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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 138

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
138 mit einem Denkmal der Jungfrau Ieanne d'arc. Poitiers (32,000 E.), in dessen Nähe Carl Martell 732 die Araber schlug, und die Kriegshäfen la Rochefort und Rochelle; jenes besitzt bedeutende Arsenale und einen Bagno für Galeerensträflinge, dieses ein besuchtes Seebad. 15. Die Bretagne, eine Halbinsel, hat ihren Namen von den Briten, welche sich aus ihrem Vaterlande vor den Angeln und Sachsen hierher flüchteten. Städte von Bedeutung sind Nantes an der Loire (105,000 E.) ein wichtiger Handels- platz mit gutem Hafen. Das Edikt von Nantes 1598. Rennes, 47,000 (5., war die alte Hauptstadt der Bretagne. Brest (70,000 E.) besitzt den be- deutendsten Kriegshafen in Frankreich; er faßt 500 Schiffe. St. Malo hat eine große Handelsflotte. 16. Die Normandie hat ihren Namen von den eingewandeten Normannen, deren Herzog Rollo 911 das Land von Carl dem Einfältigen als Lehen erhielt. Die heutige Bevölkerung wird als kriegerisch und streitsüchtig geschildert. Rouen an der Seine (106,000 E.) ist eine sehr reiche Fabrikstadt. Hier wurde 1431 Ieanne d'arc von den Engländern verbrannt. An der Seine-Mündung ist le Havre de Grace zu merken (76,000 E.), das einen lebhaften Verkehr mit Nord- amerika unterhält. Wichtiger noch ist der feste Kriegshafen Cherbourg. Dieppe treibt ansehnliche Häriugsfischerei, und ist als Seebad besucht. Caen (45,000 E.) ist nach Rouen der größte Ort im Binnenland. 17. Corsika (160 Q.-M., 253,000 E.) ist eine gebirgige, an Erz und Marmor reiche Insel. Ackerbau und Industrie bleiben unbedeutend, so lange der Corse das ungebundene freie Leben auf der Jagd und beim Fischfang beibehält; bisher konnte er dieser Beschäftigung nicht entsagen. Man schildert die Corsen als ein wildes, tapferes und rachsüchtiges Volk. Hauptstadt ist Ajaccio, 14,200 Einw. Seeplatz. Hier wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769 geboren; er starb bekanntlich am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf der Insel St. Helena. — Auf Corsika wird italienisch gesprochen. 18. Das Herzogthum Savoyen (200 Q.-M., 600,000 E.) ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frank- reich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden) haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit den Franzosen gemein; sie sind kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gutmüthigkeit, Ehr- lichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in frü- her Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen, oder mit abgerichteten Murmelthieren, musikalischen Leierkasten, Tinte- oder Schmierfäßchen, Mausefallen oder Aeffchen ihr Brot verdienen. Hauptstadt

2. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 39

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 39 und Straßburg). Paris ist der Mittelpunkt des geistigen, geselligen und politischen Lebens sowie die erste Industriestadt Frankreichs (vorzüglich in Modeartikeln). Es ist außerdem reich an herrlichen Bauwerken, Palästen und Kirchen, Museen und Denkmälern (Notre Dame-Kirche, Louvre). Das regste Leben herrscht aus den Boulevards. Um den ganzen Stadtkoloß läuft ein Kranz von Forts, so daß Paris zu den gewaltigsten Festungen der Erde zählt. Wsw. von Paris Versailles mit dem Residenzschlosse Ludwigsxiv. und seiller Nachfolger. In diesem wurde König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 zum Deut- schen Kaiser ausgerufen. Östlich der Champagne erstreckt sich als selbständige Landschaft die Hochfläche von Französisch-Lothringen^), das Übergangsland zwischen Deutschland und Frankreich, vielumstritten und darum geschichtlich so wichtig. Loth- ringen, ein Tafelland wie Franken und Schwaben, dacht sich, wie der Lauf seiner beiden Hauptflüffe Mosel und Maas lehrt, nach Norden ab und sendet seine Ge- Wässer dem Rhein zu. In seinen tiefeingeschnittenen Tälern erzeugt es Obst, Wein und Getreide wie das Neckartal, die Berge find reich an Wald und Wiesen, Kohlen, Eisen und Salz. Lothringens Mittelpunkt bildet Nancy, an der Hauptstraße von Straßburg nach Paris (Rhein-Marne-Kanal) gelegen, die alte und freundliche Hauptstadt des ehedem deut- schen Herzogtums Lothringen. Die von W. kommenden Straßenzüge überschreiten hier Mosel und Maas; deshalb finden sich hier die Festungen Epinal und Toul an der Mosellinie und Verduu an der Maaslinie, serner viele Schlachtfelder, so bei Metz und S e d a n. Ii. Das Loire-Gebiet. — Natur. Das Tiesland der Loire ist durch seine Fruchtbarkeit und seinen sorgsamen Anbau „die Kornkammer Frankreichs"; die lieblichen Gegenden der obstreichen Landschaft Touraine heißen geradezu der „Garten Frankreichs". Die Loire betritt das Tiefland bald, nachdem sie den Allier aufgenommen, fließt dann noch eine Strecke nordwestlich und biegt dann nach Westen um zum Meere. S i e d e l u n g e n. Tie wichtigeren Wohnorte an der Loire sind Orleans, am nördlichsten Punkt des Flusses, ein Kreuzungspunkt wichtiger Bahnen; Tours, im Mittelpunkt des weiten Beckens, und, bereits zur Bretagne gehörend, Nantes an der Mündung, bedeutend durch Handel und Industrie. Die eigentliche Hafenstadt ist St. N a z a i r e. Nach Norden ist die Ebene nicht völlig offen. Das Bergland der Bretagne^) schließt das Loiregebiet hier ab. Die Bretagne, eine rauhe, 200 m hohe Hochfläche, hat eine reich- gegliederte Küste, weshalb sich die Einwohner hauptsächlich dem Fischfang und der Schiff- fahrt zugewendet haben. An ihrer hafenreichen Westküste liegt der Kriegshafen Brest, 80 000 Einw. Iii. Das Garonne-Gebiet. — Natur. Das Tieslandbecken der Garonne ist, abgesehen von der Küste, sruchtbar und besonders in den Flußtälern sehr weinreich, ja es ist Frankreichs größtes Weinland. Mit dem Loire-Gebiet steht es durch die Senke von Poitiers (Karl Martell 732) in Verbindung. Nur der Küstenstrich am ') Lothringen — Reich des Lothar. 2) Bretagne — Land der (keltischen) Acetonen.

3. Das Mittelalter - S. 23

1857 - Koblenz : Baedeker
Theilung des fränkischen Reiches. 23 Westgothenkönigs Alarich zu beschützen, stel er über die Loire in dessen Reich ein und eroberte in Folge des Sieges in der Ebene bei Jf'/f Vonglä das südliche Gallien (mlt Ausnahme des Küstenstriches am Mikelmeer vom Nordfuße der Pyrenäen bis zur untern Rhone). Asein letztes Werk war die Vereinigung der gesummten frän- kischen Macht in Gallien zu einem Reiche, indem er sowohl die andern salischen Könige, deren Gebiete sich an der Schelde und an der standrischeu Küste befanden, als den ripuarischeu König (Sieg- bert) und dessen Sohn durch Verrath und Meuchelmord aus dem Wege räumte. Nach Chlodwig's Tode regierten seine vier Söhne gemeinschaft- lich über das fortwährend noch einige fränkische Reich. Ihre Hof- lager waren in Metz, Orleans, Paris, Soissons. Der älteste und tüchtigste derselben, Dietrich zu Metz, erhielt das sog. austrasische Königreich, d. h. die ältern Sitze der Franken in Deutschland und den Niederlanden, nebst den eroberten alemannischen Ländern, das Uebrige hieß Neustrien oder Neufranken. Die Söhne setzten das Werk des Vaters fort. Dietrich eroberte das thüringische Reich, während seine Brüder das Reich nach Süden hin erweiterten durch Verdrängung der burgundischen Dynastie. /)34 Der jüngste von Chlodwig's 4 Söhnen, Clotar I., überlebte seine Brüder und deren Nachkommen, daher vereinigte er wie- der die ganze fränkische Monarchie, aber nur auf 3 I. (W,L.— 561); denn da er auch 4 Söhne hinterließ, so zerstel die Monarchie nach seinen! Tode wieder in vier Reiche und nach Charibert's, Kö- niges von Paris, Tode/569?) in drei Reiche. Seit dieser Zeit hören die auswärtigen Eroberungen der Fran- ken auf, es folgen Bürgerkriege unter den Enkeln Chlodwig's, in denen die Trennung des fränkischen Reiches in seine beiden Haupt- masten: a) Das westfränkische Reich oder Neustrien mit roma- nischem Charakter, b) Das ostfränkische Reich oder Austrasien mit echt deut- schem Charakter, bestimmter hervortritt, neben welchen Burgund als Mittelreich sich nur eine Zeit lang behauptete und bald dem einen, bald dem andern Reiche zufiel. Beständige innere Zerrüttungen und eine Reihe von Freveln und Verbrechen, vorzüglich erzeugt durch den Haß der bei- den Königinnen Brunehilde in Austrasien und Fredegunde in Sois-

