Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Mittelklassen - S. 48

1887 - Berlin : Gaertner
— 48 — 3. Das Tafelland von Persien enthält zwar im Innern große W ü st e n und leidet an Wasserarmut; aber mitten in den Wüsten finden sich herrliche Oasen, und besonders der Rand des Hochlandes ist teilweise äußerst fruchtbar. Im nördlichen Teile der Hochebene giebt es schon strengere Winter; der Südrand dagegen, am Meere entlang, hat das ganze Jahr hindurch warme Witterung, das Ganze aber eine äußerst trockene Luft und einen meist klaren Himmel. In Persien findet man die europäischen Wald- und Obstbäume nebst den Getreidearten in großer Menge und Schönheit wieder. Wichtige Städte sind Teheran und Jsfahan, und der Fürst des Landes wird Schah genannt. An der Westküste der in den Thälern äußerst fruchtbaren Halbinsel Kleinasien liegt die Stadt Smyrna. 4. China ist namentlich in dem Tieflande sehr fruchtbar. Außer der Theepslanze erzeugt das Land auch viel Reis, und die Chinesen sind sehr geschickt in der Anfertigung von Baum- wollen- und Seidenzeugen und treiben mit diesen und andern wichtigen Gegenständen bedeutenden Handel nach Europa. China ist das volkreichste Land der Erde; die Hauptstadt Peking hat ungefähr gleiche Einwohnerzahl mit Berlin, und Nanking am Jangtsekiang nebst mehreren andern Städten ge- hören ebenfalls zu den größten der Erde. Der Landesfürst ist ein Kaiser. 1. Zu welchen Staaten gehören die Mongolei, Kleinasien und das Tiefland des Euphrat und Tigris? 2. Was wißt ihr von der Witterung der Wüste Gobi und Chinas zu sagen? 3. Etwas über die Eigentümlichkeiten des chinesischen Volkes! 8. 19. Fortsetzung. Die Halbinseln. 1. Ostindien mit den Sundainfeln und Ceylon gehören zu den gesegnetsten Ländern der Erde. Die großen Ströme, namentlich der Ganges) überschwemmen und befruchten die weiten Tiefländer jährlich mehrere Monate lang, und auf die Überschwemmung folgt der kräftigste Pflanzenwuchs, der von der bedeutenden Sonnenhitze schnell hervorgerufen wird und den fetten Schlammboden weit und breit bedeckt. Neben den unab- sehbaren Feldern von Reis, Mais und Baumwollenpflanzen dehnen sich dichte, schattige Waldungen aus; hohe Gräser, be- sonders Bambus- und Zuckerrohr, neben hochstrebenden Palmen; mächtige Brot- und Gewürzbäume, von Schling-

