Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 10

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
10 Die deutschen Ströme. lands. Frankreichs Flüsse strahlen vom Zentralmassiv nach allen Richtungen, zum Mittelmeer, zum Atlantischen Ozean, zum Kanal und zur Nordsee aus. Daher sind sie nur mittelgroß; die Loire steht weit hinter Weichsel, Rhein und Oder zurück. Österreichs Flüsse streben zur Nord- und zur Ostsee, zum Mittelmeer, zum Schwarzen Meer. Deutschland ist, wenn wir von der Donau ab- sehen, durch die Gleichrichtung seiner Ströme gekenn- zeichnet. Sie knüpfen den Süden an den Norden. Muß man zugeben, daß die Vielartigkeit der Bodengestalt in nnserm Lande die politische Einheit erschwert hat, so liegt ebenso sicher eine vereinigende Kraft in den fließen- den Wässern, die nicht bloß Güter, sondern auch Men- scheu und Ideen mit ihren Wellen von Userstrecke zu Uferstrecke und vom Berg zum Meere tragen. Tie Zn- knnft wird es immer mehr zeigen, daß vermöge seiner Ströme Deutschland mehr zur Vereinigung neigt als Frankreich. Der Rhein greift ani tiefsten nach Süden hinab und hat daher von der Römerzeit an vereinheit- lichend auf sein Gebiet, das westdeutsche, gewirkt; nach ihm kommt die Elbe; nur das Emsgebiet gehört vor- wiegend der Küste an. Rhein und Weser sind großen- teils Gebirgsströme, die Elbe ist es noch zur Hälfte, Oder und Weichsel sind sast schon ganz Tieflandströme. Die Höhenzonen des deutschen Bodens kommen in den Eigen- schaften jedes einzelnen größern selbständigen Flusses zum Ausdruck. Jeder hat seine Quelle im Gebirge und durchbricht desseu äußere Falten; dann bahnt er sich einen Weg dnrch die Landhöhen, um in den Gürtel von Senken, Seen, Sümpfen und Flußverflechtungen ein- zutreten, dem Aller, Spree, Havel, Warthe und Netze und jenfeits unserer Grenzen noch Narew angehören, und in denen sogar die Weichsel in eineni Teile ihres Lanfes zwischen Warschan und Thoru und ein Stück Oder zwischen Küstrin nud dem Finowkanal fließt. Dar- auf folgt bei allen der Ostsee zufließenden Strömen der Durchbruch durch die Seenplatte, an deren Ausläufer

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 12

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
12 Die deutschen Ströme. Teutschlands von der Elbe nach Osten. Die in den Mittelgebirgen aus einen weiten Raum, in Tausende von Tälern zerteilten Quellflüsse sammeln sich bei allen deutschen Strömen bald nach dem Austritt aus dem Gebirge, wo daher alle unsere Ströme auf kurzer Strecke eine Menge von Zuflüssen empfangen, wogegen das Tiefland nur wenige größere Zuflüsse zusendet. So erhält die Elbe nebeneinander Saale, Mulde und Schwarze Elster, die Oder Meitze, Bober und Bartsch und die Weser Fulda, Eder, Werra und Diemel. Weiter unten tritt in allen diesen Fällen nur noch ein größerer Nebenfluß: Aller, Havel, Warthe hinzu, der in jedem Falle die Schiffbarkeit auf eine höhere Stufe hebt. Außerdem tritt in den mitteldeutschen Flußsystemen in jedem einzelnen ein Nebenfluß hervor, in dessen Richtung sich der Hanptflnß fortsetzt, so daß eine längere Hydro- graphische Linie entsteht, die verhältnismäßig kleinen Nebenflüssen wie Saale und Neiße eine höhere Beden- tung verleiht. Ein anderer Einfluß der Bodengestalt macht den Unterlauf aller Flüsse in den Küstengebieten der Ostsee durchaus abhängig von dem Zug der die Ostsee umgürtenden Höhenrücken. Wo dieses System in Holstein und dann wieder in Ostpreußen nordsüdliche Richtung annimmt, geht sein Abfluß westwärts, wo es nordöstlich gerichtet ist, nordwestwärts und in der Senke der untern Oder ostwärts. Früher, als die Geographie den Wasserscheide n ■Gtne große, aber nicht begründete Bedeutung beilegte, war viel die Rede davon, daß durch Deutschland ein Teil der großen europäischen Wasserscheide zwischen Ozean und Mittelmeer ziehe. Auch der Ruhm des Fichtelgebirges geht darauf zurück, daß dort die Quellen des Mains und der Eger, der Nab und der Saale liegen, der Zuflüsse des Rheius, der Donau und der Elbe. Praktisch bedeuten solche Annäherungen nichts, wenn sie so hoch gelegen sind, daß der Verkehr sie nicht -benutzt. Wenn auf den? 800 in hoheu Brockenfeld in

