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1. Bilder aus Amerika - S. 17

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 17 — besseres, sorgenfreies Leben sofort unbedenklich ans, wenn sie dadurch ge- nötigt würden, ihre Kinder zu verlassen. Elternlose Waisen oder Kinder von Leuten, die nicht imstande sind, ihre Pflichten gegen die Kleinen zu erfüllen, werden fast immer von anderen Familien an Kindesstatt an- genommen. Das Alter erfreut sich bis zum Tode der höchsten Achtung und der aufmerksamsten Fürsorge; erst wenn das Ende naht, wird der Greis oder die Matrone aus abergläubischer Furcht sich selber überlassen. Die zum Christentums Bekehrten nehmen es sehr ernst mit ihrem neuen Glanben, und Reiseude rühmen immer wieder den schönen Choralgesang der Eskimofrauen beim Gottesdienste. Die Männer beschästigen sich mit Jagd und Fischfang, sie stellen die Waffen und Geräte her und schnitzen die Holzteile der Kähne. Die Frauen dagegen kochen, gerben Leder, nähen die Kleider, bessern Hänser, Fellhütten und Fahrzeuge aus. Als Werkzeuge der Männer sind folgende in Gebrauch: Bogen, Pfeil, Harpune, Speer, Angel, Angelschnur, Netze, Messer, Eishacke, Schaufel, Bohrer. Jagd und Fischfang liefern dem Völkchen die Nahrung. Das Renntier und der Seehund ermöglichen den Eskimos, in der nordischen Öde auszndanern. Aus ihren Fellen stellt man die überaus zweckmäßige Kleidung her, baut man die Sommer- Hütte; ihr Fleisch muß die Nahrung liefern, der Speck dient im langen, furchtbaren Winter als Heiz- und Beleuchtuugsmittel. Die Erlegung dieser nützlichen Tiere süllt daher anch das ganze Dasein der Männer aus, die Seehundsjagd namentlich ist ihre größte Lust. Die Renntier- jagd beginnt erst im August und September, denn vom März bis Juli find die Felle der Tiere ganz unbrauchbar. Die Jagd auf die Kälber hingegen ist jetzt, Ende Juli, bereits in Gang; ihre Fellchen liesern ausgezeichnetes Material zur Bereitung der inneren Pelzjacken. Auch Bartrobben und Walrosse müssen während des kurzen Sommers erlegt werden, denn diese Geschöpfe verlaffeu, sobald sich nenes Eis zu bilden beginnt, die Nähe des Landes. Ihre Felle finden vorzugsweise zur Herstellung von Seilen und Harpuueuleinen Verwendung. Auch genügender Vorrat von Vogel- bälgen, deren man zur Herstellung eines Teiles der Fußbekleidung bedarf, ist in der guten Zeit zu beschaffen. Dem Lachs, der int Frühjahr die Wasserlänfe hinaufzieht, um seinen Laich abzusetzen, lauert der Eskimo an schmalen Stellen des Gewässers auf. Mit gespreizten Beinen steht er ruhig ini Wasser, die Tiere listig durch künstlichen Köder herbeilockend. Plötzlich fährt die dreizackige Harpune nieder, und der schöne, wohl- schmeckende Fisch ist gefangen. Wie verwegen die Jäger find, erhellt aber besonders daraus, daß sie sogar dem riesigen Walfisch zu Leibe gehen. Mehrere Kajaks ziehen gemeinschaftlich zu solchem Wagnis aus, und mit dem Wurfspeer allein gelingt es den Eskimos oft, das Ungetüm zu erlegen. Nun ist große Freude in allen Hütten, denn von solchem Ungeheuer kann eine ganze Niederlassung lange zehren; alles schwelgt dann, und welche unglaublichen Mengen an Nahrnng ein Eskimo zu sich uehmeu kaun, tritt bei solcher Gelegenheit überraschend zu Tage. Kleinschmidt, Lebensbilder:c. o

