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1. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 20

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
20 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. der auf dem Rheingrafenstein in einer wette mit einem gewaltigen Stiefel- trunk das ganze Dorf Hüffelsheim gewann und für den preis des Vorfes Roxheim noch einen zweiten Stiefel zu leeren sich erbot. Iv. Das Saartal. 1. Landschaftsbild, von Bingerbrück aus unternehmen wir eine Eisenbahnfahrt nach Saarbrücken. Oer Zug saust schnell durch das an Nawrschönheiten so reiche Nahetal, und bald umfängt uns ein liebliches Hügel- land. hier schweift der Blick über weite, gesegnete Zluren. 3n den Städten St. Wendel und Gttweiler hält unser Zug einige Minuten. Nun eilt er weiter. Jetzt geht es durch einen längeren Tunnel. Ein Wald rauchender Ramine und schwarz berußte Häuser lehren uns, daß wir eine Industriegegend erreicht haben. Wir sind in Neunkirchen, einer der zahlreichen Zabrik- städte des an Steinkohlen so reichen Saargebietes. Schon kurz vor Neunkirchen werden wir der ersten Kohlenzeche ansichtig. Größere Gruben noch sind die von Zriedrichstal, Sulzbach und O u d w e i l e r. Wohin wir schauen, ragen Zörderschächte hervor und qualmen Koksöfen. deren mächtige Keuer den nächtlichen Himmel purpurrot erglänzen lassen. Bald ist das große Saarbrücken, bestehend aus den Städten Saarbrücken, St. Johann und Znalstatt-Burbach, erreicht. Wir versäumen nicht, die in seiner Nähe gelegenen Spicherer höhen zu erklimmen. Nach heißem, blutigen Ringen wurden diese durch die tapferen deutschen Truppen erstürmt. Es war an jenem denkwürdigen 6. August 1870. Gar viele Helden starben an diesem Tage den ruhmreichen Tod fürs Vaterland und fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Schöne Denkmäler, die man den Gefallenen gesetzt, künden die Zahl der Toten und die Namen der Offiziere. Die im Kampfe verwundeten fanden bei den Saarbrückener Bürgern liebevolle Pflege, viele erlagen ihren Wunden. Auf einem kleinen Friedhof im Ehrentale wurden veutsche und Kranzosen, Kreund und Feind, friedlich nebeneinander zur ewigen Ruhe gebettet. Huf den efeuumrankten Grabsteinen liest man die Namen der in der Blüte der Jugend Dahingerafften. Zwischen prächtigen Bäumen und Sträuchern erhebt sich auf einem Sockel die aus weißem Marmor gehauene Gestalt des Zriedensengels. Gleichsam über den Gräbern dahinschwebend, will er den Toten den Siegeslorbeer und die Palme des ewigen Friedens reichen. Kaiser Wilhelm I. zollte der Opferwilligkeit und Vaterlandsliebe der Saarbrückener Bürgerschaft hohe Anerkennung. Er ließ ihr Rathaus mit prächtigen Gemälden schmücken. Sie zaubern uns die Heldengestalten und einige denkwürdige Augen- blicke aus dem ruhmreichen Kriege vor die Seele, von Saarbrücken aus wenden wir uns mit der Saar zunächst nach Nordwesten, alsdann gegen Norden. In allen vor- und Nachbarorten Saarbrückens rauchen die Zabrikschornsteine. Sie liefern uns den Beweis für eine reiche Industrie, ver Kohlenreichtum des Gebietes hat ihre bedeutende Entwicklung hervorgerufen. Bald jedoch liegen

2. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 50

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
50 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. erschallte. Gar bald zogen die frommen Mosterbrüder das stille, am Zuße des Berges gelegene Heisterbach dem rauhen Gipfel vor und schufen sich dort im Schutze leise flüsternder Buchenwälder ein neues heim. Seinen Ruinen und den efeuumsponnenen Grabsteinen, unter denen die Mönche schlummern, gilt jetzt unser Besuch. „In den alten Trümmern von Heisterbach, Da werden die Geister der Mönche wach, Sie schweben unsichtbar durch den Raum, Die Sinne betöret ein alter Traum! Und durch die lvipfel der Bäume zieht Ein längst verhalltes heiliges Lied. Es rauscht wie erhabener Vrgelklang, Und ist doch alles verweht schon so lang!" Oer Mönch von Heisterbach. Am Zuße des Vlberges im Siebengebirge lag in waldreicher Umgebung das Kloster Heisterbach, von dem heute nur noch geringe Überreste vorhanden sind. In diesem Kloster lebte einst ein junger Mönch, der es liebte, über Oinge nachzudenken, die für einen Menschen schwer zu begreifen sind. Dieser Mönch wandelte eines Tages im Klostergarten umher und grübelte über die lvorte der Bibel nach: „vor dem Herrn ist ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag." Er vertiefte sich immer mehr in seine Gedanken, verließ den Garten und erging sich in den benach- Karten Zelsgründen. Als er aber das vesperglöcklein läuten hörte, eilte er zurück und klopfte an die Klosterpforte. Ein ihm unbekannter Bruder öffnete und fragte nach seinem Begehr. Oer Mönch gab keine Antwort, sondern eilte nach der Kirche, um nicht zu spät zum Gottesdienst zu kommen. Als er die Kirche betrat, sah er, das; sein Platz schon von einem andern eingenommen war, und von all den Mönchen, die rings im Ehor die Vesper sangen, war ihm kein einziger bekannt. Er selbst fiel den Brüdern ebenso auf wie vorher dem Pförtner. Als der Gottesdienst beendet war, fragte man ihn nach seinem Namens doch der war allen unbekannt. Man holte die Klosterchronik herbei und ersah daraus, daß ein junger Mönch dieses Namens, ein Grübler und Zweifler, vor dreihundert Jahren im lvalde verschwunden sei. Als der so spät Zurück- gekehrte das vernahm, fiel er kraftlos zur Erde nieder. Man hörte ihn nur noch flüstern: „Tausend Jahre sind vor ihm wie ein Tag",' dann war er tot. (ll) e n d t.) Nun wandern wir tiefer in das Gebirge hinein. Im Margareten- Hof, der auf dem hohen Sattel zwischen dem Glberg und der prächtig mit Buchenwäldern bestandenen Löwenburg liegt, machen wir kurze Rast, ehe wir den höchsten der sieben Berge, den Glberg, erklimmen. Zahnradbahn, Wagen oder Reittiere stehen hier nicht bereit wie am besuchten Orachenfels und Peters- berg, es heißt, zu Zuß den etwas beschwerlichen Aufstieg unternehmen, häufiger müssen wir ruhen und uns verpusten, endlich aber ist das ersehnte Ziel erreicht. Schnell vergessen wir aller Ittattigkeit beim Anschauen der wunderbaren Natur, „wie ist doch die Welt so schön, so schön!" prächtig wie das Gebirge selbst, sind auch die Ortschaften, die in seinem Schutze ruhen. An den Zuß des Drachen- feis angeschmiegt liegt das liebliche Rhöndorf mit seinen schmucken Villen. „Größer und glanzvoller bietet sich Honnef dem Auge dar, der gepriesene Zu- fluchtsort so mancher Leidenden und Erholungsbedürftigen. Es liegt wie ein

3. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 94

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
94 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. erblühte die große Stadt E r e f e l d , der hauptsitz der deutschen Samt- und Seidenindustrie. Die Seidenweberei stammt aus China, der Heimat der Seiden- raupe, deren Gespinst die schöne Seide ist. Mönche sollen im sechsten Jahrhundert heimlich die ersten Eier des Seidenspinners nach Konstantinopel gebracht haben. Um die Seidenraupe zu erhalten, pflanzte man überall Maulbeerbäume an, deren Blätter ihr als Nahrung dienen. Von Konstantinopel aus verbreitete sich die Zucht der Seidenraupe allmählich über Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und andere Länder. Vergeblich bemühte man sich auch in Deutsch- land, die Seidenraupe heimisch zu machen. Das Klima erwies sich hier als zu ungünstig. In Krankreich hingegen erreichte die Seidenindustrie bald eine hohe Blüte. Lyon wurde Mittelpunkt dieses gewinnbringenden Gewerbes. Religion?- streitigkeiten traten in Frankreich der Seidenindustrie hemmend entgegen. Viele ihres Glaubens wegen gefährdete Weber wanderten aus und trugen die Kunst in andere Länder. Oer Niederrhein verdankt die Einführung dieses wichtigen Industriezweiges der Familie von der Legen. Im 17. Jahrhundert ließ sich der Kaufmann Heinrich von der Legen in Erefeld nieder, wo er hoffte, seinem mennonitischen Glauben ungehindert leben zu können. Sein Sohn gründete hier eine Nähseide- und Samtbandfabrik. Das noch vorhandene erste Geschäfts- buch dieses Kaufmannes enthält auf der ersten Seite die lvorte: „Gott verleihe seinen Segen zu einem glücklichen Anfang und gottseligen Ausgang." Mit der Familie von der Legen siedelten sich noch andere Mennoniten, meist Leinweber, in Erefeld an und führten auch hier die Leinwandweberei ein. Oie geschickteren unter ihnen wandten sich jedoch bald der lohnenderen Seiden- weberei zu und arbeiteten für die von der Legenschen Fabriken. Friedrich der Große, der gelegentlich eines Besuches in Erefeld sich sehr lobend über die Erzeugnisse der Fabriken ausgesprochen hatte, verlieh der Familie von der Legen besondere Vorrechte. Allmählich gingen auch andere Kaufleute zu dem ein- träglichen Geschäft über. Ia, mancher kleine Weber begann auf eigene Nechnung zu arbeiten, viele jetzt reiche Erefelder Handelshäuser haben sich aus solch kleinen Anfängen emporgearbeitet. „Immer zahlreicher und ausgedehnter wurden die Betriebe- Erefeld wurde eine richtige ll)eberstadt. In den sauberen Arbeiter- Häusern stand der Webstuhl in der blaugetünchten Stube, oft auch mehrere Stühle nebeneinander. Tüchtige Meister hielten sich Gesellen und Lehrlinge, ja selbst die Hausmutter mit ihren erwachsenen Töchtern verbrachte einen großen Teil des Tages hinter dem Webstuhl. Lustig klapperte der Nahmen sein „Schick- schack". von flinker Hand geschleudert, surrte das Webschifflein durch die aus- gespannten Fäden. In der Stubenecke saß der Spuljunge und ließ sein Rädchen schnurren. Während die rechte Hand das Nad drehte, glitt der feine Seiden- faden zwischen Oaumen und Zeigefinger der linken Hand von der Bobine auf die surrende Spule." In den siebziger Iahren erreichte die Erefelder Seidenindustrie ihren Glanz- punkt. Auch trübe Zeiten kamen für die fleißigen Weber,' denn mit Ausnahme

4. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 5

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. Der Rhein von Bingen bis Loblenz. 5 3m nächsten Augenblick verschwindet er in einem der unzähligen Tunnels, die mühsam durch das Gestein gebrochen sind. „Tu, tu!" ertönt es von der Land- straße, die sich auch auf dem schmalen Räume zwischen Strom und Lerghängen hinzieht. In rasender Geschwindigkeit saust ein Automobil vorüber, eine undurchdringliche Staubwolke zurücklassend, die alles umhüllt, auch die kleine Radfahrergruppe und den fröhlichen Wanderburschen, der, sein Liedchen trillernd, rüstig daherschreitet. Unser Dampfer gleitet nicht allein stolz durch die glänzende Zlut. Ein anderes Schiff, mit bunten Zähnchen und Wimpeln geschmückt, kommt uns entgegen. freundlich grüßt die heitere Reisegesellschaft 5>bb. 3. Nheinstein. (Nach: „Der Rhein". Verlag der ttunstanstalt Gerhard Mümlein & (To., Frankfurt a. M.) mit flatternden Taschentüchern, als der Dampfer an uns vorüberrauscht. Kn allen Landungsplätzen, wo unser Schiff anlegt, harrt schon eine ungeduldige Menge der genußreichen Zahrt. welches sind denn nun all die Burgen und Städtchen, die auf dieser unvergleichlich schönen Reise an unserm Auge vorübergleiten? Gern gibt uns der freundliche, landeskundige Schiffskapitän, der ja täglich mit seinem Dampfer diese Strecke befährt, darüber Auskunft. Zunächst macht er uns auf das Schlößchen R h e i n st e i n , die perle unter den Rheinburgen, aufmerksam. Gar herrlich liegt es auf vorspringendem Zelsgrat. In alter Pracht hat man es wieder aufgebaut. Oer glückliche Besitzer ist Prinz Heinrich, der Bruder unseres

5. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 97

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Xx. Das Niersgebiet und die linksrheinischen Städte. 97 mann durch die Wellen und brachte sein Schiff an das Gestade. Jetzt erwachte der Ritter, setzte den Helm auf, hängte den Schild über den Nucken und stieg ans Land. Aller Augen waren auf ihn gerichtet. Oa sprach der junge Held zu dem Vogel: „Zieh deinen Weg zurück, mein lieber Schwan,- wenn ich aber deiner bedarf, so kehre wieder zu mir." Sogleich wandte der Schwan das Schifflein und zog langsam von dannen. Oer edle Held, der von dem Kaiser huldreich empfangen wurde, nahte sich der Fürstin und gelobte, ihr Kämpfer zu sein. Alsbald rüsteten sich die Gegner zum Streite, viel Volk drängte sich herbei,- der Kaiser aber stieg auf seinen Thron und gab das Zeichen zum Beginn des Zweikampfes. Nun rannten die Helden so heftig auf- einander los, dasz die Rosse sich hoch aufbäumten und die Speere zerbrachen. Oann versuchten sie es mit den Schwertern, hin und her schwankte der Kampf, und ängstlich harrten die Zuschauer des Ausganges. Endlich schlug der Schwanenritter seinem Gegner mit solcher Gewalt durch den Helm, daß ihm die Sinne vergingen und er tot zu Loden stürzte. So war für Elsa der Sieg gewonnen, und ihr Erbe wurde frei. Sie neigte sich vor dem kühnen Helden, der sich ihrer angenommen hatte. Dieser aber fragte sie, ob sie sein Weib werden wollte und verhieß ihr Schutz für alle Zeiten. Freudig willigte die Herzogin ein. Ehe sie aber nach Brabant zogen, sprach der junge Held: „Noch eins mutzt du mir versprechen, Elsa. Nie darfst du mich fragen, woher ich gekommen bin und welches mein Name und Geschlecht ist,- denn sonst mutz ich auf ewig von dir scheiden." Elsa versprach es ihm, indem sie ihm die Hand reichte. vie beiden wurden ein glückliches paar. Es wurden ihnen zwei Söhnlein geboren, die wuchsen gar herrlich heran. Doch immer mehr drückte es die Mutter, datz sie gar nicht wutzte, wer ihr Gemahl eigentlich sei. Nach vielen Iahren richtete sie endlich an ihn die verbotene Frage. Oer Ritter erschrak heftig und sprach: „lvehe, Elsa, was hast du mir getan! Nun ist all unser Glück dahin, ich mutz nun von dir scheiden." Die Herzogin bereute ihre unbesonnenen lvorte, aber es war zu spät. Sie hängte sich an den hals ihres Gemahls und weinte laut? dieser aber machte sich sanft von ihr los. Er legte seine Rüstung an und lietz sein Silberhorn ertönen. Siehe, da kam der Schwan wieder geschwommen und zog das Schifflein nach sich. Oer Ritter kützte seine Kinder, nahm Abschied von seinem lveibe und segnete das ganze Volk. Oann bestieg er das Schiff, fuhr davon und kehrte nimmer wieder. Oer Herzogin ging der Kummer sehr zu herzen. Ooch zog sie mit Fleitz ihre Kinder auf. von diesen stammen viele edle Geschlechter: die herzöge von Eleve, von Geldern und viele andere,- sie alle führen den Schwan in ihrem Wappen. Oie Burg zu Eleve aber, worauf der Schwanenritter gelebt haben soll, wird noch heute die Schwanenburg genannt, hoch oben auf dem Turme schimmert ein goldener Schwan. Vie „Schwanenburg" erinnert an den geheimnisvollen Gralritter, Lohen- grin, dessen Denkmal uns vor der Hauptkirche der Stadt fesselt. Ein anderes, in das Mittelalter zurückversetzendes Denkmal zeigt die jugendliche Gestalt des thüringischen Landgrafensohnes Gtto. Unerkannt kam er an den Hof zu Cleve und nahm als Iägerbursche Dienst. Gelegentlich des Schützenfestes tat er den Meisterschutz, daher verlieh man ihm den Beinamen „der Schütz". Bald danach, als ihm Loten die Nachricht von dem Ableben seines Vaters brachten, wurde er erkannt. Er trat nun sein Erbe als Landgraf von Thüringen an und führte die Tochter des Herzogs von Cleve als Gattin heim. — Ver Rhein ist der Stadt Cleve schon zur Zeit ihrer Entstehung um das Jahr 1000 untreu geworden, indem er sich ein neues Bett eine halbe Stunde ostwärts suchte, vas hindert aber nicht, datz Eleve auch heute noch einen Hafen hat, der durch den Sporj- Schulz, Heimatkunde für die Provinz Rheinland. 7