4. Das Mittelalter - S. 41

1857 - Koblenz : Baedeker
41 Letzte Vereinigung und definitive Theilung des fränkischen Reiches. zu schaden suchten, und^eder derselben sowohl durch innere Empö- rungen der Vasallen, als^«esonders durch die räuberischen und un- vorhergesehenen Einfälle der Normannen zu fortgesetztem Kampfe genöthigt wurde. Diese scandinavischen Seeräuber benutzten den zer- rütteten Zustand des Reiches seit Ludwig's des Fr. Tode zu bestän- y digen Raubzügen in alle Küstenländer des lotharischen und westfrän- » kischen Reiches von Friesland bis nach Aquitanien hin. Sie fuhren ven Rhein, die Seine, Loire, Garonne und Rhone hinauf, zerstörten die Städte (Ronen, Paris, Tours, Bordeaux u. s. w.), verheerten das Land und ließen sich nur durch große Geldsummen zum Abzüge bewegen. Auch in Deutschland versuchten die Normannen einzubre- chen, liefen.(mit 600 Fahrzeugen) in die Elbe ein, plünderten und zerstörten Hamburg. Mehr aber ward Ludwig während seiner gan- zen Regierungszeit von den slav ischen Stämmen an der Ostgrenze seines Reiches, namentlich von den Böhmen, Sorben und Mähren beunruhigt, welche nicht ohne viele Mühe in einer gewissen Ab- hängigkeit vom deutschen Reiche, erhalten wurden. Als die lotharische Linie des karolingischen Geschlechts ausge- storben »war, hatte Ludwig der Deutsche, als ältester Karolinger, die nächsten Ansprüche auf die Kaiserwürde und Italien, aber Karl der Kahle eilte nach Italien und ließ sich, seinem älteren Bruder, Ludwig dem Deutschen, zuvorkommend, vom Papste zum römischen Kaiser krönen. Ehe es noch deshalb zum ernstlichen Kampfe kam, starb Ludwig der Deutsche (876). sein Reich wurde unter seine 3 Söhne getheilt, fiel jedoch nach dem Tode der beiden ältern ganz an den jüngsten, Karl (Hi.) den Dicken, welcher auch die Kaiserkrone er- hielt, und als von Karl des Kahlen Enkeln nur ein unmündiges Kind, Karl der Einfältige, übrig war, übertrugen die von den Nor- mannen bedrängten Neustrier dem deutschen Könige auch die Krone ihres Landes, so daß dieser noch einmal 788ft —88m Deutschland, Frankreich und Italien vereinigte. Er vermochte jedoch weder die innern Empörungen zu unterdrücken, noch den immer häufigern und furchtbarern Einfällen der Normannen zu begegnen, welche Köln, Bonn, Trier und überhaupt alle großen Städte des nördlichen Lo- thringens plünderten und verbrannten. Als er diesen bei einem Ein- falle in das westfränkische Reich (Rouen ward erobert, Paris mit 700 Schiffen belagert) nicht nur Tribut bewilligt, sondern auch einen Theil Frankreichs zum Standlager und zur Plünderung überlasten hatte, wurde er auf einer Netchsversammlung zu Tribur 887 ab-

