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1. Landeskunde von Thüringen - S. 24

1913 - Breslau : Hirt
24 A. Thüringen in seiner natürlichen Umgrenzung. Über dieser großen Landeszersplitterung darf jedoch Thüringens Anteil an der allgemeinen deutschen Geschichte nicht übersehen werden. In älterer Zeit hatte sich Thüringen durch die Verbreitung des Christentums und deutscher Volksart in den Wohngebieten der Sorben um Deutschlands Entwicklung große Verdienste erworben. Späterhin wurde der Musenhof des Landgrafen Hermann auf der Wartburg (s. Abbild. 9) vorbildlich für den Hof Karl Augusts. In Erfurt entstand schon am Ausgang des 14. Jahrhunderts eine Hoch- schule, die in der Zeit der Reformation als Sitz humanistischer Bestrebungen große Bedeutung gewann (aufgehoben 1816). Die Lehre Luthers fand in den sächsischen Kurfürsten die kräftigsten Vorkämpfer. Der große Aufstand der Bauern, welcher einen seiner Hauptherde in Thüringen hatte, wurde auf thüringischem Boden durch die Schlacht von Frankenhausen (1525) niedergeworfen. Im Dreißigjährigen Kriege trat Bernhard von Weimar als Feld- Herr glänzend hervor. Von größter Bedeutung für Thüringen war die segens- reiche Regierung Ernst des Frommen von Gotha (1640 —1675). Im 18. Jahrhundert versammelte der Herzog von Weimar, Karl August, die größten Geistesheroen Deutschlands, Goethe und Schiller, Wieland und Herder, im kleinen Weimar- derselbe Fürst trat dann mutvoll ein für Preußen gegen Napoleon I. und gab als erster deutscher Fürst als- bald nach Beendigung der schweren Napoleonischen Kriege seinem Lande bereits im Jahre 1816 eine Verfassung. In dem Kampf von 1866 standen die thüringischen Fürsten zumeist auf seiten Preußens? 1870-71 haben die Thüringer Truppen in den Reihen des Iv. und Xi. Armeekorps an der Besiegung Frankreichs ruhmreichen Anteil genommen.

2. Das Mittelalter - S. 97

1879 - Leipzig : Baedeker
Ruprecht v. d. Pfalz. ,37. 97 zwei Kurstimmen in einer Person vereinigt wrden. Der dritte Bruder, Johann, erbte den Rest der Lausitz unter dem Titel eines Herzogs von Grlitz. In seinen ersten Regierungsjahren zeigte sich Wenzel als einen thtigen, fr das Wohl der von ihm beherrschten Lnder eifrig be-sorgten Fürsten; er konnte aber nicht verhindern, da die innere Ruhe bald durch einen zweifachen Krieg gestrt wurde. Herzog Leopold der Fromme von Oesterreich, welcher bei einer Theilung des Habs-burgischen Erbes die westlichen Lnder erhalten und diese durch An-kauf in Vorarlberg und im Breisgau vermehrt hatte, bedrohte die Schweizer mit der Herstellung der Herrschaft Oesterreichs; er fiel in der Schlacht bei Sempach im I. 1386, wo Arnold von Winkel-ried aus Unterwalden angeblich die feindlichen Reihen sterbend durchbrach und, wie die Sage meldet, die Entscheidung herbei-fhrte. Im Gegensatze zu den Schweizer Eidgenossen, welche selbst den Kampf fhrten und berall siegreich waren, Unterlagen gewhn-lich die aus bunt zusammengewrfelten Sldnern bestehenden Heere der Städte in offenen Feldschlachten den Fürsten: so das Heer der schwbischen Städte dem Grafen Eberhard dem Greiner von Wrtem-berg im I. 1388 bei Dffingen, wo Eberhard's Sohn Ulrich fiel, das der rheinischen Städte dem Pfalzgrafen Ruprecht in dem-selben Jahre bei Worms, wodurch hier das Uebergewicht der frst-lichen Macht wieder hergestellt ward. Auf einem Reichstage zu Eger gebot Wenzel die Auflsung aller besonderen Bndnisse und einen allgemeinen Landfrieden, vermochte aber dies Gebot, wenig-stens dem Adel gegenber, nicht geltend zu machen. Bald trat ein Wendepunkt in Wenzel's Regierung ein: er ver-lor die Zuneigung nicht nur der Deutschen, sondern auch der Bhmen wegen seiner Trgheit und Grausamkeit, die sich sogar gegen seine Gemahlin Johanna richtete, deren Beichtvater Johann von Nepomuk in die Moldau gestrzt wurde. Daher entstand eine Verschwrung des bhmischen Adels zur Absetzung des Knigs. Dieser wurde durch seinen eigenen Vetter, den Markgrafen Jodocus oder Jost von Mhren, gefangen genommen und nach Oesterreich gebracht, aber von seinem jngsten Bruder, dem Herzoge Johann, mit Hlfe des Pfalzgrasen Ruprecht befreit (1394). Inzwischen war in Deutschland gnzliche Gesetzlosigkeit eingerissen. Als zudem Wenzel den Johann Galeazzo Visconti zum Herzoge von Mailand erhob und ohne Zustimmung der Kurfrsten ein Bndni mit König Karl Vi. von Frankreich schlo, betrieb der Erzbischof von Mainz des Knigs Ptz, Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. n. 14. Aufl. 7

3. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 33

1871 - Hannover : Hahn
Besonderer Theil der politischen Geographie. 33 begann die Woge rückwärts zu strömen; deutsches Wesen drang wieder gegen O. vor, und diese Strömung dauert bis heute fort, kräftig und scheinbar unaufhaltsam im preuß. Norden, langsamer, unsicherer im Gebiete Oesterreichs. — Die D eutscheu, nach ihrer deutschen, d. h. volkstümlichen Sprache so genannt, theilt man eben dieser Sprache nach in solche, welche vorherrschend (d. h. von einer verhältnismäßig geringen Zahl von Gebildeten abgesebeu) niederdeutsche (plattdeutsche), und andere, welche oberdeutsche Mundarten reden. Zu dm ersteren gehören die Friesen und Niedersachsen, diezweite Abtheilung bilden die Alemannen, Schwaben, Baiern, Franken und Thüringer. Die Grenze zwischen beiden Mundarten wird etwa durch folgende Orte bezeichnet: Aachen, Bonn, Münden, Wittenberg, Gubeu, Züllichau.— Gemeinsam sind den Deutscheu als Charakterzüge: neben Anhänglichkeit an die Besonderheiten der engeren Heimat Trieb und Talent, das Eigenthümliche anderer Nationen zu schätzen und sich anzueignen, Wärme des Gemüths und damit verbunden ernst religiöser Sinn, Sinn und Geschick für Wißen- schaft und Kunst. Eins nur fehlt dem Deutschen leider gar zu oft; der hartnäckig beharrliche und thatkräftige Wille zur Erreichung des einmal angestrebten Zieles; die deutsche Geduld artet nur zu oft in Mangel an Thatkraft aus. So wenigstens nrtheilte das Ausland, und so bekannten beschei- deutlich wir selbst bis zum Jahre 1870; vou da au werden wir hoffentlich das Recht erhalten, uns in die Reihe der that- kräftigsten Nationen zu stellen. Politische Uebersicht. §. 24. Geschichtliches. Ein gesondertes Deutsch- laud besteht seit dem Vertrag von Verduu (843), durch welcheu Ludwig der Deutsche erster deutscher König wurde. Nach allzu kurzer Zeit äußerer Machtfülle und Blüthe unter fäch- ftfchen (Heinrich I. 919—936, Otto I. 936—973) und fränkischen (Heinrich Iii. 1039—1056) Kaisern, aus welche unter den Hohenstaufen (Friedrich I. Rothbart 1152—1190) eine schöne Zeit innerer Blüthe, besonders in Sprache und Dichtung folgte, trat in Folge häufiger Kriegszüge nach Italien und innerer Zwiste ein langer Zeitraum des Verfalls und der ' 3