2. Bilder aus Amerika - S. 47

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 47 — genehm überrascht durch die feinen Manieren, das gebildete Benehmen der Bewohner. Man bewirtet uns in ausgesucht höflicher, wohlthuender Art und giebt auf alle Fragen, die wir stellen, die gründlichste Auskunft. Diese liebenswerten Menschen sind, wie wir schnell herausfinden, nicht nur wohlhabend, sie suhlen sich in der schönen Gegend, in ihrem länd- lichen Stilllebeu auch so zufrieden und glücklich, wie der Mensch es über- Haupt sein kann. Dem freundlichen Äußern der Häuser entspricht das Innere; sie sind ungemein sauber gehalten, und deswegen haben auch Krankheit und Elend keine Heimstätte in ihnen. Es sind kräftige, schöne Leute, die hier der Erde ihren Unterhalt abringen; Männer wie Frauen sind unermüdlich fleißig, glücklich im Kreise zahlreicher, gut erzogener Kinder. Nüchternheit und streng sittlicher Lebenswandel zeichnet die canadische Landbevölkerung ebenso vorteilhaft aus wie jene feine Sitte, die man anderwärts nur in den Häusern der Gebildeten findet. Hier schon lernen wir einen großen Unterschied zwischen den eanadischen Frauen und den Frauen in den Vereinigten Staaten herausfinden; ein schrofferer Gegensatz, als der zwischen ihnen bestehende, ist nicht leicht auszudenken. In der Union sind die Frauen meist träge und lässig, sie wälzen dem Manne alle Sorge für des Lebens Nahrung und Notdurft, ja, sogar nicht selten für den Haushalt zu; sie liegen halbe Tage lang im Schaukel- stuhl, mögen nicht einmal gern eine Treppe steigen, fahren oder reiten spazieren, statt zu gehen, naschen Süßigkeiten in Menge und trinken Limonaden, statt kräftige Nahrung zu sich nehmen; sie können Hitze ebenso wenig wie Kälte ertragen, thnn aber auch nichts, um ihren Körper zu stärken und widerstandsfähiger zu machen; all ihr Sinnen und Trachten ist Abwechselung, Genuß, prickelnder Reiz, und infolge dieser thörichten Lebensweise werden die unklugen Geschöpfe genau so ruhelos, aufgeregt und nervös wie die Männerwelt. Wie ganz anders die Canadierin! In ihrem ganzen Benehmen ruhig, einfach, anspruchslos, findet sie ihr größtes Glück in ihrem Hause, im Schöße ihrer Familie; arbeitsam und rührig von früh bis spät, Hilst sie dem Manne die Last des Lebens wesentlich erleichtern; ihren Körper härtet sie ab gegen Regen, Sturm und Kälte, und so dürfen wir uns denn nicht wundern, daß die meisten Canadierinnen gesunde, kräftige, fchöne Frauen sind. Je mehr wir Land und Leute kennen lernen, desto wohler fühlen wir uns hier, denn auch die Männer zeichnen sich durch viele Vorzüge gegenüber dem Iankee aus. Dieser stattliche, gesnnde, frische canadische Mann hat etwas Eigenartiges an sich, das kaum so wiederzufinden sein dürfte. Seine Art zu reden und zu handeln, seine Lebensführung, seine Weise, sich Vergnügen zu be- reiten, erinnern an längst vergangene Zeiten mit patriarchalischen Ver- hältnisfen; wir meinen oft, ein Stück der vielgerühmten „guten alten Zeit" sei hier wieder lebendig geworden. Der Iankee hat wenig Liebens- wertes in seinem Wesen; er ist ein rast- und ruheloser, zäher, dreidräh- tiger, ungestümer Bursche, der nur eine Gottheit kennt: den klingenden Dollar, ein Mensch, der in seinem Goldhunger auch vor den schlechtesten

