Planzeichnen und Messen.
53
Der Berechnung des Inhaltes aus der Höhe und Grundlinie des Dreiecks muß
die Ermittelung des Fußpunktes der Höhe auf der als Grundlinie angenommenen Drei-
ed'feite vorausgegangen sein. Ist dieser Fußpunkt bestimmt, so wird dessen Abstand
von der gegenüber liegenden Dreieckspitze gemessen, und eben so die Länge der Grund«
linie bestimmt und der Inhalt des Dreiecks nach der bereits mitgeteilten Vorschrift
berechnet. Die Kreuzscheibe, welcher man sich mit Vortheil in solchen Fällen bedient,
besteht aus einem runden oder viereckigen Stück Holz (Fig. 33 u. Fig. 34), das mit
einer Säge rechtwinklig eingeschnitten ist. Es wird dieses Holz, der sogenannte Kopf,
auf einen starken, ungefähr l1/2 langen, Stock befestiget, dessen unteres Ende mit
einer eisernen Spitze versehen ist, damit das Instrument bei seinem Gebrauche gehörig
in den Boden eingesteckt werden kann.
Statt dieses Hölzemen Kopses wird mit größerer Sicherheit ein hohler, ungefähr
1 dm. hoher messingener Cylinder (Fig. 35) durch einen Mechanikns angefertigt und
die krumme Fläche des Cylinders, der oben und unten durch aufgeschraubte Deckel-
platten geschlossen ist, dergestalt in 4 gleiche Theile getheilt, daß die Theilpunkte */*
Umkreis von einander abstehen. An diesen Theilen wird der Cylinder mit, durch das
Messing gehenden, ungefähr 8 cm. langen Einschnitten versehen, die man Diopter nennt,
und von welchen das eine Paar aus einem feinen Einschnitt besteht, während das an-
dere Paar Einschnitte von ca. 1v2 em. Breite hat. Die breiten Einschnitte stehen den
eineren diametral gegenüber, und es ist jeder der erstem mit einem, über den Einschnitt
straff gespannten Pferdehaar versehen. In dem Mittelpunkte der Bodenfläche des
Cylinders ist eine kreisrunde Oeffnnug angebracht, die eine Schraubenmutter enthält,
in die das Schraubengewinde des Krenzscheibenstockes bei jedesmaligem Gebrauch des
Instrumentes eingeschraubt wird.
Ist der Fußpunkt e der zu errichtenden Senkrechten (siehe Fig. 36) in der Graden
ad gegeben, so wird die Kreuzscheibe in c senkrecht in den Boden eingesteckt und das
eine Diopterpaar nach dem Stab a oder b dergestalt eingerichtet, daß das vor dem
feinen Diopter befindliche Auge den Absteckstab a durch das Haar der zweiten Diopter-
öffuung gedeckt sieht. Hierauf läßt man, bei unverändertem Stand der Kreuzscheibe,
durch den Gehilfen einen Absteckstab in die Richtung c d des zweiten Diopterpaares
bringen und solchen, auf ein gegebenes Zeichen, in den Boden einstecken, wobei das
Haar des 2ten Diopters den Stab wiederum decken muß.