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 186

1834 - Berlin : Enslin
186 Zweiter Abschnitt. Die Entstehung großer Verhältnisse im Abendlande und die Richtung derselben in die Ferne. Vom Tode Karls des Großen bis auf den Tod Lud- wigs des Heiligen in Frankreich oder das Ende der Kreuzzüge. Ludwig der Fromme. Der Bruderkrieg seiner Söhne. Die Theitung des karolingischen Frankenreichs im Vertrag von Verdun. § 1. Nach dem Lode des großen Mannes, an des- sen Kraft und Geist das Schicksal so vieler Völker ge- knüpft war, kam es wohl gar sehr darauf an, nickt nur für Frankreich und Deutschland, sondern auch für das ganze europäische Abendland, wie es nun mit seinem gewaltigen Reich werden und ob dasselbe fortbestehen würde. Bald aber sah man, daß sein Sohn und Nach- folger, Ludwig der Fromme, ihm gar unähnlich war, und an Größe und Kraft weit hinter ihm zurückstand. Weil er bisher nur König von Aquitanien gewesen war, wo ihn die Räthe und Feldherren seines Vaters in der Herrschaft unterstützt harten, so hatte er dadurch seinen Sinn gleichsam verwöhnt, daß er sich von der selbsttha- tigen Ausübung der Herrschaft zurückzog; dagegen hatte er dort im stillen Umgänge mit den Geistlichen die Be- schäftigung mit gelehrten, vorzüglich mit kirchlichen An- gelegenheiten, lieb gewonnen. Als er nun auf den Thron seines Vaters kam, und das gewaltige Reich vor sich sah, welches er nun beherrschen sollte, so fühlte er, weil ihm die Kraft und die Einsicht dazu mangelte, gar bald eine Abneigung gegen die Herrscherthätigkeit, die er nun kräftig ausüben sollte, und er sehnte sich vielmehr nach seinen stilleren Beschäftigungen mit geistlichen Dingen zurück. Daher kam er auch, nachdem er nur erst we- nige Jahre geherrscht hatte, auf den Gedanken, sich die Ausübung seiner Herrschaft dadurch zu erleichtern, daß er, wie einst sein Vater, die einzelnen Theile seines Reichs als besondere Königreiche an seine Söhne gab; er ver-

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. 227

1834 - Berlin : Enslin
227 In Gefahr gerieth. Und obgleich er diese Empörung bald wieder stillte, so wurde doch Italien sein Grab, indem er in Pavia, vermuthlich an dem Gift, welches ihm eine vornehme Römerin beibrachte, schnell dahin- ftarb, im Jahr 1002 n. Ch. Geb. Da er in seiner Ju- gend auch erblos starb, so schien damit auch die Herr- schaft seines Geschlechts über die beiden Lander erloschen, und es schien nun wieder ein mächtiges Herrscherge- schlecht vorübergegangen zu sein. Doch zeigte sich jetzt in Deutschland die Anhänglichkeit an ein erbliches Herr- scherhaus dadurch, daß man nach mancherlei Wahl, stürmen doch Ottos Hi. Oheim, den Herzog Heinrich von Baiern, wählte, der dem sächsischen Hause noch ange- hörte. Er bestieg als Heinrich Ii. nicht nur den deut- schen Königsthron, sondern 'nachdem er auch Italien, wo ein einheimischer Fürst, der Markgraf Harduin von Jvrea, als König gegen ihn erhoben wurde, unter seine Gewalt gebracht hatte, so erhalt er auch wieder in Rom die Kaiserkrone, und man hätte so auf eine Fortdauer der sächsischen Oberherrschaft in den Ländern der Chri- stenheit hoffen können. Aber das Ende derselben schien doch beschlossen, da Kaiser Heinrich, der nachher zu einem Heiligen erhoben wurde, weil er dem römischen Pabste wieder große Ehrfurcht erwieß und große Liebe zum Mönchsleben zeigte, weil auch er ohne Erben starb, im Jahr 1022, und damit der glorreichen Erscheinung des sächsischen Kaiserhauses ein Ende machte. — So war es denn auch das Emporsteigen und Wiederhinsin- ken dieses sächsischen Färstengeschlechts und seiner Herr- schaft über Deutschland und Italien, welches den Haupt- vorgang des zehnten Jahrhunderts im christlichen Abend- lande ausmachte, nur daß man sich mit der steigenden Größe^ dieses deutschen Fürstengeschlechts zugleich auch das völlige Hinsterben der karolingischen Königsfamilie in Frankreich, die als letzter Zweig dieses ruhmreichen Hauses, noch dieses Jahrhundert hindurch gedauert hatte, denken muß. — Nach dem Tode Karls des Ein- fältigen, der ein so bedeutendes Stück seines Königreichs an die Normannen hatte weggeben müssen, geriethen seine Nachfolger dadurch in immer größere Ohnmacht, daß sie auch an ihre eigenen Herzöge, Grafen und 15 *