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 46

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
46 Heimatkunde der Provinz Sachsen. 1. Die steinerne Jungfrau. Oer Graf von Lohra hatte eine schöne Tochter mit Namen Adelheid, viele stolze Ritter warben um ihre Hand. Doch keinem gelang es, ihr herz zu gewinnen. Nur der Ritter von dem Straußberge durfte sich ihrer Gunst erfreuen. Nun hatte der Graf von Lohra eine Zehde mit den Nlühlhäusern. voll banger Ahnung fürchtete Adelheid für sein Leben. Sie bat den Ritter vom Strausberg, ihrem Vater getreulich zur Seite zu stehen. Oer Ritter versprach ihr, den Grafen glücklich wieder zurückzubringen oder mit ihm zu sterben. Nun war sie beruhigt, vie Mühlhäuser schlugen aber die Ritter nach blutigem Kampfe in die Flucht. von einem Lanzenstich getroffen, sank der Graf entseelt vom Pferde. Oer Ritter vom Strausberg hatte das Leben des Grafen nicht retten können. Raum rettete er sein eigenes. Atemlos brachte er nach Lohra die Nach- riebt von des Grafen Tode. Empört über die Wortbrüchigkeit des Ritters, wies Adel- Heid seinen Beistand zurück. Sie schwur, sich nie zu vermählen. An der Stelle aber, wo ihr Vater gefallen war, ließ sie ein steinernes Kreuz setzen. Das steht heute noch in der Nähe der helbe. Aus der Ferne sieht es fast wie eine weibliche Figur aus. Man hat es daher die steinerne Jungfrau genannt. 2. Oer Ritt auf der Burgmauer. Adelheid war nun die Herrin auf der Burg Lohra und führte ein mildes Regiment. Oa fielen die beutegierigen Nachbarn.in ihr Gebiet ein und raubten nach Herzenslust. Die armen Untertanen eilten in ihrer Bedrängnis auf die Burg und flehten die Gräfin an, einen Gatten zu wählen, der das Land schützen könne. Aber sie war durch ihren Eid gebunden. Oa erschien ihr der Geist ihres Vaters und entband sie ihres Eides. Sie wollte aber nur den zu ihrem Gemahl nehmen, der dreimal auf der äußeren Ringmauer um die Burg reiten würde, von nah und fern kamen nun die Ritter, um die schöne Gräfin zu gewinnen. Aber alle mußten ihre Kühnheit mit dem Leben bezahlen. Nach längerer Zeit kam wieder ein Ritter mit geschlossenem visier. Er war von einem schönen Jüngling begleitet und erbot sich zu dem Ritt. Oie Gräfin willigte ein, und unter Trompetengeschmetter bestieg der Ritter sein Roß. Als er an den glatten Stein kam, bei dem alle anderen von der Mauer gestürzt waren, streute er Asche darauf, und glücklich schritt das Pferd darüber hin. So gelang ihm der Ritt dreimal. Oamit hatte er die Gräfin gewonnen. Als er aber das visier aufschlug, erkannte Adelheid in ihm den alten Grafen von Elettenberg. Er bat die Gräfin, seinen Sohn an seiner Stelle zu ihrem Gemahl zu nehmen. Mit Freuden willigte sie ein. Bald wurde unter dem Jubel der Untertanen die Hochzeit auf dem Schlosse Lohra gefeiert. (Nach Heine, Nordhausen.) Arn östlichen Ende der hainleite erheben sich an der Sachsenburger Pforte die Ruinen der S a ch s e n b u r g. Oer alte Bergfried gestattet einen prächtigen Rundblick. Die Sachsenburg ist von den Sachsen zum Schutze gegen die Kranken erbaut worden. b) Den rechten Pfeiler der Sachsenburger Pforte bildet der niedere höhen- zug der S ch m ü ck e (von schmiegen — sanfter Aufstieg). Sie ist etwa 1h Stunden lang und besteht meist aus Muschelkalk. Vie Verwitterungskrume bildet einen günstigen Boden für Laubwald. e) vie Zinne (fenne = fenni = Sumpf) beginnt am Unstrutknie bei Artern. Sie läuft zuerst parallel zur Schmücke unter dem Namen der h o h e n Schrecke. Nach Südosten erweitert sie sich zu mehreren Hochflächen und er- streckt sich bis zur Saale. Sie besteht vorwiegend aus Buntsandstein, vieser verwittert zwar leicht, aber die Bodenkrume ist so lose und locker, daß sie leicht

7. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 68

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
68 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Gegend einen hohen landschaftlichen Reiz. Auf den drei fast gleich hohen Sergen erheben sich drei alte, sagenumwobene Burgen, die Drei Gleichen. Sie sollen im 13. Jahrhundert in einer Nacht zugleich vom Blitz entzündet worden sein: daher der Name. Die lvandersleber Gleiche thront auf einem bewaldeten Berg- kegel. An seinem Nordfuße liegt das Gasthaus „Freudental". von ihm führt der „Türkenweg" bequem zum Schloßberg hinauf. vie alten Gebäude sind stark verfallen. Doch kann man das Nitterhaus und die Burgkapelle mit ihren hohen Bogenfenstern noch leicht erkennen. 5ln die Burg knüpft sich die berühmte Gleichensage. Oer Graf Ernst von Gleichen folgte dem Kaiser Friedrich Ii. als Kreuzfahrer ins gelobte Land. Dort kämpfte er tapfer gegen die Sarazenen. Einst hatte er sich von dem Nreuzheere zu -weit entfernt. Da wurde er von einem Schwarme Sara- zenen gefangen genommen. Oie schickten ihn in Kesseln zum Sultan von Ägypten. Sieben Jahre lang mußte er im Kerker schmachten. Oann verrichtete er als Sklave im Garten des Sultans Gärtnerdienste. Da sah ihn Melechsala, die schöne Tochter des Sultans. Bald gewann sie den edlen Fremdling lieb. Sie versprach ihm, daß sie ihm zur Flucht verhelfen und Ehristin werden wolle, wenn er sie als Gattin heimführen würde. Um aus der langen Gefangenschaft loszukommen, willigte der Graf ein. Nach glücklicher Flucht langte das paar in Venedig an. Unverzüglich begaben sich beide nach Rom zum Papste. Itcit Wohlgefallen hörte dieser die Kunde von der Tat der schönen Sultanstochter. Nachdem diese Ehristin geworden war, erlaubte er die Doppelehe. Nun eilte das paar der thüringischen Heimat zu. vor der väterlichen Burg ließ der Graf seine junge Frau unter sicherer Gbhut zurück. Er eilte zu seiner ersten Gemahlin und erzählte ihr das Geschehene. Oie war sehr erfreut über die glückliche Rückkehr ihres totgeglaubten Gatten. Sie erklärte, die Fremde solle nur kommen, sie werde ihr eine liebe Schwester sein. Freundlich ging sie der Sarazenin entgegen und traf mit ihr am „Freudental" zusammen. Mit großem Prunk wurde darauf die Vermählung vollzogen, viele Jahre lebten die drei in der besten Eintracht bis zum Tode. Ein gemeinsamer Grabstein deckt ihre Gebeine im Peterskloster zu Erfurt. Nach der Zerstörung des Nlosters wurde der Grabstein im Oome aufgestellt. Auf ihm sieht man in der Mitte den Grafen Ernst, zur Rechten die Gräfin (Ottilie und zur Linken die Sarazenin Melechsala. Die älteste der Drei Gleichen ist die M ü h l b u r g. Nur ihr Bergfried ragt noch stolz in die Lüfte, vie Feste Wachsenburg, die dritte der drei Schwesterburgen, liegt auf einem freistehenden Bergkegel. In ihren wohl- erhaltenen Gebäuden ist das bedeutendste Museum der deutschen Einigung?- kämpfe untergebracht. Lebensgroße Soldatenfiguren, Uniformen, Fahnen, Geschütze, Handwaffen, Geschosse, Bilder in unerreichter Fülle sind hier aus- gestellt. Jenseits der Gera und des plaueschen Grundes bilden die herrlich bewaldeten Reinsbergs die Fortsetzung des Höhenzuges. 4. vie Bewässerung, vie Mulde ist sehr reich bewässert durch die Gera, die Apfelstedt, hörsel und Nesse. Oie 5l p f e l st e d t entspringt oberhalb Tambach im Thüringer Walde. Bei Tambach wird ihr Wasser durch eine Talsperre aufgefangen, vie ver-