5. Lehrstufe 3 - S. 236

1867 - Leipzig : Teubner
236 Sw von Iberern bewohnt. Die Südküste wurde durch ihre Lage am Mittel- meer frühzeitig in das Bereich der antiken Kultur gezogen: phöniz. und kar- thag. Colonien, 560 gründeten Phokäer Massilia; die Römer setzten sich 122 v. Chr. in der Provence (Prov. romana) fest und romanisirten das ganze von Cäsar eroberte Gallien völlig (G. Narbonensis, Lugdunensis, Belgica und Aquitania). Seit 287 v. Chr. begann das Eindringen der Germanen; Fran- ken und Alemannen ließen sich im No nieder, die Burgunder 411 am Ober- rhein, die Westgothen 412 im 8, doch machte Chlodwig die (athanasian.) Franken zu Herrn des ganzen Landes, welchem sie ihren Namen gaben. Das in Austrasien (dem nordöstl. Theile) groß gewordne Geschlecht der Karolinger beraubte 752 die Merowinger des Throns und Karl d. Gr. vereinigte in sei- nem Reiche alle german. Stämme zw. Ebro und Elbe, Nordsee und Tiber. Allein der nationale Unterschied zwischen den sich mehr und mehr romanisi- renden westl. Germanen, unter denen sich noch 912 Normannen an der Nord- küste niederließen, und den deutsch gebliebenen östlichen führte nothwendig zu einer politischen Trennung (843 und 877). Von da an begann im Innern der Kampf zwischen der königlichen Macht (Haus der Capetinger) und der der Vasallen, der bis zum Ausgange des Mittelalters fortdauerte, er endigte mit dem Siege der ersteren (umgekehrt in Deutschland), mit der Behauptung der Reichseinheil und der Verdrängung der englischen Macht vom französ. Boden, welche durch die Gelangung französ. Vasallen auf den engl. Thron gefährlich geworden war. Während sich fortan im Innern die absolute Königsgewalt immer mehr ausbildete, machte sich zugleich das Streben des durch Einheit starken Volkes nach continentalen Eroberungen mit immer wachsender Macht und meist erfolgreich geltend. Ludwig Xi. benutzte den Untergang Karls des Kühnen um das Herzogth. Burgund zu erwerben; gewann die Picardie und die Provence; Heinrich Ii. entriß dem deutschen Reiche 1552 Metz, Toul, Verdun und Cambrai, Ludwig Xiii. und Xiv. Artois, den Elsaß (1648), Flandern, 1674 d. Franche Comte, 1681 Straßburg; unter Ludwig Xv. kam 1766 Lothringen, 1768 Corsika hinzu. Die große Revolution v. 1789 stürzte das Königthum, behauptete sich siegreich gegen die Angriffe der übrigen Cabinette, führte aber im Innern zur Errichtung der Militärdespotie Napoleons I., der sich zum Gebieter der ganzen Westhälfte des Continents machte und die Grenzen seines Reichs bis ans Adriat. Meer und die Ostsee (14000 tu M.) ausdehnte, nach dessen Sturz aber Frankreich auf seine alten Grenzen beschränkt wurde. Die zurückgekehrten Bourbonen wurden 1830, das Haus Orleans 1848 vertrieben, der zweiten Republik folgte schon 1852 das Zweite Kaiserthum Napoleons Iii., der sich 1860 vom Königr. Italien Savoyen und Nizza abtreten ließ. 8« 390. 8. Staatskultur. Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables und Marais in Gascogne und Guienne, Flandern, Artois und der Picardie, die Sümpfe (d. Camargue) und Kieselfelder (Grau, Hercules) in der Pro- vence, die dürre Champagne pouilleuse und die höhern Gebirgsgegenden. Der Ackerbau steht hinter dem deutschen und englischen zurück (Hanf- und