Wäre der Fußpuukt c zu suchen gewesen, d. h. hätte man von dem außerhalb der
Graden a b liegenden Punkt d die Senkrechte d c fällen sollen, so würde man vorerst
mit der Kreuzscheibe in die Richtung der Linie ab gegangen sein, solche an irgend
einem, dem Augenmaß nach, entsprechenden Punkte eiugesteckt und das eine Diopterpaar
auf a wieder eingerichtet haben. Nunmehr läßt man das Instrument unberührt und
sieht durch das zweite Diopterpaar nach der Seite hin, auf der sich der Stab d be-
findet. Findet man letztern durch das Pferdehaar gedeckt, so ist der Standpunkt der
Krenzscheibe der gesuchte Fußpunkt e des Perpendikels. Bei dem erstmaligen Aufstellen
der Kreuzscheibe wird jedoch der Stab d noch nicht sichtbar, vielmehr der Punkt c durch
Wiederholung derselben Operation zu suchen sein.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
7o3 Das Ix. Buch/ von Nieder,Sachsen,
solche Dependentz damals beschaffen gewesen,
durch den Westfälischen Frieden an die Krone
d^ivveäen , und nunmehr an das Chur-Haus
Hanno ver gcfommcn. Es sind aber sowol zu Bre-
men A. Is6i. als nachhero zu Stade Ai 1692. ge-
wisse Receffe aufgerichtet worden, wie es in allen
Fallen wegen der geistlichen und weltlichen Juris-
diction soll gehalten werden. Dasdom-Capitul be-
stehet unterdessen ans .2. Canonieis, alle von der
Lutherischen Religion, welche bey ihrer Dom-
Kirche auch eine ansehnliche Bibliothecam publi-
cam haben
Aus dem Thurme zu 8. Bli'bi hanget nicht al-
leine einglvcken-Spiel,welches durch einuhrwerck
den halben und gantzenstunden vorspielet,sondern
es sind auch die grossen Glocken dergestalt harmo-
nisch/daß sie sich zu gewiffenstunden mit geistlichen
Liedern, wie auch bey Leichen sehr gravitätisch hö-
ren lassen, in derkirche aber stehet,über der grossen
Kirch Thüre rechterhand,einbild voneinerjung-
fer, welche den sogenannten Bocks-Beutel an der
Seite hat. Wenn nun die Hamburger im Sprich-
worte sagen : Oas brmget der Bocks - Beutel
sonnt sich : Und jemand fraget, was das heissen
soll ? so beruffet man sich ans dieses Bild. Wer
mehr davon wissen will, der kan sich bey dem
Hamburgischen Patrioten Raths erholen.
Ausdemkirch-Thurm ¿«S. Nicolai, dessen
durchbrochene Spitze auf acht vergüteten Kugeln
ruhet, ist ein neues Glocken-Spiel, welches wie ein
Clavter mit Menschen-Handen kan gespielet wer-
den. In der Kirche ist ein ungemein grosses Orgel-
Merck, und wer eben darinneist , wenn die Men-
sche -Stimme,oder das Register Vox Numana,ge§
spielet wird,der kan wol sagen,daß er was rares ge-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
6z2 Das X. Buch, von Astica,
Matharea , ist ein Dorf, eine Meile von Cairo,
da die liebe Maria mit Jofeph gewesen ist. Es werden da
viel heilige Stellen gewiesen, darauf das Kindlein Jesus
gesessen hat.
Vier gute Meilen von Cairo, gegen Westen
und Süden, stehen noch bis auf diesen Tag, die
Weltberufene Pyr A Miden, welche darum von
dem Worte ^ so genennet werden, weil sie wie
die Feuerstammen oben spitzig zugehen. Wenn
man die grossen rrnd kleinen zusammen rechnet,
so sind ihrer ohngefehr l ooo.und darunter sind ih-
rer drey von so ungemeiner Grösse, daß sie unter
die sieben Wunderwercke der Welt gerechnet wer-
den. Ich wil nur die ailergröffeste etwas um-
ständlicher beschreiben:
Man kan dieselbe auf ;oo. Meilen weit sehen, denn sie ist
?2o Fuß oder Merck ch.che hoch, und eine jedwede von den
vier Seiten ist 68r. Fuß breit- Sie ist Treppenweile gebauet,
Mid al'v kan ein Liebhaber von aussen bis auf die höchste Spi.
tze steigen. Es sind 2<;o. Stufen , und wenn man gleich wohl
zu Fasse ist , so hat man doch ein paar Stunden zu klettern,
ehe man den Gipfel erreichet. Es hat auch die Länge der Zeit
da und dort einige Stufen ausgefressen, daß man sich also
wohl m acni zu nehmen hat, damit mau nicht herunter pur«
tzelt. Oben ist ein platter Raum zehn Ellen ins Gevierte,
darauf zur Nou) 70. Menschen neben einander stehe« können.
Wenn man aber unten rrnqs um alle vier Seiten herum ge,
den wckl so trüget solcher Spatziergang *840. Schuhe; oder
welches fast auf eins hinaus läutt »280 Lèstte aus. Man
kau nur in diese allergröste Pyamide hinein gehen, die andern
sind alle mst Sand überschüttet. Der Eingang ist »00.
