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1. Geschichtstabellen - S. 74

1882 - Berlin : Gaertner
74 Frankreich. hausen, im h. Elsafs, die Cimbern vorher bei Arausio, dem h. Orange» in der Provence. Während der Völkerwanderung drangen in Gallien zuerst Vandalen, Alanen, Sueven verheerend vor, die Westgoten unter den Nachfolgern Alarichs besetzten die Südhälfte. Toulouse, an der obern Garonne, wurde die Hauptstadt eines neuen Reiches. König Theoderich, der Bundesgenosse der Römer im Kampfe gegen den Hunnenkönig Alarich, fiel in der Völkerschlacht bei Chalons an der Marne. Um diese Zeit drangen die Franken im Norden allmählich bis in die Nähe von Paris vor, liefsen sich die Burgunder um die Rhone nieder, flüchteten Gelten aus Britannien nach der westlichen Steilküste, der h. Bretagne; einige Jahrhunderte später liefsen sich nördlich davon, in der h. Normandie, Normannen unter Rolf nieder. Von Chlodwig, der den letzten römischen Statthalter Syagrius bei Soissons an der Aisne, einem rechten Nebenflüsse der Seine, schlug und durch den Sieg beivougle, nördlich von Poitiers, die Westgoten zurückdrängte, bis nach dem Tode Karls des Grofsen war das h. Frankreich mit dem h. Deutschland verbunden. Noch unter den ersten Capetingern war jenes Land unter viele ziemlich selbständige Fürstengeschlechter geteilt, die größte Verschiedenheit bestand zwischen dem Süden und Norden: dort das Königreich Nieder - Burgund, die Provence, die mächtigen Herzoge von Toulouse und Aquitanien, hier die von Francien, dem h. Isle de France, welche als Capetinger auf den Thron stiegen, von Burgund, die Herzöge der Normandie, welche auch die Lehnshoheit über die Bretagne erhielten, und nachdem sie die Krone Englands erlangt hatten, auch Poitou und Guienne erwarben. Noch zur Zeit der re-formatorischen Bewegungen in Europa hatte der König gegen den mächtigen Adel zu kämpfen, gegen den Bourbonen Anton, der zugleich König von Navarra war, den Prinzen Ludwig von Conde — Stadt und Stammschlofs an der belgischen Grenze —, Coligny aus dem Hause Chatilion — französische Stadt in der Bourgogne —, den Herzog von Mayenne — Stadt und Herzogtum an der Maine —. Auf Seite des Königs war der Herzog von Alen^on, in der Normandie; die Grafschaft Valois, von der das Königsgeschlecht den Namen hatte, lag in Isle de France, die Hauptstadt der Grafschaft war Soissons. Avignon und die Grafschaft Venaissin, an der Rhone, gehörten lange dem Papste. Jedoch verstanden es nicht nur die Könige durch Kauf und Erbschaft die einzelnen Länder mit der Krone zu verbinden, wie die Dauphine, sondern auch durch Eroberungen die Grenzen zu erweitern. Moritz von Sachsen verriet an Frankreich Metz, Toul und Verdun — bekannt durch den Teilungsvertrag —; im westfälischen Frieden kamen dazu die österreichischen Besitzungen im Elsafs. Ludwig Xiv. erweiterte durch seine Raubkriege die Grenzen im Norden — Lille u. a. Städte durch Vauban befestigt —, nahm die Franche Comte im Frieden von Nym-wegen. Bei Gelegenheit des Spanischen Erbfolgekrieges wurde der Übergang Lothringens an Frankreich vorbereitet, von dem nur 2/s durch den letzten französisch-deutschen Krieg wiedergewronnen ist. Am Anfänge der Revolution wurde dem Papste Venaissin und Avignon entrissen. Unter Napoleon I. umfafste einmal das französische Reich 130 Departements, nämlich ganz Holland, Oldenburg, die Hansestädte, einen großen Teil Westfalens, das nördliche und mittlere Italien und die