3. Bilder aus Amerika - S. 110

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 110 — verständlich alles eheliche Glück zerstört, sobald seine Vergehen und Verbrechen an den Tag kommen. Was die Amerikanerinnen in ihrer thörichten Leidenschaft für kostbare Kleider, für Schmuck u. s. w. beanspruchen, geht gar zu oft weit über die Mittel des Mannes hinaus und bringt ihn nicht selten an den Bettelstab. Dann kann er's noch erleben, daß sich Frau und Tochter vou ihm, dem armseligen Tropfe, trennen, obwohl sie mit ihrer Neigung zur Verschwendung die alleinige Ursache seines Unglücks waren. * Überhaupt halten diese Frauen sehr auf Äußerlichkeiten, was allerdings auch manche löbliche Züge ihres Wesens verursacht. So achten sie sehr auf Reinlichkeit, auf Schicklichkeit, auf feine Manieren. Gerät ein Mädchen aus geringer Familie durch Glücksnmstände plötzlich in die höheren Klassen der Gesellschaft, so eignet sie sich den Umgangston und das Benehmen der vornehmen Ladies verhältnismäßig überraschend schnell an und schickt sich so überaus leicht iu die gänzlich veränderten Umstände, daß man ihr natürliches Taktgefühl aufrichtig bewundern muß. Es scheint dann nach wenig Monaten schon, sie habe sich niemals in anderen Kreisen bewegt. Selbst die ärmeren Frauen siud eifrig bemüht, möglichst vornehm zu erscheinen. Ihre Neigungen siud in jeder Hinsicht aristokratisch, namentlich in Bezug auf Aenßerlichkeiteu und — in der entschiedenen Scheu vor jeder ernsten Arbeit. Der Mann mag sich placken wie ein Arbeitstier, dazu ist er nach Meinung seiner besseren Hälfte da; sie pflegt sich indessen im Schaukelstuhl und hungert lieber, als daß sie selber eine Hand regte, um etwas Ordentliches zu kocheu. Sind diese trägen Ladies einmal gezwungen, derartige häusliche Arbeiten selber zu thuu, so gehen sie gewiß nur mit dem größten Widerwillen daran und meiueu, sie seien entsetzlich unglücklich und bedauernswert, daß sie sich so plagen und erniedrigen müssen. Deswegen gehören in jede amerikanische Haushaltung auch unbedingt weibliche Dienstboten; weil diese sich aber anch für halbe Damen halten und sehr anspruchsvoll auftreten, ist die Plage mit ihnen nicht gering. Drum lebt man auch so häufig ganz im Gasthaus oder in Pensionen. Über die Lage der Frauen in europäischen Ländern, namentlich in unserem Deutschland, sind die Amerikanerinnen immer empört. Sie verstehen unsere deutschen Verhältnisse einfach gar nicht, begreifen nicht, daß viele Frauen gewisse Arbeiten mit Lust und Eifer verrichten. „In Deutschland ist die Frau die Sklavin ihres Mannes!" erklärt die Lady, die einmal in unserem Vaterlande reiste, mit größter Bestimmtheit. „Die Männer bummeln, rauchen, trinken Bier, spielen Soldat; die armen Frauen müssen indes alle Arbeit thun und ihrem Tyrannen das Leben möglichst behaglich zu machen suchen." Du unternimmst den Versuch, ihr deutlich zu machen, in ganz Europa seien die Verhältnisse für die ärmeren Schichten der Bevölkerung uoch ungünstiger als in Amerika; Mann und Frau müßten dort beide arbeiten, um sich redlich durchzuschlagen. Wenn die Stellung der Amerikanerinnen aber anch noch

4. Bilder aus Amerika - S. 125

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
Verwandtschaft freut sich ungemein über solches Zeichen von Geschäftssinn und Umsicht und kauft fleißig bei dem jugendlichen Krämer, um ihn in seinem „profitlichen" und darum lobenswerten Beginnen zu ermutigen. Ganz ungeheuerlich würde es amerikanischen Kindern, und zwar Knaben wie Mädchen, erscheinen, wenn sie durch die Eltern zur Wahl einer bestimmten Religionsgemeinschaft, wenn die Söhnlein zum Beitritt zu einer politischen Partei gezwungen werden sollten. Schon die Kinder sagen im „Lande der Freiheit" mit Nachdruck: „Ich erkläre", um ihren Willen kund zu thuu. Auch die Dienstboten beanspruchen eine große Selb- ständigkeit; sie wollen zuvorkommend und höflich behandelt sein, andern- falls, oft auch aus reiner Laune, verlassen sie ihre Herrschaft, ohne daß man sich auf irgend welche Art schadlos zu halten vermöchte, wenn sie aus bloßer Willkür gegangen sind. Vielen Leuten aus der vornehmen Welt behagt es nicht, einen eigenen Haushalt zu führen; sie wohnen deshalb Jahr für Jahr im Gast- haus und befinden sich dabei, so unglaublich uns das auch erscheinen mag, ganz wohl. Andere besitzen hübsche, freundliche Häuser, die im Inneren wie im Äußeren mancherlei Schmuck zeigen und nur für eine Familie bestimmt sind. Wahrhaft großartig, ja fürstlich sind die Paläste der ganz Reichen, der Millionäre — fürstlich allerdings nur infoferu, als die dafür aufgewendeten Mittel meist erstaunlich groß sind. Aber trotz aller Verschwendung sind die Wohnungen dieser Minen- und Eisen- bahnkönige fast niemals besonders geschmackvoll gebaut und eingerichtet. Im Äußeren fehlt der große, fchöne Plan, die feine Architektur; im Innern vermissen wir überall jenen sinnigen Geschmack, der auch mit kleinen Mitteln viel zu leisten vermag. Der Amerikaner besitzt eben wenig Sinn für Kunst, und als nüchterner Geschäftsmann schlägt er mehr den mate- riellen Wert als die künstlerische Bedeutung der Dinge an. Du trittst in ein solches Millionärhaus; eine unglaubliche Pracht nmgiebt dich, aber eine Pracht, die niemals erwärmt und begeistert, die immer kalt läßt. An den Wänden prangen für ungeheure Preise erworbene Gemälde der berühmtesten Meister; schwere Teppiche der kostbarsten Art decken die Fußböden; wertvolle, mit Gold und Elfenbein ausgelegte Möbel füllen alle Räume. Wenn dn in die Stallungen wanderst, worin die feurigen Rassepferde stehen, wirst du dich nicht wenig wundern, auch hier die Wände mit Brettern aus Walnuß- und Rosenholz bedeckt zu sehen — kurz, der Luxus, deu du überall gewahrst, ist geradezu rassiuiert, „aus- gespitzt"; es scheint, als habe der Besitzer gar nicht gewußt, wie er die Größe seines Reichtums genug zeigen könne. Aber wie gesagt: der feine Geschmack fehlt. Schon im Äußeren dieser Prunkpaläste fällt uns das unangenehm auf; sie zeigen oft ein wunderbares Durcheinander von gotischen Turmspitzen, byzantinischen Rundbogen, dorischen Säulen u. s. f., das uichts weniger als befriedigend und wohlthnend auf das Auge wirkt. Mancherlei Lebensgewohnheiten machen dem Fremden das Zusammen- sein mit Amerikanern, namentlich mit solchen aus deu niederen Schichten,

