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1. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 57

1909 - Breslau : Hirt
I. Süddeutschland: 4. Elsaß-Lothringen. 5. Hessen. 57 L Das Reichsland Elsaß^-Lothringen reicht vom Rhein bis an den Wasgenwald (Bild 12) und nordwestlich über die Mosel hinaus. Die lothringische Bevölkerung besteht im Sw aus Fran- zosen und redet größtenteils Französisch; im Elsaß wohnen Alemannen und Franken, die Deutsch sprechen. Das Reichsland steht unmittelbar unter dem Kaiser, der es von einem Statthalter verwalten läßt. Da dieselben günstigen Bodenverhältnisse wie in Baden vorliegen, so ernährt sich die meist katholische Bevölkerung hauptsächlich durch Landwirtschaft; die Rhein- ebene des Unterelsaß und die Mitte Lothringens ist am fruchtbarsten. Außer Ge- treide wird Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak angebaut, und als Weinland über- trifft Elsaß-Lothringen alle übrigen Staaten unfers Reiches. Die größte Bedeutung haben Spinnerei und Weberei, die im Oberelsaß als Groß-, im Unterelsaß mehr als Kleingewerbe betrieben werden. In Lothringen, das westlich von der Mosel große Eisenerz-und an der Saar Steinkohlengruben besitzt, herrscht die Eisengewinnung und -Verarbeitung vor. Glashütten ver- senden ihre Erzeugnisse weithin. Auch an Salz ist das Land reich. Wo die Pariser Straße über den Zabernpaß und die Ulmer Straße vom Kinzigtal her die Jll treffen und die burgundische Straße nach Mainz schneiden, erblühte die Uni- versitätsstadt und starke Festung Straßburg2, an dem Rhein—rhone- sowie dem Rhein—marne-Kanal, der hier die Jll durchkreuzt, zu einer bedeutenden Gewerbs- und der ersten Handelsstadt der südlichen Oberrheinischen Tiefebene. Von ihrem Glanz im Mittelalter zeugt ihr herrliches Münster. Kolmar, der Hauptort des südlichen Elsaß, ein Hopfen- und Weinhandelsplatz, liegt an der Nordgrenze des größten deutschen Baumwollindustriebezirks. Dessen Hauptort ist Mülhausen an der Burgundischen Pforte und der Verzweigung des Rhein—rhöne-Kanals. Im N erinnern die Schlacht- felder von Weißenburg und Wörth an den Krieg von 1870. In Lothringen bildet an der alten deutschen Straße nach Paris die Stadt Metz die stärkste deutsche Grenzfeste, in der Nähe liegen die Siegesplätze der Deutschen aus den Augustkämpfen 1870: Courcelles, St. Privat und Gravelotte. 5. Das Großherzogtum Hessen besteht aus zwei Hauptteilen, die durch preußisches Gebiet voneinander getrennt werden. Die größere südliche Hälfte wird vom Rhein durchflössen. Sie umfaßt den nördlichsten Abschnitt der Oberrheinischen Tiefebene und fast den ganzen Odenwald. Ter kleinere, nördlich vom Main gelegene Teil liegt im be- waldeten Vogelsberg und in der fruchtbarem Wetterau. Die Bevölkerung ist meist fränkischer Abkunft, jedoch im 3 gemischt mit Schwaben und Alemannen. Den Haupterwerbszweig bildet der Ackerbau. Die Niederungen spenden in Fülle Getreide, Obst und Wein. Nauheim, am Nordostende des Taunus, ist als Badeort weitberühmt. 1 i. althochdeutsch ali-sat = fremder Sitz, Wohnsitz, wohl von den Alemannen genannt, die :m 4. Jahrhundert das linksrheinische Römerland eroberten. 2 D. i. Burg an der großen Straße zwischen Paris und Wien, die nahebei den Rhein uberschreitet.

