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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 167

1836 - Eisleben : Reichardt
Rußland. 167 Meerbusen und der Jmandra, tm hohen Norden, südlich vom Eismeere. Rußland, welches sowohl kn der nördlichen mäßigten, als in der nördlichen kalten Zone liegt, läßt sich, in Hinsicht seines Klimas, in drei sehr verschie» dene Landstriche theilen, den warmen, wo sogar Wein fortkommt, den gemäßigten, wo der Reichthum an Ge- treibe sehr groß ist und den kalten, wo zuletzt nur der Mensch und das Rennthier fortkommen, und der erstere zwergartig wird. Die vorzüglichsten Produkte sind: alle gewöhnlichen Hausthiere, auch Rennthiere und Ka, meele, Speise- und Pelzwild, von Raubwild Wölfe und Bären, Walisisch-Arten, Seehunde, zahmes und wil- des Geflügel, auch Eidergänse, eine ungeheure Menge von Fischen (worunter Störe, Hausen); Getreide, viel Flachs und Hanf, etwas Tabak, Obst und Wein, große Waldungen, Essen, Salz, Torf, Mineralquellen, Stein- und Braunkohlen. Die Anzahl der Einwohner beträgt an 40 bis 42 Millionen, wovon die Russen, wozu auch die Ko» saken gehören, die bei Weitem größere Zahl ausmachen und eine eigne Sprache reden. Ferner giebt es Polen, Litthauer, Letten, Kuren, Finnen und Lappen, Tata- ren rc. Der größte Theil der Einwohnner bekennt sich zur Griechisch-katholischen Kirche. Außerdem findet man Römisch-Katholische, Protestanten, Juden und Mu- hamedaner. Die in dem nordöstlichsten Theile wohnen- den wenigen Samojeden sind noch Heiden. Ackerbau wird allenthalben getrieben, wo es das Klima und der Boden erlauben; in den Steppen nährt Viehzucht und in den nördlichsten Gegenden Jagd und Fischerei die Bewohner. Sowohl die Landwirthschaft als die Fabri» ken haben sehr große Fortschritte gemacht; und der Han» del ist bedeutend und ausgebreitet. Für den gelehrten und Volksunterricht geschieht immer mehr, so daß in neuern Zeiten wissenschaftliche Bildung höher ge- stiegen ist. Sowohl das Europäische als Asiatische Rußland, die beide zusammen 350,000 Qm eilen mit 54 Millio» nen Menschen enthalten, bilden ein Kaiserthum, wozu auch noch das Königreich Polen und ein beträchtlicher Landstrich auf der Nordweftküstr von Amerika gehören,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 170

1836 - Eisleben : Reichardt
170 Íij. Osteuropa. Preußen nebst Posen. Diese Länder gränzen im Norden an die Ostsee; im Nordosten an Rußland; im Osten an Bolen, im Süden an Polen und Schlesien, und im Westen an Brandenburg und Pommern. Die Größe beträgt we- nig über 1700 Qmeilen. Die Oberfläche bildet eine weite Ebene, die bloß von niedrigen Hügelketten und geringen Anhöhen hier und da unterbrochen wird. Der Boden theilt sich in Höhe mir vorherrschendem Sand, und in Niederung tnit einem fetten schweren Boden von großer Fruchtbar- keit, wohin besonders die Niederungen oder Marschlän- der längs der Weichsel und ihrer Arme und längs der Memel gehören, die aber den Ueberschwemmungen die, ser Gewässer sehr ausgesetzt sind und daher durch kost- bare Deiche dagegen geschützt werden müssen. Demohn-- geachtet ereignen sich zuweilen Durchbrüche der Dämme und Ueberschwemmungen dieser fruchtbarsten Striche, wie dies noch kürzlich im Jahre 1829 geschehen ist, wo die Fluthen furchtbarer als je waren. Die Haupt- abdachung geht gegen Norden nach der Ostsee. Sämmtliche Flü sse gehören zum Gebiete der Ost- see, welche die Nordseite Preußens bespült, und da- selbst das Putziger oder Pautzker Wyk, einen Meerbusen, bildet, vor welchem sich die schmale Halb- insel Hela hinzieht. Mit der Ostsee stehen auch in Verbindung zwei große Binnen- oder Strandseen, wo- von das Kurische Haff 16 Meilen lang ist, durch die Kurische Nehrung, eine lange schmale Landzunge, vom Meere getrennt wird und durch die Meerenge, Tief, mit demselben Verbindung hat — und das frische Haff 13 Meilen lang ist, indem es durch die frische Nehrung, eine gleichfalls lange schmale Landzunge von der Ostsee geschieden und durch die Meer- enge, Gatt, mit derselben verbunden wird. Der Hauptfluß ist die Weichsel, welche aus dem König- reiche Polen hieher gelangt, daselbst vorzüglich die Dre- wenz und Braa oder Brahe aufnimmt, und sich vor ihrem Ausflusse in mehrere Arme theilt, von wel- chen die östlichen Arme, nämlich die Rogat und die neue Weichsel m das frische Haff und der westliche