2. Für Mittelklassen - S. 56

1887 - Berlin : Gaertner
— 56 — wolle und Tabak, das Innere wie der Flußsand liefern Edel- steine und edle Metalle, und mit all diesen Gegenständen treiben die Brasilianer bedeutenden Handel. Unter den Tierendes Landes sind vorzüglich die Affen, die Faul- und Panzertiere, die Geier und Riesenschlangen merkwürdig. Die beiden wich- tigsten Städte Brasiliens, Rio de Janeiro und Bahia, liegen an der Ostküste. Die Bevölkerung besteht aus Indianern, Negern und europäischen Ansiedlern; der Landesfürst ist ein Kaiser. B. Mittelamerika. Die Hochebene von Mexico ist reich an Vulkanen und edlen Metallen, vereinigt das Klima der heißen Zone (an den Küsten) mit dem der gemäßigten (in den höheren Gürteln) und bietet deshalb eine große Mannig- faltigkeit.des Pflanzen- und Tierlebens. Nach Produkten und Bevölkerung ist es Brasilien sehr verwandt. Mexico ist ein Freistaat, dessen Hauptstadt gleichen Namens mitten auf dem Tafellande liegt. Die großen Antillen sind sehr fruchtbar. Dort sieht man große Pflanzungen von Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baum- wolle und Tabak; dazu wächst Mahagoniholz in Menge, und die Bewohner (Europäer und Neger) treiben mit diesen Gegenständen starken Handel nach Europa. Euba, mit der Haupt- ftadt Havanna, und Portorico gehören den Spaniern, Jamaica den Engländern und Haiti den Negern und Mulatten. 0. Nordamerika. Das große Tiefland des Miffi- sippi ist größtenteils mit Gras- und Rohrflächen (Prä- rien) bedeckt, enthält aber auch viel Wald- und Ackerland. Die Ebene hat wegen ihrer großen Ausdehnung gar verschiedenes Klima und mannigfaltiges Tier- und Pflanzenleben. Im nörd- lichen Teile sind die Winter streng, die Sommer heiß. Wälder und Steppen sind belebt von amerikanischen Löwen, Prärie- wölfen, Büffeln, Truthühnern und Klapperschlangen. Unter den Waldbäumen ist, außer den früher genannten, der Zucker- ahorn wichtig. Im Anbau der Kulturpflanzen kann man drei Zonen unterscheiden: Korn im N., Baumw o lle in der Mitte und Zuckerrohr im S. — Vom atlant. M. über das Missisippigebiet und die Anden bis zum stillen Ocean hin breiten sich die Vereinigten Freistaaten von Nordamerika aus. Die Bundeshauptstadt Washington liegt nebst den volk- reichen Handelsstädten New-Jork und Philadelphia auf der Ostküste, New-Orleans an der Mündung des Missisippi. Die Bewohner dieser Staaten sind vorwaltend europäische Ansiedler (Engländer, Deutsche u. a.); im Innern und W. finden sich auch Indianer, im S. sind die Neger zahlreich.

3. Für Mittelklassen - S. 53

1887 - Berlin : Gaertner
— 53 — H. 32. Australien. Das Festland dieses Erdteils hat nur an der Nordküste einen bedeutenden Einschnitt, den Meerbusen von Carp ent ar ia. Das Innere des Landes ist wenig bekannt. An der Ostküste ziehen sich mäßig hohe Bergländer entlang, von denen eine Gruppe den Namen der „blauen Berge" führt. Die Süd- Hälfte Neuhollands hat zwar die bekannten vier Jahreszeiten; aber der Sommer, in unser Winterhalbjahr fallend, ist äußerst heiß, der kühle Winter dagegen die angenehmste Jahreszeit. Die Flüsse leiden an Wasserarmut und versiegen nicht selten; der Murrap, in die Südsee mündend, ist der bedeutendste unter ihnen. Pflanzen- und Tierwelt zeigen viel Einförmigkeit. Lichte Wälder von derselben Baumart, besonders Akazien, und ausgedehnte, aus demselben Grase bestehende Steppen er- blickt man häufig. Zu den eigentümlichen Tieren des Landes gehören das springende Beuteltier, das Schnabeltier, der mit Haarfedern bedeckte Kasuar, der weiße Adler und der schwarze Schwan. Die wilden Urbewohner, die schwarzbraunen Papuas oder Australneger, sind gar nicht zahlreich und führen ein stetes Wanderleben. An der Ost-, Süd- und Westküste Neuhollands wie auf Vandiemensland besitzen die Engländer Kolonien und haben dort europäische Haustiere, Kulturpflanzen und Gewerbe eingeführt; Gold und Wolle hauptsächlich bringt der Handel nach Europa. Wichtige Städte sind: Sidney an der Süd- ostküste, Melbourne und Adelaide an der Südküste und Hobartton auf Vandiemensland. Die australischen Inseln, von denen die größeren sämt- lich gebirgig sind, zeigen, soweit sie bekannt, eine weit größere Mannigfaltigkeit des Tier- und Pflanzenlebens als das Fest- land. Neu-Guinea, die Heimat der Paradiesvögel, ist noch unerforscht; Vandiemensland wiesenreich, fruchtbar und nur von Kolonisten bewohnt; Neuseeland, unter englischer Oberherrschaft, liefert viel Schiffsbauholz und den neuseeländischen Flachs. — Die zahlreichen Gruppen der kleineren Inseln im stillen Oeean, die durch ein herrliches Klima ausgezeichnet sind und auf denen der Brot bäum wie die Kokos- und Sagopalme üppig wachsen, stehen großenteils unter englischer und französischer Oberherrschaft, und ihre Urbewohner schreiten fort in der Annahme europäischer Gesittung. 1. Wie heißen die Meerengen, welche Neu-Guinea und Van- diemensland vom Festlande trennen? 2. Gebet Eigentümliches von den Tieren und Pflanzen Austra- liens an! 3. Nennt einige Gruppen der kleineren Inseln!