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 14

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
14 Die deutschen Ströme. And der Schneeschmelze, worauf im trockenen Sommer oft vollständiges Austrocknen der kleinen Erzgebirgs- und Sudetenabflüsse und selbst in Elbe und Oder ein beklagenswert niederer Wasserstand eintritt, deu einzelne starke Gewitterregen nur zu rasch, aber auch zu kurz unterbrechen. Vergleicht mau die Nieder-, Mittel- und Hochwasserstände, so ergeben sich daher geringere Schwan- hingen bei den Alpenflüssen als bei denen des Mittel gebirges. Uud je kleiner der Fluß, desto größer ist der Unterschied zwischen Mittelstand und Hochwasserstaud. Er ist bei der Elfter fünfmal so groß als bei der Isar. Tie Anschwellungen unserer Mittelgebirgsflüsse sind durchaus größer und länger im Winter als im Sommer. Wo diesen Winterschwelleu sich die sommerliche Zufuhr aus d?n Firnfeldern und Gletschern der Alpen anreiht, wie beim Rhein, haben wir die günstigsten Wasserstaudsver Hältnisse. Daß der Rhein der verkehrsreichste Strom Europas ist, häugt auch damit zusammen. Die Wasser- stände der deutscheu Flüsse sind, seitdem Messungen vor liegen, sicherlich gesunken. An der Jller und am Inn sind sowohl die höchsten als die niedrigsten Wasserstände zurück- gegangen. Das hängt zum Teil auch mit deu Eiudäm mungen und Geradleguugen zusammen, die im Interesse der vou Überfchwemmuugsgefahr bedrohten Au- wohner und des Verkehrs bei uns iu so großartigem Maße durchgeführt worden find wie nirgends iu Europa. Der Rhein ist bis nach Maxau, dem Hafen von Karlsruhe, großen Dampfern zugänglich und wird bis Straßburg dem regelmäßigen Verkehr geöffnet werden. Bremen und Hamburg sind durch die Vertiefung der Unterwefer und der Unterelbe deu großen Ozeandampfern zugänglich gemacht, und anf der Oberweser und der Fulda dringt jetzt der Schiffsverkehr bis Kassel vor, auf der Oder wird ihm der Weg bis Kasel erschlossen, auf der Donau ist Ulm als Endpunkt ins Auge gefaßt. Frankfurt ist durch die Vertiefung des uutern Mains eiu großer Hafenplatz geworden, und die Kanalisierung des Mains

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 42

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
42 Eine Donaureise. Über all dem ist ein Hauch von Romantik wie dort an den Stromwinduugen zwischen Rüdesheim und St. Goar. Dann ändert sich das Bild. Wir rasten auf der Höhe des Leopoldsberges bei Wien und gewähren der Einbildungskraft ihr abwechslungsreiches Spiel. Was hat diese Höhe nicht alles gesehen: vom ockerbemalten Troglodyten, der in den Sandsteinklüftnngen der Um- gebung hauste, als das weite Marchfeld uoch von den Fluten eines Binnenmeeres bedeckt war, bis zur aus- gelassenen Sommerlust der iu den benachbarten Buchen- beständen sich tummelnden Wiener Ausflügler. Dieselbe Höhe hat auch auf die im Strome schwimmenden Wacht- schiffe der Römer herabgefchaut, alsdann auf die aus den unermeßlichen Wäldern des Nordens hervorschwärmen- den Horden, später ans die Hunnen und Magyaren, Kreuzfahrerheere und schwedische Schwadronen, zuletzt auf die brennenden Dörfer, in welche die Banden des Großsultans die Brandfackel geschleudert hatten. . . . Wo uoch in halbvergangener Zeit ein Archipel von Busch- iuseln im Nebel der Ferne sich verlor und schlangen- förmig gewundene Stromarme träge dahinfchlichen, fällt der Blick anf das schnurgerade, breite, mächtige Bett des gebändigten Stromes, eines der großartigsten Hydro technischen Werke des Jahrhunderts. Draußen reihen sich die friedlichen Dörfer aneinander, dazwischen zieht der Ranch der Lokomotiven, in dein sonnbeglänzten Bo- den aber liegt der Staub der Mammuthjäger und rosten keltische Schwerter. Ganz allmählich gleiten wir auf den lautlosen Wellen aus der abendländischen Kulturwelt in den mor- genländischen Zauberkreis. Der Douauwalzer schwimmt unmerklich in den Hnnyadi-Marsch hinüber, und das Feuer des letztern verflüchtet in die monotonen Rhyth- men der Gnsla, die dem einförmigen serbischen Helden- lied so trefflich auf den Leib geschnitten ist wie das graue Schilfmeer der Strommündung der euxinischeu Wasserwildnis. . . . Aber soweit sind wir noch nicht.

