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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 173

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Llanos des Orinoko. Ich könnte hier den gewagten Versuch eines Natur-- gemäldes der Steppe schließen. Aber wie auf dem Ozean die Phantasie sich gern mit den Bildern ferner Küsten beschäftigt, so werfen auch wir, ehe die große Ebene uns- entschwindet, vorher einen flüchtigen Blick auf die Erd- striche, welche die Steppe begrenzen. . . . Auch die südamerikanischen Ebenen begrenzen das- Gebiet europäischer Halbkultur. Nördlich, zwischen der Gebirgskette von Venezuela und dem Antillischen Meere liegen gewerbsame Städte, reinliche Dörfer und sorgsam bebaute Fluren aneinander gedrängt. Selbst Kunstsinn, wissenschaftliche Bildung und die edle Liebe zu Bürger- freiheit sind längst darinnen erwacht. Gegen Süden umgibt die Steppe eine schaudervolle Wildnis. Tausendjährige Wälder, ein undurchdringliches Dickicht erfüllen den feuchten Erdstrich zwischen dem Orinoko und dem Amazonenstrome. Mächtige, bleifarbige Granitmassen verengen das Bett der schäumenden Flüsse. Berge und Wälder hallen wieder von dem Donner der stürzenden Wasser, von dem Gebrüll des tigerartigen Jaguar, vou dem dumpfen, regenverkündenden Geheul der bärtigen Affen. Wo der seichte Strom eine Sandbank übrig läßt, da liegen mit offenem Rachen, unbeweglich wie Felsstücke hingestreckt, oft bedeckt mit Vögeln, die ungeschlachten Körper der Krokodile. Den Schwanz um einen Baumast befestigt, zusammengerollt, lauert am Ufer, ihrer Beute gewiß, die schachbrett-fleckige Boaschlange. Schnell ent- rollt und vorgestreckt, ergreift sie in der Furt den jungen Stier oder das schwächere Wildbret und zwängt ikrt Raub, in Geifer gehüllt, mühsam durch den schwellenden Hals. In dieser großen und wilden Natur leben mannig^ faltige Geschlechter der Menschen. Durch wunderbare Verschiedenheit der Sprachen gesondert, sind einige nomadisch, dem Ackerbau sremd, Ameisen, Gummi und Erde genießend, ein Auswurf der Menschheit

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 174

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
174 Die Llanos des Orinoko. (wie die Otomaken und Jaruren); andere ange- siedelt, von selbsterzielten Früchten genährt, ver- ständig und sanfterer Sitte (wie die Maquiritarer und Macos). Große Räume zwischen dem Cassiqniare und dem Atabapo siud nur vom Tapir und von geselligen Affen, nicht von Menschen bewohnt. In Felsen ge grabene Bilder beweisen, daß auch diese Einöde einst der Sitz höherer Kultur war. Sie zeugen für die wechselnden Schicksale der Völker, wie es anch die ungleich entwickel- ten, biegsamen Sprachen tun, welche zu den ältesten und unvergänglichsten historischen Denkmälern der Menschheit gehören. Wenn aber in der Steppe Tiger und Krokodile mit Pferden und Rindern kämpfen, so sehen wir an ihrem waldigen Ufer, iu den Wildnissen der Guyana ewig den Menschen gegen den Menschen gerüstet. Mit unnatür- licher Begier trinken hier einzelne Völkerstämme das ans- gesogene Blut ihrer Feinde: andere würgen, scheinbar- waffenlos und doch zum Morde vorbereitet, mit ver- giftetem Daumnagel. Die schwächern Horden, wenn sie das sandige Ufer betreten, vertilgen sorgsam mit den Händen die Spur ihrer schüchternen Tritte. So bereitet der Mensch auf der untersten Stufe tierischer Roheit, so im Scheinglanz seiner höhern Bil- öung sich stets ein mühevolles Leben. So verfolgt den Wanderer über den weiten Erdkreis, über Meer und Land, wie den Geschichtsforscher durch alle Jahrhunderte, das einförmige, trostlose Bild des entzweiten Geschlechts. Darum versenkt, wer im uugeschlichteten Zwist der Völker nach geistiger Ruhe strebt, gern den Blick in das stille Leben der Pflanzen und in der heiligen Naturkraft inneres Wirken; oder, hingegeben dem angestammten Triebe, der seit Jahrtausenden der Menschen Brust durch- glüht, blickt er ahnungsvoll aufwärts zu den hohen Ge- ftirnen, welche in ungestörtem Einklang die alte, ewige Bahn vollenden.