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
8 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Segensengel wandelte sie in die Hütten der Armut und Krankheit und spendete Nahrung und Trost. Als aber ihr frommer Gatte auf einem Kreuzzuge nach dem heiligen Lande in Italien starb, wurde sie in rauher Vinterszeit mit ihren vier Kindern von der Wart- burg vertrieben. In bitterer Armut beschloß sie mit 24 Jahren ihr tugendreiches Leben. «Es ist im Mai 1521. Da wird die Stille der Burg um Mitternacht plötzlich rauh unterbrochen. Die Zugbrücke rasselt nieder. Das Tor tut sich auf. Im Zackelschein sprengt ein Reitertrupp herein und führt einen Gefangenen mit sich. Ein Mönchlein ist's. Das Angesicht ist hager und bleich. Doch hehrer Glaubensmut strahlt aus den tiefen Augen. Martin Luther ist's, dem der weise Kurfürst hier trotz Kaisers Acht einen trauten Zufluchtsort bereitet hat." hier hat Luther angefangen, die Bibel zu übersetzen. Über die Zugbrücke, durch das dunkle Torgewölbe treten wir in den Hof der Wartburg. Links und rechts laufen die Verteidigungsgänge den Hof ent- 5lbb. 7. Wartburg. (Nach einer Photographie von Sontag, Erfurt.) lang. Rechts liegt das Ritterhaus mit dem einfachen Lutherstübchen. Im innern Lurghofe erhebt sich der Bergfried mit einem Kreuz auf der Spitze. Links davon liegt neben der Kemenate, der Wohnung der Landgräfinnen, das Landgrafen- Haus oder der palas mit herrlichen Säulen- und Logenhallen. Daneben ist die Lurgkapelle.- Im oberen Geschoß nimmt uns der glänzende Kestsaal auf. hier fand der Sängerkrieg statt. Im Waffensaal starren uns von allen Seiten geharnischte Ritter zu Kuß und Roß, Lanzen, Speere und gewaltige Schwerter, Panzerhemden und Helme entgegen. Ein reizvolles Tal ist das T r u s e n t a l südlich vom Inselsberg. Wild übereinandergetürmte Granitfelsen treten bis an die Straße heran. Manche stehen senkrecht wie Säulen, andere hängen über und treten dem Wanderer beängstigend nahe. Mächtige Zelsblöcke haben sich losgerissen und sind in das