2. Die neuere Zeit - S. 105

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Deutschland. Friede zu Preßlurg. 105 in England, welche er in Boulogne traf, und seine ferneren Gewalt- schritte in Italien, namentlich die Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Königreich Italien, welches er seinem Stief- sohne Eugen Beauharnais als Vicekönig gab, veranlaßten die dritte Coalition zwischen England, Rußland, Oesterreich und Schweden. 1. Der Krieg in Deutschland 1805. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Heeresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden zwei Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leou schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, während die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec. 1805) so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dec.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, wonach er das vene- tianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Be- sitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain erklärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu König- reichen erhoben. Preußen, welches dem österreichisch-russischen Bünd- nisse bedingungsweise beigetreten war und mit einer Kriegserklärung

3. Die neuere Zeit - S. 116

1855 - Koblenz : Baedeker
116 Völkerschlacht bet Leipzig. den, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am 16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch der Ueber- macht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtem- berger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens seine Streitkräfte erschöpfte. An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte Napoleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten .unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs (bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Hauptmassen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten an Kaiser Franz sandte (worin er sich erbot, auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen wett über 100,000 M. Verstär- kung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Oct. Napoleon's 130,000 M. mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin, um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger die Schlacht zu entscheiden. Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand, trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug au und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit den in- zwischen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streif- schaaren der Kosaken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine, den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt. Die nächsten Folgen dieses Ausganges waren: 1) die Auflösung des Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in Hamburg (bis 26. Mai 1814), 5) die Wiedereroberung Hollands durch Bülow, wo das;nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou- verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd- liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien.

4. Die mittlere und neue Welt - S. 209

1873 - München : Lindauer
209 welche die bairischen Stifter und Klöster in Österreich hatten, von der österreichischen Regierung nach einem vorgeblichen Heim fallsrecht wie herrenloses Gut ohne alle Entschädigung eingezogen wurden. Äer Hrieg der dritten Hoalition gegen Frankreich, 1805. Nachdem Napoleon Bonaparte 1804 zum Kaiser der Franzosen erhoben worden war (s. das Ende des § 69), erlaubte er sich gegen das Ausland eine Reihe tief verletzender Schrite: er verwandelte die italienische Republik (s. S. 208) im Jahre 1805 in ein erbliches Königreich Italien für sich, setzte sich in Mailand die eiserne Krone der Longobarden auf und ernannte Eugen Beauharnais, den ihm seine Gemahlin Josephine in die Ehe gebracht, zum Vicekönig von Italien; zugleich gab er seinem Schwager Bacciocchi L u c c a und vereinigte die Herzogtümer Parma und Piaceuza sowie die ligurische Republik (s. S. 205) mit Frankreich. Da er gleichzeitig in B o u l o g n e einen Angriff auf England vorbereitete, vereinigte sich dieses mit Rußland und Österreich zur dritten Koalition gegen Frankreich (1805). Baiern geriet dabei in eine sehr mißliche Lage. Österreich beobachtete gegen den bairischen Kurfürsten Maximilian Iv tiefes Schweigen, während Napoleon Vertrag und Bündniß anbieten ließ. Nach langem Zuwarten stellte Maximilian Iv in Wien das Ansuchen, neutral bleiben zu dürfen, erhielt aber abschlägigen Bescheid, ja man drohte Baiern zu besetzen, wenn der Kurfürst den Anschluß an Österreich verweigere. Auf dies hin schloß sich der Kurfürst an Napoleon an und verlegte seine Residenz nach Würzburg. Das Anerbieten Österreichs, Baiern zum Königreiche zu erheben, kam zu spät und konnte schon darum keine Berücksichtigung finden, weil österreichische Truppen unmittelbar nach der Entfernung des Kurfürsten ans München in feindlicher Absicht den Inn überschritten und München besetzt hatten. Österreich schickte den Kern seiner Armee unter dem Erzherzoge Karl nach Italien, stellte ein kleines Heer unter dem Erzherzoge Johann in Tirol auf und ließ den General Mack mit 80,000 Mann an den Fuß des Schwarzwaldes ziehen. Napoleon dagegen entbot M ass e'n a nach Italien zur Defensive und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz an der oberen Donau. Gleichzeitig rückte der französische Marschall B ern a-dotte mit einem Korps von Hannover gegen Franken vor, vereinigte sich mit den von Deroy und Wrede befehligten Baiern und mit einem andern französischen Korps, das unter Marmont aus Holland kam, und drang mit Verletzung der Neutralität Preußens durch das Ansbachsche gegen Ingolstadt vor. Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab (am 20. Oktober 1805, fünf Sattler, Abriß Ii. 14