4. Für Oberklassen - S. 50

1882 - Berlin : Gaertner
50 % demgemäß teilssüd-, teils mittel- u. nordeurop. Charakter: Maulbeer- und Ölbaum, Weinstock, Orange und Feige, Cypresse und Lorbeer gedeihen herrlich in den wärmern Gegenden; Kastanien , Eichen-, Buchen- und Nadelwälder bezeichnen die kühlern Regionen. A. Die Türkei, eine konstitutionelle Monarchie unter e. Kaiser (Großsultan, Padischah), hat teils slavische, teils romanische, osmanische u. griechische Bevölkerung — vorwaltend christlich. Geringe Volksbildung; Landwirtschaft u. Handel vernachlässigt, obwohl das Land äußerst ergiebig an nützl. Produkten (Meer- schaum, Getreide, Baumwolle, Tabak, Feigen, Öl, Wein). a. Unmittelbare Gebiete. 1. Nomanien (Rumelien), das Gebiet der Maritza z. Teil. Konstantinopel oder Jstambul, Hptst. a. Bosporus, 600,000 E. Adrianopel (Maritza); Gallipoli. 2. Albanien. Skutari; Janina. 3. Makedonien. Saloniki (Thessalonich) am Mbs. 4. Thessalien. Larissa. 5. Bosnien (jetzt v. Osterr. besetzt). Serajevo od Bosna-Serai. b. Mittelbare Gebiete. 1. Oft-Rumelien. 2. Bulgarien (tributpfl. Fürstent.). Sophia (Jsker; Paß über d. Balkan). Schumla, Rnstschuk, Silistria, Varna. o. Inseln. Candia (einst Kreta), gebirgig (Berg Jda); reich an Oliven- waldungen. Außerdem: Stalimene (Lemnos), Jmbro, Taso, Samo- thraki. B. Rumänien (Walachei u. Moldau), Gebiet d. Unter- Donau mit Sereth u. Pruth; ein konstitut. Königreich griech. Konfession. Bukarest, Hptst.; Jassy; Galacz. 6. Das Fürstentum Serbien, im Geb. der Morawn; slav. Bevölkerung, griech. Konfession. Belgrad (Donau und Sau); Kragujevaz. D. Das Fürstentum Montenegro. E. Griechenland, die Südspitze der Balkanhalbinsel, ist reich gegliedert, größer als die Provinz Brandenburg, aber nur halb so bevölkert; griech. Kirche. Ackerbau, Viehzucht und Seehandel bilden die wichtigste Thätigkeit; Hauptprodukte sind: Öl, Südfrüchte, Wein, Rosinen (Korinthen), Tabak und Ge- treide. — Em Königreich mit beschr. Verfassung.