6. Europa und Deutschland - S. 43

1909 - München : Oldenbourg
Das Südwestdeutsche Landbecken- 43 im 30jährigen Kriege die Heere Gustav Adolfs und zu Anfang unseres Jahrhunderts die Truppen des korsischen Casars zum Herzen Deutschlands. Noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts galt die „Mainlinie" sehr mit Unrecht als eine natürliche Scheide- wand zwischen Nord- und Süddeutschland. Das Mainland ist indes weit mehr eine „Brücke" zur Verbindung von Nord und Süd, ja sein blühendes Verkehrsleben ver- dankt es eben diesem glücklichen Umstände. Und welch glanzvolle Namen fränkischen Ursprungs leuchten am Himmel der deutschen Geisteswelt! Franken ist die Heimat des gedankenreichsten Sängers der höfischen Poesie, Wolframs von Eschenbach, und im Mainland ist auch der genialste und allfeitigste Dichter der Neuzeit, Johann Wolfgang Goethe, geboren. Im letzten Jahrhundert endlich treten uns hier Männer entgegen wie Friedrich Rückert, Graf Platen, Jean Paul und Oskar von Redwitz. Schwaben in der Geschichte. Mit den Franken wetteifert in geschichtlicher Beden- tnng der wackere Stamm der Schwaben. Nicht weniger als vier große Herrscherhäuser hat er dem deutschen Volke gegeben: die Staufer und die Welfen, die Hohen- zollern und die Zähringer. Dem stark ausgeprägten Freiheitsfinne dieses Stammes ist die Entstehung so vieler freier Reichsstädte in Schwaben znznfchreiben und aus dem gleichen Grund fanden in Schwaben der Arme Konrad und der Bundschuh so starken Rückhalt. Welch überschäumende Freiheitsliebe atmen nicht auch die Dichtungen eines Schubart und des jungen Schiller! Und mit der Freiheitsliebe des Schwaben paart sich seine alt- bewährte Tapferkeit, die Uhlaud in der Schwäbischen Kunde so treffend gezeichnet hat. Wie die Staufer die meisten Kreuzzüge und Romfahrten unternommen haben, fo galten auch die Schwaben für so wehrhaft und streitbar, daß sie die Vorfechter des Reichsheeres bildeten und das Vorrecht genossen, immer das erste Banner in den Kampf zu tragen, eine Ehre, die bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts bei Württem- berg verblieben ist. Mit diefen echt männlichen Zügen deutscher Freiheitsliebe und deutscher Tapfer- feit vereinigt das schwäbische Volk jene wundersame Gemütstiefe, die, genährt durch den stillen Zauber einer überaus lieblichen Natur, Schwaben zum „Land der Dichter" macht, wo Wieland, Schiller, Uhland, Schwab, Justinus Kerner, Hölderlin, Hauff, Hertz und Gerok ihre Geburtsstätte haben. Staaten des Südwestdeutschen Landbeckens. Das Südwestdeutsche Landbecken umfaßt an Staatengebieten das Reichsland Elsaß-Lothringen, die bayerische Pfalz, das Großherzogtum Baden, das Großherzogtum Hessen mit dem süd- lich des Mains gelegenen Teile, das Königreich Württemberg und das bayerische Franken (Ober-, Mittel- und Unterfranken). M. u. A. Geistbeck, Geographie. V. <Ausg, f. Gymn.) 4

7. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 252

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
252 Erläuterungen. mehreren Galerien. Den Abschluß nach oben bildet häufig eine den Halbmond tragende Kuppel, die auf einer Säulenrotunde ruht. Mohkes und Peterwardein. Sultan Suleiman I. eroberte Peter- wardein und vernichtete in der Schlacht bei Mohg.es die Ungarn, ■ deren König Ludwig Ii. in einem Sumpfe elend umkam (28. Aug. 1526). — Bei Peterwardein schlug Prinz Eugen die Türken am 13. Aug. 1716. Molen (Einzahl Mole) sind die einen Hafen begrenzenden künstlichen — entweder gemauerten oder ausgeschütteten — Dämme. Das äußerste Ende der Mole (Molenkopf) trägt meist einen Leuchtturnt und ist nicht selten durch Forts befestigt. Mönch (schwarzer). „Der schwarze Mönch" ist ein Gespenst der Burg Persenbeug in Niederösterreich. Einst Besitz des Grasen von Sempta, ging das Schloß aus seine Witwe Richlinde über. Als Kaiser Heinrich Iii. und der Erzbischos Bruno von Würzburg bei ihr zu Gast waren, brach der Saal, in welchem getaselt wurde, ein; vorher und nach der Katastrophe hatte sich der „schwarze Mönch" wiederholt gezeigt. monochromatisch — einfarbig. montanistisch — bergmännisch. Mühry (Murray) John, Geograph undnatursorscher, geb. Z.märz 1841, nahm als Naturforscher an der Challenger-Expedition (1872/76) teil. 91 oe Heinrich, Reiseschriftsteller unv Novellist, geb. 16. Juli 1835 zu München, gest. 26. Aug. 1896 zu Bozen. Seine zahlreichen Reise- werke bieten Muster herrlichster Landschastsschilderun^, denen kein Geringerer als Ratzel hohe Anerkennung zollt. Noe verbindet in glücklichster Weise naturwissenschaftliche und künstlerische Beobach- tung; beobachtend ersaßt er mit gleicher Bestimmtheit das Ganze wie seine Einzelheiten; schauend blickt sein Auge tiefer, in den Kern, in die Seele der Sache hinein; er erkennt in der Natur den Geist und vermag jede Naturszene „geistig auszuschöpsen". In echt poetischer Weise weiß er das Naturbild so zu beseelen, daß es mensch- liche Empfindungen auslöst. Die Form der Darstellung verrät über- all den Meister der Sprache, der mit einfachen Mitteln die stärksten Wirkungen erzielt. Werke: „Bayrisches, österreichisches. Italienisches Seebuch"; „Brennerbuch"; „Bilder aus Südtirol"; „In den Vor- alpen"; „Deutsches Alpenbuch" u. v. a. Olaf, König von Norwegen (gest. 1030), hat das Christentum end- gültig in ,einem Lande eingeführt. Wird als Schutzvatron Nor- wegens verehrt.