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 170

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
170 Die Llanos des Orinoko. den schwarzen Raum im Sternbild des südlichen Kreuzes. Der sanfte phosphorartige Schimmer der magellanifchen Wolken verlischt. Selbst die scheitelrechten Gestirne des Adlers und des Schlangenträgers leuchten niit zittern- dem, minder planetarischem Lichte. Wie ein entlegenes Gebirge erscheint einzelnes Gewölk im Süden, senkrecht aufsteigend am Horizonte. Nebelartig breiten allmählich die vermehrten Dünste sich über den Zenith aus. Deu belebenden Regen verkündigt der ferne Donner. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die duftende Steppe mit Kyllingien, mit vielrispigem Paspalum und maunigfaltigen Gräsern. Vom Lichte gereizt, eutfalten krautartige Mimosen ihre gesenkt schlummernden Blätter und begrüßen die aufgehende Sonne wie der Frühgesang der Vögel und die sich öffnen- den Blüten der Wasserpflanzen. Pferde und Rinder weiden nun in frohem Genüsse des Lebens. Das hoch- aufschießende Gras birgt deu schöngefleckten Jaguar. Im sichern Versteck auflauernd und die Weite des eigenen Sprunges vorsichtig messend, erhascht er die vorüber- ziehenden Tiere, katzenartig wie der asiatische Tiger. Bisweilen sieht man (so erzählen die Eingeborenen) an den Usern der Sümpfe den befeuchteten Letten sich langsam und schollenweise erheben. Mit heftigem Getös.' wie beim Ausbruche kleiner Schlammvulkane wird die aufgewühlte Erde hoch in die Luft geschleudert. Wer des Aublicks kundig ist, flieht die Erscheinung; denn eine riesenhafte Wasserschlange oder ein gepanzertes Krokodil steigen aus der Gruft hervor, durch den ersten Regenguß aus dem Scheintode erweckt. Schwellen nun allmählich die Flüsse, welche die Ebene südlich begrenzen: der Aranca, der Apure und der Payara, so zwingt die Natur dieselben Tiere, welche in der ersten Jahreshälfte auf dem wasserleeren, staubigen Boden vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu leben. Ein Teil der Steppe erscheint nun wie ein nner- meßliches Binnenwasser. Tie Mutterpferde ziehen sich

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 60

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Wartburg-Sonntag. Freuden und Überraschungen warten. Und vereinzelte Jodler hallen jetzt schon aus waldigen Tiefen oder von den wunderherrlichen Felsgebilden des Marientals herüber. Nun denn, ihr breiten Wände mit den Fensterbogen des Sängersaals, du Stätte des Minnegesangs und ritterlicher Tüchtigkeit — sind deine Herren und Knap- Pen, deine Sänger und Edelfrauen bereit? . . . Ich lebe eindringlich die Vergangenheit nach. Mir ist, als war' heut' wiederum Sängerfest. Osterdingen bat heute sein Lied zu bringen oder er verfällt dem Henker. Mir ist, als hört' ich da oben ein Türenschlagen in den Morgengemächern, ein Liedchenträllern der Kam- merfranen, wenn sie vorüberlaufen an offenen Fenstern. Und in Hof und Werkstatt ist ein Klopfen, Scheuern, Putzen. Frau Landgräfin Sophie bewegt sich in einem Gefolge von gesitteten Sängern in lebhafter Unterhal- tung ans dem Burgtor; sie wendet sich mit dem färben- blitzenden Geleit nach rechts, um auf der Höhe des Berg- rückens in bewegtem Gedankenaustausch zu lustwandeln. Gräfin Mechthild tritt bald darauf aus dem Franenpallas mit viel leiserm Gewänderrauschen als ihre hohe Freun- diu, begleitet von wenigen Dienerinnen: sie geht zur Morgenandacht am Waldkreuz. Errötend geht die blasse, süße Frau, da eine Kette von Neugierigen am Tor steht und die Minnigliche züchtig grüßt. Und immer hallen ans weiter Ferne Waldhörner, aus der Landgrafen- schluckst, aus dem Annatal, von heranziehenden Fest- gasten. Knappen und Knechte, die müßigen Schelme, reiten im Stall ans den Pferdekrippen und pfeifen Schalks- lieder oder treiben Possen. Einer thront umgedreht auf des Landgrafen bestem Schimmel, läßt die Beine über den Pferderücken hangen und spielt den empörten Land- grafen, wie er eben den Henker ruft; eiu anderer gibt mit komischer Wildheit den Henker, einen Besen im Arm, die Rechte wie eine Tatze mit Grimassen ausgestreckt,