5. Für Oberklassen - S. 57

1882 - Berlin : Gaertner
57 (Januar bis März) erweitert der Strom sein Bett, ergießt seine Wasser beiderseits weithin in die Waldslächen. — Gleich großartig erscheint die Tierwelt: Scharen von Affen u. Papa- geien; Jaguar u. Kuguar u. riesige Schlangen; gewaltige Alligatoren und Scharen schwarzer Geier an den Usern der fischreichen Ströme; zahllose Mengen von Moskitos und andern, oft prachtvoll glänzenden Insekten. 5. Die Steppen (Llanos) des Orinoco schließen sich an die westl. Selvas und charakterisieren sich durch wage- rechten Boden, Baumlosigkeit und glühenden Himmel. Während der Dürre erscheinen sie wüstengleich und mit Staubwolken bedeckt; zur Regenzeit werden sie teilweis von den hoch an- schwellenden Flüssen überschwemmt, überziehen sich dann mit unabsehbaren Gras- und Krautwäldern und bedingen so in jeder der beiden Jahreszeiten ein eigentümliches Tierleben. (Cassiquiare—verbindung zw. Orinoco u. Rio Negro.) o. Die Steppen (Pampas) des Rio d e l a Pl a ta u. Paraguay sind weitausgedehnte Gras- und Krautebenen, von zahlreichen Salzseen unterbrochen. Infolge vorherrschender West- winde u. der westlich vorgelagerten Anden die Steppen öfters von langer Dürre heimgesucht u. dann als staubige Wüsten ein Schrecken der aus Europa eingeführten Rinder- u. Pferdescharen. 1. Wodurch zeichnen sich die Anden Südamerikas vor den übrigen Hochgebirgen der Erde aus? 2. Warum ist die Westküste zum Teil regenlos? 3. Aus welchen Ursachen ist Südamerika kühler als die gleich- liegenden Länder Afrikas? 4. Näheres über das Tierleben der Orinoco- und Platasteppen! Z. 32. Fortsetzung. I>. Staaten. 1. Das Kaisertum Brasilien, früher „portugies. Amerika", umspannt das gleichnamige Hochland und das Tiefland des Amazonenstroms. Die verhältnism. geringe Bevölkerung besteht teils aus Weißen (meistabkömmlinge von Portugiesen), teils aus Negern und India- nern.^ Der röm. Katholizismus ist Hauptreligion, das Portugiesische Hauptsprache des Landes. Industrie, Wissenschaft und Kunst sind erst im Entstehen; auch die Bodenkultur ist gering und findet sich fast nur an der Küste und an Flüssen. K o l o n i a l p r o d u kt e, als Reis, Kaffee, Zucker, Tabak u. Baumwolle, bilden nebst Mais, Maniok und Bataten die Hauptgegenstände des Ackerbaus. Die Urwälder liefern mannig- fache Arten Farbehölzer, Cacao u. Vanille. Wichtiger Handel, durch zahlreiche Flüsse u. Häfen begünstigt. Das Mineralreich liefert Edelsteine (Diamanten) u. edle Metalle. — Die bedeutendsten

