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1. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 12

1852 - Werl : Stein
12 sie wüchse dann in kurzer Zeit zur Hart' und wilden Grausamkeit. Ich will schon in den früden Jahren das sanfte Mitgefühl bewahren : was Gott erschuf, fei's noch so klein, soll stets mir werth und heilig sein. ^ sllsuq mnm Änu nigbhfjdj) iwm duu dvü lnm 24» ®t c Un(d)uib« ul§ In dem kühlen Schatten einer blühenden Linde 8388 eine sittsame Jungfrau. Die Blüthen der Linde verbreiteten einen angenehmen Duft, und ringsum ertönte in Gärten und Feldern der Gesang der Vögel. Das Gesicht der Jungfrau war heiter; denn ihr Herz war rein und ihre Seele frei von Schuld. Sie las in einem Buche die Worte: „Das menschliche Leben ist eine mühsame Reise.“ Aber diese verstand sie nicht, und bat die Mutter um Erklärung derselben. Da sagte die Mutter zu ihr: „Theure Tochter! liebe Gott und die Menschen; bewahre ein reines Herz; dann wird dein Leben eine angenehme Reise sein, die an jedem Tage neue Freuden bietet.“ Ein reines frommes Herz bewahrt vor manchem Schmerz. 25. Der schönste Garten Ein weiser Vater ging mit seinem Sohne in einem schönen Garten umher. Der Garten war geschmückt mit vielen Bäumen und mannigfaltigen Blumen. Ein emsiger Gärtner hielt die Pflanzen in sorgfältiger Pflege; er gab ihnen Nahrung und Reinigung, und machte sie empfäng- lich für den Segen, der vom Himmel kommt. Der Vater sagte zu seinem Sohne: „Das menschliche Leben ist ein Garten: gute Thaten sind liebliche Blumen und fruchttra- gende Bäume; der Gärtner aber, der sie pflanzet und pfleget, ist der gute Wille des Menschen. Wo dieser herrscht und sich in guten Thaten zeigt, da ist Weisheit, mein Sohn." Unschuld, Herzensgüte treibt immer neue Blüthe. 26. Ein Bild des Lebens. Ein edler Vater stand mit seinem Sohne am Rande eines eilenden Bächleins, welches unter dem Schatten vieler

2. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 29

1852 - Werl : Stein
29 so rühmend gesprochen, daß sein Name im ganzen Reichs bekannt und berühmt ward, und er nachmals zum -römischer Könige erwählt wurde Wer nur den Sinnen lebt, weiss nichts von hohen chuümg chmö. ä Dingen; nir M ein frommer Oeist nur hann's zu wahren Würden bringen. 45. Das Vögellein. Am frühen Morgen eines nebeligen Herbsttages stand ein armer Mann an der Thür seines kleinen Hauses. Aus die untere Hälfte derselben hatte er seine Arme gestützt, und hielt mit beiden Händen sein bekümmertes Haupt. In den Augen glänzten matte Thränen, und sein Herz seufzte zum Himmel. Denn es war der Tag, an welchem er einer kleinen Schuld wegen, die er trotz aller Sorge und Mühe nicht hatte bezahlen können, gepfändet werden sollte. Kein Schlaf hatte ihn wahrend der langen Nacht erquickt, und schon beim ersten Ergrauen des Tages hatte er die Ankunft der Gerichtsboten befürchtet. Mit trüben Blicken sah er in die feuchte Luft und über die leeren Straßen hinaus, und rieb sich bisweilen die hohe, offene Stirn, welche auch setzt noch den heitern Wiederschein seiner edlen Seele trug. Da kam plötzlich aus einer nahen Straße ein Vögellein geflogen. Aengstlich flatterte es eine Zeit lang hin und wieder, gleich als wäre auch ihm dre Ruhe und heimath- liche Sicherheit genommen. Dann aber kam es schnell und schnurstracks auf den armen Mann zu, flog über seinen Kopf in die Hütte hinein, und setzte sich auf einen Heerd- schrank, der für die Pfändung schon ausgeleert worden war. Der Bekümmerte vergaß für einen Augenblick seine bangen Gedanken. Eilends schloß er die Thür, fing das Vögelchen ein und setzte es in ein altes Bauer, das er noch aus früher Jugendzeit besaß. Ein wenig klares Wasser reichte hin, um den Thierchen wieder Muth und Heiterkeit einzu- flößen. Es fing an lieblich zu singen, und es däuchte dem Manne, als sänge es ein geistliches Trostlied vom vertrauen zu Gott. Er sah und hörte ihm mit kindlichem, Wohlgefallen zu, und er fühlte, daß von den Tönen sein Her; leicht und wieder muthig wurde. Da klopfte es an die Thür. „Ach, da sind die Gerichtsboten!" dachte der

3. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 37

1852 - Werl : Stein
- m — 53. Gegenwärtige Hilfsleistung. Albert ging einmal mit seinem Vater aus, und sie kamen an einen Bau, der schon bis zum zweiten Stockwerke fertig war. Albert sab, wie die Maurer auf den Sprossen einer Leiter saßen und einander über die Schulter Steine zulangten. Das gefiel ihm. „O lieber Vater," rief er, „laß uns da näher hmzugehen!" — Der Vater ging mit chm näher hinzu und sie sahen ein Weilchen zu, wie der Uutenftehende die'steine aufnahm, sie dem auf der ersten Stufe zureichte, dieser wieder dem nächsten, und der wieder dem folgenden, und wie das immer so rasch fortging, bis die Steine oben waren und vermauert wurden. „Was meinst du, Albert," sagte der Vater, „warum sitzen diese Leute und langen einander zu? Und warum arbeiten so viele an diesem Hause? Könnte nicht Einer daran arbeiten, und die Andern unterdessen auch Häuser bauen oder sonst etwas thun?" — „Ja wol, Vater," antwortete Albert geschwind, „da würden recht viele Häuser fertig werden." Der Vater erwiderte: „Sollte es wol so sein, mein Sobn? Hast du auch bedacht, was du so eben sagtest? Wie viele Künste und Handwerke gehören nicht zu einem Bau, wie dieser, die der Eine alle lernen müßte, der ihn unternehmen wollte; so viele, daß er sein ganzes Leben hindurch zu lernen hätte, ehe er dahin käme, ein solches Haus bauen zu können. Aber laß uns einmal glauben, daß Einer das alles in so kurzer Zeit lernen könnte; laß ihn nun allein, ohne Hülfe anfangen zu bauen; laß ihn alles Holz, alle Steine und alles Uebrige, was zum Bau gehört, zusammentragen, dann die Erde tief aufgraben und den Grund legen, dann auf diesem Grunde fortbauen. Wenn er das erste Stockwerk vollendet hat, laß ihn aufsteigen und das zweite anfangen; laß ihn nach jedem Steine die Leiter herunter- und wieder aufsteigen, laß ihn so allein forrarbeiten: wann, meinst du wol, daß das Haus unter's Dach kommen würde?" „Ach, lieber Vater," sagte der Knabe, „ich sehe, wie sehr ich mich geirrt habe. Auf diese Weise würde nie ein Haus, wie dieses, zu Stande kommen." „Du hast recht, mein Sohn," fuhr der Vater fort, „und wie es mit diesem Bau ist, so ist es fast mit allen Geschäften des menschlichen Lebens. Sollen sie von Statten

4. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 46

1852 - Werl : Stein
46 ^ fináisí O, braucht die Zeit! mö':- Von eurem ganzen Leben nß fosldn müßt ihr einst Rechnung geben. Der Mensch am Greisenstab legt selten Fehler ab. 61. Die Sorge der Eltern. „O, daß unser Anton doch mäßiger im Essen und fleißiger bei der Arbeit wäre! Bedächte er doch, daß Unmäßigkeit viele Krankhelten nach sich zieht, und daß Müßiggang der Anfang aller Laster ist! Wenn er es nur einsähe, daß das Vielessen dumm und schläfrig und zur Arbeit unaufgelegt macht! Möchte er sich doch schämen, vom Thiere, das stets innerhalb gewisser Grenzen bleibt, übertroffen zu werden!" So seufzte und wünschte ein Vater. „Möchte aber auch," fiel die Mutter ein, „unsere Therese reinlicher und ordentlicher in ihrer Arbeit und in unserm ganzen Hauswesen sein! Gäbe sie doch mehr acht auf ihre Kleider und Wäsche! Sie ist schon so groß, und noch immer muß ich sie zur Reinlichkeit ermahnen. Stände sie des Morgens auch lieber und früher auf! Liebte sie nur mehr Ordnung in ihren Geschäften! Wäre sie aber auch höflicher und gefälliger! Möchte sie doch nicht so wild und ungebührlich in ihrem Betragen sein! Würde sie doch endlich gesitteter und artiger! Wenn sie nur Ueber zu Hause bliebe! Wäre sie in ihren Reden besonnener, und hütete sie sich mehr vor der häßlichen Geschwätzigkeit! Bedächte sie, daß die Pflicht der Nächstenliebe es gebiete, insbesondere dann zu schweigen, wenn wir durch die Zunge Jemand beleidigen oder ihm wol gar schaden könnten." Das mußten die guten Eltern leider noch oft wünschen. — „So wollen wir doch einmal zur Besonnenheit kommen, und den Eltern gehorchen," rief Anton endlich aus, „es hängt ja von uns ab, und wir können, wenn wir nur wollen!" — „Du hast recht," sprach die Schwester, „die Eltern wollen nur unser Bestes." Anton hielt treulich Wort, und er legte dadurch den Grund zur eigenen Zufriedenheit. Therese hingegen hatte kernen so ernstlichen Willen und mußte daher noch lange kämpfen, ehe sie ihre Fehler gänzlich abgelegt hatte, doch mit Gottes Hülfe, der gern das Wollen und das Vollbringen

5. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 54

1852 - Werl : Stein
54 deine Hand unschuldiger Knabe: auf deine Hand will ich Treue geloben." Er that cs. Seine Gefährten standen lange betroffen und schweigend. Dann aber sprachen sie zu rhrem Hauptmanne: „Du bist unser Anführer auf der Bahn des Verbrechens gewesen: sei er nun auch auf dem Pfade der Tugend!" Alle schwuren Treue auf meine Hand und eilten auf Befehl des Anführers, ihren Raub zurück zu erstatten, besserten sich und wurden ehrliche Leute. seltene Tugend führt Andere zur Tugend zurück. 69 Das hochzeitliche Kleid. Auguste hatte von ihrer Großmutter ein schönes Kleid zum Geschenk erhalten. Es war von weißer, glänzenderseide mit schön gestickten, rothen Blümchen übersäet, und dir Saum mit feinen Spitzen verbrämt. Das Mädchen hatte daran eine unbeschreibliche Freude. Mit Herzenslust sah sie es oft an, und zeigte es jeder ihrer Gespielinnen. Der Gedanke an das schöne Kleid war der erste bei ihrem Aufwachen und der letzte vor ihrem Einschlummern. Als sie es aber am Hochzeittage ihres Bruders zum erstenmal anzog, hatte sie das Unglück, beim Essen einen Flecken in das hochzeitliche Kleid zu machen. Bitterlich weinte das Mädchen, als es nach Hause kam, und der Mutter den Unfall erzählte. Nach einiger Zelt begegnete es ihr wieder, daß sie das Kleid mit zwei andern Flecken beschmutzte. Es schmerzte sie zwar, aber lange nicht mehr m einem so hohen Grade, als das erstemal, und sie vergoß nun schon keine Thräne mehr. „Sieh, meine Tochter," sprach jetzt die verständige Mutter, welche dieses bemerkt hatte, „wie es dir mit dei- nem schönen Kleide ging, so geht es auch mit der Unschuld; denn die Unschuld ist so recht das hochzeitliche Kleid der unsterblichen Seele. Man achtet und schont das schöne Kleid, so lange es rein und unbesieckt ist. Wird es aber mit dem ersten Flecken verunstaltet, so betrübt man sich sehr. Indeß jft's nun einmal geschehen, so schont und achtet n>an es weniger. Viel gleichgültiger sieht man den zweiten Flecken an, merkt kaum noch auf den dritten und vierten, und in kurzer Zeit ist das schönste Festkleid ein verworfener Lappen. Drum zittre vor dem ersten bösenschritte! mit ihm sind,ach schon bald die andern Tritte zu einem nahen Fall gethan!

6. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 71

1852 - Werl : Stein
71 Heinr. Stille! stille! Wer könnte einer so rührenden Warnung widerstehen? Nein! nein! lebt ruhig mit euern Alten, ihr kleinen Vögelchen, und wenn ihr groß leid, so singt uns ein Liedchen vom Baume herab! Wem? — Bru- der Wilhelm — wird das Liedchen dann aber gelten, mir oder dir? Wirst du gewarnt, deinen bösen Hegierden böswillig zu folgen; achte des Mahnenden Rath, ehe dich reuet die That. 8t. Das Christgeschenk. Fritz (Lrr seiner ältern Schwester neugierig und zu- dringlich). Was hast du in deiner Schürze, Lorchen? Lore Da bist du wieder neugierig. — Willst du es vielleicht tragen? Fritz. Recht gern, gib her! aber sage, was ist's? Lore. Soll ich dir denn deine Christtags-Ueberraschung verderben? Fritz. Wie? was? ein Christgeschenk für mich? Lore. Nicht anders! Oder glaubst du Mir nicht? Fritz. Glaub' ich dir nicht Alles? Aber laß doch sehen, laß sehen! was ist es? Lore. Ei! so leicht erfährst du es nicht. Aber kannst du's errathen? Fritz. Vielleicht! — Einen neuen Rock? Lore. Hast du denn nicht Röcke genug? Fritz. Das wol; aber wer bekommt leicht zu viel? — Eine Mütze? Lore. Auch nicht. Weiter gerathen! Fritz. Wäre es nicht klüger, du sagtest mir's kurz und gut? — Ich errath' es nun doch nicht. Lore. Je nun, so warte bis zum Christtage! Fritz. Ach! kannst du mich so quälen mit deiner ge- schwätzigen Verschwiegenheit? Lore Und kannst du mich so martern mit deiner zu- dringlichen Neugier? Merkst du denn nicht, daß es vor der Hand ein Geheimniß für dich sein soll? Fritz. Und wer hat es denn zum Geheimnisse gemacht? Lore. Wer anders, als der Vater! Fritz. Nun, der Vater soll es gewiß nicht erfahren, daß

7. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 76

1852 - Werl : Stein
76 „Dieses Jünglings Seele," sprach Johannes, „fordr' ich einst von dir! Jedoch wo ist er?"— Auf dem Berge dort? — „Ich muß ihn sehen!" Und Johannes, kaum dem Walde nahend, ward ergrif- fen (eben dieses wollt' er). „Führet," sprach er, „mich zu eurem Führer." Vor chn trat er; und der schöne Jüngling wandte sich: er konnte diesen Anblick nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling, den waffenlosen Vater, einen Greis! Ich habe dich gelobet meinem Herrn, und muß für dich antworten Gerne geb' ich, willst du es, mein i'f&en für dich hin; nur dich fortan verlassen kann ick nicht! Ich habe dir vertrauet, dich mit meiner Seele Gott verpfändet." Weinend schlang der Jüng'lng seine Arme um den Greis, verbarg sein Antlitz stumm vor Scham und Schmerz; dann stürzte statt der Antwort aus den Augen ihm ein Strom von Thränen der aufrichtigsten Reue. Auf die Kniee sank Johannes nieder, küßte seine Hand und seine Wange, nahm ihn neu geschenket vom Gebirge, läuterte sein Herz von neuem in den Flammen der gött- lichen Liebe. Jahre lebten sie setzt unzertrennet mit einander; in den schönen Jüngling goß sich ganz Johannes schöne Seele. * * * Sagt, was war es, was das Herz des Jünglings also tief erkannt' und innig festhielt, und es wiederfand und unbezwingbar rettete? Ein Sanct-Johannes-Glaube, Zu- trau'n, Festigkeit und Lieb' und Wahrheit. 85 Die vier Jahreszeiten. „Ach, wenn's doch immer Winter bliebe!" sagte Ernst, als er einen Mann von Schnee gemacht hatte und im Schlitten gefahren war. — Sein Vater sagte, er möchte diesen Wunsch in seine Schrerbtafel schreiben, und er tbat's. — Der Winter verging, es kam der Frühling. — Ernst stand mit seinem Vater bei einem Blumenbeete, auf wel- chem Hyazinthen, Aurikeln und Narzissen blüheten, und war vor Freuden ganz außer sich. — „Das ist eine Freude des Frühlings," sagte der Vater, „und wird wieder ver- gehen." — „Ach," sprach Ernst, „wenn's doch immer Frühling wäre!" — „Schreibe diesen Wunsch in meine

8. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 100

1852 - Werl : Stein
100 als ein Opfer für den Herrn; denn um Einem ganz zu leben, hat sie Alles bingegeben. Weise theilte sie die Gaben: Pflug und Acker ward dem Fleiß, milder Trost dem bittern Kummer, und ein Stab dem schwachen Greis selbst die Kinder froh zu machen, gab sie ihnen bunte Sachen. Jeden Morgen, jeden Abend ging sie zu den Kranken hin: wo vor schaudervollen Leiden alle Mägde bange flieh'», hat die eltervollcn Wunden sie, die Fürstin, mild verbunden. Ihr Gemahl, der treugeliebte, zog für Gott in's heil'ge Land; und als Todesboten kehrten mit dem schwarzen Leidgewand, har den Schmuck sie abgeleget, treu die Kranken nur gepfleget. Und zum Lohn hinausgestoßen, ohne Dach und ohne Hab', von den Menschen all verlassen, die den Menschen Alles gab, ließ sie, Gott den Dank zu bringen, ein Tedeum fröhlich singen. Als ihr Leben nun verklungen in dem hohen, heil'gen Lied, das die Engel mit ihr sangen, da sie von der Erde schied, hat der Herr im andern Leben neue Kraft dem Quell*) gegeben. Heilung fort und fort zu spenden jedem Leiden, jedem Gram, der auf Gottes Hüls' vertrauend zu dem Quelle schöpfen kam, daß die Lahmen, Blinden, Wunden bel Elisabeth gesunden. *) Quell der christlichen Liebe und Barmherzigkeit.

9. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 11

1852 - Werl : Stein
11 zo6 I^2s(tti?rbcr treue Hund. fn Ze Vor ungefähr vierhundert Jahren lebte i« Burgund ein Edelmann, dem die Gattin starb und ein einziges, noch sehr zartes Kind hinterließ. Der Vater, der dieses Kind sehr liebte, übergab es einer Amme und zwei Wärterinnen zur Pflege. Einst, als der Edelmann auf die Jagd gerit- ten war, verließen Amme und Wärterinnen das schlafende Kind, verschlossen die Thür, und gingen ihren Vergnügungen nach. Auf einmal erschreckte sie ein gräßliches Gehäul des Hundes, der bei dem Kinde zurückgeblieben war. Sie eilten nach dem Zimmer, konnten in der Angst den Schlüssel nicht finden, stießen die Thür ein, und fanden das Kind unbeschädigt, aber den Hund neben der Wiege todt in seinem Blute, und nicht weit davon eine große Schlange, ebenfalls todt. Vermuthlich war diese durch ein Loch in der Mauer des alten Schlosses hereingekommen, und hatte das Kind angefallen. Alle Merkmahle bewiesen, daß der Hund um das Leben des Kindes mit der Schlange einen heftigen Kampf bestanden und sie endlich überwunden hatte; doch waren seine Verletzungen so groß, daß er die Rettung des Kindes mit seinem eigenen Leben bezahlen mußte. Der yund hatte also getreuer über das Kind gewacht, als die Menschen, denen die Wartung desselben anvertraut war. — Bald darauf kam der Edelmann nach Hause. Man erzählte ihm die Gefahr und die wunderbare Rettung des Kindes. Aus Dankbarkeit errichtete er dem treuen Hunde ein Denkmal. Vor allem übe steine Pflicht, was man dich thuen heisst, versäume nicht! 23. Mitleid gegen die Thiere. Dies kleine Würmchen sollt' ich todten, das ruhig hier auf Blumenbeeten, sich seine Nahrung suchend, kriecht, und kurze Zeit sich nur vergnügt? Nein, ungestört sollst du dich regen, sollst ungekränkt dich fortbewegen: der Gott, der mir das Dasein gab, sieht gnädig auch auf dich herab. Die Neigung, Freuden zu zerstören, sie würde täglich sich vermehren;

10. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 15

1852 - Werl : Stein
— 15 29. Die zwei Wanderer. Zwei Wanderer zogen einsam über Land. Als sie unter- wegs ausruheten in einer Herberge, erscholl plötzlich ein Geschrei, daß eine Feuersbrunst im Dorfe sei. Da sprang der eine Wanderer auf, warf seinen Stab und Bündel von sich, um eilends zu helfen; der andere aber hielt ihn zurück und sprach: , Weßhalb sollen wir hier verzögern? Sind nicht Hände genug zum Helfen? Was kümmern uns die Fremden?" Aber jener hörte nicht auf diese Reden, sondern lief hinaus zu dem brennenden Hause; nun folgte der andere langsam nach, und stand und sah zu von Ferne. Vor dem brennenden Hause aber stand eine Mutter wie erstarrt und rief: „Meine Kinder! meine Kinder!" Als der Fremdling solches hörte, sprang er in das bren- nende Haus zwischen die krachenden Balken, und die Flamme schlug um ihn her und über ihm zusammen. Das Volk aber rief: „Der ist verloren!" Als man aber harrete, siehe, da trat er hervor mit versengtem Haar, und trug zwei Kindlein auf den Armen, und brachte sie der Mutter. Da umarmte sie die Kinder, und fiel dem Fremdling zu Füßen; dieser aber hob sie auf und tröstete sie, und unterdessen stürzte das ganze Haus zusammen. Als nun sein Gefährte sagte: „Wer hieß dich doch, ein so kühnes Wagstück zu beginnen?" da gab er zur Antwort: „Der Herr des Feuers, der auch des Hauses Herr und der Kinder Vater und Retter ist, der hat mir's befohlen in meinem Herzen." Oes Mitleids Stimme spricht im edlen Herzen; o, höre sie, und lind’re fremde Schmerzen! 30. Preis des Schöpfers. Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege, bic Liebe, die für Alle wacht, anbetend überlege: so weiß ich, von Bewunderung voll, nicht, wie ich dich erheben soll, mein Gott, mein Herr und Vater! Mein Auge sieht, wohin es blickt, die Wunder deiner Werke: die Himmel, prächtig ausgeschmückt.
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