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 44

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
44 Eine Donaureise. schwermütige Ernst der scheinbaren Unendlichkeit zu- kommt. Hier liegt die farbige Welt des Orients offen ausgebreitet. Eine Fülle des Lichtes ergießt sich ans dem Osten über das unermeßliche Tiefland, das einst Meeresboden war, und dessen Erscheinungen so vielfach an die sturmbewegte Wasserfläche erinnern: zuvörderst die Flnt des goldgelben Halmenmeeres, alsdann das wellige Land, znletzt der im Sandsturm sich verfinsternde Gesichtskreis. In der Glnt des Hochsommers färbt sich der Horizont silbergrau; zwischen dem dürren Boden und dem verschleierten Himmel spannt sich ein seidenes Gewebe, ans welchem Seenspiegel und Haine, Dörfer und Kirchtürme, Windmühlen und einsame Schenken in flüchtiger Verschwommenheit hervorwachsen, — seltsam und gespenstig, unstet in der bleiernen Luft schwankend wie ein Zauberspuk der Feen. Die Fatamorgana des Tieflandes gaukelt uns ihre Schemen vor. Das ist der Orient: wir seheu ihn, wir suhlen ihn, er flimmert uns vor den Augen. Die Donau von Budapest ab ist der Faden, der in die wundersame Welt des Ostens führt. Gleich einem der Ströme des fernen tnranischen Tieslandes gleitet die Donau zwischen deu vereinsamten Ufern dahin, ein Bild der Schwermut, welche von den Dingen ausgeht, an denen das Große und Mächtige die Stelle der zarten Idylle, der gestalten reichen Romantik einnimmt. . . . Alles um uns hat etwas Trauniverschlasenes: die kaum merkbar sich vor wärts schiebende Flnt, der niedrige Ufersaum, an den unvermittelt die Unendlichkeit anzuschließen scheint; die Wildnis der Strominseln mit den schleichenden Seiten- armen, um welche das Wasserwild flattert; das slitterige Licht an dem breiten Strome, an dessen Ufern durch Jahrhunderte die Reiterscharen sich tummelten, welche das ferne Asien ausgespieen hatte. Die alten Hellenen nannten Böotien „den Tanzplatz des Ares". Weit zu treffender gilt dies von dem Tieflande zwischen den Kar- pathen und dem Balkan, dem großen Schlachtselde der Völkerstürme des Mittelalters.