2. Geschichtstabellen - S. 80

1882 - Berlin : Gaertner
80 Deutschland. wurde im Wiener Frieden zum Königreiche erhoben und mit Schweden verbunden. Bei der Festung Frederikssteen, nahe der Stadt Fre-derikshald, fiel Karl Xii. Dänemark, nach dem Aussterben des alten Königshauses unter dem Hause Oldenburg, dann dem Hause Schleswig-Holstein, nahm zugleich mit Schweden die Reformation an — Bugenhagen — und beteiligte sich ohne Erfolg an dem 30jährigen und dem Nordischen Kriege; Karl Xii. nahm Kopenhagen und zwang das Reich zum Frieden zu Travendal. in Schleswig-Holstein, an der Trave; Schleswig aber wurde demselben einverleibt, bald auch Holstein damit verbunden, beide Länder erst viel später von Deutschland wiedergewonnen. Ivlopstock bei König Friedrich V.; Bernstorff, Struensee, Brandt. Die beiden alten Bistümer: Ripen an der Südwestküste, Aarhus an der mittlern Ostküste. Deutschland ist ohne cerrtrale Gliederung, zum Teile im Westen, noch mehr im Osten ohne natürliche Grenzen. Es liegt in der Mitte Europas, dessen Herz es genannt wird. Seine Oberflächenbildung ist die mannigfaltigste unter allen Ländern Europas: Hoch- und Mittelgebirge, Bergland, hügeliges Flachland. Tafelebene, Terrassenland, Tiefland, Tiefebene. Das Gebiet des deutschen Reiches zerfällt in das obere oder gebirgige und das niedere oder flache Deutschland, jenes in einen südlichen, mittleren, nordöstlichen und nordwestlichen Teil. Der südliche und mittlere Teil wird getrennt durch die obere und mittlere Donau, der mittlere Teil von den beiden nördlichen durch Main und Nahe. Die Tiefländer zwischen Elbe und Weichsel wurden in den ältesten Zeiten von den Sueven, später von den Goten bewohnt, von der Nordsee bis zum Mittelgebirge von den Sachsen, am unteren und mittleren Rheine wohnten die Franken, am oberen die Alemannen, später auch Schwaben genannt. Daneben werden noch die Langobarden an der Elbe, die Burgunder an der mittleren Weichsel, die Vandalen nördlich davon u. a, genannt. Am Ende der Völkerwanderung wohnten bis zur Elbe die Slaven oder Wenden, und zwar die Abo-triten im h. Mecklenburg, die Pommern in der gleichnamigen Provinz, die Heveller an der Havel, an der Saale die Sorben, in Böhmen die Czechen, in Mähren die Moraven, germanische Völker wohnten von der Elbe bis über die Maas und Rhone; bis über die untere Weichsel sind die Slaven fast ganz in den folgenden Jahrhunderten durch die Überlegenheit der deutschen Waffen und Kultur wieder verdrängt, Karl der Große herrschte bis zu den Pyrenäen, dem nördlichen Apennin, der Raab und der Nordspitze des adriatischen Meeres. Bei den Teilungen nach seinem Tode blieben die von ihm beherrschten rein germanischen Völker diesseits der Alpen unter einem Könige, welche bald als deutsche bezeichnet werden, die slavischen Reiche Böhmen und Polen — ganz vorübergehend — waren lange Vasallenstaaten Deutschlands. Dieses selbst verlor viel an Einheit durch die Entstehung der Herzogtümer, darauf zerfiel es in eine Anzahl kleiner und mehrere große Fürstentümer, — die Schweiz trennte sich ab —; von diesen, dann besonders von Österreich war das Geschick des Reiches lange abhängig, auf dieses ging schliefslich auch die Kaiserwürde über, Deutschland wurde ein Staatenbund. Unter Preußens Führung vereinigten sich die nördlichen Staaten zum Norddeutschen Reiche, end-