5. Bilder aus Amerika - S. 128

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 128 — Nachtseenen sind noch' verhältnismäßig harmlos, viel, viel schrecklicher andere, bei denen es sich um Leben und Tod handelt. Still liegt die Straße, die Schritte eines einsamen Wanderers nur hallen gespenstisch von den Wänden der Häuser wider. Da bohrt sich plötzlich, aus dem Dunkel eines Vorsprunges herausschießend, eine Klinge in des Ahnungs- losen Herz; blitzschnell haben die beiden Banditen den Sterbenden seiner Wertsachen beraubt, und wenn die Wächter des Gesetzes auf seinen Todes- schrei herzueilen, können sie nur feststellen, daß das Verbrechertum ein neues Opfer zu den ungezählten früheren gesellt hat. Ein andermal mußt du vielleicht am Ufer des Flusses entlang gehen, während die Nacht ihren schweren Schleier schon auf die schlummernde Welt gesenkt hat. Da , wird plötzlich die ganze Umgebung eines der hier vor Anker liegenden Schiffe mit blendend weißem Lichte überstrahlt. „Was bedeutet das?" fragst du erstaunt, besorgt. Ein Bot, das emsig im Wasser schwimmt und dicht am Ufer zwei schwimmende Männer einholt und festnimmt, macht dir die Sachlage mit einem Schlage klar: die Polizei hat eine Nachtjagd auf Flußdiebe unternommen und glücklich ausgeführt; zehn der spitzbübischen Gesellen befinden sich in ihrer Hand. Am andern Morgen kannst du die Beschreibung des glücklichen Feldzuges mit allen Einzel- heiten in der Zeituug lesen. Wochenlang schon hatten die frechen Wichte ihr Unwesen in der dreistesten Art getrieben; nuu sind sie, nachdem sie ein Schiff erklettert und den wachthabenden Matrosen niedergeschlagen hatten, festgenommen und für etliche Zeit wenigstens unschädlich gemacht worden. Noch greulicher ist das Handwerk eines Menschen, den man in den Kreisen der Verbrecher mit dem Namen „der Leichen-Bob" bezeichnet; er schleicht sich nachts auf die Friedhöfe, gräbt Tote aus und — verkauft sie an Studeuteu der Medicin, damit diese ihre anatomischen Studien daran machen können. Doch genug von diesen Nachtseiten! Erquicken wir uns noch durch eiu wohltuenderes Bild, durch eine» Blick in das Hans des besser bezahlten, wohlhabenden Arbeiters, der in Amerika den Mittelstand bildet! Er wohnt freundlich, ist behaglich eingerichtet und führt ein verhältnismäßig angenehmes Dasein. Die Kinder werden gnt erzogen, für ihre Ausbildung bringen die Eltern jedes, auch das schwerste Opfer. Die Sicherheit der Existenz sucht man den Kindern dadurch zu schaffen, daß jedes in einem anderen Gewerbe ausgebildet wird. Stockt dann das Geschäft einmal uach der einen Richtung hin, so hat die Familie wenigstens die Möglichkeit, sich ihren Unterhalt durch Thätigkeit in einer anderen zu erwerben. Auf begabte, charaktervolle Knaben blickt ein solcher Vater mit ganz besonderem Stolze, für ihre geistige Ausbildung thut er alles, was irgend in seinen Kräften steht. „Der Bursche hat das Zeug dazu, einmal Seuator, ja Präsident zu werden!" — diese Überzeugung recht- fertigt alle Ausgaben für gediegenen Unterricht. Bevor wir New-Iork verlassen, besuchen wir den schönen Friedhof in Brooklyn noch; er zeigt uns ein eigentümliches, wohlthuendes Bild