6. Das Mittelalter - S. 41

1879 - Leipzig : Baedeker
Arnulf. Ludwig das Kind. .17. 41 Normannen vertheidigt hatte. 3) Neben dem bereits (879) durch den Grafen Boso gestifteten sdlichen Knigreiche Nieder-Bnrgnnd oder Provence (mit der Hauptstadt Arles, daher auch das arela-tische Reich"), entstand 4) ein nrdliches Knigreich Hoch-. Burgund (888), indem Graf Rudolf sich eine selbstndige Herr-schaft zwischen der Saone und der Reu grndete, die bald durch die Freigraffchaft Burgund (Franche-Comte) erweitert wurde. 5) In Italien stritten Guido, Herzog von Spoleto, und Bereugar, Markgraf von Frianl, um die Herrschaft, bis zuletzt (898) Be-reu gar als König des ehemals Karolingischen Italiens aner-kannt wurde. . 17. Das ostfrnkische Reich unter den beiden letzten Karolingern, 887911. 1) Arnulf, 887899, bewies seine Tchtigkeit hauptschlich im Kampfe mit den Normannen, welche wieder in Lothringen ein-gefallen waren, an der Maas ein deutsches Heer umgangen und fast gnzlich aufgerieben hatten. Arnulf griff sie in ihrem ver-schanzten Lager bei Lwen (891) an und gewann einen glnzenden Sieg. Eine Hnngersnoth bewog die Normannen, nach einer neuen Verheerung des linken Rheinufers, sich nach England einzuschiffen. Schwieriger war der gleichzeitige Krieg gegen den Herzog Swa-topluk von Mhren, welcher alle flavischen Stmme im Norden der Mittlern Donau vom Bhmerwalde bis zu den Karpaten zu einem groen Reiche vereinigt hatte. Arnulf zog mit einem bedeutenden Heere lngs der Donau uach Mhren und verwstete das Land mit Hlfe der Ungarn oder Magyaren, eines finnischen Nomaden-stammes vom Ural, der bis an die Karpaten vorgedrungen war. Swatopluk behauptete sich in seinen Festungen, aber nach seinem Tode zerfiel die mhrische Macht, da seine Shne sich einander be-fehdeten, bis ihr Land eine Beute der Ungarn wurde (906). Arnulf zog auch zweimal nach Italien: der erste Zug fhrte nur zu einer unsicheren Begrndung der deutschen Herrschaft in der Lombardei; auf dem zweiten Zuge erhielt er die Kaiserkrone, aber der Versuch, Italien zu erobern, milang. Ihm folgte sein 6 jh-riger Sohn, 2) Ludwig das Kind, 900911, unter der vormundschaftlichen Regierung des Erzbischofs Hatto von Mainz. Im Innern des Reiches dauerten die Fehden der Groen fort, von Auen her