Sch irtela.g, uno sehr enge; ja zuletzt muß mau gar auf
de,- K sten krachen , u;b das alles mit Lichtern und Fackeln ,
weil nirgend kein Loch ist, dadurch das natürliche Licht hin,
ein fallen fónte. Inwendig trist man allerlev Kammern
und Gallerten an, die mit giattem Alabaster ausgefttzet sind :
einige sind auch von dem schönsten Marmor und andern glän.
tzr-chen Steinen r Dazwischen ist ein Brunnen 67. Klaftern
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
24
Borbegriffe u n v
samt das Profil mittelst Setzwaage (Fig. 7) und Klafterstange bestimmt werden.
Erstere besteht in ihrer einfachsten Einrichtung aus einem zolldicken Tannenbrett,
welchem man die Form eines gleichschenkligen Dreiecks gibt; die untere und
längere Seite mnß genau eben sein und eine Länge von zwei Fuß haben. In
der Mitte dieser Grundlinie befindet sich ein halbkreisförmiger Ansschnitt und in
senkrechter Richtung über diesem die Spitze des Dreiecks, in der eine kleine
Oefinung angebracht ist, um den Faden des Bleiloths aufzunehmen. Das Loth
besteht aus einer Bleikugel, die an einem durchgezogenen Faden befestigt ist, und
die mittelst dieses Fadens dergestalt in die Oefinung der Dreieckspitze ausgehängt
wird, daß die Kugel in den so eben erwähnten Ausschnitt einspielt, sobald man
nämlich die Grundlinie der Setzwaage ans einer horizontalen Unterlage aufgestellt
hat. Die Klafter oder Setzlatte kann eine Länge von 10 — 20 Fuß haben; es
ist solche 1 Zoll dick und 2 — 4 Zoll breit, und dergestalt gearbeitet, daß sie
keinen bedeutenden Beugungen während des Gebrauchs unterliegt. — Der Messung
muß das Abstecken des Profils vorhergehen. Hierbei verfährt man auf folgende
Weise. Vorerst werden die beiden Endpunkte A und F des Profils mittelst
Absteckstäbe bezeichnet und solche senkrecht in den Boden gesteckt. Beträgt die
Entfernung dieser Endstäbe schon mehrere Klafter, so müssen in geeigneten Ent-
fernungen z. B. von 5 zu 5 oder von 10 zu 10 Klaftern noch mehrere Stäbe
eingeschaltet werden, um während der Messung die Richtung des Profils einhalten
zu können. Hierauf legt man die Klafterstange mit ihrem einen Ende auf den
Boden bei A an und gibt ihr die Richtung des Profils, wobei das untere Ende
-i um so viel erhöht werden muß, bis die durch einen Gehülfen auf sie Mitte
der Stange ausgesetzte Setzwaage genau einspielt. Nunmehr mißt man mittelst
eines Maßstabes den Abstand l> in Schuh und Zoll, und trägt diese Angabe in
ein eigends gefertigtes Register ein. Der Punkt b mnß gehörig bezeichnet wer-
den, damit man bei fortgesetzter Meffnng die Stange an ibn anlegen und in die
Lage bc bringen kann. Bei allen übrigen Stationen wird dasselbe Verfahren
angewendet und solches so lange wiederholt, bis man an dem Fußpunkte F des
Profils angelangt ist. Sämmtliche Höhenangaben ab, cd, es, ¡jh jc. zusammen
addirt geben, wie ans der Figur 8 zur Genüge erhellet, die Höhe A«j des Berges.
Trägt man die in dem Meßregister eingetragenen Zahlen in verjüngtem Maßstabe
auf das Papier, so erhält man das Profil, über dessen Anfertigung einer der
späteren §§> nähere Anleitung gibt.
Hat die zu vermessende Bergoberfläche, deren Profil zu entwerfen ist, schon
eine bedeutende Ausdehnung, so muß die Messung mit Hülfe der Wasser- oder
der Nivellirwaage ausgeführt werden. Bei der Vermessung ganzer Gebirgszüge
bedient man sich der trigonometrischen und barometrischen Höhenmessnng.
tz. 7. Zeichen für die Erhöhungen und Vertiefungen des Bodens
im Grundriß.