5. Die mittlere und neue Welt - S. 210

1873 - München : Lindauer
210 Tage vor der in der Kapitulation bezeichneten Frist) die Festnng. Als nun der Erzherzog Karl Italien aufgab, und der französische General Ney Tirol eroberte, rückte Napoleon gegen Wien vor. Das inzwischen am Inn eiitgetioffene erste russische Heer-unter Kutusow zog sich vor Napoleon nach Mähren zurück, wohin sich auch der Wieuer Hof und das zweite russische Heer mit dem Kaisee Alexander begaben. Die vereinigten Russen und Österreicher griffen das ihnen nach Mahlen gefolgte französische Heer an, wurden aber von Napoleon am 2. Dezember, dem Jahrestage seiner Krönung durch Papst Piusvii, bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht vollständig geschlagen. Zunächst vereinbarte Preußen, welches nach dem Durchzuge Bernadotte's durch das neutrale Ausbacher Gebiet dem öfter-reichisch-russischen Bündnisse bedingt beigetreten war, mit Napoleon zu Schönbrunn einen Separatvertrag (15. Dez. 1805), darauf schloß Franz Ii mit Napoleon den Frieden zu Preß bürg (2ß. Dezember 1805). Gemäß den Bestimmungen des Schönbrunner Vertrags sollte Preußen iu den Besitz Hannovers kommen, dafür aber Kleve und Neufchltel an Frankreich, und die Markgrafschaft Ansbach an Baiern abtreten; hingegen sollte Baiern das Herzogtum Berg an Napoleon, und die meisten seiner Herrschaften in Böhmen an den Erzherzog Ferdinand überlassen. Dem Frieden von Preßburg zufolge trat Österreich das veuetianische Gebiet, soweit es dies 1797 im Frieden zu Kampo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, ganz Tirol samt den Fürstbistümern Briren und Trient, viele Güter in Vorarlberg und Schwaben, sowie die Stadt Lindau und die Markgrafschaft Burgau (zwischen Donau und Lech) an Baiern ab; außerdem erhielt Baiern von dem Kurfürsten von Salzburg die von den vormaligen Bistümern Eichstädt und Pas sau gewonnenen Teile und dazu noch die Reichsstadt Augsburg, mußte aber dafür Würz bürg an den Kurfürsten von Salzburg überlassen. Der Kurfürst Max Iv von Baiern, dem zu Preßburg gleich dem Kurfürsten von Württemberg der „König stitel" bewilligt wurde, ließ sich am 1. Januar 1806 zu München als König Max I Joseph ausrufen. Einige Tage später ernannte Napoleon den bisherigen Vicekönig von Italien, Eugen Beau-haruais, zu seinem Nachfolger in Italien und beging zu München am 14. Januar 1806 dessen Vermählung mit des Königs Max I Joseph ältester Tochter, Angusta Amalia. Den König von Neapel, der während des Krieges der Koalition beigetreten war, erklärte Napoleon für entsetzt und gab das Land seinem älteren Bruder, Joseph (31. Wärz 1806). Seinem jüngeren Brnder, Lndwig, gab er die batavische Republik als Königreich Holland (8. Juui 1806), seinem Schwager Joachim Mnrat*) *Vjoachimmurat erhielt 1808 für seine Thaten in Spanien (s. das Ende des 8 69) das Königreich Neapel, übernahm 1812das Kommando der von Napoleon Verlassenen Armee, kehrte aber 1813 von Hanau nach Neapel zurück, schloß am