6. Für Oberklassen - S. 58

1882 - Berlin : Gaertner
58 Hafen- und Handelsst. find: Rio de Janeiro (Hptst.), 400,000 E., Bahia, Pernambuco u. Para. — Ouro Preto (Gold- u. Diamant- wäschen). 2. Die Freistaaten, früher „spanisches Südamerika", umgeben Brasilien auf drei Seiten. Sie sind von Weißen (meist span. Abkunft), von abhängigen und freien Indianern und von Farbigen der Mischrasse schwach bevölkert. Röm. Ka- tholizismus ist herrschend, die Volksbildung durchschnittlich ge- ring. Wesentl. Beschäftigung: Viehzucht (Pferde im Tiefl., Esel und Lamas in den Anden als Lasttiere), Ackerbau (europ. Getreide und brasilian. Produkte), Bergbau (alle Arten Metalle, Steinkohlen und Salz) und Außenhandel. a. Venezuela umfaßt d. Küstengeb. gl. Namens, die Llanos des Orinoco u. die Westhälste des Hockst. von Guyana. Unter den freien Indianern hier die „Guaraunen" im Orinocodelta und die „Otomaken". — Produkte: besonders Tabak u. edle Metalle. Hptst. Caracas; Maracaibo u. Varinas. b. Columbia, auf den gleichnam. Anden, jetzt aus mehreren verein. Staaten bestehend, ist reich an Gold, Platin u. Edelsteinen. Häufige Erdbeben. — Hptst. Bogota; Cartagena, Panama. 6. Ecuador oder Quito, nach dem Äquator benannt, auf den gleichn. Anden u. im Tiefl. des obern Amazonenstr. Große China- waldungen. — Hptst. Quito; Guayaquil. cl. Peru, auf d. gleichn. Anden, Quellenland des Maranon, ist meist von Indianern bewohnt. Viehzucht, Bergbau und Handel; Gold, Silber, China. — Hptst. Lima; Cusco. 6. Bolivia (seinem Befreier Bolivar zu Ehren so benannt), auf d. gleichn. Anden. Die Produkte Perus. — Hptst. Chuqui - saca; La Paz und Potosi. k. Chile, ein langes, schmales Küstenland aus der Westterrasse der gleichnam. Anden; reich an Vulkanen u. Erdbeben; im S. sehr fruchtbar. Getreide, Südfrüchte, edle Metalle, Salpeter. — Hauptst. Santiago und wichtige Hafenst. V a lp ar ai s o. — Hierzu die Inseln Chiloe u. Juan Fernande;. Südlich grenzt Chile an das Land der krieger. „Araucaner". g. Laplata-Staaten oder argentinische Republik, ein Staa- tenbund auf dem Ostabhang der chilenischen Anden u. im Tiefl. des Parana, der den Paraguay aufnimmt und an der Mündg., nach Vereinigung mit d. Uruguay, den Namen Rio de la Plata führt. — Die Viehzucht, durch die an Gras und Futterkräutern reichen Pampas vorzüglich begünstigt, bildet die Hauptbeschäftigung der Be- wohner, unter denen die der Mischrasse ungehörigen rohen „Gauchos" durch ihre Geschicklichkeit im Reiten und in Handhabung des Lasso und der Bolas berühmt sind. Ungeheure verwilderte Vieh- herden (Rinder, Pferde, Maultiere, Schafe) schweifen das ganze Jahr hindurch in den Pampas umher. Wichtiger Handel mit Häuten, Hörnern, Fleisch, Fett u. Wolle. — Hptst. Buenos Ayres. h. Uruguay, zwisch. d. Fluß gleich. N. u. dem atlant. Meere. Produkte u. Beschäftigung wie vorhin. — Haupt- u. Handelsstadt Montevideo. i. Paraguay, am Paraguay u. Parana. Äußerst fruchtbar

7. Für Oberklassen - S. 81

1882 - Berlin : Gaertner
81 in Preußen, die Havel- und Spreeseen in Brandenburg, d. Flußsi) steme des Memel (in Rußland Njemen), Pregel, der Weichsel, Oder, Elbe, Weser, Ems, des Rheins und der Donau. 5. Klima. Es hat zur Grundbedingung weit mehr das Meer als die absolute Höhe, ist im ganzen gemäßigt, zeigt indes bei der großen Ausdehnung des Landes ziemlich bedeutende Unterschiede. Die Jahres-Temperatur nimmt mehr von O. nach W. als von N. nach S. zu. Der Unterschied der Blüte- zeit des Kernobstes beträgt sür die ganze Ausdehnung des Staates von Nordost (Memel) bis Südwest (Trier) 30 bis 40 Tage, der Roggenernte etwa 20 Tage. Die jährliche Regen- menge ist in der Prov. Posen am kleinsten, in Hannover am größten. 6. Naturprodukte. Das Ackerland nimmt die Hälfte, der Wald etwa '/P Wiese und Weide ungefähr % des Staats- Areals ein. Die wichtigsten Produkte sind: a. des Mineralreichs: Steinkohle, Braunkohle, Tors, Schwefel, Graphit, Bernstein; Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Silber; Salz, Vitriol, Alaun; Bausteine, Kalk, Gips, Marmor, Ala- baster und wichtige Erdarten; b. des Pflanzenreichs: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer; Kartoffeln, Hülsen- und Gemüsepflanzen; Ölgewächse, Flachs u. Hanf; Fabrikgewächse (Cichorien und Runkelrüben) und Tabak; Gewürz- und Arzneipflanzen; Wein und Obst; Laub- und Nadelholz; c. destierreichs: Pferd, Rind, Schaf, Schwein, Ziege, Federvieh; Biene u. Seidenraupe; Wild u. Fische. 7. Bevölkerung. Etwa 27 Will. Bewohner; Volks- dichtigkeit also etwa 4200. Nach der Abstammung zerfallen die Bewohner in Deutsche (überwiegende Mehrzahl), Slaven, Juden und Letten. 8. Religion und Kultur. Von den Bewohnern ge- hören etwa 17 Mill. der evangelischen, fast 9 Mill. der kathol. Kirche und die übrigen dem Judentum, der griech. Kirche und christlichen Sekten an. ■— Die Volksbildung ist durchschnittlich eine tüchtige. Hinsichts der verhältnismäßigen Anzahl und der Organisation der Schulen aller Gattungen wird Preußen von keinem andern Lande übertroffen, von wenigen erreicht. 9. Gewerbe u. Handel. a. Die Industrie steht, besonders infolge bedeutenden Kohlenreichtums, auf sehr hoher Stufe. Hauptgegenstände der Fabrikation sind: Wollen-, Baumwollen-, Seiden- und Leinen- waren; Leder- und Eisenwaren und Papier; Spiritus u. Zucker; Möbus, geogr. Leitfaden 2. Abt., 5. Aufl. 6