3. Geschichtstabellen - S. 23

1882 - Berlin : Gaertner
Mittelalter. 23 481 — 511 Chlodwig, König der Franken, Enkel des Merovech. 486 Er besiegte bei Soissons den Römer Syagrius. 496 Die Allemannen unterlagen ihm bei Zülpich (?); Annahme des Christentums. 507 Die Westgoten wurden bei Yougle besiegt. Durch die Eroberungen, die Annahme des katholischen Christentums und die Vereinigung der Teilreiche verschaffte Chlodwig den Franken eine weltgeschichtliche Stellung. Seine Söhne eroberten das uneinige Thüringen, dessen südlicher Teil fortan Franken heifst, Burgund und weitere Teile der Alemannen und Westgoten. Sein jüngster Sohn Chlotar I. vereinigte noch einmal das ganze Reich. 613-628 Chlotar Ii. regierte nach einem 45jährigen, greuelvollen Bürgerkriege — Fredegunde, Brunhilde — im Frieden das ganze Reich, dessen weitere Rettung von dem deutschen Geschlechte der Pippiniden abhing: Pippin der Ältere und sein Freund Arnulf, Bischof von Metz, waren Hausmeier. 687 Pippin der Mittlere oder von Heristal erlangte durch die Schlacht bei Testri die Oberleitung des ganzen Reiches. 714—741 Sein Sohn und Nachfolger Karl Martell kämpfte unermüdlich gegen äufsere und innere Feinde und führte strenges Regiment. 732 Sein Sieg zwischen Tours und Poitiers rettete die christliche Kultur vor den Muhammedanern. Bonifacius wurde der erste deutsche Erzbischof. ^52—768 Karls Sohn Pippin König; er verschaffte mit Zustimmung des Papstes Zacharias seinem Hause die Königswürde und legte auf seinen beiden Zügen nach Italien den Grund zum Kirchenstaate. Das christliche Königtum der Karolinger trat in enge Verbindung mit der Kirche. 16. Juli Flucht Muhammeds; geboren 571, gestorben nach der Unterwerfung 622 Arabiens 632. 634-644 Der 2. Kalif Omar eroberte Syrien, Ägypten und siegte über die Perser bei Nehawend. Die Heerlager zu Kairo, Bosra, Kufa. Osman vollendete die Eroberung. Das neue Reich zwischen Tripolis, Indus, Arabien und Caucasus gelangte unglaublich schnell zur Einheit. Koran. Sunna, Schiiten. 661 Xach Ermordung des schiitischen Kalifen Ali begründete Moawija das Kalifat der Omeijaden(—750) und machte Damascus zur Hauptstadt. 711 Sieg des Tarik, Unterfeldherrn des in Afrika beschäftigten Feldherrn Musa, bei Xerez über den Westgotenkönig Roderich. 750 Muhammed, Schiite, brachte durch seinen Sieg bei Niniveh seinen Sohn Abbas und sein Geschlecht zum Chalifate (—1258). Hauptstadt Der Koran, das Religionsbuch der Moslemen. Bauten der Araber: Kaaba zu Mekka, die Moschee Omars zu Jerusalem, Walids zu Damaskus; in Spanien: die Moschee Abd Errhamans zu Cordova, der Alcazar zu Sevilla, die Alhambra zu Granada. Die Wissenschaft der Araber entartete bald. 1001 Nacht, Hauptheld Harun.

4. Geschichtstabellen - S. 24

1882 - Berlin : Gaertner
24 Mittelalter. wurde Bagdad. Nur in Spanien behaupteten sich die Omeijaden unter Abd Errhaman: Hauptstadt Cordova. Blüte der muhammedanischen Macht unter Harun al Raschid, dem Zeitgenossen Karls des Grofsen, und in Spanien. Die Fatimiden in Ägypten. Die demokratisch-theo-kratische Verfassung Omars, eine der merkwürdigsten Erscheinungen der Geschichte. Karl der Große 768—814, Ludwig der Fromme 814 — 840, Ludwig der Deutsche 843—876, Karl der Dicke 876—887, Arnulf 887 —899, Ludwig das Kind 899—911, Konrad der Franke 911—918. <73—776 Papst Hadrian rief Karl gegen seinen Bedränger, den Langobardenkönig Desiderius. Karl machte dem Reiche ein Ende, führte Heerbann und Grafen nach fränkischer Weise ein. 772—785 Erste Periode des Sachsenkrieges, der im ganzen 16 Feldzüge nötig machte. 777 Reichstag zu Paderborn. Wittekind in Dänemark. 782 4 500 Schuldige zu Verden an der Aller hingerichtet wegen der Meuterei am Berge Süntel und des neuen Aufstandes. Karls Sieg an der Hase und mehrere Verheerungszüge bewogen Widukind zur Taufe. 6, später 8 Bistümer. • 778 Karl siegte über Abd Errhaman und zog bis Saragossa. Sein Sohn Ludwig richtete die spanische Mark ein. 788 Der Agilolfinger Thassilo, Erbherzog von Bayern, unterwarf sich. Mit ihm hörte das letzte alte Herzogtum auf. 791-796 Karl besiegte die Avaren, sein Sohn Philipp jagte sie über die Theifs. Es wurden die Markgrafschaften Pannonien, das spätere Österreich, und Caretanien in dem verwüsteten Lande eingerichtet. 794-804 Zweite Periode des Sachsenkrieges. Das fähige und kräftige Volk wurde durch Heereszüge und Umsiedelungen beruhigt. Es verstärkte seitdem das germanische Element im Frankenreiche und brachte bedeutende Männer hervor. Gleichzeitig wurde an der obern Elbe und der Nordsee gegen Wenden und Dänen gekämpft und machten die Normannen Plünderungen bis zum Schwarzen Meere. 25. Dez. Karl der Große wurde von Papst Leo zum Kaiser gekrönt. Er 800 ist einer der gröfsten Gesetzgeber. Grafen standen überall an der Spitze der Grafschaften; die missi, Herbst- und Frühjahrsversammlungen. Ludwig der Fromme, zum Trübsinne geneigt, regierte, als die weltlichen Grofsen nach Vermehrung ihrer Rechte strebten und die gewöhnlichen Freien immer mehr verschwanden. Er machte Lothar zum Mitregenten, gab Pippin Aquitanien, Ludwig Baiern. 833 Die 3 Söhne kämpften wegen Begünstigung Karls des Kahlen auf dem „Lügenfelde“ bei Colmar gegen den Vater. Boethius schrieb im Kerker: De consolatione philosophiae, der letzte Neu-platoniker; Cassiodor legte den Grund für den Unterricht des Mittelalters — Trivium und Quadrivium —. Seine historia Gothorum benutzte Jornandes. Isidor von Sevilla gab in seinen 20 Büchern Originum eine Encyklopädie des gesamten Wissens: des Beda Venerabilis Historia ecclesiastica. Gregor von Tours schrieb