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 98

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
98 Bilder aus dem Spreelande. und fein Geschrei von Zeit zu Zeit wiederholend, flog er jetzt dein dichter» Gehölz des Berges zu. Es war ein Pirol, der nordische Wandervogel. Sein gelbes Gefieder fing die letzten Strahlen der Abendsonne auf; dann stieg er in das Dunkel der Tannen hinab. Das Nebelbild war hin, die Aussicht wieder frei, die Scheite wieder verkohlt; von den Dörfern her aber klang die Betglocke, die den Abend einläutete. 2. Der Müggelsee. Glatt ist der See, stumm liegt die Flut. So still, als ob sie schliefe; Der Abend ruht wie dunkles Blut Rings auf der finstern Tiefe; Die Binsen im Kreise nur leise Flüstern verstohlener Weise. (Schnezler.) Tie Spree auf ihrem Unterlans, sobald sie sich ange- sichts der Müggelberge befindet, bildet (oder durchfließt) ein weites Wasserbecken; dies Wasserbecken heißt der M ü g g e l s e e oder die M ü g g e l. Ob erst die Spree war und auf ihrem Laufe diesen See schus, oder ob beide zu gleicher Zeit geboren wurden und die Spree nur als bloßer Passant ihren Lans durch das nahm, was schon da war, muß ich dahingestellt sein lassen. Genug, die Miiggel ist einer der größten unter allen märkischen Seen, und ein eigener Zauber weht um ihn her. Man kann seine User und das Waldland, das ihn einsaßt, nicht durchwandere, ohne an Sinn und Herz zu empfinden, daß dies ein Boden ist, der seine Sagen getragen haben muß. Wo die Spree in den Müggelsee eintritt, und Ivo sie ihn wieder verläßt, also durch die ganze Länge des Sees (sast eine Meile) voneinander getrennt, erheben sich die beiden einzigen Dörfer diefes weiten Seedistrikts. Rahnsdorf und Friedrichshagen, jenes ein altes Torf, das inntmaßlich bis in die Wendenzeit zurück-

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 149

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Der tzardangerfjord. 14.) tuch senkt sich das Schneegefild dazwischen zu Tale. Der Fjord selbst, der bis dahin das ganze herrliche Bild in seinem ruhigen Spiegel verdoppelte, versinkt jetzt in Nacht und läßt nur noch die Spukgestalten dunklerer Schatten an dem Blick vorüberhuschen. Schon im Mor- gengrauen löst sich all der nächtliche Graus in die freund- lichsten Bilder aus. Herrlich, wie ihr letzter Strahl, ist der erste Gruß der Sonne an Firn, Fels und Tal. Die leisesten Züge der Landschast spiegeln sich verklärt in dem unbewegten See. Traulich liegt das kleine Dorf Odde in dem engen Felskessel, aus dem nirgends ein Ausweg winkt. Jetzt erst sieht man, wie die freundliche Pflanzen- Welt vom Meeresgrund bis hinauf in die höchsten Berges- zinnen sich siegreich Bahn bricht, alles umkränzt, alles belebt. Der Sörfjord mit all diesen Szenen macht indes kaum ein Drittel des gesamten Hardanger aus. An sei- nein Eingang öffnet sich westwärts der Utnefjord, eine breitere Fläche mit milderm Uferrand. Von da schlüpft das Dampfboot nordwärts in den Gravenfjord hinein, eine enge Felsschlucht, nicht viel breiter als ein größerer Strom. Es führt kein Weg aus dieser Sackgasse hinaus, als der hineingeführt. Dann öffnet sich aber der Fjord zu zwei breiten stattlichen Seebecken, Jndre Samlen und Attre Samlen genannt, und nach kurzer Fahrt am Fuße des Ljonaes Aas vorbei zu dem noch weitern Hisfjord. Die Landschaft ist hier eine durchaus andere, frei, offen; nur von fern schimmert der Folgefond in die Szene hinein. Beide Ufer find buchtenreich, besonders nach Norden und Osten. Der Strand ist anmutig, durch viele Ortschaften und Gehöfte belebt, zumal im Norreimssund, aus dem man nicht bloß eine prächtige Aussicht aus den Folgefand genießt, sondern auch nach dem Innern des ganzen Fjords hin, bis zu den Firnen des Hardanger Jöknll. Im Sildefjord verengert sich die Wasserstraße wieder und tritt dem Gletscherfeld das Folgefond auf ein paar Meilen nahe. Bei Rofendal erreicht der Fjord den