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 253

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 Menge von Flüssen, und überdies ist das Land mit Seen reichlich versehen, die größtentheils durch Flüsse mitein- ander in Verbindung stehen, und daher eine schissbare Wasserstraße gewähren. Die größten unter diesen Seen sind: der große Bärensee, im hohen Norden, gerade unter dem nördlichen Polarkreise, zwischen dem Macken- zie und Kupferminenflusse; der große Sklaven jee, südöstlich vom vorigen und vom Sklavenflusse durchfloj- sen, der bei seinem Ausflusse den Namen Mackenzie er- hält; der schmale aber lange Athapeskowsee, südlich vom Sklavensee und der Winipegsee, südöstlich vom vorigen und vom Saskatschewin durchflossen, der nach seinem Ausflusse Nelson heißt. In den nördlichsten Gegenden, besonders in der Nähe des Eismeeres, ist ein äußerst kaltes Klima, wo aller Baumwuchs aufhört, in den südlichen Theilen, vorzüglich je weiter man sich von der Hudsonsbai ent- fernt, und gegen Westen vordringt, wird das Klima milder und der Boden fruchtbar, wenigstens mit herrli- chen Waldungen und einer Menge von wilden Stau- dengewächsen und Gesträuchen bedeckt. Von Thieren finden sich vornehmlich Musethiere (Elenthiere), Bisons, Bisamochsen, Rennkhiere, Hirsche, Rehe, Bären, Wölfe, Pelzwild, vielerlei Geflügel, Fische. Auch giebt es meh- rere schätzbare Mineralien, worunter besonders Kupfer, Eisen, Blei. Der Hauptreichthum jedoch besteht in dem Pelzwerk, welches das in großem Ueberflusse verhandene Pelzwild aller Art liefert, und die Britten veranlaßt, von Canada und von der Hudsonsbai aus in das In- nere dieser Länder einzudringen, zu welchem Zwecke sich Pelzhandelsgesellschaften derselben gebildet haben, und verschiedene Faktoreien oder Handels-Niederlassungen von ihnen daselbst angelegt worden sind. Außer diesen Euro- päern, die sich des Pelzhandels wegen hier aufhalten, bestehen die Einwohner aus Indianern von vielerlei Voiksstämmen und eine nomadische Lebensart führend, deren Oberhäupter Kaziken heißen. Den nördlichsten Strich, am Eismeere, bewohnen Eiskimos. Die Länder an der Nordwestküste. Man versteht darunter die an der Nordwestküste Amerikas längs des großen Weltmeeres und der Berings-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 136