5. Geographische Repetitionen - S. 160

1870 - Berlin : Gaertner
160 Ungarn. ein Land voll aller Güter, die zur Leibes Noth dürft und Nahrung gehören. Wein, Tabak, Korn, Salz, Holz; Alles findet sich in Hülle und Fülle. Noch ist das Land nicht genügend benutzt, noch ist Platz für viele tausend betriebsamer Hände. Seinen Namen hat das Land von sieben Burgen; von welchen aber, das können wir heute nicht mehr angeben. Es führt diese sieben Burgen auch in seinem Wappen, ebenso wie den Halbmond, das Symbol türkischer Herr- schaft, unter der es ja lange gestanden. Das Land war von den Magyaren unterworfen worden und haben sie sich besonders um Klausenburg festgesetzt. Ein Stamm von ihnen, die Szekler, d. h. Grenzhüter, bewohnen die hohen Randgebirge des Ostens und bilden die Miliz gegen die Einfälle der östlichen Nachbaren. Sie haben als Krieger alle adlige Rechte, zerfallen aber in verschiedene Rangstufen. Um das Land zu bevölkern und anzubauen, traten die ungarischen Könige im Anfänge des 13ten Jahrhunderts mit dem deutschen Orden in Verbindung. Der Hochmeister Hermann von Salza sandte Ritter hierher, unter deren Leitung der Grenzkampf geführt und die Coloni- sation begonnen wurde. Aber nur kurze Zeit blieben die deutschen Herren dort; Streitigkeiten brachen aus und bewogen den Hoch- meister diese Besitzung aufzugeben. Dagegen riefen die Könige Flandrer ins Land, begabten sie mit köstlichen Privilegien und ge- wannen an ihnen treue und fleissige Unterthanen. Diese eingewan- derten Deutschen wurden und werden noch heute von den Ungarn Sachsen genannt. Sie sitzen in zwei Theilen des Landes; einmal im Norden um den obern Lauf des Szamos und Maros um Bistritz, dann im Süden um Hermannstadt und Kronstadt. Alle gemessen sie die Rechte des ungarischen Adels. Sie sind die treuesten Anhänger der Habsburger und sind wohl dazu genöthigt, weil sonst ihre Na- tionalität unter den Magyaren nicht ungekränkt bleiben würde. Jetzt bekennen sich die Meisten zur protestantischen Kirche und schicken sie deswegen ihre jungen Leute vielfach auf die deutschen Universi- täten. Ihre Gymnasien und Schulen sind wohl eingerichtet und über- ragen die Sachsen deswegen die anderen Bewohner des Landes an Bildung und Wohlstand. Ausser diesen drei Nationen, den Sachsen, Magyaren und Szeklern, finden sich noch in grosser Anzahl griechisch- katholische Wallachen, jenes Mischvolk aus Römern und Slaven. Sie lebten bis in die neueste Zeit in grosser Verachtung und hatten trotz ihrer bedeutenden Anzahl nicht das Recht, Vertreter in den