8. Das Mittelalter - S. 161

1876 - Leipzig : Baedeker
Ludwig Iv. der Baier und Friedrich von Oesterreich. §. 41. 161 Dynastie in Neapel und durch die Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon bedeutend ah Einfluss gewonnen hatte. Die Verwirk- lichung seines Planes, die universalistischen Tendenzen der Hohen- staufen zu erneuern, wurde dadurch gefördert, dass die in den Re- publiken der Lombardei und Toscana’s sich (noch immer unter dem Namen der Guelfen und Ghibellinen) bekämpfenden Parteien bei Heinrich Vii. um Anerkennung ihrer gewonnenen, oder Herstellung ihrer verlorenen Herrschaft sich bewarben. Er empfing in Mailand die lombardische Krone, aber Rom fand er in zwei Parteien getheilt: in die der (ihm feindlich gesinnten) Orsini und die der Colonna, und da es ihm nicht gelang, den (leoninischen) Theil der Stadt einzuneh- men, worin die Peterskirche lag, so ward er im Lateran gekrönt durch Abgeordnete des in Avignon residirenden Papstes Clemens V. So stellte er auch das römische Kaiserthum nach 62jähriger Unterbrechung her.*) Nach Heinrich’s Vii. plötzlichem Tode (unweit Siena) erwartete Herzog Friedrich der Schöne von Oesterreich, der da- mals älteste Sohn des ermordeten Albrecht, um so eher die Krone, als des verstorbenen Kaisers Sohn (Johann, König von Böhmen) noch minderjährig war. Aber während er von der Minderzahl der Wahl- fürsten gewählt wurde, ernannte die Mehrzahl am folgenden Tage den minder mächtigen Herzog Ludwig von Ober-Baiern. 5. Ludwig Iv. der Baier, 1314—1347 , und Friedrich (Iii.) von Oesterreich, 1314—1330. Der bedeutenden Macht Friedrich’s des Schönen konnte Ludwig nur dadurch mit Aussicht auf Erfolg entgegentreten, dass Oesterreich gleichzeitig in einen Kampf mit den Schweizern verwickelt war. Schon Rudolf von Habsburg hatte (als Nachkomme der Grafen von Lenzburg im Aargau, welche zeitweilig von den freien Gemeinden in Schwyz zu ihren Vögten und Beschirmern gewählt worden waren) ein erbliches Vogteirecht nicht allein über Schwyz, sondern auch über Uri und Unterwalden geltend gemacht. Gleich nach Rudolfs Tode (1. August 1291) schlossen jene drei sog. „Waldstätten“ einen Bund oder Eidgenossenschaft, um ihre Reichsunmittelbarkeit zu * 2 ‘) Barthold, F. W., Der Römerzug König Heinrich’s von Lützelburg. 2 Bde. 1830. — Doenniges, W., Geschichte des deutschen Kaiserthums im 14 Jahrh. von Heinrich Vii. bis auf den Tod Karl’s Iv. 1. u. 2. Abth. 1840—1842. Pütz, Grdr. f. ob. Kl. Ii. 13. Aufl. Ii

9. Das Mittelalter - S. 38

1876 - Leipzig : Baedeker
38 Einführung des Christenthums. §. 12. doricli (737) nicht mehr für nöthig hielt, einen neuen Schattenkönig aus dem Merowingergeschlechte zu erheben, sondern bis zu seinem Tode (741) ohne König regierte und dann das Reich, als wäre es im Geschlechte der Pippiniden erblich, unter seine beiden ältesten Söhne, Karlmann und Pippin, theilte.4) Diese fanden es jedoch für zweck- mässig, um Empörungen gegen ihre Usurpation zu vermeiden, noch- mals einen Schattenkönig, Childerich Iii., auf den (fast 7 Jahre er- ledigten) Thron zu erheben. Als Karlmann sich nach einigen Jahren ins Kloster (Monte-Cassino) zurückzog, erhielt (747) Pippin die alleinige Reichsverwaltung und behauptete sich in derselben gegen die wiederholten Empörungen seines ehrgeizigen Stiefbruders Grifo, dem Karl Marteil wahrscheinlich in einer zweiten Theilung ein Gebiet mitten im Reiche bestimmt hatte. Um aber mit der Macht auch die Würde eines Königs zu verbinden, wusste Pippin, dessen Geschlecht mehr als ein Jahrhundert die Leitung der Reiche und der Staatsge- schäfte ruhmreich geführt hatte, sowohl den Adel als die Geistlichkeit für seinen Plan zu gewinnen und liess sich (mit Zustimmung des von den kriegerischen Longobarden bedrängten Papstes Zacharias?) durch die Wahl der geistlichen und weltlichen Grossen zu Soissons 751* 2) selbst zum Könige erheben, den letzten Merowinger, Childerich Iii., aber verwies er in ein Kloster. Nach der Wahl ertheilten die ersten Bischöfe Italiens (vielleicht auch Bonifacius) dem neuen Franken- könige die Salbung, die der Papst bei seiner Anwesenheit im Franken- reich 754 (s. §. 16, 1) wiederholte. §• 12. Religion und Verfassung in den germanischen Reichen. I. Religion. a) Die Einführung des Christenthums unter den ger- manischen Völkern ist das wichtigste Resultat der grossen Wande- rungen im 3.—6. Jhdrt. Diese Religion, deren Lehren sich zum Theil auch in dem germanischen Volksglauben wiederfanden (welcher eine über den Göttern stehende höchste Weltregierung, die Unsterblichkeit der Seele, die Vergeltung nach dem Tode u. s. w. annahm), wurde *) Hahn, H., Jahrbücher des fränkischen Reiches 741—752. 2) Nach Sickel, über die Epoche der Regierung Pippin s in den For- schungen zur deutschen Geschichte Iv. S. 439 ff. fällt der Regierungsantritt und die Krönung Pippin’s in den October oder November 751. — Vgl. Uhrig, A. I., Bedenken gegen die Echtheit der mittelalterlichen Sage von der Ent- thronung des merowingischen Königshauses durch den Papst Zacharias. 1875.