6. Bilder aus Amerika - S. 309

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 309 — Bevölkerung bisher aus Brasilien gemacht? Man merkt ihre Tätigkeit kaum, denn sie ist träge und gleichgültig, und die paar Millionen weißer Brasilianer können den ungeheuren Raum auch niemals mit ihrer Volks- kraft ausfüllen. Der Fluch des Landes ist eben, daß die Bevölkerung aus einem lächerlichen Gemisch von Menschen aller Farben besteht; die gemein- same Abstammung, der einheitliche Charakter fehlt vollständig. Der fünfte Teil der etwa 15 Millionen ist nicht gemischter Abstammung; die übrigen vier Fünftel sind teils M amelncos (Mestizen, Abkömmlinge von Weißen und Indianern) und Zambos oder Cafnzos (Nachkommen von Negern und Indianern); dazwischen finden wir aber zahllose Mischlinge dieser Misch- linge. Und welcher Unterschied in Wesen und Lebensgewohnheiten dieser so verschiedenfarbigen Menschen! Da ist der verworfene Cafuzo, der an Schlechtigkeit kaum irgendwo seinesgleichen hat; da begegnen wir den sinn- lichen, arbeitsscheuen, dem Spiel und Trunk ergebenen, verschlagenen, hinter- listigen Mulatten, unter denen sich allerdings zuweilen auch Leute von hoher geistiger Begabung und trefflicher Bildung befinden. Etwas über den Mulatten stehen die zahlreichen, von den Weißen kaum zu unterscheidenden Mamelncos; ihr Charakter ist besser, als derjenige der schon genannten Misch- finge, aber sie haben leider den Stumpssiun und die Trägheit der Indianer ge- erbt. Die Mehrzahl der übrigen Brasilianer zeichnet sich durch kleine, hagere Gestalt, gelbliche Gesichtsfarbe und eiue gewiffe Schlaffheit der Bewe- gungen aus. Nur in Mittelbrasilien aus dem Hochlande und im Süden der Republik sind viele kräftige Leute anzutreffen; da bewundern wir schöne Fraueu von stattlicher Gestalt und mit blühender Gesichtsfarbe, mit dunkeln, blitzenden Augen und anmutigen Bewegungen. So tritt uns auch die Bevölkerung von Rio de Janeiro entgegen, die sich in Bezug auf Umgangs- formen und Kleidung den Pariser zum Vorbild genommen hat. Die Lebensweise ist auch bei deu Vornehmen sehr einfach; wie in Hinsicht auf die Wohuuug, fo ist der Brasilianer auch in seinen Ansprüchen an Speise und Trank sehr bescheiden, ja, die Trunksucht ist ihm ein Greuel. Gast- freuudfchaft wird gern geübt, und die Kinder zeigen hohe Achtung vor den Eltern; auch der verheiratete Sohn raucht in Gegenwart von Vater und Mutter z. B. nur, wenn er von ihnen dazu aufgefordert wird. Im Familienleben herrscht viel Gemütlichkeit, ein herzlicher, fröhlicher Ton, aber das Gefellfchaftsleben ist um so fader, steifer und langweiliger. Auf den häufigen Privatbällen wird großer Aufwand entfaltet, namentlich schimmern und strahlen die Damen von Diamantenschmuck. Eine äußerst sonderbare Sitte fällt uns häufig auf; Söhne derselben Eltern führen oft ganz verschiedene Familiennamen, oder Familiennamen, die schon lange ge- führt wurden, werden plötzlich umgeändert, was man einfach durch die Zeitung bekannt macht. An regelmäßiger Arbeit findet der Brasilianer gar keine Freude; dem Weißen erscheint es z. B. als eine Schande, ein Handwerk zu erlernen. Dazu kommt noch eine ausfallende Unzuverlässig- keit und eine Bestechlichkeit, die Staatsverwaltung wie Justiz in empfind- lichster Weise schädigt; ein ehrlicher Beamter ist eine Seltenheit. Schwere