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 196

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
196 Vmn Kassai bis Mukenge. waren große Maniokfelder, und in unmittelbarer Näh? umgaben die drei Hüttenkomplexe des Dorfes Kiassa- Muschilla das Lager. Die Anlage der Hütten war hier nicht so regelmäßig und geschmackvoll wie in Tambo. Nur einige Wohnungen trugen ein Palmdach, die meisten waren bloß mit breiten Baumblättern gegen die Regen- güsse gedeckt. An einzelne Hütten lehnte sich eine kleine Veranda, und neben dieser lag dann der Gemüsegarten, in welchem Hanf, Pfeffer, Bohnen, Kürbis, Erdnuß, Bataten und die hohen Stauden der Hirse bunt neben- einander standen. Erst außerhalb des Dorfes begannen Maniokfelder. Tie Eingeborenen machten einen znfrie- denen Eindruck. Nahrungssorgen kennen sie nicht- ohne erhebliche Mühe gibt ihnen der fruchtbare Boden eine reiche Ernte und die Palme den erfrischenden Wein. Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort. Wieder passierten wir im Luengotal einen ausgedehnten Bestand an Weinpalmen und traten dann in die Ur- Waldungen ein. Die Nacht verging unter Gewitter und starkem Regen, so daß wir schon für den Aufbruch Be- fürchtungen hegten; indes klärte sich der Himmel auf, und wir konnten den Marsch nach Tumba-Tschimbari antreten. Die vorwiegend aus Urwald bestehende Be- deckung des hügelförmigen Terrains bot Schutz gegen die brennenden Strahlen der bereits hoch am Firmamente stehenden Sonne. Tumba liegt auf einer steilen Er- Hebung, welche das linke Kandimbanfer begleitet. Es hat 50 schön angelegte und mit Blättern bedachte Hütten. Seine günstige Lage an der Straßengabelung nach Mukenge und Kapungu, einem Baketedorfe am rechten Lnluaufer, wo sich ein bedeutender Elfenbeinmarkt be- findet, gestaltet Tumba zu einem vielbesuchten Knoten- Punkt der Karawanen. . . . Am 2. November führte der Marsch bis an den 30 m breiten Luebo. Die erwartete Baumbrücke war nicht vorhanden. Da der Fluß bei einer Stromgeschwin- digkeit von 120 m in der Minute 2 bis 4 in tief toarr

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 199

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Vom Kassai bis Mukenge. 1"" N'gansa, die Residenz des Häuptlings Kambulu, der ein getreuer Vasall des mächtigen Kalamba-Mukenge ist und als solcher auf Zucht und Ordnung unter seinen Leuten hält. Bena-N'gansa zählt über 300 Hütten, und man sieht an vielen Stellen Neubauten, so in der Mitte ein bald fertiges großes Haus, das für deu Häuptling bestimmt ist und fünf getrennte Räume erhalten soll. Vor diesem „Palast" befindet sich ein großer freier Platz, die Kiota, wo sich die Männer zu den Beratungen und dem gemein- schaftlichen Hanfrauchen einfinden. Hier find bereits alle eifrige Söhne des Hanf- (Riamba in der Baluba- fprache) Kultus. Fast in der Nähe einer jeden Hütte finden wir Hanfkulturen. Der Häuptling Kambulu selbst machte einen angenehmen, ruhigen Eindruck und zeigte sich besonders für die Segnungen der Zivilisation empfänglich. Er bat uns. unfern Einfluß doch bei Kalamba-Mukenge dahin zu verwenden, daß in Zukunft keine Frauen und Mädchen mehr außer Landes verkauft werden dürften. Eine derartige Bitte mußte um fo angenehmer auffallen, da sie von einem Häuptling gestellt wurde, der nur durch den Sklavenhandel verdienen kann und von Jugend auf an denselben als ein zu Recht be- stehendes Geschäft gewöhnt ist. Am nächsten Tage ging unser Marsch nur langsam vorwärts, da mehrere Urwaldpartien zu passieren waren, in denen häufig Messer und Axt Bahn brechen mußten. Unter den zahlreichen Wasserläufen, die noch zwischen uns und Mukenge das Terrain durchschnitten, befand sich auch der 50 m breite Mujau, der in einer sumpfigen Niederung mit trägem Lauf dem Lulua zufließt. Das Übersetzen erforderte viel Zeit, weil nur ein kleines Kanu zur Verfügung stand. Nur immer zwei Lasten und drei Mann konnten gleichzeitig in diesem Fahrzeug befördert werden, und dennoch war es dadurch schon dermaßen be- lastet, daß es oft bedenklich schwankte. Zwei Tage waren erforderlich, um die Expedition über den Mujau zu brin-