8. Geographische Repetitionen - S. 92

1870 - Berlin : Gaertner
92 Indien. im loten Jahrhundert n. Chr. das eigentliche Raffiniren erfunden haben. Ebenso entstammt der Pfeffer Indien, er wächst in Malabar wild; ferner der echte Zimmtbaum, der bisher nur in Ceylon ge- dieh und erst in neuester Zeit in Java mit Glück angepflanzt ist. Auch der Indigo findet sich im östlichen Hindustan und in Ceylon wild. Bei keinem indischen Dorfe vermisst man den indischen Feigen- baum, unter dessen Laubdach oft mehrere 1000 Menschen lagern können. Fast bei jedem Hause steht ein Mangobaum mit seinen gold- farbenen Früchten. An den Abhängen der Gebirge gedeihen europäi- sche Obstarten, tiefer im wärmeren Thal Orangen, Limonen und Tamarinden. Alle Morgenländer lieben die Wohlgerüche, und sie be- dürfen ihrer, da die Hitze die Nerven erschlafft. Das tropische In- dien erzeugt auch diesem Bedürfnisse entsprechende Pflanzen; wir finden dort Weihrauch, Sandelholz und die Narde. Da die Religion den Indier im Fleischgenuss beschränkt, so hat er von jeher mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Sein wichtig- stes Hausthier ist das Rind und neben ihm der schwerer zu zähmende Büffel. Dem Kameele sagen nicht alle Gegenden des Landes zu, wogegen der Elephant in ganz Indien seine Heimath hat. Er ist schon früh gezähmt und sowohl als Lastthier als auch zum Kriege benutzt worden. Die Pferde Indiens sind nicht besonders schön, desto schöner die Hunde. Beides meldet schon Herodot. Unter den wilden Thieren des Landes ist der Tiger in Bengalen das gefähr- lichste; selten nur findet sich der Löwe und nie in demselben Be- zirke mit dem Tiger. In diesem ausgedehnten Raume leben Völker caucasischer Race neben solchen, welche den Negern verwandt sind. Letztere, die Gondas, bewohnen den östlichen Theil des Vindhya - Gebirges und dehnen sich bis zum Godavery aus. Sie kennen keine Kasten; sie haben keine Priester, sie verehren Dämonen; kurz, sie sind stets feinerer Bildung fern geblieben und leben noch heute in scheuer Zurückhaltung. Die caucasischen Inder theilen sich in ein Urvolk, das auf dem Dekan seine Sitze hat, und in ein eingewandertes, dessen Bildung die herrschende geworden. Die Einwanderer gehören dem indo-germanischen Volksstamme an und haben mit ihren Stamm- genossen am Belurtag ihre Ersitze gehabt. Dort lebte der Stamm so lange in Gemeinschaft, dass sich für den Begriff der Gottheit, des Herrn und des Hauses gleiche Worte bildeten. Der Zwillingsbruder