6. Geographische Repetitionen - S. 62

1870 - Berlin : Gaertner
62 Das britische Reich. aufhört, sind Handelsstädte entstanden, z. B. London. In die Mün- dungen dieser Flüsse kamen die Angelsachsen. Die Einwanderung derselben, wie wir das aus dem Ammianus Marcellinus wissen, ist sehr allmählich erfolgt und in dem langen Kampfe gegen die Einge- borenen haben sie 7 Königreiche gegründet. Drei von diesen liegen in diesem Siidfusse. Im Osten Kent, welches die Friesen besetzten. Man kann noch heute aus den Namen, aus der Anlage der Dörfer, aus der Theilung der Feldflur nachweisen, welcher von den drei deut- schen Stämmen einen dieser Landstriche eingenommen hat. Die Kö- nige dieses Landes standen mit den Franken in lebhaftem Verkehr, weshalb zuerst zu ihnen der Bekehrer der Angelsachsen, der von Gregor d. G. abgesandte Augustinus, sich begab. Zwar empfing ihn der König von Kent nicht in seinem Palast, sondern nur auf offenem Felde, weil er meinte, dass der Priester Zauberei triebe und diese in geschlossenem Raume besser wirke, als im Freien. Der König wurde aber für das Christenthum gewonnen, da seine Gemahlin, eine fränkische Prinzess, schon Christin war. So ist ja auch Chlodowigs Bekehrung durch seine Gemahlin, die bur- gundische Chlotilde, vorbereitet worden. Dass die Angelsachsen von ihren Feinden, den Celten, das Christenthum nicht anuahmen, erklärt sich aus dem scharfen Gegensatz, in den die beiden Nationen traten. Der Angelsachse colonisirt, wohin er auch kommt, so, dass andere Nationalitäten neben und unter ihm verschwinden. So sind die Cel- ten vor ihm in England untergegangen; tlieils sind sie ganz denatio- nalisirt, theils ausgewandert. In der heutigen englischen Sprache sind äusserst wenig celtische Sprachüberreste vorhanden. Ebenso verbindet er sich in Amerika nicht mit den Indianern und wo es geschieht, zeigt sich die merkwürdige Erscheinung, dass die Misch- linge in der 2ten oder 3ten Generation aussterben. Die Romanen dagegen sind nicht so exclusiv; sie haben sich mit den Negern und In- dianern verschmolzen und eine Menge Bastardrassen gebildet. Uebri- gens war die Bekehrung zum Christenthume längst durch den Sklaven- handel vorbereitet, welcher nach England christliche Sklaven gebracht hatte. Die Celten haben bekanntlich nach der Ei’oberung des Lan- des durch die Angelsachsen aus den Gegenden, in welchen sie unver- misclit blieben, also aus Wales, Irland und Schottland, Missionäre den Rhein herauf nach Deutschland ausgesandt. Diese Glaubens- boten gründeten überall, wohin sie kamen, in den dichten Urwaldun- gen Deutschlands Klöster, so in den Ardennen Prüm, so in der

7. Geographische Repetitionen - S. 43

1870 - Berlin : Gaertner
Frankreich. 43 so halten ihn von Frankreich die Sevennen ab. Dort in den schönen Ebenen um Montpellier, Nismes und Liinel reift jene süsse Traube, deren Saft als Muscat Liinel vielfach in den Handel kommt. Diese ganze Landschaft, welche zwischen der Garonne, dem Tarn und dann zwischen der obern Loire, dem Meere und dem Rhone bis dahin sich ausdehnt, wo er die Isère aufnimmt, sie hiess die Grafschaft Lan- guedoc. Ihre Hauptstadt war das schon oft genannte Toulouse, dessen Parlament deshalb eines der wichtigsten in Frankreich war. Ganz Süd-Frankreich stand im Anfänge des Mittelalters stets in Opposition zum Norden; hierhin war wenig fränkischer Adel gedrun' gen, die alten römischen und westgothischen Familien herrschten, und neben ihnen behielten die römischen Stadtgemeinden bedeutende Freiheiten. Erst unter Philipp H. August wurden hier die Capetin- ger mächtig, und zwar benutzten sie dazu religiöse Bewegungen, welche ja schon den Franken bei der Unterwerfung des Landes wesentliche Dienste geleistet hatten. Oder wer weiss nicht, dass Chlodowig die arianischen Westgothen deshalb angriff und besiegte, weil ihn die katholischen Römer gegen ihre ketzerischen Herren auf- regten und unterstützten. Ketzerische Meinungen fanden aber hier stets fruchtbaren Boden, und so treffen wir im Anfänge des 13ten Jahrhunderts dort Waldenser und Albigenser, letztere so benannt nach der Stadt Albi am Tarn. Gegen sie zog als Vorkämpfer des ortho- doxen Glaubens Philipp Ii. August und sein Sohn Ludwig Viii. und mit ihnen eine Menge nordfranzösischen Adels, so dass der Krieg zugleich als ein Religions- und als ein Racenkrieg anzusehen ist. Nach diesem Kampfe fiel das Land an die Krone, als der letzte jener alten Grafen ohne männliche Erben gestorben war. Sie führten meist den Namen Raimund, und der berühmteste unter ihnen ist jener alte, reiche Herr, der nach Tancred und Boëmund als der bedeutendste Führer im ersten Kreuzzuge hervortritt. In dieser Landschaft lebten später die Hugenotten in grosser Anzahl; Toulouse, Montpellier und Nismes, sie können viel melden von den Verfolgungen, welche unsere evangelischen Brüder dort erlitten haben, als Ludwig Xiv. das Edict von Nantes aufhob. In allen diesen Kämpfen, sowohl in den Albi- genser und Hugenottenkriegen, namentlich im löten Jahrhundert, als auch in den Revolutionsstreitigkeiten der neuesten Zeit haben die Bewohner jener Gegenden eine wahrhaft dämonische Heftigkeit ent- wickelt. Man denke nur an jenen Baron, der, vor seinem Felsen- schloss tafelnd, die Gefangenen unter Musik in den Abgrund zu