10. Das Mittelalter - S. 76

1876 - Leipzig : Baedeker
76 Heinrich I. •§. 19. seines Bruders Eberhard) seinen Gegner Heinrich von Sachsen zum Nachfolger, weil er diesen allein für geeignet hielt, sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen und so die (von Konrad nicht erreichte) Einheit des Reiches herzustellen, der die emporgekommene nationale Herzogsgewalt keineswegs günstig war. Heinrich wurde auch (zu Fritzlar in Hessen) von den Franken und Sachsen zum Könige ge- wählt, während die Herzoge von Baiern und Alemannien keinen An- theil an der Wahl nahmen und sich für den Augenblick ganz vom Reiche trennten; Lothringen war noch immer mit dem westfrän- kischen Reiche verbunden. §. 19. Das deutsche Reich unter den Königen aus dem Hause Sachsen1), 919—1024. 1) Heinrich I., 919 — 936. Heinrich’s Aufgabe war zunächst seiner Herrschaft in Aleman- nien und Baiern Anerkennung zu verschaffen und durch Wiederge- winnung Lothringens den frühem Umfang des Reiches herzustellen; dann die Grenzen im Norden und Osten zu sichern gegen die feind- lichen Nachbarvölker: die Normannen, Slaven und Ungarn. Das Herzogthum erkannte Heinrich an in der Stellung, die es gewonnen hatte, und auf dieser Grundlage unterwarfen sich die Her- zoge von Alemannien und Baiern; der letztere erhielt das Recht über die Bisthümer zu verfügen und ihre Vorsteher einzusetzen, welches entschieden als ein königliches galt. Während eines Thron- streites in Frankreich (Karl’s des Einfältigen mit Rudolf von Bur- gund) wusste Heinrich auch Lothringen wieder zu gewinnen (925). So war der Umfang und die Einheit des Reiches, hauptsächlich auf friedlichem Wege, wiederhergestellt, wonach sein Vorgänger so er- folglos gestrebt hatte, und der König konnte nun der Sicherung des- selben seine Thätigkeit widmen. Als bei einem abermaligen Einfalle der U n g a r n in Sachsen (924) einer ihrer Fürsten gefangen worden war, erhielt Heinrich gegen dessen Auslieferung (und jährliche Geschenke) einen Waffenstillstand auf 9 Jahre und somit Zeit, um Sachsen und Thüringen (auf diese von j ihm unmittelbar beherrschten Länder beschränkte sich der Vertrag) in bessern Vertheidigungszustand zu setzen. ^ *) *) Waitz, G., Jahrbücher des deutschen Reiches unter Heinrich I. Neue Bearbeitung. 1863.
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