6. Die mittlere und neue Welt - S. 213

1873 - München : Lindauer
213 Hxieg Österreichs gegen Frankreich, 1809. Die allgemeine Entrüstung, welche Napoleon nach dem Frieden zu Tilsit durch eine Reihe von Gewaltschritten hervorrtef, alanbte das von England aufgereizte Wiener Kabtnet zu einem neuen Kampfe für die deutsche Freiheit und zur Herstellung seines politischen Ansehens benutzen zu sollen. 3wei Brüder des Kaisers, die Erzherzöge Karl und Johann, sollten nach Baiern und Italien vorrücken, aus beiden Ländern Verstärkungen an sich ziehen und Napoleon zur Schlacht zwmgen, bevor er seine Macht gesammelt hätte. Allein Napoleon warf dem Erzherzoge Karl schon an der Isar ein größtenteils aus Truppen des Rheinbundes zusammengesetztes Heer entgegen und siegte in den Gefechten bei Abensberg (wo sich der bairtfche Kronprinz Ludwig als Kommandierender der ersten Division Napoleons durch persönliche Tapferkeit auszeichnete), Lands Hut, Eckmühl und Regensburg (April 1809). Hierauf rückte Napoleon durch Böhmen nach Wien vor und eroberte es. Der Errberroq Karl sammelte die Reste der Österreicher und erfocht bet den Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai 1809) einen herrlichen Sieg. Allein durch die Niederlage, welche dte Österreicher durch Napoleons Übermacht bald nachher (5- und 6. <Mi) beiwagram erlitten, sah sich der Kaiser zudemwteuer Frieden genötigt (14. Oktober 1809), der ihm neue Opfer (Abtretung von 2000 Quadratmeilen) auferlegte. Während dies an der Donau vorging, hatte der Sandwtrt Andre as Hofer von Passeyr in Vereinigung mit dem Wirte Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger die mit der bairischen Regierung unzufriedenen Tiroler zu den Waffen ge-rnfeu und die Franzosen und Bai ern dreimal aus dem Lande getrieben. Nach Abschluß des Wiener Friedens ließ Hofer seine Unterwerfung anmelden. Aber verleitet durch falsche Berichte, als habe Österreich die Feindseligkeit gegen die Fr anrosen erneuert, rief Hofer (15. November) seine Landsleute neuerdings zu den Waffen. Da wurde die verheißene Amnestte für verwirkt und Andreas Hofer für geachtet erklärt. Er flüchtete sich in eine Sennhütte des Passeyr-Thales, wurde aber ausgespürt und auf Befehl Napoleons zu Mantua erschossen (20. Februar 1810). Tirol wurde von Napoleon an Italien, Jllyrien und Baiern verteilt (1. Mai 1810). König Max I von Baiern erhielt für das, was er von Tirol verlor und sonst noch an Württemberg und Würzburg abgeben mußte Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel, den größeren Teil des Hausruckviertels, die Markgrafschaft Baireuth und dre Stadt Regens-bura mit dem fürstbischöflichen Gebrete. (Gebletsvermehrung 175 Quadratmeilen). Fürst Primas Karl Theodor von Dalberg bekam das neugebildete Großherzogtum Frankfurt nnt der Klausel, daß Eugen Beauharnais sein Nachfolger werden solle.

7. Die mittlere und neue Welt - S. 217

1873 - München : Lindauer
217 eine der englischen nachgebildete Verfassung (Pairskammer und Deputiertenkammer) und schloß mit den Verbündeten am 30- Mai zu Paris Frieden (der erste Pariser Friede), worin Frankreich den Umfang erhielt, den es am'l. Januar 1792 hatte. Die übrigen Angelegenheiten wurden an einen Kongreß verwiesen, der in Wien am 1. November 1814 eröffnet wurde. Napoleons Nnckkehr und der fehle Hampf der Verbündeten gegen ihn, 1815. Während die deutschen Fürsten auf dem Kongresse zu Wien über die Verteilung und Verfassung der Länder berieten, erscholl die Kunde, Napoleon sei von der Insel Elba entflohen und habe mit bewaffneter Hand einen Einfall in Frankreich versucht (1. März 1815). Die versammelten Monarchen erklärten den Friedensstörer in die Acht (13. März) und ließen unverzüglich ihre Heere gegen ihn vorrücken. Der Kampf begann und endete in Belgien. Napoleon besiegte (am 16. Juni) das preußische Heer unter Blücher bei Ligny, konnte aber dessen Vereinigung mit dem englischen Heere nicht verhindern und wurde am 18. Juni bei Wa'terloo oder la belle Alliance oder Mont St. Jean von Blücher und Wellington entscheidend geschlagen. An demselben Tage löste sich der Kongreß zu Wien auf, nachdem er (am 8. Juni) für Deutschland eine Bundesakte zu Stand gebracht hatte. Gemäß dieser trat an die Stelle des deutschen Reiches der „deutsche Bund", den die deutschen souveränen Fürsten und die vier freien Städte zur Erhaltung der innern und äußern Sicherheit und der Unabhängigkeit und Un Verletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten bildeten. Ein immerwährender Bundestag zu Frankfurt a. M. sollte über die gemeinsamen Angelegenheiten entscheiden und die Mitglieder desselben teils einzelne, teils Gesamtstimmen führen; für Österreich ward der Vorsitz in dieser Versammlung bestimmt. Die Bundesakte enthielt nachstehende Bestimmungen:^Österrei ch erhält seine verlorenen Besitzungen zurück mit Ausnahme Belgiens und bekommt zur Entschädigung für dieses das Gebiet von Venedig; Preußen behält von seinen ehemaligen polnischen Besitzungen außer Westpreußen nur das Großherzogtum Posen, tauscht den Nest von Schwedisch-Pommern nebst der Insel Rügen von Dänemark gegen Lauenburg ein und erhält die meisten seiner früheren Besitzungen in Westfalen und ant Niederrhein, das Großherzogtum Berg, ein neues Gebiet zu beiden Seiten des Niederrheins, die Hälfte Sachsens und in der Schweiz Valangin und die Hoheit über Neufchltel; Holland wird mit Belgien wieder vereinigt, und dieses „Königreich der Niederlande" nebst dem zu Deutschland gehörigen Großherzogtum Luxemburg dem vormaligen Statthalter von Holland als Wilhelm I gegeben; Barern behält die Fürstentümer Ansbach und Baireuth und erlangt für seine an Österreich abgetretenen Länder (Tirol nebst Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel) die Städte Würzburg und Aschaffen-burg und einen Strich Landes am linken Rheinufer (Rheinpfalz); Sachsen verliert außer dem Herzogtum Warschau noch die Hälfte seines Königreiches; Hannover wird zu einem Königreiche erhoben und erhält von Preußen die