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 62

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
62 Wartburg-Sonntag. Verdeckt, aber die wachsende Stadt drängt darüber hinaus und füllt das ganze Tal; helle Landhäuser sind ans den Waldberg hinaufgeklettert und grüßen zur Wartburg herüber wie mützenschwingende Jungen. Gleich vor uns hat sich der Metilstein vor die Ebene gelagert. Auch er trug eine Zeit lang eine Burg. Aber sie verschwand ebenso rasch wieder wie die „Eisenacher Burg" am an- dern Ende unseres Bergrückens. Die Wartburg ließ solche Nebenbuhler nicht aufkommen. Am nordöstlichen Horizont steht wie erstorben in dieser lebendigen Landschaft der Hörselberg, kahl, lang, rötlichgrau ein feierlich stummer Sarkophag. Dort hat Tannhäuser „im Tann gehaust". Im Tann hausen, heißt aber, in sechs Tannenbrettern ruhen: iin Sarg. Dort war Tannhäuser lebendig tot, unerwacht zur Lebenspflicht. Der Berg war einst der Göttin Hulda geweiht, der unermüdlichen Frau und Mutter, der emsigen Spinnerin. Eine schwächliche Zeit hat später diese Frau und Göttin in eine gefährliche „Venns" verwandelt; und man gesellte ihr einen „Ritter" bei, der nach sündigen Lüsten in Büßertum zusammenknickt, statt daß er sich zu Lebensstolz und Bessermachen aufrafft. Von Norden her haucht uns der Saatenduft der schimmernden Ebene an, Sonntag, Glanz und glühende Luft! ... In der Nähe ein welliges, waldbedecktes Gebirgsgelände, das durchlaufen ist von braungrünen Sommerwiesen mit ihren vielen Blumen und Rispen und Dolden; Felsen voll Heidekraut; weiche, runde Baumwipfel, die sich allerliebst anschmiegen an das sest und starr emporragende Mauerwerk der Sängerburg. Der Tag klang aus. Der Sonnenuntergang glühte langsam zur Erde, gegrüßt von unserm Schaumwein. Indem ich mir nun zurechtlege, was sich aus der Fülle unserer heiter oder ernst gestimmten Gespräche auswählen lasse, sehe ich wieder den betagten Dorffchul- meister aus dem Wasgan im schwarzen Sammetkäppchen