1836 - Eisleben : Reichardt
136 li. Mitteleuropa. Hannover. Domkirche und 13,000 Einwohner. — Boitzenburg, kleine Stadt, östlich von Lauenburg, an der Elbe, treibt Handel und Schifffahrt. — Ludwigslust, Marktflecken und Residenz des Großherzogs, südlich von Schwerin, hat ein schönes Residenz- schloß nebst großem Park.— Par chini, Stadt, südöstlich von Schwerin, an der Elbe, hat einen Gesundbrunnen.— Güstrow, eine der gcwcrbsamsten Städte des Landes, nordöstlich von Par- chim, an einem Nebenflüsse der Warnow, hat ein großes Schloß, das jetzt zu einem Arbcitshause dienet. — Rostock, die größte Stadt Mecklenburgs, nördlich von Güstrow, an der schiffbaren, hier sehr breiten und tiefen Warnow, hat eine Universität, und lxeibt einen ansehnlichen Handel und Schifffahrt. 2 Meilen von Rostock, an der Mündung der Warnow in die Ostsee, liegt der Flecken Warnemünde, wo der Hafen Rostocks ist.— Dobe- ran, Marktflecken , westlich von Rostock, Ys Meile von der Ostsee, hat ein großherzogliches Schloß und ist wegen seiner Seebäder berühmt. Merkwürdig ist auch an dem Meere der sogenannte heilige Damm. — Wismar, Seestadt, nördlich von Schwe- rin, an einem Meerbusen der Ostsee, hat einen vortrefflichen Ha- sen und treibt einigen Handel und Schifffahrt. b) in dem Antheile des Großhcrzogs von Mcck- lenburg-Strelitzr Neustrelitz, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Güstrow, an einem See, regelmäßig, in Form eines achteckigen Sterns erbaut, mit dem schönen großherzoglichen Re» sidenzschloffe und 6000 Einwohner. — Neu branden bürg, Stadt, nordöstlich von Neustrelitz, unweit des Lollenser Sees, regelmäßig und in Form eines Zirkels erbaut, hat ein großher- zogliches Schloß, 31. Das Königreich Hannover. Dieses fast 700 Qmeilen große Land besteht aus zwei durch das Herzogthum Braunschweig getrennten Stücken, wovon das südliche weit kleiner, und vom Braunschweigischen, Preußischen und Kurhesstschen Ger biete umgeben ist, das größere nördliche Stück hinge- gen, welches in seinem Umfange auch das Großherzogr thum Oldenburg und die freie Stadt Bremen mit ih- rem Gebiete einschließt, gegen Norden an die Nordsee, die Herzogthümer Holstein und Lauenburg, das Gebiet von Hamburg und an Mecklenburg, von welchen Län, dern es die Elbe zum Theil scheidet, gegen Osten an Preußisches und Braunschweigisches Gebiet; gegen Sü» den an Braunschweigisches und Waldeckisches Gebiet (das Fürstenthum Pyrmont), an die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg und Preußisches Gebiet und gegen Westen an die Niederlande gränzt.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 141