Vorübungen sind: l) parallele gleichmäßig feine Striche zu
machen, 2) divergirende (d. h. auseinander laufende) Striche auf ein
Rund oder länglichtes Rund so zu setzen, daß sie wie Borsten rings
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
a l s Weltkörper.
249
Sonnenlicht — behaupten unsere Physiker und stützen sich dabei auf vielfältige
Beobachtungen über die sogenannte Interferenz des Lichtes — eine nur unendlich
feinere und geschwindere Undulation, die sich anscheinend gradlinig von der Sonne
nach allen Richtungen hin verbreite *). — Mag dem nun sein wie ihm wolle,
so viel ist gewiß, daß die Strahlen des Sonnenlichts die Eigenschaft besitzen, in
dem Augenblick, wo sie mit der Luft und andern Körpern unserer Erde sich ver-
binden, Wärme daraus zu entwickeln; und zwar desto mehr, je senkrechter sie
fallen, je niederer die Luftschicht und je empfänglicher für Wärme der Körper ist,
den sie treffen. — Nebrigens behaupteten Herschel und Schröter die Sonne sei
an sich dunkel, doch von einer außerordentlichen Lichtatmosphäre umgeben, die hie
und da'sich öffne, so daß man hindurch ans den Sonnenkörper blicken könne;
diese Oeffnungen seien, was man gewöhnlich Son neu flecken nenne.
Ein solcher Fleck, der geraume Zeit sich erhielt und in fast 13 Tagen mitten
durch die Sonnenscheibe von einem Rand zum andern rückte und nach eben so
viel Zeit wieder am vorigen Rand zum Vorschein kam, hat die Vermuthung
erneuert, daß die Sonne sich um ihre Axe drehe und zwar in beinahe 26 Tagen,
und gleichfalls östlich. Da nun die Rotation einer Kugel auf ein Fortrücken im
Raum schließen läßt, wie es bei der Erde und den übrigen Planeten der Fall
ist, so scheint es, daß auch die Sonne ihre Bahn habe, welche aber, das ist
noch unerforscht. Es werden noch Jahrhunderte oder Jahrtausende dazu gehören,
ehe die Astronomie Veränderungen genug erblickt hat, woraus sie bündige Schlüsse
ziehen kann; denn die Bahn eines so ungeheuren Körpers muß nothwendig von
ungeheurer Länge und Dauer sein.
§. 9. Die Planeten.
Mit der Sonne bilden die Planeten ein eignes System. Ihre
Entfernung, Bahn u. Größe können ebenfalls gemessen werden. Sie
drehen sich nach dem Maaße ihres Umfangs und ihrer Schwungkraft
in verschiedenen Zeiträumen um ihre Are und um die Sonne, als den
gemeinsamen Mittelpunkt, jedoch nicht in einer Cirkelbahn, sondern in
einer elliptischen, d. h. in länglicht gekrümmten Kreisen.
Die scheinbare Bewegung der Planeten war immer schwer zu er-
klären. Denn zuweilen verändern sie ihre Lage gegen die Firsterne oft
*) Der Schall durchläuft in einer Secunde 1024 pariser Fuß. Das wußte
man längst. Chladni untersuchte nun die Schwingungen verschiedener Töne.
Ihm zufolge macht der tiefste Ton (der einer 32füßigen oben und unten offenen
Orgelpfeife) in einer Sekunde 16 Luftschwingungen oder Schallwellen, jede von
64' Länge; dagegen der höchste Ton einer weiblichen Singstimme (das dreige-
strichene e) 1289 Schwingungen in derselben Zeit. Je höher der Ton, desto
kürzer, geschwinder und zahlreicher seine Wellen. Solche Ergebnisse mußten zu
dem kühnen Versuche ermnthigen, auch Lichtschwingungen einer Messung und
Berechnung zu unterwerfen. Aber welche unfaßbare Schnelligkeit und Kürze hat
sich hier offenbart! 576 Billionen Wellen in einer Sekunde!
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]