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 82

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
82 Die Sudeten und ihre Bewohner. hundert -, so wendete man sich wie ans der böhmischen Seite des Gebirges der Woll- und Leinweberei, außer- dem der Glassabrikation zu. Kaiser Karl Iv. sorgte auch im lausitzischen und schlesischen Nebenland seiner Böhmenkrone durch Herbeiziehen vläinischer Webmeister aus Flandern für Hebung des schon dainals zu hoher Bedeutung für die sndetische Volkswohlfahrt gestiegenen Weberhandwerks. Görlitz, der wichtigste Verkehrsplatz der Lausitz, gründete seinen Bürgerreichtum namentlich auf die Herstellung und den Vertrieb von Tuchstoffen; in Hirschberg heißen noch heute die „Lauben", d. h. der pfeilergetragene Umgang um den Markt unter dein vor- springenden ersten Stockwerk der Häuser, Stricker-, Garn- und Tuchlaube nach den Lagergewölben, die sich einst Dahinter befanden. Friedrich der Große wandte gleich nach der preußischen Besitzergreifung von Schlesien der Glas- und Textilindustrie des Gebirges seine beson-- dere Fürsorge zu. Der Flachs wuchs ja den Sudeten- bewohuern vor der Tür, Spinnen und Weben der Lein- faser war altgewohnte Beschäftigung der Leute nach der sommerlichen Feldarbeit. Dank dem fördernden Einfluß des großen Königs erzielte der Flachsbau und die Lein- Weberei des schlesischen Gebirges einen solchen Aus- fchwung, daß schlesische Leinwand über Hamburg und Bremen nach England, über den von Fugger einst be- gründeten Leinwandstapel zu Augsburg nach Italien ging. In unserm Jahrhundert kam dann der arge Rückschlag. Durch seine Maschinenindnstrie eroberte sich nun umgekehrt England Absatz seiner Leinenwaren anch aus dem Festland, und durch reichliches Einweben von Baumwolle erreichten die. Stoffe eine Billigkeit, mit der die schlesischen Weber nicht zu wetteifern vermochten. Die Not in den lang die Sudetentäler emporziehenden Weber- dörfern erreichte eine bedenkliche Höhe, unheimlich ging zur darbenden Winterzeit der Hungertyphus um. Doch die Krisis ward glücklich überwunden. Heute darf sich Schlesiens Gebirge wieder einer ihren Mann nährenden

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 127

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Sommerabend in der Hochqebirgswelt des Berner Oberlandes. 127 Das endlose Feld der feurigsten Abendröte flammt empor und strahlt einen leichten, warmen Ton über die Gletscher und Schneewüsten aus. Noch einmal überzieht sie ein leichter rosenfarbener Anflug; aber er ist matt, matt wie das letzte, allerletzte Lächelu eines geliebten Sterbenden. In tiefen Frieden versenkt, beginnt nun das große majestätische Alpenreich den einlullenden Träumen von des Tages Wonneransch sich zu überlassen. All das summende, surrende kleine Leben in den Lüften ist er- starben; die trotzigen, plnmp-anrennenden Käfer und das leichtbeschwingte, gaukelnde Völklein der Falter, die Legionen der unverschämt-zudringenden, parasitisch- lästigen Fliegen und alles, was sommerfroh im Äther des Tages sich wiegt, - alle haben ihre stille, heimliche Tchlafstätte gesucht unter den blumenreichen Blattdächern oder in den Rissen der Baumborke und des zerspaltenen Felsgesteins. Die Nachtfalter erwachen nun aus ihren lichtscheuen Tagträumen und zählen taktierend mit den befiederten Gefühlfäden die Sekunden ab, bis sie ihren schwerfällig-flatternden Flug beginneneulen und Fledermäuse machen ihre luftigen Runden, und too das Tierleben in der Nacht untergegangen zu sein scheint, da tritt das Leben der Pflanze üppiger und duftiger hervor. Auf unserm Berggipfel aber weht ein schneidend- kalter Wind. Wir flüchten in Peter Bohrens gastliches Faulhornhaus zum warmen Ofen, zur dampfenden Suppe, denn draußen ist es völlig Nacht geworden, und das majestätische Sternenzelt prangt im unendlichen Universum, ein ewiger Hymnus dem allgewaltigen Scböpfer.

8. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 198

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
198 Vom Kassai bis Mukenge. Über einen langgestreckten Höhenrücken, den rechts und links Urwaldungen begleiten, gelangen wir nach Bidimunene, d. h. „Viel zu essen", nnserm neuen Nacht- quartier. Der Ort zählte gegen hundert zierlich gebaute Hütten, zwischen denen sich eine zahlreiche Bevölkerung tummelte, und hat wegen seines Reichtums an Ziegen, Hühnern und Maniok seinen Namen erhalten. Sowohl Dach als auch Wände der kleinen Häuschen waren sorg- fältig aus Gras geflochten. Nicht weit vom Dorfe ent- fernt lag unser Lager im Schatten eines reizenden Ölpalmenhaines. Als wir am andern Morgen, den Marsch fort- setzend, mehrere Maniokfelder passiert hatten, erreichten wir das Quellgebiet des Kapingamoso. Hier zeigte sich dieselbe Lateritbildung wie an der Lnbilequelle, nur nicht in jener charakteristischen Vielseitigkeit und pittoresken Schönheit. Bei dem starkbevölkerten Orte Muele-Kuembe bezogen wir Lager. Der Platz hatte dieselbe schöne Lage wie der gestrige. Zu uuseru Füßen rieselte aus nasser Wiese der Kischime heraus; bald erweiterte sich dieser zu einem kleinen Teich, auf dem wilde Enten in munterm Reigen sich tummelten, und weiter folgte der Blick seinem silberglänzenden Laufe, bis er sich schlängelnd und win- dend in den Lukumu ergießt. Eine gewisse Intelligenz entwickelten die Bewohner in der Anfertigung von Kin- derspielzeug, von zierlichen Bogen und Pfeilen und sogar Stelzen, welche die Knaben sich an die Unterschenkel banden, um sich dadurch größer zu machen. Die Träger wurden, da wir uns dem Ziele näherten, äußerst marschlustig. Obwohl wir mehrfach kleine Ge- wässer durchschritten, die stets 50 bis 70 in tiefer lagen als ihre Ufererhebuugeu, obwohl die Sonne schon hoch stand und entsetzlich brannte, wollten sie weiter und weiter, um einen Ort zu erreichen, wo ein alter Lager- platz ihnen den Bau neuer Hütten ersparte. Nach einem höchst anstrengenden Marsche gelangten wir erst gegen Abend ins Lager. In unmittelbarer Nähe liegt Vena-

9. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 200

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
200 Gaußberg und Inlandeis. gen, und es überkam uns ein Gefühl freudiger Spannung bei dem Gedanken, dem ersehnten Marschziel so nahe zu sein. Seit 116 Tagen lebten wir auf offener Landstraße, stetig wechselten die Bilder und Eindrücke. Natur und Menschen hatten viel des Interessanten geboten, und wir hatten manche Erfahrung sammeln können, aber anch Strapazen und Entbehrungen waren nicht ausgeblieben. Die verzehrenden Strahlen der Sonne, die beschwerlichen Märsche und Flußübergänge, die lästigen Insekten und auch Hunger und Durst traten oft niederdrückend und ermattend den Genüssen und Freuden der so vielseitigen und anregenden Reise entgegen, doch half das Interesse zur Sache und die Freude an der Arbeit hierüber hinweg. Jetzt, in der Nähe der Residenz des großen Balubafürsten Kalamba, winkten uns die Tage der Ruhe und der Vor- bereitung für die Fahrt auf dem Kassai. - Unter dem Jubel der Eingeborenen, die am Eingang und in den Straßen Spalier bildeten, hielten wir am 8. November den Einzug in Mukenge und begrüßten Kalamba, der sich mit den vornehmsten seiner Leute auf der Kiota eingefunden hatte. 12. Gaußberg und Inlandeis. Erich von Drygalski: Zum Kontinent des eisigen Südens. Deutsche Südpolarexpedition. Fahrten und Forschungen des „Gauß" 1901—1903. Berlin 1904, Druck und Verlag von Dietr. Reimer. S. 295—304. (Unbedeutend gekürzt.) Schönes, fonniges Wetter strahlte über dem Eis, als wir das Schiff verließen. Unter endlosem Gehenl wurden die Hunde zusammengekoppelt und dann zunächst lose mitgeführt, da die Schlitten schon vorher an das ebene Eisfeld südlich vom „Gauß" gebracht waren. Wir hatten zur Reise Windkleidung angelegt, aus leichtem, aber festen! Baumwollenzeug bestehend, das man über die wollenen Unterkleider zog, weil Pelze zum Gehen und
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