeck, Bremen. Bis an die Elbe zog Drusus, G-ermanicus siegte bei Idisiavisus, nördlich vom Austritte der Weser aus der Porta Westfalica, wahrscheinlich an der Weser. Karl der G-rofse liefs zu Verden, nicht weit von der Einmündung der Aller, einst 4 500 Sachsen hinrichten und siegte darauf an der Hase, einem rechten Nebenflüsse der Ems. Bei Lutter, nordöstlich vom Harze, siegte Tilly, bei Hastenbeck, südlich von Hannover, unterlag der Herzog von Cumberland, bei Sievershausen, südlich von Celle, Moritz von Sachsen; Osnabrück, Ort der Unterhandlungen, die zum Westfälischen Frieden führten. An der untern Weser liegt Bremen, Bistum und freie Stadt, bis hierhin konnten die alten Seeschiffe gelangen, das Erzbistum wurde im Westfälischen Frieden den Schweden als weltliches Herzogtum eingeräumt, später von Hannover wieder gewonnen; südlich Zeven — Herzog von Cumberland —. Hamburg an der Stelle der Elbe, bis wohin Ebbe und Flut sichtbar ist, Erzbistum, bis die Normannen die Stadt zerstörten, und freie Reichsstadt. Hier sclilofs Friedrich am Ende des 7jäh-rigen Krieges mit den Schweden Frieden. Davoust legte der Stadt 48 Mill. Frank als Kriegskontribution auf. Schleswig, an der innersten Bucht der Schlei und dem Danewirk, an der Grenze Jütlands, altes Bistum. Lübeck, freie Reichsstadt an der Trave, erlangte besonders als Vorort der Hanse Bedeutung: Lübecker Frieden. Im Grofsherzogtum Mecklenburg - Schwerin Wismar, nacb jenem Kriege lange im Besitze der Schweden. In der Provinz Pommern Stralsund, dessen Bürger sich gegen Wallenstein verteidigten und Gustav Adolf aufnahmen. Stettin, am Einflüsse der Oder in das Stettiner Haff, im Nordischen Kriege den Schweden von Preußen genommen, Kolberg, an dem Küstenflusse Persante, tapfer von Nettelbeck verteidigt. Westpreufsens Hauptstadt Danzig, einst Vorort des preu-fsisch-livländischenbezirkes der Hanse,kam mit derprovinz im 2.Thorner Frieden anpolen, bei der 2. Teilung Polens an Preußen zurück. Kalkreuth verteidigte die Stadt gegen die Franzosen, welche im Tilsiter Frieden als Freistadt erklärt wurde. Nordwestlich von Danzig, unweit der See das Kloster Oliva, von dem der Mönch Christian zur Bekehrung der Preußen auszog. Der Friede zu Oliva beendete den schwedischpolnischen Krieg, an dem auch der große Kurfürst teilgenommen hatte. Marienburg, an der Nogat, war lange die Residenz des Hoch-
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