7. Bilder aus Amerika - S. 16

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— Ig — schreiblich traurig und verlassen liegt er oberhalb der Stadt am Berges- hange! Auf einer Anzahl von Felsenstufeu stehen die rohen Särge, nur mit Steinhaufen bedeckt. Wer keine teuren Bretter zum letzten hölzernen Häuslein für den gestorbeneu Verwandten zu kaufen vermag, der wickelt den Leichnam in Felle und begräbt ihn unter einem Steinhaufen von 1 — V/2 Meter Höhe und Breite. Auf manchen dieser schwerlastenden Hügel ruht ein Gegenstand, der dein Abgeschiedenen besonders lieb war, Jagdgerätschaften auf deu Gräbern der Männer, Hanshaltuugsgegeustäude auf denen der Frauen. So ruhen sie einsam im Eissturme des Polar- winters, im rätselhaften Glänze des Nordlichts, im matten, düsteru Scheine der Mitternachtssonne auf rageudetn Felshange, umfangen vom bleiernen, ewigen Schlafe. Der Gouverneur führt uns auf unfern Wunsch auch in die Be- hausungen der Eingeborenen. Eben bewohnen sie die für den Sommer berechneten Fellhütten, Taupeks genannt; bei Jagdzügen an den Küsten dienen sie auch als Nachtquartier. Die Winterhütten sind ans Felsen und Rasenstücken erbaut; meterdicke Wände sind bestimmt, den etwa 4 Meter im Quadrat haltenden Raum vor dem grauenhaften Froste des Polarwinters zu schützen. Durch einen ungefähr 4 Meter langen und nur 1 Meter hohen Gang gelaugt man ins Innere; aber das Vordringen ist mühselig, denn wir müssen auf allen vieren vorwärts kriechen. Die Wände sind, wie wir beim Scheine der mitgenommenen Laterne sehen, innen mit Seehundsfell austapeziert; die Feuerung wird, wie wir's draußen im Taupek sehen, nur mit getrocknetem Moos und Seetierspeck unterhalten. Über der Flamme schmort der Braten aus Walroß- oder Seehundsfleisch. Obwohl die ihn umgebende Natur verdüsternd auf sein Gemüt ein- wirken müßte, ist der Eskimo doch ein Freund heiterer, lebhafter Ge- felligkeit. Bei unserem längeren Aufenthalte in Upernivik lernen wir alle feine Wesenseigentümlichkeiten, sein ganzes Dasein ziemlich genau kennen. Gern plaudert er mit seinesgleichen, gern unterhält er sich mit anderen durch Spiel und Tanz. Ein Ball nach europäischer Art, wie er bereits von uns geschildert wurde, versetzt ihn in einen Rausch von Entzücken. Gastfreundschaft wird gegen die Stammesgenofsen wie gegen den Fremd- ling geübt. Kaum sind wir in eine Fellhütte eingetreten, so werden wir freundlich willkommen geheißen, und eifrig bereitet uns die Hausfrau ein Täßcheu „Mokka" als Willkommtrunk. In Zeiten der Not teilen diese Naturmenschen den letzten Bissen miteinander; besondere Rücksicht wird bei Austeilung von Lebensmitteln auf Witwen und kranke Personen ge- nommen. Ist diircf) Kauf oder Verkauf ein Geschäft gemacht worden, fo folgt eine kleine Mahlzeit zum Beschluß. Die Eheu werden frühzeitig abgeschlossen; im allgemeinen behandeln die Männer ihre Frauen mit Schonung, ja mit Zärtlichkeit. Die Zahl der Kinder in den einzelnen Familien ist gering; viele der Kleinen werden, zum tiefsten Herzeleid der Alten, vom Tode hinweggerafft. Mit überaus großer Liebe hängen die Eltern an dem jungen Nachwuchs; sie geben z. B. die Aussicht auf ein