7. Das Mittelalter - S. 81

1879 - Leipzig : Baedeker
Frankreich. Die Albigenser. . 31. 81 . 31. Frankreich, 11081270. Da der grte Theil Frankreichs auswrtigen Knigen gehrte (s. . 25,3) und auch die Grafen von Champagne, die Grafen von Flandern und die Herzoge von Burgund sich fast ganz unabhngig vom Könige behaupteten, war unter Ludwig Vi. und Vii. (1108 bis 1180) das unmittelbar knigliche Gebiet der Capetinger auf das Herzogthum Francien zu beiden Seiten der mittleren Seine be-schrnkt. Die Könige erkannten die Notwendigkeit, die Macht der groen Vasallen zu verringern und die knigliche Gewalt durch Wiedervereinigung der ehemaligen Kronlande zu heben. Dieses Bestreben wurde begnstigt durch die Kreuzzge, indem viele Ritter ihre Besitzungen verpfndeten oder verkauften, um die Mittel zu ihrer Ausrstung zu erhalten, auch eine groe Anzahl der aus-gezogenen Ritter nicht zurckkehrte, wodurch manche erledigte Lehen eingezogen werden konnten. Philipp Ii. (11801223), mit dem Beinamen Angnstus" (als Mehrer des Reiches), that den ersten bedeutenden Schritt zur Erweiterung der Kronlande, indem er alle englischen Besitzungen in Frankreich bis auf Guyeune wieder eroberte. Zweimal bot sich ihm die Aussicht sogar England selbst zu gewinnen; f. . 32. Ludwig Viii. (1223 1226) wurde an der vollstndigen Eroberung der englischen Besitzungen im sdwestlichen Frankreich gehindert durch die Albigenser Kriege. Die Katharer und die Waldenser, zwei gegen Ende des 12. Jhdrts. im sdlichen Frank-reich aufgekommene Secten, welche man unter dem Namen Albigenser (von der Stadt Albi in Languedoc) zusammenfate, verbreiteten ihre Lehre vornehmlich unter dem Schutze des Grafen Raimund Vi. von Toulouse. Dehalb sprach Papst Innocenz Iii. der den Grafen Raimund den Bann aus und lie gegen die Albigenser das Kreuz predigen. Languedoc und die Provence wurden von einem Kreuz-Heere grtentheils erobert (1209). Doch erst Ludwig Ix., der Heilige (12261270), beendete nach einem abermaligen Kreuzzuge gegen die Albigenser den Krieg durch einen Frieden (1229) mit Raimund Vii., welcher einen groen Theil seiner Lnder an die Krone abtrat. Durch die Vermhlung der Tochter Raimuud's mit einem jngern Bruder des Knigs fielen die brigen Besitzungen des grflichen Hauses auf der rechten Rhoneseite an die Capetinger; durch die Heirath Karl's von Anjon mit der Erbin der Provence erwarb König Ludwig auch dieses Land. Ptz, Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Ii. 14. Aufl. 6