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 141 Peene die beträchtlichsten stnd, empfängt die Ostsee den »Hauptstuß dieser Länder, die Oder, welche mit ihrem 100 Meilen langen schiffbaren Laufe ganz hieher gehört, dieselben von Südost gegen Nordwest durchfließt, hier vorzüglich auf der linken Seite die Schlesische Nei- ße, den Bober und die Lausitzer Neiße und auf der rechten Seite die Bartsch und die Warthe, den größten Nebenfluß derselben, welche vornehmlich durch die Netze verstärkt wird, empfängt, und vor ihrem Ausflusse in die Ostsee sich zu einem See, dem Damm- scher See und weiter gegen Norden zu dem großen Binnensee, das Stettiner Haff erweitert, welches sich in das große und kleine Haff theilt, und durch 3 Ausflüsse, die Divenow, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Der zweite Haupt- fluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sach- sen hieher gelangt, gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung dieselben durchläuft und deren Hauptnebenflüsse hier auf der linken Seite die Mulde und die Saale mit der Unstrut, der weißen Elster und der Do« de und auf der rechten Seile die schwarze Elster und die Havel (der Hauptnebenfiuß) mit der Spree sind. Nachdem die Elbe das Preußische Gebiet verlas- sen hat, geht sie in das Königreich Hannover. — Auch der westliche Theil dieser Länder hat 2 Hauplflüsse, näm- lich die Weser, welche zum Theil nur die Gränzen berührt und hernach in das Hannöverische Gebiet tritt und den Rhein, welcher nach seiner Aufnahme der Nahe in das Preußische gelangt, dasselbe gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung durchfließt, daselbst die schönsten Gegenden Preußens bildet, auf der rechten Seite die Lahn, Ruhr und Lippe und auf der lin- ken Seite die Mosel (den Hauptnebenfiuß des Rheins im Preußischen) mit der Saar empfängt, und zuletzt in die Niederlande geht. Noch sind auch die Ems, zwischen der Weser und dem Rhein und die Roer, ein Nebenfluß der Maas, zu bemerken. Es giebt mehrere schiffbare Kanäle, als den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroser Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder, den Finowkanal zur Verbindung der Ha- vel mit der Oder, den Pl au eschen Kanal zur Ver- bindung der Havel mit der Elbe und den Münster-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 145

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mi teleuropa. Provinz Pommern. 146 Festung, nördlich von Frankfurt, an bet Oder, welche hier die schiffbare Warthe aufnimmt. — Königsberg, Stadt, sü öst- lich von Schwedt, an einem kleinen Nebenflüsse der Oder, nüt einer sehenswürdigcn Kirche. — Landsberg, gewcrbsame Stadt, nordöstlich von Küstrin, an der Warthe, treibt ansehnlichen Han- del. — Züllichau, gewcrbsame Sradt, südöstlich von Frankfurt, hat bedeutende Tuchfabriken. — Krossen, gewerbsame Stadt, westlich von Züllichau, an der Oder, welche hier den Bober auf- nimmt. — Guben, gewerbsame Stadt, südwestlich von Krossen, an der Neiße, treibt Schifffahrt und Weinbau. — So rau, gc- wcrbsamc Stadt, südlich von Krossen und an der Schlesischen Gränze. — Kottbus, Stadt, südwestlich von Guben, mit an- sehnlichen Tuchfabriken und lebhaftem Handel, b) Die Provinz Pommern. Sie liegt längs der Ostsee, und gränzt gegen Nob- den an dieselbe; gegen Osten an Westpreußen, gegen Süden an Brandenburg und gegen Westen an Mecklen- burg, ist gleichfalls eben und hat nur auf der dazu ger hörigen Insel Rügen mehrere Bergketten. Der Boden ist größtenteils sandig; doch giebt es auch sehr frucht- bare Striche. Die Flüsse dieser Provinz gehen in dre Ostsee, darunter die Oder mir der Jhna, die Peene, die Rega und Persante die wichtigsten sind. Hier ist das große Stettiner Haff, in welches sich die Uecker und die Oder ergießen; und welches durch die 3 Ausflüsse, Di veno w, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Unter den vielen Landseen sind der Neuwarpsche, der Dammsche See, die Madüe; der Drazigersee rc. die bedeutendsten. Längs der Küste trifft man mehrere Binnenseen, die, so wie das Stettiner Haff, mit der Ostsee Verbindung haben, worunter die Binnensee tief in die Nordwestküste eim dringt. Diese Provinz enthält 667 O.meilen mit 900,000 Einwohnern, fast lauter Evangelischen, und wird in 3 Regierungsbezirke eingetheilt. 1) der Regierungsbezirk Stettin, welcher den mitt- lern Theil begreift. Stettin, Hauptstadt der Provinz und Fe- stung, südlich vom Stettiner Haff, nordöstlich von Schwedt, an der Oder, mit einem königlichen Schlosse, vielen Fabriken, wich- tigem Scehandcl und 32,000 Einwohnern. — P a s e w a l k, Stadt, westlich von Stettin und nördlich von Prenzlau, an der schiff- baren Uech'er, treibt Handel. — 2snflenn, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Stettin, an der schiffbaren Peene, treibt See- handel. — Demmin, gewerbsame Stadt, westlich von Anklam und an der Mecklenburgischen Gränze, an der Peene, welche hie? 10