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 9

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die deutschen Ströme. " Venedig des Hansebundes werden. Nun schaut unser weltumspannend gewordener Handel naturgemäß zumeist gen Nordwest, wo in der innersten Nische des einzigen Weltmeergolfes mit deutschem Küstenanteil das deutsche London durch seine tatkräftige Bürgerschaft zum ersten Handelshafen des europäischen Festlandes entwickelt ward. Was wäre Deutschland ohne Hamburg! Aber wir dürfen hinzufügen: Was wäre Hamburg ohue Deutschland mit seiner riesenhaften Arbeitsleistung, mit seinem machtvollen Reichsschutz! Wir Deutsche im Reich gehören eben zusammen nicht bloß durch uralte oder erst auf diesem Boden geknüpfte Verwandtschaftsbande und eine mehr denn tausend- jährige gemeinsame Geschichte, nein, vor allem durch unser Vaterland. Das haben wir zu Nutz und Frommen friedlichen Schaffens gemeinsam zu schirmen durch unser starkes Heer und an der allertreuesten unserer Grenzen, an der Küste, durch unsere endlich erlangte, zugleich der Kauffahrerflotte unter schwarz-weiß-roter Flagge auf allen Meeren der Welt als Schild dienende herrliche Kriegsflotte. Aber dies Vaterland fordert nicht bloß unser einmütiges Zusammenhalten als die nötige Schutz- feste unseres Daseins. Es heischt auch unsere Dankbar- keit. Ihm danken wir wertvolle Einheitszüge unseres Wesens, hinter denen alle kleinen Stammessonderungen zurücktreten: die ernste Zucht zu Arbeit, Sparsamkeit und guter Sitte, den gemeinsamen Pnlsfchlag eines treuen Herzens. 2. Die deutschen Ströme. Fr. R atzel: Deutschland. 2. Auflage. Leipzig 1907, Fr. W. Grunoiv. S. 114-124. Das Land zwischen den Alpen und der Nord- und Ostsee muß seine Ströme nord- und nordwestwärts gemäß seiner Abdachung fließen lassen. Darin liegt eine große und weithin wirksame Eigentümlichkeit Deutsch-
   bis 10 von 20 weiter»  »»
20 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 20 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 1
5 2
6 0
7 9
8 0
9 1
10 2
11 1
12 0
13 4
14 0
15 0
16 1
17 1
18 4
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 9
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 0
37 5
38 7
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 0
3 4
4 10
5 9
6 1
7 0
8 0
9 0
10 4
11 2
12 5
13 1
14 1
15 2
16 7
17 5
18 2
19 1
20 0
21 43
22 0
23 2
24 6
25 2
26 0
27 4
28 16
29 0
30 0
31 0
32 2
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 3
41 0
42 0
43 9
44 0
45 0
46 1
47 1
48 16
49 25
50 4
51 0
52 0
53 0
54 6
55 0
56 0
57 3
58 0
59 0
60 0
61 3
62 0
63 0
64 1
65 1
66 3
67 0
68 1
69 0
70 23
71 0
72 0
73 1
74 0
75 3
76 12
77 52
78 1
79 1
80 0
81 11
82 3
83 0
84 5
85 0
86 0
87 5
88 0
89 0
90 0
91 3
92 37
93 6
94 2
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 2
3 0
4 0
5 0
6 14
7 0
8 0
9 0
10 0
11 9
12 3
13 2
14 8
15 0
16 0
17 3
18 0
19 1
20 1
21 0
22 0
23 1
24 1
25 7
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 0
32 3
33 2
34 13
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 3
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 2
51 6
52 3
53 0
54 4
55 0
56 0
57 1
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 1
79 0
80 0
81 15
82 1
83 3
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 5
90 1
91 0
92 0
93 0
94 1
95 5
96 1
97 2
98 0
99 0
100 0
101 1
102 3
103 0
104 3
105 1
106 0
107 0
108 0
109 1
110 1
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 28
120 0
121 0
122 4
123 0
124 0
125 0
126 4
127 2
128 1
129 3
130 1
131 2
132 0
133 3
134 0
135 6
136 9
137 0
138 0
139 12
140 0
141 0
142 6
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 1
153 1
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 1
173 2
174 0
175 3
176 0
177 1
178 0
179 1
180 1
181 0
182 1
183 4
184 0
185 0
186 3
187 0
188 5
189 0
190 2
191 0
192 0
193 4
194 0
195 0
196 2
197 0
198 0
199 3