8. Bilder aus Amerika - S. 71

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 71 — geht es ins Fort, wo die Felle gegen Waren und wohl auch gegen klingenden Lohn abgeliefert werden. Bei der Abrechnung stellt es sich freilich oft heraus, daß mancher von den Trappern nnr verhältnismäßig wenig herausbekommt, denn dem leichtherzigen Manne ist nicht recht wohl, wenn er keine Schulden bei der Pelzgesellschaft hat. Ein eigentümliches Leben in solchem Fort! Die Beamten bekommen außer freier Kost, freier Wohnung mtd freien Kohlen ein anständiges Gehalt, und wenn sie 14 Jahre im Dienste der Gesellschaft ausgehalten haben, auch einen Anteil am Geschäftsgewinn, der sich in manchen Jahren auf 20000 Mark beläuft. Gelegenheit zu größereu Geldausgaben ist in der weltfernen Einsamkeit nicht vorhanden, und so werden die Leute nicht selten binnen kurzer Zeit wohlhabend. „Wie halten Sie und die anderen höheren Beamten solches Leben in dem entsetzlich rauhen Lande, in solcher Öde nur aus?" fragen wir den Befehlshaber kopfschüttelnd. „Die meisten der Herren sind doch ge- bildete Männer; wie können Sie in solchen Verhältnissen ausdaueru?" Der höfliche, gastfreie Herr lächelt sein. „Man gewöhnt sich an alles," entgegnete er, „auch an dieses einsame, von aller Welt abgeschlossene Dasein. Mit der Außenwelt können wir allerdings nur ans dem langen Wege über unsere zahlreichen Forts und Handelsposten Verkehren; zu uns z. B. kommen Briese und Zeitungen nnr 3—4 mal im Jahre. Wir müssen mit uns selber znfrieden sein und uns in allen Dingen selber helfen, denn der nächste Arzt z. B. wohnt 300 Stunden von hier. Anch draußen auf der Jagd Herunistreifen können wir nicht viel, denn es ist niemand da, der unsere Arbeit zu verrichten vermöchte. Aber unser Leben ist doch nicht so schrecklich, wie Sie meinen. Man lebt sich ineinander ein und verkehrt gern miteinander. Das Klima ist zwar entsetzlich streng, aber wir sind trotzdem, wie Sie sehen, kerngesund. Au Speise und Trank ist kein Mangel, denn die Gesellschaft versorgt nns reichlich mit guten ein- gekochten Speisen, mit Thee und Spirituosen, knrz, mit allem Nötigen. Treffliche Fische sind massenhaft vorhanden, und auch an verschiedenartigem frischen Wildpret fehlt es fast niemals; nur den Mangel an Gemüsen empfinden wir schmerzlich." „Ist keiner der Herren verheiratet?" „Zweien hat die Gesellschaft Frauen ans England geschickt. Es sind tüchtige, wackere Damen aber — sehr häßlich. Mir ist die Lust, mich auf solche Art mit einer Lebensgefährtin versorgen zu lassen, ver- gangen, seitdem mein Freund Maxwell folgende drollige Empfangs- bescheinignng au unsere Gesellschaft sandte: „Bescheinige hierdurch, eine Frau richtig erhalten zu haben. Hoffe, sie wird sich gut machen, obwohl ihr Aussehen etwas sehr sonderbar." „Wie verfährt die Gesellschaft den Trappern und Indianern gegen- über?" fragen wir weiter, nachdem wir unsere Heiterkeit bezwungen haben. „Anständig," entgegnete der Kommandant. „Wir müssen wohl alle Waren hoch berechnen; aber solches niederträchtiges verfälschtes Zeug,

9. Bilder aus Amerika - S. 33

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
33 so hungert sie geduldig. Der Mann wird älter, sein Rücken zieht sich allmählich krumm, der Körper schrumpft endlich zusammen. Vielleicht er- reicht ihn draußen auf dem weiten, wogenden Meere der Tod und bettet ihn fauft in der Tiefe der Wasser; vielleicht auch endet er am Lande und wird von den Seinen unter einem Steinhaufen bestattet. Aber der Gedanke an solche Grabstätte hat nichts Furchtbares für ihn; liegt doch der Ruheplatz in dem Lande, das er für das herrlichste auf Gottes weiter Erde gehalten hat. Die Frauen beginnen in der Ehe bald, ihr Äußeres weniger zu pflegen. Das harte Dasein beugt ihren vorher so kräftigen Körper, die Rundung desselben schwindet, er wird matt und welk, wacklig und unschön ist der Gang. An den Schläfen fällt das Haar aus, die beim Gerben zum Kauen der Häute gebrauchten Zähne sind bald bis auf die Wurzel abgenutzt. Niemand vermag in der häßlichen, schmutzigen Frau das frische Mädchen von einst noch zu erkennen. So verläuft das Lebeu der Eskimos von der Jugend bis zum Tode. Wenige Tage angenehmen Aufenthaltes verbringen wir in den ver- fchiedenen Ansiedelungen, die wir schon besuchten — dann geht es eilig südwärts; die letzte Bergspitze ist endlich vor den Blicken verschwunden. Fahr wohl, hoher Norden! Kleinschmidt, Lebensbilder :c. 3