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 146

1836 - Eisleben : Reichardt
146 Ii- Mitteleuropa. Provinz Schlesien. die Tollense und Trebel mit sich vereinigt. — Swincmünde, Seestadt, nordwestlich von Anklam, auf der Insel Usedom, an der Mündung der Swine in die Ostsee, mit einem Hafen, See- bädern, Schifffahrt und Sechandel.— Wollin, Stadt, südöst- lich von Swincmünde, auf der Znsel Wollin, an der Divenow, treibt Schifffahrt.— Lrep tow, Neutreptow, Stadt, nord- östlich von Wollin, an der Rega, unweit ihrer Mündung in die Ostsee, wo ein Hafen ist, hat Schifffahrt und Seehandel. —- Stargard, gcwcrbsame Stadt, südöstlich von Stettin, an der schiffbaren Jhna. — Pyritz, Stadt, südwestlich von Stargard und südlich vom Madüe-See, in einer fruchtbaren Gegend, mit dem heiligen oder Ottobrunncn in der Nähe. 2) der Regierungsbezirk Stralsund oder N e u'- Vor - pommern, welcher den nordwestlichsten Theil begreift. — Stral- s,u n d, Hauptstadt, nordwestlich von Anklam, an einer Meer- enge, welche das Festland von der Insel Rügen scheidet, hat einen Hafen, Seehandcl, Seebäder und 17,000 Einwohner. — Barth, Stadt, westlich von Stralsund, an der von der Ostsee gebildeten Binnensee, hat einen Hafen und Seehandel. — Greifs- wald, Stadt, südöstlich von Stralsund, unweit der Ostsee, mit einem Salzwerk, einer Universität und Seehandcl.— Wolgast, Stadt, östlich von Greifswald, an der Peene, treibt Seehandel.—> Rügen, Ostsee-Insel, nur ii Stunde vom Fcstlande entfernt, von der eindringenden Ostsee in mehrere Halbinseln zerschnitten, sehr fruchtbar und wegen ihrer Naturschönheiten oft von Reisen- den besucht, mit dem Vorgebirge Arkona, dem nördlichsten Punkte Deutschlands, und der Stubbcnkammer, einer nach dem Meere zu vorspringenden senkrecht sich erhebenden Felsen- wand, deren höchste Spitze Friedrich-Wilhelmsstuhl heißt. Auf dieser Insel liegt das Schloß und der Flecken P u th u s, mit einer Scebade-Anstalt in der Nähe. 3) der Regierungsbezirk Köslin, welcher den östli- chen Theil Pommerns begreift. Darin: Köslin, gut gebaute Hauptstadt, nordöstlich von Treptow, unweit der Ostsee, hat über 6000 Einwohner. — Kolderg, Stadt und Festung, westlich von Köslin,, an der Mündung der Persante in die Ostsee, har ein Salzwerk, einen Hafen, See- und Soolbader und Sechan- del. — Rügenwalbe, Stadt, unweit der Mündung der Wip- per in die Ostsee, nordöstlich von Köslin, mit einem Hafen, einer Seebade-Anstalt, treibt Seehandcl. — Stolpe, gewerbsame Stadt, östlich von Rügcnwalde, an der schiffbaren Stolpe, wo besonders viele Bcrnsteinwaarcn verfertigt werden. c) Die Provinz Schlesien. Diese größte und wichtigste Provinz liegt zu' beiden Seiten der Oder, und gränzt im Nordwesten an Bran« denburg, im Nordosten an Posen, tm Osten an Polen, im Südosten an Krakau und Galizien, im Süden an das Oesterreichische Schlesien und an Mähren, und im
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