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 189

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
189 Sie hat eine Aeademie und einen botanischen Garten und lebhaften Handel, namentlich mit (Burgunder-) Wein, Wachslichten und Senf. 43,000 E. Der beste Burgunder wächst bei Ruits, 3600 E. In Chätillon sur Seine, das viele Eisenhämmer hat, traten 1814 die Alliirten zu einem Congreß zusammen. Auxerre (Ossär) an der Yonne, von Weingärten umgeben, mit einem alten bischöflichen Schlosse, einem Museum, Kerzenfabriken :c. und Holz- und Weinhandel, 15,000 E. In der Nähe Fontenai (Fontanetum), ein Dorf, bei welchem 841 Lothar von seinen Brüdern besiegt wurde. Autiu, einst Bibracte, die Hptst. der Aeduer, vor der ersten Revo- lntion Talleyrands Bischofssitz, mit zahlreichen römischen Alterthümern, 12,000 E. Creuzot, in dessen Nähe Steinkohlengruben, ein neuer bedeutender Fabrikort mit Kanonen-und Eisengießereien und Hammerwerken, 23,800 E. Chalous sur Saöue und am Canal du Ceutre, der zur Loire führt, in fruchtbarer, aber durch häufige Überschwemmungen ungesunder Ebene, ein bedeutender Handelsplatz zwischen dem Norden und Süden, 20,000 E. In dem zum Theil mit Gebirgen des Jura erfüllten Departement des Ain Bourg en Bresse, Geburtsort des Astronomen Lalande, mit Fayence- und Messerfabriken, 13,700 E. L'eclnfe, Festung am Jura, welche die Straße vou Lyon nach Genf beherrscht. Wo erwähnt? 17. Die Grafschaft Champagne, so genannt zur Bezeichnung ihrer weiten Ebene, wie die Campania Italiens, ist in ihrer nordstöstlichen Hälfte unfruchtbares Hügelland aus Kalk, Schiefer und Feuerstein (der namentlich früher weit versandt), mit spärlicher Ackerkrume bedeckt, in ihrer südwestlichen ebeneren Hälfte dagegen ein sehr fruchtbares, au Weiden, Getreide, Obst und Wein reiches Land. Lage und Beschaffenheit machten sie oft znm Schauplatz entscheidender Schlachten. (Der nördliche Theil, der in die französischen Niederlande greift, ist dort besprochen). Troyes, alte Stadt mit mittelalterlichen Häusern und zahlreichen stattlichen Thürmen, an der Seine, 38,000 E. (noch zur Zeit Heinrich's Iv. 60,000). Sie hat wichtige Fabriken, namentlich in Baumwolle. Epernay an der Marne, der Haupt- fabrikort und Stapelplatz der berühmten Champagner Weine, die in 1 Million Fla- schen in den ungeheuren in den Kalkfelsen eingehauenen Kellern aufgespeichert liegen; 11,000 E. Arcis sur Aube. Schlacht 1814. Ehälons sur Marne, das alte Eatalannum, in anmuthiger Gegend, mit schönen Kirchen und uoch beträchtlicherem Weinhandel (4 Mill. Flaschen in den riesigen Kellern); 17,600 E. In St. Mene- honld an der Aisne wurde am 22. Juni 1791 Ludwig Xvi. vom Postmeister Drouet erkannt. Reims (Rheims), spr. Rähngs, alte und doch schöne Stadt mit prachtvoller Kathedrale, in welcher früher die Könige von Frankreich von dem Erz- bischos gekrönt wurden. (Chlodwig von Remigius 496.) Bedeutende Wollenmanu- facturen und Champagnerfabriken, 72,000 E. Chanmont, 8000 E., mit Eisengruben und Eisenhämmern in der Umgegend. St. Dizier au der Marne, 10,000 E., mit Holzhandel. Langres aus dem Plateau gl. N., 8000 E., mit Messer- und Fayence- fabriken; Export vou Mühlsteinen. „Eingangsthor Frankreichs zwischen Jura und den Vogesen." Dom Remy, Heimath der Jungfrau von Orleans. 18. Das Herzogthum Lothringen, franz. Lorraine, d. i. der nörd- liche Theil der cisalpinischen Besitzungen Lothar's I. (843). Schon 870 kam durch den Vertrag zu Mersen der östliche Theil, 925 unter Heinrich I. das ganze Land zu Deutschland, dessen Lehen es mit geringer Unterbrechung bis ins 18. Jahrhundert blieb. Ludwig Xv. bemächtigte sich desselben 176 6, nachdem schon Heinrich Ii. 1552 Metz, Tonl und Verdnn an sich gerissen und Ludwig Xiii. und Ludwig Xiv. es mehrfach geplündert hatten. — Das schöne, zu Viehzucht, Acker- und Weinbau vortrefflich geeignete, an Holz, Eisen und Mineralwassern reiche Land, mit mannichfaltiger und leb- haster Industrie, besitzt eine Bevölkerung entschieden deutschen Ursprungs.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 59

1874 - Mainz : Kunze
— 59 - Iii. Die Länder der Romanen. §. 1. Frankreich. Ein gegen 9600 Qm.^) umfassendes Polygon zwischen dem 13. und 25. Meridian und den Parallelen von Süd-England und Nord - Spanien. Größte Breite unter dem Meridian von Paris; ihr kommt die größte Länge (fast unter dem Parallel von Paris) gleich. Compactes, fester als Deutschland begrenztes Binnenland. Nach der oceanischen Seite England benach- bart, nach der maritimen Seite von den romanischen Halb- inseln umschlossen, continental von diesen durch die Westalpen und die Pyrenäen, von der Schweiz durch die Jurawälle getrennt. Die natürliche Grenze gegen Deutschland würde auf der Wasser- scheide der Nordsee, des Kanals und des Mittelmeeres liegen, d. h. den flandrischen Landrücken und den Argonnenwald entlang bis zum Quellbezirke der Maas, Mosel und Saone. Durch die geschichtliche Entwicklung, während der die germanischen König- reiche, das westfränkische (Neustrien) im N. und Nw., das West- gothische (Aquitanien) im W. und Sw., das burgundische im S. dem geistigen Einflüsse der römisch gewordenen Gallier unter- worfen wurden, sind die Franzosen die Vorkämpfer der Roma- men zunächst gegen die Germanen in Deutschland und Italien geworden. Daher an der Ostseite Verrückung der natürlichen Grenzen, am meisten gegen Deutschland, wo Frankreich, keilför- mig zwischen Rheinpfalz und Schweiz bis zum Rhein vorge- schoben, erst jetzt durch das deutsche Schwert auf seine Sprach- grenze zurückgewiesen ist (s. Ii. § 1). In Folge dieser politi- schen Stellung geringere Berücksichtigung des Oceans, als des Mittelmeeres!, auch seitdem die langgedehnten oceanischen Küsten in den festen Besitz des Centralstaates übergegangen sind. Vor- rücken der Herrschaft an der italischen Küste: Nizza, Korsika; an der afrikanischen: Algier; an der Schwelle des Orients: der Suezkanal. Das Mittelmeer ein französischer See? Frankreich der westliche Flügel des großen europäischen Gebirgsdreiecks. Fortsetzung der drei deutschen Erhcbungsstnfen, aber mit nordwestlicher und westlicher Abdachung, bedingt durch *) nach Abzug der an Größe ungefähr dem Königreich Sachsen gleich- kommenden deutschen Provinz Elsaß-Lothringen mit etwa 1,600,000 Ew. nur um 219 Qm. kleiner als das neue deutsche Reich. Größer die Differenz der Einwohnerzahl: Frankreich 36, deutsches Reich 41 Millionen Ew.