8. Die mittlere und neue Welt - S. 226

1873 - München : Lindauer
Waffen zum entscheidenden Siege verhalf. Beim weiteren Vordringen der Sieger in der Richtung auf Wien traf im preußischen Haupt quartier zu Pardubitz am 9. Juli die unerwartete Nachricht ein, daß der Kaiser von Österreich trotz des Sieges bei Cnstozza Venetien dem Kaiser Napoleon abgetreten und die in Italien stehende Armee abberufen habe, um sie gegen Preußeu zu verwenden. Durch die Vermittlung Frankreichs wurde am 21. Juli in dem preußischen Hauptquartier zu Ni'kolsburg zwischen Österreich und Preußen, und am 25. Juli zwischen Österreich und Italien vorläufige Waffenruhe hergestellt, nachdem es dem österreichischen Admiral' T eg et hos vorher noch gelungen war, die italienische Flotte unter dem Admiral Persano beilissa, einer der dalmatinischen. Inseln, vollständig zu schlagen (20. Juli). Teils während dieser Vorgänge auf dem östlichen und südlichen Kriegsschauplätze, teils unmittelbar nach denselben bestanden das siebente oder bairische Korps der ehemaligen Bundesarmee unter dem Prinzen Karl und das achte, welches aus Österreichern, Hessen-Darmstädtern, Württemberg ern, Nassauern, und Badensern gebildet und dem Kommando des Prinzen Alexander von Hessen unterstellt war, mit der preußisch en Mainarmee unter dem General Vogel von Falkenstein (seit 19. Juli unter General von M a n t e u f s e l) an verschiedenen Punkten des westlichen Deutschlands ehrenvolle Tressen (die Baiern bei Zella und Neidhardshansen am 3. und 4. Juli, bei R o ß d o r f am 4. Juli, bei Hammelburg, K i ssi n g e n und N ü d l iu g e u am 10. Juli, bei H e l m st a d t am 25. Juli, bei R o ß b r u n n und den H e t t st ä d t e r Höfen am 26. Juli, bei Würzburg am 27. Juli, bei S e i b o t t e n r e u t am 29. Juli, die Hessen-Darmstädter bei Lau fach am 13. Juli, Österreicher vor Asch affen-bürg am 14. Juli, die Württ emberger bei Tauberbischofsheim am 24. Juli, bei Gerchs heim und Ober alt he im am 25. Juli), konnten aber nicht hindern, daß die Preußen selbst in Baiern und Württemberg festen Fuß faßten. Am 2. August trat allgemeiner Waffenstillstand ein und am 23. August wurde von Preußen und Österreich zu Prag Friede geschlossen. Der Kaiser von Österreich erkannte die Auflösung des deutschen Bundes an,bewilligte die Neugestaltung Deutschlands ohne Beteiligung Österreichs durch Errichtung eines norddeutschen Bundes bis zur Mainlinie und trat Venetien an Italien, und seinen Anteil an Schleswig-Holstein an Preußen ab mit dem Beisatze, daß die nördlichen Teile von Schleswig, in welchen das dänische Element vorherrscht, wieder an Dänemark zurückfallen. Die Länder Hannover, Kurhessen, Nassau und die Stadt Frankfurt blieben bei Preußen. Mit den übrigen Staaten, welche gegen Preußen gekämpft hatten, kamen in Berlin besondere Friedensschlüsse zu Stande. Baiern, mit welchem schon am 22. August Friede vereinbart worden war, mußte 30 Millionen Gulden Kriegskosten zahlen und das Bezirksamt Gersfeld, das Landgericht Orb ohne Aura, sowie die Enklave Kaulsdorf an Preußen abtreten; Württemberg, Baden, Hessen-Darm stadt und Sachsen-Meiningen nebst Reuß älterer Linie zahlten Kriegskosten und erlitten