9. Geographische Repetitionen - S. 91

1870 - Berlin : Gaertner
Indien. ,91 Ost-Monsun den Regen vom October bis in den April. Somit hat Malabar im October und Coromandel vom December bis in den März die schönste Zeit, Auf das Hochland Dekan gelangt der Regen durch die durchbrochenen Ketten der Ost-Ghats beinahe bis zu dem west- lichen Gebirge, während das nördliche Tiefland vielmehr dem Ein- flüsse des Siid-West-Monsuns geöffnet ist. Das tropische Indien hat somit zwei Jahreszeiten: eine heisse, trockene und eine abgekühlte, nasse; das subtropische dagegen drei: eine nasse, kühle und heisse. Fast das ganze Dekan wird von einer schwarzen Fruchterde bedeckt, welche viel Aehnlichkeit mit dem Weizen tragenden Boden Mittelrusslands hat. Ausgenommen davon ist nur der Nordosten, das grosse, fast unbekannte Waldland Orissa. Der schönste Theil des Dekan ist Malabar. Dort treffen wir zuerst einen schmalen, sandi- gen Strich an der Küste, in dem die Kokospalme herrlich gedeiht, dann gelangen wir in eine fruchtbare Gegend, wo Reis, Pfeifer, Betel, Zuckerrohr und Palmen in Fülle sich finden. Aus dieser Ebene steigen die Ghats empor, mit vorzüglich bewässerten und an- gebauten Terrassen, bestanden mit Teekbäumen, mit Cassia und Cardomomen, und über der Zone dieser Wälder wächst das duftende Sandelholz. Im nördlichen Dreiecke ist das Duab des Jumna und Ganges ein herrlicher Garten und ebenso gesund wie Malabar. Dort gedeihen neben einander die Gewächse der tropischen und subtropi- schen Zone. — Die Pflanzenwelt Indiens ist reicher und wichtiger als seine Mineralien. Edle Metalle finden sich nur im Himalaja, jedoch in geringerer Fülle, als die unedlen. Edelsteine, namentlich Diamanten, enthalten die Sandsteinconglomerate im Dekan zwischen dem 14 und 25° n. B., besonders um Golconda. Für die Nahrung des Indiers sind Reis, Waizen und Bananen vor Allem wichtig, für seine Bekleidung die Baumwolle. Die meisten Palmenarten Indiens dienen nicht dem unmittelbaren Bedüffniss, son- dern dem Genuss und dem verfeinerten Leben. Drei Arten der Palmen sind vor Allem zu merken: 1) die nur in subtropischen Gegenden gedeihende Dattelpalme, 2) die dem tropischen Klima an- gehörende, stets die Nähe des Meeres suchende Cocospalme und 3) die schöne und zierliche Arekapalme, deren pflaumengrosse, röth- liche Nuss mit einer Zuthat von terra Japonica in ein Blatt der Betelrebe gewickelt und dann gekaut wird. Indien ist die Heimath des Zuckerrohrs, und die Indier haben schon im grauen Alterthume es verstanden, den Zucker zu sieden, wenn auch erst die Araber
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 27
2 7
3 6
4 10
5 6
6 47
7 40
8 7
9 5
10 19
11 20
12 0
13 8
14 21
15 9
16 5
17 109
18 54
19 4
20 7
21 26
22 46
23 29
24 23
25 3
26 2
27 5
28 8
29 6
30 8
31 32
32 22
33 4
34 17
35 6
36 3
37 36
38 61
39 0
40 48
41 45
42 10
43 0
44 41
45 61
46 14
47 2
48 19
49 85

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 7
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 2
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 2
48 1
49 0
50 3
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 3
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 4
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 3
80 0
81 0
82 0
83 0
84 3
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 2
96 0
97 3
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 3
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 4
84 0
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 2
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 1
110 1
111 0
112 0
113 4
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 2
134 1
135 0
136 0
137 2
138 1
139 0
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 1
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 0
177 0
178 3
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 3
196 0
197 0
198 0
199 0