8. Geographische Repetitionen - S. 165

1870 - Berlin : Gaertner
Ungarn. 165 stadt Tittel liegt der Stab des Tschaikisten-Bataillons, welches die Aufgabe hat, auf Flussschiffen die Grenze abzupatrouilliren und zu schützen. Meistentheils bestehen hier die Grenztruppen aus Serbiern. — Wir haben schon oben erwähnt, dass das Königreich Dalmatien am Adriatischen Meere liegt und haben hier noch hinzuzufugen, dass auch Croatien sich bis an die Seekiiste erstreckt. Für den Verkehr von Oesterreich und Ungarn sind nur die beiden Buchten wichtig? welche die Halbinsel Istrien mit dem Festlande bildet. Der nörd- lichere Meerbusen bei Triest ist direkt durch die Eisenbahn mit Wien verbunden, der südlichere bei Fiume ist der Endpunkt der grossen Strasse, welche von ihm über Agram auf Ofen führt. Aus dem Angeführten wird es leicht klar, dass Ungarn mit Italien in direkter Verbindung gestanden und eine Menge Italiener aufgenommen hat; daraus erklärt es sich, wie die Anjous aus Neapel nach Ungarn gekommen sind. Ueber Ungarn herrschte nämlich seit der Einwande- rung der Magyaren das Haus des Arpad. Als die Magyaren im Anfänge des 9ten Jahrhunderts sich in den Ebenen Ungarns fest- setzten, waren sie Heiden und deswegen von Hass gegen ihre christ- lieben Nachbaren erfüllt. Sie suchten ihre Nachbarländer heim, in- dem sie, ein Reitervolk, die Flussthäler aufwärts zogen. So drangen sie längs der Donau nach Westen und strömten durch das Thor bei Pressburg in die Mark Oesterreich, so zogen sie längs Drau und Sau und überflutheten Nord-Italien. Ihren Einfällen machten die sächsischen Kaiser Heinrich I. und Otto I. durch die Schlachten bei Merseburg (933) und auf dem Lechfelde (955) ein Ende. Darnach begann von Passau aus die Bekehrung des wilden Volkes und als Metropole für Ungarn wurde das Bisthum Gran gegründet. Um’s Jahr 1000 führte der heilige Stephan (Istvan) das Christenthum ein, welches sich trotz mancher Reaktion dauernd erhielt. Es ist begreif- lich, dass auch die griechische Kirche sich nach Ungarn hin verbrei- tet hat, wie sie nach Russland, Polen und Böhmen gedrungen ist. Da aber die griechisch - katholische Kirche ausser bei den Griechen besonders bei den Slaven Anklang fand und diese von den Magya- ren unterworfen waren, so zeigte sich hier dieselbe Erscheinung wie auf den britischen Inseln bei Celten und Angelsachsen. Letztere nahmen das Christenthum nicht von den unterworfenen Celten an, sondern wurden direkt von Rom aus bekehrt. So auch die Magya- ren. Sie wurden römische Katholiken und bekennen sich zur Hälfte noch heute zu dieser Confession. In der Reformation wandte sich
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