9. Die mittlere und neue Welt - S. 304

1873 - München : Lindauer
304 der 1803 zur Entschädigung für Modena den Breisgau erhielt, 1805 denselben verlor und 1806 starb. Sein Sohn Franz Iv erhielt durch die Traktate-von 1814 und 1815 das Herzogtum Mo bena zurück und nach dem Tode seiner Mutter (f 1829) die Herrschaft über Massa-Carrara. Nach seinem Tode (f 1846) gelangte sein Sohn Franz V zur Negierung, welcher 1847 Fiviz-zano und durch den Tod der Herzogin von Parma (1847) Gua-stalla erhielt (s. S. 303 l.f ). Die allgemeine Bewegung in Italien seit 1848 machte sich auch in Mobena fühlbar. Der Herzog mußte wieberholt das Land verlassen, kehrte aber 1850 mit Hilfe der österreichischen Waffen zurück. Die 1859 ausgebrochene Revolution brachte mit sich, daß Modena dem Königreiche Sardinien einverleibt wurde (s. S. 301). 2. 3n Dttittßsüacien. a. Lu cca, welches 1370 vom Kaiser Karl Iv seine Unabhängigkeit erkauft hatte, ward 1797 von den Franzosen in Besitz genommen. Durch den Wiener Kongreß von 1815 wurde Lucca als souveränes Herzogtum der Infantin Marie Louise, Witwe des ehemaligen Königs von Etrurien, und ihren Kindern bis zum Nücksalle Parma's überlassen, worauf Lucca an Toskana fallen sollte. Ihr folgte 1847 der Jnfant Karl. Dieser entsagte, als 1847 die italienische Bewegung ausbrach, der Regierung zu Gunsten Toskana's. b. Toskana, welches bis 1737 unter dem Hause der Medici stand (s. S. 162), kam durch den Wiener Frieden von 1738 (s. S. 192) an den mit Maria Theresia von Österreich vermählten Herzog Franz von Lothringen, der 1745 als Franz I den deutschen Kaisertron bestieg und 1765 starb. Ihm folgte 1765 als Großherzog von Toskana sein zweiter Sohn, Leopold, der 1790 als Leopolb Ii die bentsche Kaiserkrone auf sein Haupt setzte. Ihm folgte in Toskana 1790 sein zweiter Sohn, Ferbinanbl (Iii), dem Napoleon 1799 sein Land entrieß, das als Königreich Etrurien dem Jnfanten Ludwig von Parma gegeben wurde. Ferdinand, durch den Reichsdepntations-Hauptschluß von 1803 zum Kurfürsten von Salzburg (s. S. 208), und durch deu Preßburger Frieden von 1805 zum Großherzog von Würzburg ernannt (s. S. 210), erhielt Toskana, welches 1807 der Witwe des Jnfanten Ludwig entrissen und mit Frankreich vereinigt morden war, uach dem Sturze Napoleons zurück und bekam zu demselben das Fürstentum Piombino, die vormals spanischen Küstenorte und die Insel Elba. Auf Ferbinanb (f 1824) folgte sein Sohn Leopolb Ii, dem 1847 Lucca zufiel (s. bei Mittelitalien 1. a). Er mußte 1849 vor der Revolution flüchten, warb aber noch in bemselben Jahre durch Österreich restituiert, bankte 1859 zu Gunsten eines Sohues Ferbinanb Ii (Iv) ab und starb 1870. Am 22. März

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 116

1836 - Eisleben : Reichardt
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen. und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on< stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche und ein großhcrzogliches Schloß. 7. Das Großherzogthum Hessen. Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem, Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri, schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist. Der Boden ist theils bergig, theils eben, und im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un- ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße, liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus- nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö- nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin- gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord« gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze vom Neckar berührt. Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli, chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-, Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge, deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken. Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt, stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli- schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,
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