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 11

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 11 gern und viel besucht, vie Innenräume mit palas und Prunksaal sind alt und echt erhalten. Jetzt ist die Burg in ein bequemes, vornehmes Gasthaus um- gewandelt. vie weiße Frau. Auf der Burg Lauenstein hat die „weiße Zrau" der hohenzollern gelebt, von ihr berichtet folgende Sage: Oer Graf Gtto von Grlamünde war gestorben. Er hinter- ließ eine junge lvitwe, Kunigunde, mit zwei kleinen Mndern. Nicht lange trug Kuni- gunde den Witwenschleier. Ihr herz entbrannte in heftiger Liebe zu dem Burggrafen Albrecht dem Schönen von Nürnberg aus dem Hause hohenzollern. Aber der Burggraf erwiderte ihre Liebe nicht. Oa forschte sie heimlich nach, warum er sie verschmähte. Sie erfuhr, daß er zu einem vertrauten gesagt habe: „lvenn vier Augen nicht wären!" Kbb. 11. Grenzwiese mit dem Ingelsberg im Winter. (Nach einer Photographie von Rudolph, Erfurt.) Diese Rede bezog die Gräfin auf ihre beiden Binder. Oa fuhr ihr der Teufel ins herz. Sie beschloß, die unschuldigen kleinen zu beseitigen. In einer Nacht ließ sie die Binder, einen Knaben und ein Mädchen, durch ihren Jäger umbringen. Nun glaubte sie ihr Ziel erreicht zu haben. Aber Albrecht wandte sich mit Abscheu von der Mörderin. Er hatte mit den vier Augen ihre und seine eigenen gemeint. Oa verzehrte Neue das herz der Unglücklichen. Ourch schwere Lüßungen suchte sie ihre Schuld zu sühnen. Sie starb in einem Kloster. Aber selbst im Grabe fand sie die ersehnte Ruhe nicht. Als weiße Krau irrt sie an den Stätten umher, wo sie gelebt hat. Sie erscheint auch in den preußischen Nönigsschlössern, wenn in dem Hause hohenzollern ein Todesfall bevorsteht. Einen eigentümlichen Reiz zeigt die Gebirgsnatur im Winter. Bei strahlendem Sonnenschein ist die Winterpracht märchenhaft. Bäume und Sträucher erscheinen vom Rauhreif wie überzuckert. Tief zur Erde neigen sie ihre mit Schnee bedeckten Aste. Rings ist alles mit Millionen glitzernder Kristalle

10. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 60

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Wartburg-Sonntag. Freuden und Überraschungen warten. Und vereinzelte Jodler hallen jetzt schon aus waldigen Tiefen oder von den wunderherrlichen Felsgebilden des Marientals herüber. Nun denn, ihr breiten Wände mit den Fensterbogen des Sängersaals, du Stätte des Minnegesangs und ritterlicher Tüchtigkeit — sind deine Herren und Knap- Pen, deine Sänger und Edelfrauen bereit? . . . Ich lebe eindringlich die Vergangenheit nach. Mir ist, als war' heut' wiederum Sängerfest. Osterdingen bat heute sein Lied zu bringen oder er verfällt dem Henker. Mir ist, als hört' ich da oben ein Türenschlagen in den Morgengemächern, ein Liedchenträllern der Kam- merfranen, wenn sie vorüberlaufen an offenen Fenstern. Und in Hof und Werkstatt ist ein Klopfen, Scheuern, Putzen. Frau Landgräfin Sophie bewegt sich in einem Gefolge von gesitteten Sängern in lebhafter Unterhal- tung ans dem Burgtor; sie wendet sich mit dem färben- blitzenden Geleit nach rechts, um auf der Höhe des Berg- rückens in bewegtem Gedankenaustausch zu lustwandeln. Gräfin Mechthild tritt bald darauf aus dem Franenpallas mit viel leiserm Gewänderrauschen als ihre hohe Freun- diu, begleitet von wenigen Dienerinnen: sie geht zur Morgenandacht am Waldkreuz. Errötend geht die blasse, süße Frau, da eine Kette von Neugierigen am Tor steht und die Minnigliche züchtig grüßt. Und immer hallen ans weiter Ferne Waldhörner, aus der Landgrafen- schluckst, aus dem Annatal, von heranziehenden Fest- gasten. Knappen und Knechte, die müßigen Schelme, reiten im Stall ans den Pferdekrippen und pfeifen Schalks- lieder oder treiben Possen. Einer thront umgedreht auf des Landgrafen bestem Schimmel, läßt die Beine über den Pferderücken hangen und spielt den empörten Land- grafen, wie er eben den Henker ruft; eiu anderer gibt mit komischer Wildheit den Henker, einen Besen im Arm, die Rechte wie eine Tatze mit Grimassen ausgestreckt,
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