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 63

1874 - Mainz : Kunze
— 63 — Aus dieser Ebene allmähliches Aufsteigen zum Alpenlande, von dessen Hauptkamm hohe Seitenäste im Zickzack den entsprechen- den Lauf der oberen Rhone, der Jsöre und Dnrance nebst ihren Zuflüssen begleiten, ohne den Uebergang in das steil abfallende Pogebiet zu versperren. Pässe von Lyon: 1) über den kl. St. Bernhard in Savoyen zur Dora Baltea (Aosta. Hannibal?), 2) durch den Dauphins zwischen Jsöre und Dnrance, und zwar der nördliche der des Mittelalters (auch aus dem westl. Deutsch- laud) über den M. Cenis *), der südliche, schon von den Römern begangen (auch von Hannibal?) über den M. Genevre (Alpis Cottia) **). Mit Ausnahme der Westschweiz gehören jetzt seit der Ein- verleibuug Savoyens sämmtliche burgundische Länder zu Frank- reich. Das zuerst an die Krone gefallene, dann durch König Johann wieder verliehene Herzogthum Burgund zwischen der oberen Loire und Saone bis nach Genf reichend, Veranlaf- sung zum Wandern des Namens Burgund bis zu den Nieder- landen. (Karls des Kühnen Erbschaft). Von Genf und Lyon her Uebergangsland zum nordwestlichen Frankreich. Chalons an der Saone und Dijon die Knotenpunkte. Daran stößt nord- östlich die Freigrafschaft*^) (Hochburgund), das Quellgebiet der Saone und eine in der Mitte vom Doubs durchfloffene Mulde, die Verbindung mit Elsaß, Schwaben und Schweiz; daher die vielen Kämpfe. In der Mitte Besang n (Yesontio. Ariovist). b. Das Rhein- und Scheldegebiet: der größte Theil von Lothringen; Artois, nebst Theilen von Flandern und Hen- negan. Ueber Lothringen s. S. 15 f. Die Bevölkerung des alten deutschen Bisthums Birten (Verdnn) im Maasgebiete wie die um die Mosel- und Menrtheufer südlich von Metz bis zu den Sichelbergen hinauf ist durch die lange Verbindung mit dem Westen im Charakter und Sprache französisch, doch sind Preußens Erbschaft. Verpflanzung des Namens nach den Niederlanden, England, Preußen; der Orangefluß in Südafrika. *) jetzt Eisenbahn. **) Beide vereinigen sich auf der italischen Seite im Thale der Dora Ripera bei Susa auf dem Wege nach Turin. ***) so genannt wegen der vielen freilich durch die Revolution verlorenen Privilegien. Die kleine an den Elsaß grenzende Grafschaft Mömpelgard, würtembergifches Besitzthum bis zur Evolution, hält noch heute wie der Elsaß an der alemannischen Mundart in den Dörfern fest.
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