10. Bilder aus Amerika - S. 109

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 109 — derartigen Anstrengungen ganz vergeblich; der krankhaft gelbliche Farben- ton des Gesichts macht sich immer aufdringlicher bemerkbar, und wenn du eine juuge Frau im Anfang der zwanziger Jahre triffst, die blühende Gesichtsfarbe hat, kannst du in den meisten Fällen annehmen, daß diese Färbung nicht natürlich ist. Fast alle amerikanischen Frauen zeichnen sich durch kühlen Verstand, große Willenskraft, wagelustigen Unternehmungsgeist und in gefährlichen ^agen durch fast männliche Entschlossenheit aus. Sie sind sehr stolz, sehr selbständig und ehrgeizig; au das Weseu deutscher Fraueu gewöhnt, wunderst dn dich immer wieder darüber, wie klug diese Ladies alles be- rechnen, wie oft ihr Benehmen herzlos erscheint. Die Mädchen der vor- nehmen Familien erhalten fast durchgängig eine gute geistige Ausbildung, besser als ihre Brüder, die schon frühzeitig ins Joch des alles überwuchernden Geschäftslebens gezwungen werden. Da sie nun aufgeweckt siud und sich iu liebenswürdiger Weise zu unterhalten verstehen, kann man sich keine ange- nehmere Gesellschafterin denken als die Amerikanerin. Auch als Freundin ist sie überaus schätzbar, aber als Hausfrau beglückt sie einen deutschen Mann nur selten so, wie er's in der gemütvollen Art unseres Volkes ersehnt. Das liegt in der eigentümlichen Erziehung der Mädchen, in den Sitten und Lebensgewohnheiten, in der ganzen Stellung der Frau, einer Stellung, die nirgends in der ganzen Welt ihresgleichen hat. So sehr der Amerikaner Geschäftsmensch ist, so kühl und berechnend er in allem zu fein scheint, in einem ist er schwach, nämlich den Frauen gegenüber. Die Stellung gegen sie ist derart, daß man nicht mehr von zarter Rücksichtnahme sprechen kann; der Mann gehorcht, die Frau befiehlt. Jeder Laune der Gattin oder Tochter wird, sei sie auch noch so toll und unbegreiflich, nachgegeben, jeder Wunsch wird erfüllt, sei diese Erfüllung auch mit noch so großen Opfern verknüpft. Den Deutscheu erinnert dieses höchst eigen- tümliche Verhältnis zwischen Mann und Weib häufig an das zwischen einem Leibsklaven und seiner Gebieterin bestehende. Sie erlaubt — dann wagt er, einen Wunsch, den er hegt, einen Vorsatz, den er gefaßt hat, auszuführen; sie befiehlt — er vollbringt, was ihm znr Ausführung geheißen ward. Überall wird auf seine unbedingte Willfährigkeit gerechnet, wird seine Güte mißbraucht. Die ganze Sorge für das Bestehen und Fortkommen der Familie, für die Existenz ist auf seine Schultern geworfen. Die Frau liegt faul im Schaukelstuhl, sie empfängt oder macht Besuche, sie treibt sich in Gesellschaften umher, spielt im Salon die seine Dame, reitet auf schönem Pferde aus, oder läßt sich iu feiner Equipage spazieren fahren, während der Mann sich von früh bis spät sorgt und plagt, um die Mittel zur Bestreitung der Ausgaben zu schassen, die von der gestrengen Gattin und den sehr selbständigen und stolzen Töchtern gefordert werden, um solche kostspielige Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht selten vermag er den Launen mit den erscharrten und ersorgten Summen nicht ganz nach- zukommen, dann muß er sich schlecht behandeln lassen und wird aus Verzweisluug darüber vielleicht zum Schelm und Diebe. Dann ist selbst-
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